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Beruht der Neue Atheismus auf intellektueller Infantilisierung


Der Geist

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Ich möchte übrigens ganz allgemein anmerken, dass das für mich Störendste dieses : "Christen sind doof"- Getue ist.

 

Ich weiß, weil mir das gerne vorgeworfen wird, das ich Christen für doof halte. Das ist ein Irrtum, der sich leicht aufklären lässt: Ich sage Sätze wie "X ist vernünftig, Y ist unvernüngtig, Christen glauben Y" oder "Es ist irrational (oder unvernünftig), zu glauben, dass ..." und beziehe mich auf christlichen Glauben, oder ich sage, dass "Z nicht rational gerechtfertigt ist" etc.

 

Dann kommt der Vorwurf, ich hätte Christen damit als "doof" bezeichnet. Das ist absolut falsch: Manches Unvernünftige ist dumm, aber nicht alles, was unvernünftig ist, ist dumm. Irrationalität heißt nicht, dass derjenige, der sie pflegt, auch dumm ist. Manche Irrationalitäten setzen eine hohe Intelligenz voraus, um sie überhaupt zu verstehen.

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Atheismus wird an dem scheitern was er selbst verursacht hat, den Chaos.

 

Was für ein "Chaos" hat denn der Atheismus angerichtet bzw. verursacht?

Orientierungslosigkeit.

 

Bei mir nicht. Bei den Gläubigen hält die Orientierungslosigkeit auch Einzug, ohne dass man dafür den Atheismus verantwortlich machen könnte: Alle gehen in religiösen Dingen in die verschiedensten Richtungen. Meist nach dem Motto "Haben uns verirrt, kommen aber gut voran".

;) Das ist aber eher ein generell menschliches Phänoen als ein spezielles Problem Religiöser...

 

Ich denke übrigens nicht, dass der Atheismus Orientierungslosigkeit angerichtet hat. Orientierungslosigkeit nist da, und der Mensch kann , um sie zu überwinden, sich an Vielem orientieren. Dafür muss man nicht gläubig sein, Glaube ist eine Orierungsmöglichkeit.

Atheismus ist aber keine Alternative dazu.

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Atheismus wird an dem scheitern was er selbst verursacht hat, den Chaos.

 

Was für ein "Chaos" hat denn der Atheismus angerichtet bzw. verursacht?

Orientierungslosigkeit.

 

Bei mir nicht. Bei den Gläubigen hält die Orientierungslosigkeit auch Einzug, ohne dass man dafür den Atheismus verantwortlich machen könnte: Alle gehen in religiösen Dingen in die verschiedensten Richtungen. Meist nach dem Motto "Haben uns verirrt, kommen aber gut voran".

;) Das ist aber eher ein generell menschliches Phänoen als ein spezielles Problem Religiöser...

 

Ich denke übrigens nicht, dass der Atheismus Orientierungslosigkeit angerichtet hat. Orientierungslosigkeit nist da, und der Mensch kann , um sie zu überwinden, sich an Vielem orientieren. Dafür muss man nicht gläubig sein, Glaube ist eine Orierungsmöglichkeit.

Atheismus ist aber keine Alternative dazu.

 

Warum sollte ich mich nicht an der Erkenntnis, dass die Suche nach rechtem Glauben und Gottgefälligkeit müßig ist und mich von den wichtigen Entscheidungen abhält, orientieren? Im Straßenverkehr gibt es die stärkste Orientierung durch Zeichen, die deutlich machen, was man unterlassen sollte. Ein Ziel finde ich dadurch noch nicht. Ich bin allerdings skeptisch, ob mir ein Gläubiger das Ziel seines durch den Glauben bestimmten Wegs beschreiben könnte. Ich vermute - bis zum Beweis des Gegenteils - dass er wie ich auch nur Dinge benennen kann, die man besser unterlässt. Ich benenne halt eines mehr: den Glauben.

