Wiebke Geschrieben 29. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 29. Juni 2012 Der Bischof wird es [...] aussitzen - niemand von den Protestierenden wird die Kirche verlassen. Da sind wir uns ja ausnahmsweise mal einig. Bloß, dass das ein Sieg für die Rebellen sein wird. Sie haben ihre Position und Praxis nachdrücklich aktenkundig gemacht und sind immer noch da. Das stärkt ihnen den Rücken. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Klem Geschrieben 29. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 29. Juni 2012 Danke für die wirklich aussagefähigen Zahlen. Offensichtlich haben 83% der Kleriker ihre Bedenken. Diese Aussage kannst Du aber aus diesen Zahlen nicht herausziehen. Das hat ihm der heilige Geist geflüstert, wie immer. Also hier in meinem Bekanntenkreis sind viel zu viel einfach zu träge sich zu outen und tun einfach, was zu tun ist. Ich sag einmal frech: 90% der Priester sind in Wirklichkeit auf Seiten der Rebellen. Wobei ich verwundert beobachte: Die wollen sich einfach nicht Outen - warum auch immer. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 30. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2012 Ich glaube, es sind wirklich 90%. Aber Josef hat schon Recht: Es sind oft Bedenken, die sie davon abhielten, sich auf die Liste setzen zu lassen. Allerdings - hier schätze ich die Sache wieder anders ein, als Josef - sind es nicht unbedingt inhaltliche Bedenken. Manchen passt diese Form des öffentlichen Protestes nicht. Andere wollen ihrem Bischof (in seinen Bemühungen für Wiederverheiratete) nicht in den Rücken fallen. Wieder andere bevorzugen einfach ein schlichtes Vorgehen auf persönlicher Ebene in ihrer Pfarrei durch Gespräch und Sakramentengewährung. Und einigen ist es diese Kirchenhierarchie und dieses Kirchengesetz schlicht nicht wert, sich dafür (oder dagegen) zu exponieren. Dazu muss man noch eine gewisse Behäbigkeit rechnen. Die Liste ist nicht vollständig, aber voller Bedenken (wenn auch nicht inhaltlicher Natur). Ich persönlich habe angesichts so einer Unterschriftenliste Bedenken. Zum Beispiel das Bedenken, dass sich durch dieses Aktion entweder zu wenig oder zu viel tut. Zu wenig: Dass die Betroffenen (und die Millionen, die sich mit ihnen identifizieren) die Hilflosigkeit der Aktion erkennen und trotz aller Bemühung denken "jaja, die Kirche. Anerkennenswert, dass es ein paar Einsichtige gibt. Aber insgesamt? Der alte Muff!" Oder zu viel: Dass aus dieser Aktion ein Flächenbrand wird und sich in reformationsähnlichen Zersplitterungen fortsetzt. Kirchenspaltung - ob nun äußerlich verfasst, oder in den Gedanken und Einstellungen der Menschen vergraben. Tiefe, tiefe Gräben. Genauer müsste man nicht von einem neu entstehenden Flächenbrand reden, sondern lediglich vom Auflodern eines bereits seit Langem bestehenden Feuers. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GeSu Geschrieben 30. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2012 Um mal zu schauen wie die ca 85% zu werten sind, die in Freiburg (noch) nicht unterzeichnet haben, kann ich einen kleinen Beitrag leisten. Ich habe gerade "Risse im Fundament? - Die Pfarrerinitiative und der Streit um die Kirchenreform" gelesen (Hg.: Jan-Heiner Tück, Herder). Dort steht auf Seite 34, dass 86% der in Österreich befragten Priester der Aussage zustimmen: "Geschiedene, die wieder geheiratet haben, sollen nach einem Gespräch mit einem erfahrenen Seelsorger zu den Sakramenten zugelassen werden, wie es der Hirtenbrief der Österreichischen Bischöfe von 1980 vorsieht." Weiter steht dort: "Sogar 75% jener Pfarrer, die keine Kluft zwischen moderner Welt und Kirche/Evangelium wahrnehmen und keinen Reformstau diagnostizieren, treten für eine Einzelfallzulassung nach einem Gespräch mit einem erfahrenen Seelsorger ein." Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine solche Befragung in Freiburg oder generell in Deutschland wesentlich anders ausfallen würde als in Österreich. Somit dürfte Josefs Behauptung bzgl. der Zahl der Kleriker, die ihre Bedenken haben, einigermaßen widerlegt sein. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 30. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2012 es gibt zahlreiche gründe, warum ein priester seine unterschrift nicht unter eine solche erklärung setzen kann/will. daraus zu schliessen, daß er der grundaussage nicht zustimmt, ist einfach unlogisch. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GeSu Geschrieben 30. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2012 es gibt zahlreiche gründe, warum ein priester seine unterschrift nicht unter eine solche erklärung setzen kann/will. daraus zu schliessen, daß er der grundaussage nicht zustimmt, ist einfach unlogisch. so ist es. und die umfrage in österreich belegt das auch. (siehe oben) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 30. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2012 Das kann ich bestätigen: Als wir in einer Dekanatskonferenz dieses Thema hatten, war genau ein einziger Priester anwesend, der keinen Handlungsbedarf gesehen hat. Ansonsten haben selbst die Konservativsten diesen Sakramentenausschluss als übles Manko angesehen. Einige sind offen dazu gestanden, dass sich ihre Praxis von der CIC-Regelung entfernt hat. Ergebnis für mich persönlich war unter anderem auch die Konstatierung eines erheblichen Risses zwischen Pfarrern und den höheren Ebenen (also Diözese und Weltkirche). Und dieser Riss ist bei ziemlich vielen Pfarrern ziemlich ausgeprägt. Es kam zu einigen Infragestellungen der Vertrauenswürdigkeit. Worum geht es den Bischöfen, den Kardinälen, den vatikanischen Theologen und Kirchenrechtlern und dem Papst? Die Beantwortung dieser Frage war allerdings sehr uneinheitlich. Einheitlich war nur ein deutlich sichtbares Misstrauen. Mein Hauptbedenken gegenüber dieser Initiative liegt in diesem Riss begründet. Wenn das Vertrauen in "die da oben" fehlt, kann ein solcher Konflikt eruptive Wirkungen auslösen. Als ich von dem guten Gespräch zwischen Zollitsch und den Initiatoren gelesen habe, fiel mir ein Stein vom Herzen. Da wurde das Schlimmste ausgeräumt und anscheinend sogar wirklich befriedet. Sowohl Zollitsch, alsauch die Initiatoren scheinen recht besonnene Menschen zu sein. Aber aufgeschoben ist nicht unbedingt aufgehoben. Sollte einmal ein anerkannter Diözösanbischof (wie weiland Kamphaus) den Rappel kriegen und scharf machen, könnte es mal richtig rappeln im Karton und die ganzen Misstrauensrisse würden aufplatzen. Und in der ersten Wut würde man womöglich Dinge in Gang setzen, deren Folgen unabsehbar und irreversibel sind. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 30. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2012 Und in der ersten Wut würde man womöglich Dinge in Gang setzen, deren Folgen unabsehbar und irreversibel sind. Wer echten Gesprächbedarf immer wieder aussitzt, wegdrückt etc., weil es kurz- bis mittelfristig Konflikte erspart, darf sich darüber allerdings auch nicht wundern. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 30. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2012 Dem ist sicher so. Zollitsch hätte smarter reagieren müssen. Aber das konnten die Initiatoren ja nicht vorausbestimmen. Und wenn man hinterher den Salat hat, ist die Frage nach der Schuld so ziemlich die unfruchtbarste. Deshalb kann ich so manche Motive für die Nichtunterschrift recht gut verstehen. Ja, ich halte sie sogar für ehrenhaft. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 30. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2012 Das kann ich bestätigen: Als wir in einer Dekanatskonferenz dieses Thema hatten, war genau ein einziger Priester anwesend, der keinen Handlungsbedarf gesehen hat. Ansonsten haben selbst die Konservativsten diesen Sakramentenausschluss als übles Manko angesehen. Einige sind offen dazu gestanden, dass sich ihre Praxis von der CIC-Regelung entfernt hat. Ich habe es schon mehrfach geschrieben, und in der aktuellen HK kann man es aus berufenerem Munde nachlesen: Die geschilderte Praxis ist nicht vom CIC entfernt, sondern die einzig rechtskonforme Praxis. Die Jungs tun ihre Pflicht, und das ist auch gut so. 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 30. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2012 Das hat aber nicht nur bei mir keinen großen Erfolg. Solange in dem Brief steht: "Uns ist bewusst, dass wir damit oft gegen derzeit geltende kirchenrechtliche Vorschriften der römisch-katholischen Kirche handeln.", scheint mir die Sache nicht so ganz klar. Gäbe es keinen Riss zwischen CIC und Praxis, wäre die ganze Initiative substanzlos und die 208 Unterzeichner hätten leeres Papier unterschrieben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 30. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2012 Das haben sie gewissermaßen auch - unwissentlich. Aber immerhin bringe sie Bewegung in die Diskussion. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 30. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2012 Das hat aber nicht nur bei mir keinen großen Erfolg. Solange in dem Brief steht: "Uns ist bewusst, dass wir damit oft gegen derzeit geltende kirchenrechtliche Vorschriften der römisch-katholischen Kirche handeln.", scheint mir die Sache nicht so ganz klar. Gäbe es keinen Riss zwischen CIC und Praxis, wäre die ganze Initiative substanzlos und die 208 Unterzeichner hätten leeres Papier unterschrieben. Das liegt an der mangelnden theologischen Bildung. Es rächt sich, wenn man sich während des Studiums durchs Kirchenrecht nur durchgemogelt hat. Das resultiert dann in falschen Aussagen wie der von Dir zitierten. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 30. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2012 Und auch Zollitschs Reaktion war dann völlig überzogen. Auch er ist kirchenrechtlich ungebildet, sonst hätte er viel, viel cooler bleiben können. Das war doch eine seiner Reaktionen, dass (durch den Generalvikar beschrieben) nicht dulden könne, dass sich jemand undifferenziert und (weiß nicht mehr was) über das weltkirchliche Recht hinwegsetzt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
chrk Geschrieben 30. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2012 Das ist das Problem mit dem Reizwort "Ungehorsam", das lässt sich einfach viel besser vermarkten. Die Freiburger Initiative ist in dieser Hinsicht sicher von Helmut Schüller & CO. beeinflusst. Wo die Grenzen wirklichen Ungehorsams liegen, ist nicht klar definiert. Für die einen fängt er da an, wo man ein Jota vom Messbuch und dem Katechismus abweicht. Und die Freiburger Pfarrer erhofften sich von der Berufung auf Ungehorsam wohl mehr als darauf, die Möglichkeiten des Kirchenrechtes voll auszuschöpfen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 30. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2012 Gesetze kennen und mit Augenmaß beachten, das ist die Lösung. Und da muss man nicht gleich von Ungehorsam sprechen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 30. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2012 (bearbeitet) Warum hat eigentlich Kardinal Ratzinger 1994 so heftig auf den Hirtenbrief der drei Bischöfe reagiert, wenn kirchenrechtlich doch alles in Ordnung war? Der damalige Hirtenbrief von 1993 war ja noch weitaus zurückhaltender, als der Brief der Initiative. Ich halte Chryso für kirchenrechtlich so fit, dass er wohl kaum die kirchenrechtlichen Möglichkeiten falsch einschätzt. Aber irgendwas scheint nicht zu stimmen. Schlimmstenfalls könnte man - bei entsprechend gepoltem Willen - das Kirchenrecht locker verschärfen, falls sich Chrysos Einschätzung durchsetzen sollte. Ich glaube nicht, dass das Kirchenrecht in dem Sinne entworfen wurde, den die Initiative wünscht. Es war wohl so gewesen, dass man einen Kommunionempfang für Wiederverheiratete (und andere öffentliche und hartnäckigen Sünder) ausschließen wollte. Dummerweise hat man das dann so formuliert, dass geschickte Rechtskundige wie Chryso prima Lücken - ja, sogar einzig richtige Auslegungen - herausholen konnten. Canon 915 halte ich weiterhin für eine Bankrotterklärung, die Sünder von Jesus trennen, statt sie zu ihm führen will. Und bevor sich dies nicht ändert, ist das Ziel der Initiative völlig illusorisch: Eine barmherzige Kirche, die Gescheiterte unverdrossen zu Jesus führt, anstatt ihnen mit Strafabsichten zu begegnen. bearbeitet 30. Juni 2012 von Mecky Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 30. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2012 Warum hat eigentlich Kardinal Ratzinger 1994 so heftig auf den Hirtenbrief der drei Bischöfe reagiert Weil sich wiederholte Falschaussagen (v.a. wenn sie von echten oder vorgeblichen Autoritäten kommen) einschleifen und irgendwann für richtig gehalten werden, ganz simpel. Also: immer dann schön heftig reagieren, wenn andere etwas richtig sehen, das nicht den eigenen Präferenzen entspricht - irgendwann kommt dem Gegenüber schon der Zweifel am eigenen Wissen oder der eigenen Erfahrung und es wird lieber still sein. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
chrk Geschrieben 30. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2012 Warum hat eigentlich Kardinal Ratzinger 1994 so heftig auf den Hirtenbrief der drei Bischöfe reagiert, wenn kirchenrechtlich doch alles in Ordnung war? Der damalige Hirtenbrief von 1993 war ja noch weitaus zurückhaltender, als der Brief der Initiative. Ratzinger sitzt halt am anderen Ende der Skala. So wie die einen für sich Ungehorsam deklarieren, wo keiner ist, entdecken andere Ungehorsam, wo keiner ist. Es wäre manchmal halt besser, miteinader zu sprechen als gegeneinander. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 30. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2012 (bearbeitet) Ihr meint, dass Ratzinger sich voll und ganz bewusst war, dass an dem Hirtenbrief kirchenrechtlich alles in Ordnung war, dass er aber trotzdem aus taktischen Gründen dagegen schoss? Das wäre ein starkes Stück. Ich glaube das nicht. Ich vermute eher, dass er sich voll und ganz im Recht gefühlt hat. bearbeitet 30. Juni 2012 von Mecky Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
chrk Geschrieben 30. Juni 2012 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2012 Nein, ich meine (ohne jetzt die genaue Argumentation des Hirtenbriefes und der Ratzinger-Antwort im Kopf zu haben), dass er sich im Recht fühlte und deshalb eine andere Argumentation nicht gelten ließ, anstatt sich darauf einzulassen, die Lage von einem anderen Standpunkt aus zu sehen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 1. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 1. Juli 2012 Ihr meint, dass Ratzinger sich voll und ganz bewusst war, dass an dem Hirtenbrief kirchenrechtlich alles in Ordnung war, dass er aber trotzdem aus taktischen Gründen dagegen schoss? Das wäre ein starkes Stück. Ich glaube das nicht. Ich vermute eher, dass er sich voll und ganz im Recht gefühlt hat. Ich denke nicht, dass er das verstanden hat, vom Recht versteht er nichts. Und das merkt man hier auch sehr. Und dann hat sich Rom - wie gouvi schon schrieb - hier schlicht verrannt. Fast alle glauben nun, dass der 915 das verbietet. Mittlerweile wissen die freiburger Priester, dass er das nicht tut, und Zollitsch weiß es jetzt auch. Auch die Offizialenkonferenz scheint sich da hin zu bewegen, kurz: hinter den Kulissen bewegt sich da zur Zeit wie es scheint etwas. Ansonsten kann Rom natürlich eine Gesetz erlassen, dass es Wiederverheirateten per se verbietet, zur Kommunion zu gehen. Aber damit müßten sie zugeben, dass es bisher erlaubt war, und sie würden sich den pastoralen Ausweg aus Familiaris consortio verbauen, was sie auch nicht wollen. Ratzinger will auch eine Lösung, nur sieht er sie nicht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 1. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 1. Juli 2012 Das ergibt ein seltsames Bild. Das seltsamste ist, dass dieses Bild auch noch die Wirklichkeit beschreibt. 1. Die Kirche will die Sünder von den Sakramenten, also von der wichtigsten Begegnungsform mit Jesus, aushalten. 2. Die Kirche erlässt zu diesem Zwecke Gesetze (c.915, c.916), die aber juristisch nicht auswertbar sind. 3. Die Gesetze sind wegen mangelnder Nachprüfbarkeit nicht anwendbar. Sünder dürfen die Sakramente gespendet bekommen, . nicht etwa, weil man zur Einsicht gekommen wäre, dass Sünder zu Jesus kommen sollen, oder weil die Kirche gnädig wäre, . oder ein demütiges Einsehen hätte. 4. Die Gesetze werden seit Jahrzehnten nicht verstanden. Nicht vom Papst, nicht von den Bischöfen, nicht von den Priestern, . und auch nicht von den Gläubigen, geschweige denn von der Öffentlichkeit. . Die Gesetze werden regelmäßig falsch angewendet. Tausende fühlen sich ausgeschlossen, obwohl das gar nicht rechtmäßig ist. . Die Abfuhr für den Hirtenbrief 19993 war Ergebnis von Inkompetenz. Ebenso der ganze Ärger und die Depression anlässlich dieser Abfuhr. 5. Wir wurden seit Jahrzehnten fehlgeleitet. Zu diskutieren wäre noch, ob dies aus Inkompetenz oder aus Unwillen geschah. . Theologiestudenten, Priesteramtskandidaten und späteren Kirchenrechtlern wurde gesetzeswidriger Mist beigebracht. Jetzt spekulativer: 6. Trotz der nun erkannten Fehlweisung wird es von der Kirchenleitung keine Klarstellung geben. 1994 hat man klargestellt, . dass die gesetzeskonforme Praxis falsch sei. Es wird aber voraussichtlich keine Klarstellung geben, dass man den Wiederverheirateten . die Kommunion und die anderen Sakramente nicht so einfach vorenthalten darf. . Der Papst wird nicht die "Lösung" verwirklichen, nachdem er sie nun sehen kann. Er handelt ab jetzt wider besseres Wissen, . wahrscheinlich tut er dies durch Nichthandeln. 7. Auch jetzt gibt es keine Gnade gegenüber den Sündern, denn c915 und c916 werden mitsamt ihrer in Paragraphen gefassten Unbarmherzig- . keit und Jesuswidrigkeit bestehen bleiben. Immer noch werden nicht Barmherzigkeit und Demut geübt, sondern lediglich formale . Probleme bei der Feststellung des Tatbestands vorgeschoben. 8. Conclusio: Die Kirche ist nicht barmherzig. Man kann nur darauf setzen, dass die Leute das nicht mehr mitbekommen, weil sie es . nicht mehr zu spüren bekommen. Aus formalen Gründen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 1. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 1. Juli 2012 1. Die Kirche will die Sünder von den Sakramenten, also von der wichtigsten Begegnungsform mit Jesus, aushalten. Will sie das? Und wer ist Deiner Meinung anch in diesem Fall "die Kirche"? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 1. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 1. Juli 2012 (bearbeitet) . Theologiestudenten, Priesteramtskandidaten und späteren Kirchenrechtlern wurde gesetzeswidriger Mist beigebracht. Mir nicht. Und im übrigen hilft es ungemein, bereits während des Studiums den Grips einzuschalten. Ich dachte, es sei seit den 68ern out, blind irgendwelchen Autoritäten (und seien es Uniprofs) nachzulaufen... bearbeitet 1. Juli 2012 von gouvernante Typo Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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