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Glaube an einen persönlichen Gott - Noch notwendig als Christ?


ultramontanist

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Wenn viele aus der römisch-katholischen Kirche austreten, muß doch irgendetwas falsch laufen. Es können viele Faktoren sein.

Ich vermute, daß den römisch-katholischen Gläubigen das Feuer des Heiligen Geistes fehlt. Wenn wir so toll wären, dann müßten doch viele Atheisten oder Gläubigen aus anderen Religionen sagen: "Die haben das Feuer in sich. Ich möchte auch so sein wie die römisch-katholischen Gläubigen."

Oh, nein, bitte nicht! Nicht noch mehr "Feuer"! Religionen haben schon zu viele angezündet in ihrer Geschichte. Ruhe und Gelassenheit finde erstebenswerter, und die findet man eher außerhalb der Religionen. Den Menschen fehlt nicht das Feuer, immer mehr haben einfach gelernt, daß sie der "Tröstungen" der Kirchen nicht bedürfen. Nicht das Angebot der Kirchen ist schlechter geworden, sondern die Nachfrage gesunken. Manche von denen zahlen noch aus Gewohnheit ihre Kirchensteuer, die Ehrlichen treten aus.

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Wenn viele aus der römisch-katholischen Kirche austreten, muß doch irgendetwas falsch laufen. Es können viele Faktoren sein.

Ich vermute, daß den römisch-katholischen Gläubigen das Feuer des Heiligen Geistes fehlt. Wenn wir so toll wären, dann müßten doch viele Atheisten oder Gläubigen aus anderen Religionen sagen: "Die haben das Feuer in sich. Ich möchte auch so sein wie die römisch-katholischen Gläubigen."

Oh, nein, bitte nicht! Nicht noch mehr "Feuer"! Religionen haben schon zu viele angezündet in ihrer Geschichte. Ruhe und Gelassenheit finde erstebenswerter, und die findet man eher außerhalb der Religionen. Den Menschen fehlt nicht das Feuer, immer mehr haben einfach gelernt, daß sie der "Tröstungen" der Kirchen nicht bedürfen. Nicht das Angebot der Kirchen ist schlechter geworden, sondern die Nachfrage gesunken. Manche von denen zahlen noch aus Gewohnheit ihre Kirchensteuer, die Ehrlichen treten aus.

 

Leider fühle ich mich von Dir veräppelt. Du weißt ganz genau, was ich mit dem Feuer des Heiligen Geistes meine!

 

Spirito Santo aiutaci. Mille grazie!

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Wenn viele aus der römisch-katholischen Kirche austreten, muß doch irgendetwas falsch laufen. Es können viele Faktoren sein.

Ich vermute, daß den römisch-katholischen Gläubigen das Feuer des Heiligen Geistes fehlt. Wenn wir so toll wären, dann müßten doch viele Atheisten oder Gläubigen aus anderen Religionen sagen: "Die haben das Feuer in sich. Ich möchte auch so sein wie die römisch-katholischen Gläubigen."

Oh, nein, bitte nicht! Nicht noch mehr "Feuer"! Religionen haben schon zu viele angezündet in ihrer Geschichte. Ruhe und Gelassenheit finde erstebenswerter, und die findet man eher außerhalb der Religionen. Den Menschen fehlt nicht das Feuer, immer mehr haben einfach gelernt, daß sie der "Tröstungen" der Kirchen nicht bedürfen. Nicht das Angebot der Kirchen ist schlechter geworden, sondern die Nachfrage gesunken. Manche von denen zahlen noch aus Gewohnheit ihre Kirchensteuer, die Ehrlichen treten aus.

 

Leider fühle ich mich von Dir veräppelt. Du weißt ganz genau, was ich mit dem Feuer des Heiligen Geistes meine!

Das kann ich nicht ändern, auch wenn es so nicht gemeint war. Ich weiß nicht, was du mit dem Feuer des HeiGei meinst, aber religiöse Extase, wenn es das denn sein sollte, halte ich nicht für erstebenswert. Vielleicht solltest du statt dessen auf meinen eigentlichen Gedanken eingehen, daß nicht die Kirchen weniger "toll" sind als früher, sondern die Menschen an diesem "toll" immer weniger Interesse haben. Die Distanz zwischen Kirchen und Menschen ist größer geworden, aber nicht so sehr, weil die Kirchen etwas "verloren", sondern weil die Menschen etwas gewonnen haben, nämlich größere Selbständigkeit und Unabhängigkeit. Immer mehr von ihnen brauchen die Kirchen und Religionen immer weniger. Ich finde, das ist kein Nachteil.

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Wenn viele aus der römisch-katholischen Kirche austreten, muß doch irgendetwas falsch laufen. Es können viele Faktoren sein.

Ich vermute, daß den römisch-katholischen Gläubigen das Feuer des Heiligen Geistes fehlt. Wenn wir so toll wären, dann müßten doch viele Atheisten oder Gläubigen aus anderen Religionen sagen: "Die haben das Feuer in sich. Ich möchte auch so sein wie die römisch-katholischen Gläubigen."

