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Zwei Fragen bzgl der aktuellen Geschehnisse in der RKK:


Gast Claudia

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Du sprichst was an, was mich seit Bekanntwerden der Missbrauchsfälle beschäftigt.

Im normalen Leben empören sich alle, man ist sich einig, dass aufgeklärt werden muss. Das Gemeindeleben an sich läuft wie gehabt weiter, evtl taucht der/die Missbrauchsbeauftrage in der Dekanatskonferenz auf. That's it.

Für die, die (mal wieder) mit der katholischen Kirche hadern, sich überlegen, ob sie unter diesen Umständen tatsächlich noch guten Gewissens bleiben wollen, gibt es schlicht und einfach NICHTS. Schade.

Von daher zu 1) alles beim Alten (was ja bei einer guten Gemeinde auch was Schönes ist)

zu 2) keine Ahnung

 

Auf überbordendes Interesse seitens Otto- oder Berta-Normalkatholik stößt das Thema allerdings nicht.

http://www.mv-online...ormaler-Vorgang

Das schließt du aus einem Artikel?

Ich schließe aus diesem Artikel, dass das Interesse in besagter Kirchengemeinde nicht überbordend war. Und ich spekuliere, dass dies nicht die einzige Gemeinde sein dürfte, in der es sich so verhält.

Wär' ja von seiten eventueller Interessenten auch nicht verkehrt, das Interesse persönlich durch einen Anruf beim Pfarramt zu bekunden. Das Geratsche am Dorfbrunnen, dass die Gemeinde vielleicht doch mal was machen sollte, erscheint mir da nicht sooo erfolgversprechend.

Ich habe übrigens, völlig selbstlos, dieser Tage mal einem Pfarrer geraten, in seiner SE so eine Aufklärungsveranstaltung anzubieten und ihm sogar zwei mögliche Referenten genannt. Der Pfarrer wird das machen, auch wenn nur eine Handvoll Leute kommen sollten ...

Die "Aufklärungsveranstaltungen" fanden hier meist für die Hauptamtlichen statt und zwar mit dem Thema "Was kann ich tun, wenn ich jemanden kenne, der..." Das Thema "Wohin mit meinem Hadern" - dafür ist niemand zuständig. Und ich meine auch hier Veranstaltungen, nicht die Hürde überwinden, sich direkt an den Pfarrer seines Vertrauens zu wenden. Den haben zum einen die meisten Otto Noramlkatholiken nicht und zweitens gibt es ja von der Sorte Pfarrer auch nicht mehr so viele...
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Bitte bei der Beantwortung der beiden Fragen aus post 1 bleiben.

 

"Wohin mit meinem Hadern?" kann bei Bedarf ausgelagert werden, dann bitte PN an mich.

 

Danke, gouvernante als Mod

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Und ich meine auch hier Veranstaltungen, nicht die Hürde überwinden, sich direkt an den Pfarrer seines Vertrauens zu wenden. Den haben zum einen die meisten Otto Noramlkatholiken nicht und zweitens gibt es ja von der Sorte Pfarrer auch nicht mehr so viele...

Ich meine auch Veranstaltungen. Und dazu braucht's auch nicht unbedingt, den überlasteten Pfarrer einer SE anzuklingeln. Hier herum (von woanders weiss ich da nicht) wird der Veranstaltungskalender der Gemeinden schon seit langem von Ehrenamtlichen gestaltet. Da meldet sich eher der Pfarrer, wenn er ein Anliegen hat, das er unter die Leute bringen will. Was also spricht dagegen, wenn die Damen und Herren, die sich am Dorfbrunnen missmutig darüber austauschen, dass "die Kirche" ja nichts täte, um ... also, dass diese Damen und Herren sich an die Gemeindemitglieder wenden, die sich für die Erwachsenenbildung engagieren? Kann durchaus passieren, dass sie da mit ihrem Anliegen abblitzen - aber so lange sie nur am Dorfbrunnen geratscht haben, wissen sie das eben nicht.

