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Die erste Predigt des Papstes


Claudia-Jutta

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Es ist mit sicherheit nicht der Stoff, mit dem man Evangelisation oder Mission betreibt. Aber es ist die Grundaussage des christlichen Glaubens. Also lohnt es sich durchaus, darüber zu diskutieren und damit zu ringen. Andernfalls wäre Verkündigung recht lehr, oder nicht?

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Wenn ich die letzten Beiträge von Helmut und Danny lese, frage ich mich wie man Neuevangelsierung betreiben will, wenn man Leiden und Tod Jesu ausklammert. Dann tritt wirklich das ein, was Papst Franziskus gemeint hat: Die Kirche ist von eine sozial engagierten NGO nicht mehr unterscheidbar.

bearbeitet von Der Geist
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Dann lies dir doch bitte meine anderen Beiträge auch durch, in denen ich mich gerade dieser Ausklammerung entgegenstelle. Mein letzter Beitrag sagt außerdem, dass es wichtig ist, sich mit diesem Thema zu befassen, damit Verkündigung nicht lehr wird. Wo also liest du da eine Ausklammerung?

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Dann lies dir doch bitte meine anderen Beiträge auch durch, in denen ich mich gerade dieser Ausklammerung entgegenstelle. Mein letzter Beitrag sagt außerdem, dass es wichtig ist, sich mit diesem Thema zu befassen, damit Verkündigung nicht lehr wird. Wo also liest du da eine Ausklammerung?

 

Tolle lege:

Es ist mit sicherheit nicht der Stoff, mit dem man Evangelisation oder Mission betreibt
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Den möcht ich sehen, der auf deine Mission hin anspringt, wenn du ihm mit der Diskussion hier belegst.

Zuerst Lebenszeugnis dann Wissensvermittlung, nicht umgekehrt.

Meine Aussage heißt lediglich, dass ich nicht hingehen kann und jeden mit theologischem Sermon vollblubbern kann, nicht, dass ich Leid, Kreuz und Auferstehung trenne oder ausklammere.

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Es ist mit sicherheit nicht der Stoff, mit dem man Evangelisation oder Mission betreibt. Aber es ist die Grundaussage des christlichen Glaubens. Also lohnt es sich durchaus, darüber zu diskutieren und damit zu ringen. Andernfalls wäre Verkündigung recht lehr, oder nicht?

So kann ich das gut annehmen.

 

Nur würde ich nicht sagen, dass es DIE Grundaussage des christlichen Glaubens ist, sondern dass es EINE Grundaussage des christlichen Glaubens ist. Andere Grundaussagen wären zum Beispiel Menschwerdung oder Heilsverheißung oder auch Gottesgegenwart durch den heiligen Geist oder bleibende Gegenwart Jesu.

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Den möcht ich sehen, der auf deine Mission hin anspringt, wenn du ihm mit der Diskussion hier belegst.

Zuerst Lebenszeugnis dann Wissensvermittlung, nicht umgekehrt.

Meine Aussage heißt lediglich, dass ich nicht hingehen kann und jeden mit theologischem Sermon vollblubbern kann, nicht, dass ich Leid, Kreuz und Auferstehung trenne oder ausklammere.

Man kann durchaus mit der Botschaft vom Gekreuzigten, der auferstand anfangen. Natürlich nicht durch einen schlichten Verweis auf die Theologen von Jahrhhunderten, aber zum Beispiel einem Leidenden die Botschaft vermitteln: Gott hat selbst bei dem leidenden Jesus das Schlimme zum Guten gewandelt. Und darum habe ich auch Hoffnung für Dich. Es gibt ein Heil, das durch kein Kreuz der Welt auslöschbar ist.

 

Das geht. Mir ist nur wichtig, dass es neben dieser Möglichkeit auch andere Ansätze gibt. Wenn zum Beispiel jemand gar nicht aus einem Leid heraus spricht, sondern schlicht Fragen hat (z.B. den für ihn unaufhebbaren Widerspruch zwischen Wissen und Glauben), dann wird man erst mal auf seine Fragen eingehen müssen. Neben der Kreuzestheologie haben die Theologen der Jahrhunderte nämlich auch dies getan: Fragen klären, Vorstellungen anbieten.

