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Die Allmacht Gottes


Jannis

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Es ist sicher schoen und troestlich, wenn man so etwas glauben kann. Ich kann es nicht. Die Gottesvorstellung, die dahinter steckt, ist fuer mich nicht nachvollziehbar und ich wuerde sofort Atheist werden, wenn ich daran glauben muesste, und weil meine Erfahrung mir sagt, dass es nicht stimmt.

 

So allmählich beginne ich zu verstehen, wie Dein Gottesbild aussieht und Deine Argumentation läuft. Vor allem verstehe ich, wieso Du der Meinung bist, dass das Theodizeeproblem erledigt sei: Der Grund liegt darin, dass Du an einen ganz anderen Gott glaubst als die meisten anderen Christen hier. Wenn Du das vorher duetlicher gemacht hättest, hätte ich einiges zu Dir in meinen Antworten ganz anders gesagt. Danke für Deine Klarstellung!

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Guten Tag an alle.

 

Ich hab eine kurze Frage die ihr bestimmt nicht zum ersten mal lest und wohl auch nicht zum letzten mal. Sie mag euch naiv erscheinen mich treibt sie aber um und hat mich dazu gebracht mich hier anzumelden.

 

Wenn Gott allmächtig ist wieso hat er den Holocaust nicht beendet?

Ich meine das waren 6 Millionen Menschen die dabei gestorben sind bzw. vernichtet wurden, davon allein 2. Millionen Kinder.

 

Man hat in Gaskammern Pyramiden von Leichen gefunden die daraus resultierten das die Menschen versucht haben so weit wie möglich nach oben zu kommen um den Gastod zu entgehen.

 

Wo war Gott da? Hat er zugesehen oder hat er es ignoriert?

Beide Varianten sind aus meiner Sicht nicht schön.

 

Ich spreche hier nicht einmal von den vielen kleinen Ungerechtigkeiten die Gott nicht behebt obwohl er es doch durchaus könnte weil er allmächtig ist.

 

Ich spreche hier von der systematischen Ermordung eines ganzen Volkes.

 

Als agnostischer Christ sehe ich die Bibel im Sinne des Theologen Rudolf Bultmanns. "Erledigt ist" gilt für alle Gottesbilder genauso, wie für die Jungfrauengeburt, Auferstehung, Himmelfahrt und Widerkunft Jesus. Damit fällt auch die Frage nach der Allmacht Gottes, wie der Islam, das Judentum und Christentum ähnlich lehren. Ob Gott oder gar Götter existieren oder nicht, muss uns nach meiner Sicht nicht kümmern. Wir haben die Natur, die Tiere und Mitmenschen. In ihnen sehen wir die Werke eines Gottes oder einer blindwirkende Energie/Materie. In der konkret gelebten Liebe zu diesem Sichtbaren, wird letztlich die Kraft hinter dem Sichtbaren geehrt.

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Du wirst bei der Lektüre merken, dass es ganz verschiedene Antworten auf deine Frage gibt. Sie alle haben Stärken und Schwächen. Welche der Antworten für dich selbst am besten "passt", musst du persönlich herausfinden. Das wird nicht nur über logisches Nachdenken gehen, sondern auch über das Erspüren, wo du dich am ehesten wiederfindest. Für mich selbst ist es so, dass sich das ganze Problem eigentlich nur stellt, wenn man ein ganz bestimmtes Gottesbild vertritt (was du ja auch anschneidest).

 

Liebe Kirsten!

Ich verstehe, was Du meinst, finde es aber kein Wunder, dass Dir dann Atheisten Immunisierung vorwerfen. Durch das Hineinrücken in den sehr persönlichen Bereich wird das Thema dem nachvollziehbaren Raum entzogen. Da entsteht für den Außenstehenden so eine Art "black box", in die man von außen nicht reinschauen kann. Und der Einzelne kann nun über den Inhalt der blackbox sagen und behaupten, was immer er nur will, ohne dass man von außen was dagegen sagen kann. Ich verstehe die Kritiker recht gut, die dies als unfaire Immunisierung empfinden.

 

Dein Hinweis auf die Auswirkungen des Gottesbildes dagegen ist nicht wirklich persönlich (im Sinne, dass er innerhalb der blackbox wäre), sondern verständlich zu machen. Es ist eine persönliche Meinung, die Du äußern und begründen kannst. Ich glaube, dass die Diskussion an diesem Punkt weiter gehen kann.

 

Atheisten können die Theodizeefrage grundsätzlich nicht durch Vertrauen lösen. Das ist doch ziemlich einsichtig. Wer nicht an einen persönlichen Gott glaubt, für den ist Vertrauen auf einen persönlichen Gott (den es ja seiner Meinung nach gar nicht gibt) ein Irrsinn. Es wäre irrsinnig, auf einen Gott zu vertrauen, den man sowieso für nichtexistent hält.

 

Wie das für Menschen mit einem "unpersönlichen Gottesbild" aussieht, hängt davon ab, was genau sie sich darunter vorstellen. Die Nachfrage an LJS ist damit höchst produktiv. Erst dann kann man nachvollziehen, inwieweit von seinem Standort aus die Antwort "Vertrauen" überhaupt für ihn in Frage kommt.

 

Für die entscheidende Frage (gerade auch in Sachen Immunisierung oder nicht) halte ich Volkers Frage nach dem Grund des Vertrauens. Für ihn ist es völlig unselbstverständlich, dass wir auf einen Gott vertrauen, der

a. Leiden zulässt und

b. Durch nichts garantiert, dass er postmortal alles zum Guten führt und

c. Gar keinen (für Volker) einsehbaren Grund liefert, der dieses Vertrauen rechtfertigen würde.

