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Was glauben Christen?


Beutelschneider

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und du weisst genau, was die menschen so alles vorher schon kennenlernten???

 

Ich weiss nur, was die meisten Menschen so alles vorher schon kennenlernten. Aber von der Allgemeinheit lässt sich nicht auf jeden Einzelnen schliessen, sowenig wie man von jedem Einzelnen auf die Allgemeinheit schliessen kann. Das heisst, wenn Albert Schweitzer ein Vorbild für kritisches Christsein und gelebte Nächstenliebe war, sind nicht alle Christen ähnlich kritisch und leben seine Nächstenliebe.

 

Da hat die Deduktion und die Induktion eben ihre Grenzen. Würde ich also behaupten, alle Christen seien blosse Namenchristen wäre ich weit von der Wirklichkeit weg und darum sind alle Gedanken, welche wir hier schreiben, nicht zu verallgemeinern.

 

Fakt ist aber, dass die meisten Muslime, Juden und Christen sich nicht an artfremden Mahlzeiten nähren. So liebt meine Frau vorwiegend das marokkanische Essen und tut sich schwer mit dem Essen meiner Kultur. Das gilt auch im übertragenen Sinne. Alles, was aus ihrer Kultur kommt, testet sie. Aber mit fremden Kulturen tut sie sich schwer. Aber eben auch hier: Ich kann nicht von ihr auf alle Muslime schliessen. Aber da wir seid Februar eine zweite marokkanische Frau beherbergen, kann ich feststellen, dass diese Beobachtung bei beiden zutrifft.

 

Ich kann aber zB an Griechenland beobachten, dass eine grosse Mehrheit der 98% Christen in Steuerfragen nicht sehr solidarisch mit ihrer Allgemeinheit sind.

 

So muss ich annehmen oder folgern, dass die Mehrheit der griechisch Orthodoxen Christen vorwiegend dogmatisch spekulative Äusserlichkeiten aber wenig wirkliche praktische Forderungen Jesus verinnerlicht haben. "Die Schwachen brauchen Hilfe und nicht die Starken" (Matt.9,13), können sie nicht zum Schwächstenschutz hin interpretieren. Genausowenig, wie die Mehrheit der Christen die Forderungen des Johannes des Täufers und Jesus in Armenschutz interpretieren vermögen. Doch diese Unfähigkeit kommt nicht zwingend aus ihnen, sondern kommt von den geistlichen Mahlzeiten her, welche sie durch geistliche Führer vorgesetzt bekommen.

 

Die Christen glauben entsprechend all dieser Fakten nicht einheitlich. Aber in dogmatisch spekulativen und damit äusserlichen Fragen herrscht eine grosse Übereinstimmung.

 

Verdiene ich nicht endlich den ersten Platz als Schwurbler? :lol:

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Kann ich's mir jetzt aussuchen? :D Nein, im Ernst, dann hat GerhardIngold Recht. Die allermeisten Menschen haben ihre Religion, wenn sie denn eine haben, qua Geburt und Erziehung, nicht als bewußte Entscheidung. Ausnahmen sind Konvertiten der unterschiedlichen Art, worunter ich jetzt auch mal die rechne, die vom Glauben zum Nicht-Glauben "konvertieren".

bearbeitet von Marcellinus
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Franciscus non papa

die meisten menschen, die ich bisher so gut kennenlernen durfte, dass ich einblick in diese inneren gedankengänge haben durfte, haben durchaus - meist in der pubertät zum ersten mal, aber auch danach meist noch, um diesen ihren glauben auch ringen müssen, haben zweifel und krisen überstanden, so wird dann aus dem kinderglauben ein mehr erwachsener glaube. glaube ist nichts statisches, sondern ein dynamischer prozess.

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die meisten menschen, die ich bisher so gut kennenlernen durfte, dass ich einblick in diese inneren gedankengänge haben durfte, haben durchaus - meist in der pubertät zum ersten mal, aber auch danach meist noch, um diesen ihren glauben auch ringen müssen, haben zweifel und krisen überstanden, so wird dann aus dem kinderglauben ein mehr erwachsener glaube. glaube ist nichts statisches, sondern ein dynamischer prozess.