 

Und wenn jemand die Frage hat: "Wo begegnet mir denn dieser Gott, von dem Du so erzählst?", dann wird es gut sein, diese Frage erst einmal ernst zu nehmen und sie nicht abzuschmettern, indem man ihm sagt "einzig in Jesus Christus, dem Gekreuzigten!". Nein. Zum Beispiel können Verheiratete Gott zuallererst und sehr naheliegend in ihrem Ehepartner begegnen. Auch wenn dieser ungekreuzigt sein sollte, sogar, wenn dieser selbst sich zu keinem Glauben bekennt, sondern schlichtweg den anderen Ehepartner liebt und alles für ihn geben würde.

 

Natürlich kommt man von jedem Ausgangspunkt mühelos zu Jesus dem Gekreuzigten. Sonst wäre das Kreuz wirklich nur ein letztlich nicht notwendiger Bestandteil des christlichen Glaubens. Aber ebenso ist es möglich, vom Kreuz oder von allen anderen Glaubensaussagen auf die Liebe Gottes, auf die Heilszusage oder auf die Menschwerdung zu kommen. Dies habe ich mit den verschiedenen Brillen angedeutet: Man kann die Heilsbrille anziehen ... und so auf das Kreuz schauen. Im Kreuz ist Heil - oder genauer: Selbst noch am Kreuz kannste Heil finden. Man kann aber auch die Kreuzesbrille anziehen und auf das Heil schauen: Kein Heil, das wir auf der Erde erfahren, liegt in Reinform vor. Alles ist irgendwie gekreuzigt. Und wir können uns nicht anders verstehen, als die, die sich durch diese leidige Erfahrung des Kreuzes, die alles durchzieht, nicht irre machen lassen.

 

Gleiches geht auch mit der Menschwerdung, der Heilung, dem Vater-Verhältnis etc. Das sind alles so tiefe und grundlegende Aussagen, dass sie das ganze Leben und den ganzen Glauben durchdringen.

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Wie "Mission" (was immer das genau sein soll) funktionieren kann, ist mE eine völlig andere Fragestellung. Und bislang war ich der Meinung, dass es hier nicht um "Mission" geht.

 

Wenn aber nun doch, mal aus dem Nähkästchen geplaudert: Ich habe überhaupt nur einen Zugang zum Glauben gefunden, weil mir jemand begegnet ist, der in der Lage war, von seinem Glauben frei von jeglichem christlichen Vokabular zu sprechen. Erst kam für mich eine Art "philosophischer Glaube", irgendwann ein vorsichtiger Zugang zum christlichen Glauben. Und ein Zugang zum Kreuz: das hat etwa drei Jahre gedauert.

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Wenn ich die letzten Beiträge von Helmut und Danny lese, frage ich mich wie man Neuevangelsierung betreiben will, wenn man Leiden und Tod Jesu ausklammert. Dann tritt wirklich das ein, was Papst Franziskus gemeint hat: Die Kirche ist von eine sozial engagierten NGO nicht mehr unterscheidbar.

es ist ein mensch gestorben. ein mensch hat gelitten. jeder ist nicht nur, aber auch, zum leiden und zum tod bestimmt. das ist nicht sache von caritativen ngo's.

 

dieses leiden und sterben ist, da jedem menschen bestimmt, jedem menschen verständlich zu machen. es gilt für den muslimischen beduinen, dem afrikanischen animisten, dem indischen hindu, dem japanischen shintoisten, dem tibetanischen lama. es gilt auch für german haretic. es gilt dem intellektuellen und dem ungebildeten.

 

ich weiß um die schwierige aufgabe des heiligen geistes, die richtigen worte zu vermitteln. diese aufgabe kann ihm keiner abnehmen.

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Wenn ich die letzten Beiträge von Helmut und Danny lese, frage ich mich wie man Neuevangelsierung betreiben will, wenn man Leiden und Tod Jesu ausklammert. Dann tritt wirklich das ein, was Papst Franziskus gemeint hat: Die Kirche ist von eine sozial engagierten NGO nicht mehr unterscheidbar.

Klammern Danny und Helmut wirklich Leiden und Tod Jesu aus? Das würde ich nicht einmal Niklas unterstellen, nachdem er erzählt hat, dass dies schlichtweg nicht sein Ausgangspunkt war. Es sei denn, dass er es selbst so schreiben würde.

