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Staunen, staunen, staunen.....


tribald_old

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Dies ist eine ernstgemeinte Frage! Wenn auch von manchen hier wohl als Lästerung ihrer Vorstellungen betrachtet.

 

Anlass zu dieser meiner Frage ist folgender Text, von Mecky in einem anderen Thread zitiert:

 

" . Der einzige Mittler Christus hat seine heilige Kirche, die Gemeinschaft des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, hier auf Erden als sichtbares Gefüge verfaßt und trägt sie als solches unablässig (9); so gießt er durch sie Wahrheit und Gnade auf alle aus. Die mit hierarchischen Organen ausgestattete Gesellschaft und der geheimnisvolle Leib Christi, die sichtbare Versammlung und die geistliche Gemeinschaft, die irdische Kirche und die mit himmlischen Gaben beschenkte Kirche sind nicht als zwei verschiedene Größen zu betrachten, sondern bilden eine einzige komplexe Wirklichkeit, die aus menschlichem und göttlichem Element zusammenwächst (10). Deshalb ist sie in einer nicht unbedeutenden Analogie dem Mysterium des fleischgewordenen Wortes ähnlich. Wie nämlich die angenommene Natur dem göttlichen Wort als lebendiges, ihm unlöslich geeintes Heilsorgan dient, so dient auf eine ganz ähnliche Weise das gesellschaftliche Gefüge der Kirche dem Geist Christi, der es belebt, zum Wachstum seines Leibes (vgl. Eph 4,16) (11). "

 

Meine Frage ist, kann man solche Sätze wirklich ernst nehmen? Muss man sich beim lesen solcher Wort Merkwürdigkeiten nicht an die Stirn tippen?

Meine Reaktion war erst ungläubiges Staunen :D , und dann der Gedanke, das ist Satire. Da macht sich jemand über den Glauben lustig mittels grob vergrößertem Geschwafel.

Ich bin mir ganz sicher.......und werde es auch testen.......dass sich die allermeisten Leute in meiner katholischen Umwelt ( BM )meinem Urteil anschließen werden. Jede/r mit auch nur die Spur natürlichem Sprachgefühl muss es doch wehtun, solche Sätze zu lesen.

 

ob dieser geschriebenen Sprache fast sprachlos seiend..........tribald

 

Ps; man kann das auch in die Arena verschieben, wenn es nicht gelöscht wird.

bearbeitet von tribald
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Ich kann Deine Reaktion gut verstehen. Diese Sprache und ihr zugrunde liegende Gedankenwelt sind sicherlich sehr gewöhnungsbedürftig. Wenn man damit nicht vertraut ist, ist es wohl nicht ganz einfach nachzuvollziehen. Man muß auch bedenken, daß diese Texte mittlerweile mehrere Jahrzehnte alt sind und die Kirche sprachlich nicht gerade die Speerspitze des Fortschritts darstellte und darstellt. Aber wenn man versuchte, die darin beschriebenen Sachverhalte anders darzustellen, ginge sofort wieder der Hick-Hack um die richtige Deutung los, wie man ja unschwer auch am Strang "Hl. Kommunion" beobachten kann........

bearbeitet von Florianklaus
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Also für mich klingt das wie Juristensprache o. ä. die möglichst salbungsvoll daherkommen will. Das ist allerdings für mich deshalb kein Grund, mir an die Stirn zu tippen. Im normalen Leben hab ich damit (genau wie mit Juristensprache) nichts zu tun. Sollte es aus irgendeinem Grund mal wichtig für mich sein, dass genauer zu verstehen, muss ich mich detailliert damit auseinandersetzen, muss versuchen, die Hintergründe nachzuvollziehen etc. Aber genausowenig, wie ich das StGB brauche, um nicht ständig mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen, brauch ich solche Texte für meinen alltäglichen Glauben.

 

Ehrlich gesagt sehe ich es in Glaubensdingen als kontraproduktiv an, wenn Vertreter der Kirche meinen, immer alles ganz genau erklären, abgrenzen und definieren zu müssen. Aber ich kann einigermaßen damit leben, dass manche Leute das anscheinend brauchen.

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Was stößt Dich ab? Die Form oder der Inhalt?

 

Jesus hat eine Gemeinschaft aufgebaut, die von Glaube, Liebe und Hoffnung als ihre Grundwerte pflegt und sich dadurch mit ihm verbunden weiß.

