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Erste Schritte zurück zu Glauben und Kirche?


Zachäus

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Hallo zusammen,

 

Um mich und meine Glaubensbiografie knapp vorzustellen: ich bin 26, kurz vor Ende meines Studiums, in eine katholische Familie geboren und habe eine durchschnittliche, konventionelle Initiation und Sozialisation in die Kirche mitgemacht: Taufe, Erstkommunion, Firmung. Zwischendrin so gut wie nichts. Und zur Firmung hin schon gegen meine erklärten Willen: innere Einstellung, Kopf und äußere Praxis haben so auseinandergeklafft, es sträubt sich mir heute noch alles wenn ich an die Gefühlslage zurückdenke. Aber Mütter haben eben ihre Mittel um 13-14 Jährige zu zwingen. Aus dem Religionsunterricht habe ich mich danach abgemeldet. Ich war klipp und klar Atheist (eine Weile mit leichtem Hang zum Jakobinertum) und hab das auch so nach außen vertreten und damit war dann Handeln und Denken/Fühlen im Einklang. Ich kann nicht sagen, dass mir religiöse (oder vielleicht eher philosophische?) Themen und Fragen gleichgültig gewesen wären, im Gegenteil ich reibe mich durchaus daran - und wie das bei Prozessen so ist, das Denken und Fühlen wandelt sich mit der Zeit. Und ich bin an einem Punkt an dem ich sage, Kopf, Herz und Handeln sind wieder nicht mehr richtig beisammen.

 

Es fällt mir nicht ganz leicht zu beschreiben wo ich stehe (geschweige denn wie ich jetzt dahin kam): ich würde sagen, eine Interpretation des Lebens in der es das Wahre und das Gute tatsächlich und nicht nur als bedeutungslose Begriffe gibt, geht nur mit etwas (oder einem oder vielleicht sogar jemand) Absoluten als Bezugspunkt auf. Die Suche danach erscheint mir als eine menschliche Tätigkeit, die zeit- wie kulturübergreifend ist und den Schritt den ich gehen kann. Wenn ich an das apostolische Glaubensbekenntnis denke, dann kann ich - first things first - sagen (beten?!): Ich glaube an Gott.

 

Aber: Hier hänge ich nun. Weiter geht es bei mir noch nicht. Ich bin weit davon entfernt von Gott eine Vorstellung zu haben oder vom Glauben und von Religion. Und an diesem Punkt habe ich mir überlegt, dass dort wo ich aufgehört habe, vielleicht gar nicht der verkehrteste Anknüpfpunkt wäre um überhaupt auf die Suche zu gehen. (Vielleicht wundert es den ein oder anderen: formal ausgetreten bin ich nie, da ich als Student eh nie soviel hatte, das ich EK-Steuern zahlen musste war selbst die Kohle zu materialistischen Zeiten kein Grund mich aufs Amt zu bewegen.)

 

Jedenfalls will ich keine zweitausend Jahre Erfahrungsgeschichte die die kath. Kirche gesammelt hat in diesen Fragen beiseite schieben. Erklärt auch ein bisschen die Wahl meines Namen, der Zachäus aus dem Lukasevangelium hat ja auch mit einem gewissen Interesse/Vorwitz und gleichzeitig mit einer gewissen Distanz (auf der Palme) nach Jesus Ausschau gehalten und wurde dann von ihm angesprochen und war offen dafür. Und jetzt ist meine Frage: ich habe nicht die leiseste Idee wie ich mich dem Komplex langsam und/oder richtig annähern kann: in Theorie wie Praxis. Ich würde mir einen Zugang wünschen, der vorläufig nicht so verbindlich ist wie wenn ich jetzt ins sakramentale Leben einsteigen würde, als wären die letzten 15 Jahre nicht gewesen. Ich möchte auch nicht mit irgendwelcher Tisch-Muttis Krepppapier-Privatspiritualität zugeworfen werden, wie einst zu Firmung und Kommunion. Ich würde gerne wissen was am Katholizismus der Kern ist: in Denken und in Praxis, und ich würde persönlich mal gerne was von Menschen hören, für die es mehr als äußere Form und Konvention ist und die das trotzdem in ein Leben vielleicht nicht nur in einem immer-schon-kirchlich-gewesenen Milieu integriert haben - vielleicht sogar in ähnlicher Lebenssituation und Alter (im Januar war ich, anlässlich Jahresgedächtnis eines Verwandten, ja seit langer Zeit überhaupt (und das erste mal seit meinem Sinneswandel bezüglich Gott) wieder in einer ganz normalen Messe (Samstags Vorabendmesse): ich war gefühlt der einzige in meiner Altersklasse, die nächst Jüngeren waren die älteren Messdiener, wahrscheinlich 10 Jahre jünger und die nächst älteren die jüngeren Eltern der aktuellen Kommunionskinder, vermutlich mindestens 10 Jahre älter).

 

Jetzt ist die Frage nach Schritten zurück sehr weit gestellt, aber ich wäre dankbar für jeden Ratschlag in welche Richtung auch immer: Bücher, Gruppen, Orte, persönliche Erfahrung oder andere Ideen an die ich eventuell anknüpfen könnte.

 

Viele Grüße,

Zachäus

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Hallo zusammen,

 

Um mich und meine Glaubensbiografie knapp vorzustellen: ich bin 26, kurz vor Ende meines Studiums, in eine katholische Familie geboren und habe eine durchschnittliche, konventionelle Initiation und Sozialisation in die Kirche mitgemacht: Taufe, Erstkommunion, Firmung. Zwischendrin so gut wie nichts. Und zur Firmung hin schon gegen meine erklärten Willen: innere Einstellung, Kopf und äußere Praxis haben so auseinandergeklafft, es sträubt sich mir heute noch alles wenn ich an die Gefühlslage zurückdenke. Aber Mütter haben eben ihre Mittel um 13-14 Jährige zu zwingen. Aus dem Religionsunterricht habe ich mich danach abgemeldet. Ich war klipp und klar Atheist (eine Weile mit leichtem Hang zum Jakobinertum) und hab das auch so nach außen vertreten und damit war dann Handeln und Denken/Fühlen im Einklang. Ich kann nicht sagen, dass mir religiöse (oder vielleicht eher philosophische?) Themen und Fragen gleichgültig gewesen wären, im Gegenteil ich reibe mich durchaus daran - und wie das bei Prozessen so ist, das Denken und Fühlen wandelt sich mit der Zeit. Und ich bin an einem Punkt an dem ich sage, Kopf, Herz und Handeln sind wieder nicht mehr richtig beisammen.

 

Es fällt mir nicht ganz leicht zu beschreiben wo ich stehe (geschweige denn wie ich jetzt dahin kam): ich würde sagen, eine Interpretation des Lebens in der es das Wahre und das Gute tatsächlich und nicht nur als bedeutungslose Begriffe gibt, geht nur mit etwas (oder einem oder vielleicht sogar jemand) Absoluten als Bezugspunkt auf. Die Suche danach erscheint mir als eine menschliche Tätigkeit, die zeit- wie kulturübergreifend ist und den Schritt den ich gehen kann. Wenn ich an das apostolische Glaubensbekenntnis denke, dann kann ich - first things first - sagen (beten?!): Ich glaube an Gott.

 

Aber: Hier hänge ich nun. Weiter geht es bei mir noch nicht. Ich bin weit davon entfernt von Gott eine Vorstellung zu haben oder vom Glauben und von Religion. Und an diesem Punkt habe ich mir überlegt, dass dort wo ich aufgehört habe, vielleicht gar nicht der verkehrteste Anknüpfpunkt wäre um überhaupt auf die Suche zu gehen. (Vielleicht wundert es den ein oder anderen: formal ausgetreten bin ich nie, da ich als Student eh nie soviel hatte, das ich EK-Steuern zahlen musste war selbst die Kohle zu materialistischen Zeiten kein Grund mich aufs Amt zu bewegen.)

 

Jedenfalls will ich keine zweitausend Jahre Erfahrungsgeschichte die die kath. Kirche gesammelt hat in diesen Fragen beiseite schieben. Erklärt auch ein bisschen die Wahl meines Namen, der Zachäus aus dem Lukasevangelium hat ja auch mit einem gewissen Interesse/Vorwitz und gleichzeitig mit einer gewissen Distanz (auf der Palme) nach Jesus Ausschau gehalten und wurde dann von ihm angesprochen und war offen dafür. Und jetzt ist meine Frage: ich habe nicht die leiseste Idee wie ich mich dem Komplex langsam und/oder richtig annähern kann: in Theorie wie Praxis. Ich würde mir einen Zugang wünschen, der vorläufig nicht so verbindlich ist wie wenn ich jetzt ins sakramentale Leben einsteigen würde, als wären die letzten 15 Jahre nicht gewesen. Ich möchte auch nicht mit irgendwelcher Tisch-Muttis Krepppapier-Privatspiritualität zugeworfen werden, wie einst zu Firmung und Kommunion. Ich würde gerne wissen was am Katholizismus der Kern ist: in Denken und in Praxis, und ich würde persönlich mal gerne was von Menschen hören, für die es mehr als äußere Form und Konvention ist und die das trotzdem in ein Leben vielleicht nicht nur in einem immer-schon-kirchlich-gewesenen Milieu integriert haben - vielleicht sogar in ähnlicher Lebenssituation und Alter (im Januar war ich, anlässlich Jahresgedächtnis eines Verwandten, ja seit langer Zeit überhaupt (und das erste mal seit meinem Sinneswandel bezüglich Gott) wieder in einer ganz normalen Messe (Samstags Vorabendmesse): ich war gefühlt der einzige in meiner Altersklasse, die nächst Jüngeren waren die älteren Messdiener, wahrscheinlich 10 Jahre jünger und die nächst älteren die jüngeren Eltern der aktuellen Kommunionskinder, vermutlich mindestens 10 Jahre älter).

 

Jetzt ist die Frage nach Schritten zurück sehr weit gestellt, aber ich wäre dankbar für jeden Ratschlag in welche Richtung auch immer: Bücher, Gruppen, Orte, persönliche Erfahrung oder andere Ideen an die ich eventuell anknüpfen könnte.

 

Viele Grüße,

Zachäus

 

Ein sehr hilfreiches Buch, um die Dimensionen dahinter ein bißchen verstehen zu können, ist meiner Meinung nach "Was heißt Philosophieren?" von Josef Pieper.

 

Das ist natürlich eine Annäherung vom philosophischen Denken her, was Dir nicht unbedingt liegen muß. Allerdings klang Deine Frage etwas danach.

 

Hier ein Link zu einem Text über und einem längerem Zitat aus dem Buch: http://www.kath-info.de/philosophieren.html

 

Zur praktischen Annäherung kannst Du nur schauen, ob in Deiner Nähe eine Gemeinde ist, die Dir zusagt und wo Dir die erstmal passive Teilnahme an der Liturgie angenehm ist. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du aber vielleicht wirklich erstmal ein denkerischen Problem der Einordnung Deines Lebens bzw. vom Glauben insgesamt und speziell in Deinem Leben.

 

Viele Grüße und alles Gute

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... ich bin 26, kurz vor Ende meines Studiums, ...

 

(im Januar war ich, anlässlich Jahresgedächtnis eines Verwandten, ja seit langer Zeit überhaupt (und das erste mal seit meinem Sinneswandel bezüglich Gott) wieder in einer ganz normalen Messe (Samstags Vorabendmesse): ich war gefühlt der einzige in meiner Altersklasse, die nächst Jüngeren waren die älteren Messdiener, wahrscheinlich 10 Jahre jünger und die nächst älteren die jüngeren Eltern der aktuellen Kommunionskinder, vermutlich mindestens 10 Jahre älter).

Du studierst noch? Dann sollte eine Hochschulgemeinde in deiner Nähe sein, mit Leuten deiner Altersklasse und Lebenssituation. Du kannst da auch mal den Seelsorger mit deínen Fragen ansprechen, dafür ist gerade an Hochschulgemeinden genug Zeit.

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Lieber Zachäus,

 

 

 

Willkommen im Forum!

 

 

 

...Es fällt mir nicht ganz leicht zu beschreiben wo ich stehe (geschweige denn wie ich jetzt dahin kam)... Ich glaube an Gott.

 

Aber: Hier hänge ich nun. Weiter geht es bei mir noch nicht. Ich bin weit davon entfernt von Gott eine Vorstellung zu haben oder vom Glauben und von Religion.

...

Und jetzt ist meine Frage: ich habe nicht die leiseste Idee wie ich mich dem Komplex langsam und/oder richtig annähern kann: in Theorie wie Praxis.

...

Du hast auf dem Weg zu GOTT den besten BEISTAND den es geben kann: den HEILIGEN GEIST GOTTES.

ER wird Dich alles lehren was zum Heil notwendig ist.

 

GOTT ist Mensch geworden in der Person JESU CHRISTI und ist hier und heute anwesend in der Person des HEILIGEN GEISTES um allen Menschen guten Willens, die
zutreffenden = wahren Vorstellungen
über GOTT den VATER, den Menschen und die Welt einzugeben.

 

 

Der HEILIGE GEIST wird Dir die Evangelien zeigen und Dich auffordern: "Nimm' und lies'!"

 

Johannes 14, 6-9

·
6
JESUS spricht zu ihm: ICH bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum VATER denn durch MICH.

 

·
7
Wenn ihr MICH erkannt habt, so werdet ihr auch MEINEN VATER erkennen. Und von nun an kennt ihr IHN und habt IHN gesehen.

 

·
8
Spricht zu IHM Philippus: HERR, zeige uns den VATER, und es genügt uns.

·
9
JESUS spricht zu ihm: So lange bin ICH bei euch, und du kennst MICH nicht, Philippus?
Wer MICH sieht, der sieht [GOTT] den VATER!
Wie sprichst du dann: Zeige uns den VATER?

 

 

JESUS CHRISTUS hat uns den HEILIGEN GEIST GOTTES gesandt:

 

 

Johannes 14, 15-17

·
15
Liebt ihr MICH, so werdet ihr MEINE Gebote halten.

 

·
16
Und ICH will den VATER bitten, und ER wird euch einen andern BEISTAND geben, daß ER bei euch sei in Ewigkeit:

·
17
den GEIST der WAHRHEIT, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht IHN nicht und kennt IHN nicht. Ihr kennt IHN, denn ER bleibt bei euch und wird in euch sein.

 

 

Johannes 14, 25-26

·
25
Das habe ICH zu euch geredet, solange ICH bei euch gewesen bin.

 

·
26
Aber der BEISTAND, der HEILIGE GEIST, den MEIN VATER senden wird in MEINEM Namen, DER wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ICH euch gesagt habe.

 

Johannes 16, 12-14

.12
ICH habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen.

 

·
13
Wenn aber JENER, der GEIST der WAHRHEIT, kommen wird,
wird ER euch in alle Wahrheit leiten
. Denn ER wird nicht aus SICH selber reden; sondern was ER hören wird, das wird ER reden, und was zukünftig ist, wird ER euch verkündigen.

 

·
14
ER wird MICH verherrlichen; denn von dem MEINEN wird ER's nehmen und euch verkündigen.

 

Hilfreich auf dem Weg zu GOTT kann der ständige Besuch der Sonntagsmesse sein um mit JESUS CHRISTUS die Eucharistie zu feiern.

 

Beschaffe Dir die drei Lesejahre des Schott-Sonntagsmeßbuches um die Messfeier verstehen zu können.

 

 

 

Laß Dich vom HEILIGEN GEIST GOTTES begleiten, belehren und führen!

Der HEILIGE GEIST wird Dir alle Fragen zu GOTT, den Menschen und die Welt beantworten und alle Zweifel ausräumen.

 

1 Thessalonicher 5, 21-23

·
21
Prüft aber alles, und das Gute behaltet.

 

·
22
Meidet das Böse in jeder Gestalt.

 

·
23
ER aber, der GOTT des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres HERRN JESUS CHRISTUS.

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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... ich bin 26, kurz vor Ende meines Studiums, ...

 

(im Januar war ich, anlässlich Jahresgedächtnis eines Verwandten, ja seit langer Zeit überhaupt (und das erste mal seit meinem Sinneswandel bezüglich Gott) wieder in einer ganz normalen Messe (Samstags Vorabendmesse): ich war gefühlt der einzige in meiner Altersklasse, die nächst Jüngeren waren die älteren Messdiener, wahrscheinlich 10 Jahre jünger und die nächst älteren die jüngeren Eltern der aktuellen Kommunionskinder, vermutlich mindestens 10 Jahre älter).

Du studierst noch? Dann sollte eine Hochschulgemeinde in deiner Nähe sein, mit Leuten deiner Altersklasse und Lebenssituation. Du kannst da auch mal den Seelsorger mit deínen Fragen ansprechen, dafür ist gerade an Hochschulgemeinden genug Zeit.

Das kann ich nur unterschreiben.

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Hallo zusammen,

 

Um mich und meine Glaubensbiografie knapp vorzustellen: ich bin 26, kurz vor Ende meines Studiums, in eine katholische Familie geboren und habe eine durchschnittliche, konventionelle Initiation und Sozialisation in die Kirche mitgemacht: Taufe, Erstkommunion, Firmung. Zwischendrin so gut wie nichts. Und zur Firmung hin schon gegen meine erklärten Willen: innere Einstellung, Kopf und äußere Praxis haben so auseinandergeklafft, es sträubt sich mir heute noch alles wenn ich an die Gefühlslage zurückdenke. Aber Mütter haben eben ihre Mittel um 13-14 Jährige zu zwingen. Aus dem Religionsunterricht habe ich mich danach abgemeldet. Ich war klipp und klar Atheist (eine Weile mit leichtem Hang zum Jakobinertum) und hab das auch so nach außen vertreten und damit war dann Handeln und Denken/Fühlen im Einklang. Ich kann nicht sagen, dass mir religiöse (oder vielleicht eher philosophische?) Themen und Fragen gleichgültig gewesen wären, im Gegenteil ich reibe mich durchaus daran - und wie das bei Prozessen so ist, das Denken und Fühlen wandelt sich mit der Zeit. Und ich bin an einem Punkt an dem ich sage, Kopf, Herz und Handeln sind wieder nicht mehr richtig beisammen.

 

Es fällt mir nicht ganz leicht zu beschreiben wo ich stehe (geschweige denn wie ich jetzt dahin kam): ich würde sagen, eine Interpretation des Lebens in der es das Wahre und das Gute tatsächlich und nicht nur als bedeutungslose Begriffe gibt, geht nur mit etwas (oder einem oder vielleicht sogar jemand) Absoluten als Bezugspunkt auf. Die Suche danach erscheint mir als eine menschliche Tätigkeit, die zeit- wie kulturübergreifend ist und den Schritt den ich gehen kann. Wenn ich an das apostolische Glaubensbekenntnis denke, dann kann ich - first things first - sagen (beten?!): Ich glaube an Gott.

 

Aber: Hier hänge ich nun. Weiter geht es bei mir noch nicht. Ich bin weit davon entfernt von Gott eine Vorstellung zu haben oder vom Glauben und von Religion. Und an diesem Punkt habe ich mir überlegt, dass dort wo ich aufgehört habe, vielleicht gar nicht der verkehrteste Anknüpfpunkt wäre um überhaupt auf die Suche zu gehen. (Vielleicht wundert es den ein oder anderen: formal ausgetreten bin ich nie, da ich als Student eh nie soviel hatte, das ich EK-Steuern zahlen musste war selbst die Kohle zu materialistischen Zeiten kein Grund mich aufs Amt zu bewegen.)

 

Jedenfalls will ich keine zweitausend Jahre Erfahrungsgeschichte die die kath. Kirche gesammelt hat in diesen Fragen beiseite schieben. Erklärt auch ein bisschen die Wahl meines Namen, der Zachäus aus dem Lukasevangelium hat ja auch mit einem gewissen Interesse/Vorwitz und gleichzeitig mit einer gewissen Distanz (auf der Palme) nach Jesus Ausschau gehalten und wurde dann von ihm angesprochen und war offen dafür. Und jetzt ist meine Frage: ich habe nicht die leiseste Idee wie ich mich dem Komplex langsam und/oder richtig annähern kann: in Theorie wie Praxis. Ich würde mir einen Zugang wünschen, der vorläufig nicht so verbindlich ist wie wenn ich jetzt ins sakramentale Leben einsteigen würde, als wären die letzten 15 Jahre nicht gewesen. Ich möchte auch nicht mit irgendwelcher Tisch-Muttis Krepppapier-Privatspiritualität zugeworfen werden, wie einst zu Firmung und Kommunion. Ich würde gerne wissen was am Katholizismus der Kern ist: in Denken und in Praxis, und ich würde persönlich mal gerne was von Menschen hören, für die es mehr als äußere Form und Konvention ist und die das trotzdem in ein Leben vielleicht nicht nur in einem immer-schon-kirchlich-gewesenen Milieu integriert haben - vielleicht sogar in ähnlicher Lebenssituation und Alter (im Januar war ich, anlässlich Jahresgedächtnis eines Verwandten, ja seit langer Zeit überhaupt (und das erste mal seit meinem Sinneswandel bezüglich Gott) wieder in einer ganz normalen Messe (Samstags Vorabendmesse): ich war gefühlt der einzige in meiner Altersklasse, die nächst Jüngeren waren die älteren Messdiener, wahrscheinlich 10 Jahre jünger und die nächst älteren die jüngeren Eltern der aktuellen Kommunionskinder, vermutlich mindestens 10 Jahre älter).

 

Jetzt ist die Frage nach Schritten zurück sehr weit gestellt, aber ich wäre dankbar für jeden Ratschlag in welche Richtung auch immer: Bücher, Gruppen, Orte, persönliche Erfahrung oder andere Ideen an die ich eventuell anknüpfen könnte.

 

Viele Grüße,

Zachäus

 

deine fragen habe ich mir mit 45 jahren gestellt. antworten finde ich heute noch, 25 jahre später. als rat: ein bißchen denken, viel fühlen, dem denken nachfühlen.

ein ketzerischer gedanke: ohne e. drewermann wäre ich nicht hier. ich komme aus kindlicher evangelischer und dann erwachsener marxistischer ecke.

da die bibel auslegungsbedürftig ist, nehme ich zwar anregungen zur auslegung entgegen entscheide aber für mich, nicht für andere, über meine auslegung, meine gedanken.

bearbeitet von helmut
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Hallo Zachäus,

 

Willkommen im Forum!

 

Ich finde den hier schon gemachten Vorschlag, sich an die Hochschulgemeinde zu wenden, auch sehr gut. Es könnte ein guter erster Schritt sein und den persönlichen Kontakt erachte hier als sehr wichtig. Vielleicht ist ja auch alternativ ein Kloster in deiner Nähe, die Seelsorgliche Gespräche oder Geistliche Begleitung anbieten.

 

Was die "Theorie" angeht, so möchte ich dich auf den Würzburger Fernkurs "Theologie im Fernkurs" aufmerksam machen. Es ist vielleicht nichts für die erste Zeit des Wiedereinstiegs, zumal er recht umfangreich ist. Aber insbes. der Grundkurs bietet viel grundlegendes Fachwissen in gut verständlicher Form. Ich habe ihn gemacht und kann ihn nur empfehlen.

bearbeitet von mbo
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Katholisch sozialisiert sollte wohl reichen um den Anschluss wieder zu finden.

 

Erinnere Dich an Deine Kindheit, was ihr zu Hause gemacht habt, was Deine Großeltern an Übung hatten und frag im Zweifelsfall, wie es in deren Kindheit war (die heute 60-70jährigen sind ja eher schon die erste Erosionsgeneration).

 

Und dann hilft erstmal nachmachen.

 

Dann bietet sich sicherlich noch die Gelegenheit in der nächsten Gemeinde einen Auffrischungskurs zu besuchen und die Bibel ist (überraschenderweise) frei verkäuflich.

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Hallo zusammen,

 

erstmal danke für alle Beiträge und auch die privaten Nachrichten.

 

Ein sehr hilfreiches Buch, um die Dimensionen dahinter ein bißchen verstehen zu können, ist meiner Meinung nach "Was heißt Philosophieren?" von Josef Pieper.

Ich habe mir den Auszug durchgelesen. Von der Art her sagt mir der Text sehr zu, aber aus dem Auszug wird mir nicht so ganz klar in welchem Umfang hier ein Bogen zum christlichen oder speziell katholischen Glauben geschlagen wird. In dem Absatz bezüglich Thomas von Aquin werden da ja ein oder zwei Andeutungen gemacht, aber ich bin mir nicht sicher ob das die Richtung meiner Fragen trifft. Jedenfalls hab ich's mir mal bei amazon auf meine Merkliste gesetzt. Ich muss nur zusehen das ich die Empfehlungen (auch von anderer Seite: ich bin froh für einen Vorfilter aus euren Erfahrungen) ein bisschen ordne, da ich ja auch mit der Zeit haushalten muss.

 

Du studierst noch? Dann sollte eine Hochschulgemeinde in deiner Nähe sein, mit Leuten deiner Altersklasse und Lebenssituation.
Noch ein knappes Jahr voraussichtlich, aber Abschlussarbeit extern geplant und viel Präsenz ist nicht mehr nötig, ich lerne momentan überwiegend zuhause auf diverse Prüfungen, aber vor Ort bin ich trotzdem noch desöfteren, aber immer sehr definiert zu studientechnischen Zwecken. Auf die Idee das es eigene Gemeinden extra für Hochschulen gibt bin ich gar nicht gekommen (komme mir grade ein bisschen ignorant vor...), aber mit dem Stichwort hab ich was an der Uni gefunden (Gemeinden im Netz zu finden ist ja auch nicht ganz selbstverständlich, im Wohnort muss ich am Aushangkasten der Kirche den Pfarrbrief lesen, wenn ich wissen will was gemacht wird). Sogar mit interessant klingenden Angeboten. Allerdings: ich bin örtlich nicht so ganz direkt in der Stadt, aber vielleicht lässt sich das in nächsten (und vorletzten) Semester integrieren.

 

 

Was die "Theorie" angeht, so möchte ich dich auf den Würzburger Fernkurs "Theologie im Fernkurs" aufmerksam machen. Es ist vielleicht nichts für die erste Zeit des Wiedereinstiegs, zumal er recht umfangreich ist.
Hallo mbo, ich hab mir mal die Inhaltsverzeichnisse der Kursbriefe angeschaut. Inhaltlich definitiv interessant aber durch den zeitlichen Rahmen, vorläufig außerhalb meines Zeitbudgets. Aber gebookmarked.

 

 

Katholisch sozialisiert sollte wohl reichen um den Anschluss wieder zu finden.
Da bin ich mir nicht so sicher, zumal die Art und Weise wie ich von der Familie her es gewöhnt bin, von der weiß ich, dass ich das nicht will. Kirche als Ritualdienstleister ohne wirkliche innerliche Verbundenheit zu dem was sich dabei vollzieht hatte ich, will ich nicht. Es ist ja nicht so als hätte ich die liturgischen Antworten oder den Text des Vaterunser vergessen. Mir fehlt (und ich arbeite daran ihn überhaupt herzustellen) der innere Bezug zu u.a. der äußeren Form.

 

Erinnere Dich an Deine Kindheit, was ihr zu Hause gemacht habt
Nichts haben wir zuhause gemacht. Meine Mama hat mich zwar taufen lassen, zum Kommunionsunterricht geschickt, auch Sonntags während der Vorbereitung zu den Messen (ist aber selbst meistens daheim geblieben...) und bei der Firmung war es auch nicht viel anders (da war nur die Anwesenheit bei einem Jugendgottesdienst und zwei oder drei Unterrichtsabenden vorher verlangt und in den Gottesdienst kam sie dann mit, ich vermute allerdings dass das war um sicher zu gehen, dass ich da hingehe). Familie fällt flach, und zwar obwohl meine Mutter seit ca. drei Jahren selbst wieder öfters Sonntags zur Messe geht (die Lieder gefallen ihr halt so gut). Aber Ansprechpartner in Glaubensfragen ist da definitiv nicht vorhanden.

 

Dann bietet sich sicherlich noch die Gelegenheit in der nächsten Gemeinde einen Auffrischungskurs zu besuchen und die Bibel ist (überraschenderweise) frei verkäuflich.
Eine Bibel besitze ich, d.h. sogar zwei verschiedene, die Einheitsübersetzung noch wegen des Reli-Unterrichts und ich hab mir mal eine, ich trau es mich kaum zu hier schreiben ;), alte Luther-Bibel (von 1912), im Antiquariat gekauft, weil die mir sprachlich ästhetischer vorkam. Aber das "sola scriptura" der Protestanten erscheint mir auch nicht so wirklich überzeugend, allein mit der Bibel kann man sich alles zurecht zimmern.
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Hallo Zachäus,

 

ähnliche Fragen wie du, stelle ich mir auch immer wieder, wenn ich auch nie so komplett "vom Glauben abgefallen" war, wie du. Viel Antworten hab ich hier im Forum gefunden. Es gibt hier Katholiken, bei denen ich eine wunderbare Weite spüre, die mir den Glauben wieder näher gebracht hat. Die Gemeinde in der ich bin, ist zum Glück recht jung und aktiv. Von daher kann ich auch den Vorschlag unterstützen, gezielt, nach Gemeinden, oder Angeboten zu suchen, die dir zusagen.

 

Und weil du das Glaubensbekenntnis angesprochen hast, möchte ich dir das Buch Credo von David Steindl-Rast wärmstens empfehlen. Das war für mich ein Aha-Erlebnis in Bezug auf katholischen Glauben.

 

Liebe Grüße

Michaela

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Jetzt ist die Frage nach Schritten zurück sehr weit gestellt, aber ich wäre dankbar für jeden Ratschlag in welche Richtung auch immer: Bücher, Gruppen, Orte, persönliche Erfahrung oder andere Ideen an die ich eventuell anknüpfen könnte.

 

Schon mal Kontakt mit OpusDei aufgenommen? ;)

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Schon mal Kontakt mit OpusDei aufgenommen? ;)

Nein. Aber mir scheint der Hinweis ist eh ironisch gemeint.

 

Das kannst du halten wie du willst. Tatsache ist jedenfalls, dass OD die wohl einfussreichste Organisation mit reaktionärer Ideologie innerhalb der RKK ist. Wem der jetzige Kurs der RKK zu liberal ist, und sich nach Schritten "zurück zu Glauben und Kirche" sehnt, der ist bei OD mit Sicherheit gut aufgehoben.

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Wem der jetzige Kurs der RKK zu liberal ist, und sich nach Schritten "zurück zu Glauben und Kirche" sehnt, der ist bei OD mit Sicherheit gut aufgehoben.
Ich weiß noch gar nicht ob ich den Glauben der katholischen Kirche überhaupt teile, weil ich mir komplett unsicher bin welche Inhalte und Formen dazugehören. Mit der Klassifikation reaktionär oder liberal kann ich irgendwie nicht viel anfangen. Ich suche keine politische Partei.
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Lieber Zachäus,

 

herzlich willkommen in unserem Forum! Mann, ich bin echt froh über Dein Eingangspost! Ich freu mich so!

Vor ein paar Jahren war ich in etwa wie Du auf der Schwelle zurück, lugte hinein und suchte ... na, alles Mögliche wohl, Antworten und Gemeinschaft und vor allem den Kern. Also das, worum es wirklich geht. Mir scheint, genauso wie Du heute. Macht mich ganz hippelig, Deine Ankunft hier :)

 

Du schreibst:

Ich bin weit davon entfernt von Gott eine Vorstellung zu haben
- Ich finde, damit bist Du schon ganz schön weit. Das ist ein Zustand, den es nach der Mystik Meister Eckharts erst zu erreichen gilt. Also bewahre Dir dies einfach ;)

 

Ich spreche deshalb jetzt schon Meister Eckhart an, weil mir, wie ich anderswo im Forum kürzlich schonmal schrieb, der christliche Glaube so, wie er mit Meister Eckhart gesehen wird, erst richtig sinnvoll erscheint. Ich kann aber gar nicht sooo guten Gewissens erstmal die Lektüre Meister Eckharts empfehlen, weil ich jedenfalls das alleine nicht gepackt hätte. Ich bin nicht dumm, aber das ist allein schon etwas anstrengend zu lesen und zu begreifen, finde ich. Mein Glück war, dass es hier in einer Hamburger Gemeinde einen Dominikanerorden gibt und man sich dort in einen "Mystik-Treff" begeben kann, wo Leute gemeinsam die Texte lesen und drüber reden. Und zum Herbst hin organisiert diese Gruppe alljährlich die "Mystische Nacht" und erlebt dabei konkreative Prozesse, die ganz schön glücklich machen.

 

Ich glaube, es war bevor ich diese Gemeinde fand, dass ich ein Buch gelesen habe, das ich sehr klar und klasse fand: "Salz der Erde", ein Interviewbuch, in dem der Journalist Peter Seewald den damaligen Kardinal Ratzinger so ziemlich alles fragt, was einem als kirchenfernem Katholik an Fragen so kommt. Ratzinger antwortet immer, er weicht nie aus. Wirklich eine ganz dicke Empfehlung von mir.

 

Irgendwann habe ich dann, wie schon erwähnt, mir eine Gemeinde gesucht, weil ich nicht mehr nur für mich die Religion entdecken wollte. Das hat eine Weile gedauert, bis ich die für mich richtige Gemeinde fand, glücklicherweise liegt sie ganz nah bei meinem Wohnort. Es ist bestimmt kein Zufall, dass es eine Gemeinde mit Anschluss an einen Orden ist, und da auch kein Zufall, dass es Dominikaner sind, intellektuelle Mönche mit viel Verbindung in die Stadt. Orden bilden, habe ich mir sagen lassen, oft quasi von selbst starke spirituelle Anziehungspunkte in ihrer Region.

 

Vielleicht findest Du auch in Deiner Nähe irgendeine Gruppe, zum Beispiel in einer Gemeinde, die anders als ein charismatischer Bibelkreis ist, wo man brennende und kritische Fragen ans Leben UND an die Kirche diskutieren kann. Oder wo man sich mit seinen persönlichen Talenten einbringen kann. Übrigens gibt es auch die Katholischen Akademien, in größeren Städten, wo man interessante Vorträge besuchen kann und mit Menschen verschiedenster Couleur in Kontakt kommt.

bearbeitet von Kirisiyana
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Beiers Einführung in Drewermanns Denken war - für mich - sehr passend. Aber wie gesagt, es gibt in der "Kirche" (?) viele Strömungen. (Bin selber eher in der Steindl-Rast, Drewermann, ... usw. Ecke.) Auch Mystik oder repetitive Gebetsformen wie das Herzensgebet finde ich interessant. Es ist gar nicht so einfach, da irgendwie ... ähm ... das Richtige zu finden.
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Mir fehlt (und ich arbeite daran ihn überhaupt herzustellen) der innere Bezug zu u.a. der äußeren Form.
Diesen Bezug wirst Du wohl nur durch Beschäftigung herstellen können.

 

Für den Anfang würde ich z.B. ein "Kleines liturgisches Lexikon" (z.B. von Rupert Berger) empfehlen - zu wissen WARUM manche Dinge gemacht werden oder wenigstens wo sie herkommen bzw. entstanden sind, ist meiner Meinung nach ganz nützlich.

 

Ebenso hilfreich finde ich für mich das Direktorium meines Bistums. Darin findet sich zum einen der liturgische Kalender mit den jeweils anstehenden Festen, aber auch einiges an Zusatzhinweisen für besondere Zeiten.

 

Oder brauchst Du eigentlich jemanden, der (ich weiß, das klingt jetzt fürchterlich hochtrabend) mit Dir dein Leben aus katholischer (bzw. christlicher) Sicht interpretiert? Sozusagen Deine Vorstellungen, Erfahrungen, Beziehungen durch Bibel, Credo und Tradition ausleuchtet?

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Beiers Einführung in Drewermanns Denken war - für mich - sehr passend. Aber wie gesagt, es gibt in der "Kirche" (?) viele Strömungen. (Bin selber eher in der Steindl-Rast, Drewermann, ... usw. Ecke.) Auch Mystik oder repetitive Gebetsformen wie das Herzensgebet finde ich interessant. Es ist gar nicht so einfach, da irgendwie ... ähm ... das Richtige zu finden.

Gott ohne Angst: Einführung in das Denken Drewermanns

 

"ohne angst" ist für mich ein entscheidendes merkmal gelungenen lebens. religiöse angst habe ich nie erfahren. deshalb war die rückkehr konfliktlos.

aber mit anderen ängsten habe ich 60 jahre meines lebens verbracht. wahrscheinlich hat mich deshalb drewermann emotional sehr angesprochen.

was ist richtig? was mir guttut und dich nicht kränkt?

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Schon mal Kontakt mit OpusDei aufgenommen? ;)

Nein. Aber mir scheint der Hinweis ist eh ironisch gemeint.

 

Das kannst du halten wie du willst. Tatsache ist jedenfalls, dass OD die wohl einfussreichste Organisation mit reaktionärer Ideologie innerhalb der RKK ist. Wem der jetzige Kurs der RKK zu liberal ist, und sich nach Schritten "zurück zu Glauben und Kirche" sehnt, der ist bei OD mit Sicherheit gut aufgehoben.

Das hat jetzt mit dem Threadthema genau was zu tun???

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Schon mal Kontakt mit OpusDei aufgenommen? ;)

Nein. Aber mir scheint der Hinweis ist eh ironisch gemeint.

 

Das kannst du halten wie du willst. Tatsache ist jedenfalls, dass OD die wohl einfussreichste Organisation mit reaktionärer Ideologie innerhalb der RKK ist. Wem der jetzige Kurs der RKK zu liberal ist, und sich nach Schritten "zurück zu Glauben und Kirche" sehnt, der ist bei OD mit Sicherheit gut aufgehoben.

Das hat jetzt mit dem Threadthema genau was zu tun???

"...nach Schritten "zurück zu Glauben und Kirche" sehnt..." passt ja.

 

aber das thema heißt "Erste Schritte zurück zu Glauben und Kirche".

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Schon mal Kontakt mit OpusDei aufgenommen? ;)

Nein. Aber mir scheint der Hinweis ist eh ironisch gemeint.

 

Das kannst du halten wie du willst. Tatsache ist jedenfalls, dass OD die wohl einfussreichste Organisation mit reaktionärer Ideologie innerhalb der RKK ist. Wem der jetzige Kurs der RKK zu liberal ist, und sich nach Schritten "zurück zu Glauben und Kirche" sehnt, der ist bei OD mit Sicherheit gut aufgehoben.

Das hat jetzt mit dem Threadthema genau was zu tun???

"...nach Schritten "zurück zu Glauben und Kirche" sehnt..." passt ja.

 

aber das thema heißt "Erste Schritte zurück zu Glauben und Kirche".

 

ErsteSchritte hat Zachäus doch schon mit Taufe, Kommunion und Firmung vollzogen. Aber dies scheint ihm ja nicht zu genügen.

bearbeitet von Katharer
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Vor ein paar Jahren war ich in etwa wie Du auf der Schwelle zurück, lugte hinein und suchte ... na, alles Mögliche wohl, Antworten und Gemeinschaft und vor allem den Kern. Also das, worum es wirklich geht. Mir scheint, genauso wie Du heute. Macht mich ganz hippelig, Deine Ankunft hier :)Du schreibst:
Ich bin weit davon entfernt von Gott eine Vorstellung zu haben
- Ich finde, damit bist Du schon ganz schön weit. Das ist ein Zustand, den es nach der Mystik Meister Eckharts erst zu erreichen gilt. Also bewahre Dir dies einfach ;)Ich spreche deshalb jetzt schon Meister Eckhart an, weil mir, wie ich anderswo im Forum kürzlich schonmal schrieb, der christliche Glaube so, wie er mit Meister Eckhart gesehen wird, erst richtig sinnvoll erscheint.
Da sagst du mir was... Ich hätte doch eigentlich gerne eine genauere Vorstellung. Oder vielleicht präziser gesagt: eine besser Idee über die schon bestehenden Vorstellungen/Deutungen/Verständnis im katholischen Christentum.

 

Irgendwann habe ich dann, wie schon erwähnt, mir eine Gemeinde gesucht, weil ich nicht mehr nur für mich die Religion entdecken wollte.
Deine Formulierung "nur für mich die Religion entdecken" ist klasse. Das umreißt ganz gut was ich momentan versuchen will. Das Entdecken geht aber ganz sicher mit einem Austausch mit anderen Personen einher (selbst wenn 'nur' in Form von lesen), aber so eine feste Gemeinde suchen, das ist mir momentan ein Schritt zu viel (oder vielleicht der dritte Schritt vor dem ersten). Was mich aber trotzdem interessieren würde: wie bist du, als du dann soweit warst, bei deiner Suche nach einer Gemeinde vorgegangen?

 

Es ist gar nicht so einfach, da irgendwie ... ähm ... das Richtige zu finden.
Gut gesagt :daumenhoch: - deshalb dachte ich mir mal ich frage.

 

 

Danke auch an alle anderen ernstgemeinten Empfehlungen und Beiträge.

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Was mich aber trotzdem interessieren würde: wie bist du, als du dann soweit warst, bei deiner Suche nach einer Gemeinde vorgegangen?

Naja, ich bin einfach in den umliegenden Gemeinden zum sonntäglichen Hochamt gegangen. Es hat eine Weile gedauert ... heimisch wurde ich, als ich eine Woche vor der nächsten "Mystischen Nacht" einfach zum Pfarrer ging und fragte, ob sie mich brauchen könnten. Da wurde von meinem ausgestreckten, suchenden Finger gleich die ganze Hand genommen ;) und ich war "drin". Geblieben bin ich, weil ich merkte, dass es passt.

 

Aber vorher hatte ich auch lange Zeit einfach nur gelesen und mein erster Schritt war eigentlich tatsächlich, dieses Forum hier aufzusuchen.

 

Irgendwann war ich in meiner jetzigen Gemeinde auch mal zu einem Frühstück mitgegangen, das es nach einer adventlichen Frühmesse gab, das ist schon etwas, für das man etwas Mut aufbringen muss, man kennt ja niemanden. Man hat sich auch sehr nett mit mir unterhalten. Ich wartete förmlich darauf, dass mich einer der Priester mal anspricht, doch damals schaute mich der eine Pater "nur" freundlich-intensiv an, er hätte mal was sagen sollen :D - also meine Hilfe für die "Mystische Nacht" anbieten bin ich dann erst ein ganzes Jahr später gegangen.

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Ich habe mir den Auszug durchgelesen. Von der Art her sagt mir der Text sehr zu, aber aus dem Auszug wird mir nicht so ganz klar in welchem Umfang hier ein Bogen zum christlichen oder speziell katholischen Glauben geschlagen wird. In dem Absatz bezüglich Thomas von Aquin werden da ja ein oder zwei Andeutungen gemacht, aber ich bin mir nicht sicher ob das die Richtung meiner Fragen trifft. Jedenfalls hab ich's mir mal bei amazon auf meine Merkliste gesetzt. Ich muss nur zusehen das ich die Empfehlungen (auch von anderer Seite: ich bin froh für einen Vorfilter aus euren Erfahrungen) ein bisschen ordne, da ich ja auch mit der Zeit haushalten muss.

 

Es ist spezifisch katholisch. Hier noch ein Link http://www.kath-info.de/pieper.html . Ich habe das Buch schon mehrfach gekauft, aber gerade mal wieder erfolgreich verborgt. Sonst würde ich Dir per PM noch einen passenden Abschnitt 'raussuchen. Jaja, ich kenne den Rat: "Verborge nie ein Buch. Denke daran, wie deine eigene Bibliothek entstanden ist." ;) Also, wenn Dir die Art zusagst, probierst Du das halt mal. Alle, denen ich das bislang gegeben habe, fanden das ungeheuer aufschlußreich und erhellend.

 

Der Rat mit der Hochschulgemeinde ist auch super. Das solltest Du auf jeden Fall machen.

 

Du kannst ja dann weiter berichten, welche Fragen Du hast und wie das so läuft. Du wirst dann oft mehrere Antworten bekommen, aber das ist gut so. Wir sind ja keine Sekte, sondern katholisch (==allumfassend).

 

Viel Segen auf Deinem Weg.

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