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Wozu Theologie?


phyllis

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..... die die Kindheitsevangelien von LK und MT wörtlich nehmen.

Hast Du das jüngste Buch des Papstes gelesen?

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ich möchte jetzt mal einfach den sinn der theologie hinterfragen. wozu soll die gut sein?

 

wozu die gut sein soll, weiß ich nicht. mir hat die gut getan.

 

 

 

mir jedenfalls hat das Theologie-Studium gut getan. ich möchte das nicht missen.

 

Wichtig war für mich:

 

- hebräisch lernen (bereschit barah elohim ..) , um ein bißchen zu verstehen mit dieser Sprache, wie diese Menschen damals gedacht haben, vor Tausenden von Jahren

 

- mich mit der Bibel zu beschäftigen (wie haben die gedacht, was haben die aufgeschrieben, was ihnen wichtig war, und was kann ich daraus lernen)

 

- Liturgie-Wissenschaft. Mein persönliches highlight war das interdisziplinäre Seminar an der LMU (Theologen, Germanisten, Theaterwissenschaftler) zum Thema: "Kult des Nationalsozialismus".

 

 

 

Außerdem: es hat mir grossen Spass gemacht :)

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Theorie (Erwartung über diese Welt) - Erwartung wird bestätigt, Idee überlebt - Erwartung wird widerlegt, Idee stirbt - modifizierte Erwartung, neue Theorie, Zyklus beginnt auf etwas höherem Niveau von vorne.

Ich hatte Konvention gennant, um ein Beispiel zu geben, wo in einer Wissenstheorie Invarianz gegenüber persönlichen Meinungen besteht und es in diesem Sinne also objektives Wissen gibt, ohne dass deswegen schon etwas über die Übereinstimmung dieses Wissens mit der tatsächlichen Beschaffenheit der Wirklichkeit gesagt wäre. Dasselbe ließe sich über den radikalen Konstruktivismus feststellen. Daraus folgt: Invarianz allein ist ein zwar notwendiger aber kein hinreichender Grund für Objektivität.

 

Was Bestätigung und Widerlegung betrifft, so hat der Kritische Rationalismus erwiesenermaßen vergeblich versucht, den Wissenschaften vorschreiben zu wollen, wie die zu arbeiten haben. Der ganze Falsifikationismus ist ein Papiertiger, denn tatsächlich arbeitet kein Wissenschaftler daran, seine Theorien zu widerlegen, sondern sie zu verifizieren. Dass Widerlegung häufiger ist als Bestätigung, liegt an der prinzipiellen Fallibilität unseres Wissens, nicht an bewusst eingesetzten Falsifikationsstrategien.

 

Was verursacht die Widerlegung bisherigen Wissens? Dass wir Erfahrungen machen, die diesem bisherigen Wissen widersprechen. (Ich spreche lieber von "Erfahrung" als von "Beobachtung", weil ersteres der umfassendere Begriff ist.) Auch das alte Wissen beruhte auf Erfahrung. Irgendwann kommen neue Erfahrungen hinzu, die mit dem alten Wissen nicht kompatibel sind. Daher bedarf es einer Revision, die diejenigen Teile des alten Wissens bewahrt, die nach wie vor kompatibel sind, und diejenigen anders interpretiert oder über Bord wirft, die nicht mehr kompatibel mit den neuen Erfahrungen sind.

 

Mein Einstiegspunkt in diese Diskussion war Marcellinus' Rede von Tatsachenbeobachtungen. Er vertritt die mMn naive Idee, dass wir Tatsachen als das beobachten können, was sie sind: reale Beschaffenheiten der Wirklichkeit. Tatsachen sind aber keine realen Beschaffenheiten der Wirklichkeit, sondern unsere Erfahrung dieser Beschaffenheiten. Auch wenn wir aus unserem evolutionären Erfolg schließen, dass unsere Erfahrungen ja eine gute Passung zur tatsächlichen Realität haben müssen, so können wir dem höchstens entnehmen, dass unsere Erfahrung in Bezug auf Überlebensvorteile Kongruenzen zur tatsächlichen Beschaffenheit der Wirklichkeit aufweisen muss.