Mit dieser Einstellung wird diese Gemeinschaft etwas ausstrahlen. Andere werden davon profitieren.

Damit die Gemeinschaft funktionsfähig bleibt, ist sie mit einer Struktur versehen, die diese Grundwerte schützt und immer wieder aktualisiert. Und man kann diese Gemeinschaft mitsamt ihrer Struktur nicht von dem Anliegen ihrer Werte trennen. Werte ohne jemand, der sie lebt und anwendet, sind zahnlos. So ist diese Gemeinschaft, Kirche genannt, eine klare Analogie zu Jesus selbst: Ebenso, wie in Jesus werden hier immaterielle Werte zu einer konkreten, materiellen Wirklichkeit: Bei Jesus zu einem Menschen, bei der Kirche zu einer Gemeinschaft. Beides - Jesus und die Kirche - werden zu Repräsentanten dieser Werte. Sie alle (Jesus, Christen) sind sozusagen menschgewordene Liebe, menschgewordener Glaube, menschgewordene Hoffnung.

 

Natürlich kann man immer noch bemängeln, dass Christen eben niemals vollkommene Repräsentationen von Glaube, Hoffnung und Liebe sind. Aber in dem Moment, da sie gegen diese Werte verstoßen, sind sie eben auch nicht als Christen so gut erkennbar. Das Prinzip ist aber einleuchtend. Sie verkörpern. Mal besser, mal schlechter. Aber sie verkörpern diese Werte. Und wenn nicht, dann sind sie eben als Christen nicht mehr erkennbar.

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Was stößt Dich ab? Die Form oder der Inhalt?

 

Jesus hat eine Gemeinschaft aufgebaut, die von Glaube, Liebe und Hoffnung als ihre Grundwerte pflegt und sich dadurch mit ihm verbunden weiß.

Mit dieser Einstellung wird diese Gemeinschaft etwas ausstrahlen. Andere werden davon profitieren.

Damit die Gemeinschaft funktionsfähig bleibt, ist sie mit einer Struktur versehen, die diese Grundwerte schützt und immer wieder aktualisiert. Und man kann diese Gemeinschaft mitsamt ihrer Struktur nicht von dem Anliegen ihrer Werte trennen. Werte ohne jemand, der sie lebt und anwendet, sind zahnlos. So ist diese Gemeinschaft, Kirche genannt, eine klare Analogie zu Jesus selbst: Ebenso, wie in Jesus werden hier immaterielle Werte zu einer konkreten, materiellen Wirklichkeit: Bei Jesus zu einem Menschen, bei der Kirche zu einer Gemeinschaft. Beides - Jesus und die Kirche - werden zu Repräsentanten dieser Werte. Sie alle (Jesus, Christen) sind sozusagen menschgewordene Liebe, menschgewordener Glaube, menschgewordene Hoffnung.

 

Natürlich kann man immer noch bemängeln, dass Christen eben niemals vollkommene Repräsentationen von Glaube, Hoffnung und Liebe sind. Aber in dem Moment, da sie gegen diese Werte verstoßen, sind sie eben auch nicht als Christen so gut erkennbar. Das Prinzip ist aber einleuchtend. Sie verkörpern. Mal besser, mal schlechter. Aber sie verkörpern diese Werte. Und wenn nicht, dann sind sie eben als Christen nicht mehr erkennbar.

Entschuldige den Zwischenruf aus der Außenperspektive: Christen erkennt man am Kreuz-Symbol, an Ritualen, Kleidungsgewohnheiten, also an Äußerlichkeiten, wenn überhaupt. Ich kenne keinen Nicht-Christen, der sagt: Oh, eine liebevoller Mensch! Das muß ein Christ sein! Dh. nicht, daß es nicht liebevolle Christen gibt, aber man erkennt sie nicht daran, früher nicht und heute auch nicht.

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Der Text sagt ja auch nicht, wie es ist, sondern wie es sein soll.

Lukas berichtet in der Apostelgeschichte davon, dass die Urgemeinde "ein Herz und eine Seele war". Und man habe gesagt: "Seht, wie sie einander lieben!"