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Arbeitsgegenthese: Atheismus ist die Kunst, einen Weg zu finden, ohne dass man weiß wo man hinwill.

:daumenhoch: cool remark

 

Arbeitsgegenthese 3: Atheismus ist die Kunst, einen Weg zu finden, ohne dass man weiß wo man hinwill, ohne das jemand sagt, wo man langlaufen soll und dennoch kommt man an. Hervorhebung von Geist

 

DonGato.

Dafür dass Atheisten angeblich keinen brauchen der ihnen zeigt wo und wie sie langlaufen sollen, werden die diversen Wegbeschreibungen und Wanderanleitungen der Herren Dawkins, Dennet und Konsorten aber gut verkauft

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Kann irgendwer sagen, welche Weg- und Wanderbeschreibungen Dawkins, Dennet usw liefern? Alles was ich von den Konsorten weiß, ist dass sie Religionskritik üben.

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Kann irgendwer sagen, welche Weg- und Wanderbeschreibungen Dawkins, Dennet usw liefern? Alles was ich von den Konsorten weiß, ist dass sie Religionskritik üben.

Weißt du überhaupt etwas über Daniel Dennett?

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Kann irgendwer sagen, welche Weg- und Wanderbeschreibungen Dawkins, Dennet usw liefern? Alles was ich von den Konsorten weiß, ist dass sie Religionskritik üben.

Weißt du überhaupt etwas über Daniel Dennett?

Ich habe jedenfalls "Breaking the Spell: Religion as a Natural Phenomenon" gelesen. Du auch? Er ist sicher von all den Möchte gern Theologen die sich so zwischen 2003 und 2010 herumgetrieben haben der am wenigsten Geschwätzige, aber er ist natürlich auch ein Möchte Gern Theologe.

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Kann irgendwer sagen, welche Weg- und Wanderbeschreibungen Dawkins, Dennet usw liefern? Alles was ich von den Konsorten weiß, ist dass sie Religionskritik üben.

Religionskritik und Anletung warum man Atheist sein muss...zumeist übrigens ziemlich unqualifizierte Religionskritik...und jetzt erzähl mir nichts über die Verkaufszahlen...je größer der Stiefel desto größer der Absatz.

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Kann irgendwer sagen, welche Weg- und Wanderbeschreibungen Dawkins, Dennet usw liefern? Alles was ich von den Konsorten weiß, ist dass sie Religionskritik üben.

Weißt du überhaupt etwas über Daniel Dennett?

Ich habe jedenfalls "Breaking the Spell: Religion as a Natural Phenomenon" gelesen. Du auch? Er ist sicher von all den Möchte gern Theologen die sich so zwischen 2003 und 2010 herumgetrieben haben der am wenigsten Geschwätzige, aber er ist natürlich auch ein Möchte Gern Theologe.

Nicht nur gelesen, sondern auch vor mir liegen. Nein, er ist kein Theologe, deshalb heißt das Buch ja auch: Religion als natürliches Phänomen.

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Arbeitsgegenthese: Atheismus ist die Kunst, einen Weg zu finden, ohne dass man weiß wo man hinwill.
... Arbeitsgegenthese 3: Atheismus ist die Kunst, einen Weg zu finden, ohne dass man weiß wo man hinwill, ohne das jemand sagt, wo man langlaufen soll und dennoch kommt man an.
Arbeitsgegenthese 4: Atheismus ist die Kunst, einen Weg zu finden, der auch tatsächlich da ist. :D

Schöne Thesensammlung.

 

Der Atheismus hat tatsächlich zur Orientierungslosigkeit beigetragen. Vor allem deshalb, weil er ein Element einer pluralen Gesellschaft ist; also im gleichen Sinne, wie auch das wachsende gesellschaftliche Kennenlernen anderer Religionen eine einheitliche Orientierung aufgesprengt hat; oder wie das Aufkommen anderer, prophaner oder philosophischer Weltanschauungen diese einheitliche Orientierung aufbrach. Die einheitliche Orientierung zuvor (z.B. "christliches Abendland") müsste man natürlich auch noch mal auf ihre Einheitlichkeit abklopfen.

