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Für alle vs. für viele - neue Runde


Rosario

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Jetzt muss sich mal blöd fragen... Ich hab den Brief nur überflogen und hier im Thread ein bisschen mitgelesen. Bei Mecky klang es fast so, als müsse er das spätestens am Sonntag im Gottesdienst eigentlich so umsetzen. Du schreibst jetzt hier von auf Zeit spielen. Was ist denn nun eigentlich Sache? Ist es erst verbindlich, wenn ein neues Messbuch existiert? Darf man aber muss nicht, jetzt scbon "für viele" sagen? Was würde es bringen, wenn auf Zeit gespielt wird? Und wieviel Zeit wäre da noch? Was könnte in der Zwischenzeit geschehen?

 

Es bezieht sich auf die Einführung des neuen Messbuches. Erst wenn das vorliegt, werden "alle" zu "viele".

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Das ist mir nur allzu bewusst. Er leitet sie, und er leitet sie schlecht.

Damit ist er übrigens nicht der erste Papst.

Und das können Sie natürlich kompetent beurteilen und es berechtigt Sie zum Ungehorsam?

Wenn er sie schlecht leitet, ist Gehorsam gegenüber dem Papst womöglich sogar ein Ungehorsam gegenüber Jesus.

Und anstatt hier das Thema auf meine Kompetenz umzuleiten, könntest Du mal selbst was Kompetentes zu dem Vorschlag schreiben, den ich gemacht habe:

"Die allerallereinfachste Möglichkeit wäre, wenn man sogar das "für viele" belässt, die geforderte Klarstellung aber in den Text des Hochgebetes aufnimmt."

Quelle

 

Sie können ja den zuständigen Dikasterien in Rom die Anregung unterbreiten, die Hochgebete entsprechend zu verändern. Solange dies nicht geschieht, haben Sie sich an die approbierten Texte und Formulierungen zu halten. Nach meiner Einschätzung sind die Chancen für die von Ihnen vorgschlagenen Änderungen eher gering.

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Im übrigen hieß es im verbindlichen lateinischen Ausgangstext schon immer "pro multis".

Ja worum geht es denn nun.

Um Worttreue zur Schrift oder zu einem verbindlichen leteinischen Messtext (also letztlich Rubriken)?

 

Letzteres wäre für mich ja nun mal gar kein Argument.

 

Dann soll man den "verbindlichen lateinischen Ausgangstext" halt ändern, denn so wie er da steht, steht er sowieso im Widerspruch zur Lehre.

 

Werner

 

Es geht um beides. Es kommt mir übrigens widersinnig vor, die Wortwahl der hl. Schrift in einem Gebetstext abzuändern, weil der Originalwortlaut "für Viele" der katholischen Lehre widersprechen soll. Dann würden ja Texte des Evangeliums der katholischen Lehre widersprechen. Das ist eine völlig absurde Vorstellung.

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Sie können ja den zuständigen Dikasterien in Rom die Anregung unterbreiten, die Hochgebete entsprechend zu verändern. Solange dies nicht geschieht, haben Sie sich an die approbierten Texte und Formulierungen zu halten. Nach meiner Einschätzung sind die Chancen für die von Ihnen vorgschlagenen Änderungen eher gering.
Vorallem haben Sie hier niemandem Anweisungen zu erteilen.
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Franciscus non papa

aha, und wie geht man nun mit dem konflikt wörtliche übersetzung/katholische lehre um?

 

darf ich anmerken, daß ich Ihr geschätztes auftreten hier als ausserordentlich arrogant wahrnehme?

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Problematisch finde ich Florianklaus' Vorwurf, du seist dem Papst gegenüber ungehorsam. Aber weder deine Überlegung, einen Texteinschub vorzunehmen, noch meine Variante, weiterhin das 1970er Messbuch samt Übersetzung zu verwenden, zeugen von Ungehorsam.

 

Wenn man so argumentiert, müßte man den Tradis auch erlauben, die alte Messe nicht nur in der Fassung von 1962 zu feiern, sondern noch weiter zurück zu gehen und den hl. Joseph aus dem Kanon zu streichen oder gar die pianische Reform der Kar- und Ostertage zu ignorieren.

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aha, und wie geht man nun mit dem konflikt wörtliche übersetzung/katholische lehre um?

