Flo77 Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 (bearbeitet) Und doch bist du der Ansicht, dass man durch viel lesen keine bessere Rechtschreibung erwirbt. Dein Beitrag zeigt das Gegenteil: Wenn du ein Wort 10000mal in einer gewissen Schreibweise gelesen hast, stutzt du, wenn es plötzlich anders dasteht. Und selbst schreibst du es so, wie du es 10000mal gesehen hast. Wer das Wort zum ersten oder zweiten Mal liest, stutzt natürlich nicht, und weiß auch nicht, wie er es zu reproduzieren hätte.Ich habe Texte geleſen, die zwischen 1600 und heute verfasst wurden. Meyn erſtes Buch in reformierter Rechtſchreibung war "Die unendliche Geſchichte" - ich habe den Unterſchied erſt auf der letzten Seite bemerkt. Und daß obwohl ich eher Vielleſer bin... bearbeitet 30. Oktober 2012 von Flo77 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Aristippos Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 Natuerlich kann ich nur von mir ausgehen, aber ich wage es zu verallgemeinern. Rechtschreibung wird stark beeinfluss, was man liesst. zBsp: In der Zeit, als ich viele aeltere deutsche Texte gelesen habe, habe ich auch Tuer mit "th" geschrieben. Wer wenig liesst, dem fehlt diese Orientierung und er wird dominant beim Schreiben ein phonetisches Prinzip benutzen. Daran sehe ich erstmal keinen Fehler, nur warum muss man diese Schreibweise dann zur einzig richtigen erklaeren? Standardisierung hat zumindest den Vorteil, dass, wenn alles gleich geschrieben ist, man beim Lesen weniger stutzt. Ich seh das gerade stark an mir selber beim Lesen Deines Textes Welchen Standard habe ich nicht eingehalten? Nur so aus reiner Neugier mal gefragt. "liest" schreibt man mit einem s. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 (bearbeitet) Dunnemalen hath vermuthlich eyn jeder ſo geſchriepen, wie er meynte, daſs es richtig sey. Daſ erſchwert daſ leſen ſolcher texte ungemeyn, aper mann kan ſich tharan gewnen. Doch, gerade in der Kombination "ſs". Daraus ist durch Verschmelzung dann "ß" geworden.Ich weiß, aber Werner hat im Original ſ ans Ende gesetzt... Tut es ja auch nicht. "Es können nie zwei runde s aufeinanderfolgen. Sollten am Wortende zwei s aufeinanderfolgen, müssten sie in Fraktur deswegen als ſs gesetzt werden." (Wiki) Es können nicht nur nicht zwei Runde s aufeinanderfolgen, sondern am Wortende kann auch kein ſ stehen sondern nur s. bearbeitet 30. Oktober 2012 von Flo77 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 Natuerlich kann ich nur von mir ausgehen, aber ich wage es zu verallgemeinern. Rechtschreibung wird stark beeinfluss, was man liesst. zBsp: In der Zeit, als ich viele aeltere deutsche Texte gelesen habe, habe ich auch Tuer mit "th" geschrieben. Wer wenig liesst, dem fehlt diese Orientierung und er wird dominant beim Schreiben ein phonetisches Prinzip benutzen. Daran sehe ich erstmal keinen Fehler, nur warum muss man diese Schreibweise dann zur einzig richtigen erklaeren? Standardisierung hat zumindest den Vorteil, dass, wenn alles gleich geschrieben ist, man beim Lesen weniger stutzt. Ich seh das gerade stark an mir selber beim Lesen Deines Textes Und doch bist du der Ansicht, dass man durch viel lesen keine bessere Rechtschreibung erwirbt. Dein Beitrag zeigt das Gegenteil: Wenn du ein Wort 10000mal in einer gewissen Schreibweise gelesen hast, stutzt du, wenn es plötzlich anders dasteht. Und selbst schreibst du es so, wie du es 10000mal gesehen hast. Wer das Wort zum ersten oder zweiten Mal liest, stutzt natürlich nicht, und weiß auch nicht, wie er es zu reproduzieren hätte. Wenn ich viel lese, überspringe ich mit dem Auge größere Worträume. Ohne dass ich bewusst bestimmte Schreibweisen wahrnehme, werde ich kaum