Lothar1962 Geschrieben 1. Dezember 2013 Melden Share Geschrieben 1. Dezember 2013 Und Lothar, was ist komisch an einem Kompass? Na ja, eigentlich nichts. Aber wer fährt im Normalfall schon Auto mit einem Kompass? Das verbinde ich eher mit Navigation im wörtlichen Sinne - also irgendwas mit Schifffahrt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 1. Dezember 2013 Autor Melden Share Geschrieben 1. Dezember 2013 (bearbeitet) Und Lothar, was ist komisch an einem Kompass? Na ja, eigentlich nichts. Aber wer fährt im Normalfall schon Auto mit einem Kompass? Das verbinde ich eher mit Navigation im wörtlichen Sinne - also irgendwas mit Schifffahrt. Nur ist der Normalfall ab gewissen Breitengraden nicht mehr so zuverlässig vorhanden. Hoch leben Redundanzsysteme (Autonomsysteme). bearbeitet 1. Dezember 2013 von teofilos Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Lothar1962 Geschrieben 2. Dezember 2013 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 2. Dezember 2013 So, es geht weiter. Wie bereits geschrieben, ist der 13. November rum. Es ist der 14. November morgens, nach einem ziemlich müden Frühstück (tja, das Hotel ist billig - gerade mal 20 Euro pro Nacht für das Doppelzimmer mit Frühstück) und die Nabatäerstadt Petra steht an. Also ab ins Auto, hin zum zentralen Eingang, Parkplätze sind tatsächlich kostenlos (man glaubt es kaum, aber wir haben nirgends in Jordanien für einen Parkplatz bezahlt). Die Eintrittskarten kosten ca. 60 Euro pro Person für 2 aufeinanderfolgende Tage, und das braucht man auch. Auf die ganzen Möglichkeiten, die Petra bietet, gehe ich hier nicht ein - das kann man leicht im Internet ergoogeln. Und schon gehts los. Selbsternannte Führer drängen sich auf, man versucht auch, die Besucher zu überreden, die ersten 800m mit dem Pferd zu reiten ("it's included in your ticket"). Angeblich kostenlos, dann werden am Zielpunkt 15 Euro "fee" kassiert. Und wenn man das Ticket genauer anschaut und den arabischen Text nicht nur liest, sondern auch gleich hermeneutisch auslegt, steht da drauf, dass das Pferd wohl inkludiert ist, aber nicht der Lohn des Tierführers. Wir wussten es. Außerdem sind die Tiere lausig behandelt - vor allem die Esel werden schon recht oft mit Peitschen geschlagen, in deren Schnüre am Ende Schraubenmuttern reingeknotet sind. Muss man nicht mitmachen. Einzig die Dromedare werden gut behandelt, sie sind auch unglaublich teuer. Bereits ein Dromedar ist ein riesiges Vermögen. Wir sind gleich als erstes zum "Kloster" (Ad-Deir) aufgestiegen, einem Felsentempel in luftiger Höhe. Ca. 1000 Stufen muss man raufgehen - und diese sind nicht in modernen Zeiten gebaut, sondern zu nabatäischen Zeiten. Ausgetreten, teilweise glatt, vereinzelt bis zu 50cm Stufenhöhe. Den Weg teilt man sich mit unzähligen anderen Touristen, mit Leuten, die auf Eseln bzw. Maultieren die Treppen rauf- und runterreiten (und dem Geschrei der Tierführer) sowie mit unzähligen Geschäften, die Schmuck, Getränke und sonstigen Krimskrams verkaufen und deren Verkäufer teilweise sehr aufdringlich sind. Oben angekommen, findet man den 45m hohen Felsentempel Ad Deir vor, eines der sehenswertesten Bauwerke Petras. Aber irgendwann hat man oben dann genug gesehen. Also steigt man dann wieder ab. Wieder über die Stufen. Langsam wird es Mittag, immer mehr Leute kommen, die Sonne brennt durch direkte Strahlung (nicht so sehr über die Lufttemperatur, im Schatten ist es ziemlich kühl). Unten mussten wir dann den Reflex überwinden, in die einzige Gaststätte (Mövenpick) in Petra zu gehen und dort ein frisches, kühles Bier zu zischen (der einzige Punkt in Petra überhaupt, wo Bier verkauft