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Körperwelten


Edith

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Beuys hatte allerdings einen guten Grund dafür, ständig einen Hut zu tragen: er überdeckte die nach einer schweren Verletzung eingepflanzte Silberplatte in der Schädeldecke. Warum von Hagen einen Hut trägt, entzieht sich meiner Kenntnis.

 

 

(Geändert von altersuender um 10:27 - 22.Februar.2003)

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Zitat von Edith am 13:23 - 21.Februar.2003

Höre eben im Radio, daß die Ausstellung Körperwelten nun doch in München zu sehen sein wird.

 

Habt Ihr dazu eine Meinung?

Ich weiß noch nicht recht, was ich davon halten soll....


 

Hintergrund für die Entscheidung, die Ausstellung doch zu genehmigen, war die Befürchtung, dass es im Ausland, oder auch Inland, als Verbot "entarteter Kunst" gesehen werden könnte, wenn man die Ausstellung in München untersagt. Eine Diskussion darüber wäre der Stadt in Sachen Image nicht gut bekommen.

 

Quelle: Meine Vermutung

 

Mich erinnert die Ausstellung an den Stau auf der Autobahn, der dann entsteht, wenn es auf der Gegenseite zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen ist. Die Schlangen sollen ja ähnlich lang sein.    

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Ich habe mir die Ausstellung vor ? Jahren in Berlin angesehen. Noch einmal würde ich nicht hingehen. Ich habe kein Problem damit mir das anzuschauen, aber mittlerweile bin ich fest davon überzeugt, daß es sich um eine reine Kommerzveranstaltung handelt. Es gibt doch genug Möglichkeiten den Menschen zu zeigen, wie wir innen aussehen und ich glaube jeder hat das auch in Bio gelernt. Auf alle Fälle sollte eine Altersbegrenzung für Kinder eingeführt werden. Ich finde es aber auch von Eltern verantwortungslos teilweise Vorschulkinder mitzunehmen.

 

Bei der Freiwilligkeit der "Körperspender" bin ich mir auch nicht sehr sicher. Ich habe auch schon kritische Artikel gelesen (Quelle: ???), die eine Tätowierung auf einem Körper genauer untersucht haben und es sich dort um eine Kennzeichnung aus einem chinesischen Gefängnis halten soll. Es wurde gemutmaßt (Beweise ???), daß vielleicht ein Abkommen zwischen von Hagens und chinesischen Gefängnissen bestehen soll und die Testamente erpresst werden sollen (zB bei Regimegegnern,...). Ich kann nicht einschätzen inwieweit dieser Bericht Tatsachen entspricht, aber wenn man in der Ausstellung mal genauer hinschaut, handelt es sich erstaunlich oft um Menschen asiatischer Herkunft (vor allem weil von Hagens immer betont, daß die meisten davon Freunde von ihm waren). Aber wie gesagt übernehme ich keine Verantwortung für den Wahrheitsgehalt.

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Hm, schon schwierig, wenn es angeblich fast alles seine Freunde waren. Da möchte ich nicht sein Freund sein. ;) [/schwarzer Humor aus]

 

Ich stelle nochmals die Frage, wenn jemand hochschwanger ist, denkt er an den Tod und dann daran, sich mit Kind ausstellen zu lassen???

 

 

mtoto

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Klar denkt man wenn man schwanger ist auch an den Tod. (Man denkt da sowieso an alles Mögliche und Unmögliche kreuz und quer durcheinander, was vielleicht auch an den Hormonen liegt ;) ).

 

Ob man allerdings daran denkt, sich plastinieren zu lassen - hmmmm, da müssten die Hormone schon sehr verrückt spielen.

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Mal was anderes: Es muß doch auch (noch) Lebende geben, die sich zur Plastination bereiterklärt haben. Was sind deren Beweggründe? Gibt es da Stellungnahmen?

 

Ist vielleicht auch Geld im Spiel?