lernen, wie etwas geschrieben wird. Aber hauptsächlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen wenig Wert auf Rechtschreibung legen und vermutlich deshalb nicht durch Lesen lernen. Wenn ich aber beim Lesen, auch und gerade als geübter Leser, der gern mit dem Auge größere Worträume überspringt, öfters auf ungewöhnliche Schreibweisen stoße, stockt der Lesefluss. Ich sehe nur halb bewusst das Unnormale und gehe nochmal zurück: Hab ich richtig gesehen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 Dunnemalen hath vermuthlich eyn jeder ſo geſchriepen, wie er meynte, daſs es richtig sey. Daſ erſchwert daſ leſen ſolcher texte ungemeyn, aper mann kan ſich tharan gewœnen. Doch, gerade in der Kombination "ſs". Daraus ist durch Verschmelzung dann "ß" geworden.Ich weiß, aber Werner hat im Original ſ ans Ende gesetzt... Tut es ja auch nicht. "Es können nie zwei runde s aufeinanderfolgen. Sollten am Wortende zwei s aufeinanderfolgen, müssten sie in Fraktur deswegen als ſs gesetzt werden." (Wiki) Es können nicht nur nicht zwei Runde s aufeinanderfolgen, sondern am Wortende kann auch kein ſ stehen sondern nur s. Bei einem Doppel-S steht dasd erste logischerweise nicht am Wortende und ist deshalb lang. Andererseits wird das Schluss-S auch mitten im Wort verwendet, wenn es sich um ein zusammengesetztes Wort handelt, und das erste auf S endet. Also zum Beispiel Hanswurst und nicht Hanſwurst Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 Natuerlich kann ich nur von mir ausgehen, aber ich wage es zu verallgemeinern. Rechtschreibung wird stark beeinfluss, was man liesst. zBsp: In der Zeit, als ich viele aeltere deutsche Texte gelesen habe, habe ich auch Tuer mit "th" geschrieben. Wer wenig liesst, dem fehlt diese Orientierung und er wird dominant beim Schreiben ein phonetisches Prinzip benutzen. Daran sehe ich erstmal keinen Fehler, nur warum muss man diese Schreibweise dann zur einzig richtigen erklaeren? Standardisierung hat zumindest den Vorteil, dass, wenn alles gleich geschrieben ist, man beim Lesen weniger stutzt. Ich seh das gerade stark an mir selber beim Lesen Deines Textes Welchen Standard habe ich nicht eingehalten? Nur so aus reiner Neugier mal gefragt. "liest" schreibt man mit einem s. Und dann auch: zBsp, aeltere, Tuer, erklaeren. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Caveman Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 In einem gelöschten Post hat ein Nutzer sich als "Grammar-Nazi" geoutet. Wohin solch eine Einstellung führen kann: kann man . Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
DonGato Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 (bearbeitet) "liest" schreibt man mit einem s. Danke fuer Deine unermuedlichen Rechschreibkorrekturen - wirklich wertvoll. Koenntest Du bitte alle mein Texte Korrektur lesen? Wuerde mir wirklich helfen. DonGato. bearbeitet 30. Oktober 2012 von DonGato Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 Dunnemalen hath vermuthlich eyn jeder ſo geſchriepen, wie er meynte, daſs es richtig sey. Daſ erſchwert daſ leſen ſolcher texte ungemeyn, aper mann kan ſich tharan gewœnen. [...] Bei einem Doppel-S steht dasd erste logischerweise nicht am Wortende und ist deshalb lang. Andererseits wird das Schluss-S auch mitten im Wort verwendet, wenn es sich um ein zusammengesetztes Wort handelt, und das erste auf S endet. Also zum Beispiel Hanswurst und nicht Hanſwurst Soll ich Deine daſ von vorhin an die Decke der Sixtina projezieren? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Wiebke Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 Eine gute Rechtschreibung lernt ein Schulkind innerhalb von maximal 2 Jahren. ...wenn es nicht gerade mit der Methode *Lesen durch Schreiben* lernt. Ansonsten war und ist Sprache nicht nur ein Tool, sondern auch ein persönliches Ausdrucksmittel. Ich bin nicht Deiner Ansicht, daß man sich am niedrigstmöglichen und leichtesten Level orientieren sollte. Oder anders: ich will nicht *Pommes* und *Helga´s Portmonee* schreiben, weil Kreti und Pleti sich mit den Regeln überfordert fühlen. Herzallerliebste, laut amtlichem Regelwerk darfst du "Helga's Portmonee", "Helga's Portemonnaie", "Helgas Portmonee" und "Helgas Portemonnaie" schreiben. Wo also ist dein Problem? Eine von den Versionen wird dir doch wohl zusagen... Und "Pommes" solltest du genau dann schreiben, wenn du "Pommes" sagst", "Fritten", wenn du "Fritten" sagst, und "Pommes frites", wenn du "Pommfritt" sagst. Herumnörgeln an einer Rechtschreibreform, die mir endlich erlaubt, den Buß- und Betttag vom Buß- und Bettag zu unterscheiden sowie Schifffahrt mit genau denselben 3 f zu schreiben wie Sauerstoffflasche, finde ich übrigens schlicht albern. Leute, die sogar noch gegen das Doppel-s im Auslaut meckern, ebenfalls. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 Dunnemalen hath vermuthlich eyn jeder ſo geſchriepen, wie er meynte, daſs es richtig sey. Daſ erſchwert daſ leſen ſolcher texte ungemeyn, aper mann kan ſich tharan gewœnen. [...] Bei einem Doppel-S steht dasd erste logischerweise nicht am Wortende und ist deshalb lang. Andererseits wird das Schluss-S auch mitten im Wort verwendet, wenn es sich um ein zusammengesetztes Wort handelt, und das erste auf S endet. Also zum Beispiel Hanswurst und nicht Hanſwurst Soll ich Deine daſ von vorhin an die Decke der Sixtina projezieren? Jetzt ist der Groschen runtergefallen. Ja, da hast du natürlich recht. Das kommt, wenn man zuviel Copy und Paste macht... Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
DonGato Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 Natuerlich kann ich nur von mir ausgehen, aber ich wage es zu verallgemeinern. Rechtschreibung wird stark beeinfluss, was man liesst. zBsp: In der Zeit, als ich viele aeltere deutsche Texte gelesen habe, habe ich auch Tuer mit "th" geschrieben. Wer wenig liesst, dem fehlt diese Orientierung und er wird dominant beim Schreiben ein phonetisches Prinzip benutzen. Daran sehe ich erstmal keinen Fehler, nur warum muss man diese Schreibweise dann zur einzig richtigen erklaeren? Standardisierung hat zumindest den Vorteil, dass, wenn alles gleich geschrieben ist, man beim Lesen weniger stutzt. Ich seh das gerade stark an mir selber beim Lesen Deines Textes Welchen Standard habe ich nicht eingehalten? Nur so aus reiner Neugier mal gefragt. "liest" schreibt man mit einem s. Und dann auch: zBsp, aeltere, Tuer, erklaeren. Meine Tastatur hat ein US layout (also ohne deutschen Umlaute) und mir ist es zu muehsam, immer den ASCII-Code einzuhaemmern. Stoert es Dich auch, wenn ich pena anstatt peña schreibe? DonGato. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Aristippos Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 Doch, kommt vor. Und dann noch die vielen Flüchtigkeitsfehler, ganz schlimm ist die Großschreibung, wie oft muss ich in einem Text zurückspringen und einen Kleinbuchstaben zu einem großen machen. Voll nervig. habe cih schon erwähnt, dass ich unter anderem für eine Abschaffung der Großschreibung bin? (Namen und Anrede ausgenommen). Dagegen muss ich mich entschieden wenden. zbsp fuer einen Nicht-Deutschen erleichtert die Gross-/Kleinschreibung deutlich das verstehende Lesen. Seit lieber froh, solche klaren Strukturen in den Saetzen zu haben, als sie abschaffen zu wollen. Das gilt auch für Französisch. Wenn man noch eher bescheidene Kenntnisse hat, ist es sehr