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Metadiskussion über das Forum


kam

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Nix Kreis.

Ich sprach von meiner Hoffnung auf die Spirale.

(Und so manches jüngere Paar stimmt mir zu und hofft auch auf die Spirale. Das macht die Hoffnung zu einem Gemeinschaftserlebnis.)

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A) Wo sollten denn gemeinsame Themen herkommen,

B) wo sollte man "aufeinander eingehen"?

(Anm.: Diese wunderschöne und praktische Gliederung stammt nicht von Marcellinus, sondern von mir. Mecky)

A) Die Grundthemen liegen bereits seit Jahren im Forum fest. Und man dreht sich in Abwandlungen um sie.

B) Auf möglichst breiter Basis und Front.

 

A: deshalb ist den Themen ja nichts mehr abzugewinnen. Man/ich weiß genau, was welcher User zu was sagt.

 

B: Breite Basis mit enger Schiene. Die im Kreis rumfährt. Hat mich schon als Kind nicht interessiert. Das im Kreis rum fahren.

 

kurz dazu bemerkend...............tribald

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Beim Handlesen (Chiromantie) unterscheidet man zwischen der Realienhand und der Potentialhand.

Du hast Dich jetzt ganz auf die Realienhand festgelegt, während ich auf die Notwendigkeit Wert legte, die Potentialhand ins Spiel zu bringen. Sonst ist es nämlich wirklich so, wie Du sagst. Und dann drehen wir uns endlos im Kreis.

 

Das eigentliche Problem ist die Frage, wie man zu einer größeren Offenheit und einem besseren Eingehen und zu weniger Immunisierung kommt. Gar nicht so einfach.

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Man/ich weiß genau, was welcher User zu was sagt.

 

 

 

Was einen selbst betrifft, könnte man die anderen ja einfach mal enttäuschen - und was sagen, was die gar nicht erwarten.

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Beim Handlesen (Chiromantie) unterscheidet man zwischen der Realienhand und der Potentialhand.

Du hast Dich jetzt ganz auf die Realienhand festgelegt, während ich auf die Notwendigkeit Wert legte, die Potentialhand ins Spiel zu bringen. Sonst ist es nämlich wirklich so, wie Du sagst. Und dann drehen wir uns endlos im Kreis.

 

Das eigentliche Problem ist die Frage, wie man zu einer größeren Offenheit und einem besseren Eingehen und zu weniger Immunisierung kommt. Gar nicht so einfach.

Mecky, bei aller Wertschätzung. Wir machen das doch nicht erst seit gestern. Ich schreibe jetzt seit über drei Jahren in weltanschaulichen Foren. Ich denke nicht, daß wir dabei irgendein Thema ausgelassen haben. Es ist schon schwierig genug, sich über die Realien zu einigen, über die Welt, in der wir miteinander oder auch neben einander leben. Die unterschiedlichen Himmel sind dagegen nicht kompatibel. Du hängst an deiner Religion, ich dagegen versuche, soviele Selbsttäuschungen wie möglich in meinem Selbstmodell zu überwinden. In dieser Hinsicht leben wir in zwei verschiedenen Universen.

bearbeitet von Marcellinus
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Beim Handlesen (Chiromantie) unterscheidet man zwischen der Realienhand und der Potentialhand.

Du hast Dich jetzt ganz auf die Realienhand festgelegt, während ich auf die Notwendigkeit Wert legte, die Potentialhand ins Spiel zu bringen. Sonst ist es nämlich wirklich so, wie Du sagst. Und dann drehen wir uns endlos im Kreis.

 

Das eigentliche Problem ist die Frage, wie man zu einer größeren Offenheit und einem besseren Eingehen und zu weniger Immunisierung kommt. Gar nicht so einfach.