 

darf ich anmerken, daß ich Ihr geschätztes auftreten hier als ausserordentlich arrogant wahrnehme?

 

Ich wiederhole mich: Der Gedanke, eine wortgetreue Übersetzung der Hl. Schrift könnte der katholischen Lehre widersprechen, ist absurd.

 

Es freut mich sehr, daß Sie mein Auftreten hier schätzen. Daß Sie mich als arrogant wahrnehmen, tut mir leid. Es ist nicht meine Absicht, so zu wirken. Vielleicht rührt der Eindruck auch daher, daß meine Ansichten nicht so recht zu dem hier herrschenden Mainstream zu passen scheinen.

 

Noch eine Frage: Ist in diesem Forum nicht das "Du" üblich? Ich habe den Nutzer "Mecky" nur aus Respekt gesiezt, weil er sich als Priester zu erkennen gegeben hat.

bearbeitet von Florianklaus
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Der heutigen FAZ war zu entnehmen, daß die Version mit "viele" auch bei Protestantens üblich ist. Also gewissermaßen die ökumenische Variante...

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Der heutigen FAZ war zu entnehmen, daß die Version mit "viele" auch bei Protestantens üblich ist. Also gewissermaßen die ökumenische Variante...

 

Die Protestanten zelebrieren ihr Abendmahl übrigens in der Regel auch versus altare, ohne daß daran jemand Anstoß nimmt. Ich frage mich daher immer wieder, warum dies ausgerechnet im katholischen Bereich immer so zu heftigen Reaktionen führt.

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Der heutigen FAZ war zu entnehmen, daß die Version mit "viele" auch bei Protestantens üblich ist. Also gewissermaßen die ökumenische Variante...

 

Die Protestanten zelebrieren ihr Abendmahl übrigens in der Regel auch versus altare, ohne daß daran jemand Anstoß nimmt. Ich frage mich daher immer wieder, warum dies ausgerechnet im katholischen Bereich immer so zu heftigen Reaktionen führt.

 

Es geht ja nicht um die Sache, es geht gegen Rom. Und es sind ja immer dieselben Kreise, die Geräusch verursachen. Aber hier haben sie sich inhaltlich völlig vergaloppiert.

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Dann würden ja Texte des Evangeliums der katholischen Lehre widersprechen. Das ist eine völlig absurde Vorstellung.

Genau dies referiert aber der Papst in seinem Brief.

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Der heutigen FAZ war zu entnehmen, daß die Version mit "viele" auch bei Protestantens üblich ist. Also gewissermaßen die ökumenische Variante...

 

Die Protestanten zelebrieren ihr Abendmahl übrigens in der Regel auch versus altare, ohne daß daran jemand Anstoß nimmt. Ich frage mich daher immer wieder, warum dies ausgerechnet im katholischen Bereich immer so zu heftigen Reaktionen führt.

 

Es geht ja nicht um die Sache, es geht gegen Rom. Und es sind ja immer dieselben Kreise, die Geräusch verursachen. Aber hier haben sie sich inhaltlich völlig vergaloppiert.

Warum, "versus altare" und "für viele" sind für die römisch-katholische Kirche gleichermaßen überflüssig, völlig egal, was die Protestanten machen.

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Ansonsten glaube ich, dass die Bischöfe sich jetzt zwar vordergründig ein bisschen über den ach so tollen Brief des Hl. Vaters freuen, aber ansonsten das Tempo der Messbuch-Revisionskommission noch ein bisschen mehr drosseln werden, um auf Zeit zu spielen.

 

Jetzt muss sich mal blöd fragen... Ich hab den Brief nur überflogen und hier im Thread ein bisschen mitgelesen. Bei Mecky klang es fast so, als müsse er das spätestens am Sonntag im Gottesdienst eigentlich so umsetzen. Du schreibst jetzt hier von auf Zeit spielen. Was ist denn nun eigentlich Sache? Ist es erst verbindlich, wenn ein neues Messbuch existiert? Darf man aber muss nicht, jetzt scbon "für viele" sagen? Was würde es bringen, wenn auf Zeit gespielt wird? Und wieviel Zeit wäre da noch? Was könnte in der Zwischenzeit geschehen?

 

Noch gilt das approbierte Messbuch, und in dem steht "für alle". Wenn das Finanzamt dir sagt, dass du ab 01.01. mehr Steuer zahlen werden musst, fängst du ja auch nicht jetzt schon an, mehr zu blechen.

