Werner001 Geschrieben 11. April 2012 Autor Melden Share Geschrieben 11. April 2012 OK, wieder zum Thema. Wie ich bereits schrieb, gibt es mittlerweile (1994 bzw, 1984, wie oben verlinkt) Vereinbarungen der RKK mit den orientalischen Kirchen dahingehend, dass die alten Häresievorwürfe bei näherer Betrachtung nur Missverständnisse sind. Man lässt sich deshalb gegenseitig (wenigstens mal in Notfällen) zu den Sakramenten zu. Genau das geht in die Richtung der Katholizität. Man anerkennt gegenseitig, dass man Teil der katholischen, also der einen, allumfassenden Kirche ist. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 11. April 2012 Melden Share Geschrieben 11. April 2012 (bearbeitet) Es gehört eigentlich wohl in meinen nicht vorhandenen Blog, aber dazu mal ein paar Gedanken: Wie ich bereits schrieb, gibt es mittlerweile (1994 bzw, 1984, wie oben verlinkt) Vereinbarungen der RKK mit den orientalischen Kirchen dahingehend, dass die alten Häresievorwürfe bei näherer Betrachtung nur Missverständnisse sind. Man lässt sich deshalb gegenseitig (wenigstens mal in Notfällen) zu den Sakramenten zu.Genau das geht in die Richtung der Katholizität. Man anerkennt gegenseitig, dass man Teil der katholischen, also der einen, allumfassenden Kirche ist. Mag ja sein. JPII und seine Gesprächspartner haben sich allerdings vollständig auf die Christologie beschränkt (zumindest wird in den Vereinbarungen ja nichts anderes geklärt) und daraus abgeleitet, daß "wenn kein Priester der eigenen Kirche erreichbar ist" die Gläubigen gegenseitig zu den Sakramenten (Eucharistie, Buße (was ich noch recht interessant finde wg. der Beichtvollmacht) und Krankensalbung - die Firmung ist allenfalls ein lateinisches Problem, für die Ehe wird es ohnehin diverser Dispensationen bedürfen und die Weihe ist wohl höchstens als theoretische Spielerei zu betrachten).. Stellt sich mir die Frage: kann ein Priester einer Ostkirche auf lateinischem Territorium überhaupt "erreichbar sein"? Klar - die Person kann sich natürlich auf dem Gebiet des lateinischen Patriarchats aufhalten, aber ist er deshalb "Priester" im Sinne von "vom Bischof indienstgenommener Stellvertreter für die Ortskirche"? Den Gedanken versuche ich schon seit gestern konkret zu formulieren: Was bedeutet die Bischofsweihe eigentlich und was ist das bischöfliche Amt? Nach meinem vorläufigen Verständnis ist der Bischof der Kristallisationspunkt seiner Ortskirche, d.h. aller Christen innerhalb seines Bezirks (vulgo Bistum). Er ist zum einen der geistliche Leiter des Bistums und der ursprüngliche Vorsteher aller liturgischen Handlungen, bei denen vorallem Christus vertritt ("darstellt" hat was von Schauspielerei, "symbolisiert" ist zu passiv), der unsichtbar durch die Liturgie handelt. Zum anderen ist er aber auch der geborene Lehrer seiner Ortskirche wie auch der Leiter/Koordinator ihres Lebens in der Welt. Als Lehrer seines Bistums ist er der Lehre der Kirche und des apostolischen Kollegiums verpflichtet und somit der "Brückenbauer" der durch seine eigene Orthodoxie die Gemeinschaft mit allen anderen Bischöfen sicherstellt (wodurch die Gläubigen in jeder Ortskirche die Sakramente empfangen können). An dieser Stelle müsste man vielleicht noch mal über Christus Dominus und Lumen Gentium nachdenken, da hier der Punkt der Kollegialität konkretes Problem wird. Ich kenne die aktuellen Riten der Bischofsweihe nicht in allen Details, aber nach meinem Verständnis ist die Handauflegung durch einen Mitbischof/Metropoliten ein zweiseitiger Akt: 1. Wird der Bischof dadurch als Leiter und Lehrer seiner neuen Braut in den Dienst genommen. Er erhält alle notwendigen Vollmachten und in dem öffentlichen Akt werden seine Befugnisse proklamiert und legimiert. Aber 2. ist es auch ein Akt in dem die Orthodoxie