Oh, nein, bitte nicht! Nicht noch mehr "Feuer"! Religionen haben schon zu viele angezündet in ihrer Geschichte. Ruhe und Gelassenheit finde erstebenswerter, und die findet man eher außerhalb der Religionen. Den Menschen fehlt nicht das Feuer, immer mehr haben einfach gelernt, daß sie der "Tröstungen" der Kirchen nicht bedürfen. Nicht das Angebot der Kirchen ist schlechter geworden, sondern die Nachfrage gesunken. Manche von denen zahlen noch aus Gewohnheit ihre Kirchensteuer, die Ehrlichen treten aus.

 

Leider fühle ich mich von Dir veräppelt. Du weißt ganz genau, was ich mit dem Feuer des Heiligen Geistes meine!

Das kann ich nicht ändern, auch wenn es so nicht gemeint war. Ich weiß nicht, was du mit dem Feuer des HeiGei meinst, aber religiöse Extase, wenn es das denn sein sollte, halte ich nicht für erstebenswert. Vielleicht solltest du statt dessen auf meinen eigentlichen Gedanken eingehen, daß nicht die Kirchen weniger "toll" sind als früher, sondern die Menschen an diesem "toll" immer weniger Interesse haben. Die Distanz zwischen Kirchen und Menschen ist größer geworden, aber nicht so sehr, weil die Kirchen etwas "verloren", sondern weil die Menschen etwas gewonnen haben, nämlich größere Selbständigkeit und Unabhängigkeit. Immer mehr von ihnen brauchen die Kirchen und Religionen immer weniger. Ich finde, das ist kein Nachteil.

 

Ich kann mir ein Leben ohne die Heilige Messe am Sonntag nicht mehr vorstellen. Nach meiner Erstkommunion habe ich aus eigenem Verschulden auch nur ein einziges Mal an der Sonntagsmesse nicht teilgenommen.

Bei dem "Feuer des Heiligen Geistes" habe ich auch nicht an eine Ekstase gedacht. Ich habe an die Liebenswürdigkeit eines römisch-katholischen Gläubigen gedacht, bei dem man sich denkt: "Wenn die Heilige Eucharistie einen Menschen so positiv verwandelt, dann möchte ich auch so sein."

 

Spirito Santo aiutaci. Mille grazie!

bearbeitet von Bartholomäa
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Ich kann mir ein Leben ohne die Heilige Messe am Sonntag nicht mehr vorstellen. Nach meiner Erstkommunion habe ich aus eigenem Verschulden auch nur ein einziges Mal an der Sonntagsmesse nicht teilgenommen.

Bei dem "Feuer des Heiligen Geistes" habe ich auch nicht an eine Ekstase gedacht. Ich habe an die Liebenswürdigkeit eines römisch-katholischen Gläubigen gedacht, bei dem man sich denkt: "Wenn die Heilige Eucharistie einen Menschen so positiv verwandelt, dann möchte ich auch so sein."

Das sei dir unbenommen, aber diese Wirkung hat es auf andere offenbar nicht, nicht einmal auf die Mitglieder deiner Kirche, von denen anderer Konfessionen und Weltanschauungen gar nicht zu reden.

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Ich kann mir ein Leben ohne die Heilige Messe am Sonntag nicht mehr vorstellen. Nach meiner Erstkommunion habe ich aus eigenem Verschulden auch nur ein einziges Mal an der Sonntagsmesse nicht teilgenommen.

Bei dem "Feuer des Heiligen Geistes" habe ich auch nicht an eine Ekstase gedacht. Ich habe an die Liebenswürdigkeit eines römisch-katholischen Gläubigen gedacht, bei dem man sich denkt: "Wenn die Heilige Eucharistie einen Menschen so positiv verwandelt, dann möchte ich auch so sein."

Das sei dir unbenommen, aber diese Wirkung hat es auf andere offenbar nicht, nicht einmal auf die Mitglieder deiner Kirche, von denen anderer Konfessionen und Weltanschauungen gar nicht zu reden.

 

Schade!

 

Spirito Santo aiutaci. Mille grazie!

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Christ ist fuer mich, wer sagt, er sei Christ. Ich kann nicht in die Herzen der anderen sehen oder was genau sie glauben oder nicht oder auf welchem Stand sie gerade sind oder was sie treibt und welche Entwicklungen sie machen. Mir reicht die einfache Aussage von ihnen. Mehr kann ich nicht beurteilen und will es auch nicht.

 

Eine andere Möglichkeit habe ich bislang auch noch nicht gefunden, genau aus den von Dir angeführten Gründen. Was jemand wirklich glaubt, kann man nicht wissen, niemand, einschließlich dem Papst selbst, könnte beweisen, dass er an Gott glaubt. Das ist natürlich auch nicht nötig, obwohl es ein Antrieb sein kann, religiöse Rituale durchzuführen: Warum sollte jemand ein aufwändiges, zeit-konsumierendes, knappe ressourcen-konsumierendes religiöses Ritual durchführen, wenn er nicht selbst davon stark überzeugt ist, dass die Religion wahr ist? Warum stehen Juden bei glühender Sonne stundenlang an der Klagemauer und beten? Ich meine, wenn man das Judentum für falsch hält, würde man doch lieber mit einem kühlen Bier im Schatten sitzen! Also induziert das den Umkehrschluss. Wenn jemand das auf sich nimmt, muss er sich der Religion wirklich verschrieben haben. Das wäre eine Art von Beweis, kein vollkommen sicherer Beweis, aber immerhin ein Anfang.