 

Jenseits solcher Überlebensinteressen, wie es in sog. "freier Forschung" jedenfalls angestrebt wird (ob auch verwirklicht, ist ein Thema für sich), wo der Versuch unternommen wird, etwas über die Welt, wie sie wirklich ist, herauszufinden, reichen evolutionäre Argumente nicht aus. Es sei denn, man integriert einfach alles, also auch Wissenschaft, in Evolution, wie es Popper mit seinem universalen Problemlösungsansatz versucht hat. Das halte ich allerdings für wenig seriös.

 

Erkenntnistheoretisch jedenfalls führt kein Weg daran vorbei, dass wir die Welt nur so wissen können, wie wir sie erfahren. Wenn nun also neues Wissen durch Widerlegung des alten generiert wird, so bedeutet das, dass neue Erfahrungen alte korrigieren, und nicht, wie gerne behauptet wird, dass wir irgendwie näher an der Realität, der Wahrheit oder was weiß ich sind. Es kommt uns natürlich aufgrund unseres jeweiligen Erfahrungs- bzw. Wissensstandes so vor, aber alles, was wir haben, um ein "besser" oder "realistischer" einzuschätzen, ist eben unser gerade aktuelles Wissen, unsere gerade aktuelle Erfahrung, und die ist, das lehrt die Geschichte dieses Wissens, fallibel, vorläufig, subsidiär.

 

Wir arbeiten weltweit ja gerade mit Hochdruck daran, uns und vermutlich eine ganze Reihe anderer Arten von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Dann werden die Uhren der Evolution auf "Reset" gestellt und die Natur bringt neue Versuche hervor. Ich sehe mir vor diesem - möglichen - Szenario nun gerade deine Ausführungen zum Thema Überleben von Theorien an. Vielleicht lässt sich erahnen, wie ich sie angesichts dessen einschätze. Stelle dir einen Moment, nur einen Augenblick vor, wir Menschen wären in einigen Generationen ausgestorben, und zwar komplett - Umsiedelung auf andere Planeten oder Raumstationen hätte meinetwegen nicht geklappt. Was bleibt dann von deinem Konzept übrig? Oder sollen wir zynisch zusammenfassen, wir seien der Natur so gut auf die Schliche gekommen, dass wir das nicht überlebt haben?

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Mein Einstiegspunkt in diese Diskussion war Marcellinus' Rede von Tatsachenbeobachtungen. Er vertritt die mMn naive Idee, dass wir Tatsachen als das beobachten können, was sie sind: reale Beschaffenheiten der Wirklichkeit. Tatsachen sind aber keine realen Beschaffenheiten der Wirklichkeit, sondern unsere Erfahrung dieser Beschaffenheiten. Auch wenn wir aus unserem evolutionären Erfolg schließen, dass unsere Erfahrungen ja eine gute Passung zur tatsächlichen Realität haben müssen, so können wir dem höchstens entnehmen, dass unsere Erfahrung in Bezug auf Überlebensvorteile Kongruenzen zur tatsächlichen Beschaffenheit der Wirklichkeit aufweisen muss.

Nein, diese These vertrete ich nicht, und ich finde meine Vorstellungen auch nicht naiv. Wir sehen Eigenschaften dieser Welt, zB das Licht eines Kometen. Aus denen schließen wir auf seine Position. Das ist eine Vorstellung, ein Modell. Aber es scheint die Wirklichkeit zumindest genau genug zu beschrieben, daß wir sein Wiedererscheinen 76 Jahre später vorhersagen können. Wir entwickeln eine Impfung gegen Pocken. Unsere Vorstellung von Pocken ist ein Modell, aber immerhin genau genug, um die Krankheit (fast) auszurotten. Das sind nur 2 Beispiele von tausenden, die zeigen, daß unsere Vorstellungen von dieser Welt, in einer Abfolge von Tatsachenbeobachtung und Theoriebildung entstanden, zunehmend realistischer geworden sind. Diese Entwicklung war nicht zwangsläufig, und ist es auch jetzt nicht, aber ihre Beschreibung ist sicher realistisch, wie unser Bild von weiten Teilen dieser Welt.

