iKath Geschrieben 12. September 2012 Melden Share Geschrieben 12. September 2012 (bearbeitet) Hallo, ich habe ein paar Fragen zur Beichte und zum Wesen der Sünde und hoffe, man kann sie mir hier ausreichend beantworten. Ich bin zwar Katholik, habe aber viele Jahre nicht christlich gelebt und weiß daher fast nichts/sehr wenig über den Katholizismus. Seit einiger Zeit habe ich mich aber entschieden katholischer zu leben, weil ich denke, dass das die richtige bzw. keine falsche Entscheidung ist (den anderen christlichen Konfessionen möchte ich ihren rettenden Glauben an Christus nicht absprechen). Wenn man aus Scham einige Dinge nur unzureichend beichtet, nicht so sehr ins Detail geht und allgemein hält (sei es bewusst oder unbewusst, selbst wenn man es nur meint), hat die Beichte dann ihre Gültigkeit? Wenn nicht: Soll man dann noch einmal beichten? Muss man das beim selben Beichtvater machen oder darf man sich einen anderen aussuchen? Muss man wegen einer unzureichenden Beschreibung alle Sünden wiederholen? Bei einer schweren Sünde geht es um das Wissen, das Wollen/die Freiwilligkeit und die Wichtigkeit. Wenn man beim Begehen der Sünde von inneren Zwängen geleitet wird, man sich also innerlich wehrt aber es unter Gewissensbissen trotzdem tut, ist das eine schwere Sünde oder nicht? Ist es eine schwere Sünde, wenn man etwas vermeintlich Schlechtes vorhat, es aber nicht gelungen ist? Wenn man eine schwere Sünde begangen hat, sollte man sofort zum Beichtstuhl laufen oder sich erst einmal Zeit nehmen und über alles nachdenken? Im ersten Fall könnte man etwas vergessen. Im zweiten Fall könnte man in der Zwischenzeit sterben (was wäre eigentlich dann?). Ist das Gewissen eigentlich wirklich der Maßstab für Sünde? Ich habe damit meine Probleme. Es gibt nämlich verängstigte Menschen, die haben bei jedem noch so kleinen Fehler heftigste Gewissensbisse. Mutieren diese Sünden dann automatisch zu schweren Sünden? (Also wenn der Maßstab für die Schwere das eigene Gewissen sein soll). Umgekehrt gibt es Menschen, die ohne Gewissensbisse sogar morden, wie ist es bei ihnen? Wie sieht dieses Schema eigentlich bei Zwangsneurotikern aus? Dass willentliche Gedanken an eine Frau Ehebruch sein können oder sogar sind, das sagt Jesus in der Bibel. Aber wie ist es mit unwillentlichen/unfreiwilligen Gedanken? Also Gedanken, die man nicht haben möchte, sich dagegen wehrt, aber trotzdem aufkommen und einen schon beim Denken schwer belasten (seien es Lästereien, Beleidigungen oder sex. Dinge)? Freue mich über eure Antworten! LG iKath Edit: Ach ja, noch eine skurrile Frage. Wenn man denkt, man dürfe oder solle etwas nicht tun; sich sagt, man nehme sich dieses oder jenes vor (Bsp: heute esse ich mal keine Schokolade), wäre es eine Sünde wenn man das dann trotzdem tut? Wenn nicht: Wäre es eine Sünde, wenn Gewissensbisse dazukämen? bearbeitet 12. September 2012 von iKath Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 12. September 2012 Melden Share Geschrieben 12. September 2012 (bearbeitet) Au wei. Na herzlich willkommen. Wenn man aus Scham einige Dinge nur unzureichend beichtet, nicht so sehr ins Detail geht und allgemein hält (sei es bewusst oder unbewusst, selbst wenn man es nur meint), hat die Beichte dann ihre Gültigkeit? Wenn nicht: Soll man dann noch einmal beichten? Muss man das beim selben Beichtvater machen oder darf man sich einen anderen aussuchen? Muss man wegen einer unzureichenden Beschreibung alle Sünden wiederholen?Im Prinzip gilt, wenn die Beichte nicht vollständig war, weil man etwas absichtlich verschwiegen hat ist sie (vom juristischen Standpunkt aus) ungültig. Ob Gott trotzdem vergibt - Gott helfe uns. Bei wem Du beichtest ist grundsätzlich Deine Sache. Es gibt keine Pflicht einen begonnen Beichtzyklus bei einem einzigen Beichtvater abzuwickeln - gleichwohl kann es sinnvoll sein, damit der Beichtvater die Buße besser auf die Umstände abstellen kann. Bei einer schweren Sünde geht es um das Wissen, das Wollen/die Freiwilligkeit und die Wichtigkeit. Wenn man beim Begehen der Sünde von inneren Zwängen geleitet wird, man sich also innerlich wehrt aber es unter Gewissensbissen trotzdem tut, ist das eine schwere Sünde oder nicht?Ist es eine schwere Sünde, wenn man etwas vermeintlich Schlechtes vorhat, es aber nicht gelungen ist? Die schwere Sünde zeichnet sich durch die willentliche und freiwillige Zurückweisung des göttlichen Heilshandelns aus - bei einem inneren Zwang sehe ich das nicht wirklich gegeben. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte ihren Beichtvater. Wenn man eine schwere Sünde begangen hat, sollte man sofort zum Beichtstuhl laufen oder sich erst einmal Zeit nehmen und über alles nachdenken? Im ersten Fall könnte man etwas vergessen. Im zweiten Fall könnte man in der Zwischenzeit sterben (was wäre eigentlich dann?).Man sollte im Fall der schweren Sünde beichten bevor man zur Kommunion tritt (oder den festen Vorsatz haben, bald zu beichten und das dann auch tun) - die schwere Sünde wäre, wenn man im Bewusstsein der Sünde keine Reue empfindet. Das halte ich für eine sehr sehr seltene Kombination und im Falle desjenigen, der sich auf die Beichte vorbereitet (und damit ja schon den ersten Schritt hin zu Gott wieder gegangen ist) eigentlich nicht mehr gegeben. Aber auch hier ist der erfahrene Beichtvater sicherlich hilfreicher. Ist das Gewissen eigentlich wirklich der Maßstab für Sünde? Ich habe damit meine Probleme. Es gibt nämlich verängstigte Menschen, die haben bei jedem noch so kleinen Fehler heftigste Gewissensbisse. Mutieren diese Sünden dann automatisch zu schweren Sünden? (Also wenn der Maßstab für die Schwere das eigene Gewissen sein soll). Umgekehrt gibt es Menschen, die ohne Gewissensbisse sogar morden, wie ist es bei ihnen?Wie sieht dieses Schema eigentlich bei Zwangsneurotikern aus? Die "Schwere" der Sünde wird bestimmt von ihrer Materie (ein Mord wiegt schwerer als ein nicht zurückgegebenes Buch), dem Grad der Freiwilligkeit und dem Bewusstsein der Zustimmung (wer aus Fahrlässigkeit sündigt hat andere Probleme als jemand, der aus Boshaftigkeit dasselbe tut) und dem Grad der Abwendung von Gott. Das alles zusammenführen und bewerten passiert am besten im Beichtgespräch - abstrakt finde ich das recht sperrig. Dass willentliche Gedanken an eine Frau Ehebruch sein können oder sogar sind, das sagt Jesus in der Bibel. Aber wie ist es mit unwillentlichen/unfreiwilligen Gedanken? Also Gedanken, die man nicht haben möchte, sich dagegen