 

Wer die Urgemeinde etwas historischer anschaut, sieht, dass Lukas gerne idealisiert. Grundsätzlich finde ich es aber sehr positiv, solche Idealformen zu beschreiben. Da weiß man, wohin man sich bewegen soll. Naja. Und man weiß manchmal auch, wie weit man noch von diesem Ideal entfernt ist.

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Der Text sagt ja auch nicht, wie es ist, sondern wie es sein soll.

Lukas berichtet in der Apostelgeschichte davon, dass die Urgemeinde "ein Herz und eine Seele war". Und man habe gesagt: "Seht, wie sie einander lieben!"

 

Wer die Urgemeinde etwas historischer anschaut, sieht, dass Lukas gerne idealisiert. Grundsätzlich finde ich es aber sehr positiv, solche Idealformen zu beschreiben. Da weiß man, wohin man sich bewegen soll. Naja. Und man weiß manchmal auch, wie weit man noch von diesem Ideal entfernt ist.

Der Dampfer fährt aber seit fast 2000 Jahren in eine andere Richtung, und selbst wenn dein Ideal erreichbar wäre, was ich ausschließe, so ich bin ziemlich sicher, daß sich die Christen darüber nicht einmal einig wären. Sorry, aber so ist es wohl. ;)

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Ideale sind aber nicht dazu gedacht, dass man sie real erreichen müsste. Das wäre ein entsetzlicher Druck, eine unerfüllbare Anforderung.

 

Dass aber diesem Ideal zu folgen VERSUCHT wird, habe ich schon viele Male konkret erlebt. Ein Pfarrgemeinderatsvorsitzender war einmal völlig zerstört, weil die Ministranten aus seinem A-Dorf gesagt haben, sie würden niemals freiwillig einen Fuß in die Kirche des benachbarten B-Dorfes setzen. Und ich finde es sehr ehrenwert, wenn jemand unter so etwas zu leiden bereit ist. Es könnte ihm ja auch scheißegal sein. Er könnte ja auch in den Gruppenegoismus mit einschwingen. Nein, hat er nicht. Er hatte dieses Ideal vor Augen. Und er hat sich dann tatkräftig überlegt, wie man die Minis motivieren kann, dieses Ideal auch mitzuverfolgen.

 

Und guckeda! Bei einer Ministrantenwallfahrt hat ein Minstrant aus A-Dorf einem anderen Ministrant aus B-Dorf einen Leuchtturm (war damals das Symbol ...) geschenkt. Mutiger Ministrant! Und diese Schenkaktion dieses blöden Leuchtturms wurde dann tatsächlich zum Kristallisationspunkt für eine Entwicklung in Richtung Ideal. Die Minis waren mit einem Mal die Vorreiter der zwischendörflichen Aussöhnung. Umso beeindruckender, als dass die gegenseitige Anfeindung bis ins dritte Reich zurückreichen - damals wurden die beiden Dörfer zwangsvereinigt und die Vereine gleichgeschaltet.

Ein Herz und eine Seele sind die immer noch nicht. Aber das Zusammenleben hat sich weitgehend normalisiert. Ideal nicht erreicht. Aber es ist ganz anders, als zuvor. Besser.

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Dies ist eine ernstgemeinte Frage! Wenn auch von manchen hier wohl als Lästerung ihrer Vorstellungen betrachtet.

 

Anlass zu dieser meiner Frage ist folgender Text, von Mecky in einem anderen Thread zitiert:

 

" . Der einzige Mittler Christus hat seine heilige Kirche, die Gemeinschaft des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, hier auf Erden als sichtbares Gefüge verfaßt und trägt sie als solches unablässig (9); so gießt er durch sie Wahrheit und Gnade auf alle aus. Die mit hierarchischen Organen ausgestattete Gesellschaft und der geheimnisvolle Leib Christi, die sichtbare Versammlung und die geistliche Gemeinschaft, die irdische Kirche und die mit himmlischen Gaben beschenkte Kirche sind nicht als zwei verschiedene Größen zu betrachten, sondern bilden eine einzige komplexe Wirklichkeit, die aus menschlichem und göttlichem Element zusammenwächst (10). Deshalb ist sie in einer nicht unbedeutenden Analogie dem Mysterium des fleischgewordenen Wortes ähnlich. Wie nämlich die angenommene Natur dem göttlichen Wort als lebendiges, ihm unlöslich geeintes Heilsorgan dient, so dient auf eine ganz ähnliche Weise das gesellschaftliche Gefüge der Kirche dem Geist Christi, der es belebt, zum Wachstum seines Leibes (vgl. Eph 4,16) (11). "

 

Meine Frage ist, kann man solche Sätze wirklich ernst nehmen? Muss man sich beim lesen solcher Wort Merkwürdigkeiten nicht an die Stirn tippen?