 

Aber ansonsten: Wenn jemand nicht strikt und aufwändig und mit erkennbarer Hingabe sich deutlich bemüht, wie ein Christ zu leben - egal, welche Nachteile das auch mit sich bringt - habe ich nur ein einziges Indiz, dass er ein Christ ist: Wenn er es so sagt. Das muss genügen.

 

Umgekehrt habe ich natürlich auch keine Möglichkeit, zu beweisen, dass ich ein Atheist bin. Allerdings würde man sich dann auch fragen, warum ich meine Postings schreibe.

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ultramontanist

Jeder echte hardcore Tierfreund sieht seinem Hund als eine Persönlichkeit an.

Im Südwesten Deutschlands nennen manche Frauen ihren Dackel "Männle" und ihren Mann "du Dackel". :D

Ja, und mit zunehmender Dauer der Ehe wachsen die dem Partner zugeordneten Tiere weiter

 

Mäuschen, Hase .......... Ochse.....

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GerhardIngold

Wenn viele aus der römisch-katholischen Kirche austreten, muß doch irgendetwas falsch laufen. Es können viele Faktoren sein.

Ich vermute, daß den römisch-katholischen Gläubigen das Feuer des Heiligen Geistes fehlt. Wenn wir so toll wären, dann müßten doch viele Atheisten oder Gläubigen aus anderen Religionen sagen: "Die haben das Feuer in sich. Ich möchte auch so sein wie die römisch-katholischen Gläubigen."

Oh, nein, bitte nicht! Nicht noch mehr "Feuer"! Religionen haben schon zu viele angezündet in ihrer Geschichte. Ruhe und Gelassenheit finde erstebenswerter, und die findet man eher außerhalb der Religionen. Den Menschen fehlt nicht das Feuer, immer mehr haben einfach gelernt, daß sie der "Tröstungen" der Kirchen nicht bedürfen. Nicht das Angebot der Kirchen ist schlechter geworden, sondern die Nachfrage gesunken. Manche von denen zahlen noch aus Gewohnheit ihre Kirchensteuer, die Ehrlichen treten aus.

 

Leider fühle ich mich von Dir veräppelt. Du weißt ganz genau, was ich mit dem Feuer des Heiligen Geistes meine!

 

Spirito Santo aiutaci. Mille grazie!

 

Würdest Du Feuer der Liebe zur Natur, den Tieren und Mitmenschen sagen, könnte ich beipflichten. Doch mit dem Heiligen Geist habe ich Mühe. Ich war lange genug in charismatischen-pfingstlichen Kreisen. Man redete viel von Geistesfülle und dann unterstützte man Denkrichtungen, welche mit Rechtsextremen Frankreichs, der Schweiz, Holland, Österreichs usw. identisch sind und damit Parteien, welche erfahrungsgemäss mit Naturschutz, Tierschutz und Menschenschutz wenig bis nichts am Hut haben.

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Wenn viele aus der römisch-katholischen Kirche austreten, muß doch irgendetwas falsch laufen. Es können viele Faktoren sein.

Ich vermute, daß den römisch-katholischen Gläubigen das Feuer des Heiligen Geistes fehlt. Wenn wir so toll wären, dann müßten doch viele Atheisten oder Gläubigen aus anderen Religionen sagen: "Die haben das Feuer in sich. Ich möchte auch so sein wie die römisch-katholischen Gläubigen."

Oh, nein, bitte nicht! Nicht noch mehr "Feuer"! Religionen haben schon zu viele angezündet in ihrer Geschichte. Ruhe und Gelassenheit finde erstebenswerter, und die findet man eher außerhalb der Religionen. Den Menschen fehlt nicht das Feuer, immer mehr haben einfach gelernt, daß sie der "Tröstungen" der Kirchen nicht bedürfen. Nicht das Angebot der Kirchen ist schlechter geworden, sondern die Nachfrage gesunken. Manche von denen zahlen noch aus Gewohnheit ihre Kirchensteuer, die Ehrlichen treten aus.

 

Leider fühle ich mich von Dir veräppelt. Du weißt ganz genau, was ich mit dem Feuer des Heiligen Geistes meine!

 

Spirito Santo aiutaci. Mille grazie!

 

Würdest Du Feuer der Liebe zur Natur, den Tieren und Mitmenschen sagen, könnte ich beipflichten. Doch mit dem Heiligen Geist habe ich Mühe. Ich war lange genug in charismatischen-pfingstlichen Kreisen. Man redete viel von Geistesfülle und dann unterstützte man Denkrichtungen, welche mit Rechtsextremen Frankreichs, der Schweiz, Holland, Österreichs usw. identisch sind und damit Parteien, welche erfahrungsgemäss mit Naturschutz, Tierschutz und Menschenschutz wenig bis nichts am Hut haben.

 

Man kann doch privat z. B eine Litanei zum Heiligen Geist beten. Das hat doch mit Rechtsextremismus nichts zu tun. Wenn man betet stellt man die Verbindung zu Gott her.