wird) - der Preis ist zu hoch. Für ein kleines Mittagessen mit Getränk muss man 20-25 Euro rechnen, das Bier kostet 5 Euro. Als Nächstes sind wir einen anderen Weg, der etwas weg führt vom zentralen Tal, gelaufen. Man steigt auch über endlos lange Treppen auf, kommt dann am "höchsten Platz der Opferung" an - das war wohl wirklich ein Opferplatz der Nabatäer, wo Tieropfer dargebracht wurden. Da kann man dann über einen anderen Weg absteigen, allerdings sind die Treppen SEHR ausgesetzt. In steile Wände hineingeschlagene Stufen, die teilweise rutschig sind und kein Geländer haben. Ich bin als nicht so ganz schwindelfreier Mensch hier viel auf dem Hintern und auf allen Vieren runtergeklettert, sicher ist sicher. Wir schafften es gerade noch, bis zum Ende der Besuchszeit am Ausgang zu sein - sonst hätte es passieren können, dass uns die Polizei mit ihren Jeeps rausgefahren (bei Dunkelheit darf kein Fremder im Tal drin sein) und dafür heftig kassiert hätte. Abends sind wir essen gegangen. Ins Restaurant "Cleopetra" (genauso wird es geschrieben, nicht anders). Da gibt es ein Buffet mit vielen Vorspeisen, einer Auswahl von 2 Suppen und drei Hauptgerichten. Unglaublich billig, ein volles Essen (bei dem man dann absolut überfressen ist) samt frisch gepresstem Saft und einer großen Flasche Wasser kostet gerade mal knapp 6 Euro. Wenig Touristen, viele Einheimische. An sich ein gutes Zeichen. Das Essen war absolut hervorragend, die ganzen Mezze (Vorspeisen) nach libanesischer Art hätten schon ausgereicht. Wenn man dann das ganze Programm durch hat: Vorspeisen (fleischlos), Suppe (wenig Fleisch drin), Hauptgericht (sehr fleischlastig), Nachtisch (Bakhlava, klebrig süß), dann hat man Magendrücken und läuft schier über. Aber es schmeckt wundervoll. Am nächsten Tag ging es nach einem ebenfalls wieder dünnen Frühstück nochmals nach Petra. Diesmal waren die Königsgräber dran und eine etwas geruhsame Wanderung durch das ganze Tal. Dabei trafen wir auf eine christliche Kirche - natürlich eine Ruine - das Ding war ja aus dem 5. Jahrhundert. Aber der zentrale Bereich mit dem Altar war gut hergerichtet und überdacht und eine französische Pilgergruppe mit ihrem Priester hielt dort eine römisch-katholische Messe. Hätte eigentlich ganz nett sein können, allerdings die Rucksäcke mit der Johanniterfahne ("Kreuzfahrerfahne") zu schmücken, hätte vielleicht nicht sein müssen. Aber die Jordanier sind nette Leute, die unterstellen zumindest öffentlich erst einmal keine böse Absicht, sondern Nichtwissen. Das ist ziemlich angenehm, denn in einem arabischen, muslimischen Land kann man schon mal auch als überlegter Tourist Fehler machen. Diemal haben wir zu Abend nur eine Hühnersuppe mit Champignons gegessen. Das musste reichen. So, die letzte Nacht in Wadi Musa stand an, zum letzten Mal ein müdes Frühstück am Morgen, und die Fahrt über den Kings Highway wurde fortgesetzt. Es war Samstag, damit der zweite schulfreie Tag am Wochenende (wöchentlicher Gebetstag der Muslime ist der Freitag, am Samstag ist dann der zweite arbeits- und schulfreie Tag des Wochenendes). Die Straßen waren angenehm leer, kaum LKW, kaum PKW. Logisch irgendwie, denn die Leute haben nicht das Geld, in der Freizeit Auto zu fahren. Wenn man fährt, fährt man geschäftlich (bzw. den Arbeitsweg). Unterwegs gab es viel Landschaft, aber keine besonderen Sehenswürdigkeiten mehr. Bis wir dann nach Wadi Rum gekommen sind. Das kennt jeder. Von Lawrence von Arabien. Ein Stück Wüste, ohne Staßen drin, nur mit Pisten, die so lange existieren, bis der WInd sie verweht. Dann erkennt man nur noch an den eingeschlagenen Stöcken (wenn überhaupt), wo der Weg ist. Wir