Julius Geschrieben 17. Mai 2012 Melden Share Geschrieben 17. Mai 2012 (bearbeitet) Da hast Du mit der Abschaffung des Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen erst mal genug zu tun ... Ich wohne in Berlin ... Wie schön für Dich. Da haste ja umso mehr Zeit, Dich um die Abschaffung der dortigen freien Schulen verdient zu machen: "zur Zeit bekommen freie Schulen lediglich 93 % der Personalkosten eines vergleichbaren öffentlichen Schule als Zuschuss. Dies entspricht 60 - 70 % der vollständigen Kosten eines Schulplatzes." bearbeitet 17. Mai 2012 von Julius Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 17. Mai 2012 Melden Share Geschrieben 17. Mai 2012 (bearbeitet) Google mal nach "Konkordatsschulen Niedersachsen". Da werden zB 100% der Personalkosten gezahlt. Okay. Und was daran ist genau der Aufreger? Die 100 % Personalkosten können's ja nicht sein. Oder? Dass der öffentliche Träger, wie hier angedeutet wird, nicht in der Lage ist, eine vergleichbare Schule zu schaffen oder aufrecht zu erhalten, oder was? Und wenn ich Zeit und Laune dazu habe, lese ich das da auch noch genauer durch. Ich nehme an, mit den Protestanten wurde ein Kirchenvertrag abgeschlossen, der sie der katholischen Konkurrenz gleichstellt. bearbeitet 17. Mai 2012 von Julius Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 17. Mai 2012 Melden Share Geschrieben 17. Mai 2012 Google mal nach "Konkordatsschulen Niedersachsen". Da werden zB 100% der Personalkosten gezahlt. Okay. Und was daran ist genau der Aufreger? Die 100 % Personalkosten können's ja nicht sein. Oder? Dass der öffentliche Träger, wie hier angedeutet wird, nicht in der Lage ist, eine vergleichbare Schule zu schaffen oder aufrecht zu erhalten, oder was? Und wenn ich Zeit und Laune dazu habe, lese ich das da auch noch genauer durch. Ich nehme an, mit den Protestanten wurde ein Kirchenvertrag abgeschlossen, der sie der katholischen Konkurrenz gleichstellt. Was daran der Aufreger ist? Weißt du, wer damals in Niedersachsen Ministerpräsident war? Wulff! Und worum es geht? Macht! Und eine Schule gab es, eine staatliche. Niemand hat behauptet, daß sie nicht gut gewesen sei, und es gibt gute Gründe, daß eine säkulare Schule mehr für die Integration tut als eine "abrahamitische", in der ein wesentlicher Teil der Bevölkerung gar nicht vorkommt, nicht nur die konfessionslosen nicht. Und was Kirchenverträge betrifft, dieser wurde übrigens bis zum Abschluß öffentlich nicht diskutiert, gäbe es eine ganz einfache Lösung: Keine mehr abschließen! Die ganze Richtung ist falsch, nicht nur eine einzelne Schule. Und noch etwas zu den Protestanten, die übrigens in dieser Schule ausdrücklich nicht vorkommen, nur Katholiken, Moslems und Juden, in einer kath. Schule. Hier waren einfach die Beziehungen des Bischofs zur CDU besser. Es ist Kungelei zum gegenseitigen Nutzen, sonst nichts. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 17. Mai 2012 Melden Share Geschrieben 17. Mai 2012 (bearbeitet) Die ganze Richtung ist falsch, nicht nur eine einzelne Schule. Und noch etwas zu den Protestanten, die übrigens in dieser Schule ausdrücklich nicht vorkommen, nur Katholiken, Moslems und Juden, in einer kath. Schule. Hier waren einfach die Beziehungen des Bischofs zur CDU besser. Es ist Kungelei zum gegenseitigen Nutzen, sonst nichts. Ja, ja ... von mir aus soll "die ganze Richtung" falsch sein oder auch nicht. Das kann ich von hier aus nicht beurteilen. Und ich weiss leider nicht, wovon genau Du redest. Wäre nett, wenn Du Deine allgemeinen Unmutsäusserungen über einen ehemaligen Ministerpräsidenten und das Machtgeschwurbel zugunsten von ein paar Sachinformationen wenigstens ein bisschen zurückstellen würdest. Von welcher Schule redest Du nun, wenn Du von "dieser Schule" redest? bearbeitet 17. Mai 2012 von Julius Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 18. Mai 2012 Melden Share Geschrieben 18. Mai 2012 (bearbeitet) Und was Kirchenverträge betrifft, dieser wurde übrigens bis zum Abschluß öffentlich nicht diskutiert, gäbe es eine ganz einfache Lösung: Keine mehr abschließen! Ja schön, aber damit ist meine Frage nicht beantwortet. http://www.mk.nieder...