wehrt, aber trotzdem aufkommen und einen schon beim Denken schwer belasten (seien es Lästereien, Beleidigungen oder sex. Dinge)?Dagegen wurden früher Stoßgebete empfohlen - wenn so ein Gedanke aufkommt wendet man sich Gott wieder zu und bittet um Führung in der Versuchung. Sollte heute auch noch funktionieren. bearbeitet 12. September 2012 von Flo77 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 12. September 2012 Melden Share Geschrieben 12. September 2012 (bearbeitet) Edit: Ach ja, noch eine skurrile Frage. Wenn man denkt, man dürfe oder solle etwas nicht tun; sich sagt, man nehme sich dieses oder jenes vor (Bsp: heute esse ich mal keine Schokolade), wäre es eine Sünde wenn man das dann trotzdem tut? Wenn nicht: Wäre es eine Sünde, wenn Gewissensbisse dazukämen?Schokolade ist in sich keine Sünde. Genauso wie ein gebrochener Vorsatz (sofern es kein Gelübde also ein Versprechen an Gott ist) keine Sünde ist. Verwechsle bitte nicht die Sünde mit der landläufigen Fehlinterpretation im Volksmund "eigentlich verboten, aber nicht schlimm, wenn man's trotzdem macht". Eine Sünde ist zunächsteinmal nur, was Dich von Gott trennt bzw. deine Beziehung zu Gott belastet. Alles andere mögen Fehler und schlechte Gewohnheiten sein (die durchaus zur Sünde werden bzw. führen können). Die kann und sollte man bekämpfen - auch mit Gottes Hilfe und vielleicht auch durch die Beichte - aber das bringt die Seele nicht direkt um. bearbeitet 12. September 2012 von Flo77 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
iKath Geschrieben 12. September 2012 Autor Melden Share Geschrieben 12. September 2012 Im Prinzip gilt, wenn die Beichte nicht vollständig war, weil man etwas absichtlich verschwiegen hat ist sie (vom juristischen Standpunkt aus) ungültig. Ob Gott trotzdem vergibt - Gott helfe uns. Ja. Stimmt. Aber darum ging es mir nicht. Besteht die Möglichkeit die Beichte zu wiederholen? Muss man alles neu aufrollen? Schokolade ist in sich keine Sünde. Genauso wie ein gebrochener Vorsatz (sofern es kein Gelübde also ein Versprechen an Gott ist) keine Sünde ist. Ja. Schokolade ist an sich keine Sünde. Aber wenn das Gewissen sie zur Sünde macht? Es heißt ja, alles was gegen das Gewissen geht ist Sünde. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tribald_old Geschrieben 12. September 2012 Melden Share Geschrieben 12. September 2012 Im Prinzip gilt, wenn die Beichte nicht vollständig war, weil man etwas absichtlich verschwiegen hat ist sie (vom juristischen Standpunkt aus) ungültig. Ob Gott trotzdem vergibt - Gott helfe uns. Ja. Stimmt. Aber darum ging es mir nicht. Besteht die Möglichkeit die Beichte zu wiederholen? Muss man alles neu aufrollen? Schokolade ist in sich keine Sünde. Genauso wie ein gebrochener Vorsatz (sofern es kein Gelübde also ein Versprechen an Gott ist) keine Sünde ist. Ja. Schokolade ist an sich keine Sünde. Aber wenn das Gewissen sie zur Sünde macht? Es heißt ja, alles was gegen das Gewissen geht ist Sünde. Dann solltest du mal ein ernstes Wort mit deinem Gewissen reden. Ein Gewissen, das einem die Freude am täglichen Leben ( mit Schokolade ) nehmen will, meint es nicht gut mit einem. Rat gebend..............tribald 3 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 12. September 2012 Melden Share Geschrieben 12. September 2012 Im Prinzip gilt, wenn die Beichte nicht vollständig war, weil man etwas absichtlich verschwiegen hat ist sie (vom juristischen Standpunkt aus) ungültig. Ob Gott trotzdem vergibt - Gott helfe uns.Ja. Stimmt. Aber darum ging es mir nicht. Besteht die Möglichkeit die Beichte zu wiederholen? Muss man alles neu aufrollen?Wenn Du dem Beichtvater in der Eröffnung sagst, daß Du vermutest in der letzten Beichte etwas verschwiegen oder falsch dargestellt zu haben, wird er dir schon sagen, ob er den ganzen Sermon noch mal hören will oder nur den problematischen Teil. Ja. Schokolade ist an sich keine Sünde. Aber wenn das Gewissen sie zur Sünde macht? Es heißt ja, alles was gegen das Gewissen geht ist Sünde.Was gegen Gott gerichtet ist, ist Sünde. In Deinem Fall müsste das Gewissen feststellen, daß Du Schokolade isst, weil Du damit deine Aversion gegen Gott auslebst (ich gebe zu - ich hätte andere Techniken). Oder Dein Gewissen müsste zu dem Schluss kommen, daß Du deinen Körper bewusst mit Schokolade vergiften oder verfetten willst obwohl Du weißt, daß es nicht gesund ist und mit diesem Verhalten gegen das 5. Gebot verstößt. Aber da gerätst Du sehr schnell ins Skrupulantentum - was ich wiederum für umkehrbedürftig halte. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
iKath Geschrieben 12. September 2012 Autor Melden Share Geschrieben 12. September 2012 Was gegen Gott gerichtet ist, ist Sünde. In Deinem Fall müsste das Gewissen feststellen, daß Du Schokolade isst, weil Du damit deine Aversion gegen Gott auslebst (ich gebe zu - ich hätte andere Techniken). Oder Dein Gewissen müsste zu dem Schluss kommen, daß Du deinen Körper bewusst mit Schokolade vergiften oder verfetten willst obwohl Du weißt, daß es nicht gesund ist und mit diesem Verhalten gegen das 5. Gebot verstößt. Aber da gerätst Du sehr schnell ins Skrupulantentum - was ich wiederum für umkehrbedürftig halte. Skrupulantentum? Was ist das? Naja. Das war nur ein Beispiel. Ich kann nämlich so lange über eine Sache grübeln bis es mir verkehrt vorkommt. Die Frage ist dann, ob es dann wirklich verkehrt ist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 12. September 2012 Melden Share Geschrieben 12. September 2012 Was gegen Gott gerichtet ist, ist Sünde. In Deinem Fall müsste das Gewissen feststellen, daß Du Schokolade isst, weil Du damit deine Aversion gegen Gott auslebst (ich gebe zu - ich hätte andere Techniken). Oder Dein Gewissen müsste zu dem Schluss kommen, daß Du deinen Körper bewusst mit Schokolade vergiften oder verfetten willst obwohl Du weißt, daß es nicht gesund ist und mit diesem Verhalten gegen das 5. Gebot verstößt. Aber da gerätst Du sehr schnell ins Skrupulantentum - was ich wiederum für umkehrbedürftig halte. Skrupulantentum? Was ist das? Naja. Das war nur ein Beispiel. Ich kann nämlich so lange über eine Sache grübeln bis es mir verkehrt vorkommt. Die Frage ist dann, ob es dann wirklich verkehrt ist. Der Skrupulant kreist solange um sich selbst und pflegt derart intensiv seine Zweifel, bis er nichts mehr richtig machen kann. Da muss man frühzeitig die Bremse ziehen. Am sonsten landet man beim Brathähnchen aus der Signatur von Oneandonlyson. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 12. September 2012 Melden Share Geschrieben 12. September 2012 Im Prinzip gilt, wenn die Beichte nicht vollständig war, weil man etwas absichtlich verschwiegen hat ist sie (vom juristischen Standpunkt aus) ungültig. Ob Gott trotzdem vergibt - Gott helfe uns. Ja. Stimmt. Aber darum ging es mir nicht. Besteht die Möglichkeit die Beichte zu wiederholen? Muss man alles neu aufrollen? Schokolade ist in sich keine Sünde. Genauso wie ein gebrochener Vorsatz (sofern es kein Gelübde also ein Versprechen an Gott ist) keine Sünde ist. Ja. Schokolade ist an sich keine Sünde. Aber wenn das Gewissen sie zur Sünde macht? Es heißt ja, alles was gegen das Gewissen geht ist Sünde. im prinzip kann man "alles noch mal aufrollen" z.b. in einer sog. generalbeichte. allerdings soll man auch nicht skrupulös sein. das "anbeten" gegen eine versuchung mag zwar früher empfohlen worden sein, aber gerade durch dieses beten bleiben die gedanken ja bei der versuchung und das ist weniger hilfreich. wenn beten, dann allgemein um hilfe in bedrängnis oder für eine gute sache, das lenkt ab. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 12. September 2012 Melden Share Geschrieben 12. September 2012 Hallo iKath! Was glaubst Du, wie Gott das sieht, wenn Du zu undetailliert beichtest oder Taten nicht richtig einschätzt? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
iKath Geschrieben 12. September 2012 Autor Melden Share Geschrieben 12. September 2012 Hallo iKath! Was glaubst Du, wie Gott das sieht, wenn Du zu undetailliert beichtest oder Taten nicht richtig einschätzt? Ich weiß... Ich bin viel zu unüberlegt an die Sache gegangen. Außerdem habe ich irgendwo gelesen, dass man bei einigen Dingen nicht zu sehr ins Detail gehen sollte. Das hat mich wohl (fehl)gelenkt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
iKath Geschrieben 12. September 2012 Autor Melden Share Geschrieben 12. September 2012 Der Skrupulant kreist solange um sich selbst und pflegt derart intensiv seine Zweifel, bis er nichts mehr richtig machen kann. Da muss man frühzeitig die Bremse ziehen. Am sonsten landet man beim Brathähnchen aus der Signatur von Oneandonlyson. Mach bitte keine Späße damit. So geht es mir. Ich kann viele normale Dinge nicht machen, weil ich dahinter immer falsche Absichten entdecke. Und wenn ich dieses (falsche?) Denken bemerke, dann rede ich mir ein, dass ich mir das auch wieder einrede, damit ich das eine tun kann und nur eine Ausrede gesucht habe. Was kann man dagegen tun? Ich habe gelesen, Martin Luther war ein Skrupulant. Oder aber auch Ignatius von Loyola. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 12. September 2012 Melden Share Geschrieben 12. September 2012 Ich habe gelesen, Martin Luther war ein Skrupulant. Oder aber auch Ignatius von Loyola. Richtig. Und die mußten erst gründlich auf den Hund kommen, um da hinauszufinden. Ein Stück eher die Grübelbremse ziehen, bzw. sich dabei vom Neichtvater helfen zu lassen, kann nicht verkehrt sein. 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Higgs Boson Geschrieben 12. September 2012 Melden Share Geschrieben 12. September 2012 Ich habe gelesen, Martin Luther war ein Skrupulant. Oder aber auch Ignatius von Loyola. Richtig. Und die mußten erst gründlich auf den Hund kommen, um da hinauszufinden. Ein Stück eher die Grübelbremse ziehen, bzw. sich dabei vom Neichtvater helfen zu lassen, kann nicht verkehrt sein. Stell Dir vor, die beiden wären nicht auf den Hund gekommen. Ist manchmal nicht das schlechtest einen völlig abgedrehten Weg zuende zu gehen. Aber in beiden Fällen spielten kluge Beichtväter eine entscheidende Rolle. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Mecky Geschrieben 12. September 2012 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 12. September 2012 Der Detailreichtum kommt sowieso erst mit der Zeit. Viel wichtiger scheint mir die Frage zu sein, wie Du Sünde und Vergebung und Beichte einschätzt. Und noch wichtiger scheint mir zu sein, dass Du Dich gleich entschuldigst. Machst Du Dich gerne selbst nieder? Wer verlangt von Dir, dass Du jetzt schon alles verstehen müsstest. Wir sind immer noch auf Seite 1 des Threads. Und wir haben Threads hier im Forum, die viele hundert Seiten lang sind. Wenn man nach hundert Seiten nichts begriffen hat, ist das vielleicht peinlich. Am Anfang eines Threads sind Ungereimtheiten eher die Voraussetzung, dass man miteinander ins Gespräch kommt. Es ist vielleicht nicht die mutigste Art zu beichten, wenn man wesentliche Aspekte versteckt. Aber es ist doch schon mal ein Anfang. Der Trick besteht darin, dass man dann nicht locker lässt. Eine peinliche Sache einfach auszusprechen, obwohl man sich eigentlich nicht so weit fühlt, ist nicht jedermans Sache. Es gibt Extrovertierte, die machen das zwar die ganze Zeit und tragen ihr Herz auf den Lippen. Mir ist es dann gelegentlich viel peinlicher, diesen Leuten zuzuhören, als es ihnen peinlich ist, intimste Dinge zu erzählen, die sie nicht einmal ansatzweise verdaut haben. (Klar: Ich bin eher ein introvertierter Typ). Was anderes ist aber, wenn jemand eine Sache für so peinlich hält, dass er nicht am Ball bleibt, sondern verdrängt. Ich finde es sehr mutig und höchst beachtlich, wenn jemand, der sich schon lange Zeit mit einem peinlichen Thema beschäftigt hat, dann irgendwann in der Lage fühlt, dieses Thema anzusprechen. Bei Freunden kann mir das sogar Tränen entlocken. Da darf ich dann Zeuge von Entwicklungsschritten sein. In der Beichte ist die Gelegenheit, solche Schritte zu machen. Ganz einfach, weil die Beichte durch das Beichtgeheimnis ein absolut geschützter Ort ist. Geht man zu weit (also: überspringt man beim Bekennen die Peinlichkeitsgrenze), kann einem hinterher dies zumindest niemand vorwerfen. Der eigentliche Sinn der Sache ist aber ein Bekenntnis aus innerem Drang heraus. Wenn man ganz bewusst etwas Peinliches ausspricht, sich dessen bewusst ist, es aber dennoch aussprechen will - und zwar nicht deswegen, weil man ansonsten eine Ungültigkeit der Beichte befürchtet oder sich sonstwie Selbstvorwürfe machen würde, sondern weil man spürt, dass einem das gut tut und dass dieser Schritt jetzt der richtige ist. Die völlige Vorbehaltslosigkeit des Beichtbekenntnisses ist ein Ziel. Ein gutes Ziel, meine ich. Aber wenn aus diesem hehren Ziel ein Druck wird, dann liegt was ziemlich schief. Viele Ziele werden eben nicht auf einmal - schwupps! - erreicht. Das