In eigener Sache

[teofilos]

Der Unterschied zwischen sich Gedanken machen und einem Tribunal ist nicht fein.

[Gast Claudia]

Der Unterschied zwischen sich Gedanken machen und einem Tribunal ist nicht fein.

Richtig, deswegen sollte man auch gegen ein Tribunal sprechen und nicht so kommen wie *habt ihr kein eigenes Leben, daß ihr euch über andere Gedanken macht?*

[Thofrock]

So, nun hab ich alle Seiten gelesen. Unabhängig vom Thema HS oder Adoption stellt sich mir die Frage: Habt ihr denn kein eigenes Leben, dass ihr euch soviele Gedanken darüber machen müsst, wie andere User im RL leben??

Vor allem haben wir keine eigenen Threads, die wir "In eigener Sache" vorantreiben.

 

Übrigens hat Claudia das schon richtig analysiert.

bearbeitet 4. März 2013 von Thofrock

[Aristippos]

Leute, die so bewusst etwas missverstehen, sind auch ganz arm dran...

Sorry, Du hast mit einem Allgemeinplatz kommentiert, ohne groß drüber nachzudenken. Das war nur die Quittung.

Ich habe eine Frage gestellt, dass du gleich anspringen musst, hat keiner gesagt.

Wer Fragen stellt, muss mit den Antworten leben.

[helmut]

...

PS: ich glaube auch, wären die Reaktionen überwiegend positiv gewesen, würde es eure nicht geben. Man darf sich also positive Gedanken machen, kritische zu äußern ist wieder bäh. Wie so oft...

ja, asia hatte ganz dezent kritisch gedacht und sich dem entsprechend geäußert. ich selber reagierte sehr positiv ergänzend darauf.

[Sokrates]

Habt ihr denn kein eigenes Leben, dass ihr euch soviele Gedanken darüber machen müsst, wie andere User im RL leben??

 

Ich möchte auf Elimas Vorschlag, das sei "allgemein menschlich", noch einen Scheit drauflegen: Die Freude am Klatsch und Tratsch, die Faszination für die Geschichten anderer Leute, ist die eigentliche Quelle des Menschseins. Nicht nur, dass der Tratsch zuverlässig den Menschen vom Affen unterscheidet, dürfte die Freude am Tratsch überhaupt evolutionstheoretisch gesehen der eigentliche Grund gewesen sein, warum sich der Mensch zum Menschen so wie er heute ist entwickelt hat. Erhellendes (und m.E. Überzeugendes) dazu kann man bei Susan Blackmore, "Die Macht der Meme" nachlesen. Ein weithin unterschätztes und leider auch weithin denunziertes Buch, das ich, weil ich auf besagte Verleumdungen hereingefallen war, fast nicht gelesen hätte.

 

Allerdings ist unter diesem Gesichtspunkt dein Einwurf nicht wirklich hilfreich. In diesem Thread versuchen sowohl LJS als auch seine Gegner, die angeborene Lust der Menschen am Voyeurismus (und die in Koevolution enstandene Abscheu gegen ebendiesen) für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.

bearbeitet 4. März 2013 von Sokrates

[Thofrock]

In diesem Thread versuchen sowohl LJS als auch seine Gegner, die angeborene Lust der Menschen am Voyeurismus (und die in Koevolution enstandene Abscheu gegen ebendiesen) für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.

Ach du Schande. Gegner hat er jetzt auch noch?

Das ist ganz schrecklich. Aber wer sich in einen Thread begibt kommt darin um. Und das gilt insesondere für Threads, die mit "Ich hab mit lange überlegt, ob..." beginnen.

bearbeitet 4. März 2013 von Thofrock

[Gast Claudia]

Ach du Schande. Gegner hat er jetzt auch noch?

Das ist ganz schrecklich. Aber wer sich in einen Thread begibt kommt darin um. Und das gilt insesondere für Threads, die mit "Ich hab mit lange überlegt, ob..." beginnen.

LOL

 

So ist es.

 

Claudia - die noch nicht ganz weiß, auf welche Seite sie sich nun schlagen soll: Gegner oder Freund... ?

[Sokrates]

Ach du Schande. Gegner hat er jetzt auch noch?

Ja was denn sonst? Ich helfe deinen mangelhaften Deutschkenntnissen ein bisschen auf die Sprünge:

 

Ein Gegner ist jemand, der einem anderen im Kampf gegenübersteht oder der etwas ablehnt. Der Kampf kann auch im übertragenen Sinne gemeint sein, beispielsweise in der Politik (Wortgefecht) oder im Sport (Wettkampf). [...] Im Unterschied zum Begriff Feind und dessen Steigerung Todfeind wird damit mehr das sachliche Verhältnis zu einer Person/Personengruppe und nicht die emotionale Komponente beschrieben.

