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Die Taufe rückgängig machen?


GermanHeretic

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Kirche ist grundsätzlich die Gemeinschaft aller Getauften, die sich von selbiger Gemeinschaft nicht losgesagt haben.

Das birgt eine große Problemstellung, die sich in vielen Details real äußert: Wie sagt man sich denn praktisch und vor allem eindeutig los?

 

  • Austritt aus der Organisation? - Da gibt es viele, die sagen, das bringt es überhaupt nicht. Ziehen sogar vor kirchliche und weltliche Gerichte deswegen.
  • Enttaufungsritual? - Das wird von vielen angefragt, ist ihnen wichtig. Und da wird auch behauptet, geht nicht, gibt's nicht, bringt's nicht.
  • Gegen den Heiligen Geist sündigen? - Reicht es, wenn der einem völlig egal ist? Das Desinteresse birgt ja die Gefahr, bewußt gar keine explizite Gegenposition einzunehmen.
  • Oder vielleicht doch ganz einfach Verlust/Nichtannahme/Ignoranz des "Glaubens"?

Hast Du darauf eine praktische und eindeutige Antwort?

bearbeitet von GermanHeretic
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Kirche ist grundsätzlich die Gemeinschaft aller Getauften, die sich von selbiger Gemeinschaft nicht losgesagt haben.
Das birgt eine große Problemstellung, die sich in vielen Details real äußert: Wie sagt man sich denn praktisch und vor allem eindeutig los?

 

  • Austritt aus der Organisation? - Da gibt es viele, die sagen, das bringt es überhaupt nicht. Ziehen sogar vor kirchliche und weltliche Gerichte deswegen.
  • Enttaufungsritual? - Das wird von vielen angefragt, ist ihnen wichtig. Und da wird auch behauptet, geht nicht, gibt's nicht, bringt's nicht.
  • Gegen den Heiligen Geist sündigen? - Reicht es, wenn der einem völlig egal ist? Das Desinteresse birgt ja die Gefahr, bewußt gar keine explizite Gegenposition einzunehmen.
  • Oder vielleicht doch ganz einfach Verlust/Nichtannahme/Ignoranz des "Glaubens"?

Hast Du darauf eine praktische und eindeutige Antwort?

Indem man vor dem Vertreter seiner Ortskirche erklärt, daß man mit dieser Erklärung die Gemeinschaft mit der Kirche verlässt.

 

Das kann sein ein Brief an den Bischof oder an den Pfarrer. Das kann auch sein eine Erklärung im pers. Gespräch. Oder, wie in Ö und D, die Antwort oder Nichtantwort auf den Brief nach der Erklärung des Austritts vor ziviler Stelle.

 

Der Austritt nur aus der Organisation ist nur dann unvollkommen, wenn man grundsätzlich von einer tatsächlichen Unabhängigkeit der Organisation von der transzendenten Gemeinschaft abkoppelt. Geht man von der prinzipiellen Spiegelbildlichkeit aus, daß die Organisation die Transzendenz reflektiert und abbildet, erübrigt sich die Spekulation, wie man aus der Transzendenten Gemeinschaft auch noch herauskommt.

 

Die Enttaufung bringt aus meiner Sicht wirklich nichts, weil es keine Zeitreisen gibt, die an den Punkt der Taufe zurückkehren lässt um das Weihwasser durch Hühnersuppe oder Rotwein austauschen zu können.

 

Gegen den Heiligen Geist zu sündigen, macht einen zum Sünder (wobei - wer aus Verzweiflung sündigt, könnte da auch eher Gnade finden...) aber damit verlässt man nicht die Kirche. Tut mir ja auch leid...

 

Der Verlust des Glaubens ist forum internum. Damit weiß derjenige allenfalls selbst, ob er noch zur Kirche gehört oder nicht. Für das forum externum und die Bewertung durch die Kirche oder andere Dritte ist schon eine verständliche Artikulation des Abfalls notwendig.

bearbeitet von Flo77
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Indem man vor dem Vertreter seiner Ortskirche erklärt, daß man mit dieser Erklärung die Gemeinschaft mit der Kirche verlässt.

 

Das kann sein ein Brief an den Bischof oder an den Pfarrer. Das kann auch sein eine Erklärung im pers. Gespräch. Oder, wie in Ö und D, die Antwort oder Nichtantwort auf den Brief nach der Erklärung des Austritts vor ziviler Stelle.

Ja, 100% einverstanden. Aber Papst, Vatikan und manche evangelische Sektierer sehen das anders. (Nicht, daß mir deren Meinung so wichtig wäre, aber die Impertinenz stört schon ein kleines bißchen.)

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Enttaufungsritual? - Das wird von vielen angefragt, ist ihnen wichtig. Und da wird auch behauptet, geht nicht, gibt's nicht, bringt's nicht.

 

Da gibts doch bestimmt Anbieter? In Jauche baden und anschließend mit Schwefel bestäuben würde ich als Ritual vorschlagen...

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Indem man vor dem Vertreter seiner Ortskirche erklärt, daß man mit dieser Erklärung die Gemeinschaft mit der Kirche verlässt.

 

Das kann sein ein Brief an den Bischof oder an den Pfarrer. Das kann auch sein eine Erklärung im pers. Gespräch. Oder, wie in Ö und D, die Antwort oder Nichtantwort auf den Brief nach der Erklärung des Austritts vor ziviler Stelle.

Ja, 100% einverstanden. Aber Papst, Vatikan

Die haben die Ö- und D-Praxis abgesegnet. Von der Seite dürfte eigentlich niemand mehr meckern (gut - die Linzer, aber bitte...)

 

und manche evangelische Sektierer sehen das anders.
Da könnte man eher die Frage stellen, ob die überhaupt zur Kirche gehören...
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Enttaufungsritual? - Das wird von vielen angefragt, ist ihnen wichtig. Und da wird auch behauptet, geht nicht, gibt's nicht, bringt's nicht.

 

Da gibts doch bestimmt Anbieter? In Jauche baden und anschließend mit Schwefel bestäuben würde ich als Ritual vorschlagen...

Warum so dramatisch? Ein guter Schluck zur Feier des Tages tut es auch! ;)

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Die Enttaufung bringt aus meiner Sicht wirklich nichts, weil es keine Zeitreisen gibt, die an den Punkt der Taufe zurückkehren lässt um das Weihwasser durch Hühnersuppe oder Rotwein austauschen zu können.

Das sehe ich anders, außer Du bestehst darauf, daß die Taufe keinerlei rituelle oder, wie Ihr sagt, sakramentale Bedeutung hätte. Natürlich macht man mit einem Ritual nicht zeitreisig den Vorgang der Taufe als solchen rückgängig, das wäre ein echtes übernatürliches Wunder. Aber die spirituelle Bedeutung der Taufe besteht doch fort, so sie denn in einem existiert. Und daß man die loswerden will, ist verständlich. Ein Ritual kann genau dies leisten, es dient der Spiritualität nicht der physikalischen Handlungsabfolge.

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Die Enttaufung bringt aus meiner Sicht wirklich nichts, weil es keine Zeitreisen gibt, die an den Punkt der Taufe zurückkehren lässt um das Weihwasser durch Hühnersuppe oder Rotwein austauschen zu können.

Das sehe ich anders, außer Du bestehst darauf, daß die Taufe keinerlei rituelle oder, wie Ihr sagt, sakramentale Bedeutung hätte. Natürlich macht man mit einem Ritual nicht zeitreisig den Vorgang der Taufe als solchen rückgängig, das wäre ein echtes übernatürliches Wunder. Aber die spirituelle Bedeutung der Taufe besteht doch fort, so sie denn in einem existiert. Und daß man die loswerden will, ist verständlich. Ein Ritual kann genau dies leisten, es dient der Spiritualität nicht der physikalischen Handlungsabfolge.

Ist man diese "spiritistische Bedeutung" nicht schon los, wenn man sich entschließt, auszutreten - wenn sie für einen denn je bestanden hat?

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Ein Ritual kann genau dies leisten, es dient der Spiritualität nicht der physikalischen Handlungsabfolge.

 

Für zweckmäßig hielten einschlägige Kreise früher einen mit Blut unterzeichneten Teufelspakt. Für aufgeklärte Heiden ist vielleicht die Einrichtung einer Website www.enttaufung.de ein Ersatz, wo die Enttaufungserklärung gepostet werden kann?

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Ist man diese "spiritistische Bedeutung" nicht schon los, wenn man sich entschließt, auszutreten - wenn sie für einen denn je bestanden hat?

Das hängt vom Individuum ab. Für mich war das so, genaugenommen schon vor dem Entschluß, nun tatsächlich auszutreten. Aber es gibt Leute, die brauchen etwas mehr. Warum sollte man es denen vorenthalten oder für Blödsinn erklären? Logisch, daß manche diesen Vorgang verteufeln, Hühnersuppe, Blut und anderen Quatsch damit assoziieren, so läuft die vergleichende Werbung. Aber da die Religion, das Ritual ja für den Menschen da sein soll (sagt auch Jesus) und es menschen gibt, die es offenbar benötigen, halte ich ein solches Angebot bzw. eine solche Möglichkeit nicht für dämlich, auch wenn ich sie selbst nicht brauche.

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Ein Ritual kann genau dies leisten, es dient der Spiritualität nicht der physikalischen Handlungsabfolge.

Für zweckmäßig hielten einschlägige Kreise früher einen mit Blut unterzeichneten Teufelspakt.

Du bist ein hoffnungsloser Romantiker! :lol:

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Ist man diese "spiritistische Bedeutung" nicht schon los, wenn man sich entschließt, auszutreten - wenn sie für einen denn je bestanden hat?

Das hängt vom Individuum ab. Für mich war das so, genaugenommen schon vor dem Entschluß, nun tatsächlich auszutreten. Aber es gibt Leute, die brauchen etwas mehr. Warum sollte man es denen vorenthalten oder für Blödsinn erklären? Logisch, daß manche diesen Vorgang verteufeln, Hühnersuppe, Blut und anderen Quatsch damit assoziieren, so läuft die vergleichende Werbung. Aber da die Religion, das Ritual ja für den Menschen da sein soll (sagt auch Jesus) und es menschen gibt, die es offenbar benötigen, halte ich ein solches Angebot bzw. eine solche Möglichkeit nicht für dämlich, auch wenn ich sie selbst nicht brauche.

Vielleicht hat das damit zu tun, was man unter einem Kirchenaustritt versteht, gewissermaßen, "wohin" man austritt. Wenn man Teil dieser metaphysischen Vorstellungen bleibt, mag das sinnvoll sein, zB weil man "nur" die Religion wechselt. Wenn man dagegen Religion insgesamt hinter sich läßt, dann war (zumindest am Schluß) die Kirche nur noch ein Verein. Dann mag man sich einen Augenblick der Erleichterung und Befreiung gönnen, das sollte man sogar tun, aber das ist es dann auch.

 

(Alles nur meine Meinung. Jeder soll tun, wie er mag.) ;)

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Die Enttaufung bringt aus meiner Sicht wirklich nichts, weil es keine Zeitreisen gibt, die an den Punkt der Taufe zurückkehren lässt um das Weihwasser durch Hühnersuppe oder Rotwein austauschen zu können.

Das sehe ich anders, außer Du bestehst darauf, daß die Taufe keinerlei rituelle oder, wie Ihr sagt, sakramentale Bedeutung hätte. Natürlich macht man mit einem Ritual nicht zeitreisig den Vorgang der Taufe als solchen rückgängig, das wäre ein echtes übernatürliches Wunder. Aber die spirituelle Bedeutung der Taufe besteht doch fort, so sie denn in einem existiert. Und daß man die loswerden will, ist verständlich. Ein Ritual kann genau dies leisten, es dient der Spiritualität nicht der physikalischen Handlungsabfolge.

Skalpiere Dich und wirf die Kopfhaut in den Taufbrunnen. Dann löscht Du mit einigen passenden Sprüchen die vorher an der Osterkerze entzündete Taufkerze (kann auch ein Ersatz dafür sein, wenn das Original nicht mehr vorhanden ist) ebenfalls in dem Wasser, brüllst eine Absage an den Taufnamen und Deinen neuen in Richtung Altar, ziehst ein "Just debaptized"- T-Shirt an und veranstaltest eine heidnische Orgie auf dem Kirchenvorplatz. Ritual genug? :rolleyes:

 

kams website-Vorschläge sind doch nur etwas für Weicheier.

bearbeitet von Edith1
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Skalpiere Dich und wirf die Kopfhaut in den Taufbrunnen. Dann löscht Du mit einigen passenden Sprüchen die vorher an der Osterkerze entzündete Taufkerze (kann auch ein Ersatz dafür sein, wenn das Original nicht mehr vorhanden ist) ebenfalls in dem Wasser, brüllst eine Absage an den Taufnamen und Deinen neuen in Richtung Altar, ziehst ein "Just debaptized"- T-Shirt an und veranstaltest eine heidnische Orgie auf dem Kirchenvorplatz. Ritual genug? :rolleyes:

 

kams website-Vorschläge sind doch nur etwas für Weicheier.

Ach je, ich weiß schon, wo die Kulturreligionen hausen und wo die archaischen, die nur ans Herumspritzen denken. (Also von Wasser, Blut und Hühnersuppe.)

 

Ich denke mir, mein Konfirmationsspruch "Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat" (1. Joh 5,4) paßt auch wunderbar zu Teiwaz, dem Himmelsvater und Hüter der Irminsul. Eine hübsche Entkonfirmierung ist es, den in einem anderen Gedankenkonstrukt zu rezitieren.

 

Und "Orgie" kommt übrigens vom altgriechischen ὄργια = „heiliger Zweck“, was man gerne im übertragenen Sinne mit „Gottesdienst“ oder „Opferfest“ übersetzen kann.

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Lieber German.

 

 

 

Kirche ist grundsätzlich die Gemeinschaft aller Getauften, die sich von selbiger Gemeinschaft nicht losgesagt haben.

Das birgt eine große Problemstellung, die sich in vielen Details real äußert: Wie sagt man sich denn praktisch und vor allem eindeutig los?

 

  • Austritt aus der Organisation? - Da gibt es viele, die sagen, das bringt es überhaupt nicht. Ziehen sogar vor kirchliche und weltliche Gerichte deswegen.
  • Enttaufungsritual? - Das wird von vielen angefragt, ist ihnen wichtig. Und da wird auch behauptet, geht nicht, gibt's nicht, bringt's nicht.
  • Gegen den Heiligen Geist sündigen? - Reicht es, wenn der einem völlig egal ist? Das Desinteresse birgt ja die Gefahr, bewußt gar keine explizite Gegenposition einzunehmen.
  • Oder vielleicht doch ganz einfach Verlust/Nichtannahme/Ignoranz des "Glaubens"?

Hast Du darauf eine praktische und eindeutige Antwort?

Die Antwort ist ganz einfach:

 

GOTT respektiert radikal die Willensfreiheit die ER dem Menschen gegeben hat.

Daraus folgt:

GOTT macht dem Menschen im Wirken und Lehren JESU CHRISTI und des HEILIGE GEISTES das A n g e b o t geheilt zu werden von seinem selbstverschuldeten Unvermögen das Leben mit Gewissen, Vernunft und Verstand zu gestalten.

 

 

Wer nicht will, kann das Angebot - mit und ohne Taufe - ablehnen.

 

Muß allerdings die Konsequenzen tragen zu den ihn dann die Wirklichkeit zwingt.

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Lieber German.

 

 

 

Kirche ist grundsätzlich die Gemeinschaft aller Getauften, die sich von selbiger Gemeinschaft nicht losgesagt haben.

Das birgt eine große Problemstellung, die sich in vielen Details real äußert: Wie sagt man sich denn praktisch und vor allem eindeutig los?

 

  • Austritt aus der Organisation? - Da gibt es viele, die sagen, das bringt es überhaupt nicht. Ziehen sogar vor kirchliche und weltliche Gerichte deswegen.
  • Enttaufungsritual? - Das wird von vielen angefragt, ist ihnen wichtig. Und da wird auch behauptet, geht nicht, gibt's nicht, bringt's nicht.
  • Gegen den Heiligen Geist sündigen? - Reicht es, wenn der einem völlig egal ist? Das Desinteresse birgt ja die Gefahr, bewußt gar keine explizite Gegenposition einzunehmen.
  • Oder vielleicht doch ganz einfach Verlust/Nichtannahme/Ignoranz des "Glaubens"?

Hast Du darauf eine praktische und eindeutige Antwort?

Die Antwort ist ganz einfach:

 

GOTT respektiert radikal die Willensfreiheit die ER dem Menschen gegeben hat.

Daraus folgt:

GOTT macht dem Menschen im Wirken und Lehren JESU CHRISTI und des HEILIGE GEISTES das A n g e b o t geheilt zu werden von seinem selbstverschuldeten Unvermögen das Leben mit Gewissen, Vernunft und Verstand zu gestalten.

 

 

Wer nicht will, kann das Angebot - mit und ohne Taufe - ablehnen.

 

Muß allerdings die Konsequenzen tragen zu den ihn dann die Wirklichkeit zwingt.

 

 

 

Gruß

josef

Da diese Konsequenzen auch von Gott gesetzt sind, ist die angebliche Willensfreiheit genau die gleiche, die der Kindsentführer den Eltern gibt. Er überlässt ihnen "radikal" die Willensfreiheit, ob sie das Lösegeld bezahlen oder nicht, wenn sie es nicht tun, müssen sie halt die Konsequenz hinnehmen, die darin besteht, dass der Entführer das Kind tötet. Der Entführer ist dabei der großmüte, allgerechte, die Eltern liebende Part, die Eltern sind ggf. die Bösen, wenn sie nicht zahlen.

Dieses Konzept ist absolut lächerlich, eine solche Willensfreiheit, die Gott gewährt, gibt es nicht.

 

Aber mit dem Thema hat all das nichts zu tun.

 

Werner

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Kirche ist grundsätzlich die Gemeinschaft aller Getauften, die sich von selbiger Gemeinschaft nicht losgesagt haben.

Das birgt eine große Problemstellung, die sich in vielen Details real äußert: Wie sagt man sich denn praktisch und vor allem eindeutig los?

 

  • Austritt aus der Organisation? - Da gibt es viele, die sagen, das bringt es überhaupt nicht. Ziehen sogar vor kirchliche und weltliche Gerichte deswegen.
  • Enttaufungsritual? - Das wird von vielen angefragt, ist ihnen wichtig. Und da wird auch behauptet, geht nicht, gibt's nicht, bringt's nicht.
  • Gegen den Heiligen Geist sündigen? - Reicht es, wenn der einem völlig egal ist? Das Desinteresse birgt ja die Gefahr, bewußt gar keine explizite Gegenposition einzunehmen.
  • Oder vielleicht doch ganz einfach Verlust/Nichtannahme/Ignoranz des "Glaubens"?

Hast Du darauf eine praktische und eindeutige Antwort?

Wir sind ja vermutlich allesamt bei irgendeiner "nimm das Adressbuch und taufe sie alle"-Aktion der Mormonen mormonisch ferngetauft worden. Allerdings verspürt vermutlich niemand deswegen das Bedürfnis, sich durch irgendein Ritual davon zu befreien.

Dieses bedürfnis verspürt man vermutlich nur dann, wenn man auf die eine oder andere Weise tatsächlich der Kirche angehört hat und diesen Lebensabschnitt nun wirklich beenden möchte.

Es geht also weniger darum, das Ritual (das einem in dieser Situation ja eh nichts mehr bedeuten kann) rückgängig zu machen, sondern um ein Stück Bewältigung der eigenen Vergangenheit. Deshalb ist die Frage, wie man das am besten macht, so nicht beantwortbar. Das ist sehr individuell. Und ob die Gegenseite (Kirche) das dann als "gültig" anerkennt, ist in dieser Situation ebenso egal wie mir die Frage ist, ob mich die Mormonen als "gültig" mormonisch ferngetauft ansehen oder nicht.

 

Werner

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Es geht also weniger darum, das Ritual (das einem in dieser Situation ja eh nichts mehr bedeuten kann) rückgängig zu machen, sondern um ein Stück Bewältigung der eigenen Vergangenheit.
Das klingt allerdings mehr danach als ob ein Therapeut recht hilfreich wäre, denn da muss doch einiges schief gelaufen sein um einen solchen Grimm zu empfinden, der so einen ritualisierten Übergang notwendig machen würde.

 

Oder man ist vermtl schon von Haus aus sehr ritual-betont - wobei nach meinem Verständnis die Enttaufung dann eigentlich keine tiefere Änderung der Lebenseinstellung mitsichbrächte.

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Es geht also weniger darum, das Ritual (das einem in dieser Situation ja eh nichts mehr bedeuten kann) rückgängig zu machen, sondern um ein Stück Bewältigung der eigenen Vergangenheit.
Das klingt allerdings mehr danach als ob ein Therapeut recht hilfreich wäre, denn da muss doch einiges schief gelaufen sein um einen solchen Grimm zu empfinden, der so einen ritualisierten Übergang notwendig machen würde.

Entschuldigung, aber genau das kann man auch von der Taufe, Eurem ritualisierten Übergang, behaupten. Womit man ja seine Umkehr von dem Leben zeigt, in dem seit Adam & Eva alles schief laufen muß. Also besser zum Therapeuten statt zum Priester dackeln? Lieber Patient als Christ werden?

 

Das reiht sich nahtlos in meine Erfahrungen ein, daß Christen (machen auch andere, keine Sorge) exakt die Dinge, die ihnen äußerst wichtig sind, bei anderen auf einem Niveau ablehnen, das man bei sich als beleidigend ansieht. Warum bloß? Mosaische Unterscheidung mal wieder?

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Man stelle sich vor: Ich verlasse einen Glauben weil mich dessen Lehren falsch und seine Riten als unwirksam dünken

Das geht nicht unbedingt einher. Man kann eine spezielle Lehre für falsch aber Rituale generell für wirksam halten. Meines naturalistischen Erachtens wirken Rituale über den Placebo-Effekt, und der ist äußerst wirksam. Schlägt der Effekt in einen Nocebo, also das negative Äquivalent um, dann kann man durchaus ein positives Gegenmittel verlangen. Das ist mitnichten unlogisch, ganz im Gegenteil so funktioniert die Welt.

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Das ist mitnichten unlogisch, ganz im Gegenteil so funktioniert die Welt.

Meine Gott sei Dank nicht.

 

:D Ja, in Deiner gelten die Naturgesetze nicht. Wissen wir.

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Ich halte offen gestanden Menschen, die nach Enttaufung verlangen für unfähig logisch zu denken.

Sie sind genau so wie manche Christen Harry Potter infiziert. Man stelle sich vor: Ich verlasse einen Glauben weil mich dessen Lehren falsch und seine Riten als unwirksam dünken und dann schreie ich lauthals nach einer Zeremonie mit der ich die Wirkung des unwirksamen Rituals loswerden kann. Das kann man wohl nur mit einem seltsamen Glauben an "Verhexung" erklären oder mit einem tiefen Glauben an die Wahrheit des Märchens Frau Holle, dass das Schicksal der Pechmarie schildert.

Wie ich bereits schrieb, glaube ich, es geht dabei wohl eher um ein Stück Bewältigung der eigenen Vergangenheit. Wenn man sich von der nämlich gelöst hat, wird das Ritual bedeutungslos.

Wenn es für jemanden in dieser Situation nicht bedeutungslos ist, dann eher nicht, weil er an irgendeine Wirkung glaubt (also eben nicht Harry Potter) , sondern weil er sich noch von etwas lösen muss.

 

Werner

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Man stelle sich vor: Ich verlasse einen Glauben weil mich dessen Lehren falsch und seine Riten als unwirksam dünken

Das geht nicht unbedingt einher. Man kann eine spezielle Lehre für falsch aber Rituale generell für wirksam halten. Meines naturalistischen Erachtens wirken Rituale über den Placebo-Effekt, und der ist äußerst wirksam. Schlägt der Effekt in einen Nocebo, also das negative Äquivalent um, dann kann man durchaus ein positives Gegenmittel verlangen. Das ist mitnichten unlogisch, ganz im Gegenteil so funktioniert die Welt.

Ich gebe zu, für mich ist das eine fremde Welt. Ich kenne schon keine Gläubigen im RL, die ihrem Taufritual eine besondere Wirkung zubilligen würden, die über eine reine Symbolhandlung hinausgeht, von Apostaten gar nicht zu reden. Wie häufig meinst du ist so ein Problem?

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