Flo77 Geschrieben 29. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 29. Januar 2013 Ich weiß nicht zu welcher Zeit du dieses Erlebnis hattest, zu meiner Zeit 50er/60er Jahre waren katholische Eltern jedenfalls noch so von der Unfehlbarkeit der Priester überzeugt, dass sie gar nicht auf die Idee gekommen wären einen Priester auf so etwas anzusprechen. Das wiederum passt eigentlich nicht zu dem, was mir meine Großmutter über das Verhältnis Priester-Gemeine zu dieser Zeit erzählt hat. Gerade wenn es um die Kinder ging, waren die Frauen jener Zeit eher wie Peppone als wie die Piusler die gute, alte Zeit gerne beschwören... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 29. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 29. Januar 2013 Zu den 50ern kann ich nichts sagen, für die 60er ist es als pauschale Aussage Unsinn. Das stimmte nicht einmal mehr in ländlichen Regionen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 29. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 29. Januar 2013 Ich finde ich kalinkas Beispiel sehr interessant - eigentlich zeigt es ja den "Idealfall" der Missbrauchsprävention: dass die Kinder schon auf sich selbst aufpassen können. Das setzt in meinen Augen tatsächlich auch voraus, dass Kinder auch lernen, was adäquat ist und dass sie auch das Alter haben, zu verstehen, was evtl. unangemessen ist. Ackermann hat ja selbst berichtet, dass der Missbrauch des Beichtsakraments bzw. anderer religiöser Rituale eine häufigere Methode der Täter war, d.h. wie und wann welche Dinge altersgemäß nahegebracht werden, ist vermutlich ein wichtiger Punkt. (Wobei die ganz überwiegende Mehrzahl der Fälle ja gerade in die Zeit falscher Autoritätsgläubigkeit fiel - vielleicht haben ein Gutteil der besseren Voraussetzungen der oft geschmähte "Zeitgeist" und die "68" schon vollbracht.) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Katharer Geschrieben 29. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 29. Januar 2013 Ich weiß nicht zu welcher Zeit du dieses Erlebnis hattest, zu meiner Zeit 50er/60er Jahre waren katholische Eltern jedenfalls noch so von der Unfehlbarkeit der Priester überzeugt, dass sie gar nicht auf die Idee gekommen wären einen Priester auf so etwas anzusprechen. Das wiederum passt eigentlich nicht zu dem, was mir meine Großmutter über das Verhältnis Priester-Gemeine zu dieser Zeit erzählt hat. Gerade wenn es um die Kinder ging, waren die Frauen jener Zeit eher wie Peppone als wie die Piusler die gute, alte Zeit gerne beschwören... Die Frauen waren genau so wenig wie Peppone, als wie die Priester wie Don Camillo waren? Und Piusler waren zur damaligen Zeit alle!Wie ich schon sagte: Wenn nur der leiseste Verdacht bestand, dass ein Priester, oder anderer "Mann der Kirche" gewisse Neigungen hatte schickte man seine Kinder eben nicht zu den Messdienern. Aber deshalb Meldung beim Bistum machen....? Ich habe selbst erlebt, dass bei unserem "Oberministranten" der Verdacht gewisser Neigungen bestand und meine Eltern mich deshalb nicht Messdiener werden ließen. So war das in den guten alten Zeiten. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kalinka Geschrieben 29. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 29. Januar 2013 (hätte ich damals _all_ dieses wissen gehabt, hätte ich mit jemanden über mein erlebnis gesprochen, und würde mich heute nicht fragen, ob dieser priester nicht auch andere so blöd ausgefragt hat, die nicht aufgestanden und gegangen sind.) Aber mit wem hättest du über dieses Erlebnis sprechen können? die nonnen, die die schule betrieben, wären wohl die richtigen ansprechpartner gewesen. mit meinem heutigen wissen sehe ich da schon ein, zwei frauen unter ihnen, bei denen ich an der richtigen adresse gewesen wäre. nur leider habe ich das damals noch nicht gewußt. (mein erlebnis muß *rechne, rechne* ende der achtziger gewesen sein.) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 29. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 29. Januar 2013 Das Problem beim Mißbrauch war, daß die eigentlich vorhandenen Aufsichts- und Kontrollstrukturen nicht gegriffen haben. Das Thema wurde einfach nicht ernst genommen. Falls da so korrekt wäre: warum haben sie nicht gegriffen? Weil das Thema nicht ernst genommen wurde. Bei Priestern war das eher eine ärgerliche Marotte, die man nicht hochspielen wollte. Und die seelischen Folgeschäden bei Opfern hat man ignoriert. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 29. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 29. Januar 2013 Das Problem beim Mißbrauch war, daß die eigentlich vorhandenen Aufsichts- und Kontrollstrukturen nicht gegriffen haben. Das Thema wurde einfach nicht ernst genommen. Falls da so korrekt wäre: warum haben sie nicht gegriffen? Weil das Thema nicht ernst genommen wurde. Bei Priestern war das eher eine ärgerliche Marotte, die man nicht hochspielen wollte. Und die seelischen Folgeschäden bei Opfern hat man ignoriert. Auch da steht dann für mich ein "warum": weil Sexualitätso tabu war (wenn es nicht um die anderer ging)? Weil mit Kinder gemacht werden konnte, was man wollte? Ich frage mich: welches Menschen- und Priesterbild steht dann hinter solchem Ignorieren, Nicht-ernstnehmen? Und: wo existiert dies Menschen- und Priesterbild noch heute? Was sind die Signale? Wie kann man es verändern? Ich meine, da stünde auch ein gut Stück die Haltung "die Kirche und ihre Amtsträger müssen reingehalten werden, koste es, was es wolle" dahinter. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 29. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 29. Januar 2013 Das Problem beim Mißbrauch war, daß die eigentlich vorhandenen Aufsichts- und Kontrollstrukturen nicht gegriffen haben. Das Thema wurde einfach nicht ernst genommen. Falls da so korrekt wäre: warum haben sie nicht gegriffen? Weil das Thema nicht ernst genommen wurde. Bei Priestern war das eher eine ärgerliche Marotte, die man nicht hochspielen wollte. Und die seelischen Folgeschäden bei Opfern hat man ignoriert. Auch da steht dann für mich ein "warum": weil Sexualitätso tabu war (wenn es nicht um die anderer ging)? Weil mit Kinder gemacht werden konnte, was man wollte? Ich frage mich: welches Menschen- und Priesterbild steht dann hinter solchem Ignorieren, Nicht-ernstnehmen? Und: wo existiert dies Menschen- und Priesterbild noch heute? Was sind die Signale? Wie kann man es verändern? Ich meine, da stünde auch ein gut Stück die Haltung "die Kirche und ihre Amtsträger müssen reingehalten werden, koste es, was es wolle" dahinter. Sicher war Sexualität bis in die 70er für die ältere Generation tabu. Und ganz besonders in kirchlichen Kreisen. Man kannte sich da nicht aus und wollte sich damit nicht befassen. Da hat es inzwischen einen Bruch gegeben. Deshalb sind solche Erfahrungen von früher nur noch sehr bedingt aussagekräftig für heutige Verhältnisse. Ein sakrosanktes Priesterbild gibt es heute in D. nicht mehr. (Naja, bei bestimmten Kreisen, wie den NeoKats, wäre ich mir nicht sicher.) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Chrysologus Geschrieben 30. Januar 2013 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 30. Januar 2013 Das Problem beim Mißbrauch war, daß die eigentlich vorhandenen Aufsichts- und Kontrollstrukturen nicht gegriffen haben. Das Thema wurde einfach nicht ernst genommen. Falls da so korrekt wäre: warum haben sie nicht gegriffen? Weil das Thema nicht ernst genommen wurde. Bei Priestern war das eher eine ärgerliche Marotte, die man nicht hochspielen wollte. Und die seelischen Folgeschäden bei Opfern hat man ignoriert. Auch da steht dann für mich ein "warum": weil Sexualitätso tabu war (wenn es nicht um die anderer ging)? Weil mit Kinder gemacht werden konnte, was man wollte? Ich frage mich: welches Menschen- und Priesterbild steht dann hinter solchem Ignorieren, Nicht-ernstnehmen? Und: wo existiert dies Menschen- und Priesterbild noch heute? Was sind die Signale? Wie kann man es verändern? Ich meine, da stünde auch ein gut Stück die Haltung "die Kirche und ihre Amtsträger müssen reingehalten werden, koste es, was es wolle" dahinter. Dieses Postulat galt ja lange auch im weltlichen Bereich - bin in die 1980er Jahre hinein wurden staatliche Strafverfahren gegen Priester sehr verdeckt verhandelt (im bayerischen mit der Methode, dass man Freitags gegen 12:00 am Gericht die Verhandlung aushing, die dann um 15:00 begann, das war öffentlich, aber das merkte keiner). Allerdings muss man für Deutschland auch noch zwei weitere Aspekte bedenken: Die sexuellen Übergriffe durch Priester waren meist "minderschwer", d.h. es kam zu Berührungen, Küssen, Streicheln usw., auch kalinkas Schilderung kann man hier ansiedeln. Scherer Missbrauch mit Ejakulation, Penetration etc. ist eher die Ausnahme gewesen. Auch die zivile Justiz und die Gesellschaft haben das lange nicht so ernst gesehen, wie wir das heute tun. Sowohl in der Betrachtung des sexuellen Missbrauchs als auch der Gewalt gegen Kinder hat ein erhebliches Umdenken stattgefunden. Man nahm Dinge schlicht als gegeben hin, bei denen heute der Staatsanwalt sofort tätig wurde. Das prägte auch das kirchliche Denken - man sah es zwar als sündhaft und für einen Priester unschicklich an, aber das war ja kein Grund, den Staat zu bemühen. Im Grunde sortierte man es bei Zölibatsbruch ein und agierte entsprechend. Deshalb denke ich, dass eine Betrachtung der Reaktion auf den Missbrauch wenig Erkenntnis bringen wird. Man hat sich hier falsch verhalten, aber ich wage zu bezweifeln, dass eine andere Reaktion etwas anderes erbracht hätte. Jeder Täter geht zunächst einmal davon aus, nicht erwischt zu werden, und manch ein Täter ahnt nur schwach, dass er Täter ist. Damit ist die abschreckende Wirkung begrenzt. Ich halte den Blick auf die Ursachen für zielführender: Wie kommt es zum Übergriff? Leygraf bestätigt da meinen Eindruck (er hat mehr Gutachten gelesen als ich), dass es in der Regel latent labile, recht idealistische und vor allem hoch frustrierte Priester sind, die übergriffig werden. Das eigene Ideal und die erlebte Realität gehen vollkommen auseinander, das Gebetsleben trocknet aus (habe ich in allen Fällen bislang beobachten können) und die Sehnsucht nach Nähe wird dann anders befriedigt - mit gleichaltrigen oder mit jüngeren, was dann den Unterschied macht, ist schwer zu sagen. Ich tippe auf ein Gemisch aus Gelegenheit und eigener sexueller Reife. Wenn ich mir nun die Realität in der Pastoral momentan anschaue, dann sehe ich in den neuen Strukturen schon ein erhebliches Potential zur Vereinsamung, zur Überforderung und zur Frustration der Priester. Das in der Ausbildung vermittelte Ideal des Seelsorgers trifft auf die in der Praxis erwartete Tätigkeit des Manager-Moderators. Die Antwort hierauf liegt daher aus meiner Sicht auf der Hand: Eine Priester Aus- und Weiterbildung, die sich an den neuen Anforderungen orientiert. Das Ideal der tridentinischen Gemeinde gehört auch hier eleminiert, denn es gibt sie nicht mehr. Eine Erziehung hin zu einer erwachsenen Sexualität. Den Blick auf Homosexualität zu verengen, geht schlicht am Problem vorbei. Der altergerecht entwickelte Schwule ist das kleinere Problem im Vergleich zu dem Hetero, der hier in der Pubertät stecken blieb. Eine deutlichere Begleitung des spirituellen Lebens der Priester, Ich habe hier keine konkrete Idee, aber mich treibt schon die Bobachtung um, dass am Anfang fast immer ein austrocknen des Gebetslebens steht. 