Insofern machen die Priester, die in vorauseilendem Gehorsam jetzt schon "für viele" beten, das gleiche wie die ach so bösen Priester, die andere Worte des Hochgebetes eigenmächtig abändern.

Wobei sich mir die ganze Angelegenheit rein rechtlich auch nicht ganz klar darstellt, da müsste uns Chrysologus noch mal auf die Sprünge helfen: denn die liturgischen Bücher sind zwar von Rom abgesegnet, aber doch letztlich von der Deutschen Bischofskonferenz herausgegeben. Die Frage wäre also, ob eine offizielle Order (und das ist ein päpstlicher Brief nicht, da brauchts schon eine gewisse Form) aus Rom, die Texte zu ändern, auch von der Bischofskonferenz abgesegnet werden müsste bzw. nur in einer kompletten Neuherausgabe der Bücher zu erledigen gewesen wäre.

 

Momentan ist man in der Bischofskonferenz aber etwas vorsichtig, weil man vor ein paar Jahren mit dem neuen Begräbnis-Rituale einen kolossalen Reinfall erlebt hat; wenn´s dich interessiert: Stichwort "Ohren der Barmherzigkeit" :rolleyes:

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Und je länger sie die Finger von den Messbüchern lassen, desto besser. :)

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Es ist 30 Jahre her, da hörte ich zum ersten Mal das "für Viele" in einer Eucharistiefeier, schon damals gab es die Kritik am Messbuch 1970 und seinem Text. Es war in Maria Vesperbild, Bistum Augsburg.

 

Die Kritik kommt nicht von Leuten, denen die Bibeltreue besonders am Herzen liegt. Es sind jene, die sich abgrenzen wollen und die das "für Viele" durchsetzen wollen, um ihre Exklusivität auf die gesamte RKK zu übertragen.

 

Diese Kleinklein-diskussion - viele wird gesagt, alle sind gemeint - ist ein politischer Schmusekurs.

 

Ein Versuch der Korumption, ein Versuch, wie weit man noch gehen kann und was das Kirchenvolk zu schlucken bereit ist.

 

Und im Kontext eine Sünde am Tod Jesu und an seinem Kreuz.

 

Sorry, aber für diplomatisches Gesäusel fehlen mir die Nerven. Wir haben den Menschen die gute Nachricht zu verkünden, die Frohbotschaft, dass Gott diese Welt und das Leben der Menschen zum Guten führen will und vollenden wird, wie er in Christus Jesus gezeigt hat.

 

Und da sollte das Heil nur für viele reichen, nicht für alle? Das Heilsangebot reicht etwa nicht? Und das soll die frohe Botschaft sein?

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Seit wann sagen eigentlich die Evangelischen "für viele"?

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Puh, liebe Nannyogg! Das klingt jetzt richtig verärgert. In seinem Jesusbuch schreibt Benedikt ja mehrmals, oftmals ziemlich larmoyant "oh wie Unrecht haben doch diese liberalen Theologen!". Er will provozieren. Und er schafft dies. Er konfrontiert diejenigen, die argumentieren, mit einer Macht, gegen die sie ( plus alle noch so einsichtigen Argumente) nichts machen können. Er spricht eine Regelung aus, die er nur sehr oberflächlich begründet, und kann sich gewiss sein, dass dies genügt, um den Liberalen ihre Machtlosigkeit vor Augen zu führen. Alle Argumente der Welt laufen da voll ins Leere.

 

Florianklaus schätzt die Sache so ein, dass ein Einschub ins Hochgebet, der die Sache klären würde, nicht durch die Dikasterien kommt. Ich schließe mich dieser Einschätzung an. Ich bin doch gewiss nicht der erste, der auf diese Idee gekommen ist. Würde es dem Papst wirkich nicht nur um Wortnähe, sondern auch um die Lehre gehen, hätte er diese Möglichkeit schon im Vorfeld wahrnehmen können.

Warum wird diese Möglichkeit nicht ergriffen? Damit wäre doch das Anliegen der Wortnähe in den Einsetzungsworten vollauf gewahrt. Und zugleich wäre die von Benedikt ach so gepriesene Lehre wieder klar gestellt. Rein von der Argumentation her, die er in seinem Brief vorführt, wären alle Anliegen erfüllt. Warum wird diese Möglichkeit nicht ergriffen?