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Erkenntnistheoretisch jedenfalls führt kein Weg daran vorbei, dass wir die Welt nur so wissen können, wie wir sie erfahren. Wenn nun also neues Wissen durch Widerlegung des alten generiert wird, so bedeutet das, dass neue Erfahrungen alte korrigieren, und nicht, wie gerne behauptet wird, dass wir irgendwie näher an der Realität, der Wahrheit oder was weiß ich sind. Es kommt uns natürlich aufgrund unseres jeweiligen Erfahrungs- bzw. Wissensstandes so vor, aber alles, was wir haben, um ein "besser" oder "realistischer" einzuschätzen, ist eben unser gerade aktuelles Wissen, unsere gerade aktuelle Erfahrung, und die ist, das lehrt die Geschichte dieses Wissens, fallibel, vorläufig, subsidiär.

Nein, nicht näher an der "Wahrheit", denn wie will man die Nähe zu etwas bestimmen, das man nicht kennt. Aber daß und ob unser Wissen besser, also realistischer ist als das vorherige, das können wir feststellen. Beispiele habe ich genannt. "Die" Geschichte lehrt überhaupt nichts. Genau hinschauen sollte man schon. Daher Wissenssoziologie. Dann stellt man fest, daß es sich das menschliche Wissen über die Jahrtausenden entwickelt hat, auch mit dem Ergebnis, daß vorheriges Wissen vollkommen über den Haufen geworfen wurde. Bsp: Ptolemäus. Aber es gibt eben Gründe, warum das in bestimmten Bereichen unseres Wissens heute nicht mehr sehr wahrscheinlich ist, und in anderen Bereichen schon. Hängt einfach ab vom Stand unseres Wissens im jeweiligen Fachgebiet ab. Auch darüber kann man übrigens realistische Vorstellungen haben, jedenfalls realistischere als die, die gegenwärtig verbreitet sind.

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Das passiert in diesem Forum nicht mehr häufig.

 

doch.

 

Was ich schrieb war:

@JP

Ich bin überrascht. Das passiert in diesem Forum nicht mehr häufig.

 

Wie willst Du wissen wie oft ich in diesem Forum Überraschungen erlebe? :unsure:

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Das passiert in diesem Forum nicht mehr häufig.

 

doch.

 

Was ich schrieb war:

@JP

Ich bin überrascht. Das passiert in diesem Forum nicht mehr häufig.

 

Wie willst Du wissen wie oft ich in diesem Forum Überraschungen erlebe? :unsure:

 

 

Tschuldigung.

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..... die die Kindheitsevangelien von LK und MT wörtlich nehmen.

Hast Du das jüngste Buch des Papstes gelesen?

Ich habe gerade den Schnelle, Einleitung ins NT, gelesen. Du willst mich darauf aufmerksam machen, dass der Papst die Kindheitsgeschichten wörtlich nimmt.

 

Touché, aber bei ihm würde ich Wunschdenken vermuten, er weiß und lebt damit, dass die meisten Exegeten in der RKK da anderer Meinung sind.

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dass der Papst die Kindheitsgeschichten wörtlich nimmt.

nö. echt?

bearbeitet von Petrus
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Was Bestätigung und Widerlegung betrifft, so hat der Kritische Rationalismus erwiesenermaßen vergeblich versucht, den Wissenschaften vorschreiben zu wollen, wie die zu arbeiten haben. Der ganze Falsifikationismus ist ein Papiertiger, denn tatsächlich arbeitet kein Wissenschaftler daran, seine Theorien zu widerlegen, sondern sie zu verifizieren. Dass Widerlegung häufiger ist als Bestätigung, liegt an der prinzipiellen Fallibilität unseres Wissens, nicht an bewusst eingesetzten Falsifikationsstrategien.

 

Popper hat der Wissenschaft nicht vorgeschrieben, wie sie zu arbeiten hat, sondern er hat ein (zugegeben: idealisiertes) Bild der Vorgehensweise der Wissenschaft geliefert. Ausgangspunkt war die Überlegung von David Hume, dass es keine Induktion geben könnte. Das haben die Philosophen geglaubt, und kurz danach begann ein unglaublicher Siegeszug gerade der Naturwissenschaften - basierend auf Induktion. D. h., was die Philosophen über Erkenntnis sich ausgedacht hatten, konnte nicht richtig sein, und war es auch nicht.

