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Sich gegen Sünden wehren?


InDubio

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Gibt es Sünden gegen die man sich wehren kann, und wenn ja, wie macht man das? Im zusammenhang dazu Frage ich mich, wie werden (Tod)Sünden beurteilt die man nicht begehen wollte, aber trotzdem begangen hat. Von denen man wusste, dass sie falsch sind (man hatte zumindest eine gute Ahnung), gegen die man sich nach besten Kräften gewehrt hat, die einen dann letztendlich doch überkommen hat? Vielleicht spielt dabei auch das Thema Sucht oder Laster eine Rolle...

 

Ich würde mich freuen wenn wir wieder zurück zum Thema kämen! Das Thema interessiert mich auch und eine kluge Antwort wäre echt toll.

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Lieber Kath,

 

 

 

Gibt es Sünden gegen die man sich wehren kann, und wenn ja, wie macht man das? Im zusammenhang dazu Frage ich mich, wie werden (Tod)Sünden beurteilt die man nicht begehen wollte, aber trotzdem begangen hat. Von denen man wusste, dass sie falsch sind (man hatte zumindest eine gute Ahnung), gegen die man sich nach besten Kräften gewehrt hat, die einen dann letztendlich doch überkommen hat? Vielleicht spielt dabei auch das Thema Sucht oder Laster eine Rolle...

... Das Thema interessiert mich auch und eine kluge Antwort wäre echt toll.

Die kluge und zutreffende Antwort gibt es.

Der Katechismus der Katholischen Kirche den der HEILIGE GEIST GOTTES den Papst verkünden lässt, gibt klar und verständlich die Antworten auf alle Fragen zur Sünde:

 

=>
.

 

Daraus zB. Art.1857

Damit eine Tat eine Todsünde ist, müssen gleichzeitig drei Bedingungen erfüllt sein: "Eine Todsünde ist jene Sünde, die eine schwerwiegende Materie zum Gegenstand hat und die dazu mit vollem Bewußtsein und bedachter Zustimmung begangen wird" (RP 17).

 

 

 

Gruß

josef

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Sorry, dass ich erst so spät antworte, ich war leider die Woche über sehr beschäftigt. Ich möchte euch allen für die zahlreichen und interessanten Antworten danken.

 

 

@ josef

 

Ich hab das Kompendium zum kathechismus der katholischen Kirche auch hier rumliegen, ich hab es mir sogar nur wegen dieser Fragestellung gekauft, leider finde ich die Formulierung nicht komplett befriedigend. Ich frage mich immer noch, wie jemand, der süchtig nach etwas ist, und deswegen eine Sünde begeht unter diesen 3 Voraussetzungen zu sehen ist. Ich glaube nicht, dass die Zustimmung dabei vollkommen bedacht ist.

 

 

Ich glaube wir hatten das Thema auch schon ein paar mal, aber trotzdem nochmal: Wie und wodurch wird einem solchen Menschen vergeben? Mich würde interessieren ob ihr nur an die Vergebung durch die Beichte glaubt, oder an allgemeine Vergebung durch Gott ?

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Sorry, dass ich erst so spät antworte, ich war leider die Woche über sehr beschäftigt. Ich möchte euch allen für die zahlreichen und interessanten Antworten danken.

 

 

@ josef

 

Ich hab das Kompendium zum kathechismus der katholischen Kirche auch hier rumliegen, ich hab es mir sogar nur wegen dieser Fragestellung gekauft, leider finde ich die Formulierung nicht komplett befriedigend. Ich frage mich immer noch, wie jemand, der süchtig nach etwas ist, und deswegen eine Sünde begeht unter diesen 3 Voraussetzungen zu sehen ist. Ich glaube nicht, dass die Zustimmung dabei vollkommen bedacht ist.

 

 

Ich glaube wir hatten das Thema auch schon ein paar mal, aber trotzdem nochmal: Wie und wodurch wird einem solchen Menschen vergeben? Mich würde interessieren ob ihr nur an die Vergebung durch die Beichte glaubt, oder an allgemeine Vergebung durch Gott ?

 

Ich glaube auch, dass wenn eine Sucht vorliegt, man eine Sünde nicht vorrangig nur unter diesen drei Bedingungen betrachten kann. Man muss hier noch den Aspekt der Freiheit, zu der wir berufen sind mit einbringen. Eine Sucht fesselt uns und nimmt uns die Freiheit, zu der wir eigentlich berufen sind, um frei auf die Liebe Gottes zu antworten. Ich glaube im Falle einer Sucht ist es wichtig für den Süchtigen, die Erkenntnis zu haben...

 

a) Ich bin unfrei in meinem Handeln. Ich bin gefesselt an meine Sucht.

 

B) Durch meine Sucht schade ich nicht nur mir, sondern auch anderen Menschen, die ich dabei auch verletzen kann.

 

c) Die Erkenntnis, dass dieser Zustand meiner eigentlichen Berufung zuwiderläuft.

 

 

Und aus diesen Punkten heraus sollte er den Entschluss fassen, dass er sich Hilfe holen muss, um den Kreislauf der Sucht verlassen zu können.

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Ist Sucht und Abhängigkeit Sünde, oder Krankheit? Ist diese Krankheit nur ein Ausdruck von Willensschwäche? Weiter könnte man fragen: "Ist Homosexualität Sünde gegen die man/frau sich wehren kann"? Aber das ist OT!

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Gibt es Sünden gegen die man sich wehren kann, und wenn ja, wie macht man das?

Bisher konnte ich mich außerordentlich gut dagegen wehren, meine Ehefrau zu betrügen. Ja, ich habe ihr niemals auch nur ein böses Wort angetan, habe keinen unserer Hochzeitstage verpasst. Niemals habe ich sie auch nur im Geringsten traurig gemacht.

 

ICH BIN EIN ABSOLUTER HELD!

 

Leider gibt es ansonsten noch eine ganze Menge Möglichkeiten, auf andere Weise zu sündigen. Ob ich mich dagegen wehren kann? Das kann ich immer erst im Nachhinein sagen - und auch nur in dem einen Falle, dass ich mich faktisch zurückgehalten habe. Dann kann ich hinterher sagen: "Ich konnte mich dagegen wehren." Falls ich aber ins Fettnäpfchen gedappt bin, ist es mir völlig unmöglich zu beurteilen, ob mangelnde Kraft oder mangelnder Wille die Ursache war. Ich kann nur konstatieren: "Hat nicht geklappt, mich zu wehren. Vielleicht (vielleicht, vielleicht) klappt es ja, wenn ich an das Problem anders heran gehe." Und wenn dies mehrmals auch nicht funktioniert hat, dann kann weiß ich immer noch nicht, ob es an Willen oder an Kraft gefehlt hat. Ich kann dann nur auf der praktischen Ebene entscheiden (wenn auch auf theoretisch wackligem Terrain): Ich setze meine Kraft und Krativität lieber an einer anderen Stelle ein. Manchen Schwachpunkt muss ich einfach akzeptieren, obwohl ich nicht einmal wirklich weiß, dass ich keine Chance habe. Es könnte ja sein, dass ich beim nächsten Anlauf ... Könnte sein. Könnte sein. Ach nee ... lieber die Energie auf einen Punkt richten, bei dem ich mir bessere Chancen erwarte.

 

Dann bleibt allerdings immer noch die Aufgabe, dies zu akzeptieren. Und diese Aufgabe ist nicht auf mich allein beschränkt. Auch der Rest der Menschheit muss irgendwie damit fertig werden, dass ich hier und dort meine Schwachpunkte habe. Es ergeben sich womöglich Konsequenzen aus meinen Schwachpunkten - die muss ich dann ja auch ertragen. Und die anderen auch. Aber ich lasse mir moralisch keinen reinpfeifen - vor allem nicht von Menschen, die doch selbst Schwachpunkte haben und mit denen nicht fertig sind. Also von 100% der Menschheit.

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Lieber Mecky,

 

erstmal Gratulation zum Held! :daumenhoch::D

 

Es ergeben sich womöglich Konsequenzen aus meinen Schwachpunkten - die muss ich dann ja auch ertragen. Und die anderen auch. Aber ich lasse mir moralisch keinen reinpfeifen - vor allem nicht von Menschen, die doch selbst Schwachpunkte haben und mit denen nicht fertig sind. Also von 100% der Menschheit.

 

Ich glaube zu wissen was Du damit sagen möchtest und stimme Dir auch so in etwa zu.

Allerdings hat es mir persönlich schon manchmal geholfen wenn mir jemand dem ich vertraue die Wahrheit in Liebe (über meine Fehler oder auch Sünden oder auch Schwachpunkte- kann man nennen wie man möchte) gesagt hat. So ein menschliches Korrektiv was mir hilft den Kurs zu halten oder auch ein Korrektiv um endlich zu kapieren wieso ich in mancherlei Hinsicht ständig auf Hindernisse stoße und einfach nicht sehe warum. Da kann ein freundlicher (!) Blick von außen auf mich drauf schon ganz hilfreich sein.

Andere nehmen einen immer anders wahr als man selbst sich.

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Liebe Johanna!

 

Bei mir muss es gar kein freundlicher Blick sein, sondern ein erfassender. Es gibt Menschen, die mit einem kurzen Blick die Lage erfassen und dann eine sehr einsichtige Einschätzung abgeben können. Selbst, wenn sie diese Einschätzung brüsk von sich geben, verärgert mich das höchstens kurzfristig. Langfristig bin ich ihnen dankbar. Aber eben nur, wenn sie das Problem erfasst haben. Ein anderer, der meine Lage nicht erfasst hat, kann noch so freundlich und noch so rücksichtsvoll sein: Es bringt mich aber nicht weiter. Es hilft mir nicht zu unterscheiden, wo meine Möglichkeiten wirklich begrenzt sind und ich mich damit einfach abfinden muss, und wo ich einfach meine Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft habe.

 

Erkennen kann ich die beiden verschiedenen Ratgeber an der Klarheit. Wenn jemand klar analysiert: "Da, genau an dem Punkt, da hängst Du fest!", dann kann ich mir genau diesen Punkt ganz gut anschauen. Und wenn er dann noch darauf wartet, bis ich diesen Punkt genau so klar sehe, wie er, dann können wir auch zusammen überlegen, ob es noch Möglichkeiten gibt, an diesem Punkt an mir zu arbeiten. Erst in dieser kreativen Phase ist es dann wirklich von Vorteil, wenn es sich um einen Freund handelt, der mich eben gut kennt und auch die ganzen anderen Hindernisse, die noch unausgesprochen sind, einschätzen kann. Aber hierbei handelt es sich nur um eine Beschleunigung der Arbeit. Den kreativen Teil kann ich auch ganz gut für mich allein - wenn auch langsamer.

 

Wenn jemand nur Allgemeinplätze von sich gibt oder - noch schlimmer - sich nicht die Mühe macht, den Knackpunkt überhaupt zu suchen, dann werde ich schnell unwirsch. Und ich glaube, dass diese barschen Worte, mit denen ich ihn zurückweise, ein berechtigtes und wichtiges Anliegen enthalten. Ich lass mich doch nicht als Punchingball für Alpenrundschläge missbrauchen!

 

Dahinter steckt eine paradigmatische Begebenheit.

In meiner Kaplanszeit hatte ich ein Taufgespräch im Privathaus. Beim Hinfahren hatte ich alles dabei - nur die Adresse fiel mir aus dem Kopf. Dummerweise musste ich eine Viertelstunde fahren, bis ich überhaupt in das Dorf kam, wo das Gespräch stattfand. Und dann stand ich ratlos und bedröppelt im Dorf und wusste nicht wohin. Ich hätte mich in den A'rsch beißen können. Ich habe alles Mögliche versucht, um die Adresse zu kommen. Keine Chance: Ich musste zurückfahren, die Adresse aus meinem Computer holen, wieder hinfahren - die Verspätung war inzwischen enorm.

 

Ich war völlig verzweifelt. Als Berufsanfänger habe ich mir ernsthaft die Sorge gemacht, ob ich überhaupt für den Job geeignet bin. Jaja, meine Zerstreutheit! Kenne ich! Shit! Wie soll das alles noch werden?

 

In meiner Bedrängnis habe ich das Ganze ein paar befreundeten Kollegen erzählt. Meine Zerstreutheit wurde Thema. Ich müsse an mir arbeiten. Und dann sagt doch einer von ihnen (der mich hinreichend kannte): "Ich versteh' das Ganze nicht. Wenn man einen Termin hat, dann richtet man sich doch vorher alles hin. Und da gehört auch die Adresse dazu - vielleicht sogar als allererstes. Dann kann sowas nicht passieren." Und das sagte er mit einer Selbstverständlichkeit, die mir den kalten Schrecken hochkommen ließ. Und ja: Ganz gewiss, IHM würde sowas tatsächlich niemals passieren.

 

Glaub mir: Ich hätte ihm Gift geben können. Geschähe das ganze heute, könnte sich der Kollege auf einen üblen Föhn gefasst machen.

Aber ich war damals noch so schrecklich intrapunitiv. Seine Worte waren nicht nur verletzend, sondern vernichtend. Denn ich wusste, dass ich das niemals so, wie er hinbekommen würde. Ich bin anders, ein ganz anderer Typ. Ich habe eine ganz andere Arbeitsweise, Lebensweise und eine ganz andere Lebenseinstellung. Da gibt es keinen Weg, dass ich so werden würde, wie er ist - und wenn er auch solche Probleme noch so selbstverständlich löst (oder erst gar nicht aufkommen lässt). Heute würde ich sofort zurückfragen: "Und? Bekommt man, wenn man das so macht, dann auch beim Predigen eine so pressende Stimmlage, wie Deine?" Voll unter die Gürtellinie - denn er hat wirklich so eine Stimme. Und der Zusammenhang zwischen Stimme und Lebenseinstellung hätte sich hervorragend aufweisen lassen.

 

Ich hätte damals jemanden gebraucht, der mal ganz realistisch gesagt hätte, dass ich genügend Kapazität habe, um eine solche Scharte nicht nur auszuwetzen, sondern sogar positiv umzumünzen. Jemanden, der mich gefragt hätte, wie das Taufgespräch denn gelaufen ist - es ist nämlich trotz der Verspätung gut gelaufen. Jemanden, der mir die Frage gestellt hätte, ob wirklich das Hinwegzaubern meiner Zerstreutheit der Weg ist, auf den mich Gott stellen will.

Angenommen, jemand hätte mir einen richtigen Anschiss gegeben (einen Anschiss mit dem ich mich aber identifizieren kann), wäre ich sogar dankbar darum gewesen. Zum Beispiel: "Mensch Mecky! Da hat Dir Gott die Fähigkeit gegeben, Taufgespräche wirklich gut zu führen, zu integrieren, zu erklären. Da hat Dir Gott die Fähigkeit gegeben, Dich zu entschuldigen! Und Du? Du jammerst hier einen ab und glaubst nicht mehr, dass Gott Dich als Priester will. Oder meinst Du, Gott will Dir ersparen, mit Deinen Fehlern zu leben? Pack gefälligst Deine Zerstreutheit an den Hörnern und tu, was du da tun kannst! Kein Mensch und kein Gott verlangt mehr von Dir. Und dann wuchere mit Deinen Pfunden. Du bist total undankbar. Du fixierst Dich geradezu Gottes Erbarmen lästerlich auf Deine Schachpunkte." Und so weiter.

bearbeitet von Mecky
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Das Anliegen, sich gegen seine Sünden zur Wehr zu setzen, ist wirklich nur die eine Seite der Medaille.

 

Die andere Seite hat insbesondere Luther (anhand von Paulus) ausgearbeitet. Schade, dass er manchmal das Kind mit dem Bade ausschüttet. Aber grundsätzlich hat er, finde ich, recht:

 

Das Bedürfnis, seine Sündigkeit auszulöschen, hat etwas von Hybris an sich. Als ob man dies könnte! Als ob dies im Rahmen unserer Leistungsfähigkeit läge! Pustekuchen!

 

Stelle Dich, wenn Du im Gesetz versagt hast, erst einmal demütig vor Gott und gib zu: "So bin ich. Shit!". Und dann überlasse es Gott, Dich zerknirschten Sünder anzunehmen. Was soll es denn bringen, an sich Forderungen zu stellen, die man dann doch nicht erfüllen kann? Willst Du vor Gott und den Menschen mit Deiner Reinheit punkten? Ach Herrje! Armseligen Schiffbruch wirst Du erleiden.

Und noch schlimmer ist es, wenn Du dieses Streben nach Sündreinheit zum Lebensprinzip machst. Das muss doch zwangsläufig scheitern. Du wirst Dir lebenslang vorwerfen, dauernd zu versagen! Versager! Versager! Versager! Und so wirst Du dann leben: Dauernd mit dem Gefühl, zu schwach, zu sündig, zu unfähig und zu unwürdig zu sein. Und genau damit wirst Du nicht zurecht kommen. Das wird Dich innerlich zerfressen.

 

Was soll der Geiz? Gestehe Dir lieber von vornherein zu, dass Du ein Versager bist und dass Du trotzdem vor Gott ein geliebtes Kind sein kannst. Und dann tu entspannt, was Du eben tun kannst. Aber ohne den Druck, besser werden zu MÜSSEN, Dir die Gnade Gottes durch Leistung erkaufen zu KÖNNEN oder auch wieder zu MÜSSEN!

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Lieber Dubio,

 

 

 

 

...

Ich hab das Kompendium zum kathechismus der katholischen Kirche auch hier rumliegen, ich hab es mir sogar nur wegen dieser Fragestellung gekauft, leider finde ich die Formulierung nicht komplett befriedigend. Ich frage mich immer noch, wie jemand, der süchtig nach etwas ist, und deswegen eine Sünde begeht unter diesen 3 Voraussetzungen zu sehen ist. Ich glaube nicht, dass die Zustimmung dabei vollkommen bedacht ist.

Bedenke bitte, Süchte sind immer Süchte des vom Menschengeist beseelten Menschenleibes.

Der Menschengeist hat da zwei Möglichkeiten:

 

1. Die Sucht mißbilligend ertragen.

2. Die Sucht zustimmend anfeuern.

 

 

Die Einstellung zur Sünde ist immer Sache des Menschengeistes.

 

 

...

Wie und wodurch wird einem solchen Menschen vergeben?

Wer die Sünde bereut, wem der Zwang zum Sündigen - die Sucht = das Laster - ein beklagtes Greuel ist, dem vergibt Gott.

 

 

 

...Mich würde interessieren ob ihr nur an die Vergebung durch die Beichte glaubt, oder an allgemeine Vergebung durch Gott ?

In beiden Fällen ist es GOTT der VATER, der dem reuigen Sünder vergibt.

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Lieber Katharer,

 

 

 

Ist Sucht und Abhängigkeit Sünde, oder Krankheit? Ist diese Krankheit nur ein Ausdruck von Willensschwäche? Weiter könnte man fragen: "Ist Homosexualität Sünde gegen die man/frau sich wehren kann"?

Geh' nicht der vom Zeitgeist veranstalteten Begriffsverwirrung auf den Leim!

 

- Homosexuelle Veranlagung ist keine Sünde - sie ist ein in der Natur vorkommender Defekt den sich kein Mensch wünscht.

 

- Schwule Sexpraktiken dagegen, sind Sucht und werden zur Sünde wenn der Geistmensch zustimmt.

 

 

Nicht alle homosexuell Veranlagten sind schwul und nicht alle Schwulen sind homosexuell.

 

 

 

Gruß

josef

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Franciscus non papa

hihi, selten so gelacht, aber wir hatten diese seltsame unterscheidung von josef schon mal.

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Lieber Mecky,

 

 

 

...

In meiner Kaplanszeit hatte ich ein Taufgespräch im Privathaus. Beim Hinfahren hatte ich alles dabei - nur die Adresse fiel mir aus dem Kopf. Dummerweise musste ich eine Viertelstunde fahren, bis ich überhaupt in das Dorf kam, wo das Gespräch stattfand. Und dann stand ich ratlos und bedröppelt im Dorf und wusste nicht wohin. Ich hätte mich in den A'rsch beißen können. Ich habe alles Mögliche versucht, um die Adresse zu kommen. Keine Chance: Ich musste zurückfahren, die Adresse aus meinem Computer holen, wieder hinfahren - die Verspätung war inzwischen enorm.

 

Ich war völlig verzweifelt. Als Berufsanfänger habe ich mir ernsthaft die Sorge gemacht, ob ich überhaupt für den Job geeignet bin. Jaja, meine Zerstreutheit! Kenne ich! Shit! Wie soll das alles noch werden?

Erkenne, wie weise GOTT unser VATER, gehandelt hat als ER den Menschen in diese so unvollkommene Welt gesteckt hat:

 

Alle Menschen machen immer wieder Fehler.

...Auf daß Alle die Gelegenheit bekommen aus den durch Schwäche gemachten Fehlern zu lernen und klug zu werden.

...Und sich vornehmen können, nie wieder denselben Fehler zu machen.

 

 

Wir sind uns sicher, daß Du diesen Deinen Fehler nie wieder gemacht hast.

 

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Franciscus non papa

ach josef, wir alle wissen von fehlern, die immer wieder gemacht werden.

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Lieber Franciscus,

 

 

 

ach josef, wir alle wissen von fehlern, die immer wieder gemacht werden.

Irgendwann wird es dem Menschen zu dumm sich immer wieder über dieselben Fehler zu ärgern.

 

Dann sind die Fehler weg.

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Wir sind uns sicher, daß Du diesen Deinen Fehler nie wieder gemacht hast.

Den Fehler, wichtige Materialien nicht bereitzustellen, habe ich immer wieder gemacht, mache ihn auch heutzutage wieder und werde ich wahrscheinlich bis an mein Lebensende machen.

 

Andere Fehler mache ich nicht mehr. Zum Beispiel würde ich mich nie wieder durch ein Unverständnis eines Kollegen existenziell anfragen lassen. Gegen solches Unverständnis habe ich inzwischen ein reichhaltiges Arsenal an Methoden. Damals habe ich geschwiegen. Es gab Zeiten, da hätte sich der Unverständige einem heftigen Föhn gegenüber gesehen, der ihm den Wind ordentlich ins Gesicht bläst. Heute kann ich mir sogar leisten, dem Unverständigen Verständnis entgegenzubringen. Und davor, dass ich vor Mitleid über sein Unvermögen in Sachen Verstehen und Erfassen, in Erbarmen gerate, wird mich wahrscheinlich nur meine geringe Lebenserwartung bewahren.

 

Diesen Prozess nennt man Entwicklung.

Ich sehe es nicht als unumgängliche Verpflichtung an, Fehler nur einmal zu machen. Selbst dazu reicht es bei mir nicht. Glücklicherweise habe ich inzwischen entdeckt, dass ich da kein Spezialfall bin. Andere tappen auch immer wieder ins gleiche Fettnäpfchen. Und beichtet man nicht immer im Großen und Ganzen dasselbe? Wie es war vor aller Zeit ...

 

Die Verpflichtung sehe ich darin, dass ich mich insgesamt um eine Weiterentwicklung bemühe. Das Gefühl, auf der Stelle zu treten, wäre mir äußerst unangenehm. Auch wenn manche Fehler sich dauernd wiederholen, kann man wachsen und sich entwickeln. Interessanterweise entwickeln sich Demut und Selbstwertbewusstsein nicht gegenläufig, sondern parallel.

Demut in der Einschätzung: Da komm ich nicht weiter. Ist (im Moment / bisher) nichts daran zu ändern. Besser bin ich eben nicht.

Selbstwertbewusstsein: Macht nix! Ich bin trotzdem jemand. Ich krieg das auf die Reihe. Ich bleibe Gottes Kind.

bearbeitet von Mecky
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@Mecky: Ich vergaß zu erwähnen dass es einem natürlich selbst obliegt was man aus einer Info die man von jemandem über sich selbst erhält macht. Es ist auch wichtig zu unterscheiden was an Kritik passt und was nicht und letztendlich entscheidest Du selbst was das, was der andere so von sich gibt mit Dir macht.

 

@Josef: Es gibt einige von Natur aus vorkommende Defekte die sich kein Mensch wünscht- unter anderem eine gewisse Schwachheit des Geistes die sich darin äußert dass der Betroffene recht häufig unter geistiger Diarrhoe leidet.

Zum Sünder wird der Betroffene nur wenn er seine Defizite öffentlich auslebt und dadurch seiner Sucht innerlich zustimmt.

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hihi, selten so gelacht, aber wir hatten diese seltsame unterscheidung von josef schon mal.

Humor ist übrigens eine der besten Methoden, mit Schwächen, Eigenarten und Fehlern umzugehen - samt des Unverständnisses, das einem entgegenschlägt.

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Ich vergaß zu erwähnen dass es einem natürlich selbst obliegt was man aus einer Info die man von jemandem über sich selbst erhält macht. Es ist auch wichtig zu unterscheiden was an Kritik passt und was nicht und letztendlich entscheidest Du selbst was das, was der andere so von sich gibt mit Dir macht.

Das ist aber in der Praxis nicht so einfach. Die Worte anderer Menschen haben auch eine direkte Wirkung - vor aller Reflexion und vor allem "etwas daraus machen". Aus diesem Grunde läuft so eine menschliche Entwicklung ja auch langsam. Erst nach und nach gelingt es, Kritik einzuordnen und klar zu bekommen, was passt und was nicht passt.

 

Ich war damals (bei dem Vorfall) absolut nicht dazu in der Lage. Die Worte des Kollegen haben mich direkt und zentral getroffen. Ich war mir ja nicht sicher, ob ich nicht wirklich schief gewickelt war. Dinge, die für ihn selbstverständlich waren, habe ich nicht auf die Reihe bekommen. Es war durchaus logisch, dass ich mich erst einmal als schlecht, unfähig, womöglich zum Priesterdasein nicht geeignet empfunden habe.

 

Die persönliche Entwicklung hat eine ziemlich unumgängliche Reihenfolge. Und man muss sich Etappe um Etappe weiterarbeiten. Piaget lässt grüßen. Dies sehe ich als Lebensaufgabe. Und irgendwie ist es ja auch spannend, dass Gott den Lebensweg der Menschen so eingerichtet hat. Würde uns alles per Willensentscheidung hopplahopp in den Schoß fallen, könnte man ja auch nicht besonders stolz darauf sein, sich weiterentwickelt zu haben.

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@Mecky:

Würde uns alles per Willensentscheidung hopplahopp in den Schoß fallen, könnte man ja auch nicht besonders stolz darauf sein, sich weiterentwickelt zu haben.

 

Das stimmt und es hat auch durchaus was tröstliches. :)

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Wenn ich so manches mal lese, wie furchtbar die Sünde Gott beleidigt und wie man annimmt, dass Gott auf die Sünde reagieren soll (z.B. Hölle), wenn ich lese, wie Menschen ängstlich sich selbst beargwöhnen und unsinnige Kraft darein stecken, möglichst sündlos zu bleiben, wenn ich davon lese, dass Menschen in dem Gefühl leben, chancen- und hoffnungslos zu sein, weil sie angeblich schon die Sünde wider den heiligen Geist begangen hätten oder anderen ebendies Gefühl vermitteln, dann kommt in mir ein Verdacht auf:

 

Ich habe den Verdacht, dass die Hype um die Sünde mehr Menschen zerstört, als die Sünde selbst.

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Wenn ich so manches mal lese, wie furchtbar die Sünde Gott beleidigt und wie man annimmt, dass Gott auf die Sünde reagieren soll (z.B. Hölle), wenn ich lese, wie Menschen ängstlich sich selbst beargwöhnen und unsinnige Kraft darein stecken, möglichst sündlos zu bleiben, wenn ich davon lese, dass Menschen in dem Gefühl leben, chancen- und hoffnungslos zu sein, weil sie angeblich schon die Sünde wider den heiligen Geist begangen hätten oder anderen ebendies Gefühl vermitteln, dann kommt in mir ein Verdacht auf:

 

Ich habe den Verdacht, dass die Hype um die Sünde mehr Menschen zerstört, als die Sünde selbst.

Wenn man ernsthaft glaubt, dass Gott einen wegen allem möglichen Pippifax für alle Ewigkeit der Folter ausliefert, dann kann einem ja auch Angst und bang werden.

Vor einigen Tagen kam im Fernsehen eine Reportage über Christen im Irak. Der chaldäische (das sibd die mit Rom unierten Assyrer) Bischof (ich glaube) von Kirkuk zeigte seine Kirche mit dem aramäischen Kreuz. Er erklärte, dass die assyrischen Christen das Kreuz ohne Korpus zeigen würden, um daran zu erinnern, dass Christus auferstanden sei und uns dadurch erlöst habe. Und lächelnd fügte er hinzu "ich weiss, im Westen geht es mehr um Leid und Tod"

 

Ich frage mich, was für ein defätistisches Gottesbild man haben muss, um zu glauben, Gott habe prinzipiell alle Menschen zu ewiger Folter verdammt, aber durch Christus hätten ein paar wenige Auswerwählte die Möglichkeit dem zu entkommen. Denn genau dieses Gottesbild haben manche Leute.

 

Werner

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Für mich stellt sich die Frage: Wie kann man Menschen aus einer solchen, defätistischen Gottesvorstellung heraus helfen? Der Druck, dies zu tun, ist recht hoch. Wenn ich das konkret mitansehen muss, welches geistige Elend solche Gottesvorstellungen in Menschen erzeugen können, dann ist mir klar: "Da muss ich was tun!" Aber was?

 

Defätistische Gottesbilder gab es schon immer. Und dies hat zur Konsequenz, dass diese defätistischen Gottesbilder auch in der Tradition - auch in die Bibel - zu finden sind. Und damit haben die Anhänger solcher Gottesbilder die perfekten Anknüpfungspunkte. Argumentativ dringt man da nicht durch.

 

Zusätzlich sind solche Gottesbilder oft in der Persönlichkeit des Glaubenden verankert. Manche brauchen das. Die Vorstellung, Gott sei nicht rächend, eifersüchtig, höllendrohend ist für sie einfach nicht passend. Ein positives Gottesbild würde ihre gesamte Weltordnung zerstören. Sie haben Angst vor Gott. Und ebenso haben sie Angst, dass Gott nicht defätistisch sein könnte, denn damit würden die Gefängnisstäbe, die sie um sich herum aufgestellt haben, einstürzen. Und ohne Gefängnisstäbe kommt ihnen die Welt ohne Orientierung und ohne Halt vor - so eine Unterform der Agoraphobie.

"Gott führt Dich hinaus ins Weite!"

"Aaaaaaaaaaah! Nur nicht! Das ist ja entsetzlich!"

 

Auch dies kann ich nur deskriptiv niederschreiben. Als Argument ist es erfahrungsgemäß unbrauchbar.

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Lieber Mecky,

 

 

 

Für mich stellt sich die Frage: Wie kann man Menschen aus einer solchen, defätistischen Gottesvorstellung heraus helfen? Der Druck, dies zu tun, ist recht hoch. Wenn ich das konkret mitansehen muss, welches geistige Elend solche Gottesvorstellungen in Menschen erzeugen können, dann ist mir klar: "Da muss ich was tun!" Aber was?

Na, das ist doch wohl klar:

Mit dem Beistand des HEILIGEN GEISTES die falsche GOTTESvorstellung ausräumen und die wahre einrichten.

 

- GOTT der VATER ist ähnlich beleidigt wie der Mensch der Vater ist, beim Anblick des Unfugs und des Schadens den seine Kinder anrichten, beleidigt ist.

 

- Angst soll der Mensch haben vor den Konsequenzen des Mißbrauchs der Willensfreiheit, verwirklicht in Gewissenlosigkeit, Unvernunft und Unverstand bei der Gestaltung des eigenen und seiner Mitmenschen Leben.

 

 

...

Defätistische Gottesbilder gab es schon immer. Und dies hat zur Konsequenz, dass diese defätistischen Gottesbilder auch in der Tradition - auch in die Bibel - zu finden sind. Und damit haben die Anhänger solcher Gottesbilder die perfekten Anknüpfungspunkte. Argumentativ dringt man da nicht durch.

Offensichtlich kommt es auf die Argumente an - der Christ erbitte vom HEILIGEN GEIST GOTTES, seinem Beistand und Lehrer, die wirksamen Argumente.

 

 

Zusätzlich sind solche Gottesbilder oft in der Persönlichkeit des Glaubenden verankert. Manche brauchen das. Die Vorstellung, Gott sei nicht rächend, eifersüchtig, höllendrohend ist für sie einfach nicht passend. Ein positives Gottesbild würde ihre gesamte Weltordnung zerstören. Sie haben Angst vor Gott. Und ebenso haben sie Angst, dass Gott nicht defätistisch sein könnte, denn damit würden die Gefängnisstäbe, die sie um sich herum aufgestellt haben, einstürzen...

Daran haben die Priester ihren Teil an Schuld - weil sie sich über die offenkundige Drohbotschaft JESU nicht vom HEILIGEN GEIST GOTTES aufklären lassen.

 

Das ist die Aufklärung der Drohbotschaft JESU:

Die böswilligen Menschen sind es, die sich und ihren Mitmenschen das Leben zur Hölle machen - und nicht GOTT der VATER.

Selbst das Paradies würden die Gauner in kürzester Zeit in eine Hölle verwandeln.

 

Es ist deshalb ein Akt der Gerechtigkeit wenn GOTT die Böswilligen von den Guten trennt.

 

Mensch willst Du des Lebens froh werden, widersage dem Mißbrauch deiner GOTTgegebenen Willensfreiheit!

 

Gruß

josef

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