Das bestreitet niemand, aber in welchem Glauben sich das abspielt, hängt davon an, wo und wie du aufwächst. Vielleicht wäre ich in einem muslimischen Land ebenfalls ein Ungläubiger, dann aber ein muslimischer und nicht ein lutherischer, wie hier. :D

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die meisten menschen, die ich bisher so gut kennenlernen durfte, dass ich einblick in diese inneren gedankengänge haben durfte, haben durchaus - meist in der pubertät zum ersten mal, aber auch danach meist noch, um diesen ihren glauben auch ringen müssen, haben zweifel und krisen überstanden, so wird dann aus dem kinderglauben ein mehr erwachsener glaube. glaube ist nichts statisches, sondern ein dynamischer prozess.

 

Was Du beschreibst, habe ich ähnlich beobachtet. Aber die wenigsten von Ihnen hätten sich in der pubertären Kriese mit dem Koran, dem Talmud, der Thora, dem Buddhismus usw. intensiv beschäftigt. Und letztlich entscheidet man sich beim Etablieren für das Bekannte.

 

Wo Freiheit und Wohlstand herrscht, ist aus meinem Erfahrungskeller eher pubertäre religiöse Auseinandersetzung zu beobachten als bei Menschen wo Unfreiheit und Armut zum Alltag gehören. Dort wird eher eine Radikalisierung sichtbar.

 

So werden Geschlagene mehrheitlich zu schlagenden Menschen. Nur wenige durchbrechen die Muster ihrer Kindheitserfahrung. "Aus mir ist trotz der Schläge etwas geworden", sagen sie und leiten davon eine Kultur ab, welche wieder Schläge rechtfertigen.

 

Ausbrechen aus den einst gegegessenen Denk- und Verhaltensmuster ist eher selten. So beschäftigen sich nur wenige Christen, Muslime, Juden usw. mit anderem Denken und brechen aus der bekannten Heimat aus und suchen eine Heimat in der geistigen Fremde.

 

Und wer durchlitten hat, was Ausbrechen aus der bekannten Heimat des Freikirchendenkens usw. bedeutet, der/die kann nachvollziehen, wie schwierig das ist. Bei mir gab es auslösende Faktoren, so dass ich nach und nach mein vierjähriges freikirchliches Theologiestudium zu hinterfragen und alles über Bord zu werfen begann. Wie viele Freunde man auf einem solchen Weg verliert und einsam werden lässt, das ist eine weitere Realität.

 

Wie Menschen, welche Deutschland, die Schweiz usw. verlassen und in der Fremde neue Heimat suchen, kehren von ihnen früher oder später viele wieder zurück.

 

Nietzsche hat es nicht gemacht und daraus entstand sein Gedicht "Vereinsamt".

bearbeitet von GerhardIngold
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und du weisst genau, was die menschen so alles vorher schon kennenlernten???

 

Ich weiss nur, was die meisten Menschen so alles vorher schon kennenlernten. Aber von der Allgemeinheit lässt sich nicht auf jeden Einzelnen schliessen, sowenig wie man von jedem Einzelnen auf die Allgemeinheit schliessen kann. Das heisst, wenn Albert Schweitzer ein Vorbild für kritisches Christsein und gelebte Nächstenliebe war, sind nicht alle Christen ähnlich kritisch und leben seine Nächstenliebe.

 

Da hat die Deduktion und die Induktion eben ihre Grenzen. Würde ich also behaupten, alle Christen seien blosse Namenchristen wäre ich weit von der Wirklichkeit weg und darum sind alle Gedanken, welche wir hier schreiben, nicht zu verallgemeinern.