 

Spirito Santo aiutaci. Mille grazie!

bearbeitet von Bartholomäa
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Ich kann mir ein Leben ohne die Heilige Messe am Sonntag nicht mehr vorstellen. Nach meiner Erstkommunion habe ich aus eigenem Verschulden auch nur ein einziges Mal an der Sonntagsmesse nicht teilgenommen.

Bei dem "Feuer des Heiligen Geistes" habe ich auch nicht an eine Ekstase gedacht. Ich habe an die Liebenswürdigkeit eines römisch-katholischen Gläubigen gedacht, bei dem man sich denkt: "Wenn die Heilige Eucharistie einen Menschen so positiv verwandelt, dann möchte ich auch so sein."

Das sei dir unbenommen, aber diese Wirkung hat es auf andere offenbar nicht, nicht einmal auf die Mitglieder deiner Kirche, von denen anderer Konfessionen und Weltanschauungen gar nicht zu reden.

 

Schade!

Das war jetzt ungemein ergiebig! :lol: Fakt ist einfach, daß zum einen die Mehrzahl der Katholiken mit eben dieser kath. Sonntagsmesse nicht viel anfangen können, daß das für die Protestanten schon seit 500 Jahren gilt, weshalb sie ihren eigenen Laden aufgemacht haben, von all den anderen Religionen und den viele Ungläubigen gar nicht zu reden. Die wenigen Male, die ich an einem kath. Gottesdienst teilgenommen habe (nicht aus eigenem Wunsch, sondern aus Höflichkeit), sind mir als sehr befremdlich in Erinnerung. DAS ist definitiv nicht meine Welt. Aber da ist noch etwas, denn ich habe nicht den Eindruck, daß die durchschnittlichen Besucher einer kath. Messe "liebenswürdiger" sind, als die Besucher eines Rock-Konzertes oder eines Supermarkts. Für dich mag dieser Gottesdienstbesuch wichtig sein, für andere ist er es definitiv nicht.

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Long John Silver
Christ ist fuer mich, wer sagt, er sei Christ. Ich kann nicht in die Herzen der anderen sehen oder was genau sie glauben oder nicht oder auf welchem Stand sie gerade sind oder was sie treibt und welche Entwicklungen sie machen. Mir reicht die einfache Aussage von ihnen. Mehr kann ich nicht beurteilen und will es auch nicht.

 

Eine andere Möglichkeit habe ich bislang auch noch nicht gefunden, genau aus den von Dir angeführten Gründen. Was jemand wirklich glaubt, kann man nicht wissen, niemand, einschließlich dem Papst selbst, könnte beweisen, dass er an Gott glaubt. Das ist natürlich auch nicht nötig, obwohl es ein Antrieb sein kann, religiöse Rituale durchzuführen: Warum sollte jemand ein aufwändiges, zeit-konsumierendes, knappe ressourcen-konsumierendes religiöses Ritual durchführen, wenn er nicht selbst davon stark überzeugt ist, dass die Religion wahr ist? Warum stehen Juden bei glühender Sonne stundenlang an der Klagemauer und beten? Ich meine, wenn man das Judentum für falsch hält, würde man doch lieber mit einem kühlen Bier im Schatten sitzen! Also induziert das den Umkehrschluss. Wenn jemand das auf sich nimmt, muss er sich der Religion wirklich verschrieben haben. Das wäre eine Art von Beweis, kein vollkommen sicherer Beweis, aber immerhin ein Anfang.

 

Aber ansonsten: Wenn jemand nicht strikt und aufwändig und mit erkennbarer Hingabe sich deutlich bemüht, wie ein Christ zu leben - egal, welche Nachteile das auch mit sich bringt - habe ich nur ein einziges Indiz, dass er ein Christ ist: Wenn er es so sagt. Das muss genügen.

 

Umgekehrt habe ich natürlich auch keine Möglichkeit, zu beweisen, dass ich ein Atheist bin. Allerdings würde man sich dann auch fragen, warum ich meine Postings schreibe.

 

Mir ist nach dem Schreiben von meinem Posting aufgefallen, dass ich im RL eigentlich so gut wie nie die Bezeichnung Christ fuer mich verwende, ich brauche die nicht. Falls ich gefragt werde, ob ich religioes engagiert sei, antworte ich: ich bin Mitglied der Gemeinde XXX in XXX.

bearbeitet von Long John Silver
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GerhardIngold

Wenn viele aus der römisch-katholischen Kirche austreten, muß doch irgendetwas falsch laufen. Es können viele Faktoren sein.

Ich vermute, daß den römisch-katholischen Gläubigen das Feuer des Heiligen Geistes fehlt. Wenn wir so toll wären, dann müßten doch viele Atheisten oder Gläubigen aus anderen Religionen sagen: "Die haben das Feuer in sich. Ich möchte auch so sein wie die römisch-katholischen Gläubigen."

Oh, nein, bitte nicht! Nicht noch mehr "Feuer"! Religionen haben schon zu viele angezündet in ihrer Geschichte. Ruhe und Gelassenheit finde erstebenswerter, und die findet man eher außerhalb der Religionen. Den Menschen fehlt nicht das Feuer, immer mehr haben einfach gelernt, daß sie der "Tröstungen" der Kirchen nicht bedürfen. Nicht das Angebot der Kirchen ist schlechter geworden, sondern die Nachfrage gesunken. Manche von denen zahlen noch aus Gewohnheit ihre Kirchensteuer, die Ehrlichen treten aus.