(zitiert nach Wikipedia)

[Sokrates]

Claudia - die noch nicht ganz weiß, auf welche Seite sie sich nun schlagen soll: Gegner oder Freund... ?

Für die Nächste mit der Note "ungenüged" in Deutsch:

 

Feindschaft ist das Gegenteil von Freundschaft, nicht "Gegnerschaft".

[Julius]

So, nun hab ich alle Seiten gelesen. Unabhängig vom Thema HS oder Adoption stellt sich mir die Frage: Habt ihr denn kein eigenes Leben, dass ihr euch soviele Gedanken darüber machen müsst, wie andere User im RL leben??

Mein eigenes Leben besteht zu großen Teilen daraus, sich über das Leben anderer Gedanken zu machen. Zum Beispiel wie ich meine Schüler morgen motiviere, was ich gleich meinen beiden Kleineren koche oder wie die Leute auf meiner neuen Arbeitsstelle so aufgestellt sind.

 

Leute, die sich über anderer Leute Leben keinerlei Gedanken machen, sind irgendwie ganz ganz arm dran.

 

So wird aus Not (= billige Tratschsucht) zur Tugend umgedeutet.

[Gast Claudia]

So wird aus Not (= billige Tratschsucht) zur Tugend umgedeutet.

Hier meldet sich das allergrößte Vorbild in Punkto respektvoller Umgang mit anderen...

[asia]

Leute, die so bewusst etwas missverstehen, sind auch ganz arm dran...

Sorry, Du hast mit einem Allgemeinplatz kommentiert, ohne groß drüber nachzudenken. Das war nur die Quittung.

Ich habe eine Frage gestellt, dass du gleich anspringen musst, hat keiner gesagt.

Wer Fragen stellt, muss mit den Antworten leben.

Ich kann mit Claudias Antworten gut leben. Lesen - vergessen - gut is.

[asia]

Habt ihr denn kein eigenes Leben, dass ihr euch soviele Gedanken darüber machen müsst, wie andere User im RL leben??

 

Ich möchte auf Elimas Vorschlag, das sei "allgemein menschlich", noch einen Scheit drauflegen: Die Freude am Klatsch und Tratsch, die Faszination für die Geschichten anderer Leute, ist die eigentliche Quelle des Menschseins. Nicht nur, dass der Tratsch zuverlässig den Menschen vom Affen unterscheidet, dürfte die Freude am Tratsch überhaupt evolutionstheoretisch gesehen der eigentliche Grund gewesen sein, warum sich der Mensch zum Menschen so wie er heute ist entwickelt hat. Erhellendes (und m.E. Überzeugendes) dazu kann man bei Susan Blackmore, "Die Macht der Meme" nachlesen. Ein weithin unterschätztes und leider auch weithin denunziertes Buch, das ich, weil ich auf besagte Verleumdungen hereingefallen war, fast nicht gelesen hätte.

 

Allerdings ist unter diesem Gesichtspunkt dein Einwurf nicht wirklich hilfreich. In diesem Thread versuchen sowohl LJS als auch seine Gegner, die angeborene Lust der Menschen am Voyeurismus (und die in Koevolution enstandene Abscheu gegen ebendiesen) für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.

Ob hilfreich oder nicht. Ich hab lediglich meine Verwunderung ausgedrückt, dass man soviel Zeit investieren kann, sich zu überlegen, wie der andere lebt - und das auch noch, wenn der andere nur ein Name im www ist.

[asia]

...

PS: ich glaube auch, wären die Reaktionen überwiegend positiv gewesen, würde es eure nicht geben. Man darf sich also positive Gedanken machen, kritische zu äußern ist wieder bäh. Wie so oft...

ja, asia hatte ganz dezent kritisch gedacht und sich dem entsprechend geäußert. ich selber reagierte sehr positiv ergänzend darauf.

Das finde ich auch, hören will das nur niemand, leider.

[Thofrock]

Ach du Schande. Gegner hat er jetzt auch noch?

Ja was denn sonst? Ich helfe deinen mangelhaften Deutschkenntnissen ein bisschen auf die Sprünge:

Laß mal, im Zweifel würde ich die Deutungshoheit des Begriffes sowieso weder Wikipedia noch Dir zubilligen. Dein Hang zur Dramatisierung ist zwar niedlich, aber aus LJS einen Märtyrer zu machen, wäre ein lächerliches Vorhaben.

 

Allerdings habe auch ich lange überlegt, ob...