 

Fakt ist aber, dass die meisten Muslime, Juden und Christen sich nicht an artfremden Mahlzeiten nähren. So liebt meine Frau vorwiegend das marokkanische Essen und tut sich schwer mit dem Essen meiner Kultur. Das gilt auch im übertragenen Sinne. Alles, was aus ihrer Kultur kommt, testet sie. Aber mit fremden Kulturen tut sie sich schwer. Aber eben auch hier: Ich kann nicht von ihr auf alle Muslime schliessen. Aber da wir seid Februar eine zweite marokkanische Frau beherbergen, kann ich feststellen, dass diese Beobachtung bei beiden zutrifft.

 

Ich kann aber zB an Griechenland beobachten, dass eine grosse Mehrheit der 98% Christen in Steuerfragen nicht sehr solidarisch mit ihrer Allgemeinheit sind.

 

So muss ich annehmen oder folgern, dass die Mehrheit der griechisch Orthodoxen Christen vorwiegend dogmatisch spekulative Äusserlichkeiten aber wenig wirkliche praktische Forderungen Jesus verinnerlicht haben. "Die Schwachen brauchen Hilfe und nicht die Starken" (Matt.9,13), können sie nicht zum Schwächstenschutz hin interpretieren. Genausowenig, wie die Mehrheit der Christen die Forderungen des Johannes des Täufers und Jesus in Armenschutz interpretieren vermögen. Doch diese Unfähigkeit kommt nicht zwingend aus ihnen, sondern kommt von den geistlichen Mahlzeiten her, welche sie durch geistliche Führer vorgesetzt bekommen.

 

Die Christen glauben entsprechend all dieser Fakten nicht einheitlich. Aber in dogmatisch spekulativen und damit äusserlichen Fragen herrscht eine grosse Übereinstimmung.

 

Verdiene ich nicht endlich den ersten Platz als Schwurbler? :lol:

Den brauchst Du nicht zu verdienen, der ist Dior seit langem sicher!

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die meisten menschen, die ich bisher so gut kennenlernen durfte, dass ich einblick in diese inneren gedankengänge haben durfte, haben durchaus - meist in der pubertät zum ersten mal, aber auch danach meist noch, um diesen ihren glauben auch ringen müssen, haben zweifel und krisen überstanden, so wird dann aus dem kinderglauben ein mehr erwachsener glaube. glaube ist nichts statisches, sondern ein dynamischer prozess.

 

Was Du beschreibst, habe ich ähnlich beobachtet. Aber die wenigsten von Ihnen hätten sich in der pubertären Kriese mit dem Koran, dem Talmud, der Thora, dem Buddhismus usw. intensiv beschäftigt. Und letztlich entscheidet man sich beim Etablieren für das Bekannte.

 

Wo Freiheit und Wohlstand herrscht, ist aus meinem Erfahrungskeller eher pubertäre religiöse Auseinandersetzung zu beobachten als bei Menschen wo Unfreiheit und Armut zum Alltag gehören. Dort wird eher eine Radikalisierung sichtbar.

 

So werden Geschlagene mehrheitlich zu schlagenden Menschen. Nur wenige durchbrechen die Muster ihrer Kindheitserfahrung. "Aus mir ist trotz der Schläge etwas geworden", sagen sie und leiten davon eine Kultur ab, welche wieder Schläge rechtfertigen.

 

Ausbrechen aus den einst gegegessenen Denk- und Verhaltensmuster ist eher selten. So beschäftigen sich nur wenige Christen, Muslime, Juden usw. mit anderem Denken und brechen aus der bekannten Heimat aus und suchen eine Heimat in der geistigen Fremde.

 

Und wer durchlitten hat, was Ausbrechen aus der bekannten Heimat des Freikirchendenkens usw. bedeutet, der/die kann nachvollziehen, wie schwierig das ist. Bei mir gab es auslösende Faktoren, so dass ich nach und nach mein vierjähriges freikirchliches Theologiestudium zu hinterfragen und alles über Bord zu werfen begann. Wie viele Freunde man auf einem solchen Weg verliert und einsam werden lässt, das ist eine weitere Realität.

 

Wie Menschen, welche Deutschland, die Schweiz usw. verlassen und in der Fremde neue Heimat suchen, kehren von ihnen früher oder später viele wieder zurück.