wäre auch reichlich billig. Nö, so einfach geht es leider nicht. Es geht nicht darum, die Peinlichkeit zu überspringen - hüpf! - sondern sie zu überwinden und sich dabei zuzugestehen, dass man eben immer ein schwacher Mensch ist und durch Niedrigkeiten tappen muss, vor denen man am Liebsten selbst die Augen verschlösse. Peinlichkeit muss nicht übersprungen, sondern überwunden oder ausgehalten werden. Verstehst Du, was ich meine? Man darf ja durchaus die Hoffnung hegen, dass man sich weiter entwickelt. Nach meiner ersten 7. Klasse war es mir unglaublich peinlich, dass ich sitzengeblieben war. Ich habe es über Jahre verschwiegen. Außer denen, die es sowieso mitbekommen hatten, durfte es niemand wissen. Heute bin ich jenseits der 50 und binde es gelegentlich meinen Schülern auf die Nase, damit sie nicht ebenso Panik schieben, wie ich damals. Und ich brauche mir dafür keinen abzubrechen. Ich habe die Peinlichkeit dieser Tatsache wirklich überwunden. Andere Sachen sind mir nach wie vor peinlich und ich behalte sie für mich. Bei vielen von ihnen kann ich aber ganz gut damit leben. Beichten kann ich inzwischen die meisten. Dies alles ist ein Zeichen dafür, dass ich mich weiterentwickelt habe. Und zu dieser Weiterentwicklung habe ich keinen Prügelstock gebraucht. Ebenso, wie es mir eine Ehre ist, wenn mir Freunde etwas anvertrauen, so ist es mir auch ein Stolz, wenn ich selbst etwas aussprechen kann, was ich mich vor einiger Zeit nicht einmal klar zu denken getraut habe. Ich glaube, dass es genau das ist, was Gott von mir will: Dass ich lebe. Dass ich mit dem Leben irgendwie zu Streich komme. Und dass ich mich dabei weiter entwickle - hin zu einem Menschen, der immer besser vertrauen kann, ehrlicher beichten (und auch ansonsten ehrlicher und offener reden) kann. Und so weiter. 5 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 12. September 2012 Melden Share Geschrieben 12. September 2012 Ich habe gelesen, Martin Luther war ein Skrupulant. Oder aber auch Ignatius von Loyola. Ich mag keine solche Festlegungen. Natürlich hat Luther viele Skrupel gehabt und sich einen Mordskopf darum gemacht. Viel interessanter finde ich, wie er sich zu befreien versucht hat. Irgendwie hat er ja seinen modus vivendi gefunden. Interessant - auch wenn für mich seine Art und Weise nicht in Frage käme. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
josef Geschrieben 13. September 2012 Melden Share Geschrieben 13. September 2012 (bearbeitet) Lieber Kath, Willkommen im Forum. Hallo, ich habe ein paar Fragen zur Beichte und zum Wesen der Sünde... ... Mit "Sünde" wird der Schaden bezeichnet den der Mensch vorsätzlich an sich, an seinen Mitmenschen und an GOTTES Barmherzigkeit begeht. - Der Schaden den der verstockte Mensch GOTT zufügt, wird deutlich aus der Mahnung JESU in Matthäus 12,31-32 ·31 Darum sage ICH euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben; aber die Lästerung gegen den GEIST wird nicht vergeben. ·32 Und wer etwas redet gegen den MENSCHENSOHN, dem wird es vergeben; aber wer etwas redet gegen den HEILIGEN GEIST, dem wird's nicht vergeben, weder in dieser noch in jener Welt. - Der Schaden an sich selbst und an den Mitmenschen kann im Tun des Bösen bestehen o d e r im Unterlassen des Guten. Wer weiß - und nicht bloß irrigerweise meint - daß ihm zB. Schokolade gesundheitlich schadet, der versündigt sich gegen sich selbst. Das Entscheidende beim Widersagen der Sünde ist die Reue und nicht die Beichte. Scham ist eine Folge der Reue - man schämt sich und will die Sünde nie wieder begehen. Der Sinn der Beichte: Wer seine Sünde bereut, fühlt sich seelisch beschmutzt und will sich reinigen, dh. den geistigen Schmutz und Dreck loswerden den die Sünde angerichtet hat. Wer sich durch eine Beichte nicht gereinigt fühlt, geht halt nochmal zur Beichte. Maßgebend für das Verständnis von Sünde, Beichte und Gewissen ist der Katechismus der Katholischen Kirche den der HEILIGE GEIST GOTTES den Papst verkünden lässt: Die Sünde Art.1849 Die Sünde ist ein Verstoß gegen die Vernunft, die Wahrheit und das rechte Gewissen; sie ist eine Verfehlung gegen die wahre Liebe zu GOTT und zum Nächsten aufgrund einer abartigen Anhänglichkeit an gewisse Güter. Sie verletzt die Natur des Menschen und die menschliche Solidarität. Sie wurde definiert als "ein Wort, eine Tat oder ein Begehren im Widerspruch zum ewigen Gesetz" (Augustinus, Faust. 22, 27) [Vgl. Röm 1,28-32; 1 Kor 6,9-10; Eph 5,3-5; Kot 3,5-8; 1 Tim 1,9-10; 2Tim 3,2-5]. Art:1850 Die Sünde ist eine Beleidigung GOTTES: "Gegen DICH allein habe ich gesündigt, ich habe getan, was DIR mißfällt" (Ps 51,6). Die Sünde lehnt sich gegen die Liebe GOTTES zu uns auf und wendet unsere Herzen von IHM ab. Wie die Ursünde ist sie ein Ungehorsam, eine Auflehnung gegen GOTT durch den Willen, "wie Gott" zu werden und dadurch Gut und Böse zu erkennen und zu bestimmen (Gen 3,5). Die Sünde ist somit "die bis zur Verachtung GOTTES gesteigerte Selbstliebe" (Augustinus, civ. 14,28). Die Sünde ist wegen dieser stolzen Überheblichkeit dem Gehorsam JESU [Vgl. Phil 2,6-9], der das Heil wirkt, völlig entgegengesetzt. Art.1852 Die Sünden sind vielfältig; die Schrift enthält mehrere Sündenregister. Der Galaterbrief setzt dabei der Frucht des GEISTES die Werke des Fleisches entgegen: "Die Werke des Fleisches sind deutlich erkennbar: Unzucht, Unsittlichkeit, ausschweifendes Leben, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, Neid und Mißgunst, [unmäßige] Trink- und Eßgelage und ähnliches mehr. Ich wiederhole, was ich euch schon früher gesagt habe: Wer so etwas tut, wird das Reich GOTTES nicht erben" (Gal 5, 19_21)1. Art.1854 Die Sünden sind nach ihrer Schwere zu beurteilen. Die schon in der Schrift erkennbare [Vgl. 1 Joh 6,16-17] Unterscheidung zwischen Todsünde und läßlicher Sünde wurde von der Überlieferung der Kirche übernommen. Die Erfahrung der Menschen bestätigt sie .Art.1855 Die Todsünde zerstört die Liebe im Herzen des Menschen durch einen schweren Verstoß gegen das Gesetz GOTTES. In ihr wendet sich der Mensch von GOTT, seinem letzten Ziel und seiner Seligkeit, ab und zieht ihm ein minderes Gut vor. Die läßliche Sünde läßt die Liebe bestehen, verstößt aber gegen sie und verletzt sie. Art. 1857 Damit eine Tat eine Todsünde ist, müssen gleichzeitig drei Bedingungen erfüllt sein: "Eine Todsünde ist jene Sünde, die eine schwerwiegende Materie zum Gegenstand hat und die dazu mit vollem Bewußtsein und bedachter Zustimmung begangen wird" (RP 17). Art.1864 "Wer aber den HEILIGEN GEIST lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften" (Mk 3,29) [Vgl. Mt 12,32; Lk 12,10]. Die Barmherzigkeit GOTTES ist grenzenlos; wer sich aber absichtlich weigert, durch Reue das Erbarmen GOTTES anzunehmen, weist die Vergebung seiner Sünden und das vom HEILIGEN GEIST angebotene Heil zurück [Vgl. DeV 46.]