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Da war vor einiger Zeit im Fernsehen ein Bericht über solche Freiwillige, Sender und Programm weiss ich nicht mehr. Ich erinnere mich an ein Ehepaar. Beide Atheisten. Sie erwarten sich davon eine Art Nachleben oder so etwas wie Unsterblichkeit.

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Zitat von mtoto am 18:06 - 22.Februar.2003

Ich stelle nochmals die Frage, wenn jemand hochschwanger ist, denkt er an den Tod und dann daran, sich mit Kind ausstellen zu lassen???

 

 

mtoto


 

Ich glaube kaum, daß eine Schwangere an so etwas denkt. Wenn überhaupt würde man das Thema Tod doch zu diesem Zeitpunkt eher verdrängen, oder? Da würde mir der Gedanke über Plastinieren bestimmt nicht in den Sinn kommen (sowieso nicht), denn das ist eine Entscheidung, die man nicht mal eben so trifft, wie man sich ein Eis kauft. Man muß ja bedenken, daß man eigentlich keine wirkliche Ruhe findet und von zigtausenden Leuten angefaßt wird. Ich fand es auch nicht gerade respektvoll, daß sich auf einigen "Ausstellungsstücken" millimeterweise Staub stapelte. Mich bewegt auch die Frage, ob die Leichen nicht irgendwann beerdigt werden.

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>Wenn überhaupt würde man das Thema Tod doch zu diesem Zeitpunkt eher verdrängen, oder?< (Conny)

 

 

Nein, das ist definitiv nicht der Fall - jedenfalls kenne ich viel zuviele Frauen (mich eingeschlossen) die gerade in der Schwangerschaft besonders vertieft an das Thema Tod gedacht haben, als daß ich sagen könnte, es sei eher unwahrscheinlich, daß jemand in der Schwangerschaft daran denkt.  Leben und Tod liegen ja ziemlich dicht beeinander (thematisch) und wenn man gerade dabei ist, einem werdenden Menschen das Leben zu schenken, dann liegt auch der Gedanke an das Sterben recht nahe. Außerdem gibt es ja auch jede Menge rechtliche Erwägungen: Was soll mit dem Kind passieren, wenn man die Geburt nicht überlebt oder ähnl.  Also eine Schwangerschaft schließt den gedanken ans Sterben sicher nicht aus.

 

Außerdem besteht ja auch die Möglichkeit, sich VOR Eintreten einer Schwangerschaft zum  Plastinieren zur Verfügung gestellt zu haben.

 

 

>Man muß ja bedenken, daß man eigentlich keine wirkliche Ruhe findet und von zigtausenden Leuten angefaßt wird. <

 

Das wäre eher meine geringste Sorge - ich denke nicht, daß man davon noch viel mitbekommt, es sei denn, man hast das Plastinieren überlebt. *schmunzel*

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Vorverkaufspreis ist 15,50 € (wie bei Ausstellungen üblich, gibt's dann auch diverse Ermäßigungen).

 

Meine Meinung zur Ausstellung: Keine schlechte Idee, um der Verdrängung des Themas "Tod" Vorschub zu leisten.

 

Bißchen gruseln darf schon sein ("huch, man weiß ja, daß das Leichen sind", aber alles immer schön verfremdet und steril :-)

 

Und über den Selbstdarsteller mit Hut kann ich herzlich lachen. Besonders, wenn er sich so ernsthaft gebärdet :-)))

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Zitat von lissie am 20:05 - 22.Februar.2003

Mal was anderes: Es muß doch auch (noch) Lebende geben, die sich zur Plastination bereiterklärt haben. Was sind deren Beweggründe? Gibt es da Stellungnahmen?

 

Ist vielleicht auch Geld im Spiel?


 

Nun, Geld bekommt man nicht dafür, und wenn überhaupt, dann würden es die Erben bekommen. Andersherum könnte aber ein Schuh daraus werden: Die Verwandten haben nicht genügend Geld, für den (un)geliebten Schwippschwager das Begräbnis zu zahlen...