 

Natürlich arbeitet normalerweise kein Wissenschaftler daran, seine eigenen Theorien zu widerlegen (nur die Besten tun das!). Das hat Popper auch nie behauptet, und ich kenne keinen kritischen Rationalisten, der das vertritt. Aber andere Wissenschaftler tun das, in dem sie neue Beobachtungen machen, oder alte Theorien in Frage stellen. In der Theologie kann man seinen Lehrstuhl verlieren, wenn man gängige Theorien in Frage stellt, in der Wissenschaft gibt es u. U. dafür den Nobelpreis. Beispiel: Lange Zeit ging man davon aus, dass Nervenzellen nicht nachwachsen können, und dass Gene unbeeinflussbar sind. Für den Nachweis, dass alle diese Theorien falsch sind, bekam Eric Kandel im Jahr 2000 den Nobelpreis für Medizin.

 

Wissenschaft ist ein soziales Netzwerk. Wann immer man eine Theorie aufstellt, muss man damit rechnen, dass bald jemand kommt um zu beweisen, dass diese Theorie falsch ist.

 

Was verursacht die Widerlegung bisherigen Wissens? Dass wir Erfahrungen machen, die diesem bisherigen Wissen widersprechen. (Ich spreche lieber von "Erfahrung" als von "Beobachtung", weil ersteres der umfassendere Begriff ist.) Auch das alte Wissen beruhte auf Erfahrung. Irgendwann kommen neue Erfahrungen hinzu, die mit dem alten Wissen nicht kompatibel sind. Daher bedarf es einer Revision, die diejenigen Teile des alten Wissens bewahrt, die nach wie vor kompatibel sind, und diejenigen anders interpretiert oder über Bord wirft, die nicht mehr kompatibel mit den neuen Erfahrungen sind.

 

De Frage ist: Was bewirkt diese Widerlegung, wenn nicht die Realität selbst? Damit hat man einen zweiten Punkt, der zur Invarianz hinzukommt. Und weder eine Konsensbildung noch der Konstruktivismus können das erklären, vor allem nicht die Häufigkeit, mit der das geschieht. Deswegen ist auch eine Theorie, die nicht durch Erfahrung widerlegt werden kann, keine echte wissenschaftliche Theorie. Dazu gehört z. B die Superstringtheorie: Da man (noch) keine Beobachtung machen kann, die damit kollidiert, ist die Theorie nicht wissenschaftlich. Das gilt nicht für die Konkurrenz-Theorie, die Quanten-Schleifen-Gravitationstheorie, die zwar weniger erklärt, aber deren Vorhersagen man demnächst bestätigen - oder widerlegen kann.

 

 

Zum Rest hat Marcellinus schon Stellung genommen, z. T. basiert das wohl auf einem Missverständnis.

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dass der Papst die Kindheitsgeschichten wörtlich nimmt.

nö. echt?

Vermute ich aus dem Kontext. Wenns nicht so ist, dann habe ich Geists Einwurf falsch verstanden.

Außer, er hat das neue Jesusbuch vom Papst auch nicht gelesen. Vielleicht du?

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Ja, Völker, Wissenschaft ist eben ein soziales Netzwerk, wo jeder selber denkt. Kommt mir bekannt vor aus dem Theologiestudium. So ist auch der Schnelle konzipiert: Jede andere Meinung wird kurz mit dargestellt. Aber im nächsten Moment wird genau das der Theologie von exakt dir und anderen vorgeworfen: Dass es verschiedene Interpretationen gäbe und das nicht aller einer Meinung sind.

 

Hast du verstanden, was ich dir sagen will?

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Bisher habe ich auf diesen Beitrag noch keine Antwort bekommen, daher noch einmal etwas deutlicher:

 

Du kannst es nicht wegreden.

 

1. Theologie hat keinen eigenen empirischen Gegenstand

2. Theologie beruht auf einer Ideologie, die nicht hinterfragt werden darf

3. Sie steht unter der Kontrolle einer außeruniversitären Behörde.

 

Jeder einzelne dieser drei Punkte würde reichen, Theologie NICHT Wissenschaft zu nennen. Alle drei zusammen fällen ein endgültiges Urteil, gegen das es keine Berufung gibt.

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Bisher habe ich auf diesen Beitrag noch keine Antwort bekommen, daher noch einmal etwas deutlicher:

 

Du kannst es nicht wegreden.

 

1. Theologie hat keinen eigenen empirischen Gegenstand

2. Theologie beruht auf einer Ideologie, die nicht hinterfragt werden darf

3. Sie steht unter der Kontrolle einer außeruniversitären Behörde.

 

Jeder einzelne dieser drei Punkte würde reichen, Theologie NICHT Wissenschaft zu nennen. Alle drei zusammen fällen ein endgültiges Urteil, gegen das es keine Berufung gibt.