Meine Reaktion war erst ungläubiges Staunen :D , und dann der Gedanke, das ist Satire. Da macht sich jemand über den Glauben lustig mittels grob vergrößertem Geschwafel.

Ich bin mir ganz sicher.......und werde es auch testen.......dass sich die allermeisten Leute in meiner katholischen Umwelt ( BM )meinem Urteil anschließen werden. Jede/r mit auch nur die Spur natürlichem Sprachgefühl muss es doch wehtun, solche Sätze zu lesen.

 

ob dieser geschriebenen Sprache fast sprachlos seiend..........tribald

 

Ps; man kann das auch in die Arena verschieben, wenn es nicht gelöscht wird.

 

Hätte Jesus ähnlich herum geschwurbelt hätte ihn vermutlich kein Mensch verstanden und "seine Kirche" wäre nie entstanden.

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Hätte Jesus ähnlich herum geschwurbelt hätte ihn vermutlich kein Mensch verstanden und "seine Kirche" wäre nie entstanden.

Jesus hat es sich auch leisten können, schlicht seine Meinung zu sagen. Er hat keine Kompromisspapiere herausgegeben und keine Kommuniquets. Beneidenswert.

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Hätte Jesus ähnlich herum geschwurbelt hätte ihn vermutlich kein Mensch verstanden und "seine Kirche" wäre nie entstanden.

Jesus hat es sich auch leisten können, schlicht seine Meinung zu sagen. Er hat keine Kompromisspapiere herausgegeben und keine Kommuniquets. Beneidenswert.

Seine Anhänger paßten ja auch noch in ein Hinterzimmer.

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Hätte Jesus ähnlich herum geschwurbelt hätte ihn vermutlich kein Mensch verstanden und "seine Kirche" wäre nie entstanden.

Jesus hat es sich auch leisten können, schlicht seine Meinung zu sagen. Er hat keine Kompromisspapiere herausgegeben und keine Kommuniquets. Beneidenswert.

 

Eigentlich weiß kein Mensch was dieser Jesus gesagt hat. Es gibt keine persönlichen Hinterlassenschaften eines Jesus. Es gibt Behauptungen der verschiedenen Art, was er geagt haben soll, und wie er das Gesagte gemeint habe. Jede Abspaltung hat da ihre eigene Sicht. Wie selbst hier im Forum sehr schön zu lesen ist.

Auf Grund dieser doch sehr dürren Faktenlage kannst du nicht wissen, ob und welche Verlautbarungen es von ihm gab. Du legst deinem angenommenen Jesus deine Worte in den Mund, weil dir diese als passend erscheinen. Das ist nachvollziehbar, aber halt nichts wirklich fassbares.

 

auf den wesentlichen Kern hindeutend........tribald

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Ich meine, das Thema dieses Stranges ist die Sprache, nicht der Inhalt.

 

Stimmt zwar, aber ich hab nix gegen Abschweifungen, die sich aus dem Thema ergeben.

 

das locker sehend..........tribald

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ob dieser geschriebenen Sprache fast sprachlos seiend..........tribald

 

 

Ich verstehe dich da nur zu gut.

 

Vielleicht hilft dir das: Je eine DVD von The Big Lebowski, Alien 1 und Ben Hur in einem Mixer recht fein hacken. Das Ganze unaufgeregt pressen und neu formieren, dann erneut brennen. Dann schauen. Anschließend betrübt feststellen, das dass Sinken des Pegels, in einer Cognacflasche, doch recht ernüchternd sein kann.

Wenn alles gesund überstanden: Eilantrag für die Fremdenlegion ausfüllen.

(Wir sehen uns dann in Aubagne!)

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Meine Frage ist, kann man solche Sätze wirklich ernst nehmen? Muss man sich beim lesen solcher Wort Merkwürdigkeiten nicht an die Stirn tippen?