 

Die einzige Möglichkeit wäre, nur noch Sachen im Cafe und ähnlichen Foren zu schreiben. Wegen unterschiedlichem Weingeschmack/Essen/Blumen etc, wird sich kaum jemand ernsthaft in die Haare kriegen. :D

Aber da das hier nun mal ein katholisches Forum ist, bleibt das Hauptthema halt die Religion mit all ihren Facetten. Das erregt die Gemüter. Jedenfalls das der meisten nicht so religiösen. Wenn das Thema wegfällt, gerät dieses Forum zu einer Art Soap-Familien Nummer.

Dann herrscht Frieden.

Ich denke nicht, dass das vermeintliche Problem lösbar ist. Polemisch formuliert, :) wenn ich hier nicht ab und zu etwas rumschwefeln darf, isses uninteressant für mich.

Ähnlich, wenn auch aus verschiedenen Gründen, dürfte es den meisten anderen Schreibern hier auch gehen.

Mein Rat wäre, weitermachen. Die Moderator Riege sollte sich etwas weniger als Gouvernanten :D fühlen und nicht jeder blöden Beschwerde nachgehen. GH mosert über den Kindergarten hier. Zu recht zum Teil. Aber er trägt seinen Teil dazu bei, dass das wie ein Kindergarten wirkt.

Durchputzen, Ausmisten, und was dieser Bemerkungen mehr sind, was solls. Das ist einfach überflüssig. Lasst die Forenkinder doch spielen. :D

 

zu später Stunde eigentlich viel zu müde seiend..........tribald

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Man/ich weiß genau, was welcher User zu was sagt.

 

 

 

Was einen selbst betrifft, könnte man die anderen ja einfach mal enttäuschen - und was sagen, was die gar nicht erwarten.

 

Da müste ich mich selbst entäuschen, und das geht noch weniger. Bevor ich was schreibe, was meiner Überzeugung widerspricht, schreib ich lieber garnichts. So bleibt der Frieden auch gewahrt.

 

meinend.............tribald

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Franciscus non papa

 

 

Man/ich weiß genau, was welcher User zu was sagt.

 

 

 

Was einen selbst betrifft, könnte man die anderen ja einfach mal enttäuschen - und was sagen, was die gar nicht erwarten.

 

hm, also bisweilen hab ich in den letzten jahren durchaus mal meine meinung zu bestimmten dingen geändert

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Man/ich weiß genau, was welcher User zu was sagt.

 

 

 

Was einen selbst betrifft, könnte man die anderen ja einfach mal enttäuschen - und was sagen, was die gar nicht erwarten.

 

Da müste ich mich selbst entäuschen, und das geht noch weniger. Bevor ich was schreibe, was meiner Überzeugung widerspricht, schreib ich lieber garnichts. So bleibt der Frieden auch gewahrt.

 

meinend.............tribald

 

Man muss ja gar nicht auf der Ebene von Überzeugungen enttäuschen - obwohl gerade das ein Feld ist, wo Ent-Täuschung oft gut täte.

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@UliWerner:

Das wichtigtse was es zu sagen gibt, ist, dass der andere dumm, unanständig, in Wahrheit ein Verbrecher ist.

 

Ja, und wenn man sich dieser Ansicht nicht anschließt kriegt man unterstellt man sei ein nur auf seinen Vorteil bedachter Vollhorst der durch seine feige, egoistische und naive Sichtweise Schlimmes verursacht.

 

Mein Gott was gibt es hier für "Zensur"- krampen. (Ich hätte gern das Hinterteilwort dahin geschrieben).

Allerdings gibts auch die anderen. Die deren Hirnwindungen noch nicht so rigide verschraubt sind - ich glaub das ist die Mehrheit.

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Ja meinst du, daß denen was fehlte, wenn sie nicht zurück kämen? Es gibt doch tausend andere sinnvolle Dinge im Leben.

Was mich betrifft: ja, das glaube ich.

 

Internet-Foren, wo sich Gleichgesinnte treffen, ersetzen oft einen Punkt, den viele im wahren Leben nicht haben. Jedenfalls habe ich kein Umfeld, was sich so gern und so oft über aktuelle politische, gesellschaftliche oder weltanschauliche Themen austauscht und oft auch noch anderer Meinung ist.