 

Leider fühle ich mich von Dir veräppelt. Du weißt ganz genau, was ich mit dem Feuer des Heiligen Geistes meine!

 

Spirito Santo aiutaci. Mille grazie!

 

Würdest Du Feuer der Liebe zur Natur, den Tieren und Mitmenschen sagen, könnte ich beipflichten. Doch mit dem Heiligen Geist habe ich Mühe. Ich war lange genug in charismatischen-pfingstlichen Kreisen. Man redete viel von Geistesfülle und dann unterstützte man Denkrichtungen, welche mit Rechtsextremen Frankreichs, der Schweiz, Holland, Österreichs usw. identisch sind und damit Parteien, welche erfahrungsgemäss mit Naturschutz, Tierschutz und Menschenschutz wenig bis nichts am Hut haben.

 

Man kann doch privat z. B eine Litanei zum Heiligen Geist beten. Das hat doch mit Rechtsextremismus nichts zu tun. Wenn man betet stellt man die Verbindung zu Gott her.

 

Spirito Santo aiutaci. Mille grazie!

 

Da hast Du wohl etwas falsch verstanden. Der Geist der Liebe ist nach meiner Sicht mit dem Heiligen Geist identisch. Liebe aber kann kein Denken unterstützen, welche an den Werken Gottes oder an den Werken einer blindwirkenden Materie/Kraft vorbeilebt. Wenn ich sage, ich liebe die Werke meines irdischen Vaters, bringe ich meiner Schwester und meinem Bruder Liebe entgegen und zwar wo notwendig ganz praktisch. Wer also sagt, er liebe Gott und zerstört gleichzeitig das, was dieser Gott angeblich geschaffen haben soll, dann erweist sich die Liebe zu Gott als Lebenslüge.

 

Wer vorgibt voll des Heiligen Geistes zu sein, kann daher nie einer schwächstenfeindlichen Partei angehören. Das ist eine totale Lebenslüge, wenn man rechtsextrem oder linksextrem denkt und handelt. Man kann nie mit Gewalt von rechts oder links eine bessere Welt schaffen. So muss das Leben immer das höchste Rechtsgut sein und bleiben. Niemand hat, weder von rechts oder links, ein Recht, die Hand an das Leben zu legen. Wie können also zB Republikaner die Todesstrafe gutheissen? Jeder Richter, welche sie verhängt und jeder Henker, der sie vollzieht, wird damit zum Mörder.

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Mir ist nach dem Schreiben von meinem Posting aufgefallen, dass ich im RL eigentlich so gut wie nie die Bezeichnung Christ fuer mich verwende, ich brauche die nicht. Falls ich gefragt werde, ob ich religioes engagiert sei, antworte ich: ich bin Mitglied der Gemeinde XXX in XXX.

Nun, das wundert nicht. Wenn jemand auf die Frage nach seinem politischen Engagement antwortet, er sei Mitglied der SPD, wird auch jeder annehmen, er sei Sozialdemokrat. ;) Ich kann mich übrigens nicht entsinnen, wann ich das letzte Mal nach meiner weltanschaulichen Orientierung gefragt worden bin, von Besuchen von ZJs an meiner Haustür abgesehen, und von mir aus würde ich auch nie ein solches Thema anschneiden. Es ist Privatsache.

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ultramontanist
Ich kann mich übrigens nicht entsinnen, wann ich das letzte Mal nach meiner weltanschaulichen Orientierung gefragt worden bin, von Besuchen von ZJs an meiner Haustür abgesehen, und von mir aus würde ich auch nie ein solches Thema anschneiden. Es ist Privatsache.

 

Ja die Frage danach was die Menschen glauben ist fast so tabuisiert wie die nach dem Einkommen und Vermögen.

Über sowas redet man höchstens im Internet :blush:

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Ich kann mich übrigens nicht entsinnen, wann ich das letzte Mal nach meiner weltanschaulichen Orientierung gefragt worden bin, von Besuchen von ZJs an meiner Haustür abgesehen, und von mir aus würde ich auch nie ein solches Thema anschneiden. Es ist Privatsache.

 

Ja die Frage danach was die Menschen glauben ist fast so tabuisiert wie die nach dem Einkommen und Vermögen.

Über sowas redet man höchstens im Internet :blush:

Und das ist auch gut so. ;)

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Ich kann mich übrigens nicht entsinnen, wann ich das letzte Mal nach meiner weltanschaulichen Orientierung gefragt worden bin, von Besuchen von ZJs an meiner Haustür abgesehen, und von mir aus würde ich auch nie ein solches Thema anschneiden. Es ist Privatsache.

 

Ja die Frage danach was die Menschen glauben ist fast so tabuisiert wie die nach dem Einkommen und Vermögen.

Über sowas redet man höchstens im Internet :blush:

 

Das hat einen guten Grund: Es provoziert nämlich selbst unter Gläubigen leicht einen Streit.

