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Geschrieben

Ich war schon einige Male an Orten oder in Situationen, bei denen ich zu gern woanders gewesen wäre.

Ich auch. Aber das sind dann die Momente, an denen ich weder zufrieden noch glücklich bin.

Geschrieben
Ich war schon einige Male an Orten oder in Situationen, bei denen ich zu gern woanders gewesen wäre.

Das ist Schicksal, das nimmt man hin oder bekämpft es. Das senkt die Gelegenheiten zur Unzufriedenheit und zum Unglücklichsein drastisch.

Geschrieben (bearbeitet)

Eine Art innere Freiheit gegenüber äußeren Umständen.

 

 

 

Freiheit ist aber letztlich immer relativ, wie alles im Leben. "Äußere Umstände" können ja auch all die Menschen sein, denen Du in Deinem Leben so begegnest. Und von denen gänzlich "frei" zu sein, fände ich nicht erstrebenswert.

 

Autonomie und Autarkie sind gut und schön. Meiner Meinung nach bleibt der Mensch immer auf ein Gegenüber bezogen, als homo socialis. Ich bin lieber ein bisschen "unfrei" oder "abhängig", dafür aber mit Menschen zusammen, die mir etwas bedeuten. Totale Unabhängigkeit wäre mir ein Greuel.

bearbeitet von Epicureus
Geschrieben

Ich war schon einige Male an Orten oder in Situationen, bei denen ich zu gern woanders gewesen wäre.

Ich auch. Aber das sind dann die Momente, an denen ich weder zufrieden noch glücklich bin.

 

 

 

Du meinst jetzt aber hoffentlich nicht das Mini-Forentreffen im Kölner Zoo, oder? ;)

Geschrieben

Eine Art innere Freiheit gegenüber äußeren Umständen.

Ist DAS nicht ein Ergebnis von Lebenserfahrung, Abgeklärtheit und Selbstvertrauen?

 

Demnach braucht es ein gewisses Alter, um das zu erreichen.

Geschrieben

Ich denke eher, dass es die zu niedrigen Ansprüche an uns selbst sind, die uns unzufrieden werden lassen, und nicht die zu hoch gestellten.

Ich meinte nicht die Ansprüche, die wir *an uns* stellen, sondern *an das Leben*, wenn Du so willst.

Beutelschneider
Geschrieben

Ich denke eher, dass es die zu niedrigen Ansprüche an uns selbst sind, die uns unzufrieden werden lassen, und nicht die zu hoch gestellten.

Ich meinte nicht die Ansprüche, die wir *an uns* stellen, sondern *an das Leben*, wenn Du so willst.

 

Ich möchte da keinen Unterschied machen. Es ist mein Leben, das ich gestalten muss. Also sind Ansprüche an das Leben letztendlich Ansprüche an mich. Von den Dingen abgesehen, die ich nicht ändern kann.

Beutelschneider
Geschrieben

Eine Art innere Freiheit gegenüber äußeren Umständen.

Ist DAS nicht ein Ergebnis von Lebenserfahrung, Abgeklärtheit und Selbstvertrauen?

 

Demnach braucht es ein gewisses Alter, um das zu erreichen.

 

Es wäre gut, wenn Lebenserfahrung, Abgeklärtheit und Selbstvertrauen unmittelbar an die Phase der jugendlichen Unbedarftheit anschließen.

Geschrieben

Es wäre gut, wenn Lebenserfahrung, Abgeklärtheit und Selbstvertrauen unmittelbar an die Phase der jugendlichen Unbedarftheit anschließen.

Du bist ja gut... und wo erwirbt man sich dann die inneren Kompetenzen, um abgeklärt, lebenserfahren und selbstbewußt zu sein?

Ich denke eher, dass es die zu niedrigen Ansprüche an uns selbst sind, die uns unzufrieden werden lassen, und nicht die zu hoch gestellten.

Ich meinte nicht die Ansprüche, die wir *an uns* stellen, sondern *an das Leben*, wenn Du so willst.

Ich möchte da keinen Unterschied machen. Es ist mein Leben, das ich gestalten muss. Also sind Ansprüche an das Leben letztendlich Ansprüche an mich. Von den Dingen abgesehen, die ich nicht ändern kann.

Das kann man nicht immer verquicken.