 

Hinzu kommt, dass der Atheismus auch inhaltlich keine Orientierung gibt. Atheismus ist ja eine inhaltliche Negativaussage. Das Wort beschreibt nicht, was ist oder sein soll, sondern lediglich, was NICHT ist und NICHT sein soll: Theismus. Die Orientierung ist jedem erst mal selbst überlassen. Ob er eine Lebensorientierung findet oder nicht, ist SEINE Sache. Wenn er darunter leidet (womöglich sogar unbewusst, da er gar nicht weiß, was ihm entgeht), ist das auch SEINE Sache. Wenn er das Glück genießt, nicht einer vorgegebenen Orientierung zu folgen (und von ihr manipuliert zu werden), ist das auch SEINE Sache.

 

Die Kirche (und auch andere Religionsgemeinschaft) haben diese Entwicklung hervorragend gefördert, indem sie es mit der Orientierungsgebung übertrieben haben. Und auch indem sie bei diesem Orientierungsgeben falsche Wege beschritten haben. Aus der Orientierungsgebung wurde oft genug eine Zwangsjacke. Taliban sind hervorragend orientiert. So weit alles klar bei ihnen. Aber ob es in dieser Form wirklich glücklich macht? Zumindest wohl macht es nicht alle glücklich.

 

Orientierung ist in meinen Augen ein hoher Wert, aber er steht neben anderen.

Schön, daran glauben zu können, dass das Leben auf ein Ziel hinläuft.

Schlecht zu wissen, dass man schon beim Weg auf dieses Ziel hin Zwängen unterliegt und sich nicht anders orientieren darf, als es vorgegeben ist.

Schön, eine Orientierung vor Augen zu haben, die zu einem passt.

Schlecht, wenn das Ziel, auf das hin man sich orientiert, fragwürdig ist und nicht zu einem passt. Oder wenn es sich als Wolkenkuckucksheim darstellt.

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Nicht nur gelesen, sondern auch vor mir liegen. Nein, er ist kein Theologe,

Aber der Mode entsprechend dilettiert er als solcher...aber verglichen mit Dawkins ist er ein geistiger Heroe.

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Altmeister Meisner hat auch schon davor gewarnt, Kinder atheistisch zu erziehen. Man würde sie damit zu "geistigen Krüppeln" machen.

Damals haben sich noch viele über diese Bemerkung aufgeregt. Aber die These scheint irgendwie haltbar zu sein.

bearbeitet von Mecky
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Altmeister Meisner hat auch schon davor gewarnt, Kinder atheistisch zu erziehen. Man würde sie damit zu "geistigen Krüppeln" machen.

Damals haben sich noch viele über diese Bemerkung aufgeregt. Aber die These scheint irgendwie haltbar zu sein.

 

Die These ist Käse. Es gibt nur den einen einzigen Weg (den eigentlich alle gehen), dass man seine Kinder so erzieht, wie man selber glaubt oder nicht glaubt. Zu 'geistigen Krüppel' werden sie dann, wenn der erzählte Glaube oder Nichtglaube nicht authentisch ist. Kinder müssen an ihren erwachsenen Vorbildern Mass nehmen können, so wie die Alten das Leben bewältigen, den Weg kann ich auch gehen (muss man nicht, aber es wird ein gangbarer Weg aufgezeigt) - Völlig egal, ob man auf Authoritäten steht oder nicht, wir haben immer Vorbilder und was noch schlimmer ist: irgendwann sind wir selber Vorbilder.

 

Und wenn die Eltern nicht authentisch sind, werden sich die Kinder andere, authentische Vorbilder suchen.

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Kann irgendwer sagen, welche Weg- und Wanderbeschreibungen Dawkins, Dennet usw liefern? Alles was ich von den Konsorten weiß, ist dass sie Religionskritik üben.

Weißt du überhaupt etwas über Daniel Dennett?

 

Nur das, was ich hier hin und wieder mitlese, also so gut wie nichts. In dem verlinkten Wiki-Artikel finde ich jedenfalls keine Weg- und Wanderbeschreibungen in Richtung auf irgendein Ziel.

 

Nachtrag: Ich lese gerade die Formulierung vom "Möchte Gern Theologen". Welche Theologie möchte er denn gern?

bearbeitet von UliWerner
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Hinzu kommt, dass der Atheismus auch inhaltlich keine Orientierung gibt. Atheismus ist ja eine inhaltliche Negativaussage. Das Wort beschreibt nicht, was ist oder sein soll, sondern lediglich, was NICHT ist und NICHT sein soll: Theismus. Die Orientierung ist jedem erst mal selbst überlassen. Ob er eine Lebensorientierung findet oder nicht, ist SEINE Sache. Wenn er darunter leidet (womöglich sogar unbewusst, da er gar nicht weiß, was ihm entgeht), ist das auch SEINE Sache. Wenn er das Glück genießt, nicht einer vorgegebenen Orientierung zu folgen (und von ihr manipuliert zu werden), ist das auch SEINE Sache.

 

...

 

Wieso soll für einen Atheisten Leiden oder Glück nur "SEINE Sache" sein? (Im Übrigen lese ich hier dauernd, dass die religiöse Inspiration und Erfahrung immer in der Verantwortung jedes Einzelnen liege - also SEINE Sache sei. Die Grundthese dieses Threads geht ja auch davon aus, dass es einer besonderen - individuell zu verantwortenden - intellektuellen Einsichtsfähigkeit bedürfe, nicht Atheist zu sein).

 

Ich vestehe nicht, warum irgendeine Gottesvorstellung dazu gehörden soll, sich auch verantwortlich für andere zu zeigen und Gemeinsamkeiten "in der Gemeinde" (häßlicher ausgedrückt: im Kollektiv) herauszubilden? Es gibt genügend Anlässe und Gründe, im Leid und Glück von anderen Mitleiden oder Mitfreuen zu zeigen, ohne an einen Gott zu glauben.

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Kann irgendwer sagen, welche Weg- und Wanderbeschreibungen Dawkins, Dennet usw liefern? Alles was ich von den Konsorten weiß, ist dass sie Religionskritik üben.

Weißt du überhaupt etwas über Daniel Dennett?

 

Nur das, was ich hier hin und wieder mitlese, also so gut wie nichts. In dem verlinkten Wiki-Artikel finde ich jedenfalls keine Weg- und Wanderbeschreibungen in Richtung auf irgendein Ziel.

 

Nachtrag: Ich lese gerade die Formulierung vom "Möchte Gern Theologen". Welche Theologie möchte er denn gern?

Das mußt du DenGeist fragen. ;)

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Hinzu kommt, dass der Atheismus auch inhaltlich keine Orientierung gibt. Atheismus ist ja eine inhaltliche Negativaussage. Das Wort beschreibt nicht, was ist oder sein soll, sondern lediglich, was NICHT ist und NICHT sein soll: Theismus. Die Orientierung ist jedem erst mal selbst überlassen. Ob er eine Lebensorientierung findet oder nicht, ist SEINE Sache. Wenn er darunter leidet (womöglich sogar unbewusst, da er gar nicht weiß, was ihm entgeht), ist das auch SEINE Sache. Wenn er das Glück genießt, nicht einer vorgegebenen Orientierung zu folgen (und von ihr manipuliert zu werden), ist das auch SEINE Sache.