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Ich kann mir ein Leben ohne die Heilige Messe am Sonntag nicht mehr vorstellen. Nach meiner Erstkommunion habe ich aus eigenem Verschulden auch nur ein einziges Mal an der Sonntagsmesse nicht teilgenommen.

Bei dem "Feuer des Heiligen Geistes" habe ich auch nicht an eine Ekstase gedacht. Ich habe an die Liebenswürdigkeit eines römisch-katholischen Gläubigen gedacht, bei dem man sich denkt: "Wenn die Heilige Eucharistie einen Menschen so positiv verwandelt, dann möchte ich auch so sein."

Das sei dir unbenommen, aber diese Wirkung hat es auf andere offenbar nicht, nicht einmal auf die Mitglieder deiner Kirche, von denen anderer Konfessionen und Weltanschauungen gar nicht zu reden.

 

Schade!

Das war jetzt ungemein ergiebig! :lol: Fakt ist einfach, daß zum einen die Mehrzahl der Katholiken mit eben dieser kath. Sonntagsmesse nicht viel anfangen können, daß das für die Protestanten schon seit 500 Jahren gilt, weshalb sie ihren eigenen Laden aufgemacht haben, von all den anderen Religionen und den viele Ungläubigen gar nicht zu reden. Die wenigen Male, die ich an einem kath. Gottesdienst teilgenommen habe (nicht aus eigenem Wunsch, sondern aus Höflichkeit), sind mir als sehr befremdlich in Erinnerung. DAS ist definitiv nicht meine Welt. Aber da ist noch etwas, denn ich habe nicht den Eindruck, daß die durchschnittlichen Besucher einer kath. Messe "liebenswürdiger" sind, als die Besucher eines Rock-Konzertes oder eines Supermarkts. Für dich mag dieser Gottesdienstbesuch wichtig sein, für andere ist er es definitiv nicht.

 

Mein bester Freund ist ein praktizierender Katholik. Für mich ist er wirklich ein Superchrist. Dann kenne ich aber auch noch zwei weitere sehr wichtige Personen für mich. Diese beiden praktizieren aber nicht so streng ihren Glauben. Nach ihren Taten würde ich schon behaupten, daß sie gute Christen sind.

 

Was die Heilige Messe angeht, spricht mich die Predigt des Priesters nicht immer an. Dann denke ich mir: Ich gehe zuallererst wegen dem Empfang der Heiligen Eucharistie in die Heilige Messe und nicht um eine supertolle Predigt vom Priester zu hören. Ich denke, man darf mit seinen Mitmenschen nicht zu streng umgehen.

 

Spirito Santo aiutaci. Mille Grazie!

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....

 

Matthäus 28,18-20: "Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnens und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiß: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt."

 

Wenn viele aus der römisch-katholischen Kirche austreten, muß doch irgendetwas falsch laufen. Es können viele Faktoren sein.

Ich vermute, daß den römisch-katholischen Gläubigen das Feuer des Heiligen Geistes fehlt. Wenn wir so toll wären, dann müßten doch viele Atheisten oder Gläubigen aus anderen Religionen sagen: "Die haben das Feuer in sich. Ich möchte auch so sein wie die römisch-katholischen Gläubigen."

 

Spirito Santo aiutaci. Mille grazie!

vielleicht habe ich dieses feuer? wer wollte es mir absprechen? jeder sollte sich gedanken um sein feuer machen. bitte nicht über die feuer anderer spekulieren.

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....

 

Matthäus 28,18-20: "Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnens und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiß: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt."

 

Wenn viele aus der römisch-katholischen Kirche austreten, muß doch irgendetwas falsch laufen. Es können viele Faktoren sein.

Ich vermute, daß den römisch-katholischen Gläubigen das Feuer des Heiligen Geistes fehlt. Wenn wir so toll wären, dann müßten doch viele Atheisten oder Gläubigen aus anderen Religionen sagen: "Die haben das Feuer in sich. Ich möchte auch so sein wie die römisch-katholischen Gläubigen."

 

Spirito Santo aiutaci. Mille grazie!

vielleicht habe ich dieses feuer? wer wollte es mir absprechen? jeder sollte sich gedanken um sein feuer machen. bitte nicht über die feuer anderer spekulieren.

 

Hast du mal Feuer?

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Mir ist nach dem Schreiben von meinem Posting aufgefallen, dass ich im RL eigentlich so gut wie nie die Bezeichnung Christ fuer mich verwende, ich brauche die nicht. Falls ich gefragt werde, ob ich religioes engagiert sei, antworte ich: ich bin Mitglied der Gemeinde XXX in XXX.

Nun, das wundert nicht. Wenn jemand auf die Frage nach seinem politischen Engagement antwortet, er sei Mitglied der SPD, wird auch jeder annehmen, er sei Sozialdemokrat. ;) Ich kann mich übrigens nicht entsinnen, wann ich das letzte Mal nach meiner weltanschaulichen Orientierung gefragt worden bin, von Besuchen von ZJs an meiner Haustür abgesehen, und von mir aus würde ich auch nie ein solches Thema anschneiden. Es ist Privatsache.

"ich bin nahe" muß reichen.

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Lieber Volker,

 

 

 

 

...