beschlossen, dort eine 5-stündige Jeepsafari zu machen. Man besucht dabei Quellen (so etwas gibt es in der Wüste), das Haus, in dem angeblich Lawrence von Arabien gelebt haben soll (ist aber wahrscheinlich ein Fake), einige Natursehenwürdigkeiten wie ganz schmale Canyons, in denen üppiges Grün wuchert, dank eine winzigen Quelle, und immer wieder Beduinenlager, an denen man Tee bekommt und "echt jordanische Ware" kaufen kann. Letzteres haben wir gemacht. Zu Hause haben wir dann festgestellt, dass die Hals- und Kopftücher wohl jordanisch sind, aber aus irgendwelchen Webmaschinen kommen. Die Parfums, die meine Frau kaufte, waren allerdings nicht jordanisch, sondern kamen aus den Emiraten und aus Pakistan. Tja. Irgendwie war es zu erwarten. Touristenbeduinen eben. Aber die Preise waren der Herkunft und Qualität der Ware angemessen, und das ist wichtig. Unser Jeepfahrer und "Safari"führer war ein beduinischstämmiger Jordanier in den frühen Zwanzigern, der viel über das Land und seine Leute erzählte. Schlechte Verdienstmöglichkeiten, schlechte Bildungsmöglichkeiten, die jordanischen Unis sind wesentlich teurer als die ägyptischen oder kirgisischen Unis, wo man ebenfalls in Hocharabisch studieren kann. Er erzählte, dass er auch gerne studieren würde - sein Schulabschluss würde das auch zulassen - aber er müsse noch mindestens weitere 5 Jahre Touristen mit dem Jeep fahren, um sich das leisten zu können, und dann wäre er vielleicht schon etwas alt, und heiraten (was die üblichen 2000 JOD erfordert) wollte er eigentlich auch irgendwann mal. Und Kinder haben. Schwierige Situation. Andererseits wird viel Geld für Autos ausgegeben, wer es sich leisten kann, fährt auch für die täglichen Fahrten einen geländewagenähnlichen PKW, ich glaube, SUV nennt man sowas. Auch - und vor allem - viele jüngere Männer träumen eher von einem Porsche Cayenne als von einem abgeschlossenen Studium (obwohl letzteres vielleicht den Cayenne reeller machen würde). Bildung steht noch nicht so im Vordergrund, hat man einfach in der Vergangenheit nicht so gebraucht. So, jetzt ist es langsam Zeit, die ländlichen Gegenden Jordaniens zu verlassen. Der Kings Highway ist zu Ende, man wechselt auf den Desert Highway. Eine vierspurige autobahnähnliche Straße (allerdings mit einigen Ampeln und linksabbiegenden Straßen), auf der man sogar 110 km/h fahren darf. Noch ein paar Kilometer, und eine mächtige Zollkontrollstelle kommt. Zoll? Wie bitte? Da ist doch noch nicht Israel oder gar Saudi-Arabien. Richtig. Man kommt in die ASEZA, die Zollfreizone um den Hafen Aqaba. In diesem Gebiet ist alles zollfrei, was lediglich bedeutet, dass die fehlende Mehrwertsteuer eben dann durch höhere Preise kompensiert wird. Wir werden durchgewunken, weil beim Verlassen des jordanischen Zollgebietes keine Kontrollen notwendig sind. Die Leute, die Erstattungen haben wollen, kommen dann schon selber. Betrifft aber nur gewerbliche, keine Touris. Und nun kommt das große AQABA. Gigantisch. Inzwischen wahrscheinlich weit mehr als 150.000 Einwohner, vor 20 Jahren, vor der Grenzöffnung nach Eilat, hatte es vielleicht 15.000 Einwohner. Die Stadt ist wie geschleckt sauber, alle größeren Straßen sind mit Palmen bepflanzt, Die wachsen natürlich nicht in der Wüste, also muss man bewässern. Das macht man mit Schmutzwasser, welches mit Wasser aus Entsalzungsanlagen auf einen geeigneten CSB (Organik-Gehalt) verdünnt wird. Dort beziehen wir ein absolut luxuriöses Hotel, alles blitzblank und perfekt sauber, der Raumservice ist künstlerisch begabt und faltet die Handtücher zu Elefanten und Schwänen, die Betten sind mit Blütenblättern dekoriert. Neben dem Hotel ist