Das beantwortet zwar die eingangs gestellte Frage nicht, was in den Gemeinden so liefe ... aber vielleicht, und teilweise, warum in manchen Gemeinden was läuft und in anderen nicht.

bearbeitet von Julius
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Heute war es in der Pfarrgemeinderatssitzung Thema. Der Pfarrer hat sich vor allem auch darüber geärgert, dass einige seiner Kollegen die Beichte, ein Sakrament, derart missbraucht hatten. Bei allen (auch bei mir) blieb ein übles Gefühl: Was kann man tun?

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Heute war es in der Pfarrgemeinderatssitzung Thema. Der Pfarrer hat sich vor allem auch darüber geärgert, dass einige seiner Kollegen die Beichte, ein Sakrament, derart missbraucht hatten. Bei allen (auch bei mir) blieb ein übles Gefühl: Was kann man tun?

 

Zunächt einsehen, daß man nie alles wird verhindern können, wenn man nicht jede vertrauliche Atmosphäre zerstören will. Und dann läßt sich aus vielen Fällen lernen,daß es meistens viele eigentlich gewußt hatten, nur nichts begreifen wollten. Sensibel sein, hinhören, was Kinder so erzählen. Und schon im Zweifelsfall den Mißbrauchsbeauftragten (komisches Wort), die es jetzt wohl flächendeckend gibt, informieren.

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Und wie gehen eure Gemeinden mit der Kirchenkrise um?

 

Bei uns in der Gemeinde (ein Pfarrverband in Zentrum von Düsseldorf) sind die Schwerpuntke sicherlich andere als im ländlichen Bereich. Das

offizielle (=vom Erzbistum genehmeigte) Pastoralkonzept hat sich von der Existenzsorge um alte Verbände faktisch verabschiedet:

 

"Die hier vorhandenen kirchlichen Verbände (Schützenbruderschaft, KFD, Kath. Frauenbund, KAB, Kolping, Cäcilienverband, KJG, Katholisches

Blindenwerk) erscheinen uns langfristig nicht mehr lebensfähig.

Die Verbände unterstützen und begleiten wir, machen diese Begleitung aber nicht zu einem Schwerpunkt unserer pastoralen Tätigkeit."

 

Hier leben 80% der Katholiken ein Single-Haushalten, alt oder jung. In unseren drei Vierteln ziehen mehr als die Hälfte(!) aller Bewohner pro Jahr um.

 

Da bedeutet Seelsorge häufig Impulssetzung, da ist eine stabile Beziehung keine Grundvoraussetzung.

 

Kindesmißbrauch spielt im Alltag keine Rolle, "die Krise" auch nicht. MIr gefällt es hier sehr, es wird alles mit nüchternem Realismus betrachtet - und immer wieder der Kern betont, besonders während der Predigten, die Beziehung eines jeden einzelnen zu unserem Herrn Jesus Christus.

bearbeitet von rorro
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Schon seltsam, daß die einstige Städterreligion ausgerechnet in den Städten heute vor den größeren Problemen steht.

 

Wobei ich die Schlüsse des Erzbistums etwas seltsam finde. Anstatt die Verbände sich selbst zu überlassen, sollte doch vielmehr das Ziel sein, diese ortsungebundenen Netzwerke die Pfarreien ersetzen zu lassen. Quasi als Vorstufe der Personalpfarrei.

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Schon seltsam, daß die einstige Städterreligion ausgerechnet in den Städten heute vor den größeren Problemen steht.

 

Wobei ich die Schlüsse des Erzbistums etwas seltsam finde. Anstatt die Verbände sich selbst zu überlassen, sollte doch vielmehr das Ziel sein, diese ortsungebundenen Netzwerke die Pfarreien ersetzen zu lassen. Quasi als Vorstufe der Personalpfarrei.

Wie soll dass gehen?

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Schon seltsam, daß die einstige Städterreligion ausgerechnet in den Städten heute vor den größeren Problemen steht.