 

Nietzsche hat es nicht gemacht und daraus entstand sein Gedicht "Vereinsamt".

 

Toilettenpsychchologie vom Feinsten.

bearbeitet von Der Geist
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Franciscus non papa

die frage inweit man in der pubertät aus den bekannten denkmuster im religiösen bereich ausbrechen kann und welche alternativen man kennt, ist weniger einer frage des materiellen reichtums oder der armut, sondern eine frage des bildungshorizonts.

 

damit meine ich vor allem auch allgemeinbildung, etwas was heute fast schon im aussterben begriffen ist.

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die frage inweit man in der pubertät aus den bekannten denkmuster im religiösen bereich ausbrechen kann und welche alternativen man kennt, ist weniger einer frage des materiellen reichtums oder der armut, sondern eine frage des bildungshorizonts.

 

damit meine ich vor allem auch allgemeinbildung, etwas was heute fast schon im aussterben begriffen ist.

 

Gibts da noch kein app "Religiöse Alternativen für Teens" oder so? Allgemeinbildung ist im Zeitalter des I-Pods das, was das Auswendigrezitieren von Heldenepen im Zeitalter des Buchdrucks war. ;)

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Franciscus non papa

smile, ohne technische hilfsmittel bekommt man halt sokrates, augustinus und feuerbach, palestrina, mozart und wagner, walther von der vogelweide, goethe und thomas mann schlecht in eine zeitliche reihenfolge und schon gar nicht in einen kontext....

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smile, ohne technische hilfsmittel bekommt man halt sokrates, augustinus und feuerbach, palestrina, mozart und wagner, walther von der vogelweide, goethe und thomas mann schlecht in eine zeitliche reihenfolge und schon gar nicht in einen kontext....

 

Ein mir bekannter Jugendlicher würde da sagen, daß Th. Mann als Nichtmusiker eh nichts zähle und im Übrigen die Genannten alle weit nach Heinrich Schütz rangieren, wobei die zeitliche Reihung irrelevant sei.

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Franciscus non papa

a weng einseitig der gute, naja, das wird sich hoffentlich noch geben.

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und du weisst genau, was die menschen so alles vorher schon kennenlernten???

 

Ich weiss nur, was die meisten Menschen so alles vorher schon kennenlernten. Aber von der Allgemeinheit lässt sich nicht auf jeden Einzelnen schliessen, sowenig wie man von jedem Einzelnen auf die Allgemeinheit schliessen kann. Das heisst, wenn Albert Schweitzer ein Vorbild für kritisches Christsein und gelebte Nächstenliebe war, sind nicht alle Christen ähnlich kritisch und leben seine Nächstenliebe.

 

Da hat die Deduktion und die Induktion eben ihre Grenzen. Würde ich also behaupten, alle Christen seien blosse Namenchristen wäre ich weit von der Wirklichkeit weg und darum sind alle Gedanken, welche wir hier schreiben, nicht zu verallgemeinern.

 

Fakt ist aber, dass die meisten Muslime, Juden und Christen sich nicht an artfremden Mahlzeiten nähren. So liebt meine Frau vorwiegend das marokkanische Essen und tut sich schwer mit dem Essen meiner Kultur. Das gilt auch im übertragenen Sinne. Alles, was aus ihrer Kultur kommt, testet sie. Aber mit fremden Kulturen tut sie sich schwer. Aber eben auch hier: Ich kann nicht von ihr auf alle Muslime schliessen. Aber da wir seid Februar eine zweite marokkanische Frau beherbergen, kann ich feststellen, dass diese Beobachtung bei beiden zutrifft.

 

Ich kann aber zB an Griechenland beobachten, dass eine grosse Mehrheit der 98% Christen in Steuerfragen nicht sehr solidarisch mit ihrer Allgemeinheit sind.