4 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 30. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 30. Januar 2013 Mecky schrieb mal, daß er nicht zum Zusammenleben mit anderen geschaffen wäre, aber haben wir nicht wirklich nur noch die Wahl zwischen Ehe und Priorat? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 30. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 30. Januar 2013 Die Antwort hierauf liegt daher aus meiner Sicht auf der Hand: Eine Priester Aus- und Weiterbildung, die sich an den neuen Anforderungen orientiert. Das Ideal der tridentinischen Gemeinde gehört auch hier eleminiert, denn es gibt sie nicht mehr. Eine Erziehung hin zu einer erwachsenen Sexualität. Den Blick auf Homosexualität zu verengen, geht schlicht am Problem vorbei. Der altergerecht entwickelte Schwule ist das kleinere Problem im Vergleich zu dem Hetero, der hier in der Pubertät stecken blieb. Eine deutlichere Begleitung des spirituellen Lebens der Priester, Ich habe hier keine konkrete Idee, aber mich treibt schon die Bobachtung um, dass am Anfang fast immer ein austrocknen des Gebetslebens steht. Das ist eine gute Forderung, die auch längerfristig zu einer Erhöhung der Berufungszahl führen könnte. Priester heute leben oft ohne jede zwischenmenschliche Wärme und oft ohne angemessenen intellektuellen Austausch. (Die Leute, die sich typischerweise um Priester drängen, bieten das iR nicht.) Es gab hier mal in den 70ern den Ansatz zu Priester-WGs, das hat sich dann aus mir unbekannten Gründen zerschlagen, vielleicht haben da die DDR-Lebensbedingungen eine Rolle gespielt. Unter heutigen Kommunikations- und Lebensbedingungen sollte das machbar sein. Das würde die Gemeindestruktur mehr in Laienverantwortung schieben. - Damit wäre aber das Problem, daß Mißbraucher auch Nicht-Priester sein können, nicht angegangen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 30. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 30. Januar 2013 Damit wäre aber das Problem, daß Mißbraucher auch Nicht-Priester sein können, nicht angegangen.Wobei diese nicht unter einem ähnlichen "Schutz" aus etablierten Strukturen stünden sondern eher wie Lehrer, Sporttrainer, etc. im Mittelpunkt der öffentlichen Beobachtung. Wem die Aura des Unantastbaren fehlt, wird sehr viel schneller die Konsequenzen merken. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 30. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 30. Januar 2013 Deshalb denke ich, dass eine Betrachtung der Reaktion auf den Missbrauch wenig Erkenntnis bringen wird. Ich bin mir da nicht so sicher. Ich fürchte nämlich, daß dieses Schema "was nicht sein darf, das nicht sein kann" (und deshalb "sehe" ich es nicht und agiere nicht) auf mehreren Ebenen (auch im Blick auf Machtausübung) sein Unwesen treibt. Und daher würde ich gern besser verstehen, woher diese Reaktionen rühren. Ich denke nämlich, daß wirklich gute Präventionskonzepte (wie zB "Nicht Täter werden" der Charité) ihre Grenze an eben jenen Tätern (und Täterinnen, auch Frauen mißbrauchen!) findet, die sich überhaupt nicht in dieser Gruppe sehen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 30. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 30. Januar 2013 Die Antwort hierauf liegt daher aus meiner Sicht auf der Hand: Eine Priester Aus- und Weiterbildung, die sich an den neuen Anforderungen orientiert. Das Ideal der tridentinischen Gemeinde gehört auch hier eleminiert, denn es gibt sie nicht mehr. Eine Erziehung hin zu einer erwachsenen Sexualität. Den Blick auf Homosexualität zu verengen, geht schlicht am Problem vorbei. Der altergerecht entwickelte Schwule ist das kleinere Problem im Vergleich zu dem Hetero, der hier in der Pubertät stecken blieb. Eine deutlichere Begleitung des spirituellen Lebens der Priester, Ich habe hier keine konkrete Idee, aber mich treibt schon die Bobachtung um, dass am Anfang fast immer ein austrocknen des Gebetslebens steht. Das ist eine gute Forderung, die auch längerfristig zu einer Erhöhung der Berufungszahl führen könnte. Priester heute leben oft ohne jede zwischenmenschliche Wärme und oft ohne angemessenen intellektuellen Austausch. (Die Leute, die sich typischerweise um Priester drängen, bieten das iR nicht.) Es gab hier mal in den 70ern den Ansatz zu Priester-WGs, das hat sich dann aus mir unbekannten Gründen zerschlagen, vielleicht haben da die DDR-Lebensbedingungen eine Rolle gespielt. Unter heutigen Kommunikations- und Lebensbedingungen sollte das machbar sein. Das würde die Gemeindestruktur mehr in Laienverantwortung schieben. - Damit wäre aber das Problem, daß Mißbraucher auch Nicht-Priester sein können, nicht angegangen. Man muss sich bei jeder Präventionsstrategie darüber im klaren sein, dass es keine 100%ige Sicherheit geben kann. Daher wird man immer zweigleisig fahren müssen: Zum einen eine gute Prävention, um Taten zu verhindern, und ein ausgewogenes Reaktionssystem der um schnell auf mutmaßliche Übergriffe reagieren zu können. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 30. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 30. Januar 2013 Ich denke nämlich, daß wirklich gute Präventionskonzepte (wie zB "Nicht Täter werden" der Charité) ihre Grenze an eben jenen Tätern (und Täterinnen, auch Frauen mißbrauchen!) findet, die sich überhaupt nicht in dieser Gruppe sehen. Dieses Konzept würde innerkirchlich fast nichts bringen, denn es richtet sich an Pädophile, die sich diese Neigung auch eingestehen. Die wenigsten Täter in der Kirche jedoch sind pädophil, und die meisten Opfer sind für Kernpädophile zu alt. Insofern haben wir auch kein Problem mit Tätern, die sich nicht in dieser Gruppe sehen, weil sie nicht in diese Gruppe gehören. Es geht eher um den Umgang mit Macht und den Umgang mit Frustration, um die Frage, wie gewinne ich Zuneigung und Bestätigung, wie gehe ich mit Nähe und Distanz um. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 30. Januar 2013 Autor Melden Share Geschrieben 30. Januar 2013 Gerade in Zeiten, in denen der Priester immer mehr zum rasenden Sakramentenspender und regionalen Manager wird, denke ich auch, dass wir die Laien nicht aus dem Blick verlieren dürfen. Allerdings können wir bei Laien kaum beeinflussen, ob jemand das Potential zum Täter entwickelt. Da helfen nur Standards im Umgang mit Minderjährigen, die in der Jugendarbeit seit ein paar Jahren auch schon recht erfolgreich eingesetzt werden. In diesem Zusammenhang sehe ich die Eingliederung der jeweiligen Gemeindejugend in die großen Verbände wie KJG, DPSG, Kolping usw. als sehr hilfreich an. Dort findet zum einen eine fundierte Aus- und Weiterbildung der Jugendleiter statt und zum anderen helfen die Strukturen, eine gewisse Transparenz zu schaffen. Es ist also nicht einfach irgendwer Leiter, den der Pfarrer oder sonstwer gerade anschleppt, sondern Leiter ist eine klar definierte Aufgabe mit Ausbildung, offizieller Aufnahme und so weiter. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 30. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 30. Januar 2013 Kurze Anmerkung dazu: wo ich zZ bin, wird auch in der gemeindlichen Jugendarbeit niemand ohne JuLaiKa Gruppenleiter. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 30. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 30. Januar 2013 Was ist JuLaiKa? 2 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 30. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 30. Januar 2013 Was ist JuLaiKa? Ich dachte schon, ich sei hier die einzige Dumme. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mbo Geschrieben 30. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 30. Januar 2013 Was ist JuLaiKa? Ich dachte schon, ich sei hier die einzige Dumme. Heißt eigentlich Juleica Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 30. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 30. Januar 2013 Was ist JuLaiKa? Ich dachte schon, ich sei hier die einzige Dumme. Heißt eigentlich Juleica Ich vermutete schon, dass das "a" falsch ist (doch nicht doof ) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 30. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 30. Januar 2013 Kurze Anmerkung dazu: wo ich zZ bin, wird auch in der gemeindlichen Jugendarbeit niemand ohne JuLaiKa Gruppenleiter. Gut, aber wenn ich den Link durchlese, hat das weder mit einem Risiko-Check der Person noch mit deren Qualifikation zur Prävention zu tun. Ein 16-Jähriger dürfte da auch überfordert sein. - Ich hab mal nachgedacht: in der Vergangenheit hatten wir gegenüber zwei Personen Vorbehalte, was deren Motivitation, mit Kindern/Jugendlichen umzugehen, anbelangte. Konkret gabs nichts. Aber trotzdem haben wir den Kontakt unserer Kinder mit diesen Personen beschränkt. Hätten diese irgendeine Funktion in der Jugendarbeit erhalten, wäre ich dagegen tätig geworden. Zufallsfund: http://www.salvatorianer.org/ (unten rechts der Link) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 1. Februar 2013 Melden Share Geschrieben 1. Februar 2013 Ob das hlft? US-Bischof legt Missbrauchsakten offen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 2. Februar 2013 Melden Share Geschrieben 2. Februar 2013 Ich hab mal nachgedacht: in der Vergangenheit hatten wir gegenüber zwei Personen Vorbehalte, was deren Motivitation, mit Kindern/Jugendlichen umzugehen, anbelangte. Konkret gabs nichts. Aber trotzdem haben wir den Kontakt unserer Kinder mit diesen Personen beschränkt. Hätten diese irgendeine Funktion in der Jugendarbeit erhalten, wäre ich dagegen tätig geworden. Wie denn, wenn es nichst konkretes gab? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 2. Februar 2013 Melden Share Geschrieben 2. Februar 2013 Ich hab mal nachgedacht: in der Vergangenheit hatten wir gegenüber zwei Personen Vorbehalte, was deren Motivitation, mit Kindern/Jugendlichen umzugehen, anbelangte. Konkret gabs nichts. Aber trotzdem haben wir den Kontakt unserer Kinder mit diesen Personen beschränkt. Hätten diese irgendeine Funktion in der Jugendarbeit erhalten, wäre ich dagegen tätig geworden. Wie denn, wenn es nichst konkretes gab? Konkrete Hinweise auf strafbares Verhalten, meinte ich. Sagen wir so: Wenn ein Mann von dreißig Jahren sich privat beinah ausschließlich mit 12-16-Jährigen umgibt, diese zu Bier, Chips und Videos einlädt, kann das natürlich alles ganz harmlos sein. Es wäre aber nicht klug, die Versuchung für ihn zu vermehren. In aller Interesse. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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