des Kandidaten und durch ihn stellvertretend seiner ganzen Ortskirche durch die Vertreter des apostolischen Kollegiums (die ihrerseits als Stellvertreter ihrer Ortskirchen und im übertragenen Sinne der ganzen Weltkirche dienen) bestätigt wird und in dem eben aufgrund der bestätigten Orthodoxie die Communio des neuen Bischofs mit dem apostolischen Kollegium und auch des Bistums mit den übrigen Bistümern der Metropolie und der Weltkirche gegenseitig gewährt wird. Das Problem, daß dieses Modell aber nicht lösen können wird, sind die zwei Fragen nach der Frauenordination und nach der Behandlung von Homosexuellen. Selbst wenn man die Frauenordination in die Hand des jeweiligen Bischofs legt - was passiert, wenn der Nachfolger ihren Einsatz nicht will? Prägemal ade? Was macht man in Situationen wenn einer Bischöfin die Communio verweigert wird? Wenn man nichtzölibatäre Priester zulässt (die Frage sollte sich bei Bischöfen nicht stellen - die sind anderweitig verheiratet), was macht man mit homosexuellen Partnerschaften im Pfarrhaus? Ist ein diözesanes Formular für einen Segnungsgottesdienst für gleichgeschlechtliche Partnerschaften schon hinreichendes Argument die Communio aufzukündigen? Will man Bulldozer sein (und die Aufhebung der Communio riskieren) weil die südamerikanischen oder südafrikanischen Metropolien ja so fürchterlich rückständig sind? Exkurs 1: Die Priesterschaft. Während der Bischof (wie gesagt nach meinem vorläufigen Verständnis) "aus der Kirche" heraus geboren wird und als solches eine Wahl durch die Ortskirche Sinn macht, sind die Priester keine "kleinen Bischöfe" sondern Stellvertreter des Bischofs sofern er seine Amtsaufgaben nicht selbst erfüllen kann. Die Auswahl dieser Stellvertreter liegt entsprechend primär beim Bischof selbst (was nicht heißt, daß ein Vorschlagswesen aus den Gemeinden heraus dadurch komplett ausgeschlossen wäre). Exkurs 2: Der Papst. Was der Bischof für sein Bistum ist der Papst für die Welt in dem Sinne, daß die Gewähr der gegenseitigen Communio innerhalb des apostolischen Kollegiums unter dem päpstlichen Vorsitz die Einheit der Kirche sichtbar ausdrückt. Ob und inwiefern der Papst deswegen zur "Urlegislative" der Kirche wird, halte ich für strittig. bearbeitet 11. April 2012 von Flo77 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 11. April 2012 Autor Melden Share Geschrieben 11. April 2012 Es gehört eigentlich wohl in meinen nicht vorhandenen Blog, aber dazu mal ein paar Gedanken: Danke, jetzt sind wir genau beim Thema. Ein paar Anmerkungen dazu: Die Idee von den Patriarchaten müsste überarbeitet werden. Die historischen Patriarchate sind Einrichtungen der Reichskirche. Das hat auch Rom einmal so gesehen und etwa für die beiden Indien eigene Patriarchate eingerichtet (die allerdings nur Marionetteninstitutionen waren). Vom Prinzip her sollte es aber so sein: Eine Gegend der Welt hat eine Hierarchie mit einem vorsitzenden Bischof, der den Bischöfen der Gegend, nun ja, eben vorsitzt (nicht: sie regiert!). Ob der dann Patriarch, Papst, Katholikos oder Primas heisst, ist eigentlich völlig egal. Die ganzen Vorsitzenden Bischöfe vertreten ihre Bischöfe in der Gemeinschaft, einen Papst als Oberhaupt der Gesamtkirche braucht man höchstens im Sinne eines Ehrenvorsitzenden dieser Versammlung, so wie das der EB con Canterbury bei den Anglikanern ist. Wer wirklich daran glaubt, dass der Heilige Geist dafür sorgt, dass die Kirche auf dem rechten Weg bleibt, der braucht keinen unfehlbaren Universaljurisdiktionär. Was aber keine der Trditionsrichtungen daran hindern muss, einen ebensolchen für sich zu haben, der dann eben den Alleinvertretungsanspruch dieser Traditionsrichtung hat. Die Bischöfe stehen der Ortskirche vor. Es spricht nichts dagegen, dass es in einer Ortskirche