 

Man kann z.b. lebenslang mit sich hadern, daß man nicht mit dem Silberlöffel im Mund geboren wurde, und den Hintern selnst hoch reißen muß, um halbwegs über die Runden zu kommen. Das geht. Und man kann auf *den Staat* schimpfen, der nicht alles bereitstellt, um auch lern-unwillige Kids zur Schule zu tragen.

 

Es gibt definitiv Leute, die sind unter ungünstigen Umständen geboren und können daher weit weniger aus ihrem Leben machen.

Geschrieben

Es wäre gut, wenn Lebenserfahrung, Abgeklärtheit und Selbstvertrauen unmittelbar an die Phase der jugendlichen Unbedarftheit anschließen.

 

 

 

Nicht wenige Menschen verwechseln allerdings "Abgeklärtheit" und "Selbstvertrauen" mit Scheißegalmentalität bzw. Zynismus und Arroganz bzw. Selbstverliebtheit. Merken das allerdings selbst dann nicht, wenn man sie darauf aufmerksam macht.

Beutelschneider
Geschrieben

Es wäre gut, wenn Lebenserfahrung, Abgeklärtheit und Selbstvertrauen unmittelbar an die Phase der jugendlichen Unbedarftheit anschließen.

 

 

 

Nicht wenige Menschen verwechseln allerdings "Abgeklärtheit" und "Selbstvertrauen" mit Scheißegalmentalität bzw. Zynismus und Arroganz bzw. Selbstverliebtheit. Merken das allerdings selbst dann nicht, wenn man sie darauf aufmerksam macht.

 

ja, ich weiß. Wenn man es mit allen übertreiben kann, warum nicht auch damit. Ob das aber glücklich macht?

Geschrieben

Eine Art innere Freiheit gegenüber äußeren Umständen.

Ist DAS nicht ein Ergebnis von Lebenserfahrung, Abgeklärtheit und Selbstvertrauen?

 

Demnach braucht es ein gewisses Alter, um das zu erreichen.

Ich denke, das sieht einfach in jedem Alter anders aus.

Gelassenheit wächst wohl mit der Menge an gesammelter Erfarung, aber meiner Meinung nach wächst auch die Entschiedenheit, wenn man etwas ändern möchte.

Geschrieben

Autonomie und Autarkie sind gut und schön.

Innere Freiheit hat für mich wenig mit Autarkie zu tun.

Geschrieben

Eine Art innere Freiheit gegenüber äußeren Umständen.

Ist DAS nicht ein Ergebnis von Lebenserfahrung, Abgeklärtheit und Selbstvertrauen?

 

Demnach braucht es ein gewisses Alter, um das zu erreichen.

Ich denke, das sieht einfach in jedem Alter anders aus.

Gelassenheit wächst wohl mit der Menge an gesammelter Erfarung, aber meiner Meinung nach wächst auch die Entschiedenheit, wenn man etwas ändern möchte.

Ja, und genau das meine ich.

 

Die Möglichkeiten, das auch TUN zu können, wächst doch erst mit zunehmendem Alter. Also genau diese Freiheit, die nicht nur wünschenswert, sondern real da ist - sein Leben selbst zu gestalten, möglichst wenig beeinflußt von äußeren Zwängen.

Geschrieben

Autonomie und Autarkie sind gut und schön.

Innere Freiheit hat für mich wenig mit Autarkie zu tun.

 

 

 

Dann habe ich Dich nicht verstanden. Was ist denn für Dich ganz konkret die "Freiheit von äußeren Umständen"?

Geschrieben

Autonomie und Autarkie sind gut und schön.

Innere Freiheit hat für mich wenig mit Autarkie zu tun.

 

 

 

Dann habe ich Dich nicht verstanden. Was ist denn für Dich ganz konkret die "Freiheit von äußeren Umständen"?

Ich habe nicht ohne Grund "innere Freiheit" geschrieben.

 

Ich versuche, es mal an einem (bewußt banalen!) Alltagsbeispiel klarzumachen:

Ich habe die Strecke von A nach C mit der Bahn zu bewältigen, mit Umsteigen in B; ich habe in C einen wichtigen Termin und bereits der Zug von A nach B hat Verspätung, ich kann mir also ausrechnen, den Anschluß wahrscheinlich zu verpassen und den Termin erst mit einer Stunde Verspätung wahrnehmen zu können.