 

Nur sehen das die wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland anders - es ist nun ein Faktum, dass Theologie in der einschlägigen Wissenschaftsförderung mit drin ist. Sorry, aber das sind die Fakten.

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Nur sehen das die wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland anders - es ist nun ein Faktum, dass Theologie in der einschlägigen Wissenschaftsförderung mit drin ist. Sorry, aber das sind die Fakten.

"Die wissenschaftlichen Einrichtungen" ist da etwas zu kurz gegriffen. Unsere Gesellschaftsordnung sieht das anders. Klar ist das Fakt, und das ist faktisch miserabel. So wie manches andere auch, was unsere Gesellschaftsordnung so vorsieht.

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dass der Papst die Kindheitsgeschichten wörtlich nimmt.

nö. echt?

Vermute ich aus dem Kontext. Wenns nicht so ist, dann habe ich Geists Einwurf falsch verstanden.

Außer, er hat das neue Jesusbuch vom Papst auch nicht gelesen. Vielleicht du?

Ich habe es gelesen - leider - und Du hast mit Deiner Vermutung recht.

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Bisher habe ich auf diesen Beitrag noch keine Antwort bekommen, daher noch einmal etwas deutlicher:

 

Du kannst es nicht wegreden.

 

1. Theologie hat keinen eigenen empirischen Gegenstand

2. Theologie beruht auf einer Ideologie, die nicht hinterfragt werden darf

3. Sie steht unter der Kontrolle einer außeruniversitären Behörde.

 

Jeder einzelne dieser drei Punkte würde reichen, Theologie NICHT Wissenschaft zu nennen. Alle drei zusammen fällen ein endgültiges Urteil, gegen das es keine Berufung gibt.

 

Nur sehen das die wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland anders - es ist nun ein Faktum, dass Theologie in der einschlägigen Wissenschaftsförderung mit drin ist. Sorry, aber das sind die Fakten.

Das sind die gleichen Leute, die entscheiden, daß Homöopathie ein ordentlicher Gegenstand des Medizinstudiums sei. Widerlegt einfach meine drei Thesen.

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Bisher habe ich auf diesen Beitrag noch keine Antwort bekommen, daher noch einmal etwas deutlicher:

 

Du kannst es nicht wegreden.

 

1. Theologie hat keinen eigenen empirischen Gegenstand

2. Theologie beruht auf einer Ideologie, die nicht hinterfragt werden darf

3. Sie steht unter der Kontrolle einer außeruniversitären Behörde.

 

Jeder einzelne dieser drei Punkte würde reichen, Theologie NICHT Wissenschaft zu nennen. Alle drei zusammen fällen ein endgültiges Urteil, gegen das es keine Berufung gibt.

 

Nur sehen das die wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland anders - es ist nun ein Faktum, dass Theologie in der einschlägigen Wissenschaftsförderung mit drin ist. Sorry, aber das sind die Fakten.

Das sind die gleichen Leute, die entscheiden, daß Homöopathie ein ordentlicher Gegenstand des Medizinstudiums sei. Widerlegt einfach meine drei Thesen.

 

Zu deinen drei Thesen:

 

  1. Wissenschaft benötigt keinen eigenen empirischen Gegenstand, du verwendest einen sehr verengten Wissenschaftsbegriff, der letzlich nur Empirie gelten lässt. Die Fächer der Theologie haben allerdings durchaus je eigene Gegenstände, auch wenn man nicht notwendig empirisch arbeitet.
  2. Theologie beruft sich auf eine wissenschaftliche Tradition, und sie hinterfragt sich durchaus, und das mit Recht. Nur willst du dies nicht zur Kenntnis nehmen.
  3. Die fachliche Kontrolle übt die Theologie im wesentlichen selbst aus, und sie tut dies wie jede andere Wissenschaft auch. Was weiter bringt, das wird weiter verwendet,. und Gedanken, die nicht tragen, werden verworfen und aufgegeben. Die von dir monierte außeruniversitäre Kontrolle hat etwas mit den abzulegenden Prüfungen für einen bestimmten Dienst zu tun, es geht nicht um die Genehmigung von Inhalten (man muss nichts irgendwo zum gegenzuzeichnen vorlegen), sondern um die Teilnahme an der Abnahme von Prüfungen.
    Die Inhalte der Lehre in allen schulrelevanten Fächern wird deutlichst von den Kultusministerien vorgegeben, die Inhalte der Juristenausbildung von den Justizministerien, und die des Medizinstudiums von der Ärztekammer. Wo also wird noch Wissenschaft betrieben?

