Dies ist ein beliebter Beitrag. Der Geist Geschrieben 27. Januar 2013 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 27. Januar 2013 (bearbeitet) Der 27. Januar ist der offizielle Holocaust-Gedenktag. Das Datum erinnert an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die sowjetische Armee im Jahre 1945 und es wird weltweit der Millionen Opfer gedacht, die während der Nazi-Diktatur ermordet, gequält, entrechtet und verfolgt wurden. Statt eines Kommentars dieses Zitat: "Nie werde ich diese Nacht vergessen, die erste Nacht im Lager, die aus meinem Leben eine siebenmal verriegelte lange Nacht gemacht hat. Nie werde ich diesen Rauch vergessen. Nie werde ich die kleinen Gesichter der Kinder vergessen, deren Körper vor meinen Augen als Spiralen zum blauen Himmel aufstiegen. Nie werde ich die Flammen vergessen, die meinen Glauben für immer verzehrten. Nie werde ich das nächtliche Schweigen vergessen, das mich in alle Ewigkeit um die Lust am Leben gebracht hat. Nie werde ich die Augenblicke vergessen, die meinen Gott und meine Seele mordeten, und meine Träume, die das Antlitz der Wüste annahmen. Nie werde ich das vergessen, und wenn ich dazu verurteilt wäre, so lange wie Gott zu leben. Nie." ELIE WIESEL, Die Nacht zu begraben, Elischa, übersetzt von Curt Meyer-Clason, Bechtle-Verlag, München/Esslingen, ca. 1963, S. 92-94, S. 50 geschrieben nach dem 2. Weltkrieg bearbeitet 27. Januar 2013 von Der Geist 7 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dale Earnhardt Geschrieben 27. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 27. Januar 2013 (bearbeitet) Nie werde ich das vergessen, und wenn ich dazu verurteilt wäre, so lange wie Gott zu leben. Nie." bearbeitet 27. Januar 2013 von Dale Earnhardt Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 27. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 27. Januar 2013 Ein beeindruckendes Buch in diesem Zusammenhang hat Tamar Lewinsky, wissenschaftliche Assistentin am Institut für jüdische Studien an der Universität Basel, herausgegeben: "Unterbrochenes Gedicht, Jiddische Literatur in Deutschland 1944 bis 1950." "Diese Anthologie stellt ein vergessenes Kapitel der Holocaustliteratur vor: Die jiddische Literatur der jüdischen Displaced Persons im besetzten Deutschland. Die hier erstmals ins Deutsche übertragenen Gedichte und Prosastücke zählen zu den frühesten Versuchen jüdischer Überlebender, sich der erlittenen Katastrophe literarisch zu nähern. Der Churbn, wie der Holocaust auf Jiddisch genannt wird, umfasste für die Verfasser nicht nur den nationalsozialistischen Genozid, sondern auch unterschiedliche Kriegserfahrungen, die traumatische Begegnung mit der Zerstörung und den Verlust von Familie und Heimat. Darüber hinaus zeugen diese Texte von der unmittelbaren und schmerzlichen Begegnung zwischen Tätern und Opfern im besetzten Nachkriegsdeutschland und zählen damit zu den frühesten Dokumenten einer deutsch-jüdischen Beziehungsgeschichte." (Mitten im besetzten Deutschland der Nachkriegszeit lebten in sogenannten „DP-Camps“ die „Displaced Persons“, jüdische Überlebende des Holokausts, die ausgerechnet in diesem Land oft jahrelang auf Einreisegenehmigungen für die Länder, in denen sie in Zukunft leben wollten, warten. Ungefähr ein Drittel von ihnen waren KZ-Überlebende, zwei Drittel Juden aus Osteuropa, die der nationalsozialistischen Verfolgung durch Flucht in die Sowjetunion entkommen waren. Das Ausmaß der Zerstörung und der Ermordung ihrer Familien erfuhren sie teilweise erst nach dem Krieg. „Die Menschen, die man als DPs bezeichnete, steckten in einer Bruchstelle von Raum und Zeit fest: die Welt ist zum Stillstand gekommen und wird langsam neu beginnen“ schreibt Benjamin Harshav in den "Erinnerungsblasen" am Begin des Buchs.) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 27. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 27. Januar 2013 (Mitten im besetzten Deutschland der Nachkriegszeit lebten in sogenannten „DP-Camps" die „Displaced Persons", jüdische Überlebende des Holokausts, die ausgerechnet in diesem Land oft jahrelang auf Einreisegenehmigungen für die Länder, in denen sie in Zukunft leben wollten, warten. Dies erinnert mich jetzt spontan an das DP-Lager Pöppelsdorf bei Lübeck, in dem mehr als 4000 Passagiere der "Exodus" untergebracht waren, nachdem das Schiff von den Briten vor der Küste Palästinas aufgebracht worden war. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Der Geist Geschrieben 27. Januar 2013 Autor Melden Share Geschrieben 27. Januar 2013 (bearbeitet) Gerade weil das Interview mit dem Präsidenten des Zentralrates der Juden Graumann Häme ausgelöst hat, sei es hier zugänglich gemacht: http://www.rhein-zeitung.de/startseite_artikel,-%E2%80%9EDer-Holocaust-ist-in-mir%E2%80%9C-Zentralrats-Praesident-Dieter-Graumann-ueber-Eltern-Erinnerung-und-Frank-_arid,545463.html bearbeitet 27. Januar 2013 von Der Geist Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 27. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 27. Januar 2013 (bearbeitet) Gerade weil das Interview mit dem Präsidenten des Zentralrates der Juden Graumann Häme ausgelöst hat, sei es hier zugänglich gemacht: http://www.rhein-zei...rid,545463.html Da der Link bei mir nicht funktioniert: noch ein Versuch. Hieraus: Ich bin aufgewachsen mit Eltern, die durch die Shoah gegangen sind, die in der Shoah fast ihre ganze Familie verloren haben. Meine Mutter hatte 40 Verwandte, davon sind ganze zwei übrig geblieben – ihre Schwester und sie. Mein Vater war in sechs verschiedenen Konzentrationslagern. Das hat das ganze Leben meiner Eltern geprägt. Ich bin also aufgewachsen mit tief traumatisierten Eltern. Deren Trauma ist auf mich übergegangen – so wie bei all meinen Schicksalsgenossen. Die Träume und Albträume unserer Eltern sind ein Stück in uns hineingeflossen. Darum ist in mir jeden Tag ein Holocaust-Gedenktag. Ich wäre doch selbst froh, wenn es anders wäre. bearbeitet 27. Januar 2013 von Julius Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Der Geist Geschrieben 27. Januar 2013 Autor Melden Share Geschrieben 27. Januar 2013 Gerade weil das Interview mit dem Präsidenten des Zentralrates der Juden Graumann Häme ausgelöst hat, sei es hier zugänglich gemacht: http://www.rhein-zei...rid,545463.html Da der Link bei mir nicht funktioniert: noch ein Versuch. Danke! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Melancholy Geschrieben 27. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 27. Januar 2013 In der Nacht zu heute wieder gelesen: Das kurze Leben der Jüdin Felice Schragenheim (Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2002) Gerade mal Anfang 20, vermutlich auf einem der Todesmärsche vom KZ Groß-Rosen nach Bergen-Belsen fiel sie 1944 dem nationalsozialistischen Völkermord zum Opfer: Jüdin, hochintelligent, Journalistin - und homosexuell... Zitat aus einem ihrer Gedichte: Der abgeschossene Pfeil kehrt nie zurück. Das ist kein Gott, der seine Spitze wendet- und was man kühn für ein "Vielleicht" verschwendet, ist oft das Glück... --- Damit die Shoa nicht vergessen/verdrängt wird, hier ein Link zu Wiki über den Holocaust Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 27. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 27. Januar 2013 (Mitten im besetzten Deutschland der Nachkriegszeit lebten in sogenannten „DP-Camps" die „Displaced Persons", jüdische Überlebende des Holokausts, die ausgerechnet in diesem Land oft jahrelang auf Einreisegenehmigungen für die Länder, in denen sie in Zukunft leben wollten, warten. Dies erinnert mich jetzt spontan an das DP-Lager Pöppelsdorf bei Lübeck, in dem mehr als 4000 Passagiere der "Exodus" untergebracht waren, nachdem das Schiff von den Briten vor der Küste Palästinas aufgebracht worden war. Ich habe auch noch DPs kennengelernt, mit ihrem interessanten Jiddisch. Leider war ich zu jung, um mehr davon zu verstehen oder überliefern zu können. Einer betrieb lange Jahre eine Nachtbar für amerikanische Soldaten, der andere war sein Faktotum. Nun sind sie tot. Verpaßte Gelegenheit. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 28. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 28. Januar 2013 Gerade weil das Interview mit dem Präsidenten des Zentralrates der Juden Graumann Häme ausgelöst hat, sei es hier zugänglich gemacht: http://www.rhein-zei...rid,545463.html Da der Link bei mir nicht funktioniert: noch ein Versuch. Danke! Tatsächlich ein sehr gutes Interview und auch eine Widerlegung der Tatsache, dass Juden bei uns nur in der Vergangenheit leben - es ist nur so, dass die Vergangenheit in ihnen viel brennender, schmerzlich und unauschlöschlich weiterlebt. Auch ohne Zeitzeugen und mit der ja auch von Graumann ganz sachlich erkannten unvermeidlichen Historisierung des Holocausts - uns bleibt über die politische Verantwortung hinaus auch die ganz schlichte mitmenschliche Sorge, das nicht zu vergessen - und es auch immer wieder mal mit einem Zeichen der Solidarität zu zeigen. (Von daher doch auch eine gute Idee, diesen kleinen Gedenk-Thread hier zu platzieren.) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 30. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 30. Januar 2013 Weiss nicht, wo ich's sonst unterbringen könnte: Heute vor 80 Jahren war die Machtergreifung der Nazis. Die Ereignisse jenes Tages wurden im Stil eines Live-Ticker-Journalismus unserer Tage rekonstruiert [KLICK] . Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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