 

So muss ich annehmen oder folgern, dass die Mehrheit der griechisch Orthodoxen Christen vorwiegend dogmatisch spekulative Äusserlichkeiten aber wenig wirkliche praktische Forderungen Jesus verinnerlicht haben. "Die Schwachen brauchen Hilfe und nicht die Starken" (Matt.9,13), können sie nicht zum Schwächstenschutz hin interpretieren. Genausowenig, wie die Mehrheit der Christen die Forderungen des Johannes des Täufers und Jesus in Armenschutz interpretieren vermögen. Doch diese Unfähigkeit kommt nicht zwingend aus ihnen, sondern kommt von den geistlichen Mahlzeiten her, welche sie durch geistliche Führer vorgesetzt bekommen.

 

Die Christen glauben entsprechend all dieser Fakten nicht einheitlich. Aber in dogmatisch spekulativen und damit äusserlichen Fragen herrscht eine grosse Übereinstimmung.

 

Verdiene ich nicht endlich den ersten Platz als Schwurbler? :lol:

Den brauchst Du nicht zu verdienen, der ist Dior seit langem sicher!

 

Danke. Freut mich. :lol:

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wo bitte findet da nun konkret diese "gehirnwäsche" statt?

 

Widersprüche, Brüche und unangenehme Aussagen erst mal stehen lassen. Vielleicht bekommt man später noch einen Zugang dazu, vielleicht auch nicht. Das ist nicht so schlimm.

 

Gehirnwäsche muss man es ja nicht unbedingt nennen. Aber der Rat, den kritischen Verstand beim Lesen auszuschalten, ist schon erheiternd.

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damit meine ich vor allem auch allgemeinbildung, etwas was heute fast schon im aussterben begriffen ist.

 

:rolleyes:

 

Was definitiv nicht ausstirbt ist, sich besser, toller, gebildeter und höflicher zu finden als die jüngeren Generationen.

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wo bitte findet da nun konkret diese "gehirnwäsche" statt?

 

Widersprüche, Brüche und unangenehme Aussagen erst mal stehen lassen. Vielleicht bekommt man später noch einen Zugang dazu, vielleicht auch nicht. Das ist nicht so schlimm.

 

Gehirnwäsche muss man es ja nicht unbedingt nennen. Aber der Rat, den kritischen Verstand beim Lesen auszuschalten, ist schon erheiternd.

Ich denke, das hat nur bedingt etwas mit kritischem Verstand zu tun. Um zu manchen Fragen Zugang zu bekommen braucht es Wissen (ich habe zB Hebräisch erst im Studium gelernt, vorher blieb mir zB die sprachliche Konstruktion der Fluchpsalmen verschlossen, obwohl ich mich daran gestoßen habe...) oder schlicht ein gewisses Maß an Lebenserfahrung. Mit "kritischen Verstand ausschalten" hat beides in meinen Augen eher wenig zu tun.

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Ich denke, das hat nur bedingt etwas mit kritischem Verstand zu tun. Um zu manchen Fragen Zugang zu bekommen braucht es Wissen (ich habe zB Hebräisch erst im Studium gelernt, vorher blieb mir zB die sprachliche Konstruktion der Fluchpsalmen verschlossen, obwohl ich mich daran gestoßen habe...) oder schlicht ein gewisses Maß an Lebenserfahrung. Mit "kritischen Verstand ausschalten" hat beides in meinen Augen eher wenig zu tun.

 

Nun ja, die wenigsten Gläubigen dürften Hebräisch können oder eine andere alte Sprache. Heißt das nun, bei wem das nicht zutrifft, der hätte keinen Zugang zu solchen Texten und wäre quasi darauf angewiesen, auf die darin gebildeten Geistlichen zu vertrauen? In einem anderen Thread schrieb ich mal, dass ich die "10" Gebote barbarisch fände. Darauf wurde erwidert, ich hätte nur den Kontext nicht verstanden. Damit kann man praktischerweise jeden abwürgen, der eine andere Meinung hat. Davon abgesehen dürften Gläubige noch nie so gebildet gewesen sein wie heute. Trotzdem führt das eher dazu, dass sich Menschen vom Glauben abwenden, sonst wäre Wissen auch nicht so lange von den Kirchen bekämpft worden, wenn sie der Meinung gewesen wären, dieses würde den Zugang zum Glauben verbessern und erleichtern.