Gemeinden unterschiedlicher Traditionen gibt. Warum soll es in der Ortskirche des Bischofs von Mainz (nur mal als Beispiel) keine Gemeinden mit römischer, russischer, griechischer, serbischer, anglikanischer, westsyrischer und ostsyrischer Tradition geben? Die gibt es heute schon, nur alle mit eigenem Bischof. Einen eigenen Bischof haben die alle deshalb, weil sie sich gegenseitig alle mehr oder weniger nicht als Teil "der einen Kirche", sondern jeweils sich selbst als die einzig wahre, die anderen allenfalls als "mängelbehaftete" kirchliche Gemeinschaft ansehen. Mehr oder weniger wie gesagt. Alle bekennen zwar, an "die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche" zu glauben, jeder hält aber im Grunde nur sich selbst dafür und alle anderen für nicht wirklich zugehörig. Und genau das ist der Punkt, um den es geht. Daxs erforderte aber völlig neue Bischöfe. Bischöfe, die nicht einer Tradition so verhaftet sind, das sie nur diese als einzig wahre Kirche ansehen. Bischöfe, die kein Poblem damit haben, das ihre Schäfchen bunt sind, und nicht einfarbig. Die kein Problem damit haben, dass die Schäfchen der einen Farbe weniger dirket von ihnen regiert werden als die anderen. Vielleicht wären auch ein paar Bischöfe mehr gut (riesige Bistümer mit Millionen Gläubigen sind eigentlich ein Unding!) Aber das wäre dann katholische Bischöfe im wahrsten Sinn des Wortes. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lothar1962 Geschrieben 11. April 2012 Melden Share Geschrieben 11. April 2012 Das Problem, daß dieses Modell aber nicht lösen können wird, sind die zwei Fragen nach der Frauenordination und nach der Behandlung von Homosexuellen. Selbst wenn man die Frauenordination in die Hand des jeweiligen Bischofs legt - was passiert, wenn der Nachfolger ihren Einsatz nicht will? Prägemal ade? Genau das meinte ich mit "völlig inkompatibel". Man kann die FO nämlich bei einer Einheitskirche nicht in die Hand des Bischofs legen, so lange man (mehrheitlich) der Auffassung ist, dass eine Frauenordination Null und Nichtig ist. Man müsste also erst einmal öffnen - d.h. sagen, dass man die FO für legitim hält, aber aufgrund der unterschiedlichen Gegebenheiten in den unterschiedlichen Gesellschaften es dem Bischof anheimstellt, diese umzusetzen oder auch nicht. Ähnliches gilt für die Segnung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften: So lange man der Auffassung ist, solche Partnerschaften seien falsch und letztlich sogar schädlich, muss man geradezu dagegen sein. Um also schon alleine einen Segnungsritus irgendwo zu akzeptieren, muss man vorher akzeptieren, dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften - auch wenn sie keine Ehe darstellen, etwas sind, worin sich auch Gottes Liebe ausdrückt. Akzeptiert man aber auch das, dann kommt sofort die Frage, was mit zusammen lebenden, aber nicht verheirateten Menschen unterschiedlichen Geschlechts ist. Was gilt für diese? Die RKK kann in diese Richtung nicht weiter gehen, weil ihre zugrunde liegende Morallehre bzw. Gesellschaftslehre nicht damit zusammenpasst, was die AKK in Deutschland lehrt. Beispielsweise. Und so lange das nicht geht, gibt es keine einheitliche Kirchenstruktur. Selbst wenn man sich auf den Kopf stellt, kann man das nicht erzwingen. Gerade bei den Anglikanern sieht man ja, was passiert, wenn man zusammen halten muss, was auseinanderstrebt. Man reibt sich an Strukturen auf und eine Einheit ist nicht erzwingbar. Eine solche erzwungene Einheit ist weder den "Liberalen" in Westeuropa zumutbar, noch den "Konservativen" in Afrika (mal ausgenommen Südafrika, da ist die anglikanische Kirche etwas anders gestrickt). Beispielsweise. Ich sehe nicht ein, dass sich eine Gruppe einer anderen unterwerfen soll, nur weil man die Einheit anstrebt. Eine