. Eine solche Verhärtung kann zur Unbußfertigkeit bis zum Tod und zum ewigen Verderben führen. Das Sakrament der Buße und Versöhnung Art.1424 Man nennt es Sakrament der Beichte, denn das Geständnis, das Bekenntnis der Sünden vor dem Priester, ist ein wesentliches Element dieses Sakramentes. Dieses Sakrament ist auch ein Bekenntnis im Sinn der Anerkennung und des Lobpreises der Heiligkeit GOTTES und SEINES Erbarmens gegenüber dem sündigen Menschen. Man nennt es Sakrament der Vergebung, denn durch die sakramentale Lossprechung des Priesters gewährt GOTT dem Beichtenden "Verzeihung und Frieden" (OP, Absolutionsformel). Man nennt es Sakrament der Versöhnung, denn es schenkt dem Sünder die versöhnende Liebe GOTTES: "Laßt euch mit GOTT versöhnen !" (2 Kor 5,20). Wer aus der barmherzigen Liebe GOTTES lebt, ist bereit, dem Ruf des HERRN zu entsprechen: "Geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder!" (Mt 5,24). Das Gewissen Art,1778 Das Gewissen ist ein Urteil der Vernunft, in welchem der Mensch erkennt, ob eine konkrete Handlung, die er beabsichtigt, gerade ausführt oder schon getan hat, sittlich gut oder schlecht ist. Bei allem, was er sagt und tut, ist der Mensch verpflichtet, sich genau an das zu halten, wovon er weiß, daß es recht und richtig ist. Durch das Gewissensurteil vernimmt und erkennt der Mensch die Anordnungen des göttlichen Gesetzes. Das Gewissen ist "ein Gesetz des GEISTES" und ist darüber hinaus "eine unmittelbare Einsprechung", die "auch den Begriff der Verantwortlichkeit, der Pflicht, einer Drohung und einer Verheißung" in sich schließt. Es ist ein Bote dessen, der sowohl in der Natur als auch in der Gnade hinter einem Schleier zu uns spricht und uns durch seine Stellvertreter lehrt und regiert. Das Gewissen ist der ursprüngliche Statthalter CHRISTI" (J. H. Newman, Brief an den Herzog von Norfolk 5). Art.1782 Der Mensch hat das Recht, in Freiheit seinem Gewissen entsprechend zu handeln, und sich dadurch persönlich sittlich zu entscheiden. "Er darf also nicht gezwungen werden, gegen sein Gewissen zu handeln. Er darf aber auch nicht daran gehindert werden, gemäß seinem Gewissen zu handeln, besonders im Bereiche der Religion" (DH 3). Art.1786 Vor eine sittliche Entscheidung gestellt, kann das Gewissen in Übereinstimmung mit der Vernunft und dem göttlichen Gesetz richtig urteilen oder, falls es sich an beides nicht hält, irren. Gruß josef bearbeitet 13. September 2012 von josef Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Der Geist Geschrieben 13. September 2012 Melden Share Geschrieben 13. September 2012 Lieber Kath, Willkommen im Forum. Hallo, ich habe ein paar Fragen zur Beichte und zum Wesen der Sünde... ... Mit "Sünde" wird der Schaden bezeichnet den der Mensch vorsätzlich an sich, an seinen Mitmenschen und an GOTTES Barmherzigkeit begeht. - Der Schaden den der verstockte Mensch GOTT zufügt, wird deutlich aus der Mahnung JESU in Matthäus 12,31-32 ·31 Darum sage ICH euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben; aber die Lästerung gegen den GEIST wird nicht vergeben. ·32 Und wer etwas redet gegen den MENSCHENSOHN, dem wird es vergeben; aber wer etwas redet gegen den HEILIGEN GEIST, dem wird's nicht vergeben, weder in dieser noch in jener Welt. - Der Schaden an sich selbst und an den Mitmenschen kann im Tun des Bösen bestehen o d e r im Unterlassen des Guten. Wer weiß - und nicht bloß irrigerweise meint - daß ihm zB. Schokolade gesundheitlich schadet, der versündigt sich gegen sich selbst. Das Entscheidende beim Widersagen der Sünde ist die Reue und nicht die Beichte. Scham ist eine Folge der Reue - man schämt sich und will die Sünde nie wieder begehen. Der Sinn der Beichte: Wer seine Sünde bereut, fühlt sich seelisch beschmutzt und will sich reinigen, dh. den geistigen Schmutz und Dreck loswerden den die Sünde angerichtet hat. Wer sich durch eine Beichte nicht gereinigt fühlt, geht halt nochmal zur Beichte. Maßgebend für das Verständnis von Sünde, Beichte und Gewissen ist der Katechismus der Katholischen Kirche den der HEILIGE GEIST GOTTES den Papst verkünden lässt: Die Sünde Art.1849 Die Sünde ist ein Verstoß gegen die Vernunft, die Wahrheit und das rechte Gewissen; sie ist eine Verfehlung gegen die wahre Liebe zu GOTT und zum Nächsten aufgrund einer abartigen Anhänglichkeit an gewisse Güter. Sie verletzt die Natur des Menschen und die menschliche Solidarität. Sie wurde definiert als "ein Wort, eine Tat oder ein Begehren im Widerspruch zum ewigen Gesetz" (Augustinus, Faust. 22, 27) [Vgl. Röm 1,28-32; 1 Kor 6,9-10; Eph 5,3-5; Kot 3,5-8; 1 Tim 1,9-10; 2Tim 3,2-5]. Art:1850 Die Sünde ist eine Beleidigung GOTTES: "Gegen DICH allein habe ich gesündigt, ich habe getan, was DIR mißfällt" (Ps 51,6). Die Sünde lehnt sich gegen die Liebe GOTTES zu uns auf und wendet unsere Herzen von IHM ab. Wie die Ursünde ist sie ein Ungehorsam, eine Auflehnung gegen GOTT durch den Willen, "wie Gott" zu werden und dadurch Gut und Böse zu erkennen und zu bestimmen (Gen 3,5). Die Sünde ist somit "die bis zur Verachtung GOTTES gesteigerte Selbstliebe" (Augustinus, civ. 14,28). Die Sünde ist wegen dieser stolzen Überheblichkeit dem Gehorsam JESU [Vgl. Phil 2,6-9], der das Heil wirkt, völlig entgegengesetzt. Art.1852 Die Sünden sind vielfältig; die Schrift enthält mehrere Sündenregister. Der Galaterbrief setzt dabei der Frucht des GEISTES die Werke des Fleisches entgegen: "Die Werke des Fleisches sind deutlich erkennbar: Unzucht, Unsittlichkeit, ausschweifendes Leben, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, Neid und Mißgunst, [unmäßige] Trink- und Eßgelage und ähnliches mehr. Ich wiederhole, was ich euch schon früher gesagt habe: Wer so etwas tut, wird das Reich GOTTES nicht erben" (Gal 5, 19_21)1. Art.1854 Die Sünden sind nach ihrer Schwere zu beurteilen. Die schon in der Schrift erkennbare [Vgl. 1 Joh 6,16-17] Unterscheidung zwischen Todsünde und läßlicher Sünde wurde von der Überlieferung der Kirche übernommen. Die Erfahrung der Menschen bestätigt sie .Art.1855 Die Todsünde zerstört die Liebe im Herzen des Menschen durch einen schweren Verstoß gegen das Gesetz GOTTES. In ihr wendet sich der Mensch von GOTT, seinem letzten Ziel und seiner Seligkeit, ab und zieht ihm ein minderes Gut vor. Die läßliche Sünde läßt die Liebe bestehen, verstößt aber gegen sie und verletzt sie. Art. 1857 Damit eine Tat eine Todsünde ist, müssen gleichzeitig drei Bedingungen erfüllt sein: "Eine Todsünde ist jene Sünde, die eine schwerwiegende Materie zum Gegenstand hat und die dazu mit vollem Bewußtsein und bedachter Zustimmung begangen wird" (RP 17). Art.1864 "Wer aber den HEILIGEN GEIST lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften" (Mk 3,29) [Vgl. Mt 12,32; Lk 12,10]. Die Barmherzigkeit GOTTES ist grenzenlos; wer sich aber absichtlich weigert, durch Reue das Erbarmen GOTTES anzunehmen, weist die Vergebung seiner Sünden und das vom HEILIGEN GEIST angebotene Heil zurück [Vgl. DeV 46.]