 

Diese Frage lässt sich nicht mit den von ihm benannten Anliegen ( 1. Worttreue, 2. Wahrung der Lehre) beantworten, sondern sie weist deutlich darauf hin, dass andere, unbenannte Anliegen, der eigentliche Anlass sind. Nur: Was für welche? Man hat natürlich keine Chance, hier weiter zu argumentieren, denn diese Anliegen liegen unbenannt im Nebel. Und man kann jede Vermutung über andere Anliegen perfekt als wüste Spekulation bezeichnen. Das ist der Vorteil unbenannter Anliegen.

 

Benedikt hat leichtestes Spiel mit Deinen Worten:

"Es sind jene, die sich abgrenzen wollen und die das "für Viele" durchsetzen wollen, um ihre Exklusivität auf die gesamte RKK zu übertragen."

und

"Ein Versuch der Korumption, ein Versuch, wie weit man noch gehen kann und was das Kirchenvolk zu schlucken bereit ist."

 

Das hat er doch nie gesagt! Das ist doch reine Spekulation! Motivationsunterstellung! Und auch noch sehr, sehr böswillig! Du, liebe Nannyogg, bist eine Aggressorin, Querulantin, Unterstellerin!

So muss es doch erscheinen. Du unterstellst üble Dinge, die Du aus seinem Brief nicht belegen kannst. Wirst Du auch nie können, denn das Entscheidende steht ja nicht in dem Brief. Die wahren Anliegen sind in der Hinterhand, im Nebel, im Dunkel. Das einzige, was man halbwegs belegen kann, ist, dass es einen Ausweg (z.B. den mit den Einschüben) gäbe, der nicht ergriffen wird. Aber schon hier muss man mit dem argumentieren, was NICHT da steht.

 

Du ärgerst Dich. Klar, denn Dir ist die Universalität der Heilstat Jesu ein wichtiges und explizit benanntes Anliegen. Dumm von Dir, Dein Anliegen so offen zu benennen - damit wird man angreifbar. Die Offenen sind in solchen Kontroversen am Ende sehr oft die Dummen und haben das Nachsehen.

Und was geschieht mit Deinem Ärger? Die Realität ist, dass Du Dich grün und schwarz ärgern kannst, ohne dass dies die Regelung verändert. Du kannst Dich getrost ärgern. Werner kann Argumente von erklecklicher Einsichtigkeit schreiben. Ich kann problemlösende Alternativvorschläge machen. Welch ein Aufwand! Wir können dies alles getrost tun. Nur: ändern wird das an der Regelung nichts. Wir sind die Dummen. Willkommen im Club!

 

Und noch mehr. Wir werden auf die Seite des Unrechts geschoben - und zwar genau dort, wo wir den Willen Jesu zur Hingabe für alle Menschen dort verkünden wollen, wo es die Menschen mitbekommen, nämlich an zentraler Stelle im Hochgebet. Wer gegen die Regelung ist, stellt sich gegen den rechtmäßigen Papst, der so was bestimmen kann, darf und muss. Und das ist auch noch im 2. Vatikanum so festgelegt. Wir sind somit Konzilsgegner. So sieht es aus. Und ich bin, wenn ich als Priester weiterhin "für alle" sage, des schweren liturgischen Missbrauchs schuldig. So sieht es aus. Und andere Priester genau so. Wir sind nicht nur die Dummen, sondern auch die Schuldigen an der selbst gebastelten Relativität liturgischer Fehlformen.

bearbeitet von Mecky
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Das hat seine Heiligkeit ja toll hingekriegt.

Eine stocksaure Nannyogg, ein resignierter Pfr. Mecky... Und jubeln tun die, denen Worte schon immer wichtiger waren als Aussagen.

 

Und wo bleiben die Menschen? Die, die Antworten suchen auf die spirituellen Fragen?

 

Wer bin ich? Ein von Gott geliebter. Jemand der von Gott so sehr geliebt ist, das er für ihn stirbt. Bin ich das wirklich? Woher weis ich das auch ich zu den vielen gehöre

 

Woher komme ich? (Okay, spielt hier keine Rolle)

 

Wohin gehe (sterbe) ich? In die Liebenden arme Gottes. Doch halt, nur dann wenn ich "zu den vielen" gehöre. Und woher will ich dsas wissen?