ein großer (wieder kostenloser) Parkplatz, die Innenstadt ist fußläufig erreichbar. Abends gehen wir essen. Chinesisch. Nein, Taiwanesisch. Im Lokal "Formosa". Luxuriös. Das musste nun sein, zum Abschluss Jordaniens. Das Beef Szechuan war geradezu perfekt, die Vorspeisen waren eine interessante Fusion aus arabischer und ostasiatischer Küche. Viele Einheimische im Lokal, einige Touristen, ein paar Israelis auf Geschäftsreise. Der perfekte Abschluss. Anschließend noch ein kleiner Spaziergang am Roten Meer, noch ein kurzer Weg durch das Ladenviertel und Shisha-Tabak gekauft (Doppelapfel, von Nakhla, ist halt ägyptisch und nicht jordanisch) und ab ins Hotel. Der wirklich allerletzte Tag in Jordanien bricht an. Es ist Sonntag, der 17. November. Das Frühstück im Hotel ist hervorragend. Noch ein kleiner Rundgang durch die Altstadt von Aqaba, ein kleiner Blick in die alte Festung Aqaba, diesmal bei Tag, Abgabe des Mietwagens. Es war nicht leicht, Hertz zu finden, der Stadtplan, gerade mal 1 Jahr alt, war schon wieder veraltet. Autoabgabe ging problemlos, genügend Taxifahrer vor dem Büro. Gepäck ins Taxi und ab zur Grenzstation Aqaba/Eilat. Der Taxifahrer träumt von einem weiteren wirtschaftlichen Zusammenwachsen zwischen den beiden Nachbarstaaten, die sich doch nicht so ganz grün sind. Ein Lichtblick. Er erzählt von vielen Touristen aus Europa, die jetzt zum Tauchen nach Aqaba kommen und nicht nach Ägypten ans Rote Meer, und schon beschlossen haben, auf dieser, eher unbekannten Seite auch zukünftig ihre Tauchurlaube zu machen. Billiger, freundlicher, sicherer. Und die Touts sind weniger aufdringlich. Wo man hinschaut, entstehen neue Ferienzentren in Aqaba. Dann kommt die Grenzstation. Jetzt muss man zu Fuß weiter. 400m sind insgesamt zu laufen, vom jordanischen Taxi bis zum israelischen Taxi. Zwischendrin - ja da ist Bürokratie. Aus Jordanien ist man schnell raus. Keine Zollkontrolle (es gibt keine Ausfuhrzölle, nur Stichproben wegen verbotener antiker Ware), Ausreisegebühr von 11 Euro bezahlt, wieder ein unleserlicher Stempel im Pass. Ein letzter Grenzposten, schaut nochmal auf den Pass, will die Quittungen der Ausreisegebühr sehen, und verabschiedet sich: "Byebye. Please come back to Jordan". Dann geht man durch ein Tor, Jordanien ist zu Ende. Israel beginnt, ein weiteres Tor, auf dem "welcome to Israel" steht, ist zu durchqueren. Ein freundlicher israelischer Grenzwächter, der eigentlich dazu da ist, bei Andrang in die richtige Abfertigungslinie einzuweisen, bleibt müde auf seinem Klappstuhl sitzen, neben sich eine automatische Waffe, die Füße auf einem anderen Klappstuhl. Er schaut die Pässe an, deutet irgendwo hin. Hinter sich. Nachdem nun mit dem Landeswechsel eine geradezu beinahe natürliche Zäsur besteht, lasse ich hier auch meinen Bericht erst einmal enden. Bye-bye Jordanien. Irgendwann kommen wir wieder. Israel ist vor uns, in uns sind die Befürchtungen über genaue Kontrollen, Befragungen, minutiös genaue Zollkontrollen. Ob das zugetroffen hat bei uns, mag der nächste Bericht zeigen. 7 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dale Earnhardt Geschrieben 2. Dezember 2013 Melden Share Geschrieben 2. Dezember 2013 @Lothar Ich mag ja Reiseberichte im Allgemeinen, und deine hier im Besonderen. Vielen Dank für deine schriftlichen Eindrücke, die mir Lust auf Jordanien gemacht und das Land auf meiner persönlichen "Da-muss-ich-in-diesem-Leben-noch-mal-hin-Liste" einige Positionen nach oben geschoben haben. Nicht mehr lang, und wir werden hier im Forum sammeln, damit du dich wieder in ferne Länder begibst. Meine Unterstützung hättest du! LG Dale Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lothar1962 