 

Bisher stelle ich lediglich fest: Nicht bei jedem ist die Kreuzestheologie der Ausgangspunkt von dem man sich alles andere erschließt. Manchmal ist es schlichtweg ein Weg - und zwar ein Glaubensweg, der über eine bloße Sozialität hinausgeht. Ein Weg, der einen durchaus zu Jesus, dem Gekreuzigten führen kann. Und erst, wenn man bei ihm angekommen ist, hat man "alle Tassen im Schrank".

 

Allerdings: Wenn man die Liebe, das Heil, die Verheißung, die Gottesgegenwart ausklammert, dann hat man eben auch nicht alle Tassen im Schrank. Deswegen wehre ich mich dagegen, dass das Kreuz der Primärschlüssel ist.

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Wenn ich die letzten Beiträge von Helmut und Danny lese, frage ich mich wie man Neuevangelsierung betreiben will, wenn man Leiden und Tod Jesu ausklammert. Dann tritt wirklich das ein, was Papst Franziskus gemeint hat: Die Kirche ist von eine sozial engagierten NGO nicht mehr unterscheidbar.

Klammern Danny und Helmut wirklich Leiden und Tod Jesu aus? Das würde ich nicht einmal Niklas unterstellen, nachdem er erzählt hat, dass dies schlichtweg nicht sein Ausgangspunkt war. Es sei denn, dass er es selbst so schreiben würde.

 

Das Gegenteil ist der Fall! Meine (Glaubens-)Fragen sind aufgetaucht, weil mir Elend, Leiden und Armut begegnet sind.

 

Allein der Zugang zu einer Theologie des Kreuzes kam viel später. Also der Zugang zu der Geschichte Jesu Christi und der glaubenden Deutung dieser Geschichte, wenn man so will. Aber diese Deutung war zu Anfang nicht wichtig, ja, sie wäre sogar komplett unverständlich und hinderlich gewesen.

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Vielleicht ergänzt die heutige Predigt Franziskus' die Frage nach der Interpretation seines Kreuzverständnisses:

 

Heute feiern wir zusammen mit dem Fest des heiligen Josef die Amtseinführung des neuen Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri – ein Amt, das auch Macht beinhaltet. Gewiss, Jesus Christus hat Petrus Macht verliehen, aber um was für eine Macht handelt es sich? Auf die dreifache Frage Jesu an Petrus über die Liebe folgt die dreifache Aufforderung: Weide meine Lämmer, weide meine Schafe. Vergessen wir nie, dass die wahre Macht der Dienst ist und dass auch der Papst, um seine Macht auszuüben, immer mehr in jenen Dienst eintreten muss, der seinen leuchtenden Höhepunkt am Kreuz hat; dass er auf den demütigen, konkreten, von Glauben erfüllten Dienst des heiligen Josef schauen und wie er die Arme ausbreiten muss, um das ganze Volk Gottes zu hüten und mit Liebe und Zärtlichkeit die gesamte Menschheit anzunehmen, besonders die Ärmsten, die Schwächsten, die Geringsten, diejenigen, die Matthäus im Letzten Gericht über die Liebe beschreibt: die Hungernden, die Durstigen, die Fremden, die Nackten, die Kranken, die Gefangenen (vgl. Mt 25, 31-46). Nur wer mit Liebe dient, weiß zu behüten!

 

Quelle

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Wenn ich die letzten Beiträge von Helmut und Danny lese, frage ich mich wie man Neuevangelsierung betreiben will, wenn man Leiden und Tod Jesu ausklammert. Dann tritt wirklich das ein, was Papst Franziskus gemeint hat: Die Kirche ist von eine sozial engagierten NGO nicht mehr unterscheidbar.

nun, bei welchen problemen denen sich jeder, fast jeder stellen muß, ist kreuzestheologie vonnöten? die frage gilt für gläubige und ungläubige jeder art.

ich zähle mal einige probleme auf:

-wie gehe ich mit meinem gemobbt werden um

-ich habe selber an einem mobbing mitgewirkt

-in meiner umgebung hat mißbrauch stattgefunden

-ich halte es nicht mehr aus, ich möchte meine frau verlassen

-morgen muß ich ich zur magen- und darmspiegelung

-in meiner familie gibt es psychische krankheiten

-was mache ich mit burnout oder einem psychischen trauma

-mein kind ist süchtig

-ich werde maßlos beschimpft

-keiner versteht mich

-mir geht es gut, in anderen länder geht es fast jeden schlecht, wirklich schlecht.

