Jump to content

Fragen zur Beichte und zum Wesen der Sünde


iKath

Recommended Posts

Danke für deine Antwort :)

 

Na, bei einem Verstoß gegen das 6. Gebot reicht es mMn die Tatsache,DASS man gesündigt hat, zu beichten. Vielleicht noch, warum, wie es dazu kam, aber sonstige Details...
Ok. Aber inwiefern ist "m.M.n." allgemeine Gültigkeit?

 

Beim 8. Gebot würde ich mich wirklich fragen: war es eine Falschaussage wider-also gegen - einen anderen Menschen. Die auch noch zu seinen Ungunsten war . Ein "du siehst gut aus", auch wenn er dunkle Ringe unter den Augen hatte, halte ich jetzt nicht für so relevant.
Es gibt auch genügend Beispiele, da erhascht sich der Sünder Vorteile (Ausreden, Halbwahrheiten). Wo ist die Grenze zur "schwerwiegenden" Sache? (Das ist jetzt nicht nur auf das 8. Gebot bezogen) bearbeitet von iKath
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa

das wird man sich von fall zu fall selbst beantworten müssen, oder aber halt den beichtvater fragen, wie er es einschätzt.

 

ich habe den eindruck, du willst unbedingt alles haarklein festgelegt haben - das leben aber ist vielfältiger als es eine regel umfassen kann.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gute Faustregel:

Beichte ich, daß ich einen Strick gestohlen habe, sollte ich dazusagen, ob eine Kuh dranhing, oder nicht.

Beichte ich, daß ich eine Kuh gestohlen habe, ist es von untergeordneter Bedeutung, wenn ich den Strick vergesse.

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi ikath!

 

Helfen Dir die Hinweise von Franciscus und Gouvernante? Die sind eigentlich gut, aber ich befürchte, dass Du nach eindeutigen Maßgaben suchst, so dass Du hinterher ganz sicher sein könntest, das Richtige zu tun (oder wenigstens hundertprozentig sicher sein kannst, Dich dafür verurteilen zu können, dass Du am Richtigen gescheitert bist).

 

In diesem Falle würde der Fehler nicht bei den Vorstellungen von Franciscus und Gouvernante liegen, sondern in diesem absolut gesetzten Streben nach ordentlich verfasster und mit juristischer Präzision dargelegter Sicherheit. Die gibt es nicht. Und wenn es sie gäbe, würde sie nicht helfen. Das ist ein Grundgesetz des Lebens.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi ikath!

 

Helfen Dir die Hinweise von Franciscus und Gouvernante? Die sind eigentlich gut, aber ich befürchte, dass Du nach eindeutigen Maßgaben suchst, so dass Du hinterher ganz sicher sein könntest, das Richtige zu tun (oder wenigstens hundertprozentig sicher sein kannst, Dich dafür verurteilen zu können, dass Du am Richtigen gescheitert bist).

 

In diesem Falle würde der Fehler nicht bei den Vorstellungen von Franciscus und Gouvernante liegen, sondern in diesem absolut gesetzten Streben nach ordentlich verfasster und mit juristischer Präzision dargelegter Sicherheit. Die gibt es nicht. Und wenn es sie gäbe, würde sie nicht helfen. Das ist ein Grundgesetz des Lebens.

 

 

Ja, ich will eindeutige Regeln. Ich möchte Sicherheit. Das bin ich aus meinem Leben (v.a. im Studium) so gewohnt. Die katholischen Regeln sind mir sehr schwammig und da ich ein sehr ängstlicher Mensch bin, erzeugen sie Unsicherheit. Habe ich in der Beichte alles wirklich detailgetreu erwähnt? War ich mir der Folgen bewusst? Handel ich nach meinem Gewissen? Was ist überhaupt mein Gewissen und was nur Gefühle?

Das kann ja jeder Mensch anders deuten. Und wenn ich etwas falsch mache, lande ich in der Hölle (plump ausgedrückt). Also werde ich lieber Skrupulant und lege jeden Monat eine Generalbeichte ab, so bin ich auf der sichereren Seite (naja, übertrieben dargestellt).