 

Für Volker stehen die ganzen Gräuel der Menschengeschichte als etwas da,

was das Vertrauen unterminieren muss,

was sogar hervorragende Gründe zum Misstrauen und zur Ablehnung bietet.

 

Und jegliche nachvollziehbare Begründung des Vertrauens erscheint ihm als unlogisch und widersprüchlich.

 

Mit seiner Nachfrage nach unseren Gründen und mit seinem Insistieren auf eine Antwort, die nicht nur immunisiert, hat er, finde ich absolut Recht. Das ist unsere Aufgabe. Auch wenn unsere Antworten nach den Gründen immer wieder auf das Vertrauen hinauslaufen, das er aufgrund seines Nichtglaubens nicht akzeptieren wird. Wahrscheinlich zumindest.

es sind unlösbare, von konkreten personen getragene widersprüche. aber dann müssen wir den sinn eines gespräches darüber infrage stellen. ich kann dem anderen kein vertrauen, mein vertrauen einreden. ich kann nur mein vertrauen mitteilen. der andere kann es mir nicht nehmen. der versuch dazu schafft eine ungute gesprächsatmosphäre.

 

das mangelnde vertrauen vieler in ihre umgebung erzeugt angst. mit angst leben, in angst leben ist eines schrecklichsten lebensumstände, aber vom vorhandensein gesehen, die normalsten lebensumstände.

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Es ist sicher schoen und troestlich, wenn man so etwas glauben kann. Ich kann es nicht. Die Gottesvorstellung, die dahinter steckt, ist fuer mich nicht nachvollziehbar und ich wuerde sofort Atheist werden, wenn ich daran glauben muesste, und weil meine Erfahrung mir sagt, dass es nicht stimmt.

 

So allmählich beginne ich zu verstehen, wie Dein Gottesbild aussieht und Deine Argumentation läuft. Vor allem verstehe ich, wieso Du der Meinung bist, dass das Theodizeeproblem erledigt sei: Der Grund liegt darin, dass Du an einen ganz anderen Gott glaubst als die meisten anderen Christen hier. Wenn Du das vorher duetlicher gemacht hättest, hätte ich einiges zu Dir in meinen Antworten ganz anders gesagt. Danke für Deine Klarstellung!

 

Wir sehen in allen Texten und Kommentaren letztlich nur Nebel. Dieser Nebel wird erst Leben, wenn wir miteinander leben. Und solches Miteinanderleben geht eben nicht über den Weg von Einzeilern und auch nicht auf dem Weg, dass alles Persönliche weggelassen wird.

 

Aber auch dann: Kennen wir je einen Menschen absolut?

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Mit seiner Nachfrage nach unseren Gründen und mit seinem Insistieren auf eine Antwort, die nicht nur immunisiert, hat er, finde ich absolut Recht. Das ist unsere Aufgabe. Auch wenn unsere Antworten nach den Gründen immer wieder auf das Vertrauen hinauslaufen, das er aufgrund seines Nichtglaubens nicht akzeptieren wird. Wahrscheinlich zumindest.

 

In der Tat kann ich verstehen, warum Menschen auf Gott vertrauen: Was die Welt angeht, und vor allem die Menschen, die in ihr Leben, wird ein starkes Urvertrauen immer mal wieder enttäuscht werden. Es gibt Menschen, die lügen, betrügen, üben Macht über andere aus, einige töten und stehlen und quälen und treten die Menschenwürde mit Füßen. In der Welt geht es nicht gerecht zu, gute Menschen leiden und bösen Menschen geht es gut. In dieser Welt gibt es kaum Adressaten für ein Urvertrauen. Als Kind muss man erst mal lernen, dass selbst die Eltern einen nicht vor Schicksalsschlägen bewahren können, dass sie "auch nur" Menschen sind, mit Fehlern und Schwächen.

 

Bei Gott scheint alles anders zu sein. Hier hat man ein Vertrauen, das gegenüber der Welt und den Menschen als völlig naiv erscheinen müsste. Daher auch der Vorwurf, es mangele Atheisten an einem Urvertrauen - das stimmt, ich habe keinen Adressaten dafür, niemand, dem ich rückhaltlos vertrauen würde, dass er es schafft, alles zum Guten zu wenden. Ich akzeptiere nur das Argument nicht, es müsse, weil es ein menschliches Bedürfnis nach bedingungslosem Urvertrauen gibt, auch etwas geben - Gott genannt - was dieses rechtfertigt.

 

Es gibt bei allen menschlichen Bedürfnissen etwas, was dieses auch befriedigt: Man hat Durst, es gibt Wasser, um seinen Durst zu löschen. Man hat Hunger, es gibt etwas zu essen, um den Hunger zu stillen. Man hat Vertrauen, es muss also auch etwas geben, was dieses rechtfertigt. Für den einen ist die Tatsache, dass Menschen verdursten und verhungern der Beweis dafür, dass eben doch nicht alle Bedürfnisse erfüllt werden, für andere ist das kein Gegenargument dafür, dass Vertrauen gerechtfertigt ist.

