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Leistungsschutzrecht


Elrond

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Zwei spannende Aspekte aus den Kommentaren darunter:

 

- Suchmaschinen liefern rund 50% des Traffics, den deutsche Presseverlage auf ihren Seiten begruessen

- Viele Verlage stellen die Zusammenfassungen (Snippets), die Google News anzeigt, selbst zur Verfuegung.

 

 

Das mit den 50% Traffic von Google auf die Zeitungswebsites stimmt nicht für die Top10. Einige davon wären froh den Anteil von Google auf 30% erhöhen zu können. Fast alle dieser Online-Ableger der Zeitungen beschäftigen Traffic-Manager, deren Hauptaufgabe es ist möglichst viele Besucher von Google auf die News- und Werbepartner-Seiten zu ziehen. Diese nennt man auch Inhouse-SEOs.

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Nächste Runde: Diesen DO berät die Bundesregierung erstmals über das LSR.

 

Widerstand gegen das Leistungsschutzrecht: Die Jugend vereinigt sich

 

Lügen für's Leistungsschutzrecht

 

Interessant finde ich ja auch, dass Googles Kampagne gegen das Leistungsschutzrecht nach Ansicht der Verleger ganz üble Lobbyarbeit ist, aber die Kampagnen der Verleger pro LSR sind...

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Das Max Planck Institut fuer Immaterialgueter hat das neue Gesetz mal genauer angsehen und in subatomare Teilchen zerpflueckt

 

http://www.ip.mpg.de...er_Verleger.pdf

 

Erste Seite, erster Absatz

 

Der Deutsche Bundestag wird in Kürze über eine Änderung des Urheberrechtsge-

setzes beraten, durch die ein Leistungsschutzrecht für Verleger geschaffen werden

soll. Weite Kreise der deutschen und europäischen Rechtswissenschaft sind darüber

besorgt. Der Bedarf für ein solches Schutzrecht wurde bislang in keiner Weise

nachgewiesen. Es besteht die Gefahr unabsehbarer negativer Folgen.

bearbeitet von Elrond
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Und die Regierung wollte die erste Lesung wieder mitten in der Nacht ohne Aussprache durchwinken

 

http://www.golem.de/news/umstrittenes-gesetz-wird-das-leistungsschutzrecht-eine-nacht-und-nebel-aktion-1211-95976.html

 

Nach Protesten gibt es jetzt doch eine Aussprache zum Thema, genaugenommen zwischen 01:25 Uhr und 2:00 Uhr heute nacht.

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Gibt es keine Petition, daß sich der Bundestag bitte an die ordentlichen Geschäftszeiten zu halten hat und außer im Katastrophenfall zwischen 18:00 und 8:00 Uhr über NICHTS abstimmen darf und sowohl bei Lesungen über zu beschließende Gesetze sowie bei den Abstimmungen wenigstens 2/3 der Abgeordneten anwesend sein müssen?

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Ich habe leider auch keine Idee, warum die das machen. Die Sitzung ist bis 4 Uhr angesetzt. Muessen da Sachen vor der Weihnachtspause fertig werden oder soll das den Alibi-Charakter unterstreichen ... ?

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Es gibt doch jedes Jahr ein paar Tage (ich glaube es sind fast immer Donnerstage) an denen solche Marathonsitzungen im Bundestag stattfinden. Meiner Ansicht nach schadet das dem Bundestag und der Freiheit der Abgeordneten aber ein Novum nur für das Leistungsschutzrecht scheint es mir nicht zu sein.

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Ist ja nicht das erste Mal. War doch mit dem Datenhandelsgesetz genauso.

 

Ich hätte auch damit gerechnet, daß das Beschneidungsgesetz auf diese Art und Weise durchgepeitscht wird - aber das hat man sich dann doch wohl nicht getraut (das soll am 12.12. nach dem Mittagessen passieren...)

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Die Verleger werfen Google neuerdings Zensur vor. Stefan Niggemeier hat sich den Vorwurf genauer angesehen und festgestellt, dass die grossen Pro-LSR Tageszeitungen z.B. die Untersuchung des MPI und das kritische Ergebnis mit keiner einen Silbe erwaehnt haben

 

http://www.stefan-niggemeier.de/blog/dann-reden-wir-mal-ueber-zensur/

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Das LSR ist ein Gesetz, dass den Verlegern dabei hilft, sich selbst in den Fuß zu schießen...