Versteht mich nicht falsch, das ist keine Kritik am Katholizismus (den, je mehr ich ihn kennenlerne, ich umso mehr liebe), sondern an meiner unsicheren Art.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo

Da ich auch sicherheitsfanatisch sein kann, verstehe ich dich.

Aber Glaube ist vertrauen-siehe das englische Wort "faith", das für Beides steht.

 

Es gibt im Gotteslob einen Gewissensspiegel, der helfen kann. Außerdem gibt es die die 7 Todsünden , die 10 Gebote und natürlich die Weisung Jesu: "Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst".

Und wenn du wirklich etwas vergisst, sag es Gott direkt- oder bei der nächsten Beichte.

bearbeitet von mn1217
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Thema hat sich ohne mein Zutun ein wenig verselbstständigt. Aber ich möchte trotzdem noch zwei Fragen stellen.

 

Schwere Sünden soll man ja sehr detailliert beschreiben.

 

Doch was heißt detailliert? Ab wann hat man das Mindestmaß erreicht?

Das ist (alleine!) Sache deines Beichtvaters. Er wird so lange nachfragen, bis er verstanden hat, was Du angestellt hast, und warum. Und wenn er dich freispricht, ohne auch das letzte i-Tüpfelchen erfragt zu haben, ist das nicht dein Problem. Die Vergebung hat Gott in die (fehlbaren!) Hände deines Beichtvaters gelegt. Die gilt. Punkt.

 

Und was versteht man unter einer "wichtigen Sache"? Wenn man als Indikator die 10 Gebote nimmt, so ist dann doch jede kleine Halbwahrheit eine Lüge und somit eine wichtige Sache, da dies die 10 Gebote verbieten.

 

Bin für jede Antwort dankbar :)

Wenn jemand beichtet. "Ich habe gegen die Gebote eins bis sechs, acht und zehn verstoßen", dann wird der Beichtvater wohl detaillierter nachfragen.

 

Wichtig ist, was DIR auf der Seele liegt. Die kleine Notlüge, die du gleich wieder vergessen hast ist nicht wichtig.

 

Übrigens, Vergebung gibt's ja nicht nur in der Beichte. Alleine in der Messe werden alle deine "kleinen" Sünden drei mal vergeben! (Kyrie, Evangelium, Kommunion)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@all: Danke für eure Antworten! Das Thema Beichte beschäftigt mich schon länger. Auf katholischen Internetseiten habe ich Horrorgeschichten von Menschen gelesen, die nicht richtig gebeichtet haben, denen dann nicht vergeben wurde und dann in die Hölle kamen. Das ist ganz schön beängstigend.

Auch das mit dem Gewissen finde ich schwer nachzuvollziehen. Alles was gegen das Gewissen ist, soll Sünde sein. Was ist mit Leuten, die ständig Gewissensbisse haben..?

 

Jap, Franciscus, das stimmt. Furcht ist nicht in der Liebe. Doch wenn man die Größe und Macht des Herrn betrachtet, so fällt es einem schwer sich nicht zu fürchten. Aber wie mn1217 anmerkt, heißt Glaube wohl auch Vertrauen. Doch denke ich mir, sollte man Gottes Gnade nicht zu billig nehmen. Wobei hier wieder eine schwammige Grenze liegt... Das hast du übrigens schön geschrieben, Mecky.

 

@Moriz: Ist das wirklich so, dass wenn der Beichtvater nicht weiter nachfragt, es vergeben ist? Wenn man ein Detail (ob nun wichtig oder nicht) in einer schweren Sünde nicht erwähnt, dann ist es trotzdem vergeben?

(Im Übrigen ist Informatik noch schlimmer als Mathematik :D)

bearbeitet von iKath
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Auf katholischen Internetseiten habe ich Horrorgeschichten von Menschen gelesen, die nicht richtig gebeichtet haben, denen dann nicht vergeben wurde und dann in die Hölle kamen.
Bitte Links. Es gibt keinerlei Aussage der Kirche, daß jemand garantiert in der Hölle gelandet ist. Solche Spekulationen mögen im Volksglauben kursieren, rangieren damit allerdings allenfalls auf dem Niveau des Limbus puerorum.