 

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Wieso soll für einen Atheisten Leiden oder Glück nur "SEINE Sache" sein? (Im Übrigen lese ich hier dauernd, dass die religiöse Inspiration und Erfahrung immer in der Verantwortung jedes Einzelnen liege - also SEINE Sache sei. Die Grundthese dieses Threads geht ja auch davon aus, dass es einer besonderen - individuell zu verantwortenden - intellektuellen Einsichtsfähigkeit bedürfe, nicht Atheist zu sein).

 

Ich vestehe nicht, warum irgendeine Gottesvorstellung dazu gehörden soll, sich auch verantwortlich für andere zu zeigen und Gemeinsamkeiten "in der Gemeinde" (häßlicher ausgedrückt: im Kollektiv) herauszubilden? Es gibt genügend Anlässe und Gründe, im Leid und Glück von anderen Mitleiden oder Mitfreuen zu zeigen, ohne an einen Gott zu glauben.

Mecky macht einen Fehler, der bei seinem Wissen und seiner Intelligenz eigentlich unverständlich ist. Wenn er wollte, könnte er wissen, daß Atheismus keine vollständige Weltanschauung ist, sondern höchstens Teil ganz unterschiedlicher Weltanschauungen sein kann. Ich denke, jeder derjenigen, die hier plakativ und griffig A&As genannt werden, hat eine bestimmte Weltanschauung, und zwar eine, die sich sicherlich nicht im Atheismus erschöpft, nicht einmal auf ihm gründet (wie auch). So wie wir hier auch alle unterschiedlichen politischen Richtungen angehören, auch über Konfessionsgrenzen hinweg. Wenn Mecky das weiß, aber nicht sagt, ist es ein zweifelhafter Trick in der Debatte. Wenn er es nicht weiß, oder es zumindest verdrängt, so ist das eine Wahrnehmungsschwäche zum Schutz seiner Ideologie.

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Wieso soll für einen Atheisten Leiden oder Glück nur "SEINE Sache" sein?

Ganz einfach: Weil der Atheismus keine Orientierungsaussage macht. Der große, atheistische Raum muss erst noch mit Orientierungsaussagen ausgeschmückt werden. Atheismus ist - habe ich schon geschrieben - ja nur eine Negativaussage: Nicht Theist. Da gibt es erst mal keine Inhalte. Dieser große atheistische Raum wird dann ausgeschmückt zum Beispiel durch den Humanismus. Humanismus hat eine Orientierung. Oder durch Marxismus. Marxismus hat eine Orientierung. Oder durch durch Epikureismus. Epikureismus hat eine Orientierung.

 

Welche Orientierung nun ein Mensch wählt, gibt der Atheismus nicht vor. Es ist Sache des Einzelnen, was er da wählt. Vom Atheismus alleine kann man kaum leben - deswegen sucht sich jeder das Seine, traditionell (wie die eben benannten Orientierungsrichtungen) oder selbst zusammengezimmert, sozialfreundlich oder individuell, an Leistung orientiert oder an der persönlich gestalteten Bequemlichkeit oder am Luxus. Was auch immer. Man kann atheistisch Chef einer Menschenrechtsorganisation oder Kopf einer Verbrecherbande sein oder einfach U-Boot fahren. Der Atheismus macht dazu keine Vorgaben. Es ist dem Einzelnen überlassen.

 

Klingt das nicht ziemlich logisch und realistisch?

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Wenn er wollte, könnte er wissen, daß Atheismus keine vollständige Weltanschauung ist, sondern höchstens Teil ganz unterschiedlicher Weltanschauungen sein kann. Ich denke, jeder derjenigen, die hier plakativ und griffig A&As genannt werden, hat eine bestimmte Weltanschauung, und zwar eine, die sich sicherlich nicht im Atheismus erschöpft, nicht einmal auf ihm gründet (wie auch). So wie wir hier auch alle unterschiedlichen politischen Richtungen angehören, auch über Konfessionsgrenzen hinweg. Wenn Mecky das weiß, aber nicht sagt, ist es ein zweifelhafter Trick in der Debatte. Wenn er es nicht weiß, oder es zumindest verdrängt, so ist das eine Wahrnehmungsschwäche zum Schutz seiner Ideologie.

Mecky weiß es schon und hat es schon zuvor geschrieben. Das ist kein Trick, sondern jämmerliches Scheitern am Nichtgelesenwerden. :(

 

Meine Aussage: "Atheismus ist ja eine inhaltliche Negativaussage. Das Wort beschreibt nicht, was ist oder sein soll, sondern lediglich, was NICHT ist und NICHT sein soll: Theismus. Die Orientierung ist jedem erst mal selbst überlassen." ist offensichtlich nicht verstanden worden. Und ich sitze hier, kaue mir die Fingernägel bis zu den Ellenbogen ab und frage mich, wie ich es hätte noch klarer schreiben sollen.

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Ich vestehe nicht, warum irgendeine Gottesvorstellung dazu gehörden soll, sich auch verantwortlich für andere zu zeigen und Gemeinsamkeiten "in der Gemeinde" (häßlicher ausgedrückt: im Kollektiv) herauszubilden? Es gibt genügend Anlässe und Gründe, im Leid und Glück von anderen Mitleiden oder Mitfreuen zu zeigen, ohne an einen Gott zu glauben.

So etwas würde ich auch nie behaupten. Ich behaupte nur, dass Atheismus alleine keine Anregung hierzu gibt. Füllt man den atheistischen Raum mit Humanismus, dann ist die Sozialität wieder vorgegeben. Diese Vorgabe stammt dann allerdings immer noch nicht vom Atheismus, sondern vom Humanismus. Man kann auch nicht-humanistisch und sogar wider-humanistisch Atheist sein.

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Man kann den Spieß übrigens umdrehen. Theismus alleine ist auch noch keine Vorgabe. Ohne das Gottesbild (oder Götterbild) der jeweiligen Theismus-Ausprägung ist auch hier alles möglich. Sogar innerhalb einer Religion ist da unglaublich viel möglich. Vom muslimischen Selbstmordattentäter bis zum braven, muslimischen Bauern, der mit voller Überzeugung und Menschenfreundlichkeit sein vorgeschriebenes Almosen an die Armen gibt, ist eine erhebliche Spannbreite. Und Ähnliches kann man von Christen sagen. Oder von Juden. Oder von egal-was-für-Theisten.

 

Nur ist halt im Begriff des Theismus schon vorgegeben, DASS eine Orientierungsgebung stattfindet. Beim Atheismus liegt dies nicht im Begriff. Trotzdem liegt es so stark in der Natur des Menschen verwurzelt, eine Orientierung zu suchen, dass dies in der Praxis kaum einen Unterschied macht.

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Altmeister Meisner hat auch schon davor gewarnt, Kinder atheistisch zu erziehen. Man würde sie damit zu "geistigen Krüppeln" machen.

Damals haben sich noch viele über diese Bemerkung aufgeregt. Aber die These scheint irgendwie haltbar zu sein.

 

Die These ist Käse.

Jepp. Ich habe sie hier zwar zitiert, aber nicht, weil ich sie teile, sondern weil mich eine solche Verirrung noch nach Jahren verärgert und immer wieder hoch kommt.

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Wieso soll für einen Atheisten Leiden oder Glück nur "SEINE Sache" sein?

Ganz einfach: Weil der Atheismus keine Orientierungsaussage macht. Der große, atheistische Raum muss erst noch mit Orientierungsaussagen ausgeschmückt werden. Atheismus ist - habe ich schon geschrieben - ja nur eine Negativaussage: Nicht Theist. Da gibt es erst mal keine Inhalte. Dieser große atheistische Raum wird dann ausgeschmückt zum Beispiel durch den Humanismus. Humanismus hat eine Orientierung. Oder durch Marxismus. Marxismus hat eine Orientierung. Oder durch durch Epikureismus. Epikureismus hat eine Orientierung.