 

oder braucht es mehr einen fleißigen und umsichtigen josef. heilig muß er nicht sein, damit habe ich nicht so viel am hut.

für mich ist wichtig das tägliche suchen und finden des nächsten schrittes.

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Vielleicht ergänzt die heutige Predigt Franziskus' die Frage nach der Interpretation seines Kreuzverständnisses:

 

Heute feiern wir zusammen mit dem Fest des heiligen Josef die Amtseinführung des neuen Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri – ein Amt, das auch Macht beinhaltet. Gewiss, Jesus Christus hat Petrus Macht verliehen, aber um was für eine Macht handelt es sich? Auf die dreifache Frage Jesu an Petrus über die Liebe folgt die dreifache Aufforderung: Weide meine Lämmer, weide meine Schafe. Vergessen wir nie, dass die wahre Macht der Dienst ist und dass auch der Papst, um seine Macht auszuüben, immer mehr in jenen Dienst eintreten muss, der seinen leuchtenden Höhepunkt am Kreuz hat; dass er auf den demütigen, konkreten, von Glauben erfüllten Dienst des heiligen Josef schauen und wie er die Arme ausbreiten muss, um das ganze Volk Gottes zu hüten und mit Liebe und Zärtlichkeit die gesamte Menschheit anzunehmen, besonders die Ärmsten, die Schwächsten, die Geringsten, diejenigen, die Matthäus im Letzten Gericht über die Liebe beschreibt: die Hungernden, die Durstigen, die Fremden, die Nackten, die Kranken, die Gefangenen (vgl. Mt 25, 31-46). Nur wer mit Liebe dient, weiß zu behüten!

 

Quelle

Wow. Die Predigt finde ich eindrucksvoll und schön.

Es scheint so zu sein, dass es das wirklich ist, was er selbst leben will - hören und bereit sein und hüten, aus einer Gesinnung des Dienens und Liebens und der Hoffnung heraus. *freu*

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Vielleicht ergänzt die heutige Predigt Franziskus' die Frage nach der Interpretation seines Kreuzverständnisses:

 

Heute feiern wir zusammen mit dem Fest des heiligen Josef die Amtseinführung des neuen Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri – ein Amt, das auch Macht beinhaltet. Gewiss, Jesus Christus hat Petrus Macht verliehen, aber um was für eine Macht handelt es sich? Auf die dreifache Frage Jesu an Petrus über die Liebe folgt die dreifache Aufforderung: Weide meine Lämmer, weide meine Schafe. Vergessen wir nie, dass die wahre Macht der Dienst ist und dass auch der Papst, um seine Macht auszuüben, immer mehr in jenen Dienst eintreten muss, der seinen leuchtenden Höhepunkt am Kreuz hat; dass er auf den demütigen, konkreten, von Glauben erfüllten Dienst des heiligen Josef schauen und wie er die Arme ausbreiten muss, um das ganze Volk Gottes zu hüten und mit Liebe und Zärtlichkeit die gesamte Menschheit anzunehmen, besonders die Ärmsten, die Schwächsten, die Geringsten, diejenigen, die Matthäus im Letzten Gericht über die Liebe beschreibt: die Hungernden, die Durstigen, die Fremden, die Nackten, die Kranken, die Gefangenen (vgl. Mt 25, 31-46). Nur wer mit Liebe dient, weiß zu behüten!

 

Quelle

an welchem tag, bei welcher gelegenheit wird dieser höhepunkt von wem erreicht? oder ist es ein gewesener höhepunkt vor 2000 jahren, der leuchtet und mehr nicht?

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nun, bei welchen problemen denen sich jeder, fast jeder stellen muß, ist kreuzestheologie vonnöten? die frage gilt für gläubige und ungläubige jeder art.

Zum Beispiel gestern: ein langes Gespräch mit einer verzweifelten Freundin, Mutter von drei Kindern, deren Mann vorgestern aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen ist. Nach x Jahren Ringen um die Beziehung, Einzeltherapie, Paartherapie,.. sind sie gescheitert.