 

Was ist mit Leuten, die ständig Gewissensbisse haben..?
Die sollten sich einen guten Psychotherapeuten suchen. Sorry, aber das bekommt man selbst mit der Beichte nicht hin.

 

@Moriz: Ist das wirklich so, dass wenn der Beichtvater nicht weiter nachfragt, es vergeben ist? Wenn man ein Detail (ob nun wichtig oder nicht) in einer schweren Sünde nicht erwähnt, dann ist es trotzdem vergeben?

(Im Übrigen ist Informatik noch schlimmer als Mathematik :D)

Wenn Du nicht glaubst, daß Dir vergeben ist obwohl der Priester Dir die Absolution erteilt hat ist das fast eine Sünde gegen den Heiligen Geist (und daß die in dieser Welt gar nicht und in der nächsten nur schwer vergeben wird - oder war es anders herum - ist ja auch bekannt...)
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn Du nicht glaubst, daß Dir vergeben ist obwohl der Priester Dir die Absolution erteilt hat ist das fast eine Sünde gegen den Heiligen Geist (und daß die in dieser Welt gar nicht und in der nächsten nur schwer vergeben wird - oder war es anders herum - ist ja auch bekannt...)

Na dann ...

Das wird iKath bestimmt vollständig beruhigen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn Du nicht glaubst, daß Dir vergeben ist obwohl der Priester Dir die Absolution erteilt hat ist das fast eine Sünde gegen den Heiligen Geist (und daß die in dieser Welt gar nicht und in der nächsten nur schwer vergeben wird - oder war es anders herum - ist ja auch bekannt...)
Na dann ...

Das wird iKath bestimmt vollständig beruhigen.

Natürlich nicht. Für mich war das allerdings der Punkt an dem mein persönlicher Niedergang endete:

 

Wenn Gott nicht barmherzig ist, dann lande ich in der Hölle. Das kann ich sozusagen als die einzige Gewissheit annehmen.

 

Also muss Gott barmherzig sein, weil sonst NIEMAND in den Himmel kommen könnte.

 

Diese Barmherzigkeit in Zweifel zu ziehen ist (meiner Meinung nach) die Ursünde, das Todesurteil für die Seele. An der Gewissheit, daß Gott uns erlösen WILL und das auch TUT darf und kann kein Zweifel bestehen - so lehrt es die Kirche und die Schrift und das Zeugnis Jesu.

 

Dieses Vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes (was kein Freibrief ist, auf die Barmherzigkeit Gottes hin geplant zu sündigen) ist sozusagen die Notfallversicherung die man abschließen darf.

 

Sonst endet man in irgendwann in der Endlosschleife des Skrupulantentums.

bearbeitet von Flo77
  • Like 2
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es gibt da aber einen hübschen Zusammenhang, auf den ich immer wieder mal in Glaubensgesprächen (mit Erstkommunioneltern zum Thema Beichte) hingewiesen werde.

 

Man KANN nämlich eine Sünde niemals vollständig beichten. Das Zeugs ist dazu viel zu unfassbar. Und ganz oft beichtet man ja Dinge, mit denen man noch nicht fertig ist - nicht einmal ansatzweise. Und alle Detailgetreue hilft einem dann nicht zu der Sicherheit: Ich habe es richtig, vollständig und vorbehaltlos gebeichtet. Und kommt man aus dem Beichtstuhl, fallen einem noch 1000 weitere Details und Aspekte ein, die man nicht gesagt hat. Und 10000 Sünden, die man vergessen hat.

In bestimmten Stimmungslagen kann dies eine Katastrophe sein. Man müsste endlos im Beichtstuhl sein! Nie hat man das Gefühl, von dem andere so reden: Von der neuen Reinheit, der Erleichterung nach der Beichte. Im Gegenteil!