Geschrieben 6. Juli 2015 Melden Share Geschrieben 6. Juli 2015 Jetzt geht es mit Israel weiter - auch wenn die Reise schon länger her ist (diejenigen, die auf Laos und Co. warten, müssen sich noch gedulden). Nach dem Israeli, der da hinter sich zeigte, kam man dann an die israelische Immigration. Eine sehr gut aussehende, vermutlich ca. 30 Jahre alte Israelin mit furchtbar strengem Blick winkte uns heran. Ich versuche, das Gespräch wiederzugeben, sinngemäß, vermutlich großteils sogar wörtlich. "Wo kommen Sie her?" "Aus Jordanien". "Nein, ich meine, wo waren Sie in Jordanien"? "Madaba, Amman, Kerak, Petra..." - "Petra war ich auch schon, ist sehr schön". "... Aqaba". "Gut. Hatten Sie Kontakt mit Arabern?" "Hä? Wie bitte?" "Waren Sie irgendwo eingeladen, privat?" "Nein." "Hm. Also nur in Hotels?" "Ja." "Wohin gehen Sie in Israel?" "Eilat, Massada, Nazareth, Jerusalem..." "Wo wollen Sie übernachten?" "Youth Hostels". "Wo in Jerusalem?" "Abraham Hostel". "Oh großartig, da war ich vor meiner Militärzeit auch schon öfters, wird Ihnen gefallen. Haben Sie vor, Judäa und Shomron zu besuchen oder den Gazastreifen?" "Nein". "Warum nicht?" "Weil wir keine Zeit dafür haben, Israel bietet selber sehr viel". "Na ja, wenn Sie wollen, können Sie schon nach Bethlehem fahren oder so, Sie dürfen das ja". Danach ein sehr langer Blick auf meine Frau, auf mich, ein langes Durchblättern des Reisepasses - und - "Oh - Sie waren in Nordkorea?" "ja". "Wie war es dort?" "Interessant". Danach noch ein längerer Blick - und dann das Klickklack. Trodat. "Willkommen in Israel, es wird Ihnen gefallen". Sowas erlebt man selten. Und das ganze - bis zum Klickklack - absolut ohne jegliche Gesichtsregung. Beeindruckend. Araber hätten das nicht fertiggebracht. Dann eine völlig nachlässige Gepäckkontrolle - "haben Sie verbotene Waren dabei?" "Nein". Gut - füllen Sie das da aus, geben es da vorne ab. Dann können Sie gehen. Willkommen in Israel". Anschließend ca. 5 Minuten auf ein Taxi gewartet - einen völlig überzogenen Fahrpreis (ich unterstelle einen veränderten Taximeter) bezahlt, eine Taxifahrerin, die fließend russisch, aber nur wenig hebräisch oder englisch sprechen konnte, und wir waren bei der Autovermietung in Eilat. Das Auto war nicht fertig, dauerte noch ca. 1 Stunde. Saft gekauft - nun im Gegensatz zu Jordanien war das auch richtig teuer. Aber gut. Schließlich war die Autovermietung so weit. Das Auto war weg. Wurde nicht abgegeben. "You get a free upgrade. Oh - no car. You get a double upgrade, free, of course". Gut. Wir hatten einen Mittelklassewagen mit Klimaanlage, für 150 Euro für die ganze Woche. Schön. Gut gespart, ist auch nötig, Israel ist sündteuer. Wenn man bedenkt - Lebenshaltungskosten ca. 15% unter den unseren, aber nur halb so viel Einkommen, das ist hart. Eilat hat ein ganz tolles Aquarium, mit einer Glasglocke unter dem roten Meer, gigantisch. Da haben wir 6 Stunden zugebracht und es war nicht langweilig. Aber die Stadt ist von beeindruckend abartiger Hässlichkeit. Es ist verständlich, dass viele Israelis in das saubere, tolle Aqaba fahren, viel preisgünstiger, schöner und mehr Angebote. Das Hostel war ganz brauchbar, klimatisiertes Zimmer, Pool (der war eiskalt, was nicht schlecht war), gutes Frühstück, wenn auch etwas wenig, und vergleichsweise billig. Mehr haben wir in Eilat nicht gemacht. Am nächsten Morgen ging es auf die Negev Road, Richtung Massada und Totes Meer. Bis dahin erst einmal Pause. War ja auch eine Nacht zwischen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts
Join the conversation
You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.