 

Eine Möglichkeit wäre, sich nun fürchterlich aufzuregen, meine Mitreisen mit meinem Ärger anzustecken, möglicherweise noch den Zugbegleiter anzuschnauzen und dergleichen Unerfreuliches mehr. Damit gebe ich den äußeren Umständen eine Macht über mein Wohlbefinden, die schon fast erschreckend ist.

Oder ich entwickele eben diese innere Freiheit, der unerfreulichen Situation (die ich höchstwahrscheinlich nicht ändern kann) eben nicht zu "erlauben" meine Stimmung zu ruinieren, denn schließlich kompromittiere ich mit schlechter Laune in erster Linie mich selbst und in der Folge möglicherweise noch Menschen, die genausowenig für die unangenehme Situation können.

Innere Freiheit heißt für mich in der geschilderten Situation, daß ich eigenständig entscheide, ob ich ärgerlich werde oder die Verspätung gelassen hinnehme. Aber ich(!) entscheide und nicht die Situation für mich.

Geschrieben (bearbeitet)

Eine Art innere Freiheit gegenüber äußeren Umständen.

Ist DAS nicht ein Ergebnis von Lebenserfahrung, Abgeklärtheit und Selbstvertrauen?

 

Demnach braucht es ein gewisses Alter, um das zu erreichen.

Ich denke, das sieht einfach in jedem Alter anders aus.

Gelassenheit wächst wohl mit der Menge an gesammelter Erfarung, aber meiner Meinung nach wächst auch die Entschiedenheit, wenn man etwas ändern möchte.

Gemachte Erfahrung erweiter mMn nur das Portfolio an Handlungsalternativen. Dass zwangsläufig Gelassenheit daraus entspringt ... da bin ich mir nicht so sicher. Der Entschiedenheit würde ich auch noch die Geduld an die Seite stellen ...

bearbeitet von teofilos
Geschrieben

Gemachte Erfahrung erweiter mMn nur das Portfolio an Handlungsalternativen. Dass zwangsläufig Gelassenheit daraus entspringt ... da bin ich mir nicht so sicher. Der Entschiedenheit würde ich auch noch die Geduld an die Seite stellen ...

Ich glaub, das erwächst aus der Erfahrung, daß es eben nicht grauselig schlimm ist, wenn xy passiert.

 

Um bei Gouvernantes Beispiel zu bleiben: wenn man weiß, daß einem nicht der Kopf abgerissen wird, wenn man zu spät kommt... es sei denn, es isnd GANZ wichtige entscheidende Sachen, die so wichtig sind, wie es einem nur wenige Male im Leben passiert. DANN kann sich aber auch jemand mit *innerer Freiheit* aufregen oder verzweifeln.

Beutelschneider
Geschrieben

Gemachte Erfahrung erweiter mMn nur das Portfolio an Handlungsalternativen. Dass zwangsläufig Gelassenheit daraus entspringt ... da bin ich mir nicht so sicher. Der Entschiedenheit würde ich auch noch die Geduld an die Seite stellen ...

Ich glaub, das erwächst aus der Erfahrung, daß es eben nicht grauselig schlimm ist, wenn xy passiert.

 

Um bei Gouvernantes Beispiel zu bleiben: wenn man weiß, daß einem nicht der Kopf abgerissen wird, wenn man zu spät kommt... es sei denn, es isnd GANZ wichtige entscheidende Sachen, die so wichtig sind, wie es einem nur wenige Male im Leben passiert. DANN kann sich aber auch jemand mit *innerer Freiheit* aufregen oder verzweifeln.

 

Nö, denn zu der inneren Freiheit gehört dann auch die Erfahrung, nicht auf den letzten Drücker zu so einem wichtigen Termin zu fahren.

 

und um bei dem Beispiel zu bleiben: Bei den Mitreisenden macht man sich keinesfalls beliebt, wenn man in dieser Situation cool bleibt.

Geschrieben

Innere Freiheit heißt für mich in der geschilderten Situation, daß ich eigenständig entscheide, ob ich ärgerlich werde oder die Verspätung gelassen hinnehme. Aber ich(!) entscheide und nicht die Situation für mich.