 

Genauso gemein ist, wenn der Beichtvater einen zu solch vergeblicher Detailgetreue anstiftet und (womöglich auch noch im sexuellen Bereich) noch und noch und noch mal neugierig nachfrägt. Die normale Reaktion wäre, dass man diesem Lüstling eine scheuert. Aber genau diejenigen, die dadurch am tiefsten geschädigt werden, kämen überhaupt nicht auf eine solche Idee. Schlimmstenfalls meinen sie sogar, ihnen geschähe ob ihrer Schlechtigkeit Recht. Das sei die verdiente Strafe. Und sie bibbern, ob der Beichtvater nicht womöglich die Absolution verweigert. Und als Begründung womöglich: Dass der Pönitent (klasse Wort. Naja, Latein ...) es an Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit habe mangeln lassen.

 

Auf diese Weise kann man Menschen brechen. Und das ist gar nicht mal schwierig: Den Löwenanteil dazu leisten sie ja selbst - als freiwiliigen, selbstbestrafenden Vorschuss.

 

Und dann wird jede Beichte - statt einer Befreiung - zu einer weiteren Sünde im großen Sündenkonzert. Beichte wird zur kontraproduktiven Karikatur ihrer selbst. Man kann sich dann auf die nächste Beichte vorbereiten: Erst mal beichten, dass man das letzte Mal nicht richtig gebeichtet hat. Und das letzte Mal hat man doch schon gebeichtet, dass man das vorletzte Mal nicht richtig gebeichtet hat. Und so weiter. Ein Strudel ohne Ausweg.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ihr habt mich falsch verstanden. Ich habe nicht Gottes Barmherzigkeit angezweifelt (jedenfalls nicht in der Art, die Flo77 meint), sondern die Bußfertigkeit des Menschen. Wenn jemand einige Details nicht erwähnt (sei es weil es vergessen wurde oder aus Scham), dann läge das Problem doch nicht mehr an Gott.

@Flo77: Solche Sprüche können einen erst recht in die Verzweiflung jagen... auch wenn es jemanden zwingen kann die Vergebung anzunehmen.

 

Hier ist ein erschreckendes Beispiel:

http://kath-zdw.ch/maria/beichte.html#Begebenheit

Und wenn der kath. Katechismus davon spricht, dass schwere Sünden detailliert beschrieben werden müsse, kann man leicht auf mein Beispiel schließen.

bearbeitet von iKath
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Für mich war das allerdings der Punkt an dem mein persönlicher Niedergang endete:

Wenn Du iKath einen Gefallen tun willst, dann kannst Du dies (nachdem Du hier das Prinzip schon gepostet hast) ein wenig genauer erzählen.

 

Du bekommst übrigens die Ehren-Luther-Medaille überreicht. Deine lebensgeschichtliche Erkenntnis läuft ziemlich parallel zu seiner. Nur dass Du nicht das Kind mit dem Bade ausschüttest und die Schuld auf das arme, wehrlose (*schnüff*) Sakrament schiebst.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und wenn der kath. Katechismus davon spricht, dass schwere Sünden detailliert beschrieben werden müsse, kann man leicht auf mein Beispiel schließen.

 

 

Pönitent: In Demut und Reue bekenne ich: Ich habe einen Menschen umgebracht.

Beichtvater: Schwere Sünde. Genauer! Ort, Tatzeit, Motiv, Familie des Verstorbenen, eigener psychischer Zustand, Tatwaffe, Beziehung zum Opfer!

 

Und wenn man all dies gesagt hat, hat man immer noch nicht detailliert beschrieben. Geht es überhaupt um Details? Geht es nicht vielmehr darum, seine Verzweiflung über die eigene Schwäche vor Gott zu werfen und ihn darum zu bitten, dass er auch so jemanden wie mich liebt und als sein Kind annimmt?

