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Moses - Theaterspiel mit Kindern


Long John Silver

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Long John Silver

Hi,

ich habe mal wieder eine Frage wegen Kindergruppen. Ich mache im Rahmen von Bibelarbeit gerade ein kleines Seminar ueber Moses und fuer mich stand dabei von Anfang an im Mittelpunkt die unterschiedlichen Aspekte (man koennte fast sagen Persoenlichkeiten), welche die Moses-Figur in der Bibel aufweist. Ich wuerde das gern auf die Ebene von Bibliodrama bringen, aber da das Kinder sind (9-13) sehe ich die Gefahr, dass sich die, welche nicht den Moses spielen duerfen/sollen zurueckgesetzt fuehlen, ich muesste ihn aussuchen und das will ich nicht. Ich kam jetzt auf die Idee, das ganze in eine Form von Theaterspiel mit wechselnen Besetzungen zu versuchen, wobei der "Hauptmoses" von den anderen souffliert wird bzw. sie seine widerspruechlichen Gedanken formulieren und seine Konflikte thematisieren. Z.B. wenn Moses ins Zelt geht, um mit Gott zu reden oder wenn er andere bestimmte biblische Handlungen vollfuehrt. Die Idee kam mir, weil die Kinder ziemlich schnell eine Menge guter Vorstellungen hatten ueber die Motive von Moses, dieses oder jenes so zu machen oder ueber seine Aengste, Verzagheit etc. Dann der Anspruch des Volkes, etc. Ich stelle mir vor, dass man mehrere Szenen stellen koennte, mit einem jeweils wechselnden "Hauptmoses" und auch das Volk entsprechend veraendert besetzt. Da kaemen alle dran in einer bestimmten Rolle. Ich wuerde das ganze gern als Produkt unseres Seminars in einem Gottesdienst auffuehren, mit relativ lockerem Script (also nach Stichworten von mir).

 

Was haltet ihr davon?

bearbeitet von Long John Silver
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Wollen die echt alle Moses sein? Aaron oder Mirjam (Rosse und Reiter warf er ins Meer) sind doch auch spannend- und der Pharao natürlich.

 

Wenn ihr es aufführen wollt, sind aber Mehrfachbesetzungen auf jeden Fall sinnig, so ein Moses kann ja auch mal krank werden.

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In der modernen Theaterpädagogik ist das durchaus üblich, dass verschiedene Leute gleichzeitig oder hintereinander eine Person spielen. Du musst nur an die Zuschauer denken, die müssen den roten Faden erkennen.

Das mit dem Aussuchen ist immer eine schwierige Sache, ich kenne das "Drama" aus dem Krippenspiel, wo es nun mal etwas traditioneller zugeht und es nur eine Maria und einen Josef geben kann.

Ich mache es so, dass jedes Kind sich für zwei Rollen bewerben kann und meistens klappt es, dass es eine davon bekommt, dh aber auch, dass jedes Kind ein bisschen flexibel sein muss.

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Long John Silver

Wollen die echt alle Moses sein? Aaron oder Mirjam (Rosse und Reiter warf er ins Meer) sind doch auch spannend- und der Pharao natürlich.

werden.

 

Es gibt nur Moses :-)))Es soll so eine Art sprachliche Inszenierung seiner Gedanken von sein, also seinen Widerspruechen, Zweifeln, Aerger, Angst, Hoffnungen etc. .

 

Mir geht es vor allem darum, die exegetisch ziemlich komplizierte Gestalt von Moses ohne grosse exegetische Erklaerungsversuche in ihrer Unterschiedlichkeit plastisch zu machen (ich wuerde die Kinder ganz gern zu dem Punkt bringen, dass sie selbst erspueren, dass auch die eigene Vorstellung ueber einen solchen Anfuehrer etwas mit dem Bild zu tun hat, das ueber die Zeit dann weiter erzaehlt wird, dass eine Art Legendenbildung stattfindet und dass einem solchen Bild auch gepinselt und gestrichelt wird, ohne das negativ zu werten, weil es um einen Hoffnungstraeger geht, eine Person, die fuer etwas ganz bestimmtes einsteht, naemlich den Auszug aus der Sklaverei (der Fremdbestimmheit) in das Gelobte Land).

bearbeitet von Long John Silver
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Aha.