 

Wobei ich die Schlüsse des Erzbistums etwas seltsam finde. Anstatt die Verbände sich selbst zu überlassen, sollte doch vielmehr das Ziel sein, diese ortsungebundenen Netzwerke die Pfarreien ersetzen zu lassen. Quasi als Vorstufe der Personalpfarrei.

Wie soll dass gehen?
?

 

Praktisch wäre das die Aufhebung der Territorialpfarrei und stattdessen die Organisation des spirituellen Lebens über diese Gemeinschaften/Bruderschaften/etc. Ob eine solche Gemeinschaft eine eigene Kirche braucht oder sich für die Gottesdienste beim Dekanat eine mietet - lösbar.

 

Vergleiche hinken grundsätzlich, aber ich sehe das ein wenig wie mit den Sportvereinen - die haben auch ihre Stadien und Sportanlagen mit einem weiten Einzugsbereich.

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Praktisch wäre das die Aufhebung der Territorialpfarrei und stattdessen die Organisation des spirituellen Lebens über diese Gemeinschaften/Bruderschaften/etc. Ob eine solche Gemeinschaft eine eigene Kirche braucht oder sich für die Gottesdienste beim Dekanat eine mietet - lösbar.

 

Vergleiche hinken grundsätzlich, aber ich sehe das ein wenig wie mit den Sportvereinen - die haben auch ihre Stadien und Sportanlagen mit einem weiten Einzugsbereich.

Der hinkt ziemlich, da der eigene Verein ja auch Nutzer des Stadions ist. Dies würde eher der Teritorialpfarrei mit angehängtem Betrieb zur Infrastrukturbereitstellung ähneln. Und das haben wir ja jetzt schon. Wäre also mehr ein katholisches Veranstaltungszentrum mit spiritueller Eventagentur, dass man entweder mit oder ohne Inhalt buchen kann.

 

Ob das funktioniert wage ich zu bezweifeln, die Anbindung an die Kirche, insbesondere an den Tische des Herrn würde Volt (noch) dünner.

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Wobei ich die Schlüsse des Erzbistums etwas seltsam finde. Anstatt die Verbände sich selbst zu überlassen, sollte doch vielmehr das Ziel sein, diese ortsungebundenen Netzwerke die Pfarreien ersetzen zu lassen. Quasi als Vorstufe der Personalpfarrei.

 

Es ist ja keine Entscheidung des Erzbistums, so ich das richtig gelesen habe, sondern eine der Pfarrei, die "nur" das Placet aus Köln brauchte.

 

Wenn es in der Pfarrei so gesehen wird, werden die auch schon ihre Gründe haben.

 

Ich kenne das kölner Verfahren nicht, aber bei uns ist der Pastoralplan durch allerlei Laien-Gremien gewandert und auch verabschiedet. Natürlich unter Beteiligung des pastoralen Personals.

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Der hinkt ziemlich, da der eigene Verein ja auch Nutzer des Stadions ist. Dies würde eher der Teritorialpfarrei mit angehängtem Betrieb zur Infrastrukturbereitstellung ähneln. Und das haben wir ja jetzt schon. Wäre also mehr ein katholisches Veranstaltungszentrum mit spiritueller Eventagentur, dass man entweder mit oder ohne Inhalt buchen kann.
Das Stadion (oder der jeweilige Sportplatz) wird aber entweder selbst betrieben oder man teilt es sich mit anderen Vereinen.

 

Wenn eine Gemeinschaft zusammenhalten muss um ihre Baulichkeiten zu erhalten ist das schon mal ein Effekt. Ein anderer ist, wenn sich eine Gemeinschaft um die Baulichkeiten eben nicht mehr kümmern muss und flexibler wird, wo sie aktiv werden will.