Die DfG hat die Homöopathie ins Medizinstudium aufgenommen? Das waren doch wohl entweder die Ärztekammern oder die medizinischen Fakultäten, oder nicht? Lehrstühle werden in der Regel von den Hochschulgremien eingerichtet, oder etwa nicht?

 

 

Zumindest wurden von der DfG auch schon Theologen mit dem Leibnitzpreis geehrt, aber ich nehme nicht an, dass die DfG etwas von Wissenschaft versteht. Selbiges gilt für den Fakultätentag, in dem auch theologische Fakulltäten Mitglieder sind. Das sind die Fakten.

 

 

 

 

 

 

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Erkenntnistheoretisch jedenfalls führt kein Weg daran vorbei, dass wir die Welt nur so wissen können, wie wir sie erfahren. Wenn nun also neues Wissen durch Widerlegung des alten generiert wird, so bedeutet das, dass neue Erfahrungen alte korrigieren, und nicht, wie gerne behauptet wird, dass wir irgendwie näher an der Realität, der Wahrheit oder was weiß ich sind. Es kommt uns natürlich aufgrund unseres jeweiligen Erfahrungs- bzw. Wissensstandes so vor, aber alles, was wir haben, um ein "besser" oder "realistischer" einzuschätzen, ist eben unser gerade aktuelles Wissen, unsere gerade aktuelle Erfahrung, und die ist, das lehrt die Geschichte dieses Wissens, fallibel, vorläufig, subsidiär.

Nein, nicht näher an der "Wahrheit", denn wie will man die Nähe zu etwas bestimmen, das man nicht kennt. Aber daß und ob unser Wissen besser, also realistischer ist als das vorherige, das können wir feststellen. Beispiele habe ich genannt. "Die" Geschichte lehrt überhaupt nichts. Genau hinschauen sollte man schon. Daher Wissenssoziologie. Dann stellt man fest, daß es sich das menschliche Wissen über die Jahrtausenden entwickelt hat, auch mit dem Ergebnis, daß vorheriges Wissen vollkommen über den Haufen geworfen wurde. Bsp: Ptolemäus. Aber es gibt eben Gründe, warum das in bestimmten Bereichen unseres Wissens heute nicht mehr sehr wahrscheinlich ist, und in anderen Bereichen schon. Hängt einfach ab vom Stand unseres Wissens im jeweiligen Fachgebiet ab. Auch darüber kann man übrigens realistische Vorstellungen haben, jedenfalls realistischere als die, die gegenwärtig verbreitet sind.

Was das alles mit meinem obigen Argument zu tun haben soll, erschließt sich mir leider nicht. Ich habe auch nicht "die Geschichte" gesagt, sondern "die Geschichte dieses Wissens", was ein kleiner aber feiner Unterschied ist. Wieso Wissenssoziologie da ein Gegenargument sein soll, da sie natürlich auch historisch arbeitet, wie du ja selbst bestätigst, sehe ich ebenfalls nicht so recht.

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Was Bestätigung und Widerlegung betrifft, so hat der Kritische Rationalismus erwiesenermaßen vergeblich versucht, den Wissenschaften vorschreiben zu wollen, wie die zu arbeiten haben. Der ganze Falsifikationismus ist ein Papiertiger, denn tatsächlich arbeitet kein Wissenschaftler daran, seine Theorien zu widerlegen, sondern sie zu verifizieren. Dass Widerlegung häufiger ist als Bestätigung, liegt an der prinzipiellen Fallibilität unseres Wissens, nicht an bewusst eingesetzten Falsifikationsstrategien.