=6182&_psmand=8 Dass es in Niedersachsen sage und schreibe 15 (in Worten: fünfzehn) dieser Konkordatsschulen gibt (wegen 15 Schulen so 'ne Aufregung?), entnehme ich diesem Artikel. Den Unterschied dieser Konstruktion zu Schulen in freier Trägerschaft, wie wir sie kennen, habe ich noch nicht durchschaut: Besteht der allein darin, dass sie vom Staat 100 % der Personalkosten und 15 % der Sachkosten erstattet kriegen - im Gegensatz zu freien Schulen, die nur 80 % Personalkosten erstattet kriegen? Diese Konkordatsschulen sollen in den 1970er Jahren erst entstanden sein (als Wulff noch nicht Ministerpräsident war ), als öffentliche katholische Bekenntnisschulen in katholische Trägerschaft übergingen ... Irgendwie verstehe ich das noch nicht ganz, die Historie in Baden-Württemberg war eine andere, da gibt's dieses zusätzliche Konstrukt "Konkordatsschule" nicht. Da wurden Ende der 1960er Jahre die staatlichen Bekenntnisschulen abgeschafft, woraufhin katholische Eltern sich zu Vereinen zusammenschlossen und in kleinen Städtchen mit vorwiegend katholischer Bevölkerung oder in größeren Städten mit ausreichender katholischer Bevölkerung die Gründung katholischer Grundschulen in kirchlicher Trägerschaft betrieben (da hängt inzwischen zumeist eine Realschule mit dran, es hat sich seitdem in der Schullandschaft ja auch einiges verändert). Die örtlichen Schulvereine sind selbstverständlich unter dem Dach der Diözese, heute in einer Schulstiftung zusammengefasst. Gymnasien sind nochmal ein anderes Kapitel; kirchliche Gymnasien, katholisch wie evangelisch, haben z.T. eine wesentlich längere Tradition (das ehemals rein evangelische Stuttgart war beispielsweise mit evangelischen Mädchengymnasien, deren Ursprünge ins 19. Jh. zurückreichen, geradezu gepflastert - als Beispiel sei hier auf das Mörikegymnasium hingewiesen, das seine Existenz der emsigen Charlotte Reihlen *) bzw. deren Töchtern verdankt), auf katholischer Seite wurden sie häufig von Orden gegründet und lange, teilweise bis heute, auch von Orden geführt. Neu gegründet wurden nur wenige und das dort, wo sich eine ausreichend große Zahl von Eltern fand, die dies wünschten. Ich wüsste nicht, dass es deswegen irgendwelchen Affenzirkus gegeben hätte. Dasselbe gilt übrigens entsprechend für evangelische Schulen (wobei Katholiken bei der Gründung konfessioneller Grundschulen eifriger als die evangelische Konkurrenz waren, aber das ergibt sich eigentlich auch aus der protestantischen Geschichte vor allem in Württemberg). *) Was Wikipedia nicht erzählt (und auch wenn's OT ist): Charlotte Reihlen - eine Pfarrerstochter von den Fildern bei Stuttgart und mit einem wohlhabenden Kaufmann und Zuckerfabrikanten verheiratet (damals wurde man mit der Gewinnung von Rübenzucker noch sehr reich; die Reihlen'sche Zuckerfabrik stand übrigens da, wo heute um Stuttgart 21 gestritten wird, sie wurde wegen der Erweiterungen des Stuttgarter Hauptbahnhofs um die Jahrhundertwende 1900 nach Cannstatt verlagert) - wurde nach dem Tode ihres Sohnes und nach ihrem Erweckungserlebnis in der Leonhardskirche (das ist die auf dem Gemälde rechts unten) derart bigott, dass ihr Ehemann es nicht mehr aushielt und deswegen nach Amerika entfleuchte. Ob er zurückgekommen wäre, wenn ihm nicht pietistische Erweckungsprediger aus dem Umfeld seiner Frau nachgereist wären, ihm ins Gewissen geredet und ihn schließlich zurückgebracht hätten, weiss man nicht. Jedenfalls kam er, sicher von den pietistischen Glaubensbrüdern seiner Ehefrau geleitet, zurück, verdiente ab da als tüchtiger Kaufmann, Zuckerfabrikant und ehrbarer Gatte von Frau Charlotte jede Menge Kohle, die seine Frau dann zu wohltätigen Zwecken ausgab ... Das Bild "der breite und der schmale Weg" ist jedenfalls zur Ikone des württembergischen Pietismus geworden, es prangte noch zu meiner Kinder- und Jugendzeit an der Wand über dem Sofa in jedem pietistisch angehauchten württembergischen Wohnzimmer, und ich kann mich erinnern, dass ich als kleiner Wicht es tunlichst vermied, auf dem Sofa unter diesem Bild Platz zu nehmen - irgendwie lebte ich in der Vorstellung, es fiele gleich runter und würde mich erschlagen). Besonders beeindruckend: das Dampfzügle, das zum Höllenschlund emporkraucht. Dampfzügle galten nämlich in pietistischen Kreisen als Teufelszeug, weil sie auch an Sonntagen fuhren und das (Stuttgarter) Volk dazu verleiteten, mit Kind und Kegel Sonntagsausflüge ins Grüne zu veranstalten und allerlei Lustbarkeiten nachzufahren anstatt den Sonntag in der pietistischen Sonntagnachmittags-"Stunde" zu ehren). bearbeitet 18. Mai 2012 von Julius Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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