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A) Wo sollten denn gemeinsame Themen herkommen,

B) wo sollte man "aufeinander eingehen"?

(Anm.: Diese wunderschöne und praktische Gliederung stammt nicht von Marcellinus, sondern von mir. Mecky)

A) Die Grundthemen liegen bereits seit Jahren im Forum fest. Und man dreht sich in Abwandlungen um sie.

B) Auf möglichst breiter Basis und Front.

 

A: deshalb ist den Themen ja nichts mehr abzugewinnen. Man/ich weiß genau, was welcher User zu was sagt.

 

B: Breite Basis mit enger Schiene. Die im Kreis rumfährt. Hat mich schon als Kind nicht interessiert. Das im Kreis rum fahren.

 

kurz dazu bemerkend...............tribald

 

Man darf das Forum nicht auf Themen wie Beschneidung reduzieren. Es gibt viele andere Threads, die über Jahre laufen und wo durchaus kontrovers aber ohne überflüssige Emotion diskutiert wird. (z.B. Afghanistan) Man muß ja nicht nur das widerspiegeln, was sowieso draußen massiv diskutiert wird, und gegen das kampagnenartige, kurzatmige der öffentlichen Diskussion "draußen" könnte hier doch ein Gegenpol sein. Langer Atem hat außerdem etwa katholisches. ;-)

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Man darf das Forum nicht auf Themen wie Beschneidung reduzieren.

Konsequent weiter gedacht:

Man darf das Forum nicht auf die Themen reduzieren.

Man sollte beim Reduzieren sowieso sehr vorsichtig sein.

 

Wir sind doch kein Reduktionsbetrieb.

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Nur mal als Zwischenruf von einem, der hier schon mehrmals gegangen ist und das Forum lange Zeit überhaupt nicht vermisst hat, der dann aber doch wieder reingeschneit ist, einfach so:

 

Für mich ist unverkennbar, dass die Orientierung im Forum wesentlich schwieriger ist als früher. Das hat überhaupt nichts mit den sogenannten Fraktionen zu tun, die sind weiterhin klar erkennbar. Mir fehlt vielmehr die Orientierung, in welchem Rahmen man sich bewegt. Als ich gesehen habe, dass der gesamte Thread weg war, war meine erste Reaktion: war ich da auch dran Schuld? Ich wußte es nicht und habe deshalb gefragt: keine Antwort, schon die Frage war offenbar eine Zumutung. Was mache ich jetzt? Weiter wie bisher - nur damit mir urplötzlich wieder der Boden entzogen wird. Eigentlich habe ich dazu überhaupt keine Lust.

 

Regeln sind schön und gut und jeder kann sie lesen, es ist aber Papier. Über Umgang miteinander oder so hehre Dinge wie Anstand gibt es ganz offensichtlich keinen Konsens. Das Forum ist kein Forum, sondern eine Ansammlung von Einzelnen, die alle ihr ganz eigenes Ding durchziehen. Themen sind anscheinend nicht als solche interessant, sondern nur als Vorwand, um zum 797-ten Mal zu wiederholen, was man schon immer gesagt hat. Das wichtigtse was es zu sagen gibt, ist, dass der andere dumm, unanständig, in Wahrheit ein Verbrecher ist. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass das Forum keinen Gegenstand hat. Es geht ja nicht um Katholizismus, wie es scheint. Es bleibt also nur die Abgrenzung, dass man nicht so ist wie der andere. Reicht vielleicht insgesamt nicht.

 

Heute morgen war ich eigentlich draußen. Ich versuch es noch mal, weiß aber überhaupt nicht wozu.

 

Ich bin ja möglicherweise in einer ähnlichen Situation, ich habe hier mal ein bisschen geschrieben, dann wieder mehr gelesen und mich jetzt sehr von einem aktuellen Thema vereinnahmen lassen.