 

Es gibt sehr, sehr viele Gründe von Leuten, die ihren Körper nach dem Tod der Wissenschaft zur Verfügung stellen. Voraussetzung dafür ist allerdings, daß man bei seiner eigenen religiösen/weltanschaulichen Meinung als Toter auf seinen Körper verzichten kann.

 

Gründe sind und könnten sein:

* Einsparen der Begräbniskosten (s.o.)

* Allgemeine Spende an die Wissenschaft

* Unterstützung medizinischer Forschung wg. seltener Krankheit ("wenn sie mich nicht heilen können, dann vielleicht später andere&quot

* Unterstützung von Forschung und Lehre, weil man selber in dem Bereich gearbeitet hat (und um die Probleme weiß)

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also, auf die Idee bin ich auch schon gekommen.

Es gibt Verfügungen, daß man nach dem Tod seinen Körper der Uni für Medizin-Studenten (Anatomie II  :-)

überlässt - sowas habe ich vor.

 

Ich glaube nicht, daß daran meine Auferstehung scheitern wird....

 

Eine ZurSchauStellung meines Alabasterleibes fände ich aber irgendwie übertrieben eitel... :-))

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jetzt geht das dann in Hamburg weiter ...

 

Die Olympiade der Leichen

Der Tabubruch erreicht eine neue Qualität: Gunther von Hagens’ „Körperwelten“ ziehen in ein Hamburger Erotik-Museum

 

"... Längst ist die Plastination von Leichen ein florierender Wirtschaftszweig, es gibt sogar Ableger in Kirgisien und China. Von Hagens, der sich, je nach Windrichtung, abwechselnd auf Freiheit, Aufklärung oder Mündigkeit beruft, fühlt sich in der chinesischen Diktatur deshalb „besonders wohl, weil dort kapitalistische Schaffenskraft und sozialistische staatliche Durchsetzungskraft eine effektive Allianz eingehen“. Weder Richter noch eine durch Meinungsfreiheit aufgehetzte Öffentlichkeit pfuschen ihm dort effektiv ins Handwerk. Im Übrigen, zu viel Aufklärung schadet nur. Gunther von Hagens ist nämlich auch ein Spekulant des Toten, wie der Mitteldeutsche Rundfunk in einer Sendung gezeigt hat, die so peinlich genau recherchiert war, dass sie von der ARD aus Feigheit vor ihren Freunden erst gegen Mitternacht ausgestrahlt wurde. Aus den Randzonen der Weltgesellschaft importiert der Anatom Leichen, um sie den Metropolenbewohnern vor Augen zu führen..."

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Eine durch Meinungsfreiheit aufgehetzte Öffentlichkeit pfusch(t) ihm dort (nicht) effektiv ins Handwerk.

 

Das tut sie aber in Deutschland auch nicht, lieber MDR!

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Ich frage mich ernsthaft, ob der Bildungsanspruch der Ausstellung was gebracht hat - führe auch gerne dazu bei ehemaligen Besuchen ein kleines Testat durch :blink:

 

Ich war nicht in der Ausstellung, habe aber den Katalog durchgesehen, da Freunde von mir ihn gekauft hatten - mit medizinischer Aufklärung hat das nur wenig zu tun, zumal das ja eh offiziell unter "Kunst" lief.

 

Es ist Voyeurismus, Lust am Grusel, genau die gleiche, die ich häufiger zurückdrängen musste, wenn ich nicht-medizinischen befreundeten Studenten eben nicht erlaubte, mal beim Präp-Kurs ("Sezierkurs"), wo ich einen Tisch betreute, mitreinzuschauen. Da machte ich mich nicht gerade beliebt, aber Gaffer sind eben nicht so mein Ding. Wurde auch zumeist verstanden.

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