 

Schmeiß mal diesen Katechismus weg. Hör lieber zu, was hier geschrieben wird. Das ist zwar auch nicht immer das Gelbe vom Ei, aber da könnte Dir Mut gemacht werden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ihr habt mich falsch verstanden. Ich habe nicht Gottes Barmherzigkeit angezweifelt (jedenfalls nicht in der Art, die Flo77 meint), sondern die Bußfertigkeit des Menschen. Wenn jemand einige Details nicht erwähnt (sei es weil es vergessen wurde oder aus Scham), dann läge das Heil doch nicht mehr an Gott. Oder ist Gott nicht so "kleinlich"?

Wie kann Gott einem Beichtenden gegenüber kleinlich sein? Gott ist kein Buchhalter, der auf der anderen Seite sitzt und abhakt, ob Du alle registrierten Sünden auch ja erwähnst.

 

Wo kommen solche Vorstellungen her???

 

Das Heil liegt nur an Gott und das einzige was wir tun können ist ihn lieben und seine Angebote annehmen - und die Konsequenzen aus dieser Beziehung pflegen (Wenn du mich liebst, wirst du ...).

 

Die alten Katechismen sind nicht vom Himmel gefallen sondern geben einen Idealzustand wieder. Sich selbst in voller Tiefe in einer Beichte auseinanderzunehmen kann ein sehr ergreifender Prozess sein (den man um Himmels Willen nicht allein durchmachen sollte), aber in kaum einer Beichte wird es möglich sein, diesen Prozess bis zum Brathähnchen durchzuexerzieren. Das macht auch (so meine Erfahrung) keinen Sinn.

 

Grundsätzlich sollten alle "schweren" Sünden gebeichtet werden. Die Lässlichen sind interessant soweit sie zusammen mit den schweren auf ein größeres Problem hindeuten. Aber wenn die Zeit knapp ist, ohnehin regelmäßig gebeichtet wird und/oder es aus sonst welchen Gründen nicht machbar ist, eine "große Beichte" abzulegen, ist das Bekenntnis der Schwerpunkte nach meinem Dafürhalten völlig ausreichend.

 

@Flo77: Solche Sprüche können einen erst recht in die Verzweiflung jagen... auch wenn es jemanden zwingen kann die Vergebung anzunehmen.
Vergebung anzunehmen kann nicht erzwungen werden. Man kann sie nicht einem um den Hals legen wie ein Joch. Man kann nur zu der Erkenntnis kommen, daß man, wenn man sie nicht annimmt ein Problem bekommt. Das kann man als "Zwang" betrachten - für mich ist das ein logischer Prozess.

 

Oh. Mein. Gott. Ich hatte befürchtet, daß Du solche "Spezialistenseiten" meinst.
  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte nicht streiten! Finde eure beiden Antworten echt super nett :)

Keine Sorge: Wenn ich streite, sieht das noch mal anders aus. Du erkennst es daran, dass dann der Bildschirm zu wackeln beginnt.

Flo wollte Dich auch mitnichten belasten, sondern Dir die Wichtigkeit der Annahme von Vergebung vor Augen halten. Und da hat er ja voll und ganz Recht. Da bin ich mit ihm auch voll und ganz einer Meinung: Wenn man die Vergebung nicht annimmt, dann ist sie sinnlos und vergeblich. Es bringt nichts Gutes, wenn man sich tausendundeinen Gründe überlegt, warum die Beichte und die Vergebung nicht "gültig" oder "korrekt" waren. Das führt nur in einen verzweifelten Schuldstrudel. Wozu sollte Gott vergeben, wenn wir diese Vergebung dann doch wieder abstreiten?

 

Der Ausweg aus dem Strudel trägt übrigens einen prominenten Namen: Vertrauen in die Güte Gottes. Du hast schon von der Größe Gottes gesprochen und gleich dazu geschrieben, dass es Dir angesichts dieser Größe schwer fällt, nicht zu verzagen. Aber die Größe Gottes geht in alle Richtungen. Er ist nämlich auch groß im Annehmen, im Vergeben und in der Liebe. Und diese Art von Größe begründet das Vertrauen.

  • Like 2
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hier ist ein erschreckendes Beispiel:

http://kath-zdw.ch/maria/beichte.html#Begebenheit

Und wenn der kath. Katechismus davon spricht, dass schwere Sünden detailliert beschrieben werden müsse, kann man leicht auf mein Beispiel schließen.