. Eine solche Verhärtung kann zur Unbußfertigkeit bis zum Tod und zum ewigen Verderben führen. Das Sakrament der Buße und Versöhnung Art.1424 Man nennt es Sakrament der Beichte, denn das Geständnis, das Bekenntnis der Sünden vor dem Priester, ist ein wesentliches Element dieses Sakramentes. Dieses Sakrament ist auch ein Bekenntnis im Sinn der Anerkennung und des Lobpreises der Heiligkeit GOTTES und SEINES Erbarmens gegenüber dem sündigen Menschen. Man nennt es Sakrament der Vergebung, denn durch die sakramentale Lossprechung des Priesters gewährt GOTT dem Beichtenden "Verzeihung und Frieden" (OP, Absolutionsformel). Man nennt es Sakrament der Versöhnung, denn es schenkt dem Sünder die versöhnende Liebe GOTTES: "Laßt euch mit GOTT versöhnen !" (2 Kor 5,20). Wer aus der barmherzigen Liebe GOTTES lebt, ist bereit, dem Ruf des HERRN zu entsprechen: "Geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder!" (Mt 5,24). Das Gewissen Art,1778 Das Gewissen ist ein Urteil der Vernunft, in welchem der Mensch erkennt, ob eine konkrete Handlung, die er beabsichtigt, gerade ausführt oder schon getan hat, sittlich gut oder schlecht ist. Bei allem, was er sagt und tut, ist der Mensch verpflichtet, sich genau an das zu halten, wovon er weiß, daß es recht und richtig ist. Durch das Gewissensurteil vernimmt und erkennt der Mensch die Anordnungen des göttlichen Gesetzes. Das Gewissen ist "ein Gesetz des GEISTES" und ist darüber hinaus "eine unmittelbare Einsprechung", die "auch den Begriff der Verantwortlichkeit, der Pflicht, einer Drohung und einer Verheißung" in sich schließt. Es ist ein Bote dessen, der sowohl in der Natur als auch in der Gnade hinter einem Schleier zu uns spricht und uns durch seine Stellvertreter lehrt und regiert. Das Gewissen ist der ursprüngliche Statthalter CHRISTI" (J. H. Newman, Brief an den Herzog von Norfolk 5). Art.1782 Der Mensch hat das Recht, in Freiheit seinem Gewissen entsprechend zu handeln, und sich dadurch persönlich sittlich zu entscheiden. "Er darf also nicht gezwungen werden, gegen sein Gewissen zu handeln. Er darf aber auch nicht daran gehindert werden, gemäß seinem Gewissen zu handeln, besonders im Bereiche der Religion" (DH 3). Art.1786 Vor eine sittliche Entscheidung gestellt, kann das Gewissen in Übereinstimmung mit der Vernunft und dem göttlichen Gesetz richtig urteilen oder, falls es sich an beides nicht hält, irren. Gruß josef Glaubst Du wirklich Du hilfst einem suchenden Menschen weiter, indem Du ihm den Katechismus um die Ohren schlägst...Der Katechsimus ist an sich schon von recht beschränkten Wert und in dieser Situation als Hilfe nutzlos. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 13. September 2012 Melden Share Geschrieben 13. September 2012 Art:1850 Die Sünde ist eine Beleidigung GOTTES: "Gegen DICH allein habe ich gesündigt, ich habe getan, was DIR mißfällt" (Ps 51,6). Der Doppelpunkt ist falsch. Das eine ergibt sich nicht aus dem anderen. Es gibt haufenweise Menschen, die tun, was mir missfällt. So was beleidigt mich aber nicht im Geringsten. Beleidigen tut so etwas nur eingebildete Schnösel, die keine Einsicht in den freien Willen anderer Menschen haben und die diesen dieses Recht auf eine eigene Sichtweise und eine eigene Lebenspraxis nicht zugestehen. Ziemlich üble Typen also. Wenn z.B. ein Kind entgegen der Anweisung seiner Eltern in der Schule unruhig ist, dann kann dies den Eltern natürlich missfallen. Aber dennoch ist es nicht der Anlass für die beleidigte Leberwurst, sondern zur Sorge und Fürsorge. Eltern, die in solchen Fällen beleidigt sind, anstatt hier suchend, verstehend und mitfühlend auf das Kind zuzugehen, sind eine Katastrophe. Der KKK denkt hier wieder einmal zu klein von Gott. Solche Sätze entspringen eher der Unfähigkeit schnell zu beleidigender Menschen, die sich keine andere Reaktionsweise vorstellen können, als beleidigt zu sein. Wie peinlich für die Autoren des KKK! Was für ein Zeugnis menschlicher Unreife! Wie unreif und hartherzig muss man eigentlich sein, um so einen Mist in ein Buch zu schreiben, das weltweite Bedeutung haben soll! 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
iKath Geschrieben 13. September 2012 Autor Melden Share Geschrieben 13. September 2012 (bearbeitet) Also das mit dem Gewissen ist recht schwer für mich zu verstehen und zu akzeptieren. Ich glaube nämlich, ich bin wirklich skrupulös. Wie kann ich das Skrupulantentum abstellen? Dass willentliche Gedanken an eine Frau Ehebruch sein können oder sogar sind, das sagt Jesus in der Bibel. Aber wie ist es mit unwillentlichen/unfreiwilligen Gedanken? Also Gedanken, die man nicht haben möchte, sich dagegen wehrt, aber trotzdem aufkommen und einen schon beim Denken schwer belasten (seien es Lästereien, Beleidigungen oder sex. Dinge)? Obige Frage nach den unfreiwilligen Gedanken hätte ich gerne auch noch beantwortet. Wäre jemand so lieb? Der KKK denkt hier wieder einmal zu klein von Gott. Solche Sätze entspringen eher der Unfähigkeit schnell zu beleidigender Menschen, die sich keine andere Reaktionsweise vorstellen können, als beleidigt zu sein. Wie peinlich für die Autoren des KKK! Was für ein Zeugnis menschlicher Unreife! Wie unreif und hartherzig muss man eigentlich sein, um so einen Mist in ein Buch zu schreiben, das weltweite Bedeutung haben soll! Wieso sprichst du so schlecht vom KKK? Das erschreckt mich etwas. Ich dachte du bist Katholik. bearbeitet 13. September 2012 von iKath Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 13. September 2012 Melden Share Geschrieben 13. September 2012 Also das mit dem Gewissen ist recht schwer für mich zu verstehen und zu akzeptieren. Ich