Felician Geschrieben 23. April 2012 Melden Share Geschrieben 23. April 2012 Hier wird über eine erfreuliche Entwicklung berichtet: Die Priesterseminare in den USA haben Zulauf. Bei uns ist das weniger der Fall. Was meint ihr: Was wird bei uns falsch gemacht? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
chrk Geschrieben 23. April 2012 Melden Share Geschrieben 23. April 2012 Hm, also der Artikel hinterlässt einige Fragen. Denn bis auf die Ausstrahlung des Erzbischofs von Boston und das Rosenkranzgebet werden wenig belastbare soziologische Daten genannt, die diesen Aufschwung erklären würden. Die Anzahl der Kinder und Ordensleute in der Familie könnte eventuell noch Rückschlüsse auf ein katholisches Milieu geben, aber im großen und ganzen wirkt der Artikel auf mich so, als wolle er eine bestimmte kirchenpolitische Richtung propagieren. Denn inwieweit sind die Zahlen eines Jahres gegeneinander ausspielbar? Solche Entwicklungen lasen sich nur in größeren Zeiträumen beschreiben. Außerdem wird ziemlich außer Acht gelassen, dass die Gesellschaft in den USA nun mal deutlich weniger (oder zumindest anders) säkularisiert ist als in Europa. Der Verdacht verstärkt sich, wenn ich das lese: Die positive Entwicklung der Priesterberufungen in den USA steht in direktem Gegensatz zur Berufungskrise in den westlichen Ländern Europas. In den USA sank 2011 im fünften Jahr hintereinander das Alter der Neupriester, während in Europa die Zahl der Neupriester sinkt und jene der Spätberufenen steigt. Warum bitte schön ist denn ein jüngerer Priester besser als ein Spätberufener?? Mich würden ja gerne mal die Statistiken interessieren, wie viele "Frühberufene" und wie viele Spätberufene ihr Amt wieder aufgeben; ich möchte wetten, in der zwieten Gruppe ist er deutlich geringer. Einem kann ich allerdings zustimmen: In 66 Prozent der Fälle kam ein entscheidender Anstoß zum Eintritt ins Seminar von einem Priester. Wer, wenn nicht Priester selbst, könnten die beste Werbung für ihren Beruf machen, vorausgesetzt sie erkennen ihn noch als bewerbenswert an. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 24. April 2012 Melden Share Geschrieben 24. April 2012 Wer, wenn nicht Priester selbst, könnten die beste Werbung für ihren Beruf machen, vorausgesetzt sie erkennen ihn noch als bewerbenswert an. Das ist wahr. Nur scheint es in D. so zu sein, daß Priester mit einem positiven Selbstbild nicht unbedingt die Zustimmung aller Christen genießen. Die kath. Kirche in den USA kommt ja vom Status einer Minderheiten- und Immigrantenkirche her und stellt aufgrund ihrer inneren Vielfalt das Phänomen "Weltkirche" besser dar, als die deutsche, wo ausländische Priester, Ordensleute und Gläubige eher mit Mißtrauen gesehen werden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 24. April 2012 Melden Share Geschrieben 24. April 2012 Nur scheint es in D. so zu sein, daß Priester mit einem positiven Selbstbild nicht unbedingt die Zustimmung aller Christen genießen. Ich denke, es gibt Unterschiede zwischen einem unkritisch-positiven Selbstbild (das von anderen in der Regel weniger goutiert wird) und einem nüchtern-kritisch-positiven Selbstbild, das deshalb ausstrahlt, weil andere sich auch noch mit eigenen Schwächen im Vorbild wiederfinden können. Pastorale Supermänner sind so schwer nachzuahmen... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Der Geist Geschrieben 24. April 2012 Melden Share Geschrieben 24. April 2012 wo ausländische Priester, Ordensleute ....eher mit Mißtrauen gesehen werden. Und das zumeist zu Recht. In Österreich sind in ungute Situationen in einer Pfarre fast immer Polen oder Afrikaner verwickelt, die mit ihrem Kirchen- und Priesterverständnis im 19 Jh steckengeblieben sind. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 24. April 2012 Melden Share Geschrieben 24. April 2012 Hier in D gibt es aber auch sehr progressive, aufgeschlossene afrikanische Priester. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Polykarp Geschrieben 25. April 2012 Melden Share Geschrieben 25. April 2012 wo ausländische Priester, Ordensleute ....eher mit Mißtrauen gesehen werden. Und das zumeist zu Recht. In Österreich sind in ungute Situationen in einer Pfarre fast immer Polen oder Afrikaner verwickelt, die mit ihrem Kirchen- und Priesterverständnis im 19 Jh steckengeblieben sind. Worauf stützt sich diese These? Nur auf das Gefühl? Ich habe mich auch schon mit dem Thema beschäftigt, wenn es da objektive Daten gäbe, wäre das sehr informativ. Was das Kirchen- und Priesterverständnis des 19. Jhds mit den Polen und Afrikanern zu tun haben soll, verstehe ich nicht. Ich habe im Gegenteil erlebt, das diese meistens sehr "modern" sind und wissen, was sie wollen. Unter modern verstehe ich allerdings keinen Kuschelpriester und keinen liberalen Theologen, der seine eigene Weihe in Frage stellt... Wenn in den Vereinigten Staaten in der katholischen Kirche alle Nationalitäten Platz haben, dann glaube ich gerne, dass das ein Klima schafft, in denen Priesterberufungen gehört werden können. Die Fremdenfeindlichkeit in einige deutschen Regionen ist da wirklich sehr destruktiv und bes. für Katholiken widersinnig. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Petrus Geschrieben 25. April 2012 Melden Share Geschrieben 25. April 2012 (bearbeitet) Was das Kirchen- und Priesterverständnis des 19. Jhds mit den Polen und Afrikanern zu tun haben soll, verstehe ich nicht. Vielleicht wird das durch die Studie im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz über den Einsatz ausländischer Priester in Deutschland verständlicher - ein Artikel dazu z. B. hier. Hieraus: " 'Die herausgehobene Stellung des Priesteramts zu betonen, ist für viele Priester offenbar ein besonderes Anliegen. Insgesamt wird ein sehr traditionelles, die Differenz zu Laien betonendes Priesterbild' sichtbar. An der Heimatkirche orientiert, fehlt weitgehend die Fähigkeit oder die Bereitschaft, sich auf die anderen Verhältnisse einzulassen, zum Beispiel, dass patriarchalisch autoritätshörige Denkmuster in der deutschen Gesellschaft auch innerkirchlich kaum noch funktionieren." bearbeitet 25. April 2012 von Petrus Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 25. April 2012 Melden Share Geschrieben 25. April 2012 Man muss allerdings auch bedenken, dass ausländische Priester oft genug ohne größere Vorbereitungen eingesetzt werden. Und über die jeweilige Pfarrei hinaus hört man nur dann von ihnen, wenn etwas schief geht - wobei die Folgen dann sehr unterschiedlich sind. Ich habe ein Bistum vor Augen, in dem man in recht vergleichbaren Fällen von Unterschlagung den schwarzen Priester vor Gericht stellte, derweil beim weißen Kollegen das Ordinariat das Problem unauffällig löste. Es war der Vizeoffizial, der in der Vernehmung dem Generalvikar dies vorhielt, und die Ausflüchte des letzteren waren eher peinlich zu nennen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 25. April 2012 Melden Share Geschrieben 25. April 2012 Hier wird über eine erfreuliche Entwicklung berichtet: Die Priesterseminare in den USA haben Zulauf. Bei uns ist das weniger der Fall. Was meint ihr: Was wird bei uns falsch gemacht? "Im Durchschnitt verspürten die neuen Seminaristen ihre Berufung im Alter von 16 Jahren." Oweja. Irgendwann sind sie erwachsen, dann kann man nur hoffen, das sie ihre Berufung immer noch "verspüren". Die Entscheidung für das Priestertum wird gern mit der Entscheidung für einen Ehepartner verglichen. Jemand, der mit 16 sagen würde, ich will den X heiraten, dem würde jeder abraten. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Petrus Geschrieben 25. April 2012 Melden Share Geschrieben 25. April 2012 Hier wird über eine erfreuliche Entwicklung berichtet: Die Priesterseminare in den USA haben Zulauf. Bei uns ist das weniger der Fall. Was meint ihr: Was wird bei uns falsch gemacht? "Im Durchschnitt verspürten die neuen Seminaristen ihre Berufung im Alter von 16 Jahren." Oweja. Ratzinger verspürte seine Berufung zum Kardinal schon als Kind, Quelle z. B. hier. Insofern handelt es sich bei den Sechzehnjährigen doch wohl eher um Spät-Berufene. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 25. April 2012 Melden Share Geschrieben 25. April 2012 Hier wird über eine erfreuliche Entwicklung berichtet: Die Priesterseminare in den USA haben Zulauf. Bei uns ist das weniger der Fall. Was meint ihr: Was wird bei uns falsch gemacht? "Im Durchschnitt verspürten die neuen Seminaristen ihre Berufung im Alter von 16 Jahren." Oweja. Ratzinger verspürte seine Berufung zum Kardinal schon als Kind, Quelle z. B. hier. Insofern handelt es sich bei den Sechzehnjährigen doch wohl eher um Spät-Berufene. Das war wohl eher der Wunsch mal in prächtigen roten Gewändern herumzulaufen. Haben die meisten Dreijährigen (es muss nicht immer rot sein, , aber als "Berufung" würde ich das nicht ansehen) Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 25. April 2012 Melden Share Geschrieben 25. April 2012 smile, worauf der wunsch, mal mit der cappa magna rumlaufen zu dürfen, alles schliessen lassen könnte, verkneif ich mir lieber zu sagen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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