Ich denke, es ist wichtig, die "Vereinnahmung" nicht zu weit gehen zu lassen, so dass man "vergisst", dass man für seine Handlungen immer selbst verantwortlich ist. Du schienst mir auch mehrere Male schwankend, ob Du weiter argumentieren sollst oder nicht, ich bin Dir in jedem Fall sehr dankbar, dass Du dann doch weiter geschrieben hast! Es war für mich sehr spannend, mit welcher Fairness und Strenge Du Deine Position fortentwickelt hast, für mich das besten Beispiel, dass man möglicherweise völlig gegensätzlichen "ideologischen Lagern" angehören kann und trotzdem einen sehr fruchtbaren und von Respekt getragenen Dialog führen kann.

Dafür nochmal ein ausdrückliches Danke schön!

 

Ich muss gestehen, dass das für mich das Ideal einer Diskussion ist: in der Position und Argumentation möglicherweise Gegensätze in aller gedanklichen Schärfe ausarbeiten, aber dabei immer auch die Leistung, das Bemühen und die Ernsthaftigkeit der Gegenseite anzuerkennen.

(In meiner ganz privaten Weltsicht als sentimentaler Trottel verleitet mich das oft zur grundsätzlichen Sympathie: wenn wir alle auf dem Weg sind, inspiriert ein mutiger Mitwanderer, auch wenn der in eine völlig andere Richtung läuft. Vielleicht schneiden sich ja doch alle Wege in der Unendlichkeit. Warum also auf meiner jetzigen euklidischen Kurzsichtigkeit bestehen?)

Also ist es für mich eigentlich egal, wenn meine manchmal sicher deplazierten und missverständlichen Äusserungen mal dem Moderator zum Opfer fallen, Bein stellen, ausrutschen und hinfallen ist mindestens so sehr Teil des Internets wie der wirklichen Welt. Ich werde dafür ja evtl. auch mal wieder durch völlig ungerechtfertigte Highlights entschädigt.

Zumindest hat sich in meiner Sicht der Ton und Inhalt der Diskussion sehr gefangen. Und das man mal moderiert wird, sollte eine/n da eigentlich nicht so aus der Balance bringen. Ist nicht anders als in der wirklichen Welt, die Leute klagen ständig über die Missgriffe sogar des Großen Moderators, da kann ich mit den hiesigen sehr gut leben.

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...

 

Dabei ahne ich hinter dem einen oder anderen eine interessante Person, nur bringt das Thema Religion dies einfach nicht mehr zum Vorschein. Es ist intellektuell erledigt. Das ist jetzt vielleicht nicht nett formuliert, aber mir ist auch nicht mehr nach "nett".

...

 

Religion ist intellektuell erledigt - Ein bemerkenswerter Satz, der jedoch nur ein Wunschdenken zu Ausdruck bringt. Immer wieder wird von "neuen Atheisten" der Sieg ueber die Religion ausgerufen. Warum eigentlich, wenn doch allen bekannt sein sollte, dass Religion schon laengst "intellektuell erledigt" ist? Das eigentliche Problem des "neuen Atheismus" ist, dass sein verkuendeter Sieg ueber die Religion von niemanden gross bemerkt wird.

Vom erkentnistheoretischen Standpunkt kann man vielleicht sagen, dass zur Zeit Religion als Wirklichkeitserklaerungsmodell von den Naturwissenschaften marginalisiert wurde. Doch welche intersubjektive Relevanz hat das? Letztendlich geht es geht nicht darum, ob eine Standpunkt erkenntnistheoretisch angehakt ist, sondern dass man ins allgemeine Bewusstsein der Gesellschaft/des Kulturkreises eingehen muss. Dort - im Alltagsgefuehlsleben der Menschen - ist der Atheismus noch nicht angekommen und ob er das jemals wird, wage ich in Zweifel zu ziehen.

 

DonGato - el polemista.

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Beutelschneider

 

Religion ist intellektuell erledigt - Ein bemerkenswerter Satz, der jedoch nur ein Wunschdenken zu Ausdruck bringt.

 

Genau. Religion ist noch lange nicht erledigt. Atheismus aber auch nicht.