hilfreich, in einem komplexen Satz sofort erkennen zu können, ob es sich um "parler", "parlez" oder "parlé" handelt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Aristippos Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 Natuerlich kann ich nur von mir ausgehen, aber ich wage es zu verallgemeinern. Rechtschreibung wird stark beeinfluss, was man liesst. zBsp: In der Zeit, als ich viele aeltere deutsche Texte gelesen habe, habe ich auch Tuer mit "th" geschrieben. Wer wenig liesst, dem fehlt diese Orientierung und er wird dominant beim Schreiben ein phonetisches Prinzip benutzen. Daran sehe ich erstmal keinen Fehler, nur warum muss man diese Schreibweise dann zur einzig richtigen erklaeren? Standardisierung hat zumindest den Vorteil, dass, wenn alles gleich geschrieben ist, man beim Lesen weniger stutzt. Ich seh das gerade stark an mir selber beim Lesen Deines Textes Und doch bist du der Ansicht, dass man durch viel lesen keine bessere Rechtschreibung erwirbt. Dein Beitrag zeigt das Gegenteil: Wenn du ein Wort 10000mal in einer gewissen Schreibweise gelesen hast, stutzt du, wenn es plötzlich anders dasteht. Und selbst schreibst du es so, wie du es 10000mal gesehen hast. Wer das Wort zum ersten oder zweiten Mal liest, stutzt natürlich nicht, und weiß auch nicht, wie er es zu reproduzieren hätte. Wenn ich viel lese, überspringe ich mit dem Auge größere Worträume. Ohne dass ich bewusst bestimmte Schreibweisen wahrnehme, werde ich kaum lernen, wie etwas geschrieben wird. Aber hauptsächlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen wenig Wert auf Rechtschreibung legen und vermutlich deshalb nicht durch Lesen lernen. Wenn ich aber beim Lesen, auch und gerade als geübter Leser, der gern mit dem Auge größere Worträume überspringt, öfters auf ungewöhnliche Schreibweisen stoße, stockt der Lesefluss. Ich sehe nur halb bewusst das Unnormale und gehe nochmal zurück: Hab ich richtig gesehen? Ja, aber wie sollst du denn an was "Ungewöhnlichem" stocken, wenn du nicht weißt, was gewöhnlich ist? Und was gewöhnlich ist, bekommt man mit, indem man sich daran gewöhnt. Wenn man durch lange Gewöhnung weiß, was gewöhnlich ist, erst dann fällt das Ungewöhnliche auf. Das fällt dann auch in den eigenen Texten beim Korrekturlesen auf, so dass man Fehler vermeidet. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
DonGato Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 (bearbeitet) Das gilt auch für Französisch. Wenn man noch eher bescheidene Kenntnisse hat, ist es sehr hilfreich, in einem komplexen Satz sofort erkennen zu können, ob es sich um "parler", "parlez" oder "parlé" handelt. Genau das halte ich zbsp. im Englischen fuer ein Problem, wenn identisch geschriebene Worte die Funktion von Substantiven, Verben oder Adjektiven haben koennen. Die Klarheit der Sprache und ein gewisser Anspruch an ein Eindeutigkeit schaetze ich sehr an der deutschen Sprache - neben dieser wunderbaren Eigenschaft, ein Wortbaukasten zu sein . Auch wenn ich selber die deutsche Rechtschreibung nur unzureichend beherrsche und gegen Grammatik eine angeborene Immunitaet habe ( diese faellt mir in jeder Sprache schwer) spreche ich mich klar gegen Reformen aus, die die eindeutigen Vorteile der deutschen Sprache abschaffen wuerden. DonGato. bearbeitet 30. Oktober 2012 von DonGato Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Wiebke Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 Das gilt auch für Französisch. Wenn man noch eher bescheidene Kenntnisse hat, ist es sehr hilfreich, in einem komplexen Satz sofort erkennen zu können, ob es sich um "parler", "parlez" oder "parlé" handelt. Ob es sinnvoll ist, grammatische Formen in der Schrift weiter zu