glaube nämlich, ich bin wirklich skrupulös. Wie kann ich das Skrupulantentum abstellen? Durch gute Lektüre und einen fähigen Seelsorger. Lass Dich begleiten. Wieso sprichst du so schlecht vom KKK? Das erschreckt mich etwas. Ich dachte du bist Katholik.Auch ein Katholik kann den KKK sehr kritisch sehen. Der KKK ist (entgegen der Meinung betont konservativ-zu-erscheinen-wollender Kreise) KEIN simples Lesebuch für einfache Gläubige, sondern eine Handreichung für seelsorgerisch und katechetisch Tätige. Bei jemandem wie Dir, der ohnehin zum Selbstzweifel neigt kann der KKK diese Tendenzen verstärken (glaube mir ich spreche aus Erfahrung - wenn man nicht von selbst den Punkt erreicht an dem man akzeptiert, daß man in der Hölle landen wird, wenn Gott nur gerecht und nicht auch der Erbarmer ist, wird es schwierig) anstatt als Hilfe zu dienen. Katechese ist ein dialogischer Prozess. Sowas kann man nicht mit einem Buch machen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 13. September 2012 Melden Share Geschrieben 13. September 2012 Der KKK denkt hier wieder einmal zu klein von Gott. Solche Sätze entspringen eher der Unfähigkeit schnell zu beleidigender Menschen, die sich keine andere Reaktionsweise vorstellen können, als beleidigt zu sein. Wie peinlich für die Autoren des KKK! Was für ein Zeugnis menschlicher Unreife! Wie unreif und hartherzig muss man eigentlich sein, um so einen Mist in ein Buch zu schreiben, das weltweite Bedeutung haben soll! Wieso sprichst du so schlecht vom KKK? Das erschreckt mich etwas. Ich dachte du bist Katholik. Wenn Du von Deinen Skrupeln wegkommen willst, musst Du zuerst einmal aufhören, über so was zu erschrecken. Ich bin der Meinung, dass die katholische Kirche und insbesondere die Katechese und Verkündigung der Kirche durch den KKK schwer schädigend in Mitleidenschaft gezogen wird. Darum spreche ich schlecht vom KKK. Das, was seine Urheber da herausgegeben haben missfällt mir sehr - und zwar unter anderem wegen dem dort vertretenen kleinkarierten Gottesbild. Ich bin der heftigen Überzeugung, dass Leute wie Du, die es eigentlich "richtig" machen wollen (ja: Skrupulösität hat nämlich auch seine höchst ehrenwerten Seiten! In den richtigen Bahnen formt sie sich zu einer höchst gewinnbringenden, wenn auch oft kritischen, Loyalität.) durch ein solches Schreibwerk auf eine sehr verhängnisvolle Bahn gezogen werden. Gerade Skrupulösität kann nur durch Weite und Vertrauen in die eigene Urteilsfähigkeit überwunden werden. Ganz gewiss nicht durch Kleinkariertheiten im Gottesbild. Ich könnte mich jetzt maßlos darüber aufregen, dass man an dieser von mir benannten KKK-Stell schon wieder ein Bibelzitat nimmt, und da etwas draus macht, was mit dem Bibelwort gar nicht gemeint ist. Man macht sich die Autorität der Bibel zunutze (und Autorität ist ein Knackpunktbegriff für Skrupulanten - genau damit haben sie Schwierigekeiten.) und überträgt sie auf eine eigene Ideologie, die mit dem Bibelwort überhaupt nicht zu belegen ist. Autoritätsklau sozusagen. Zum Schluss sollen die Leute dann auf die Behauptung, Gott sei beleidigt, genau so gehorsam hören, wie auf die existenzielle Erkenntnis "vor Dir allein habe ich gesündigt", wie sie in der Bibel steht. Das ist doch ein ganz übles Verfahren! Und die Urheber dieses Artikels müssen sich meine Kritik einfach gefallen lassen. Und es wird ihnen schwer fallen, mir gleichwertige Argumente entgegenzusetzen. 2 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lucie Geschrieben 14. September 2012 Melden Share Geschrieben 14. September 2012 ... etwas draus macht, was mit dem Bibelwort gar nicht gemeint ist. Man macht sich die Autorität der Bibel zunutze ... und überträgt sie auf eine eigene Ideologie, die mit dem Bibelwort überhaupt nicht zu belegen ist. Autoritätsklau sozusagen. Zum Schluss sollen die Leute dann auf die Behauptung, Gott sei beleidigt, genau so gehorsam hören, wie auf die existenzielle Erkenntnis "vor Dir allein habe ich gesündigt", wie sie in der Bibel steht. Das ist doch ein ganz übles Verfahren! ... Sehr schön beschrieben. Den KKK zu kritisieren steht mir nicht zu (ich bin nicht römisch-katholisch), aber dieses Verfahren kenne ich. Aus meiner Sicht hat es sogar eine noch schlimmere Wirkung, nämlich dass der Zugang zur Bibel verstellt wird und man so ein Wort wie das zitierte nicht mehr hören kann ohne dabei zu denken: Ich habe Gott "beleidigt". Und dadurch wird die Hilfe, die einem gerade durch die Psalmen der Bibel so reichlich geschenkt werden könnte, verhindert. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
josef Geschrieben 14. September 2012 Melden Share Geschrieben 14. September 2012 (bearbeitet) Lieber Geist, ... Mit "Sünde" wird der Schaden bezeichnet den der Mensch vorsätzlich an sich, an seinen Mitmenschen und an GOTTES Barmherzigkeit begeht. - Der Schaden den der verstockte Mensch GOTT zufügt, wird deutlich aus der Mahnung JESU in Matthäus 12,31-32 ·31 Darum sage ICH euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben; aber die Lästerung gegen den GEIST wird nicht vergeben. ·32 Und wer etwas redet gegen den MENSCHENSOHN, dem wird es vergeben; aber wer etwas redet gegen den HEILIGEN GEIST, dem wird's nicht vergeben, weder in dieser noch in jener Welt. - Der Schaden an sich selbst und an den Mitmenschen kann im Tun des Bösen bestehen o d e r im Unterlassen des Guten. Wer weiß - und nicht bloß irrigerweise meint - daß ihm zB. Schokolade gesundheitlich schadet, der versündigt sich gegen sich selbst. Das Entscheidende beim Widersagen der Sünde ist die Reue und nicht die Beichte. Scham ist eine Folge der Reue - man schämt sich und will die Sünde nie wieder begehen. Der Sinn der Beichte: Wer seine Sünde bereut, fühlt sich seelisch beschmutzt und will sich reinigen, dh. den geistigen Schmutz und Dreck loswerden den die Sünde angerichtet hat. Wer sich durch eine Beichte nicht gereinigt fühlt, geht halt nochmal zur Beichte. Maßgebend für das Verständnis von Sünde, Beichte und Gewissen ist der Katechismus der Katholischen Kirche den der HEILIGE GEIST GOTTES den Papst verkünden lässt: Die Sünde Art.1849 Die Sünde ist ein Verstoß gegen die Vernunft, die Wahrheit und das rechte Gewissen; sie ist eine Verfehlung gegen die wahre Liebe zu GOTT und zum Nächsten aufgrund einer abartigen Anhänglichkeit an gewisse Güter. Sie verletzt die Natur des Menschen und die menschliche Solidarität. Sie wurde definiert als "ein Wort, eine Tat oder ein Begehren im Widerspruch zum ewigen Gesetz" (Augustinus, Faust. 