 

Das dritte ist, daß ich mit einen Grund im Niedergang der Pfarreien tatsächlich darin sehe, daß der Lebensradius größer und die Territorialgemeinde nicht mehr der "Lebensraum" ist. Ich habe den Verdacht, daß eine kleinere Gemeinschaft, die sehr viel eher in der Lage ist, persönliche Bindungen zu schützen als eine klassische Pfarrei ihren Mitgliedern mehr (und gezielteres) geben kann, als eine Territorialpfarrei mit Impulsbetrieb.

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Wobei ich die Schlüsse des Erzbistums etwas seltsam finde. Anstatt die Verbände sich selbst zu überlassen, sollte doch vielmehr das Ziel sein, diese ortsungebundenen Netzwerke die Pfarreien ersetzen zu lassen. Quasi als Vorstufe der Personalpfarrei.

Die Verbände sind zunächst auf Pfarrebene aktiv. Wenn das Leben in der Pfarrei, z.B. durch starke Fluktuation der Bewohner, kaum noch Kontinuität aufweisen kann, dann fehlt auch der Nachwuchs für die Verbände und die trocknen aus. Ich halte es dann für sehr vernünftig, diesen Realitäten ensprechend zu handeln und zu schauen, wie die Angebote einer Pfarrei heute aussehen müssen, um die Menschen anzusprechen. Wenn Verbandsarbeit nicht mehr anspricht, dann sollte da auch keine Energie mehr verpulvert werden.

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Schon seltsam, daß die einstige Städterreligion ausgerechnet in den Städten heute vor den größeren Problemen steht.

 

Wobei ich die Schlüsse des Erzbistums etwas seltsam finde. Anstatt die Verbände sich selbst zu überlassen, sollte doch vielmehr das Ziel sein, diese ortsungebundenen Netzwerke die Pfarreien ersetzen zu lassen. Quasi als Vorstufe der Personalpfarrei.

Wie soll dass gehen?
?

 

Praktisch wäre das die Aufhebung der Territorialpfarrei und stattdessen die Organisation des spirituellen Lebens über diese Gemeinschaften/Bruderschaften/etc. Ob eine solche Gemeinschaft eine eigene Kirche braucht oder sich für die Gottesdienste beim Dekanat eine mietet - lösbar.

 

Vergleiche hinken grundsätzlich, aber ich sehe das ein wenig wie mit den Sportvereinen - die haben auch ihre Stadien und Sportanlagen mit einem weiten Einzugsbereich.

 

 

Wir hatten ja schon mal Meinungsverschiedenheiten bezüglich meiner Gemeinschaft, der franziskanischen (OFS). Wenn ich mich nicht irre, fiel sogar mal das Wort "Sekte". Also: wir sind eine überregionale Gemeinschaft, der gemeinsame Glaube und die gemeinsame spirituelle Grundhaltung bedeutet uns sehr viel, und diese Gemeinschaft führt auch zu einer gewissen inneren Unabhängigkeit von der Ortsgemeinde.

 

Trotzdem, und in direktem Anschluss an die Weisungen unseres Ordensgründers, ist für uns die Ortsgemeinde der zentrale Ort unseres kirchlichen Engagements. Viele Mitglieder des OFS verwenden viel mehr Zeit dafür, als für die Arbeit im OFS. Und das ist auch gut und richtig so.

 

Ich glaube nicht, dass die Ortsgemeinde mit ihrem Miteinander sehr unterschiedlicher Menschen und Geisteshaltungen verschwinden wird. Sie wird sich verändern, sie muss sicherlich flexibler werden, aber sie wird auch weiterhin der Ort sein, wo Kirche konkret stattfindet. Für mich persönlich wäre es ein zu enger Ansatz, mich immer nur innerhalb meiner franziskanischen Familie zu bewegen.

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Ehe der thread komplett abdriftet: die Eingangsfrage lautete "Was geht momentan bei euch in den Gemeinden los? Diskutiert ihr vor Ort sehr über die aktuellen Geschehnisse? Mit Pfarrer oder ohne? Und wie?"

 

Ich splitte bei Bedarf gern, PN genügt.

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