Für meine Freundin (neben allem sonstigen Schmerz und allem was dazu gehört) ist dieses Scheitern unglaublich beschämend - und Grund zum Rückzug aus dem Dienst in der Pfarre. "Gescheiterte gehören nicht vorne in die Kirche."

Es hat, glaube ich, sehr gut getan, als sie plötzlich sehen konnte, dass auch der Kreuzestod Ausdruck von Scheitern ist.

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nun, bei welchen problemen denen sich jeder, fast jeder stellen muß, ist kreuzestheologie vonnöten? die frage gilt für gläubige und ungläubige jeder art.

Zum Beispiel gestern: ein langes Gespräch mit einer verzweifelten Freundin, Mutter von drei Kindern, deren Mann vorgestern aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen ist. Nach x Jahren Ringen um die Beziehung, Einzeltherapie, Paartherapie,.. sind sie gescheitert.

Für meine Freundin (neben allem sonstigen Schmerz und allem was dazu gehört) ist dieses Scheitern unglaublich beschämend - und Grund zum Rückzug aus dem Dienst in der Pfarre. "Gescheiterte gehören nicht vorne in die Kirche."

Es hat, glaube ich, sehr gut getan, als sie plötzlich sehen konnte, dass auch der Kreuzestod Ausdruck von Scheitern ist.

und der gang nach vorne zur lesung ist dann die "auferstehung"?

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nun, bei welchen problemen denen sich jeder, fast jeder stellen muß, ist kreuzestheologie vonnöten? die frage gilt für gläubige und ungläubige jeder art.

ich zähle mal einige probleme auf:

Der Verweis auf Jesus, den Gekreuzigten, kann alle von Dir aufgezählten Probleme durchdringen und erleuchten.

Das ist auch nicht mein Problem.

 

Bedenklich halte ich nur, wenn man diesen Verweis als die einzige Zugangsweise und somit für dauerverpflichtend macht, während man dies bei anderen Glaubensaussagen nicht so sieht. Denn all die von Dir benannten Probleme können nicht nur vom Blick auf den Gekreuzigten her erhellt werden, sondern ebenso auch von Gott Vater, der ungeschuldete Gnade erweist. Oder durch Jesus, der sich der Menschen erbarmend annimmt. Oder Von Jesus, der Gott als seinen Vater und auch unseren Vater verkündet. Oder von Jesus, der immer bei uns bleibt bis ans Ende der Welt.

 

Hättest Du zu den Problemen noch die Kreuzigung selbst dazu geschrieben, wäre das noch offensichtlicher geworden. Denn gerade die Kreuzigung braucht noch mal eine weitere Perspektive, als (nicht schon wieder!) das Kreuz.

 

Die Kreuzestheologie scheidet damit meiner Meinung nach als Primärschlüssel aus. Und so, wie es Franziskus formuliert, besteht sogar die Gefahr, dass man das Kreuz als einzige Lösung für alles sieht. Oder noch schlimmer: Sogar als Ziel. Auch, wenn man hierzu keinen logischen Weg von der päpstlichen Aussage gehen kann, sondern einen verwirrten. Dummerweise muss man aber gerade im katholischen Kontext (und je näher an Opus dei, desto verstärkter) damit rechnen.

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Ich schaue die Aussage von Franziskus durch ein Mikroskop an. Gewiss.

Ich habe mich auch schon gefragt, warum ich hier so kritisch bin. Ganz einfach: Gebranntes Kind scheut das Feuer. Meine Hoffnung ist doch immer noch, dass wir mit Franziskus dieses elendigliche Mauernhochziehen, wie es Benedikt unaufhörlich vorgeführt hat, überwinden können. Und da bin ich dann sehr hellhörig und freue mich über jede Öffnung, die ich von Franziskus höre. Und bin äußerst wachsam, sobald etwas auftaucht, was auch nur in die Nähe eines solchen Mauernhochziehens gehen könnte. Eine Abqualifizierung all jener, bei denen nicht die Kreuzestheologie im Zentrum steht, rieche ich schon bei geringstem Anlass. Und solche Superlative wie "einzig" lassen mich sofort anspringen.