 

Warum glaubt man an die Allmacht Gottes? Nicht, weil es dafür Indizien gibt oder Hinweise, sondern weil man hofft, dass es jemanden gibt, der alles zum Guten wenden wird. Wenn man sich die Welt ansieht, dann muss derjenige schon ganz schön mächtig sein. Besser noch, er wäre allmächtig. Menschen glauben, allen Tatsachen zum Trotz, dass die Welt insgesamt gerecht ist. Psychologen rechnen dies zu den kognitiven Fehlern. Man ist sich selbst zwar auf einer intellektuellen Ebene bewusst, dass es in der Welt ungerecht zugeht, aber emotional sagt man sich, dass es dabei doch nicht bleiben kann, nicht bleiben darf - es muss einfach etwas anderes geben. Das darf doch nicht wahr sein! Ich kann diese Weltsicht emotional teilen, auch, wenn dies mir immer wieder abgestritten wird, aber ich kann dies nicht intellektuell verteidigen. Unsere Tragik liegt oft darin, dass unsere Gefühle uns das eine sagen, und unser Verstand etwas ganz anderes. Es gibt scheinbar nur vier Wege, um damit umzugehen:

 

  1. Man kann den Gefühlen vertrauen und dem Verstand misstrauen - daraus speist sich der Glauben.
  2. Man kann den Gefühlen misstrauen und dem Verstand vertrauen - daraus resultiert dann eher Atheismus.
  3. Man kann den Gefühlen misstrauen und dem Verstand misstrauen - das nennt man Misanthropie, nicht erstrebenswert.
  4. Man kann den Gefühlen und dem Verstand vertrauen - das funktioniert nicht immer, irgendwann kommt es zu Widersprüchen, und man muss sich zwischen 1., 2. oder 3. entscheiden, oder wird schizophren (nicht im medizinisch-psychologischen Sinne).

Natürlich ist das nicht so absolut, es geht immer um ein mehr oder weniger Vertrauen versus Misstrauen. Ich schlage einen fünften Weg vor: Man muss sich von Fall zu Fall entscheiden, immer bewusst, dass es Situationen gibt, in denen man seinen Gefühlen mehr und seinem Verstand weniger vertrauen kann und umgekehrt. Man muss sich deutlich machen, wann was der Fall ist. Das geht nicht, ohne dass man seinen Verstand dazu gebraucht. Auf Gebieten, auf denen wir uns nicht auskennen, neigen wir dazu, den Gefühlen einen Vorrang einzuräumen. Das führt zu den meisten Fehlern, die Menschen machen. Gefühle sind in der Evolution entstanden, um eine ganz bestimmte Kategorie von Problemen zu lösen. Man muss wissen, welche das sind, damit man sich nicht in nicht-adäquaten Situationen auf die Gefühle verlässt und ihnen einen Vorrang einräumt. Zwei Beispiele:

 

Eine Mutter sollte sich in der Behandlung ihres Säuglings eher auf ihre Gefühle verlassen als auf die ganzen schlauen Ratgeberbücher. In ihren Instinkten stecken Millionen von Jahren an Erfahrung, in den Büchern bestenfalls ein paar Jahrzehnte.

 

Bei der Steuerung eines Atomkraftwerks sollte man sich auf seinen Verstand, auf Vernunft und Logik verlassen. Tut man dies nicht, sind Katastrophen wie die von Tschernobyl unausweichlich.

 

Und wie sieht es bei Gott aus?

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... Man kann den Gefühlen und dem Verstand vertrauen - das funktioniert nicht immer, irgendwann kommt es zu Widersprüchen,

... Ich schlage einen fünften Weg vor: Man muss sich von Fall zu Fall entscheiden,

 

... Und wie sieht es bei Gott aus?

bevor es zum fünften weg kommt, ist der verstand benutzbar sich seiner gefühle bewußt zu werden.

 

psychische vorgänge, dein ich, dringen aus dem unbewußten nach draußen. erkennst du dieses nicht, bist du ihnen hilflos ausgeliefert. erkennst du dieses scheinbar mit den mitteln des verstandes, rationalisierst du die gefühle und bis noch schlechter dran. vor erkenntnis der gefühle ist eine weitere mauer errichtet.

 

also mußt du in die tiefe und differenziertheit der gefühle eintauchen, sie zulassen. dazu brauchst du vertrauen in deine gefühle. ich nenne das selbstvertrauen. ab jetzt ist der verstand kein hindernis mehr für ein erfülltes leben. du kannst ihm den raum geben, der ihm nach deinem gusto gebührt. es entsteht ohne mühe ein natürliches vertrauen in die umwelt mit ausreichend, nicht einengender kontrolle.

 

die gottesfrage, die glaubensfrage ist keine frage mehr.

bearbeitet von helmut
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...

Wenn Gott allmächtig ist wieso hat er den Holocaust nicht beendet?

Ich meine das waren 6 Millionen Menschen die dabei gestorben sind bzw. vernichtet wurden, davon allein 2. Millionen Kinder.

...

Wo war Gott da? Hat er zugesehen oder hat er es ignoriert?

...

Ich spreche hier von der systematischen Ermordung eines ganzen Volkes.

 

¡Bienvenido al club!

 

trotz des nicht nur freundlichen Aufnahme Deiner Frage von anderen Schreibern, moechte ich im Geiste meines etwas mehrdeutigen Willkommengrusses von dem anklingenden Tatsachenobjektivismus abruecken und mehr persoeliche Betrachtungen dazu in den Vordergrund stellen.

 

Beim Lesen Deiner Frage ist mir besonders aufgefallen, Dein fokusieren auf eine Quantitaet. Warum ist das so wesentlich fuer Dich? Ist das Leid eines Einzelnen weniger wichtig als das Leid von vielen? Was fuer eine Gottesbild hast Du, wenn nicht bereits das Leid eines einzelnen Menschen das Eingreifen Gottes erforderlich machen muesste?

Eine weitere Frage, die ich Dir stellen moechte: Ist das Empfinden von Leid ein exklusiv menschliches Eigenschaft? Was macht Dich sicher, ob Gott die Dimension dieser menschlichen Regung selber mitempfinden kann? Leidet Gott immer gleichzeitig, wenn ein Mensch leidet? Das resultiert in der Frage: Warum laesst Gott zu, dass er selber leidet?