22, 27) [Vgl. Röm 1,28-32; 1 Kor 6,9-10; Eph 5,3-5; Kot 3,5-8; 1 Tim 1,9-10; 2Tim 3,2-5]. Art:1850 Die Sünde ist eine Beleidigung GOTTES: "Gegen DICH allein habe ich gesündigt, ich habe getan, was DIR mißfällt" (Ps 51,6). Die Sünde lehnt sich gegen die Liebe GOTTES zu uns auf und wendet unsere Herzen von IHM ab. Wie die Ursünde ist sie ein Ungehorsam, eine Auflehnung gegen GOTT durch den Willen, "wie Gott" zu werden und dadurch Gut und Böse zu erkennen und zu bestimmen (Gen 3,5). Die Sünde ist somit "die bis zur Verachtung GOTTES gesteigerte Selbstliebe" (Augustinus, civ. 14,28). Die Sünde ist wegen dieser stolzen Überheblichkeit dem Gehorsam JESU [Vgl. Phil 2,6-9], der das Heil wirkt, völlig entgegengesetzt. Art.1852 Die Sünden sind vielfältig; die Schrift enthält mehrere Sündenregister. Der Galaterbrief setzt dabei der Frucht des GEISTES die Werke des Fleisches entgegen: "Die Werke des Fleisches sind deutlich erkennbar: Unzucht, Unsittlichkeit, ausschweifendes Leben, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, Neid und Mißgunst, [unmäßige] Trink- und Eßgelage und ähnliches mehr. Ich wiederhole, was ich euch schon früher gesagt habe: Wer so etwas tut, wird das Reich GOTTES nicht erben" (Gal 5, 19_21)1. Art.1854 Die Sünden sind nach ihrer Schwere zu beurteilen. Die schon in der Schrift erkennbare [Vgl. 1 Joh 6,16-17] Unterscheidung zwischen Todsünde und läßlicher Sünde wurde von der Überlieferung der Kirche übernommen. Die Erfahrung der Menschen bestätigt sie .Art.1855 Die Todsünde zerstört die Liebe im Herzen des Menschen durch einen schweren Verstoß gegen das Gesetz GOTTES. In ihr wendet sich der Mensch von GOTT, seinem letzten Ziel und seiner Seligkeit, ab und zieht ihm ein minderes Gut vor. Die läßliche Sünde läßt die Liebe bestehen, verstößt aber gegen sie und verletzt sie. Art. 1857 Damit eine Tat eine Todsünde ist, müssen gleichzeitig drei Bedingungen erfüllt sein: "Eine Todsünde ist jene Sünde, die eine schwerwiegende Materie zum Gegenstand hat und die dazu mit vollem Bewußtsein und bedachter Zustimmung begangen wird" (RP 17). Art.1864 "Wer aber den HEILIGEN GEIST lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften" (Mk 3,29) [Vgl. Mt 12,32; Lk 12,10]. Die Barmherzigkeit GOTTES ist grenzenlos; wer sich aber absichtlich weigert, durch Reue das Erbarmen GOTTES anzunehmen, weist die Vergebung seiner Sünden und das vom HEILIGEN GEIST angebotene Heil zurück [Vgl. DeV 46.]. Eine solche Verhärtung kann zur Unbußfertigkeit bis zum Tod und zum ewigen Verderben führen. Das Sakrament der Buße und Versöhnung Art.1424 Man nennt es Sakrament der Beichte, denn das Geständnis, das Bekenntnis der Sünden vor dem Priester, ist ein wesentliches Element dieses Sakramentes. Dieses Sakrament ist auch ein Bekenntnis im Sinn der Anerkennung und des Lobpreises der Heiligkeit GOTTES und SEINES Erbarmens gegenüber dem sündigen Menschen. Man nennt es Sakrament der Vergebung, denn durch die sakramentale Lossprechung des Priesters gewährt GOTT dem Beichtenden "Verzeihung und Frieden" (OP, Absolutionsformel). Man nennt es Sakrament der Versöhnung, denn es schenkt dem Sünder die versöhnende Liebe GOTTES: "Laßt euch mit GOTT versöhnen !" (2 Kor 5,20). Wer aus der barmherzigen Liebe GOTTES lebt, ist bereit, dem Ruf des HERRN zu entsprechen: "Geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder!" (Mt 5,24). Das Gewissen Art,1778 Das Gewissen ist ein Urteil der Vernunft, in welchem der Mensch erkennt, ob eine konkrete Handlung, die er beabsichtigt, gerade ausführt oder schon getan hat, sittlich gut oder schlecht ist. Bei allem, was er sagt und tut, ist der Mensch verpflichtet, sich genau an das zu halten, wovon er weiß, daß es recht und richtig ist. Durch das Gewissensurteil vernimmt und erkennt der Mensch die Anordnungen des göttlichen Gesetzes. Das Gewissen ist "ein Gesetz des GEISTES" und ist darüber hinaus "eine unmittelbare Einsprechung", die "auch den Begriff der Verantwortlichkeit, der Pflicht, einer Drohung und einer Verheißung" in sich schließt. Es ist ein Bote dessen, der sowohl in der Natur als auch in der Gnade hinter einem Schleier zu uns spricht und uns durch seine Stellvertreter lehrt und regiert. Das Gewissen ist der ursprüngliche Statthalter CHRISTI" (J. H. Newman, Brief an den Herzog von Norfolk 5). Art.1782 Der Mensch hat das Recht, in Freiheit seinem Gewissen entsprechend zu handeln, und sich dadurch persönlich sittlich zu entscheiden. "Er darf also nicht gezwungen werden, gegen sein Gewissen zu handeln. Er darf aber auch nicht daran gehindert werden, gemäß seinem Gewissen zu handeln, besonders im Bereiche der Religion" (DH 3). Art.1786 Vor eine sittliche Entscheidung gestellt, kann das Gewissen in Übereinstimmung mit der Vernunft und dem göttlichen Gesetz richtig urteilen oder, falls es sich an beides nicht hält, irren. Glaubst Du wirklich Du hilfst einem suchenden Menschen weiter, indem Du ihm den Katechismus um die Ohren schlägst... Das mögen iKath und die Leser entscheiden. Der Katechismus ist an sich schon von recht beschränkten Wert und in dieser Situation als Hilfe nutzlos. Da sehe ich als Katholik anders: Nach den Evangelien und der Bibel ist der Katechismus der Katholischen Kirche das maßgebend wichtige Buch der Christenheit. Den Katechismus zu lesen, ist immer von Nutzen. Gruß josef bearbeitet 14. September 2012 von josef Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
josef Geschrieben 14. September 2012 Melden Share Geschrieben 14. September 2012 Lieber Kath, Also das mit dem Gewissen ist recht schwer für mich zu verstehen und zu akzeptieren. Ich glaube nämlich, ich bin wirklich skrupulös. Wie kann ich das Skrupulantentum abstellen? Bete zum, und laß' Dich von Deinem Beistand, dem HEILIGEN GEIST GOTTES beraten . Dass willentliche Gedanken an eine Frau Ehebruch sein können oder sogar sind, das sagt Jesus in der Bibel. Aber wie ist es mit unwillentlichen/unfreiwilligen Gedanken? Also Gedanken, die man nicht haben möchte, sich dagegen wehrt, aber trotzdem aufkommen und einen schon beim Denken schwer belasten (seien es Lästereien, Beleidigungen oder sex. Dinge)? Obige Frage nach den unfreiwilligen Gedanken hätte ich gerne auch noch beantwortet. Wäre jemand so lieb? In Versuchung geraten zu sündigen, ist nicht die Sünde - erst der Versuchung nachgeben lässt in Sünde fallen. Gruß josef Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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