unterscheiden, die in der Aussprache längst zusammengefallen sind, darüber lässt sich noch trefflich streiten. Aber das Französische kennt noch viel dämlichere Unregelmäßigkeiten. Und selbst deren eigene Rechtschreibreform nehmen die Franzosen kaum an. Es traut sich z.B. kaum jemand aussprachegemäß "évènement" statt "événement" zu schreiben, oder gar "ognon" statt "oignon", obwohl das inzwischen offizielle Schreibungen sind, weil man ja sonst als ungebildet gilt. Selbst die Autorität der "Académie française" hilft da nicht. Die empfiehlt nämlich auch nachdrücklich, "argüer" statt "arguer" zu schreiben (weil es [argüee] und nicht [argee] auszusprechen ist) und auch "gageüre" satt "gageure" (weil es [gash*ür] und nicht [gash*ör] heißt). Das Dumme ist nämlich, dass viele wegen der bisherigen idiotischen Schreibung diese Wörter inzwischen falsch aussprechen. * sh=wie das 2. g in "Garage" Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wine Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 (bearbeitet) Ich hab mir mal den Spass gemacht, und von meinem österreichischen Freund mal ein paar Postings genauer angeschaut, die voller wirklich blödsinniger Tippfehler waren. Tja, da hat er eindach dabeben gefriffen, also staft eines d beispielsweise ein s erwischt, und er hat meistens voller crusaderischer Empörung geschrieben. Jetzt kann man natürlich darüber spekulieren, weshalb jemand sonen Mist dann stehen läßt, und da hat Volker wohl schon recht: um seine Verachtung dem betreffenden Poster zu zeigen. Manchmal sieht man an Tippfehlern doch welch Geistes Kind der Poster ist. Anobsitar war ein hervorragendes Beispiel. Bei dem kam aber aller Wahrscheinlichkeit noch der Konsum von Allolol dazu... Diese Art der Fehler häuften sich im Verlauf des Abends, bis seine Postings dann vollständig unleserlich wurden. wine bearbeitet 30. Oktober 2012 von wine Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Katharer Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 (bearbeitet) Mal etwas was nur nebensächlich mit Rechtschreibung zu tun hat. Mir gehen die vielen "Anglozismen" in unserem Sprachgebrauch mittlerweile gegen den Strich. Z.B. gestern im "Soppingcenter" beim "shoppen" fiel mir folgende Wortschöpfung eines (früher deutschen Kaufhausunternehmens) auf: "Midseason Sale", ja das hatte ich schon in der Radiowerbung gehört "Bei K... sind jetzt wieder Sailwochen". Hatte ich da was falsch verstanden - gemeint waren "Salewochen" und mit Segeln hatte das ungefähr so viel zu tun wie handlich mit "Handy". Immer mehr Menschen in Deutschland benutzen Begriffe ein fremden Sprache ohne die wahre Bedeutung dieser Begriffe zu kennen. Hauptsache wir sind "very international"! bearbeitet 30. Oktober 2012 von Katharer Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Eifelgeist Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 Wie spricht man Back-Factory aus? Bägfägtorie oder Backfacktorie? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 Wie spricht man Back-Factory aus?"Brötchenladenindenmannichthineingeht" oder "Betretenverboten" Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 Beitrag anzeigenEifelgeist sagte am 30 Oktober 2012 - 15:50: Wie spricht man Back-Factory aus? "Brötchenladenindenmannichthineingeht" oder "Betretenverboten" Sind wir mal wieder päpstlicher als der Papst? Läden wie Backwerk oder Back-Factory mögen keine Gourmet-Backwaren anbieten, aber es gibt eine Reihe von Produkten dort, die man bedenkenlos und mit Genuss verzehren kann. So zum Beispiel ein Baguette mit Thunfisch und Salat für 2,99 €. Ausgezeichnet, wirklich. All das entgeht einem natürlich, wenn man sich für die Radikalopposition entscheidet. Es ist wie mit dem Fernsehen: et - et. Warum sollte ich mir da den ganzen Tag nur Hochgeistiges zu Gemüte führen? Es muss auch mal Dschungelcamp oder DSDS sein. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