 

A mi modo de ver

DonGato.

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Es ist sicher schoen und troestlich, wenn man so etwas glauben kann. Ich kann es nicht. Die Gottesvorstellung, die dahinter steckt, ist fuer mich nicht nachvollziehbar und ich wuerde sofort Atheist werden, wenn ich daran glauben muesste, und weil meine Erfahrung mir sagt, dass es nicht stimmt.

 

So allmählich beginne ich zu verstehen, wie Dein Gottesbild aussieht und Deine Argumentation läuft.

Ich kapier's immer weniger! :blush:

Dale

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Long John Silver

 

Und wie gesagt, ich habe beschrieben, wie ich es für mich sehe. Ich habe fast täglich mit Trauernden zu tun; mir würde im Traum nicht einfallen, denen mit irgendwelchen Sprüchen zu kommen. Es hat Situationen gegeben, da wurde ich direkt gefragt, wie ich das sehe. Da habe ich geantwortet, so behutsam wie möglich und mehr vorsichtig andeutend - und nur dort.

Das ist mir klar. Ich habe dich auch nicht so eingeschaetzt, dass du andere Leute mit solchen Spruechen ueberfaellst oder belaestigst im RL. Da sagen mir deine Postings, die ich bis jetzt von dir las, dass du nicht zu denen gehoerst, die so gedankenlos sind. Denn anstoessig finde ich das gar nicht, es ist die Gedankenlosigkeit, die mir haeufig begegnet ist bei Leuten, die schon oft an Zynismus grenzt, mit der sie andere mit ihrer Auffassung "begluecken" - deshalb reagiere ich so energisch auf diese Dinge.

 

Ich will versuchen, das generelle Problem zu beschreiben, was mir darstellt, auch wieder hier in Bezug auf die Antworten auf das Posting von Jannis. Es ist die Frage, wie Allmacht zu verstehen sei und was daraus erfolgt, wenn man diesen Begriff verwendet. Bestimmte Fragen werden dadurch vorprogrammiert.

 

Vielleicht bin ich anders im Denken, aber ich sehe eine klare Linie, die nicht zu befolgen, logischerweise solche Verwurstelungen mit sich bringt wie die Theodizee. Ich gehe von einer Anfangs-Annahme aus - es gibt wahrscheinlich Gott/es gibt wahrscheinlich keinen Gott. Fuer eine dieser beiden Annahmen entscheide ich mich - in dem Fall: es gibt wahrscheinlich Gott (wobei die Bezeichnung nur ein Platzhalter ist, Ennasus schrieb neulich etwas dazu), moeglicherweise noch deutlicher gesagt, je nach individuellem Denken: ich halte es fuer recht gewiss/wahrscheinlich/bin mir ziemlich sicher, bin im Zweifel, aber trotzdem, schaden kann es nicht etc. etc. So weit,so gut.

 

Alles was ich auf diese Grundannahme darauf schaufele, kann ich genauso wenig beweisen wie die Grundannahme. Deshalb verbietet es sich eigentlich, auf diese Grundanahme ueberhaupt etwas darauf zu schaufeln, aber es wird munter gemacht. Und je mehr darauf geschaufelt wird, das man natuuerlich nicht beweisen kann, desto wirrer wird das ganze Gebilde und desto mehr man sich bemueht, Widersprueche aufzuloesen, desto mehr zurrt man alles in Widerspruechen zusammen und desto mehr Widersprueche erzeugt man weiterhin, das geht dann zu dem Punkt, wo man in diesem Fall klein bei gibt und verlautbart (wie Mecky): ich habe keine Ahnung, was ablaeuft, aber ich vertraue einfach auf irgendetwas, was bleibt mir anderes uebrig. Nun ja, es bleibt etwas einem uebrig und das ist eigentlich das, was man stets tun sollte, wenn man sich verheddert - man geht zurueck auf Null und schaut, wie viele Annahmen man ueberhaupt sich leisten kann zu postulieren, ohne Widersprueche zu erzeugen. Und nach meinem Denken duerfen nicht beweisbare Annahmen nicht einfach auf eine nicht beweisbare Grundannahme darauf gesetzt werden oder zumindest in sehr reduzierter Form und mit allen Vorbehalten und Einschraenkungen und dem stets praesenten Wissen, dass man sich damit auf sehr duennem Eis bewegt und jede neue Annahme alles eher verfinstern und verdustern kann als es erhellen.

 

In Bezug auf die Theodizee gesagt - ich kann nicht Widersprueche beantworten wollen, die aufgrund eines Berges von wilkuerlichen Annahmen entstanden sind, bei dem Versuch dreht man sich (siehe Mecky) im Kreis. Glaubwuerdig wird es dadurch erst recht nicht, es wird eher noch schlimmer, weil das ganze nach Ausfluechten und billiger Vertroestung zu riechen beginnt. Es wuerde am ehesten helfen, den Gordischen Knoten durchzuschneiden und radikal zurueck gehen auf den Ursprung des Gedankens und alles auf diesem Rueckweg aus dem Weg raeumen, was sich aufgetuermt hat. Das aber wird vehement vermieden und da frage ich mich wieso? Wenn etwas gar nicht funktioniert und stets und stets und stets die gleichen Widersprueche erzeugt und Wirrnis - da stimmt doch im ganzen Aufbau nicht. Vielleicht geht es nur mir so, aber ich bekomme so ein Kribbeln innerlich, wenn ich sehe, dass sich da gar nichts bewegt. Im Bezug auf das Posting von Jannis - es ist die Frage des Begriffes Allmacht, die zur Debatte steht dann und nicht die Frage nach der Anzahl der Toten oder eine Schilderung der Graeuel oder eine Jenseits-Vertroestung. Ich stelle immer frustrierter werdend hier fest, dass nicht an das Eingeweckte gegangen wird, sondern am Symptom verarztet werden soll. Mir kann es eigentlich egal, aber m.E. hat die Theodizee-Frage mehr Leute vom Glauben entfernt als alles andere und ich bin nicht so wirklich gluecklich, wenn ich mit bekomme, dass das immer so weiter gehen soll, ja, eigentlich noch mehr zementiert wird mit jeder ausfluechtenden Antwort, die das Problem nicht an der Wurzel benennen moechte, naemlich an einer radikalen Auseinandersetzung mit Begriffen, die voellig willkuerlich und missverstaendlich, aber mit Begeisterung tradiert werden und genau das Gegenteil erzeugen, was man erhofft von religioeser Seite.