Meine Reaktion war erst ungläubiges Staunen :D , und dann der Gedanke, das ist Satire. Da macht sich jemand über den Glauben lustig mittels grob vergrößertem Geschwafel.

Ich bin mir ganz sicher.......und werde es auch testen.......dass sich die allermeisten Leute in meiner katholischen Umwelt ( BM )meinem Urteil anschließen werden. Jede/r mit auch nur die Spur natürlichem Sprachgefühl muss es doch wehtun, solche Sätze zu lesen.

Mit ein kleines bisschen grundsätzlicher Haltung kann man das selbstverständlich ernst nehmen. Da hat jeder Satz einen theologischen Hintergrund, der einer halbwegs religiös gebildeten Katholikin wie mir durchaus was sagt. Man mag sich an der Sprache stören, vor allem am Satzbau - aber wozu? Inhaltlich ist das durchaus interessant und sozusagen grundsätzlich für unseren Glauben - jeder Katholik sollte von diesem Selbstverständnis der Kirche wissen. Weiß auch jeder. Hoffentlich.

 

Also: "Geschwafel" ist das allerhöchstens äußerlich, den Sprachduktus betreffend. Inhaltlich ist es bedeutend. Wer sich wegen der Sprache gleich abwendet, tut sich daher keinen Gefallen. Genausowenig wie man sich einen Gefallen damit tut, bei einem philosophischen Vortrag oder einem über Atomphysik allein deswegen die Ohren auf Durchzug zu stellen, weil die Sprache nicht so alltäglich ist. Man kann sich auch mal ein bisschen anstrengen, gerade wenn es ums Verstehen geht. Und das meine ich mit "ein bisschen grundsätzlicher Haltung". Einmal für einen selbst, zum andern auch aus Respekt vor dem Gegenüber.

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auf den wesentlichen Kern hindeutend........tribald

Über den wesentlichen Kern dessen, was Christen glauben und was von Jesus überliefert ist, gibt es keinen Zweifel. Es ist auch nicht seine Erfindung. Und nicht unsere. Aber was red ich.

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Was stößt Dich ab? Die Form oder der Inhalt?

 

Jesus hat eine Gemeinschaft aufgebaut, die von Glaube, Liebe und Hoffnung als ihre Grundwerte pflegt und sich dadurch mit ihm verbunden weiß.

Mit dieser Einstellung wird diese Gemeinschaft etwas ausstrahlen. Andere werden davon profitieren.

Damit die Gemeinschaft funktionsfähig bleibt, ist sie mit einer Struktur versehen, die diese Grundwerte schützt und immer wieder aktualisiert. Und man kann diese Gemeinschaft mitsamt ihrer Struktur nicht von dem Anliegen ihrer Werte trennen. Werte ohne jemand, der sie lebt und anwendet, sind zahnlos. So ist diese Gemeinschaft, Kirche genannt, eine klare Analogie zu Jesus selbst: Ebenso, wie in Jesus werden hier immaterielle Werte zu einer konkreten, materiellen Wirklichkeit: Bei Jesus zu einem Menschen, bei der Kirche zu einer Gemeinschaft. Beides - Jesus und die Kirche - werden zu Repräsentanten dieser Werte. Sie alle (Jesus, Christen) sind sozusagen menschgewordene Liebe, menschgewordener Glaube, menschgewordene Hoffnung.

 

Natürlich kann man immer noch bemängeln, dass Christen eben niemals vollkommene Repräsentationen von Glaube, Hoffnung und Liebe sind. Aber in dem Moment, da sie gegen diese Werte verstoßen, sind sie eben auch nicht als Christen so gut erkennbar. Das Prinzip ist aber einleuchtend. Sie verkörpern. Mal besser, mal schlechter. Aber sie verkörpern diese Werte. Und wenn nicht, dann sind sie eben als Christen nicht mehr erkennbar.

Entschuldige den Zwischenruf aus der Außenperspektive: Christen erkennt man am Kreuz-Symbol, an Ritualen, Kleidungsgewohnheiten, also an Äußerlichkeiten, wenn überhaupt. Ich kenne keinen Nicht-Christen, der sagt: Oh, eine liebevoller Mensch! Das muß ein Christ sein! Dh. nicht, daß es nicht liebevolle Christen gibt, aber man erkennt sie nicht daran, früher nicht und heute auch nicht.