 

Welche Orientierung nun ein Mensch wählt, gibt der Atheismus nicht vor. Es ist Sache des Einzelnen, was er da wählt. Vom Atheismus alleine kann man kaum leben - deswegen sucht sich jeder das Seine, traditionell (wie die eben benannten Orientierungsrichtungen) oder selbst zusammengezimmert, sozialfreundlich oder individuell, an Leistung orientiert oder an der persönlich gestalteten Bequemlichkeit oder am Luxus. Was auch immer. Man kann atheistisch Chef einer Menschenrechtsorganisation oder Kopf einer Verbrecherbande sein oder einfach U-Boot fahren. Der Atheismus macht dazu keine Vorgaben. Es ist dem Einzelnen überlassen.

 

Klingt das nicht ziemlich logisch und realistisch?

 

Dein Denkfehler: den großen atheistischen Raum gibt es nicht. Es gibt, ob uns das passt oder nicht, nur lauter einzelne Atheisten. Einen Raum, den es nicht gibt, kann man auch nicht ausschmücken.

 

Aber diese einzelne Atheisten haben eigene Orientierungsaussagen. Diese geben sie, ob sie wollen oder nicht weiter. Weshalb Deine Aussage richtig ist, dass man vom Atheismus alleine nicht leben kann. Aber das tut ja auch keiner. Doch das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

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Nur ist halt im Begriff des Theismus schon vorgegeben, DASS eine Orientierungsgebung stattfindet. Beim Atheismus liegt dies nicht im Begriff. Trotzdem liegt es so stark in der Natur des Menschen verwurzelt, eine Orientierung zu suchen, dass dies in der Praxis kaum einen Unterschied macht.

Verrat es mir, weil ich es immer noch nicht verstehe: Welche Orientierung ist in Deinem Theismus schon begrifflich vorgegeben?

 

Ich weiß zwar nichts, ich vermute aber mal, dass sich Deine Gottesvorstellung ganz wesentlich unterscheidet von einer die z.B. sagt: Gott will es (was ich tue) oder Für Gott und Vaterland oder dem Spruch auf der Dollarnote In God we trust. Ich vermute weiter, dass sich alle diese Ausssagen auf denselben Gott beziehen. Wo ist da die begrifflich vorgegebene Orientierung?

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Man kann den Spieß übrigens umdrehen. Theismus alleine ist auch noch keine Vorgabe. Ohne das Gottesbild (oder Götterbild) der jeweiligen Theismus-Ausprägung ist auch hier alles möglich. Sogar innerhalb einer Religion ist da unglaublich viel möglich. Vom muslimischen Selbstmordattentäter bis zum braven, muslimischen Bauern, der mit voller Überzeugung und Menschenfreundlichkeit sein vorgeschriebenes Almosen an die Armen gibt, ist eine erhebliche Spannbreite. Und Ähnliches kann man von Christen sagen. Oder von Juden. Oder von egal-was-für-Theisten.

 

Ja, trotzdem werden sie alle in einen Sack gesteckt und Du musst Dich damit abfinden, dass Dir irgendwas vorgeworfen wird, was Du trotz der gemeinsamen Basis Theismus aus ganzem Herzen ablehnst. Dass solche Diskussionen müde machen, das wissen wir alle.

 

Nur ist halt im Begriff des Theismus schon vorgegeben, DASS eine Orientierungsgebung stattfindet. Beim Atheismus liegt dies nicht im Begriff. Trotzdem liegt es so stark in der Natur des Menschen verwurzelt, eine Orientierung zu suchen, dass dies in der Praxis kaum einen Unterschied macht.

 

Nicht im Begriff, richtig.

Weshalb jeder Atheist von seiner Gesellschaft geprägt auf Orientierung aus seinem kulturellen Hintergrund zurückgreift. Dass dieser im Abendland christlich ist, hören dann manche Atheisten hier nicht so gerne. Aber von nix kommt auch keine Orientierung von Atheisten.

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