Aber Moses war nicht alleine, und persönlich finde ich es schade, wenn seine Geschwister und der Pharao so ganz runterfallen.

 

Wie auch immer, mehrere Personne n gehen sicher. Viel Erfolg.

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Aber gerade dann könnte man doch den Facettenreichtum des Mose durch verschiedene Schauspieler dieser einen Person betonen, oder?

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Long John Silver

Aber gerade dann könnte man doch den Facettenreichtum des Mose durch verschiedene Schauspieler dieser einen Person betonen, oder?

 

Ja. Der Moses im uebrigen sagt gar nichts, nach dem momentanen Konzept, der aeussert sich lediglich durch Gesten, Herumlaufen, Haareraufen, sorgenvoll dasitzen etc., die anderen Kinder sprechen verschiedenst Gedanken aus. Das Geruest lese ich vor, Auszuege aus der Bibel, welche die Situation schildern, die jeweils thematisiert wird. Das ganze ist nicht sehr lang, vielleicht eine Viertelstunde.

 

Ich kann den Einwand verstehen, die Geschwister von Mose etc. betreffend, bloss gibt die angesprochene Thematik eine Inszenierung von solchem Ausmass weder her noch hat es mit dem Seminar etwas zu tun, innerhalb von dem die Idee entstanden ist. Die Kinder hatten ganz viele Vorstellungen, warum Moses auf eine gewisse Weise reagierte (zoegernd, sogar anscheinend feige, aengstlich, wuetend etc.), es ist ein Seminar, das sich ausschliesslich mit einer Person beschaeftigt und alle anderen, die mit ihr zu tun haben, kommen nur im vorgelesenen Text. Man sollte sich auch hueten, so etwas zu sehr aufzublaehen und in Dimensionen zu bringen, die das ganze total ueberfrachten. Wir haben uns jedenfalls entschlossen, die Gemeinde miteinbeziehen, die wird das murrende Volk machen (sie weiss es noch nicht, aber wird sie zur rechten Zeit davor erfahren :-))) ) Es ist sicher ein kleines Wagnis, weil es keinen Text gibt, der auswendig gelernt werden kann, sondern das ganze nur mit Stichworten ablaeuft (allerdings ich habe mir ein paar unauffaellige Gesten ueberlegt, mit denen ich den jeweiligen Moses dirigieren kann, etwas zu tun, falls er den Faden verliert).

 

Was mir insgesamt am Herzen liegt (das zieht sich wie einer roten Faden durch diese Seminare ueber die Propheten bereits), ist das Heraus genommen werden einer Person durch Gott aus ihrem Alltag und zum Werkzeug erklaert, das zum Fremdkoerper werden bei den eigenen Leuten, und die Unmoeglichkeit, dem Ruf sich zu entziehen, so sehr man auch dagegen sich straeubt. Dieses Phaenomen sieht man bei allen Personen im AT, die aus ihren bekannten Alltag heraus gerissen werden und von einem Ruf getroffen werden, den sie beileibe nicht freiwillig gewuenscht haetten.

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Long John Silver

Hi, ich wollte mal ein kleines feedback geben - das ganze ging heute ueber die Buehne und war erfolgreich. Alles lief wie abgesprochen, Ueberraschung war fuer die Besucher, dass sie mit einbezogen wurden (ich hatte sie kurz davor informiert, dass sie "das murrende Volk" spielen mussten/sollten :-))), das klappte erstaunlich gut, sie murrten phantastisch, wenn das Stichwort im Text kam ...

 

Also, das war eine insgesamt gute Idee, ich bin von einem gewissen Stolz erfuellt :blush:

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Hi, ich wollte mal ein kleines feedback geben - das ganze ging heute ueber die Buehne und war erfolgreich. Alles lief wie abgesprochen, Ueberraschung war fuer die Besucher, dass sie mit einbezogen wurden (ich hatte sie kurz davor informiert, dass sie "das murrende Volk" spielen mussten/sollten :-))), das klappte erstaunlich gut, sie murrten phantastisch, wenn das Stichwort im Text kam ...

 

Also, das war eine insgesamt gute Idee, ich bin von einem gewissen Stolz erfuellt :blush:

 

:daumenhoch:

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