organisatorische Einheit, zu der man nur deswegen steht, weil sie so verordnet wird, ist keine Einheit. Die überwiegende Mehrheit der Altkatholiken sieht die Weihe von Frauen ins Geistliche Amt als wesentlich und fundamental wichtig an, ebenso ist eine große Zahl von Altkatholiken davon überzeugt, dass eine auf Dauer angelegte gleichgeschlechtliche Beziehung ebenso die Liebe Gottes wiederspiegelt, wie eine Ehe. Dahinter gehe ich (und viele anderen) nicht zurück, würde ich durch die Integration in eine andere Kirche dazu gezwungen, das aufzugeben, wäre ich weg. "Einheit" stelle ich mir anders vor: So wie es für mich als Altkatholik eine absolute Selbstverständlichkeit ist, dass nicht nur die RKK, sondern auch die Piusse (die sowas ähnliches sind wie wir, nur halt a weng anders) oder die Orthodoxen bzw. Altorientalen unvollständige Teile der Una Sancta sind. Natürlich sind wir selber als AKK auch unvollständiger Teil der Una Sancta. Wir sind alle Teile des Ganzen, und als Einzelne eben unvollständig. Ich würde mich freuen, wenn man diese Gemeinsamkeiten stärker würdigen könnte, auch in der Ökumene mit der RKK und den Orthodoxen. Darüber hinaus gehende organisatorische Einheit wird es nicht geben, sie ist - und da drifte ich von traditioneller katholischer Lehre sicherlich ab - aus meiner Sicht auch derzeit nicht denkbar oder gar wünschenswert. Exkurs 1: Die Priesterschaft. Während der Bischof (wie gesagt nach meinem vorläufigen Verständnis) "aus der Kirche" heraus geboren wird und als solches eine Wahl durch die Ortskirche Sinn macht, sind die Priester keine "kleinen Bischöfe" sondern Stellvertreter des Bischofs sofern er seine Amtsaufgaben nicht selbst erfüllen kann. Die Auswahl dieser Stellvertreter liegt entsprechend primär beim Bischof selbst Der Priester ist aber auch der, mit dem die Gemeinde auskommen muss. Und der Bischof kennt nicht unbedingt die Besonderheiten von Gemeinden so gut. Außerdem gibt es ja auch oft (bei uns jedenfalls) das Vorgehen, dass sich ein Priester in eine andere Pfarrstelle bewirbt. Ich denke schon, dass man - aus ganz normalen, gesellschaftlichen Erwägungen heraus - Gründe für die Wahl des Priesters finden kann. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 11. April 2012 Melden Share Geschrieben 11. April 2012 Und so lange das nicht geht, gibt es keine einheitliche Kirchenstruktur. Selbst wenn man sich auf den Kopf stellt, kann man das nicht erzwingen.Aber selbstverständlich. Aber die guten alten Zeiten in denen der Kaiser dafür sorgte, daß solche Spalter diskret entfernt wurden sind ja leider auch dahin. Nebenbei spricht aus deinem Posting das Hauptproblem jeder modernen Gesellschaft: die völlige Unfähigkeit sich selbst zurückzunehmen und um jeden Preis wie ein 5jähriger auf seinen Willen bestehen zu wollen. Dem modernen aufgeklärten Westeuropäer ist es natürlich völlig unmöglich auf die FO zu verzichten um der Communio in sacris willen... Er ist ja so viel besser und weiter entwickelt als der Rest der Welt... Der Priester ist aber auch der, mit dem die Gemeinde auskommen muss. Und der Bischof kennt nicht unbedingt die Besonderheiten von Gemeinden so gut. Außerdem gibt es ja auch oft (bei uns jedenfalls) das Vorgehen, dass sich ein Priester in eine andere Pfarrstelle bewirbt. Ich denke schon, dass man - aus ganz normalen, gesellschaftlichen Erwägungen heraus - Gründe für die Wahl des Priesters finden kann.Daher der gigantische Ansturm an Kandidaten für die Pfarrstelle in Berlin? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 11. April 2012 Autor Melden Share Geschrieben 11. April 2012 Nebenbei spricht aus deinem Posting das Hauptproblem jeder modernen Gesellschaft: die völlige Unfähigkeit sich selbst zurückzunehmen und um jeden Preis wie ein 5jähriger auf seinen Willen bestehen zu wollen. Dem modernen aufgeklärten Westeuropäer ist es natürlich völlig unmöglich auf die FO zu verzichten um der Communio in sacris willen... Er ist ja so viel besser und weiter entwickelt als der Rest der Welt... Ich habe nicht den Eindruck, das das ein spezifisch modernes oder mitteleuropäisches Problem ist. Es ist wohl einer der Konstruktionsfehler von homo sapiens. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lothar1962 Geschrieben 11. April 2012 Melden Share Geschrieben 11. April 2012 Nebenbei spricht aus deinem Posting das Hauptproblem jeder modernen Gesellschaft: die völlige Unfähigkeit sich selbst zurückzunehmen und um jeden Preis wie ein 5jähriger auf seinen Willen bestehen zu wollen. Dem modernen aufgeklärten Westeuropäer ist es natürlich völlig unmöglich auf die FO zu verzichten um der Communio in sacris willen... Das ist nicht nur ein Problem der modernen Gesellschaft, sondern jeder Gesellschaft. Gewisse Dinge nimmt man hin, andere Dinge akzeptiert man nicht. Jeder setzt da seine Ziele anders, aber in einer Kirche, in der ich irgendwie mein spirituelles Leben gestalte, will ich auch in der Leitung in gewisser Weise Gleichgesinnte finden. Und nicht nur Leute, die sagen "ja, ich versteh Dich schon, aber die Zeit ist noch nicht reif" (das ist ein Originalzitat, nur nebenbei). Er ist ja so viel besser und weiter entwickelt als der Rest der Welt... Nö, es ist nicht besser, sondern ich finde es besser. Ob es weiter entwickelt ist, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass mit deutlich mehr als 90% die FO in der damaligen Synode eingeführt wurde. Und dass der Bischof dafür war (es gibt Anhaltspunkte, dass das Vorgehen auch vorher mit der UU bereits abgesprochen war). Ich denke, da sollte man nicht mehr über ein Überziehen der Individualvorstellungen reden. Daher der gigantische Ansturm an Kandidaten für die Pfarrstelle in Berlin? Nun ja, nicht immer und überall funktioniert das. Es gibt Gemeinden, da wird sich kaum jemand hinbewerben. Es gibt Konstellationen, da bewirbt sich auch mal auf eine an sich beliebte Pfarrstelle niemand. Und es gab Fälle, wo bereits vor der Bewerbung so "unter der Hand" die Stelle vorab vergeben wurde - und die Ausschreibung dann eine Farce war. +Matthias will das nun so nicht mehr handhaben - mir fehlt der Einblick, ob das heute anders ist. Mir sind jedenfalls mehrere Pfarrerwahlen bekannt, bei denen mehrere Kandidaten da waren und daher auch welche nicht zum Zuge kamen. Ich denke, Du kennst da auch Fälle. Mein Seelenheil hängt an der Bischofswahl, nicht an der Pfarrerwahl. Ich habe (allerdings nicht zu Zeiten von +Joachim und +Matthias) Besetzungen erlebt, die haarsträubend waren. Allerdings wären diese nicht durch eine korrekte Pfarrerwahl zu beseitigen gewesen - es gab keine weiteren Kandidaten. Ich traue unserem Bischof durchaus zu, eine Pfarrstelle korrekt zu besetzen und ich hätte nichts dagegen, eine Lösung zu finden - so man das wollte - wie man auch formal den Bischof stärken kann. Auch in der evangelischen Kirche Bayerns entscheidet das Landeskirchenamt über eine Besetzung - zumindest bei der Erstbeauftragung eines Pfarrers und üblicherweise bei jeder zweiten Besetzung in einer Pfarrgemeinde. Mit Rücksprache mit der Gemeinde. Versteht sich. Warum nicht? Da bin ich leidenschaftslos. Letztlich werden wir in Weidenberg - einer der abgelegensten Orte der altkatholischen Welt überhaupt ("Weidenberg - wo liegt das denn" - diese Frage ist bitter, wird aber oft gestellt, auch von "höheren" Leuten in anderen Dekanaten) immer auf das gute Händchen des Bischofs angewiesen sein, wenn bei uns eine Neubesetzung erfolgt. Denn dass sich hierher jemand bewirbt, ist unwahrscheinlich. Normalerweise wird bei uns ein Pfarrer neu eingesetzt, und der ist dann der einzige, der sich auf die Pfarrstelle bewirbt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 11. April 2012 Autor Melden Share Geschrieben 11. April 2012 Letztlich werden wir in Weidenberg - einer der abgelegensten Orte der altkatholischen Welt überhaupt ("Weidenberg - wo liegt das denn" - diese Frage ist bitter, wird aber oft gestellt, auch von "höheren" Leuten in anderen Dekanaten) ... Ach, Fützen, Randen, Stühlingen oder Mundelfingen sind auch nicht viel "zentraler"... Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Bartholomäa Geschrieben 11. April 2012 Melden Share Geschrieben 11. April 2012 Konkret würde das natürlich auch bedeuten, dass z. B. Rom es aufgibt, sich als die einzige "vollständige" Teilkirche zu sehen und alle anderen als mängelbehaftet, aber es geht natürlich auch in die Richtung anderer Konfessionen. Werner Ich finde es persönlich gut, daß die katholische Kirche in Rom an der Wahrheit der Kirche festhält. Jesus Christus hat doch selbst zu Petrus gesagt: Matthäus 16,18-19: "Ich aber sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde Dir die Schlüssel des Himmelreiches geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein." Ich denke wir dürfen unser Leben nicht komplizierter machen, als es in Wirklichkeit ist. Aus eigener Erfahrung kann ich schreiben, daß ich nahe dran war zur koptisch-orthodoxen Kirche überzutreten. Irgendwie hat mich das koptisch-orthodoxe Mönchtum fasziniert. Bei den koptisch-orthodoxen Mönchen hat mich der Bart sehr fasziniert. Er drückt für mich die Uneitelkeit aus. Das Rasieren des Bartes bei Priestern finde ich eher unnötig. Das war aber nicht der Grund zur koptisch-orthodoxen Kirche überzutreten. Der eigentliche Grund war, daß ich meine eigenen Probleme im Beruf hatte und dachte mir, wenn der Gott aus der römisch-katholischen Kirche nicht hilft, dann ist dies nicht die richtige Kirche. Da mir die koptisch-orthodoxen Mönche gefielen, dachte ich mir, dann gehst Du halt zu dieser Kirche. Dann habe ich aber eine Person kennengelernt, die römisch-katholisch ist und die mir zu 100% in meinem Beruf geholfen hat. Ich denke es war von Gott eine Probe für mich. Er wollte vielleicht sehen, wie weit er bei mir gehen kann. Besser geschrieben: Er wollte sehen, wie tief mein Glaube ist. Ich bin jetzt soweit, daß ich die römisch-katholische Kirche nicht mehr verlassen möchte. Vielleicht kann mein Gedanke weiterhelfen. Noch ein Lied zur Aufmunterung: Spirito Santo aiutaci. Mille Grazie! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 11. April 2012 Melden Share Geschrieben 11. April 2012 Da mir die koptisch-orthodoxen Mönche gefielen, dachte ich mir, dann gehst Du halt zu dieser Kirche. Dann habe ich aber eine Person kennengelernt, die römisch-katholisch ist und die mir zu 100% in meinem Beruf geholfen hat. Was hättest du getan, wenn der, der dir geholfen hat, ein Moslem gewesen wäre oder ein Atheist? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 11. April 2012 Melden Share Geschrieben 11. April 2012 (bearbeitet) Der eigentliche Grund war, daß ich meine eigenen Probleme im Beruf hatte und dachte mir, wenn der Gott aus der römisch-katholischen Kirche nicht hilft, dann ist dies nicht die richtige Kirche.Davon mal ab, daß die "Petrus-Stelle" auch so gelesen kann, daß der Fels der Glauben an die Inkarnation der zweiten göttlichen Person in Jesus Christus ist (wie es die Ostkirchen tun), wirft dieser Absatz die Frage auf, ob Du tatsächlich glaubst, daß jede Kirche ihren eigenen Gott hat. Diese Vorstellung finde ich doch eher - nun ja - seltsam. bearbeitet 11. April 2012 von Flo77 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Bartholomäa Geschrieben 11. April 2012 Melden Share Geschrieben 11. April 2012 (bearbeitet) Der eigentliche