 

An Kleidungsgewohnheiten? Muss ich meine Garderobe umorganisieren? Und mir mein Kettchen mit dem Kreuz anziehen?

Hm, nein,mache ich nicht.

Ich bin vielleicht auch keine gute Repräsentantin der großen Drei, aber an sich gebe ich Mecky recht.

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Franciscus non papa

Im übrigen ist es nicht sonderlich intelligent, sich über einen - sozusagen uralten - sprachduktus lustig zu machen.

 

Wer das tut, hat offensichtlich auch kaum einen Bezug zu

- barocker Lyrik

- der Sprache Shakespeares

- der Art, wie sich in vielen Bereichen der Wissenschaft ausgedrückt wird.

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Manchmal erinnert mich diese Sprache an das Treiben von Psycho-Sekten (das ist die böswillige Interpretation) oder an Fachjargon (das ist die gutwillige Interpretation). Ich denke, es ist gut gemeint, aber es dient natürlich ebenso zwangsläufig der Ausgrenzung von Leuten, die nicht der Gruppe angehören. Der Jargon entsteht daraus, dass man Begriffe nimmt - wie Geschenk, Gnade, Erleuchtung, Geist, Erlösung, Heil etc. pp. und denen eine eigene Bedeutung verpasst, die nur Mitglieder der Gruppe kennen. Die Kenntnis dieser abweichend verwendeten (nicht definierten!) Begriffe ist interessant, weil sobald jemand, der die Gruppe verlassen hat, versucht, es anderen zu erklären, es immer sofort wütdende Proteste der Gruppenmitglieder gibt, dass der Begriff jetzt aber völlig falsch dargestellt wurde! Es ist, als ob man mit Verlassen der Gruppe sofort alle sprachliche Verwendung der Begriffe schlagartig vergessen würde.

 

Das liegt aber an etwas ganz anderem: Es gibt keine Definition der Begriffe, ihre Bedeutung wird sehr vage gehalten. Sie decken eigentlich ein breites Spektrum ab, und ich wette, dass wenn man zehn Mitglieder der Gruppe getrennt danach befragt, was der Begriff bedeutet, so bekäme man mindestens zwei Dutzend verschiedene Definitionen. Das kann man auf mykath sehr gut verfolgen. Deswegen kann jeder, der die Gruppe verlässt und auch nur versucht, einen der Begriffe genauer zu fassen, mit entschiedenen Widerstand rechnen. Denn der Begriff dient keinem Verständigungszweck, sondern ist ein Sprachspiel. Er dient nicht dem Verstehen, sondern gaukelt über seine Verwendung ein Verstehen vor, das keiner hat. Der Sinn der Begriffe ist nicht, zu erhellen (zu unerscheiden - dafür verwendet man für gewöhnlich Begriffe), sondern zu verdunkeln. Insider verstehen darunter, was immer sie wollen - aber Outsider können es halt nicht verstehen, sie sollen es auch nicht verstehen, weil dies das Ziel verfehlen würde. Die Begriffe dienen der Abgrenzung und Ausgrenzung, wer das Sprachspiel durchschaut, zerstört es.

 

Wir finden dies nicht nur bei Religionen, sondern auch anderen ideologien, etwa der Psychoanalyse. Und das, obwohl Sigmund Freud geradezu ein Musterbeispiel bei der Verwendung einer klaren Sprache war. Aber viele seiner Begriffe - Versagung, Projektion, ES, Ich, Über-Ich, Sublimation - wurden im Laufe der Zeit mit Bedeutung überladen, und so verwischten sich die Begriffe. Interessant ist beispielsweise, dass das Wort "Frustration" aus der englischen Übersetzung des Wortes "Versagung" stammt - aber bei der Rückeinführung des Wortes hat es seine Bedeutung verwandelt, Versagung meint etwas anderes als Frustration im alltäglichen Sprachsinn.

 

Begriffe fransen durch übermäßige Verwendung aus. Ihre Bedeutung wandelt sich, weitet sich aus, wird zum Jargon und aus dem Jargon wieder zu einem Alltagsbegriff. Manchmal verläuft etwas in der Art ziemlich witzig, etwa mit dem "Gottespartikel". Der Urheber dieses Begriffes sagte dazu "the god damned particle" (das gottverfluchte Teilchen), ein Reporter wollte das nicht so schreiben, daraus wurde dann "the god particle" und schließlich das Gottesteilchen. So in etwa verläuft das mit vielen Begriffen, nur meist nicht so ganz schnell.