 

 

Ich will ehrlich sein: Schon in deinem Thread in der Arena habe ich mich beim Lesen deiner Beiträge gefragt "Wenn das ein Atheist so schreiben würde, könnte ich's verstehen; aber wie sieht er das als Christ so?" Ich möchte die Frage einfach an dich weitergeben. Wie ist dein Verständnis als Christ, wer oder was ist für dich Gott?

 

 

Ich glaube nicht, dass mein Gottesbild jetzt damit viel zu tun, fuer mich ist die Frage, was ich verantworten kann anderen anzubieten und was nicht.

 

Und es ist auch eine Anfrage an meinen Verstand. Ich gehoere zu den Leuten, die sehr rational glauben und ich komme sehr gut mit einer reinen Grundannahme aus, auf die ich immer wieder gern zurueck gehe, um klar denken zu koennen. Natuerlich habe ich religioese Bilder und sich aendernden religioese Vorstellungen, das ist menschlich, aber m.E. sollte man den Ausgangspunkt so nahe im Auge behalten, dass die Bilder und Vorstellungen eben nur Platzhalter sind und dementsprechend dem raschen Verfall preisgegeben.

 

Was das Vertrauen angeht - Es gibt noch andere Formen des Vertrauens in etwas goettliches als das, was hier angesprochen wird.

bearbeitet von Long John Silver
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... Kennen wir je einen Menschen absolut?

kennst du dich?

 

Einiges und anderes lasse ich im Keller. Im Sinne Goethes: "In meinem Keller bellen Hunde, lasst sie nicht herauf."

 

Aber wenn etwas hochkommt, analysiere ich es.

 

Ich bin leider nicht allmächtig, wie man es gewissen Gottesbildern in die Schuhe schiebt. Deshalb bleiben wir uns selbst nur all zu oft fremd. Ganz einfach darum, weil wir nicht die Allmacht haben alle in der tiefe festgestampften Informationen zu sichten. Erst, wenn eine Frage uns trifft, können wir in entsprechenden Schichten nachgraben und entdecken verschüttete Informationen.

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Und wie gesagt, ich habe beschrieben, wie ich es für mich sehe. Ich habe fast täglich mit Trauernden zu tun; mir würde im Traum nicht einfallen, denen mit irgendwelchen Sprüchen zu kommen. Es hat Situationen gegeben, da wurde ich direkt gefragt, wie ich das sehe. Da habe ich geantwortet, so behutsam wie möglich und mehr vorsichtig andeutend - und nur dort.

Das ist mir klar. Ich habe dich auch nicht so eingeschaetzt, dass du andere Leute mit solchen Spruechen ueberfaellst oder belaestigst im RL. Da sagen mir deine Postings, die ich bis jetzt von dir las, dass du nicht zu denen gehoerst, die so gedankenlos sind. Denn anstoessig finde ich das gar nicht, es ist die Gedankenlosigkeit, die mir haeufig begegnet ist bei Leuten, die schon oft an Zynismus grenzt, mit der sie andere mit ihrer Auffassung "begluecken" - deshalb reagiere ich so energisch auf diese Dinge.

 

Ich will versuchen, das generelle Problem zu beschreiben, was mir darstellt, auch wieder hier in Bezug auf die Antworten auf das Posting von Jannis. Es ist die Frage, wie Allmacht zu verstehen sei und was daraus erfolgt, wenn man diesen Begriff verwendet. Bestimmte Fragen werden dadurch vorprogrammiert.

 

Vielleicht bin ich anders im Denken, aber ich sehe eine klare Linie, die nicht zu befolgen, logischerweise solche Verwurstelungen mit sich bringt wie die Theodizee. Ich gehe von einer Anfangs-Annahme aus - es gibt wahrscheinlich Gott/es gibt wahrscheinlich keinen Gott. Fuer eine dieser beiden Annahmen entscheide ich mich - in dem Fall: es gibt wahrscheinlich Gott (wobei die Bezeichnung nur ein Platzhalter ist, Ennasus schrieb neulich etwas dazu), moeglicherweise noch deutlicher gesagt, je nach individuellem Denken: ich halte es fuer recht gewiss/wahrscheinlich/bin mir ziemlich sicher, bin im Zweifel, aber trotzdem, schaden kann es nicht etc. etc. So weit,so gut.