 

Sie wollen dafür, dass Google (für die Verleger kostenlos) Werbung für ihre Online-Erzeugnisse macht, die über Werbung finanziert werden, sich von dem Geld, das Google andernorts mit Werbung verdient, einen Teil abgreifen. Die Antwort kann doch nur sein, dass Google dann die kostenlose Werbung für die Verlage einstellt. Da nach Schätzungen ca. 50% der Klicks von Verlagserzeugnissen über Google kommen, ist das wirklich so, als ob man sich in einen Fuß schießt (oder sogar ins Knie).

 

Das Lustige ist, dass offenbar nur wenige Leute wissen, dass die Verlage ohnehin schon eine sehr einfache Methode hätten, um zu verhindern, dass Google sich ihre News abgreift: ROBOTS.TXT. Aber was viele übersehen ist, dass es den Verlagen nicht darum geht, Google auszusperren. Nein, sie wollen, dass Google weiterhin Werbung für sie macht, aber dafür bezahlt.

 

Nicht, dass es solche Versuche nicht schon gegeben hätte. Sie enden voraussehbar damit, dass die Verlage hinterher wieder auf Knien angerutscht kommen und sagen "Biite, bitte, liebes Google, nimm uns doch wieder auf - Du brauchst auch nichts zu bezahlen!".

 

Kurz, das Gesetz wird nicht das bewirken, was es oberflächlich gesehen bewirken soll. Stattdessen werden Leute verunsichert und Abmahnanwälte reich.

 

Ich habe selten einen so dummen Gesetzentwurf gesehen.

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http://www.lawblog.de/index.php/archives/2013/02/27/ein-grauen-fr-alle-die-ins-netz-schreiben/

 

Udo Vetter vermutet, dass es in Wirklichkeit garnicht um Google ging, sondern um die Blogger

Na ich weiß nicht, von denen ist doch kein Geld zu holen und da wäre doch der mitgenommene Werbeeffekt wichtiger. Dass aber Google mit Inhalten anderer Leute Geld macht via passenden Anzeigen bei den Suchergebnissen, das hat Begierden geweckt. Dass Blogger & Co. vermutlich unter den Folgen eines Leistungsschutzrechts mit leiden werden, ist, scheint mir, eher als Kollateralschaden verbucht.

 

Neues zum Thema gibts übrigens auch immer unter irights.info

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Na ich weiß nicht, von denen ist doch kein Geld zu holen

Aber die Blogger gewinnen zunehmend Einfluss bei der Berichterstattung (in Form von Wahrnehmung) und nehmen den Zeitungen Leser weg. Fuer die Verlage muss das doch ein schrecklicher Gedanke sein, dass jeder seine eigene Zeitung (als Blog usw) herausbringen und die gleiche Reichweite im Netz erreichen kann wie es die Zeitungen seit Jahrhunderten tun.

 

Dass aber Google mit Inhalten anderer Leute Geld macht via passenden Anzeigen bei den Suchergebnissen, das hat Begierden geweckt.

Es geht beim LSR IMHO nicht so sehr um Suchergebnisse, sondern um die Aggregatoren. Und ob ein Snippet von 160 Zeichen wirklich ein eigenstaendiger Inhalt ist, wenn er im Kontext eines Links auf den Originalinhalt auftaucht, wage ich stark zu bezweifeln. Google nimmt schliesslich nicht den gesamten Artikel.

Google liefert den Verlagen 50% ihres Traffics, die Verlage investieren extra Geld dafuer, ihre Inhalte fuer Google aufzubereiten und attraktiv zu machen und verdienen selbst ueber die Werbung auf ihren Seiten an diesem Traffic.