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Heißt das nun, bei wem das nicht zutrifft, der hätte keinen Zugang zu solchen Texten und wäre quasi darauf angewiesen, auf die darin gebildeten Geistlichen zu vertrauen?

Nein, das heißt allein, daß sich der Zugang zu Texten ändert. Und wieviel man wissen will, ist eine persönliche Entscheidung. Wissenserwerb ist in unserer Gesellschaft frei.

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Ich denke, das hat nur bedingt etwas mit kritischem Verstand zu tun. Um zu manchen Fragen Zugang zu bekommen braucht es Wissen (ich habe zB Hebräisch erst im Studium gelernt, vorher blieb mir zB die sprachliche Konstruktion der Fluchpsalmen verschlossen, obwohl ich mich daran gestoßen habe...) oder schlicht ein gewisses Maß an Lebenserfahrung. Mit "kritischen Verstand ausschalten" hat beides in meinen Augen eher wenig zu tun.

 

Nun ja, die wenigsten Gläubigen dürften Hebräisch können oder eine andere alte Sprache. Heißt das nun, bei wem das nicht zutrifft, der hätte keinen Zugang zu solchen Texten

Ich wundere mich immer über solch unreflektiertes Schwarz Weiß Denken, das nicht in der Lage ist Abstufungrn zu begreifen oder dies wahrscheinlich gar nicht will. Dass jemand der in der Lage ist die Plationischen Dialoge oder die Dramen Shakespeares in der Orginalsprache zu lesen, als der jenige, der zu einer Übersetzung greifen muss, ist doch einleuchtend.

 

und wäre quasi darauf angewiesen, auf die darin gebildeten Geistlichen zu vertrauen?

 

Angewiesen sein klingt ungeheuer dramatisch ist aber angesichts einer umfangreichen Kommentarliteratur die die Texte aus allen nur möglichen Gesichtspunkten betrachtet problemlos.

Gefährlich wird es nur wenn man Exegese a la Volker betreibt und sich nur auf eine Kommentierung aus der exotischen Ecke stützt.

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Ich wundere mich immer über solch unreflektiertes Schwarz Weiß Denken, das nicht in der Lage ist Abstufungrn zu begreifen oder dies wahrscheinlich gar nicht will. Dass jemand der in der Lage ist die Plationischen Dialoge oder die Dramen Shakespeares in der Orginalsprache zu lesen, als der jenige, der zu einer Übersetzung greifen muss, ist doch einleuchtend.

 

Nur ist die Bibel an sich kein Original. Die Texte der Bibel wurden durch so viele Autoren und Übersetzer zu verschiedensten Zeitpunkten bearbeitet und verändert, da frag ich mich, ob eine Übersetzung mehr da jetzt einen so großen Unterschied macht.

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Ich wundere mich immer über solch unreflektiertes Schwarz Weiß Denken, das nicht in der Lage ist Abstufungrn zu begreifen oder dies wahrscheinlich gar nicht will. Dass jemand der in der Lage ist die Plationischen Dialoge oder die Dramen Shakespeares in der Orginalsprache zu lesen, als der jenige, der zu einer Übersetzung greifen muss, ist doch einleuchtend.

 

Nur ist die Bibel an sich kein Original. Die Texte der Bibel wurden durch so viele Autoren und Übersetzer zu verschiedensten Zeitpunkten bearbeitet und verändert, da frag ich mich, ob eine Übersetzung mehr da jetzt einen so großen Unterschied macht.

Ich sprach von der Orginalsprache. Es gibt ein treffliches italienisches Sprichwort »traduttore, traditore« ....der Übersetzer ist ein Verräter (Betrüger)oder wie ich es in einem Blog im Internet gefunden habe

Man kann falsch übersetzen. Richtig übersetzen kann man im Grunde nicht........

 

Ein übersetzter Text ist vielmehr ein neuer Text, der mit dem Originaltext mehr oder weniger zahlreiche Gemeinsamkeiten hat.