Also werden Christen, Atheisten, Moslems, und was es sonst noch für Glaubensrichtungen geben mag noch eine ganze Weile miteinander auskommen müssen.

Wie das gelingen kann, ist ein sehr breites Feld für Diskussionen.

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Vor allem: Wenn man sowieso der Meinung ist, dass Religion intellektuell erledigt ist, braucht man sich wirklich nicht wundern, dass es nichts Ernsthaftes zu bereden gibt. Ist doch alles klar. Jedes Gespräch kann nur ein Belehren oder Belehrtwerden sein.

 

Genau hier greift nun, was ich vorhin mit Offenheit gemeint habe.

Ohne die Offenheit, dass andere auch nicht dumm sind und intellektuell ihr Religion so gut auf der Reihe haben, wie Marcellinus seine Nichtreligion, verbleibt nur ein immer langweiligeres Kreisen.

Und wenn man richtig hinschaut, ist es nicht ein Kreis, sondern eine Vielzahl von Kreisen. Jeder Diskutant dreht sich dann immer hübsch um den Mittelpunkt seines Kreises. Ein wirkliches Gespräch ist gar nicht aufgekommen. Und das ist entsetzlich langweilig.

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Vom erkentnistheoretischen Standpunkt kann man vielleicht sagen, dass zur Zeit Religion als Wirklichkeitserklaerungsmodell von den Naturwissenschaften marginalisiert wurde.

Ich hege allerdings Zweifel, daß Religion heute noch eine wirklichkeitserklärende Funktion hat (zumindest im Bereich der sog. exakten Wissenschaften, bei den anderen würde ich das differenziert sehen).

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Vom erkentnistheoretischen Standpunkt kann man vielleicht sagen, dass zur Zeit Religion als Wirklichkeitserklaerungsmodell von den Naturwissenschaften marginalisiert wurde.

Ich hege allerdings Zweifel, daß Religion heute noch eine wirklichkeitserklärende Funktion hat (zumindest im Bereich der sog. exakten Wissenschaften, bei den anderen würde ich das differenziert sehen).

 

Für viele Menschen ist das durchaus so, die Resultate der Naturwissenschaften sind außerhalb des Nordens nicht so populär, wie wir das annehmen. Und selbst hier gibts Schöpfungsgläubige. Und nicht alles, was so unter naturwissenschaftlicher Welterkenntnis läuft, entspricht dem. Es gibt halt eine populäre Version bestimmter naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, die den echten Wissenschaftler nur kopfschütteln läßt. Dazu kommt, daß der Versuch der Verbalisierung vieler naturwissenschaftlicher Erkenntnisse notwendig zu inhaltlicher Unschärfe führt, weil das Medium Sprache die gewünschte Exaktheit gar nicht zuläßt. (Übrigens ein Problem, dem sich der Religiöse beim Reden von Gott auch bewußt sein müßte, das widerlegt jeden schriftgestützten Fundamentalismus.)

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Dabei ahne ich hinter dem einen oder anderen eine interessante Person, nur bringt das Thema Religion dies einfach nicht mehr zum Vorschein. Es ist intellektuell erledigt. Das ist jetzt vielleicht nicht nett formuliert, aber mir ist auch nicht mehr nach "nett".

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Religion ist intellektuell erledigt - Ein bemerkenswerter Satz, der jedoch nur ein Wunschdenken zu Ausdruck bringt. Immer wieder wird von "neuen Atheisten" der Sieg ueber die Religion ausgerufen. Warum eigentlich, wenn doch allen bekannt sein sollte, dass Religion schon laengst "intellektuell erledigt" ist? Das eigentliche Problem des "neuen Atheismus" ist, dass sein verkuendeter Sieg ueber die Religion von niemanden gross bemerkt wird.

Vom erkentnistheoretischen Standpunkt kann man vielleicht sagen, dass zur Zeit Religion als Wirklichkeitserklaerungsmodell von den Naturwissenschaften marginalisiert wurde. Doch welche intersubjektive Relevanz hat das?

Du hast vollkommen Recht, und daran ist auch nichts polemisch. Da gibt es auch keinen Sieg über irgendetwas, und wenn das überhaupt etwas zeigt, dann, wie wenig Bedeutung im Zusammenleben der Menschen Argumente haben. Die meisten Menschen interessiert das Thema Weltanschauung überhaupt nicht. Für die übrigen erfüllten, und erfüllen zum Teil noch, Religionen eine nützliche Funktion. Sie stabilisieren Hierarchien nach innen und Gruppen nach außen und liefern Verdrängungsmechanismen für die Wechselfälle des täglichen Lebens. Und sie sind einfach.

 

Ein schönes Beispiel aus einem anderen Kulturkreis: Da gab es einen indischen Prinzen, der wanderte umher, meditierte jahrelang, setzte sich am Ende unter einen Baum und fand "Erleuchtung". Daraufhin predigte er allen seinen Weg zur Selbsterlösung. Und was machten die Leute? Sie sagten, laß man stecken, meditier du, bete für uns, wir geben dir ein bißchen in deine Schale, und leben ansonsten unser Leben. Das bißchen Erlösung, daß wir brauchen, geht auch aus zweiter Hand.

 

In unseren westlichen Demokratien verbreitet sich im Moment langsam aber sicher ein säkularer Lebensstil, aber das ist kein "neuer Atheismus", und ein alter schon gar nicht. Die Menschen interessiert das Thema einfach nicht mehr, und was die Menschen interessiert, darauf haben die alten Religionen keine Antworten. Vielleicht geht dieser Trend so weiter, vielleicht kommt irgendwann eine neue "Religion", die besser zu unseren gegenwärtigen Verhältnissen paßt - ich weiß es nicht, und ob das besser wäre als das, was wir jetzt haben, weiß ich auch nicht.

 

Ich bin in einem Klima religiöser Indifferenz aufgewachsen, man könnte es auch Ignoranz nennen, und bin sehr glücklich damit, und den anderen in meiner Umgebung, die man so trifft, fehlt da auch nichts. Für die Vertreter etablierter Kirchenvereine ist das natürlich ganz schrecklich, aber für die Menschen offenbar sehr entspannend. Ich hoffe, daß es möglichst lange hält. Sicherlich habe ich Spaß an intellektueller Auseinandersetzung, wenn es einen irgendwie weiter bringt, was aber im Bezug auf Religion kaum noch der Fall ist. Um einen "Sieg" über irgendetwas geht es mir nicht, und der "Sieg" von etwas, besonders der von Weltanschauungen hatte meistens schlechte Zeiten für die meisten Menschen zur Folge.

 

Ich kann es nur immer wieder sagen: Wir sollten versuchen, uns über die Dinge dieser Welt zu einigen, und den jeweils persönlichen Himmel jedem einzelnen überlassen.

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Vom erkentnistheoretischen Standpunkt kann man vielleicht sagen, dass zur Zeit Religion als Wirklichkeitserklaerungsmodell von den Naturwissenschaften marginalisiert wurde.

Ich hege allerdings Zweifel, daß Religion heute noch eine wirklichkeitserklärende Funktion hat (zumindest im Bereich der sog. exakten Wissenschaften, bei den anderen würde ich das differenziert sehen).

 

Für viele Menschen ist das durchaus so, die Resultate der Naturwissenschaften sind außerhalb des Nordens nicht so populär, wie wir das annehmen. Und selbst hier gibts Schöpfungsgläubige. Und nicht alles, was so unter naturwissenschaftlicher Welterkenntnis läuft, entspricht dem. Es gibt halt eine populäre Version bestimmter naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, die den echten Wissenschaftler nur kopfschütteln läßt. Dazu kommt, daß der Versuch der Verbalisierung vieler naturwissenschaftlicher Erkenntnisse notwendig zu inhaltlicher Unschärfe führt, weil das Medium Sprache die gewünschte Exaktheit gar nicht zuläßt. (Übrigens ein Problem, dem sich der Religiöse beim Reden von Gott auch bewußt sein müßte, das widerlegt jeden schriftgestützten Fundamentalismus.)