Die Verlage koennten heute schon durch Paywalls oder die beruehmte robots.txt Google ausschliessen und Geld von den Konsumenten verlangen. Die sind aber nicht bereit zu zahlen. Man kann das darauf zurueckfuehren, dass es genug freie Informationsquellen gibt (die es zu bekaempfen oder abzukassieren gilt), oder man koennte sich fragen, ob es vielleicht am Geschaeftsmodell oder der Attraktivitaet der eigenen Inhalten liegt. Das LSR ist nichts anderes als eine Wettbewerbsverzerrung in Gesetzesform. Wirtschaftsunternehmen sollten keinen gesetzlich verankerten Schutz vor Wettbewerb haben duerfen. Die Verlage scheinen sich an diesem Gedanken aber geradezu zu betrinken, anders sind die Statements der letzten Woche zum Thema Datenschutz nicht zu erklaeren (https://netzpolitik.org/2013/erst-lsr-dann-eu-datenschutzreform-verleger-trollen-politik/)

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Das mit den Aggregatoren halte ich für einen außerordentlich wichtigen Aspekt, der bisher in der öffentlichen Debatte noch gar nicht vorkommt, obwohl es ein ganz wichtiges Zukunftsthema ist.

 

Einfaches Beispiel: Mit Einstellung der ftd sind deren Redakteure, Journalisten, Kolumnisten in alle Winde verstreut, ich hätte ein riesiges Interesse an einem Portal, über das ich mir deren Erzeugnisse im Netz wieder auf eine Plattform zusammenführen könnte. Von mir aus auch auf lachsrosa ausgedruckt... :rolleyes:

 

Für jeden, der (z.B.) in der FAZ das Feuilleton, in der Süddeutschen den Politikteil, in der taz den Satireteil und in der BILD den Sportteil lesen, sich aber nicht täglich vier Zeitungen kaufen will, wäre eine solche Aggregationsmöglichkeit doch ideal!

bearbeitet von Inge
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Ich nutze Google News (als DAS Beispiel fuer einen Aggregator) genau so, wie Du es schreibst. Ich suche mir Themen und schaue, was die verschiedenen Zeitungen dazu schreiben. Oder definiere mir Suchworte und das Tool stellt mir passende Treffer z.B. als RSS Feed oder per EMail zur Verfuegung, sobald neue Artikel dazu kommen.

 

Ich will garnicht alle Infos von einer Zeitung beziehen und deshalb auch nicht fuer die Paywall einer Zeitung bezahlen.

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Ich will garnicht alle Infos von einer Zeitung beziehen und deshalb auch nicht fuer die Paywall einer Zeitung bezahlen.

Aber du könntest dir sicher vorstellen, für die einzelnen Artikel jeweils ein paar Cent zu bezahlen, oder? Die könnten sich dann ja der Aggregator, der Verlag und der Autor (!!) untereinander aufteilen.

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http://www.lawblog.de/index.php/archives/2013/02/27/ein-grauen-fr-alle-die-ins-netz-schreiben/

 

Udo Vetter vermutet, dass es in Wirklichkeit garnicht um Google ging, sondern um die Blogger

Na ich weiß nicht, von denen ist doch kein Geld zu holen und da wäre doch der mitgenommene Werbeeffekt wichtiger. Dass aber Google mit Inhalten anderer Leute Geld macht via passenden Anzeigen bei den Suchergebnissen, das hat Begierden geweckt.

Das Dumme ist nur, dass es auf Google-News gar keine Anzeigen gibt...

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http://www.lawblog.de/index.php/archives/2013/02/27/ein-grauen-fr-alle-die-ins-netz-schreiben/

 

Udo Vetter vermutet, dass es in Wirklichkeit garnicht um Google ging, sondern um die Blogger

Na ich weiß nicht, von denen ist doch kein Geld zu holen und da wäre doch der mitgenommene Werbeeffekt wichtiger. Dass aber Google mit Inhalten anderer Leute Geld macht via passenden Anzeigen bei den Suchergebnissen, das hat Begierden geweckt.

Das Dumme ist nur, dass es auf Google-News gar keine Anzeigen gibt...

Ach so! :D

Na, NOCH nicht, warts nur ab.

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Ach so! :D

Na, NOCH nicht, warts nur ab.

 

Selbst dann stellt sich die Frage, warum Google den Verlagen die Haelfte aller Besucher bringen (und die Verlage mit diesen Nutzern Geld verdienen) und dafuer auch noch zahlen soll?

 

Kennst Du eigentlich Google News? Und weisst Du, worum es sich bei diesen Snippets eigentlich handelt?

 

Das LSR wird auch uns betreffen, denn es geht um dieses "Man zitiert 2-3 Saetze und verlinkt auf den Artikel, in dem es steht" Verhalten, das auch hier oft anzutreffen ist. Das wird mit dem LSR nicht mehr ohne enorme Rechtsunsicherheit fuer mykath.de moeglich sein.

bearbeitet von Elrond
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Aber du könntest dir sicher vorstellen, für die einzelnen Artikel jeweils ein paar Cent zu bezahlen, oder? Die könnten sich dann ja der Aggregator, der Verlag und der Autor (!!) untereinander aufteilen.

 

 

Die Frage ist garnicht so einfach zu beantworten. Ich bezahle momentan auf ca. zehn Newsseiten jaehrliche Beitraege, im Schnitt 20-30 Euro (z.B. arstechnica.com oder slashdot.org). Als Gegenleistung bekommt man Werbefreiheit und RSS Feeds der Artikel, aber die Artikel selbst waeren auch kostenlos lesbar. Ich zahle, weil mir die Artikel etwas bringen (sie informieren ausfuehrlich ueber ein Thema oder sie werfen Themen auf, die ich garnicht auf dem Schirm hatte oder sie transportieren interessante Ideen und Gedanken) und ich will, dass die Seiten auch weiter existieren.

 

Fuer reine Agenturmeldungen, wie sie heute ueberwiegend in Zeitungen zu finden sind, wuerde ich kaum etwas bezahlen wollen. Fuer gute Artikel (gut im Sinne von selbst recherchiert, sachkundig oder Position beziehend) schon, aber nur, wenn ich nicht fuer jede Zeitung und jeden Anbieter ein Login brauche. Flattr waere eine Moeglichkeit oder generell ein Anbieter, der das Clearing der Zahlungen uebernimmt (also man meldet sich beim Anbieter an und kann das Guthaben auf allen angeschlossenen Publikationen nutzen).

bearbeitet von Elrond
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Es ist IMHO eine bodenlose Frechheit, wenn diejenigen in der CDU, die das LSR formuliert haben, auf den Hinweis, dass "kleinste Textteile" ein ausgesprochen unbestimmter Begriff ist und dieses Thema die Gerichte und Anwaelte jahrelang beschaeftigen wird, mit ""Die Auslegung von Gesetzen den Gerichten zu überlassen, das nennt man Gewaltenteilung." (Ansgar Heveling) antworten.

BTW: Dieser Heveling ist uebrigens dieser Kollege hier

Am 30. Januar 2012 zeichnete Heveling in einem Gastkommentar[5] im Handelsblatt mit dem Titel Bürger, verteidigt Eure Werte auch im Netz! laut derSüddeutschen Zeitung „ein düsteres Bild eines ‚Endkampfes' zwischen Internet-Nutzern und -Nichtnutzern.", in dem er u. a. die Thesen amerikanischen Informatikers Jaron Lanier zitierte, dass das Web 2.0 eine Art "Digitalen Maoismus" erzeuge.[6] Der Aufsatz wurde von zahlreichen Medien und Politikern – auch aus der eigenen Fraktion – scharf kritisiert;[7][8] die stellvertretende CSU-Generalsekretärin Dorothee Bär empfahl Heveling darüber nachzudenken, „ob er als Politiker den richtigen Beruf gewählt hat."[9] Zudem wurde seine Webpräsenz angegriffen und war vorübergehend nicht zu erreichen.[10] Kurz darauf wies ein Blogger darauf hin, dass in Hevelings Newsletter Bilder von Wikimedia Commons verwendet wurden, ohne Fotograf und Lizenz korrekt zu nennen.[11]

Am 31. Januar 2012 nahm er zu den Reaktionen auf seinen Gastkommentar wie folgt Stellung: „Die Art und Weise der Reaktionen haben mir zudem gezeigt, dass meine Grundthesen stimmen. Eigentlich läuft jetzt genau das ab, worauf ich aufmerksam gemacht habe." Heveling äußerte die Erwartung, „dass es schon bald eine Generation geben wird, die mit dem Internet ganz anders umgeht. Blogger haben dann keine Relevanz mehr."[12]

 

http://de.wikipedia....Ansgar_Heveling

 

Jetzt hat er ein Gesetz gegen Blogger gemacht. So ein Zufall.

bearbeitet von Elrond
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