 

Ist die Übersetzung gelungen, dann gibt es viele Gemeinsamkeiten in den wesentlichen Merkmalen. Ist sie mißlungen, dann ist die Schnittmenge kleiner. Die gute Übersetzung ist nicht eigentlich "richtig". Die mißlungene ist in der Regel nicht in einem absoluten Sinn "falsch". Sie liegen an verschiedenen Stellen auf einem Kontinuum, das Perfektion nicht einschließt. Und ebensowenig ein völliges Mißglücken.

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Selbst wenn man die Originalsprache beherrscht, so ist es unmöglich, vollständig nachzuvollziehen, welche Wörter wie besetzt sind, vor allem wenn man von der Vielzahl der Autoren und dem langen Entstehungsprozess ausgeht und je länger der Zeitraum und fremder die Kultur, desto schwieriger. Man hat immer die Brille des im 21 Jh lebenden Menschen auf. Wenn du's so siehst, ist jede moderne Bibelinterpretation eine Übersetzung und somit nichts als eine Annäherung. Den Übersetzungsschritt der Texte von einer fernen und fremden Kultur vor ca. 2000 Jahren zu heute finde ich deutlich größer als wenn ein Mensch des 21. Jahrhunderts, der Hebräisch/Griechisch beherrscht, die biblischen Texte ins Deutsche etc übersetzt.

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Den Übersetzungsschritt der Texte von einer fernen und fremden Kultur vor ca. 2000 Jahren zu heute finde ich deutlich größer als wenn ein Mensch des 21. Jahrhunderts, der Hebräisch/Griechisch beherrscht, die biblischen Texte ins Deutsche etc übersetzt.

Vielleicht verstehe ich Dich falsch, aber bei den biblischen Texten ist beides vonnöten. Ich bin allerdings der Meinung, daß man eine Sprache nicht (gut) lernen kann, ohne sich mit dem Kontext zu beschäftigen. Das gilt für das blumige 19. Jhd.-Französisch der Thérèse von Lisieux genauso wie für das Deutsch Luthers wie für das Latein des Augustinus. Und natürlich keinen Deut weniger für die biblischen Sprachen.

Wie weit ich hingegen in den Wissenserwerb diesbezüglich einsteige, ist jedem überlassen. Ich sollte nur wissen, welche "Risiken" ich eingehe, wenn ich z.B. die Schlegel-Übersetzung von "Was ihr wollt" wähle.

bearbeitet von gouvernante
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wo bitte findet da nun konkret diese "gehirnwäsche" statt?

 

Widersprüche, Brüche und unangenehme Aussagen erst mal stehen lassen. Vielleicht bekommt man später noch einen Zugang dazu, vielleicht auch nicht. Das ist nicht so schlimm.

 

Gehirnwäsche muss man es ja nicht unbedingt nennen. Aber der Rat, den kritischen Verstand beim Lesen auszuschalten, ist schon erheiternd.

Ich denke, das hat nur bedingt etwas mit kritischem Verstand zu tun. Um zu manchen Fragen Zugang zu bekommen braucht es Wissen (ich habe zB Hebräisch erst im Studium gelernt, vorher blieb mir zB die sprachliche Konstruktion der Fluchpsalmen verschlossen, obwohl ich mich daran gestoßen habe...) oder schlicht ein gewisses Maß an Lebenserfahrung. Mit "kritischen Verstand ausschalten" hat beides in meinen Augen eher wenig zu tun.

 

Aber warum gibt Franziskaner dann diesen Rat nur für unangenehme Aussagen und Widersprüche? Warum nicht auch für angenehme Aussagen und Einleuchtendes? Diese könnten ebenfalls im Lichte originalsprachlicher Betrachtung ihre Wirkung verlieren, sie könnten sich als spätere Einschiebungen oder historische Inkorrektheiten herausstellen. Warum ist es nicht schlimm, wenn sich Widersprüche niemals auflösen? Wenn ich daran interessiert bin, dass meine Weltsicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt, dann sind unaufgelöste Widersprüche sogar sehr schlimm.

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