Grund war, daß ich meine eigenen Probleme im Beruf hatte und dachte mir, wenn der Gott aus der römisch-katholischen Kirche nicht hilft, dann ist dies nicht die richtige Kirche.Davon mal ab, daß die "Petrus-Stelle" auch so gelesen kann, daß der Fels der Glauben an die Inkarnation der zweiten göttlichen Person in Jesus Christus ist (wie es die Ostkirchen tun), wirft dieser Absatz die Frage auf, ob Du tatsächlich glaubst, daß jede Kirche ihren eigenen Gott hat. Diese Vorstellung finde ich doch eher - nun ja - seltsam. Ich glaube nur an einen Gott. D. h. Ich glaube an die Allerheiligste Dreifaltigkeit. Wir arme Menschen werden nie perfekt sein. Ich dachte mir nur, daß die Kirche, die sich Jesus Christus für die Menschheit vorstellt, eher die koptisch-orthodoxe Kirche ist. Ich bleibe auf jeden Fall in der römisch-katholischen Kirche. Was ich jetzt schreibe ist leider sehr menschlich: Ich hoffe, daß Jesus Christus mich nicht noch einmal so in meinem Glauben prüft. Er als Gott kann natürlich machen was ihm gefällt. Spirito Santo aiutaci. Mille grazie! bearbeitet 11. April 2012 von Bartholomäa Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stepp Geschrieben 11. April 2012 Melden Share Geschrieben 11. April 2012 Ich denke wir dürfen unser Leben nicht komplizierter machen, als es in Wirklichkeit ist. Wir sollten es vor allem nicht einfacher machen, als es wirklich ist. Es gibt ein gewisses Niveau, unter dem man nicht über Leben sprechen sollte. Du unterschreitest es leider konsequent. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 11. April 2012 Melden Share Geschrieben 11. April 2012 Da mir die koptisch-orthodoxen Mönche gefielen, dachte ich mir, dann gehst Du halt zu dieser Kirche. Dann habe ich aber eine Person kennengelernt, die römisch-katholisch ist und die mir zu 100% in meinem Beruf geholfen hat. Was hättest du getan, wenn der, der dir geholfen hat, ein Moslem gewesen wäre oder ein Atheist? hättest du helfen gekonnt? nein! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 11. April 2012 Melden Share Geschrieben 11. April 2012 Ich denke wir dürfen unser Leben nicht komplizierter machen, als es in Wirklichkeit ist. Wir sollten es vor allem nicht einfacher machen, als es wirklich ist. Es gibt ein gewisses Niveau, unter dem man nicht über Leben sprechen sollte. Du unterschreitest es leider konsequent. das ist aber auch wertfreier formulierbar: wir sprechen auf unterschiedlichen ebenen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Bartholomäa Geschrieben 11. April 2012 Melden Share Geschrieben 11. April 2012 (bearbeitet) Ich denke wir dürfen unser Leben nicht komplizierter machen, als es in Wirklichkeit ist. Wir sollten es vor allem nicht einfacher machen, als es wirklich ist. Es gibt ein gewisses Niveau, unter dem man nicht über Leben sprechen sollte. Du unterschreitest es leider konsequent. Ich habe, so denke ich, eher das Gemüt einer Italienerin. Wenn der liebe Gott meint, es ist Zeit mir zu helfen, dann tut er das, auch wenn andere Menschen etwas gegen mich haben. Ich fühle mich auf jeden Fall in den Armen Jesu Christi geborgen. Spirito Santo aiutaci. Mille grazie! bearbeitet 11. April 2012 von Bartholomäa Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GeSu Geschrieben 12. April 2012 Melden Share Geschrieben 12. April 2012 Ich denke wir dürfen unser Leben nicht komplizierter machen, als es in Wirklichkeit ist. Wir sollten es vor allem nicht einfacher machen, als es wirklich ist. Es gibt ein gewisses Niveau, unter dem man nicht über Leben sprechen sollte. Du unterschreitest es leider konsequent. sagt wer? aus welcher perspektive? welches niveau? das der glaubensstärke, der bildung, der intelligenz, der höflichkeit, des großmuts ...? 2 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts