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Rechtschreibfehler


kam

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Brauchen wir also eine komplexe Rechtschreibung, um Bewerber auswählen zu können?

Ich finde die deutsche nicht komplexer als die russische oder französische... und was sollen die Asiaten erst sagen?

Wie schon angedeutet, ist mein Bezugspunkt die italienische, die ich für extrem gut halte.

 

Ich lerne seit ein paar Jahren italienisch und kann dir da nicht recht folgen. Hast du z.B. schon eine verlässliche, Vorhersagen zulassende Regel entdeckt, wann es "c" bzw. "ch" und wann es "qu" heißt? Bei so Sachen wie wer, wann, was, warum...

 

Warum es chi und nicht qui heißt, weiß ich auch nicht. Aber das C oder Ch ist im Hinblick darauf zu sehen, ob der folgende Vokal dunkel oder hell ist. Im ersteren Fall reicht ein C für die Aussprache K, im letzteren mußt du ein H einschalten, damit K gesprochen wird. Wird ausnahmsweise C vor dunklem Vokal TSCH gesprochen, bekommt es ein Häkchen.

Ein Häkchen? Bringst du das jetzt nicht mit Französisch durcheinander?

Italienisch bekommt es ein "i", wie in "ciao"

 

Werner

 

Ja natürlich. (Grad durch einen französischen Text gequält... L'Odyssée du docteur Pierre Schrumpff-Pierron.)

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Und viertens ist mir jemand mit menschlichen Qualitäten 1000 mal lieber als jemand mit perfekter Rechtschreibung.

 

 

Idealiter hätte er beides. :-)

 

Ja.

Ich hatte einige meiner Studierenden im Kopf; da sind ein paar wirklich tolle Leute mit sehr eigenwilliger Rechtschreibung dabei.

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Ich rede davon, dass kaum ein/e deutsche/r Manager/in die Rechtschreibung beherrscht. Bildung korreliert in unserem Lande nicht mit guten Rechtschreibfertigkeiten. Und das ist vielleicht sogar gut so, falls es nämlich bedeutet, dass die Menschen auf ihrem Bildungsweg Wichtigeres lernen als das Beherrschen eines Instruments, das fehlerhaft ist.

Hast du schon mal den Gedanken riskiert, daß nicht das Werkzeug fehlerhaft ist, sondern seine Vermittlung?

Aber sicher. Und bin bei der Masse an ansonsten klugen Leuten, sowie nach eingehenden Überlegungen darüber, was eine perfekte Orthographie ausmacht, zu meinen Schlüssen gekommen.

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Ich rede davon, dass kaum ein/e deutsche/r Manager/in die Rechtschreibung beherrscht. Bildung korreliert in unserem Lande nicht mit guten Rechtschreibfertigkeiten. Und das ist vielleicht sogar gut so, falls es nämlich bedeutet, dass die Menschen auf ihrem Bildungsweg Wichtigeres lernen als das Beherrschen eines Instruments, das fehlerhaft ist.

Das sehe ich anders. Zumindest in den Zeiten, als Bildung durch Lesen erfolgte, korrelierte beides.

Ich kann es nicht beweisen, aber ich habe die Beobachtung gemacht, dass viel Lesen nicht mit guter Rechtschreibung korreliert. Ich vermute: Spätestens ab dem Punkt nicht mehr, wo ein geübter Leser einen Raum von je 5 Wörtern mit dem Auge überspringt.

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Meinste nicht, daß Rechtschreibprogramm hätte es bemängelt?

(Ich habe noch nie eins benutzt, ich weiß nicht, wie das geht.)

Bei solchen Fehlern würde es auch nichts nützen :rolleyes:

Stimmt, man macht trotzdem ab und an Fehler... ;)

 

PS: ich glaube allerdings auch nicht, daß die Rechtschreibfehler von Kirisiyana Unwissenheit geschuldet wären...

Doch, kommt vor. Und dann noch die vielen Flüchtigkeitsfehler, ganz schlimm ist die Großschreibung, wie oft muss ich in einem Text zurückspringen und einen Kleinbuchstaben zu einem großen machen. Voll nervig. habe cih schon erwähnt, dass ich unter anderem für eine Abschaffung der Großschreibung bin? (Namen und Anrede ausgenommen).

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Das glaube ich auch nicht.

Trotzdem sehe ich das Thema Rechtschreibfehler recht gelassen (und hab mich gar nicht für dein ß geschämt ;) )

 

Erstens ist es so, dass manche (auch ohne Legasthenie) einfach kein Gefühl für Rechtschreibung haben und sich trotzdem sprachlich hervorragend ausdrücken können (und nein, das muss weder an elterlicher Vernachlässigung noch an mandelnder Lesebegeisterung liegen - ich spreche aus Erfahrung) und zweitens stimmt es n i c h t, dass Rechtschreibfehler auf einen Mangel an Bildung hinweisen. Ich kenne einige sehr gebildete Leute, denen Rechtschreibung einfach wurscht ist oder die z.B. nicht gut Maschinschreiben können und denen es zu blöd ist, jedesmal ewig nachzukorrigieren.

Drittens stimmt es auch nicht, dass eine Leselern-Methode, die darauf abzielt, dass Kinder mit Freude und Spaß schreiben und lesen lernen, rechtschreibschwache Kinder produziert (ich kenne zwar keine Studien dazu, habe aber genug Volksschulkinder miterlebt, die mit verschiedensten Methoden lesen und schreiben gelernt haben - ich konnte beim Ergebnis keinen von der Methode abhängigen Unterschied erkennen.)

Und viertens ist mir jemand mit menschlichen Qualitäten 1000 mal lieber als jemand mit perfekter Rechtschreibung.

 

Edit: RS-Fehler korrigiert :D

 

Damit bringst Du viele Aspekte auf den Punkt. Mir hatte mal jemand erklaert, die neue Rechtschreibreform wuerde seit 1970 besprochen und hat (hatte?) das Ziel, eine (scheinbare?) gesellschaftliche Stigmatisierung von weniger Belesenen zu umgehen. Relativ sicher bin ich mir, dass in Schulen Kinder mehr durch ihre Kleidung etc. stigmatisiert werden, d.h. eine arm/reich Unterschied steht eher im Vordergrund. (Ein Unterschiede, den man mit der Einfuehrung von Schuluniformen nun gekaempfen will. In einer Gesellschaft mit einer fast Ueberbetonung der Individualitaet wirkt das jedoch verfehlt auf mich.)

Natuerlich kann ich nur von mir ausgehen, aber ich wage es zu verallgemeinern. Rechtschreibung wird stark beeinfluss, was man liesst. zBsp: In der Zeit, als ich viele aeltere deutsche Texte gelesen habe, habe ich auch Tuer mit "th" geschrieben. Wer wenig liesst, dem fehlt diese Orientierung und er wird dominant beim Schreiben ein phonetisches Prinzip benutzen. Daran sehe ich erstmal keinen Fehler, nur warum muss man diese Schreibweise dann zur einzig richtigen erklaeren?

 

A mi modo de ver

DonGato.

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Ich lege ja nicht alles auf die Goldwaage. Und schon gar nicht Tippfehler. Aber etwas fällt doch auf und nervt: es gibt User die das Wort Esoterik beharrlich falsch schreiben, nämlich mit "th". Spricht das für Ahnungslosigkeit oder ist das eine spezielle Form der Legasthenie (richtig nur mit "th")?

Ich habe bisher nur einen Benutzer hier gelesen, der das Wort so schreibt. Nach dessen eigenem Bekunden hier gehört er aber zur Wissens- und Intelligenzelite, so dass ich vermute, dass es sich um eine Form der Legasthenie handeln muss.

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Doch, kommt vor. Und dann noch die vielen Flüchtigkeitsfehler, ganz schlimm ist die Großschreibung, wie oft muss ich in einem Text zurückspringen und einen Kleinbuchstaben zu einem großen machen. Voll nervig. habe cih schon erwähnt, dass ich unter anderem für eine Abschaffung der Großschreibung bin? (Namen und Anrede ausgenommen).

 

 

Dagegen muss ich mich entschieden wenden. zbsp fuer einen Nicht-Deutschen erleichtert die Gross-/Kleinschreibung deutlich das verstehende Lesen. Seit lieber froh, solche klaren Strukturen in den Saetzen zu haben, als sie abschaffen zu wollen.

 

DonGato.

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Wer wenig liesst, dem fehlt diese Orientierung und er wird dominant beim Schreiben ein phonetisches Prinzip benutzen. Daran sehe ich erstmal keinen Fehler, nur warum muss man diese Schreibweise dann zur einzig richtigen erklaeren?
Man könnte eine reine Lautschrift verwenden - hätte allerdings den Nachteil, daß im Nordwesten die meisten Menschen "dat" bzw. "datt" statt "das" oder "daß" schreiben würden.

 

In manchen Gegenden wäre Téllefon lautsprachlich durchaus korrekt, während andere Teile des deutschsprachigen Raumes Teléfon beziehungsweise Telefóhn schreiben würden.

 

Im Rheinland käme zum Beispiel noch das leidige Thema "Wann ist ein g ein g und wann ein j" dazu. Oder die Frage wie man die diversen "Zwischenlaute" schreibt. Kirche und Kirsche klingen in unserer Sprachfärbung für einen Auswärtigen nahezugleich. Der Inländer hört allerdings ob der Vokal lang (dann geht's zur Messe) oder kurz (dann geht's um Obst) ist.

 

Und die anderen Dialekte und Färbungen sind da ja teilweise noch extremer.

 

Auf der anderen Seite - viel schlimmer als die reformierte Rechtschreibung könnte das Ergebnis kaum sein.

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Natuerlich kann ich nur von mir ausgehen, aber ich wage es zu verallgemeinern. Rechtschreibung wird stark beeinfluss, was man liesst. zBsp: In der Zeit, als ich viele aeltere deutsche Texte gelesen habe, habe ich auch Tuer mit "th" geschrieben. Wer wenig liesst, dem fehlt diese Orientierung und er wird dominant beim Schreiben ein phonetisches Prinzip benutzen. Daran sehe ich erstmal keinen Fehler, nur warum muss man diese Schreibweise dann zur einzig richtigen erklaeren?

Standardisierung hat zumindest den Vorteil, dass, wenn alles gleich geschrieben ist, man beim Lesen weniger stutzt. Ich seh das gerade stark an mir selber beim Lesen Deines Textes ;)

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Wer wenig liesst, dem fehlt diese Orientierung und er wird dominant beim Schreiben ein phonetisches Prinzip benutzen. Daran sehe ich erstmal keinen Fehler, nur warum muss man diese Schreibweise dann zur einzig richtigen erklaeren?
Man könnte eine reine Lautschrift verwenden - hätte allerdings den Nachteil, daß im Nordwesten die meisten Menschen "dat" bzw. "datt" statt "das" oder "daß" schreiben würden.

 

In manchen Gegenden wäre Téllefon lautsprachlich durchaus korrekt, während andere Teile des deutschsprachigen Raumes Teléfon beziehungsweise Telefóhn schreiben würden.

 

Im Rheinland käme zum Beispiel noch das leidige Thema "Wann ist ein g ein g und wann ein j" dazu. Oder die Frage wie man die diversen "Zwischenlaute" schreibt. Kirche und Kirsche klingen in unserer Sprachfärbung für einen Auswärtigen nahezugleich. Der Inländer hört allerdings ob der Vokal lang (dann geht's zur Messe) oder kurz (dann geht's um Obst) ist.

 

Und die anderen Dialekte und Färbungen sind da ja teilweise noch extremer.

 

Auf der anderen Seite - viel schlimmer als die reformierte Rechtschreibung könnte das Ergebnis kaum sein.

 

Ich verstehe nicht ganz Deinen Punkt. Ich bin nicht der Auffassung, die deutsche Rechtschreibung soll sich nur nach einem phonetischen Prinzip orientieren.

 

DonGato.

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Natuerlich kann ich nur von mir ausgehen, aber ich wage es zu verallgemeinern. Rechtschreibung wird stark beeinfluss, was man liesst. zBsp: In der Zeit, als ich viele aeltere deutsche Texte gelesen habe, habe ich auch Tuer mit "th" geschrieben. Wer wenig liesst, dem fehlt diese Orientierung und er wird dominant beim Schreiben ein phonetisches Prinzip benutzen. Daran sehe ich erstmal keinen Fehler, nur warum muss man diese Schreibweise dann zur einzig richtigen erklaeren?

 

Standardisierung hat zumindest den Vorteil, dass, wenn alles gleich geschrieben ist, man beim Lesen weniger stutzt. Ich seh das gerade stark an mir selber beim Lesen Deines Textes ;)

 

 

Welchen Standard habe ich nicht eingehalten? Nur so aus reiner Neugier mal gefragt.

 

DonGato.

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Wer wenig liesst, dem fehlt diese Orientierung und er wird dominant beim Schreiben ein phonetisches Prinzip benutzen. Daran sehe ich erstmal keinen Fehler, nur warum muss man diese Schreibweise dann zur einzig richtigen erklaeren?
Man könnte eine reine Lautschrift verwenden - hätte allerdings den Nachteil, daß im Nordwesten die meisten Menschen "dat" bzw. "datt" statt "das" oder "daß" schreiben würden.
Da wirfst Du zwei Dinge zusammen, die wir besser auseinanderhalten. Soll es Hochdeutsch sein, schreiben wir Hochdeutsch. Soll es Platt sein, schreiben wir Platt.

 

Und doch ist das Lautprinzip eines der wichtigsten in der Orthographie. Allerdings nicht im phonetischen Sinne: Grad unter den Deutschen gibt es zu viele verschiedene mundartliche Färbungen auch in der Aussprache des Hochdeutschen. Mancherorts wird z.B. kaum ein Unterschied zwischen "harten" und "weichen" Konsonanten gemacht und so spricht der eine "singen", der andere "ssingen". Daher orientiert man sich besser an den Phonemen (hier /s/ für beide Laute und [ss]).

 

Auf der anderen Seite - viel schlimmer als die reformierte Rechtschreibung könnte das Ergebnis kaum sein.

Ich meine, das Problem mit der Reform war, dass sie nur halbherzig durchgeführt wurde. Man hätte nicht mal gleich die großschreibung abschaffen müssen, aber eine ähnlich konsequente phonemische Schreibweise wie im Italienischen scheiterte einfach an Standesdünkel - oder wieso eigentlich sollte es nicht gehen, dass man Filosofie schreibt statt Philosophie? Machen die Italiener doch auch. Kann so schlimm nicht sein.

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Ich habe bisher nur einen Benutzer hier gelesen, der das Wort so schreibt. Nach dessen eigenem Bekunden hier gehört er aber zur Wissens- und Intelligenzelite, so dass ich vermute, dass es sich um eine Form der Legasthenie handeln muss.

 

 

Eine Suche ergibt "Esotherik" in Beitragen von einigen (Wine, DonGato. Werner001, harry etc ...) Wobei es mir erscheint, es gibt eine gewisse Haeufung bei einem Benutzer - fast Du das meinst ;)

 

DonGato.

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Ich meine, das Problem mit der Reform war, dass sie nur halbherzig durchgeführt wurde. Man hätte nicht mal gleich die großschreibung abschaffen müssen, aber eine ähnlich konsequente phonemische Schreibweise wie im Italienischen scheiterte einfach an Standesdünkel - oder wieso eigentlich sollte es nicht gehen, dass man Filosofie schreibt statt Philosophie? Machen die Italiener doch auch. Kann so schlimm nicht sein.

 

 

pH-Wert sollte man dann auch mit "f" schreiben ;)

 

DonGato.

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Damit bringst Du viele Aspekte auf den Punkt. Mir hatte mal jemand erklaert, die neue Rechtschreibreform wuerde seit 1970 besprochen und hat (hatte?) das Ziel, eine (scheinbare?) gesellschaftliche Stigmatisierung von weniger Belesenen zu umgehen. Relativ sicher bin ich mir, dass in Schulen Kinder mehr durch ihre Kleidung etc. stigmatisiert werden, d.h. eine arm/reich Unterschied steht eher im Vordergrund. (Ein Unterschiede, den man mit der Einfuehrung von Schuluniformen nun gekaempfen will. In einer Gesellschaft mit einer fast Ueberbetonung der Individualitaet wirkt das jedoch verfehlt auf mich.

Das Letzte würde ich auch nicht wollen, obwohl es sicher auch Vorteile hätte.

Ich habe aber ein grundlegendes Problem mit Uniformierung, nicht nur in bekleidungstechnischer Hinsicht.

 

Das andere glaube ich auch: üblicherweise ist für Kinder die (vorhandene oder nicht vorhandene) Beherrschung der Rechtschreibung wirklich kein Zugehörigkeits-/Stigmatisierungskriterium.

Wenn es das ist, steht wohl was anderes dahinter. (Und dann kann auch eine perfekte Rechtschreibung als Ausgrenzungsmittel benutzt werden: "Der Streber!")

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Ich finde "Thür", "weyland" oder "seyn" schon allein vom Schriftbild her schöner...

Dunnemalen hath vermuthlich eyn jeder ſo geſchriepen, wie er meynte, daſs es richtig sey. Daſ erſchwert daſ leſen ſolcher texte ungemeyn, aper mann kan ſich tharan gewœnen.

 

Werner

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Da wirfst Du zwei Dinge zusammen, die wir besser auseinanderhalten. Soll es Hochdeutsch sein, schreiben wir Hochdeutsch. Soll es Platt sein, schreiben wir Platt.
Wenn Du fragst wird man Dir sagen, das sei Hochdeutsch...

 

Ich meine, das Problem mit der Reform war, dass sie nur halbherzig durchgeführt wurde. Man hätte nicht mal gleich die großschreibung abschaffen müssen, aber eine ähnlich konsequente phonemische Schreibweise wie im Italienischen scheiterte einfach an Standesdünkel - oder wieso eigentlich sollte es nicht gehen, dass man Filosofie schreibt statt Philosophie? Machen die Italiener doch auch. Kann so schlimm nicht sein.
Ich würde nie wieder Philosophie schreiben, wo ich doch schon zum "declarieren" neige obwohl man heutzutage längst "deklariert"... bearbeitet von Flo77
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Dunnemalen hath vermuthlich eyn jeder ſo geſchriepen, wie er meynte, daſs es richtig sey. Daſs erſchwert daſs leſen ſolcher texte ungemeyn, aper mann kan ſich tharan gewœnen.
Langes ſ steht nie am Ende.
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Natuerlich kann ich nur von mir ausgehen, aber ich wage es zu verallgemeinern. Rechtschreibung wird stark beeinfluss, was man liesst. zBsp: In der Zeit, als ich viele aeltere deutsche Texte gelesen habe, habe ich auch Tuer mit "th" geschrieben. Wer wenig liesst, dem fehlt diese Orientierung und er wird dominant beim Schreiben ein phonetisches Prinzip benutzen. Daran sehe ich erstmal keinen Fehler, nur warum muss man diese Schreibweise dann zur einzig richtigen erklaeren?