 

Was soll der Scheiss, worin liegt der Sinn dahinter (meines Lebens)? Ich kann auf Gottes Liebe vertrauen und darauf vertrauen das er mir Sinn gibt, mein Leben zum Guten führt... Wenn ich "zu den vielen" gehöre.

 

Ich schätze mal das es so bei den Menschen ankommen wird... bei den fragenden Menschen... bei den suchenden Menschen. Und jeder ob Priester, Bischof, Papst oder Laie; ob Harz4 oder Multimillionär wird/ war/ ist suchender, wird/ war/ ist fragender. Und da nutzen nur klare Worte. Kein noch so elegant formulierter Einschub, keine noch so tiefgründige Predigt hilft da weiter. Klare Aussagen sind gefragt.

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Mach langsam, lieber Frank!

 

Dass Nannyogg stocksauer ist, ist bisher nur eine Vermutung, die ich aufgrund ihrer Worte gemacht habe. Wahrscheinlich gibt es tatsächlich eine Verärgerung - aber wie weit und wie tief die reicht, können wir nicht sagen. Ein gewisses Maß an Ärger über den Vatikan ist sowieso bei vielen Menschen Dauerthema. Natürlich kann da der Vatikan was dafür, aber: Allen Menschen Recht getan ist eine Kunst die niemand kann.

 

Auch meine Frustration ist durchaus vorhanden, aber sie ist nicht abgrundtief. Momentan ist sie eher eine Motivation, den Mund aufzumachen (so wie Du gerade eben). Und damit ist vielleicht "Frustration" nicht das richtige Wort. Echte Frustration führt nicht zum Öffnen, sondern zum Schließen des Mundes.

 

Und auch meine Verärgerung bezieht sich nur zum Teil auf den Papst oder auf den Vatikan. Ich bin auch ein wenig über mich selbst verärgert, dass ich zu lange treudoof in einer Art Scheingehorsam (ein etwas konfliktscheuer Scheingehorsam, das hätte mich aufmerksam machen müssen) verharrt bin.

 

Wenn Du ein paar Schritte zurücktrittst und versuchst, ein wenig Abstand zu gewinnen, dann ordnet sich die Angelegenheit in die Kirchengeschichte ein. Sie ist EIN Mosaiksteinchen unter vielen. Eher Arbeitsauftrag, als Ärgernis. Endlos muss sich die Kirche auch gegen schlechte Anweisungen "von halboben" durchsetzen. Das ist ein Teil ihres Lebensauftrags. Und glücklicherweise befinden wir uns heute in der Vorzugsposition, dass wir uns nicht gegen Folter und Justizmord absetzen müssen, sondern gegen (womöglich sogar gut gemeinte) Starrköpfigkeit in der Offenbarungstheologie. Der Unterschied dürfte so drei- bis vierhundert Grad ausmachen.

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Mach langsam, lieber Frank!

 

Dass Nannyogg stocksauer ist, ist bisher nur eine Vermutung, die ich aufgrund ihrer Worte gemacht habe. Wahrscheinlich gibt es tatsächlich eine Verärgerung - aber wie weit und wie tief die reicht, können wir nicht sagen. Ein gewisses Maß an Ärger über den Vatikan ist sowieso bei vielen Menschen Dauerthema. Natürlich kann da der Vatikan was dafür, aber: Allen Menschen Recht getan ist eine Kunst die niemand kann.

 

Auch meine Frustration ist durchaus vorhanden, aber sie ist nicht abgrundtief. Momentan ist sie eher eine Motivation, den Mund aufzumachen (so wie Du gerade eben). Und damit ist vielleicht "Frustration" nicht das richtige Wort. Echte Frustration führt nicht zum Öffnen, sondern zum Schließen des Mundes.

 

Und auch meine Verärgerung bezieht sich nur zum Teil auf den Papst oder auf den Vatikan. Ich bin auch ein wenig über mich selbst verärgert, dass ich zu lange treudoof in einer Art Scheingehorsam (ein etwas konfliktscheuer Scheingehorsam, das hätte mich aufmerksam machen müssen) verharrt bin.

Guten Morgen, erstmal. lieber Mecky!