[Sokrates]

Laß mal, im Zweifel würde ich die Deutungshoheit des Begriffes sowieso weder Wikipedia noch Dir zubilligen. Dein Hang zur Dramatisierung ist zwar niedlich, aber aus LJS einen Märtyrer zu machen, wäre ein lächerliches Vorhaben.

Da habe ich dir also nun erklärt, wie der Begriff "Gegner" in meinem Beitrag zu verstehen war (nämlich so, wie praktisch alle vernünftigen menschen ihn verstehen, außer ein paar bornierten ldioten), und da bestehst du darauf, dass du ihn so verstehen dürftest, wie dir das passt (nämlich so, dass du aus meinen Worten herauslesen kannst, dass ich Silver zum "Märtyrer" machen wollte). Wie dämlich ist das denn?

[Ennasus]

Habt ihr denn kein eigenes Leben, dass ihr euch soviele Gedanken darüber machen müsst, wie andere User im RL leben??

 

Ich möchte auf Elimas Vorschlag, das sei "allgemein menschlich", noch einen Scheit drauflegen: Die Freude am Klatsch und Tratsch, die Faszination für die Geschichten anderer Leute, ist die eigentliche Quelle des Menschseins. Nicht nur, dass der Tratsch zuverlässig den Menschen vom Affen unterscheidet, dürfte die Freude am Tratsch überhaupt evolutionstheoretisch gesehen der eigentliche Grund gewesen sein, warum sich der Mensch zum Menschen so wie er heute ist entwickelt hat. Erhellendes (und m.E. Überzeugendes) dazu kann man bei Susan Blackmore, "Die Macht der Meme" nachlesen. Ein weithin unterschätztes und leider auch weithin denunziertes Buch, das ich, weil ich auf besagte Verleumdungen hereingefallen war, fast nicht gelesen hätte.

 

Allerdings ist unter diesem Gesichtspunkt dein Einwurf nicht wirklich hilfreich. In diesem Thread versuchen sowohl LJS als auch seine Gegner, die angeborene Lust der Menschen am Voyeurismus (und die in Koevolution enstandene Abscheu gegen ebendiesen) für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.

Ups, ich habe dir aus Versehen eine Perle gegeben.

Jetzt muss ich doch was dazu schreiben, auch wenn ich mich eigentlich heraushalten wollte.

 

Ok: eigentlich wollte ich dir nämlich sowieso widersprechen. Zumindest teilweise.

Nicht widersprechen tu ich dir bei der ganz grundlegenden Feststellung, dass es u.a. das Menschsein ausmacht, dass einen Mitmenschen und ihr Leben nicht gleichgültig lassen.

Aber dann stimmt es für mich schon nicht mehr, was du schreibst.

Die eigentliche Quelle des Menschseins ist nicht zwingend die Faszination für den andern, sondern etwas anderes.

 

Es gibt nämlich zwei ganz unterschiedliche Weisen, nach einem andern zu fragen.

 

Die eine ist die, die du benennst: Neugier, Lust am Tratsch und Klatsch, Voyeurismus...

Da gehört - denke ich - auch das, was Asia oder helmut schreiben, dazu: dass diese Faszination für das Leben anderer steigt, wenn das eigene Leben zu langweilig oder zu wenig herausfordernd ist (oder umgekehrt: wenn es vielleicht zu schmerzlich wäre, sich intensiv mit sich selbst auseinander zu setzen. Dann kann man so schön von sich selbst ablenken, indem man auf die andern schaut).

Das ist eine Weise, sich für andere zu interessieren, in der der andere benutzt wird, um eigene Bedürfnisse zu befriedigen.

 

Die andere ist für mich aber viel mehr das, was was Menschen zu Menschen macht: die Offenheit für wirkliche Beziehung, das wirkliche Interesse für den andern um dessentwillen. Da geht es nicht mehr in erster Linie um den, der fragt und darum, den andern zu instrumentalisieren, sondern da geht es wirklich um das Befinden und Leben des andern.

 

Für mich ist ein himmelweiter Unterschied zwischen diesen beiden Arten, nach jemand anders zu fragen.

 

 

Und ich empfinde überhaupt nicht, dass LJS irgendwas für seine Zwecke instrumentalisiert.

Dass er die Nase gestrichen voll hat von dieser aggresiven Neugier (das Wort ist ja schon sehr bezeichnend!), bei der es gar nicht um ihn geht, kann ich wirklich nachvollziehen.

Trotzdem redet er noch von sich, sehr offen, nach wie vor (auch wenn er nicht mehr die konkreten Ereignisse erzählt, mit denen seine inneren Prozesse zusammen hängen und damit keinen vordergründigen Voyeurismus mehr befriedigt) - inwiefern er das zu etwas benutzt, kann ich aber beim besten Willen nicht sehen.