 

Alles was ich auf diese Grundannahme darauf schaufele, kann ich genauso wenig beweisen wie die Grundannahme. Deshalb verbietet es sich eigentlich, auf diese Grundanahme ueberhaupt etwas darauf zu schaufeln, aber es wird munter gemacht. Und je mehr darauf geschaufelt wird, das man natuuerlich nicht beweisen kann, desto wirrer wird das ganze Gebilde und desto mehr man sich bemueht, Widersprueche aufzuloesen, desto mehr zurrt man alles in Widerspruechen zusammen und desto mehr Widersprueche erzeugt man weiterhin, das geht dann zu dem Punkt, wo man in diesem Fall klein bei gibt und verlautbart (wie Mecky): ich habe keine Ahnung, was ablaeuft, aber ich vertraue einfach auf irgendetwas, was bleibt mir anderes uebrig. Nun ja, es bleibt etwas einem uebrig und das ist eigentlich das, was man stets tun sollte, wenn man sich verheddert - man geht zurueck auf Null und schaut, wie viele Annahmen man ueberhaupt sich leisten kann zu postulieren, ohne Widersprueche zu erzeugen. Und nach meinem Denken duerfen nicht beweisbare Annahmen nicht einfach auf eine nicht beweisbare Grundannahme darauf gesetzt werden oder zumindest in sehr reduzierter Form und mit allen Vorbehalten und Einschraenkungen und dem stets praesenten Wissen, dass man sich damit auf sehr duennem Eis bewegt und jede neue Annahme alles eher verfinstern und verdustern kann als es erhellen.

 

In Bezug auf die Theodizee gesagt - ich kann nicht Widersprueche beantworten wollen, die aufgrund eines Berges von wilkuerlichen Annahmen entstanden sind, bei dem Versuch dreht man sich (siehe Mecky) im Kreis. Glaubwuerdig wird es dadurch erst recht nicht, es wird eher noch schlimmer, weil das ganze nach Ausfluechten und billiger Vertroestung zu riechen beginnt. Es wuerde am ehesten helfen, den Gordischen Knoten durchzuschneiden und radikal zurueck gehen auf den Ursprung des Gedankens und alles auf diesem Rueckweg aus dem Weg raeumen, was sich aufgetuermt hat. Das aber wird vehement vermieden und da frage ich mich wieso? Wenn etwas gar nicht funktioniert und stets und stets und stets die gleichen Widersprueche erzeugt und Wirrnis - da stimmt doch im ganzen Aufbau nicht. Vielleicht geht es nur mir so, aber ich bekomme so ein Kribbeln innerlich, wenn ich sehe, dass sich da gar nichts bewegt. Im Bezug auf das Posting von Jannis - es ist die Frage des Begriffes Allmacht, die zur Debatte steht dann und nicht die Frage nach der Anzahl der Toten oder eine Schilderung der Graeuel oder eine Jenseits-Vertroestung. Ich stelle immer frustrierter werdend hier fest, dass nicht an das Eingeweckte gegangen wird, sondern am Symptom verarztet werden soll. Mir kann es eigentlich egal, aber m.E. hat die Theodizee-Frage mehr Leute vom Glauben entfernt als alles andere und ich bin nicht so wirklich gluecklich, wenn ich mit bekomme, dass das immer so weiter gehen soll, ja, eigentlich noch mehr zementiert wird mit jeder ausfluechtenden Antwort, die das Problem nicht an der Wurzel benennen moechte, naemlich an einer radikalen Auseinandersetzung mit Begriffen, die voellig willkuerlich und missverstaendlich, aber mit Begeisterung tradiert werden und genau das Gegenteil erzeugen, was man erhofft von religioeser Seite.

 

 

Ich will ehrlich sein: Schon in deinem Thread in der Arena habe ich mich beim Lesen deiner Beiträge gefragt "Wenn das ein Atheist so schreiben würde, könnte ich's verstehen; aber wie sieht er das als Christ so?" Ich möchte die Frage einfach an dich weitergeben. Wie ist dein Verständnis als Christ, wer oder was ist für dich Gott?

 

 

Ich glaube nicht, dass mein Gottesbild jetzt damit viel zu tun, fuer mich ist die Frage, was ich verantworten kann anderen anzubieten und was nicht.

 

Und es ist auch eine Anfrage an meinen Verstand. Ich gehoere zu den Leuten, die sehr rational glauben und ich komme sehr gut mit einer reinen Grundannahme aus, auf die ich immer wieder gern zurueck gehe, um klar denken zu koennen. Natuerlich habe ich religioese Bilder und sich aendernden religioese Vorstellungen, das ist menschlich, aber m.E. sollte man den Ausgangspunkt so nahe im Auge behalten, dass die Bilder und Vorstellungen eben nur Platzhalter sind und dementsprechend dem raschen Verfall preisgegeben.

 

Was das Vertrauen angeht - Es gibt noch andere Formen des Vertrauens in etwas goettliches als das, was hier angesprochen wird.

 

Feinsinnige Gedanken. Viele von ihnen sprechen mich an.

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So allmählich beginne ich zu verstehen, wie Dein Gottesbild aussieht und Deine Argumentation läuft.

Ich kapier's immer weniger! :blush:

Dale

 

Mir gehts da wie dir. Ich krieg die Beiträge vom Indianer ( nicht abwertend gemeint :) ) nicht in die Reihe. Mal den tapferen Verteidiger der Gläubigen mimend, mal, wie jetzt gerade, ein ebenso tapferer Verteidiger der Logik und Vernunft. Da passt nichts zusammen. Vielleicht bin ich da zu einfach gestrickt. Für mich stellt sich da eher die Frage, ob der Nick " LJS " nicht ein Sammelnick ist, der von verschiedenen Leuten genutzt wird. Wer gerade Zeit und Lust hat setzt sich an den Rechner und schreibt seine Sicht der Dinge ins Forum. Und da können natürlich sehr unterschiedliche Betrachtungen zum Vorschein kommen. Wäre eine mögliche Erklärung für dies teilweise doch recht widersprüchlichen Beiträge.