Standardisierung hat zumindest den Vorteil, dass, wenn alles gleich geschrieben ist, man beim Lesen weniger stutzt. Ich seh das gerade stark an mir selber beim Lesen Deines Textes ;)

Und doch bist du der Ansicht, dass man durch viel lesen keine bessere Rechtschreibung erwirbt. Dein Beitrag zeigt das Gegenteil: Wenn du ein Wort 10000mal in einer gewissen Schreibweise gelesen hast, stutzt du, wenn es plötzlich anders dasteht. Und selbst schreibst du es so, wie du es 10000mal gesehen hast. Wer das Wort zum ersten oder zweiten Mal liest, stutzt natürlich nicht, und weiß auch nicht, wie er es zu reproduzieren hätte.

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Dunnemalen hath vermuthlich eyn jeder ſo geſchriepen, wie er meynte, daſs es richtig sey. Daſs erſchwert daſs leſen ſolcher texte ungemeyn, aper mann kan ſich tharan gewœnen.
Langes ſ steht nie am Ende.

Doch, gerade in der Kombination "ſs". Daraus ist durch Verschmelzung dann "ß" geworden.

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Dunnemalen hath vermuthlich eyn jeder ſo geſchriepen, wie er meynte, daſs es richtig sey. Daſs erſchwert daſs leſen ſolcher texte ungemeyn, aper mann kan ſich tharan gewœnen.
Langes ſ steht nie am Ende.

Tut es ja auch nicht.

 

"Es können nie zwei runde s aufeinanderfolgen. Sollten am Wortende zwei s aufeinanderfolgen, müssten sie in Fraktur deswegen als ſs gesetzt werden." (Wiki)

 

Werner

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Wer wenig liesst, dem fehlt diese Orientierung und er wird dominant beim Schreiben ein phonetisches Prinzip benutzen. Daran sehe ich erstmal keinen Fehler, nur warum muss man diese Schreibweise dann zur einzig richtigen erklaeren?
Man könnte eine reine Lautschrift verwenden - hätte allerdings den Nachteil, daß im Nordwesten die meisten Menschen "dat" bzw. "datt" statt "das" oder "daß" schreiben würden.

 

In manchen Gegenden wäre Téllefon lautsprachlich durchaus korrekt, während andere Teile des deutschsprachigen Raumes Teléfon beziehungsweise Telefóhn schreiben würden.

 

Im Rheinland käme zum Beispiel noch das leidige Thema "Wann ist ein g ein g und wann ein j" dazu. Oder die Frage wie man die diversen "Zwischenlaute" schreibt. Kirche und Kirsche klingen in unserer Sprachfärbung für einen Auswärtigen nahezugleich. Der Inländer hört allerdings ob der Vokal lang (dann geht's zur Messe) oder kurz (dann geht's um Obst) ist.

 

Und die anderen Dialekte und Färbungen sind da ja teilweise noch extremer.

 

 

Ein Extrembeispiel aus Bayern:

Man schreibt: Wie meinen Sie bitte?

und spricht: Ha?

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pH-Wert sollte man dann auch mit "f" schreiben ;)

 

DonGato.

Die Schweden waren mir auch von dem Moment an sympathisch, als ich auf einer Stoffinhaltsangabe "Fosfor" endteckte...

 

Im Gegenzug überlege ich gerade, wieviele Möglichkeiten es im Englischen gibt, lautmalerisch das Wort "Whisky" korrekt wiederzugeben.

 

Hmmm...

Whiskey (ok, das ist US amerikanisch)

Whizkee

Wisskea

(sowie alle Kombinationen der 1. und 2. Silbe)

 

Obwohl:

Ouiskeagh gefällt mir noch am besten. :D

bearbeitet von Caveman
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