 

Popper hat der Wissenschaft nicht vorgeschrieben, wie sie zu arbeiten hat, sondern er hat ein (zugegeben: idealisiertes) Bild der Vorgehensweise der Wissenschaft geliefert. Ausgangspunkt war die Überlegung von David Hume, dass es keine Induktion geben könnte. Das haben die Philosophen geglaubt, und kurz danach begann ein unglaublicher Siegeszug gerade der Naturwissenschaften - basierend auf Induktion. D. h., was die Philosophen über Erkenntnis sich ausgedacht hatten, konnte nicht richtig sein, und war es auch nicht.

 

Natürlich arbeitet normalerweise kein Wissenschaftler daran, seine eigenen Theorien zu widerlegen (nur die Besten tun das!). Das hat Popper auch nie behauptet, und ich kenne keinen kritischen Rationalisten, der das vertritt. Aber andere Wissenschaftler tun das, in dem sie neue Beobachtungen machen, oder alte Theorien in Frage stellen. In der Theologie kann man seinen Lehrstuhl verlieren, wenn man gängige Theorien in Frage stellt, in der Wissenschaft gibt es u. U. dafür den Nobelpreis. Beispiel: Lange Zeit ging man davon aus, dass Nervenzellen nicht nachwachsen können, und dass Gene unbeeinflussbar sind. Für den Nachweis, dass alle diese Theorien falsch sind, bekam Eric Kandel im Jahr 2000 den Nobelpreis für Medizin.

 

Wissenschaft ist ein soziales Netzwerk. Wann immer man eine Theorie aufstellt, muss man damit rechnen, dass bald jemand kommt um zu beweisen, dass diese Theorie falsch ist.

Das ist ja alles gut und schön, hat aber mit meinem Argument nichts zu tun. Ich habe den springenden Punkt oben nochmal markiert.

 

Was verursacht die Widerlegung bisherigen Wissens? Dass wir Erfahrungen machen, die diesem bisherigen Wissen widersprechen. (Ich spreche lieber von "Erfahrung" als von "Beobachtung", weil ersteres der umfassendere Begriff ist.) Auch das alte Wissen beruhte auf Erfahrung. Irgendwann kommen neue Erfahrungen hinzu, die mit dem alten Wissen nicht kompatibel sind. Daher bedarf es einer Revision, die diejenigen Teile des alten Wissens bewahrt, die nach wie vor kompatibel sind, und diejenigen anders interpretiert oder über Bord wirft, die nicht mehr kompatibel mit den neuen Erfahrungen sind.

 

De Frage ist: Was bewirkt diese Widerlegung, wenn nicht die Realität selbst? Damit hat man einen zweiten Punkt, der zur Invarianz hinzukommt. Und weder eine Konsensbildung noch der Konstruktivismus können das erklären, vor allem nicht die Häufigkeit, mit der das geschieht. Deswegen ist auch eine Theorie, die nicht durch Erfahrung widerlegt werden kann, keine echte wissenschaftliche Theorie. Dazu gehört z. B die Superstringtheorie: Da man (noch) keine Beobachtung machen kann, die damit kollidiert, ist die Theorie nicht wissenschaftlich. Das gilt nicht für die Konkurrenz-Theorie, die Quanten-Schleifen-Gravitationstheorie, die zwar weniger erklärt, aber deren Vorhersagen man demnächst bestätigen - oder widerlegen kann.

Möchtest du erklären, wie "die Realität selbst" etwas wiederlegen kann? Ich dachte immer, dass Erfahrungen Erfahrungen widerlegen.

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Bisher habe ich auf diesen Beitrag noch keine Antwort bekommen, daher noch einmal etwas deutlicher:

 

Du kannst es nicht wegreden.

 

1. Theologie hat keinen eigenen empirischen Gegenstand

2. Theologie beruht auf einer Ideologie, die nicht hinterfragt werden darf

3. Sie steht unter der Kontrolle einer außeruniversitären Behörde.

 

Jeder einzelne dieser drei Punkte würde reichen, Theologie NICHT Wissenschaft zu nennen. Alle drei zusammen fällen ein endgültiges Urteil, gegen das es keine Berufung gibt.

Zu 1: Der empirische Gegenstand der Theologie ist die religiöse Erfahrung in Geschichte und Gegenwart.

Zu 2: Religion ist nicht per se Ideologie. Wenn du die Inhalte der religiösen Erfahrung meinst, werden sie selbstverständlich hinterfragt.

Zu 3: Das betrifft auch andere Wissenschaften. Man sehe sich nur die Geldgeber vieler Forschungsinstitute an.

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