Also gut: Lass die Finger nicht nur vom Katechismus, sondern auch von solchen Seiten. Das Zeugs ist wirklich schrecklich. Und leider gibt es so was ziemlich häufig. Hier wird mit der Angst gespielt, um die Menschen zur Beichte zu quälen. Ziemlich widerlich. Und aus dem Kommunionempfang (einer Verbindung mit Jesus!) wird ein Sakrileg konstruiert. Ich frage mich, ob die Schreiber solcher Seiten gar nicht wissen, was sie da anrichten. Oder ob sie es wissen - und es ihnen auch noch Spaß macht. Es gibt einen Zusammenhang zwischen Sadomaso und gewissen Glaubenslehren - wie man an bestimmten Höllendarstellungen (auch wie auf der Seite: in verbaler Form) sieht. Macht ja auch Spaß, wenn die Leute das tun, wovon man selbst überzeucht ist (beichten) und man ihnen Angst einjagen kann, falls sie anders denken. Pass nur auf, dass Du nicht selbst auf so eine Schiene kommst.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Für mich war das allerdings der Punkt an dem mein persönlicher Niedergang endete:

Wenn Du iKath einen Gefallen tun willst, dann kannst Du dies (nachdem Du hier das Prinzip schon gepostet hast) ein wenig genauer erzählen.

 

Du bekommst übrigens die Ehren-Luther-Medaille überreicht. Deine lebensgeschichtliche Erkenntnis läuft ziemlich parallel zu seiner. Nur dass Du nicht das Kind mit dem Bade ausschüttest und die Schuld auf das arme, wehrlose (*schnüff*) Sakrament schiebst.

Hm. Ich überleg' mir mal, wie ich das zusammenschreibe.

 

Aber einen Hinweis noch zu den Sünden wider den Geist: die Formulierung stammt (wie vieles aus meinem religiösen Vokabular) aus einer längst vergangenen Epoche - einer Zeit, die Du ja nun eher kritisch beäugst.

 

Für mich war die Beschäftigung mit den Formeln des Glaubens jener Zeit und der Methodik und den Inhalten der (Kinder-)Katechese von Augustinus über Luther, Canisius, dem 1950er, dem K-KKK bis Ramm einer der Faktoren, die für diesen Erkenntnisprozess entscheidend waren. Ich habe z.B. weder die Freiheit des Christenmenschen gelesen, noch die gemeinsame Erklärung über die Rechtfertigung wirklich verstanden (was "vor Gott gerechtfertigt" bedeutet, ist mir bis heute ein Rätsel).

 

Diese Verankerung in der Geschichte löst nicht jedes meiner heutigen Probleme, aber sie hilft häufig genug.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Marcellinus,

 

 

 

 

...

Ich bin fest davon überzeugt, daß die Mehrzahl von uns in der Mehrzahl der Fälle durchaus weiß, was richtig und was falsch ist. Es fehlt uns nicht an der Erkenntnis, sondern an dem Willen, der Kraft oder dem Mut, es zu tun.

Das ist der Knackpunkt!

Gewissenlosigkeit, Unvernunft und Unverstand beherrschen das Wollen und Tun des Menschen. Dummheit regiert die Welt.

 

 

Aus der Unfähigkeit des Menschen und der Menschheit, dem Mißbrauch der Willensfreiheit ein Ende zu machen, folgt die Erkenntnis daß nur GOTT den Menschen aus seiner Misere retten kann.

 

Christen haben es erkannt, und beten daher zu GOTT:

 

"HERR erbarme DICH unser".

 

"CHRISTE, DU
, der DU trägst die Sünd der Welt, erbarm DICH unser."

 

 

Wundere mich, warum Atheisten aus der offensichtlich desolaten Befindlichkeit des Menschen keine Schlüsse ziehen wollen.

 

 

 

 

Gruß

josef

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast
Dieses Thema wurde für weitere Antworten geschlossen.
×
×
  • Neu erstellen...