DonGato Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 (bearbeitet) Ob es sinnvoll ist, grammatische Formen in der Schrift weiter zu unterscheiden, die in der Aussprache längst zusammengefallen sind, darüber lässt sich noch trefflich streiten. (...) Halte ich fuer sinnvoll. zBsp ist in verschieden Regionen der spanschen Sprache die Aussprache von b & v je nach Wortstellung im Satz oder ob Anlaut etc verschieben bis voellig gleich. In der Schreibung wird es aber sklavisch unterschieben, wie man an den absolut identisch ausgesprochenen Paar vaca / baca erkennen kann. Die Unterscheidung zwischen Kuh und Staender ist meiner Ansicht nach in der Schriftsprache wichtig. DonGato. bearbeitet 30. Oktober 2012 von DonGato Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 (bearbeitet) Brauchen wir also eine komplexe Rechtschreibung, um Bewerber auswählen zu können? Ich finde die deutsche nicht komplexer als die russische oder französische... und was sollen die Asiaten erst sagen? Wie schon angedeutet, ist mein Bezugspunkt die italienische, die ich für extrem gut halte. Ich lerne seit ein paar Jahren italienisch und kann dir da nicht recht folgen. Hast du z.B. schon eine verlässliche, Vorhersagen zulassende Regel entdeckt, wann es "c" bzw. "ch" und wann es "qu" heißt? Bei so Sachen wie wer, wann, was, warum... Wenn es lautlich ein [k] sein soll: c vor a, o, u und ch vor e und i. Weil c vor e und i ansonsten [tʃ] ausgesprochen wird. qu ist lautlich [kw], ich meine, da gibt es keine Verwechslungsgefahr. Gibt es Fälle, die diesen Regeln nicht entsprechen? Meines Wissens sind die absolut zuverlässig. Das mit a-o-u (c) und e-i (ch) ist ja klar, hatte ich ja geschrieben ("bzw."). Was ich meinte, sind Sachen wie acqua (wenn "kw" reicht, würde ja auch "aqua" reichen), perqué (nix mit "kw") vs. che, qui vs. cui (ok, hier passt dein Kriterium noch am ehesten) etc. bearbeitet 30. Oktober 2012 von Inge Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
DonGato Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 Wie spricht man Back-Factory aus?"Brötchenladenindenmannichthineingeht" oder "Betretenverboten" Ich hatte back factory als irgendwas analoge zu back office verstanden. Wie man sich doch irren kann DonGato. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Wiebke Geschrieben 30. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2012 Mal etwas was nur nebensächlich mit Rechtschreibung zu tun hat. Mir gehen die vielen "Anglozismen" in unserem Sprachgebrauch mittlerweile gegen den Strich. Z.B. gestern im "Soppingcenter" beim "shoppen" fiel mir folgende Wortschöpfung eines (früher deutschen Kaufhausunternehmens) auf: "Midseason Sale", ja das hatte ich schon in der Radiowerbung gehört "Bei K... sind jetzt wieder Sailwochen". Hatte ich da was falsch verstanden - gemeint waren "Salewochen" und mit Segeln hatte das ungefähr so viel zu tun wie handlich mit "Handy". Immer mehr Menschen in Deutschland benutzen Begriffe ein fremden Sprache ohne die wahre Bedeutung dieser Begriffe zu kennen. Hauptsache wir sind "very international"! Also, wenn du das Fass "Möchtegernenglischkönner" aufmachen willst... Eins meiner Lieblingsbeispiele sind die Leute, die immer noch "government" durchweg mit "Regierung" übersetzen, obwohl es meistens was anderes heißt. Schau dir doch einfach mal die Diskussionsseite zum Wiki-Artikel "Nichtregierungsorganisation" an. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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