Natürlich machen Religionen Aussagen über "die Wirklichkeit", das Konzept "Schöpfung" gehört für mich allerdings in den theologischen Diskurs, nicht in den der Astrophysik o.ä.

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Vor allem: Wenn man sowieso der Meinung ist, dass Religion intellektuell erledigt ist, braucht man sich wirklich nicht wundern, dass es nichts Ernsthaftes zu bereden gibt. Ist doch alles klar. Jedes Gespräch kann nur ein Belehren oder Belehrtwerden sein.

 

Genau hier greift nun, was ich vorhin mit Offenheit gemeint habe.

Ohne die Offenheit, dass andere auch nicht dumm sind und intellektuell ihr Religion so gut auf der Reihe haben, wie Marcellinus seine Nichtreligion, verbleibt nur ein immer langweiligeres Kreisen.

Geht dir das nicht so, daß du jedes Argument schon einmal gehört, jedes Thema schon einmal diskutiert hast? Du selbst hast doch von der Argument-Resistenz des Glaubens gesprochen.

 

Und wenn man richtig hinschaut, ist es nicht ein Kreis, sondern eine Vielzahl von Kreisen. Jeder Diskutant dreht sich dann immer hübsch um den Mittelpunkt seines Kreises. Ein wirkliches Gespräch ist gar nicht aufgekommen. Und das ist entsetzlich langweilig.

Komisch, ich habe hier Gespräche geführt (zumindest rede ich mir das ein), und die hatten nicht nur mit mir zu tun. Aber zunehmend kreisen die Themen um die immer wieder gleichen Sachen, und immer neue Interpretationen des letztlich immer Gleichen. Für Katholiken, vielleicht sogar für Gläubige allgemein mag das zufriedenstellend sein, WENN sie der Ansicht sind, ihr Glaube enthalte eine allgemeingültige Wahrheit, die man nur zu entdecken brauche.

 

Aber das ist nicht mein Problem. Wir leben in einer ungeheuer spannenden Zeit und jeder Tag bringt neue Erkenntnisse über diese Welt und uns selbst, und viele laufen unseren Gefühlen zuwider. "Jede Theorie, die einen Fortschritt darstellt, wird anfänglich kontraintuitiv sein müssen", schrieb Daniel Dennett vor vielen Jahren. Das, was Forscher über uns Menschen herausfinden, in Einklang zu bringen mit dem Modell, das wir uns von uns selbst machen, das empfinde ich als spannende Aufgabe. Jahrhunderte alte Religionen und Philosophien, die Teil dieser Evolution der Selbsttäuschungen sind, sind da keine Hilfe.

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Natürlich machen Religionen Aussagen über "die Wirklichkeit", das Konzept "Schöpfung" gehört für mich allerdings in den theologischen Diskurs, nicht in den der Astrophysik o.ä.

Ja, sehe ich beinahe genauso. Es ist allerdings sinnfrei, physikalische Erkenntnisse in seinem theologischen Diskurs zu ignorieren, und mehr als unsinnig, Gegenteiliges dazu zu postulieren. Im Gegensatz zu evangelikalen Schriftenwörtlichnehmern habt Ihr Katholiken Euren Gott immerhin soweit transzendentalisiert, daß diese Gefahr nicht gegeben ist.

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A) Wo sollten denn gemeinsame Themen herkommen,

B) wo sollte man "aufeinander eingehen"?

(Anm.: Diese wunderschöne und praktische Gliederung stammt nicht von Marcellinus, sondern von mir. Mecky)

A) Die Grundthemen liegen bereits seit Jahren im Forum fest. Und man dreht sich in Abwandlungen um sie.

B) Auf möglichst breiter Basis und Front.

Nicht auf "breiter Front", sondern im Kreis. Wie bei der Reise nach Jerusalem, mit immer weniger Stühlen. ;)

Na, die Glaubenden holen sich ihre Stühle aus der transzendenten Raumzeit, der mit der orthogonalen Zeitachse.

wine

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