 

das mal so als nicht unbedingt wirklich belegbare Annahme mal so in den Raum stellend.............tribald

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fuer mich ist die Frage, was ich verantworten kann anderen anzubieten

Jetzt hast du ganz viel negativ benannt, was alles für dich rational nicht geht. Aber was hast du denn positiv anzubieten? Und da bin ich dann doch wieder bei meiner Frage, wer oder was "Gott" denn für dich ist.

 

Du beziehst dich auf Ennasus. Sie schrieb:

 

Die Frage ist, ob es jemandem wichtig ist, das zu benennen, dass es Bereiche gibt, die unserem Verstehen und unserem Wissen zugänglich sind und andere, die es nicht sind. M i r ist es wichtig, wobei mir nicht der Begriff Transzendenz wichtig ist, sondern er ist (u.a.) Platzhalter für eine Art Demut des Verstandes, der um seinen Platz im großen Ganzen weiß: er muss anerkennen, was er wissen kann und was nicht.

 

Dem kann ich mich voll und ganz anschließen. Unter diesem Vorbehalt steht all unser Sprechen von Gott. Es sollte uns aber nicht sprachlos machen, dass wir gar nicht mehr sagen können (oder wollen?), wer oder was Gott für uns ist. Es geht ja nicht um Namen ("Transzendenz", "Gott", ...), sondern darum, was das uns bedeutet.

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Guten Tag an alle.

 

Ich hab eine kurze Frage die ihr bestimmt nicht zum ersten mal lest und wohl auch nicht zum letzten mal. Sie mag euch naiv erscheinen mich treibt sie aber um und hat mich dazu gebracht mich hier anzumelden.

 

Wenn Gott allmächtig ist wieso hat er den Holocaust nicht beendet?

Ich meine das waren 6 Millionen Menschen die dabei gestorben sind bzw. vernichtet wurden, davon allein 2. Millionen Kinder.

 

Man hat in Gaskammern Pyramiden von Leichen gefunden die daraus resultierten das die Menschen versucht haben so weit wie möglich nach oben zu kommen um den Gastod zu entgehen.

 

Wo war Gott da? Hat er zugesehen oder hat er es ignoriert?

Beide Varianten sind aus meiner Sicht nicht schön.

 

Ich spreche hier nicht einmal von den vielen kleinen Ungerechtigkeiten die Gott nicht behebt obwohl er es doch durchaus könnte weil er allmächtig ist.

 

Ich spreche hier von der systematischen Ermordung eines ganzen Volkes.

 

 

Oh nein, nicht schon wieder Theodizee.

Ich habe es aufgegeben. (tribald u.a. sind da hartnäckiger).

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...Mal den tapferen Verteidiger der Gläubigen mimend, mal, wie jetzt gerade, ein ebenso tapferer Verteidiger der Logik und Vernunft. Da passt nichts zusammen. ...

das ist kein mimen, das ist leben. du lebst genauso wie andere. du reflektierst dieses nur anders. reflektion über das leben ist höchst subjektiv und sogar recht beliebig. die menge der philosophien zeigt es.

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fuer mich ist die Frage, was ich verantworten kann anderen anzubieten

Jetzt hast du ganz viel negativ benannt, was alles für dich rational nicht geht. Aber was hast du denn positiv anzubieten? Und da bin ich dann doch wieder bei meiner Frage, wer oder was "Gott" denn für dich ist.

 

Du beziehst dich auf Ennasus. Sie schrieb:

 

Die Frage ist, ob es jemandem wichtig ist, das zu benennen, dass es Bereiche gibt, die unserem Verstehen und unserem Wissen zugänglich sind und andere, die es nicht sind. M i r ist es wichtig, wobei mir nicht der Begriff Transzendenz wichtig ist, sondern er ist (u.a.) Platzhalter für eine Art Demut des Verstandes, der um seinen Platz im großen Ganzen weiß: er muss anerkennen, was er wissen kann und was nicht.

 

Dem kann ich mich voll und ganz anschließen. Unter diesem Vorbehalt steht all unser Sprechen von Gott. Es sollte uns aber nicht sprachlos machen, dass wir gar nicht mehr sagen können (oder wollen?), wer oder was Gott für uns ist. Es geht ja nicht um Namen ("Transzendenz", "Gott", ...), sondern darum, was das uns bedeutet.

"uns" ist schon schwierig.

 

ich bin ein kind gottes. unvollkommen, aber mit dieser unvollkommenheit ohne einschränkung geliebt. darauf vertraue ich.

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Long John Silver

Jetzt hast du ganz viel negativ benannt, was alles für dich rational nicht geht. Aber was hast du denn positiv anzubieten? Und da bin ich dann doch wieder bei meiner Frage, wer oder was "Gott" denn für dich ist.

du ganz viel negativ benannt, was alles für dich rational nicht geht. Aber was hast du denn positiv anzubieten? Und da bin ich dann doch wieder bei meiner Frage, wer oder was "Gott" denn für dich ist.

 

Wieso - fuer mich nicht geht? Es geht rational ueberhaupt nicht, nicht nur fuer mich. Sonst kaemen Fragen wie die von Jannis nicht auf.

 

Was ich positiv anzubieten habe, steht in meinem Posting - Verzicht auf bestimmten willkuerlichen Attribute von Gott zugunsten von einem Denken, das anderen keine willkuerlichen Dinge einredet und dadurch unloesbare Probleme erzeugt, die sie notgedrungen in tiefe Verwirrung stuerzen.

 

 

Du beziehst dich auf Ennasus. Sie schrieb:

 

"Die Frage ist, ob es jemandem wichtig ist, das zu benennen, dass es Bereiche gibt, die unserem Verstehen und unserem Wissen zugänglich sind und andere, die es nicht sind. M i r ist es wichtig, wobei mir nicht der Begriff Transzendenz wichtig ist, sondern er ist (u.a.) Platzhalter für eine Art Demut des Verstandes, der um seinen Platz im großen Ganzen weiß: er muss anerkennen, was er wissen kann und was nicht."

