Epicureus Geschrieben 24. März 2012 Melden Share Geschrieben 24. März 2012 (bearbeitet) dann frage ich mich, warum hier jemand die tausende von Möglichkeiten zu Aus- und Weiterbildung und zu einem besseren Job nicht genutzt hat. Gauck fordert zu recht, daß Leute ertüchtigt werden müssen, nicht durchgefüttert. Wieder so ein Gauck-affines Gerede eines Wohlhabenden aus dem elfenbeinernen Türmchen. In unserer Gesellschaft können nicht alle Menschen Ingenieure, Ärzte oder hochqualifizierte Facharbeiter werden. Es gibt genug ehrliche und ordentliche Tätigkeiten, die gemacht werden müssen (Friseur, Straßenbahnfahrer, Müllmann, Supermarktkassiererin, Briefzusteller), die sich nicht ins Ausland verlagern lassen - die aber traditionell schlecht bezahlt werden. Was nützt einem Friseur, der seinen Beruf gut und gerne macht, eine Weiterbildung? Er soll gefälligst vernünftig bezahlt werden! Es wird in einer Gesellschaft immer ein "Unten" und ein "Oben" geben. Das kritisiere ich auch gar nicht. Ein Müllmann oder KFZ-Mechaniker braucht keine "höheren Weihen" - einen angemessenen Lohn braucht er aber schon. Nicht unterschiedliche Löhne sind zu beanstanden (natürlich soll ein Arzt nach einem jahrelangen Studium mehr verdienen als ein Fließbandarbeiter), aber die Relationen sind uns verloren gegangen. Die Schere geht zu weit auseinander, und zwischen oberen und unteren Lohngruppen klaffen keine Löcher, sondern gähnende Weiten. bearbeitet 24. März 2012 von Epicureus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 24. März 2012 Melden Share Geschrieben 24. März 2012 (bearbeitet) PS: Auch wenn ich mich zum hundertsten Mal wiederhole: Eine Gesellschaft, bei der man als Arbeitnehmer nach einer lebenslangen Vollzeittätigkeit im Alter in die Grundsicherung hineinrutscht, weil der Stundenlohn dauerhaft zu niedrig war, ist schlicht und einfach asozial. Und ein Unternehmer, der seinen Mitarbeitern Löhne von 6 oder 7 EUR/Stunde zahlt, ist ein Sklaventreiber, ein asozialer Sklaventreiber. Der sich von der Differenz zum Mindest- oder Tariflohn die Taschen vollmacht. Solche Unternehmen und Unternehmer sollten öffentlich an den Pranger gestellt und entsprechend geächtet werden. Leider gibt es immer noch arme Schweine, denen gar nichts anderes übrigbleibt, als zu solchen Konditionen zu arbeiten. Da erreicht man nichts mit Gauckschen "Ertüchtigungsmaßnahmen", sondern mit einem Arschtritt an die Arbeitgeber, die man gesetzlich dazu zwingen muss, höhere Löhne zu zahlen. Es kann einfach nicht sein, dass wir alle mit unseren Steuern diesen Aufstocker-Wahnsinn mitfinanzieren. bearbeitet 24. März 2012 von Epicureus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 24. März 2012 Melden Share Geschrieben 24. März 2012 Und in einem der vielen Interviews hat Gauck auch angedeutet die von Wulf vorgegebene Linie - die Muslime sind Teil Deutschlands - weiterzuverfolgen. Ist das eigentlich deine Art Verachtung auszudrücken, oder warum schreibst du den Namen des Ex-Präsidenten falsch? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 24. März 2012 Melden Share Geschrieben 24. März 2012 Was nützt einem Friseur, der seinen Beruf gut und gerne macht, eine Weiterbildung? Er soll gefälligst vernünftig bezahlt werden! Gerade das Friseurhandwerk ist ein schönes Beispiel dafür, wie selbsterhaltend die Strukturen des Lohndumping sind. Mit Minilöhnen zwingt man die Beschäftigten nämlich, ihrerseits auf Discountangebote zurückgreifen zu müssen, um über die Runden zu kommen. Die Kik-Kassiererin muss zwangsläufig zum Billigfriseur, und die dortige Friseuse kauft zwangsläufig bei Kik. Das System ist nüchtern betrachtet genial. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 24. März 2012 Melden Share Geschrieben 24. März 2012 Gerade das Friseurhandwerk ist ein schönes Beispiel dafür, wie selbsterhaltend die Strukturen des Lohndumping sind. Mit Minilöhnen zwingt man die Beschäftigten nämlich, ihrerseits auf Discountangebote zurückgreifen zu müssen, um über die Runden zu kommen. Die Kik-Kassiererin muss zwangsläufig zum Billigfriseur, und die dortige Friseuse kauft zwangsläufig bei Kik. Das System ist nüchtern betrachtet genial. Genauso sehe ich das auch. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 25. März 2012 Melden Share Geschrieben 25. März 2012 dann frage ich mich, warum hier jemand die tausende von Möglichkeiten zu Aus- und Weiterbildung und zu einem besseren Job nicht genutzt hat. Gauck fordert zu recht, daß Leute ertüchtigt werden müssen, nicht durchgefüttert. Wieder so ein Gauck-affines Gerede eines Wohlhabenden aus dem elfenbeinernen Türmchen. In unserer Gesellschaft können nicht alle Menschen Ingenieure, Ärzte oder hochqualifizierte Facharbeiter werden. Es gibt genug ehrliche und ordentliche Tätigkeiten, die gemacht werden müssen (Friseur, Straßenbahnfahrer, Müllmann, Supermarktkassiererin, Briefzusteller), die sich nicht ins Ausland verlagern lassen - die aber traditionell schlecht bezahlt werden. Was nützt einem Friseur, der seinen Beruf gut und gerne macht, eine Weiterbildung? Er soll gefälligst vernünftig bezahlt werden! Es wird in einer Gesellschaft immer ein "Unten" und ein "Oben" geben. Das kritisiere ich auch gar nicht. Ein Müllmann oder KFZ-Mechaniker braucht keine "höheren Weihen" - einen angemessenen Lohn braucht er aber schon. Nicht unterschiedliche Löhne sind zu beanstanden (natürlich soll ein Arzt nach einem jahrelangen Studium mehr verdienen als ein Fließbandarbeiter), aber die Relationen sind uns verloren gegangen. Die Schere geht zu weit auseinander, und zwischen oberen und unteren Lohngruppen klaffen keine Löcher, sondern gähnende Weiten. Keine Sorge, ich bezahle meine Friseuse ordentlich. Kfz.-Mechaniker dito. Und im ÖD wird traditionell gut bezahlt Ein Müllwerker verdient nach 15 Dienstjahren einschließlich Zulagen ca. 2.500 Euro brutto. Wieviel Millionen sollten es denn sein? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 25. März 2012 Melden Share Geschrieben 25. März 2012 ...Was nützt einem Friseur, der seinen Beruf gut und gerne macht, eine Weiterbildung? Er soll gefälligst vernünftig bezahlt werden!... er ist mir zu teuer. ich kann ihn mir nicht leisten für 20€ für einen dabei noch schlechtgemachten altherrenschnitt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 25. März 2012 Melden Share Geschrieben 25. März 2012 Was nützt einem Friseur, der seinen Beruf gut und gerne macht, eine Weiterbildung? Er soll gefälligst vernünftig bezahlt werden! Gerade das Friseurhandwerk ist ein schönes Beispiel dafür, wie selbsterhaltend die Strukturen des Lohndumping sind. Mit Minilöhnen zwingt man die Beschäftigten nämlich, ihrerseits auf Discountangebote zurückgreifen zu müssen, um über die Runden zu kommen. Die Kik-Kassiererin muss zwangsläufig zum Billigfriseur, und die dortige Friseuse kauft zwangsläufig bei Kik. Das System ist nüchtern betrachtet genial. es ist marxistisch, es ist richtig. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 25. März 2012 Melden Share Geschrieben 25. März 2012 PS: Auch wenn ich mich zum hundertsten Mal wiederhole: Eine Gesellschaft, bei der man als Arbeitnehmer nach einer lebenslangen Vollzeittätigkeit im Alter in die Grundsicherung hineinrutscht, weil der Stundenlohn dauerhaft zu niedrig war, ist schlicht und einfach asozial. Und ein Unternehmer, der seinen Mitarbeitern Löhne von 6 oder 7 EUR/Stunde zahlt, ist ein Sklaventreiber, ein asozialer Sklaventreiber. Der sich von der Differenz zum Mindest- oder Tariflohn die Taschen vollmacht. .... woher weißt du dieses? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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