 

 

Moment mal. Wenn Du - wie von Claudia bereits beschrieben - für eine einstündige Verspätung keine wirklich gravierenden Konsequenzen zu befürchten hast, lässt es sich leicht dahinsagen, man könne als Individuum selbst entscheiden, ob man sich nun aufrege oder nicht. Wenn ich privat zu spät komme, okay, das ist dann eben so. Shit happens.

 

Was aber tun Menschen (z.B. Freiberufler oder andere Selbständige), denen eine einstündige Verspätung im Beruf nicht nur den Auftrag selber kaputtmacht (inkl. Honorar), sondern gleich den Auftraggeber für immer abspringen lässt? Wie sollen die die von Dir postulierte Gelassenheit an den Tag legen?

 

 

Verspätungen, die die berufliche Existenz bedrohen, kann man wohl kaum mit demonstrativer Gelassenheit begegnen. Wenn Du solches in Deinem Beruf nicht zu fürchten hast, kannst Du diese Gelassenheit mit Gelassenheit an den Tag legen. Aber das hat dann etwas von einem Millionär, der zum Armen sagt: "Sorge dich nicht - lebe!".

Geschrieben

Dass zwangsläufig Gelassenheit daraus entspringt ... da bin ich mir nicht so sicher.

Für's "zwangsläufig" würde ich mich auch nicht verwetten, aber die Feststellung, daß das Leben immer noch ein bißchen bunter und vielfältiger ist, als man sich bislang vorgestellt hat, finde ich schon horizonterweiternd. Und alles, was meinen Horizont erweitert, relativiert auch egozentrische Tendenzen, macht mich also gelassener.

(Ich weiß schon, warum ich den Spruch "Giovanni, nimm' Dich nicht so wichtig" mag ;) - etwas, was man ehrlich mE auch nur bei vorhandenem gesunden Selbstwertgefühl sagen kann.)

 

Der Entschiedenheit würde ich auch noch die Geduld an die Seite stellen ...

Ja.

(interessant, ich habe das völlig automatisch "mitverstanden", aber man muß es wohl noch einmal ausdrücklich machen)

Geschrieben

Ich versprech dir: du wirst glücklich!

 

Und selbst wenn es doch nichts wird - es gibt noch mehr im Leben!

 

 

 

 

Frag mich nur nicht was...

Geschrieben

Ich glaub, das erwächst aus der Erfahrung, daß es eben nicht grauselig schlimm ist, wenn xy passiert.

 

Um bei Gouvernantes Beispiel zu bleiben: wenn man weiß, daß einem nicht der Kopf abgerissen wird, wenn man zu spät kommt... es sei denn, es isnd GANZ wichtige entscheidende Sachen, die so wichtig sind, wie es einem nur wenige Male im Leben passiert. DANN kann sich aber auch jemand mit *innerer Freiheit* aufregen oder verzweifeln.

 

Selbst wenn ich wuesste, dass ich meinen Kopf verlieren wuerde, wenn ich zu spaet kaeme - was wuerde es denn mir bringen, mich da noch vorher noch aufzuregen und mir selber stress zu machen? Nur wenn Gefahr im Verzug ist, lohnt es, sich zu stressen, denn Gefahr im Verzug bedeutet, die Gefahr liegt im Zoegern => aktives Handeln kann die Gefahr abwenden. Jedoch, wenn feststeht, ganz gleich was ich tu, ich kann das Resulat nicht veraendern, dann rege ich mich auch nicht auf, ganz gleich wie wichtig, einmalig oder entscheiden diese Sache fuer mich ist.

 

DonGato.

Geschrieben

Verspätungen, die die berufliche Existenz bedrohen, kann man wohl kaum mit demonstrativer Gelassenheit begegnen.

Wenn meine komplette berufliche Existenz an diesem einen Termin hängt, dann hätte meine Verantwortung für mich selbst geboten, sehr viel früher loszufahren. Ich kann also nicht die Verspätung verantwortlich machen.

Und: von "demonstrativ" habe nirgends etwas geschrieben.

Geschrieben

Verspätungen, die die berufliche Existenz bedrohen, kann man wohl kaum mit demonstrativer Gelassenheit begegnen.

Wenn meine komplette berufliche Existenz an diesem einen Termin hängt, dann hätte meine Verantwortung für mich selbst geboten, sehr viel früher loszufahren. Ich kann also nicht die Verspätung verantwortlich machen.

Definitiv ja! :D

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