 

Das meinte ich nicht. Es gab da noch ein anderes, das sich mit dem Wort Gott auseinandersetzte - vielleicht taeusche ich mich auch und es war eine PM.

 

PS: Du fragst nach meiner Vorstellung von Gott. Die hat etwas mit Prozessorientierheit zu tun.

bearbeitet von Long John Silver
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Jetzt hast du ganz viel negativ benannt, was alles für dich rational nicht geht. Aber was hast du denn positiv anzubieten? Und da bin ich dann doch wieder bei meiner Frage, wer oder was "Gott" denn für dich ist.

du ganz viel negativ benannt, was alles für dich rational nicht geht. Aber was hast du denn positiv anzubieten? Und da bin ich dann doch wieder bei meiner Frage, wer oder was "Gott" denn für dich ist.

 

Wieso - fuer mich nicht geht? Es geht rational ueberhaupt nicht, nicht nur fuer mich. Sonst kaemen Fragen wie die von Jannis nicht auf.

 

Was ich positiv anzubieten habe, steht in meinem Posting - Verzicht auf bestimmten willkuerlichen Attribute von Gott zugunsten von einem Denken, das anderen keine willkuerlichen Dinge einredet und dadurch unloesbare Probleme erzeugt, die sie notgedrungen in tiefe Verwirrung stuerzen.

 

 

Du beziehst dich auf Ennasus. Sie schrieb:

 

"Die Frage ist, ob es jemandem wichtig ist, das zu benennen, dass es Bereiche gibt, die unserem Verstehen und unserem Wissen zugänglich sind und andere, die es nicht sind. M i r ist es wichtig, wobei mir nicht der Begriff Transzendenz wichtig ist, sondern er ist (u.a.) Platzhalter für eine Art Demut des Verstandes, der um seinen Platz im großen Ganzen weiß: er muss anerkennen, was er wissen kann und was nicht."

 

Das meinte ich nicht. Es gab da noch ein anderes, das sich mit dem Wort Gott auseinandersetzte - vielleicht taeusche ich mich auch und es war eine PM.

 

PS: Du fragst nach meiner Vorstellung von Gott. Die hat etwas mit Prozessorientierheit zu tun.

 

Gut, wenn wir nicht stehen sondern im Prozess bleiben.

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PS: Du fragst nach meiner Vorstellung von Gott. Die hat etwas mit Prozessorientierheit zu tun.

Ah! Prozesstheologie? Dann werden mir einige deiner Andeutungen natürlich klarer. Ich habe jetzt keine Zeit, vielleicht schreibe ich morgen noch was dazu.

 

Einen schönen Abend und eine gute Nacht einstweilen ...

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Mir gehts da wie dir. Ich krieg die Beiträge vom Indianer ( nicht abwertend gemeint :) ) nicht in die Reihe. Mal den tapferen Verteidiger der Gläubigen mimend, mal, wie jetzt gerade, ein ebenso tapferer Verteidiger der Logik und Vernunft. Da passt nichts zusammen. Vielleicht bin ich da zu einfach gestrickt. Für mich stellt sich da eher die Frage, ob der Nick " LJS " nicht ein Sammelnick ist, der von verschiedenen Leuten genutzt wird. Wer gerade Zeit und Lust hat setzt sich an den Rechner und schreibt seine Sicht der Dinge ins Forum. Und da können natürlich sehr unterschiedliche Betrachtungen zum Vorschein kommen. Wäre eine mögliche Erklärung für dies teilweise doch recht widersprüchlichen Beiträge.

 

das mal so als nicht unbedingt wirklich belegbare Annahme mal so in den Raum stellend.............tribald

Ich finde ihn sehr interessant, und widersprüchlich finde ich seine Beiträge nicht, nur oft unerwartet für einen Gläubigen, aber das muß ja kein Nachteil sein. ;)

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Mir gehts da wie dir. Ich krieg die Beiträge vom Indianer ( nicht abwertend gemeint :) ) nicht in die Reihe.

 

 

Geht das Dir bei meinen Beitraegen genauso oder nur bei Indianern aus Nordamerika? ;)

 

 

Mal den tapferen Verteidiger der Gläubigen mimend, mal, wie jetzt gerade, ein ebenso tapferer Verteidiger der Logik und Vernunft. Da passt nichts zusammen.

 

Kannst Du bei mir genauso finden, nur faellt Dir eventuell bei mir der Unterschied nicht so sehr auf, wenn ich mein subjektives Weltbild verteidige.

 

Saludos,

DonGato.

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Prozesstheologie?

Danke für das Stichwort.

 

Kannte den Begriff noch nicht, aber ich stelle fest, dass ich mich zu einem Großteil darin wiederfinde.

bearbeitet von Aleachim
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Ich krieg die Beiträge vom Indianer ( nicht abwertend gemeint :) ) nicht in die Reihe. Mal den tapferen Verteidiger der Gläubigen mimend, mal, wie jetzt gerade, ein ebenso tapferer Verteidiger der Logik und Vernunft. Da passt nichts zusammen.

Hm, also für mich passt das sehr gut zusammen. Das liegt aber vielleicht daran, dass ich von Anfang an das Gefühl hatte, mir von LJS kein Bild machen zu können. Ich muss da ganz viel offen lassen. Neue Beiträge mögen einem von dir gemachten Bild widersprechen, bei mir fügen die sich meist ganz wunderbar in die Lücken. :)

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