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Die Zukunft der theol. Fakultäten


Felician

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Angeregt von diesem Artikel möchte ich als Außenstehender (ich bin ja kein Theologe) euch fragen, was ihr für eine Zukunft der deutschensprachigen theologischen Fakultäten seht. Ich mache keinen UMT, möchte aber nicht-katholische Menschen gerne einladen (wenn die Moderation das erlaubt) sich hier einzubringen. Der Grund dafür, dass ich in den GG schreibe, ist, dass ich einen weiteren Thread über das Thema Finanzierung gerne vermeiden möchte: Davon haben wir schon zu viele. Auch meine ich nicht, dass hier der richtige Ort ist, Fundamentalkritik an der Theologie überhaupt zu üben.

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Angeregt von diesem Artikel möchte ich als Außenstehender (ich bin ja kein Theologe) euch fragen, was ihr für eine Zukunft der deutschensprachigen theologischen Fakultäten seht. Ich mache keinen UMT, möchte aber nicht-katholische Menschen gerne einladen (wenn die Moderation das erlaubt) sich hier einzubringen. Der Grund dafür, dass ich in den GG schreibe, ist, dass ich einen weiteren Thread über das Thema Finanzierung gerne vermeiden möchte: Davon haben wir schon zu viele. Auch meine ich nicht, dass hier der richtige Ort ist, Fundamentalkritik an der Theologie überhaupt zu üben.

 

Wenn ich die Einladung annehmen darf, möchte ich kurz meine Meinung schreiben. Falls das nicht möglich ist, bitte ich um Löschung.

 

Ich denke, dass die Theologie an der Universität passable Chancen hat, wenn sie sich ihrer Lage bewusst wird. Sie wird nicht um Einsparungen, Kürzungen und Zusammenlegungen herumkommen; sie wird auch nicht ihre Existenz durch reine Unterstützung der Priesterausbildung rechtfertigen können. Ziel muss es sein, geisteswissenschaftlich interessierte Studenten von der Attraktivität eines Theologiestudiums zu überzeugen, also die Zielgruppe, die sonst Philosophie, Kulturwissenschaften oder Geschichte studieren würde. Entsprechend muss auch das Studienangebot aufgestellt sein.

Eine Chance könnte im Bachelor liegen, denn es gibt ja einige Menschen, die theologisch interessiert sind, und wenn es gelingt, ihnen einen Bachelor-Studium schmackhaft zu machen, auf das dann ein Master in einer anderen Zielrichtung aufbaut, wäre ja schon etwas gewonnen.

 

Kurz gesagt: viel hängt davon ab, ob man Studenten interessieren kann, die gar nicht unbedingt in der Kirche arbeiten wollen.

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Ich bin der Meinung, daß eine weitgehende Entflechtung von Kirche und Staat der Kirche gut tut. Die theologischen Fakultäten an staatlichen Universitäten sind entbehrlich. Die Ausbildung der Geistlichkeit und des sonstigen Personals sollte auf kircheneigenen Einrichtungen erfolgen. Mit der Uni in Eichstätt ist die Kirche dafür gerüstet, mehrere Orden unterhalten ebenfalls Hochschulen, nicht zu vergessen die vielen Einrichtungen in Rom.

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Passend dazu der Vorstoß von Kardinal Woelki, eine katholisch-theologische Fakultät in Berlin zu gründen.

 

Im Interesse wissenschaftlicher Pluralität ist es sicher von Vorteil, wenn es viele unterschiedliche Standorte gibt, damit es einen Austausch und in gewissem Sinne auch Wettbewerb unter den Fakultäten und Instituten gibt. Andererseits sind die Finanzmittel eben nicht so reichlich vorhanden, und da ist Konzentration auf weniger, aber besser ausgestattete Standorte durchaus überlegenswert.

 

Prinzipiell bin ich ein großer Freund staatlicher theologischer Fakultäten, da diese nämlich in das Ganze der Universität eingegliedert sind. Vor allem die Lehramtsstudenten tragen hier dazu bei, dass die Studentenschaft bunter ist als bei einer rein kirchlichen Hochschule, wo lediglich Volltheologen (und somit zum Großteil angehende Kleriker und Ordensleute) studieren.

Die große Chance, die in den Bachelorstudiengängen liegt und die Clown angesprochen hat, nämlich die Verzahnung mit anderen geisteswissenschaftlichen Studien, wird meines Erachtens noch nicht wahrgenommen. Die Fakultäten müssten sich darauf einrichten und intesiv Werbung machen für einen theologischen Bachelor als eine Art "abendländisches Kulturstudium".

Der Gewinn wäre ein doppelter: nicht nur höhere Studierendenzahlen, sondern auch eine breitere Fächerung der Studentenschaft: weg von der rein praktisch gedachten Ausbildung zu Pastoralpersonal und Religionslehrern, und hin zu einer mehr akademisch-geisteswissenschaftlichen Positionierung des Faches. Dem stehen kirchliche Anforderungen an ein Theologiestudium per se meines Erachtens nicht im Weg, höchstens die Vorstellung von deren Umsetzung, die in Bildungskongregation und Ordinariaten manche zu haben scheinen.

 

 

Edit: Tippfehler

bearbeitet von chrk
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@chrk: Warum dann noch Theologie? Das können doch ebenso gut die Religionswissenschaften übernehmen, die bereits in geisteswissenschaftliche Fakultäten integriert sind.

 

ME ist die Herausforderung, deutlich zu machen, warum es wünschenswert sein soll, dass es weiterhin eigenständige theologische Fakultäten braucht bzw. warum die Theologie nicht einfach irgendein geisteswissenschaftliches Fach ist, sondern einer eigenen Fakultät bedarf. Wenn es die Theologie ausmacht, sich mit allem zu befassen, aber aus einer einzigartigen Perspektive - nämlich der Perspektive des Glaubens - dann kannst Du sie nicht irgendwo eingliedern.

 

Die Frage ist halt, warum es dem Staat etwas wert sein sollte, diese einzigartige Perspektive zu finanzieren.

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