Betont man den Glauben, ist der Zugang zum Christentum natürlich einfacher. So hätten das einige Theologen gerne, weil sie dann eine große Mehrheit hinter sich haben. Diese Mehrheit würde zu einer winzigen Minderheit schrumpfen, wenn man den Maßstab des Verhaltens anlegen würde, weswegen das eben nicht gerade beliebt ist...

In der Tat, so ist es.

Es gibt nur ganz wenige Heilige unter den Christen.

 

Deine Beschwerde ist dennoch nicht berechtigt.

Du übersiehst, daß die vielen unheiligen Christen auf dem W e g zum Heil sind weil sie JESUS CHRISTUS glauben = vertrauen daß ER sie heilen wird.

 

Unter den Patienten einen Krankenhauses gibt es auch nur wenige Gesunde.

 

Bedenke, was JESUS in Lukas 5, 31-32 verkündet:

 

·
31
Und JESUS antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.

·
32
ICH bin gekommen, die Sünder zur Buße zu rufen und nicht die Gerechten.

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Lieber Volker,

 

 

 

 

...

Betont man den Glauben, ist der Zugang zum Christentum natürlich einfacher. So hätten das einige Theologen gerne, weil sie dann eine große Mehrheit hinter sich haben. Diese Mehrheit würde zu einer winzigen Minderheit schrumpfen, wenn man den Maßstab des Verhaltens anlegen würde, weswegen das eben nicht gerade beliebt ist...

In der Tat, so ist es.

Es gibt nur ganz wenige Heilige unter den Christen.

 

Deine Beschwerde ist dennoch nicht berechtigt.

Du übersiehst, daß die vielen unheiligen Christen auf dem W e g zum Heil sind weil sie JESUS CHRISTUS glauben = vertrauen daß ER sie heilen wird.

 

Soweit ich es gesehen habe, bezeichnet sich aber so gut wie nie jemand als werdender Christ. Dabei würde es die Sache einfacher machen: Tut mir Leid, dass ich Dich beleidigt habe, ich bemühe mich, christlich zu leben, aber ich lerne noch. Das wäre als Entschuldigung ebenso akzeptabel wie: Tut mir Leid, dass ich das Stoppschild überfahren habe, aber ich sitze in einem Fahrschulwagen und lerne noch, richtig Auto zu fahren.

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Lieber Volker,

 

 

 

 

...

Betont man den Glauben, ist der Zugang zum Christentum natürlich einfacher. So hätten das einige Theologen gerne, weil sie dann eine große Mehrheit hinter sich haben. Diese Mehrheit würde zu einer winzigen Minderheit schrumpfen, wenn man den Maßstab des Verhaltens anlegen würde, weswegen das eben nicht gerade beliebt ist...

In der Tat, so ist es.

Es gibt nur ganz wenige Heilige unter den Christen.

 

Deine Beschwerde ist dennoch nicht berechtigt.

Du übersiehst, daß die vielen unheiligen Christen auf dem W e g zum Heil sind weil sie JESUS CHRISTUS glauben = vertrauen daß ER sie heilen wird.

 

Soweit ich es gesehen habe, bezeichnet sich aber so gut wie nie jemand als werdender Christ. Dabei würde es die Sache einfacher machen: Tut mir Leid, dass ich Dich beleidigt habe, ich bemühe mich, christlich zu leben, aber ich lerne noch. Das wäre als Entschuldigung ebenso akzeptabel wie: Tut mir Leid, dass ich das Stoppschild überfahren habe, aber ich sitze in einem Fahrschulwagen und lerne noch, richtig Auto zu fahren.

 

Jeder Christ ist auf dem Weg. Ein werdender Christ, ist vielleicht ein Katechet vor der Taufe oder so. Aber nur weil er dann getauft ist, heißt das nicht, dass ihm plötzlich alles gelingt. Christ sein, heißt doch nicht fehlerlos sein.

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Jeder Christ ist auf dem Weg. Ein werdender Christ, ist vielleicht ein Katechet vor der Taufe oder so. Aber nur weil er dann getauft ist, heißt das nicht, dass ihm plötzlich alles gelingt. Christ sein, heißt doch nicht fehlerlos sein.

 

Mensch zu sein heißt, nicht fehlerlos zu sein. Wenn also Christen Menschen sind, trifft dies auch auf sie zu. Wenn man durch die Taufe zu einem Christen wird, dann heißt dies zunächst einmal, dass "Christ sein" nichts mit dem Verhalten des Betreffenden zu tun haben kann. So kann sich aus einem getauften Christen ein Adolf Hitler entwickeln wie auch ein Albert Schweitzer und alles zwischen diesen Extremen.

 

Der Fehler liegt nun darin, zu behaupten, dass alles Gute, was ein Mensch dann tut, wenn er ein Christ wurde, auf das Christentum zu schieben (Albert Schweitzer), alles negative aber auf andere Umstände (Adolf Hitler), auch ohne dass man den geringsten Grund dafür hat, im Glauben selbst eine Ursache für das Verhalten zu vermuten. Das ginge auch mit allen anderen Eigenschaften wie Haarfarbe, Körpergröße oder Hautfarbe (letzteres bezeichnen wir als Rassismus, es hat aus guten Gründen einen schlechten Ruf): Man zählt die Treffer (Albert Schweitzer) und ignoriert die Fehlschläge (Adolf Hitler). Ich verwende die Extreme nur, um das deutlicher hervorstechen zu lassen, nicht aus anderen Motiven.