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Entschuldige den Zwischenruf aus der Außenperspektive: Christen erkennt man am Kreuz-Symbol, an Ritualen, Kleidungsgewohnheiten, also an Äußerlichkeiten, wenn überhaupt. Ich kenne keinen Nicht-Christen, der sagt: Oh, eine liebevoller Mensch! Das muß ein Christ sein! Dh. nicht, daß es nicht liebevolle Christen gibt, aber man erkennt sie nicht daran, früher nicht und heute auch nicht.

An Kleidungsgewohnheiten? Muss ich meine Garderobe umorganisieren? Und mir mein Kettchen mit dem Kreuz anziehen?

Hm, nein,mache ich nicht.

Mußt du auch nicht. Es war nur eine Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Kleidung bezieht sich im Christentum im allgemeinen auf Funktionsträger. Aber einige Freikirchler erkennt man auch 2 Meilen gegen den Wind an Kleidung und Haartracht (besonders wieder mal die Frauen, mit denen kann man es offenbar machen).

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Der Text sagt ja auch nicht, wie es ist, sondern wie es sein soll.

Lukas berichtet in der Apostelgeschichte davon, dass die Urgemeinde "ein Herz und eine Seele war". Und man habe gesagt: "Seht, wie sie einander lieben!"

 

Wer die Urgemeinde etwas historischer anschaut, sieht, dass Lukas gerne idealisiert. Grundsätzlich finde ich es aber sehr positiv, solche Idealformen zu beschreiben. Da weiß man, wohin man sich bewegen soll. Naja. Und man weiß manchmal auch, wie weit man noch von diesem Ideal entfernt ist.

 

Du sagst es.

 

Ich lese gerade ein Buch über den Vatikan, verfasst von einem renommierten Kirchenhistoriker. Er schildert Intrigen, Ranküne, Denunziationen, üble Nachrede, Lügen und Ehrabschneiderei. Seite um Seite. Zitat: "Und wenn es nicht gelang, das eine oder andere Werk eines [unliebsamen] Bischofskandidaten tatsächlich auf den Index der verbotenen Bücher zu befördern, dann wurde mit Gerüchten operiert. Man erfand nicht nur Kinder und Lebenspartnerinnen katholischer Geistlicher, sondern setzte auch gerne die Fama in Umlauf, die Werke eines möglichen Prätendenten auf einen Bischofsstuhl würden gerade durch [...] die Inquisition überprüft."

 

Seht, wie sie einander lieben.

 

Okay, das Zitat zielte auf die Zustände im 18. Jahrhundert. Aber manchmal habe ich den Verdacht, der Geist des 18. Jahrhunderts sei im Vatikan noch recht lebendig. Beziehungsweise, wie Du sehr richtig sagst: "Man weiß manchmal auch, wie weit man noch von diesem Ideal entfernt ist." Ich drücke die Daumen für jeden Schritt, den die Katholische Kirche auf diesem Weg zurück legt. (Und zwar vorwärts, Herr Ratzinger! Vorwärts!)

 

Alfons

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Entschuldige den Zwischenruf aus der Außenperspektive: Christen erkennt man am Kreuz-Symbol, an Ritualen, Kleidungsgewohnheiten, also an Äußerlichkeiten, wenn überhaupt. Ich kenne keinen Nicht-Christen, der sagt: Oh, eine liebevoller Mensch! Das muß ein Christ sein! Dh. nicht, daß es nicht liebevolle Christen gibt, aber man erkennt sie nicht daran, früher nicht und heute auch nicht.

An Kleidungsgewohnheiten? Muss ich meine Garderobe umorganisieren? Und mir mein Kettchen mit dem Kreuz anziehen?

Hm, nein,mache ich nicht.

Mußt du auch nicht. Es war nur eine Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Kleidung bezieht sich im Christentum im allgemeinen auf Funktionsträger. Aber einige Freikirchler erkennt man auch 2 Meilen gegen den Wind an Kleidung und Haartracht (besonders wieder mal die Frauen, mit denen kann man es offenbar machen).

 

Hast Du mal nen Beispiel für eine weibliche freikirchliche Haartracht?

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