Ja, zugegeben, ich bin vielleicht ein wenig übers Ziel hinaus geschossen. Und es anmassend Menschen Gefühle zu unterstellen die nur die Betroffenen selber kennen können. Falls ich da dir oder Nannyogg zu nahe getreten bin tut es mir leid, das war nicht gewollt.

 

Wenn Du ein paar Schritte zurücktrittst und versuchst, ein wenig Abstand zu gewinnen, dann ordnet sich die Angelegenheit in die Kirchengeschichte ein. Sie ist EIN Mosaiksteinchen unter vielen. Eher Arbeitsauftrag, als Ärgernis. Endlos muss sich die Kirche auch gegen schlechte Anweisungen "von halboben" durchsetzen. Das ist ein Teil ihres Lebensauftrags. Und glücklicherweise befinden wir uns heute in der Vorzugsposition, dass wir uns nicht gegen Folter und Justizmord absetzen müssen, sondern gegen (womöglich sogar gut gemeinte) Starrköpfigkeit in der Offenbarungstheologie. Der Unterschied dürfte so drei- bis vierhundert Grad ausmachen.

Um ganz ehrlich zu sein hab ich den Teil nicht wirklich Verstanden. :blush:

 

 

 

Von dem allen mal abgesehen: Ich stelle mir diese Debatte, auf deren Niveau heruntergebrochen, mit einem meiner Bewohner vor. Gut zwei drittel, meiner Bewoher, sind dort weil sie ihr Leben versoffen haben. Das mein ich respektvoller als es klingt. Bei manchen Schicksalen ist es eine grosse Lebensleistung "nur" in die Alkoholsucht abzurutschen. Manch anderer hätte sich nen Strick genommen.

Was sagt Kirche denen, vor dem Hintergrund der Lebensfragen, wenn sie auf das "für viele" pocht, aus welchen Gründen auch immer?

"Wer bin ich?"

"Woher komme ich?"

"Wohin gehe ich?"

"Was soll das eigentlich?"... Die Antwort der Kirche, die Antwort Gottes darauf ist Jesus Christus... Auch für den der sein Leben versoffen hat?

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Auch für den der sein Leben versoffen hat?

 

Warum nicht? Es gibt auch heilige Trinker.

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Es besteht die große Gefahr, dass solche Leute das "für viele" auf sich beziehen.

"Wahrscheinlich bin ich eben einer derjenigen, für die Jesus nicht gestorben ist. Zumindest meint der Papst das."

 

Noch schlimmer ist diese Gefahr bei Menschen, die sich ihrer Sünden sehr bewusst sind, womöglich skrupulös. Womöglich ist Jesus für sie nicht gestorben. Und dann können sie ja tun was sie wollen: Sie haben keine Chance. Und diese Chancenlosigkeit passt manchmal hervorragend zum restlichen Lebensgefühl. "So. Jetzt weiß man endlich, warum man so chancenlos ist. Nicht mal Jesus liebt mich - zumindest nicht so, wie andere, für die er sogar sein Leben hingegeben hat."

 

Wozu soll so jemand dann überhaupt noch zu Jesus hin aufbrechen?

 

Das Ganze ist natürlich widersinnig. Jesus hat ganz explizit für die Sünder sein Leben gelebt und hingegeben. Aber dennoch bleibt dieses exklusive "für viele" im Kontrast zu "für alle". Hier werden üble Zweifel an Jesus grundgelegt.

Vielleicht stimmt die tolle Katechese über die tolle Lehre gar nicht? Wenn sich doch Jesus schon beim Abendmahl andersgehend geäußert hat - und zwar so, dass diese exklusive Formulierung der Kirche so wichtig geworden ist, dass sie darauf insistiert?

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Dann würden ja Texte des Evangeliums der katholischen Lehre widersprechen. Das ist eine völlig absurde Vorstellung.

Genau dies referiert aber der Papst in seinem Brief.

 

Wo denn genau?

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Sie können ja den zuständigen Dikasterien in Rom die Anregung unterbreiten, die Hochgebete entsprechend zu verändern. Solange dies nicht geschieht, haben Sie sich an die approbierten Texte und Formulierungen zu halten. Nach meiner Einschätzung sind die Chancen für die von Ihnen vorgschlagenen Änderungen eher gering.
Vorallem haben Sie hier niemandem Anweisungen zu erteilen.

 

Ich erteile niemandem Anweisungen. Ich habe her nur die kirchliche Rechtslage referiert.

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