 

Macht man etwas anderes dafür verantwortlich als Taufe oder Glauben, dann wird es schwierig, zu sagen, was ein Christ ist oder nicht. Dann sind wir im Bereich des Verhaltens angekommen. Nimmt man nun die Erfüllung christlicher Werte als Maßstab, dann müsste man davon reden, dass jemand zu 0% oder 10% oder 20% oder 100% Christ ist, und alles dazwischen. Nimmt man Taufe oder Glauben, dann trifft man damit keine Entscheidung über das Verhalten. Sagt man also, dass jemand zu 0% Christ ist (= kein Christ) oder zu 100% (= Christ), dann kann damit das Verhalten nicht gemeint sein. Es wird aber oft so getan, als ob es einen Zusammenhang gäbe zwischen christlichem Glauben und Verhalten. Es gibt dafür praktisch keinen empirischen Befund, das ist eine Spekulation, die ebenso gut ist wie die gegenteilige Annahme. Woraus auch folgt: Wenn man niemanden als werdenden Christ bezeichnet, dann hat Christentum auch nichts mit dem Verhalten zu tun, was wohl einiges erklärt.

 

Jemand, der versucht, zum Nichtraucher zu werden, indem er seinen Zigarettenkonsum allmählich reduziert, kann von sich behaupten: "Ich bin werdender Nichtraucher. Ich habe meine Rückschläge, aber ich liege in der Tendenz auf meinem Weg zum Ziel." Ansonsten kann man Nichtraucher von Rauchern nur durch eines unterscheiden: Ein Nichtraucher raucht nicht. Das betrifft nur die Verhaltensebene - man verhält sich wie ein Nichtraucher, oder tut es nicht. Für die Taufe trifft das zu: Man wurde getauft oder nicht. Für den Glauben trifft das nicht, sonst gäbe es keinen Streit darum, ob der Glauben an einen persönlichen Gott nun einen zum Christen macht oder nicht. Für das Verhalten trifft das nur zu, in dem man willkürlich denen, die sich moralisch schlecht verhalten, per se das Christsein abspricht. Es ist also keineswegs klar, ob man den Begriff "Christ" am Glauben, am Verhalten, oder an der Taufe festmacht. Mal so, mal anders, immer wie es gerade passt. Adolf Hitler war wegen seines Verhaltens und trotz seiner Taufe kein Christ, Albert Schweitzer war wegen seiner Taufe und wegen seines Verhaltens ein Christ, obwohl sein Glauben nicht viel mit dem Glauben der meisten zu tun hatte, so glaubte er beispielsweise nicht an die Auferstehung oder die Göttlichkeit von Jesus.

 

Das bedeutet, dass - abgesehen von der Taufe - immer der Verdacht besteht, dass man sich das Christsein schönredet. Taufe taugt aber auch nicht als Kriterium, denn sonst wäre ich ein Christ. Die Grenzen, was man als Christ glauben sollte oder nicht sind zu schwammig. Das Verhalten ebenfalls. Insofern verwundert es mich, dass man nicht von mehr oder weniger Christsein redet. Man zieht die Grenzen weit, damit man noch Leute wie Albert Schweitzer dazurechnen kann, und zieht sie enger, wenn es um Adolf Hitler geht. Was kann anders das Motiv dafür sein, als sich die Bezeichnung "Christ" schönzureden?

 

Wir Atheisten haben es da sehr viel einfacher: Glaube an übernatürliche Wesen heißt, kein Atheist zu sein, fehlender Glauben daran bedeutet, Atheist zu sein. Atheismus macht sich nur am Glauben fest, und nur in einem einzigen Punkt, nicht am Verhalten, nicht an der Taufe. Dass man meint, einen Atheisten am Verhalten identifizieren zu können, oder an einem anderen Glauben als den an Gott, ist immer ein Irrtum. Ich muss mir den Atheismus auch nicht dadurch schönreden, dass ich Mao ausschließe - Massenmörder und Atheist, Verursacher von Terror, Gewalt und andere Gräuel. Atheisten erkennt man nicht an ihren Früchten, sondern an ihrem Glauben. Jesus hingegen meinte "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen ...", also am Verhalten, nicht am Glauben, nicht an der Taufe. Er bezog das aber nicht auf Atheisten. Aber dann gäbe es auch die Möglichkeit, jemanden als werdenden Christ zu bezeichnen, der sein Ziel erst zu einem gewissen Teil erreicht hat - nicht jeder Baum trägt gleich viele Früchte, oder Früchte gleicher Qualität. Es ergibt also, abgesehen von der Taufe, keinen Grund, zwischen "Christen" und "Nichtchristen" zu unterscheiden, jedenfalls nicht ohne sehr willkürliche Kriterien, bei denen jeder die Grenze woanders ziehen kann - was ja auch ausgiebig getan wird und Ursache endloser, fruchtloser Debatten ist. Wie diese hier.

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