[helmut]

... was was Menschen zu Menschen macht: die Offenheit für wirkliche Beziehung, ...

was ist wirkliche beziehung?

 

in eine wirkliche beziehung trete ich, wenn ich, auf gegenseitigkeit beruhend, eine völlige übereinstimmung in einem wichtigen bereich des gefühls wahrnehme. es ist ein gegenseitiges vorbehaltloses aufeinandereinlassen. in einer paarbeziehung nenne ich es liebe.

[asia]

... was was Menschen zu Menschen macht: die Offenheit für wirkliche Beziehung, ...

was ist wirkliche beziehung?

 

in eine wirkliche beziehung trete ich, wenn ich, auf gegenseitigkeit beruhend, eine völlige übereinstimmung in einem wichtigen bereich des gefühls wahrnehme. es ist ein gegenseitiges vorbehaltloses aufeinandereinlassen. in einer paarbeziehung nenne ich es liebe.

Nicht nur da, es gibt ja unterschiedliche Arten von Liebe. Ansonsten geb ich dir völlig Recht.

Wobei diese Art von Beziehungen selten ist, aber es ist es immer wert, dafür offen zu sein.

Aber Leute, ich glaube, wir driften ab...

[Gast Claudia]

Und ich empfinde überhaupt nicht, dass LJS irgendwas für seine Zwecke instrumentalisiert.

Doch, er nimmt sein eigenes Leben, seine eigenen Erfahrungen als Grundlage für seine Meinung hier her.

 

Und der Teil ist menschlich, normal, und legitim. Tun wir glaube ich alle mehr oder weniger in den Punkten, wo es möglich ist. Man muß nur ab und an aufpassen, daß man nicht ZU offen damit umgeht. Manchmal würde ich mir von mehr Leuten etwas mehr persönlichen Hintergrund wünschen, das macht es einfach oft glaubwürdiger.

[asia]

Wir befinden uns hier im Web! Nur, um das nochmal in Erinnerung zu rufen...

[helmut]

... was was Menschen zu Menschen macht: die Offenheit für wirkliche Beziehung, ...

was ist wirkliche beziehung?

 

in eine wirkliche beziehung trete ich, wenn ich, auf gegenseitigkeit beruhend, eine völlige übereinstimmung in einem wichtigen bereich des gefühls wahrnehme. es ist ein gegenseitiges vorbehaltloses aufeinandereinlassen. in einer paarbeziehung nenne ich es liebe.

Nicht nur da, es gibt ja unterschiedliche Arten von Liebe. Ansonsten geb ich dir völlig Recht.

Wobei diese Art von Beziehungen selten ist, aber es ist es immer wert, dafür offen zu sein.

Aber Leute, ich glaube, wir driften ab...

nun, bei mir steht der satz: ich liebe dir im hintergrund. aber du siehst es richtig.

 

aber es sind doch unsere forumsbeziehungen, die hier thema sind. es ist doch die lieblosigkeit, die hier thematisiert wurde.

LJS's "in eigener sache" mache ich auch mir zur eigenen sache, zur gemeinsamen sache.

[Ennasus]

Und ich empfinde überhaupt nicht, dass LJS irgendwas für seine Zwecke instrumentalisiert.

Doch, er nimmt sein eigenes Leben, seine eigenen Erfahrungen als Grundlage für seine Meinung hier her.

 

Instrumentalisieren ist für mich, wenn ich etwas (jemanden) für meine Zwecke benutze. Wenn ich z.B. meine Erfahrungen benutze, um zu erreichen, dass jemand anders tut, was ich will (oder nicht tut, was ich nicht will.)

 

In einer Diskussion auf eigene Erfahrungen zurückzugreifen und damit zu argumentieren ist etwas ganz anderes.

(Wenn ich in einer Diskussion sagen würde: "Mir ist da Schlimmes widerfahren, deswegen müsst ihr mich alle schonen und niemand darf mir widersprechen", das wäre instrumentalisieren.

Aber wenn ich sage: "Ich habe aus meinen Erfahrungen dies und jenes gelernt" ist die Information über meine Erfahrungen einfach eine zusätzliche Hilfe oder ein zusätzliches Wissen, das ich meinem Gesprächspartner zur Verfügung stelle, damit er meine Aussage besser verstehen oder einordnen kann.)

[helmut]

Wir befinden uns hier im Web! Nur, um das nochmal in Erinnerung zu rufen...

wer emotional aufmerksam liest, weiß sehr viel vom anderen.

 

ich rufe immer wieder sen satz in erinnerung:

 

was peter über paul sagt, sagt mehr über peter als über paul.

 

mit diesem wissen taktvoll umzugehen gelingt mir nicht immer.