 

Wahrscheinlich handelt es sich um eine Überempfindlichkeit. Aber nach vielen Jahren Benedikt (die letzte Zeit von Johannes Paul rechne ich auch unter Benedikt) habe ich einfach vom Mauernhochziehen so dermaßen die Schnauze voll, dass ich lieber auch den geringsten Verdachtsspuren folge.

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@ Mecky: Was ich an Deiner Argumentation nicht verstehe: Du scheinst zu unterstellen, dass man, wenn man das Kreuz als "Primärschlüssel" ansieht, jeden Gesprächspartner, jeden Menschen in Not, jeden Hilfesuchenden mit der Geschichte von Jesu Tod behelligen müsste.

 

Das ist nicht der Fall. Man muss überhaupt niemanden mit irgendwelchem christlichen Zeugs behelligen, wenn man aus dem Glauben handeln und sprechen will.

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und der gang nach vorne zur lesung ist dann die "auferstehung"?

:unsure:

Nein. Vielleicht kann er ein Ausdruck davon sein.

Aber Auferstehung ist so viel mehr. Was an neuem Leben entstehen kann, wenn jemand seinen Weg so gut er es versteht, geht, mit dem Willen, keine Gewalt anzuwenden, mit dem Willen, selbst nicht das Leben anderer zu zerstören, und dabei - wenn es notwendig wird, den Schutz für das eigene Leben loslässt, das können wir doch allerhöchstens ahnen.

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und der gang nach vorne zur lesung ist dann die "auferstehung"?

:unsure:

Nein. Vielleicht kann er ein Ausdruck davon sein.

Aber Auferstehung ist so viel mehr. Was an neuem Leben entstehen kann, wenn jemand seinen Weg so gut er es versteht, geht, mit dem Willen, keine Gewalt anzuwenden, mit dem Willen, selbst nicht das Leben anderer zu zerstören, und dabei - wenn es notwendig wird, den Schutz für das eigene Leben loslässt, das können wir doch allerhöchstens ahnen.

hinter dem ausdruck, hinter dem symbol, hinter dem bild von tod und auferstehung steckt auch ganz real etwas tatsächliches, etwas sich täglich millionenfach wiederholendes.

 

aber verklicker doch mal einem ungläubigen, dem es egal ist ob er vorne in der kirche sitz/steht, er geht gar nicht erst hin. verklicker ihm kreuzestheologie zur bewältigung seiner probleme.

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... habe ich einfach vom Mauernhochziehen so dermaßen die Schnauze voll, dass ich lieber auch den geringsten Verdachtsspuren folge.

Das führt dann in eine andere Form von Enge - nicht die der Mauern, aber...
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aber verklicker doch mal einem ungläubigen, dem es egal ist ob er vorne in der kirche sitz/steht, er geht gar nicht erst hin. verklicker ihm kreuzestheologie zur bewältigung seiner probleme.

 

Ich denke, ich kann sehr wohl vermitteln, was Kreuz und Auferstehung für mich heißt.

Das habe ich auch schon öfter geschrieben, auch in diesem Thread weiter vorne schon - und es i s t die zentrale Botschaft des Christentums aus meiner Sicht: die Hoffnung, das Vertrauen, die Erfahrung, dass Scheitern, Sterben, Leid, Tod, Zerstörung nicht das Ende ist. Dass es gut ist, nicht davon zu laufen vor dem, womit einen das Leben konfrontiert, dass es gut ist, nicht zu verbittern, nicht zu resignieren, dass es auch inmitten scheinbar unbewältigbarer Probleme immer noch die Verheißung gibt, dass neues Leben aus den Trümmern wachsen kann und die Erfahrung anderer Menschen, dass es wirklich so ist.

 

Nicht jeder kann und will das zu jeder Zeit hören, bei manchen ist auch das Misstrauen größer ist als das Vertrauen - das ist wahr. Aber ich für mich habe es als Hoffnung bei mir. Und ich kann von dieser Hoffnung sprechen und es zumindest als mögliche Hoffnung anbieten, wenn ich sehe, dass jemand es brauchen kann.

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aber verklicker doch mal einem ungläubigen, dem es egal ist ob er vorne in der kirche sitz/steht, er geht gar nicht erst hin. verklicker ihm kreuzestheologie zur bewältigung seiner probleme.

 

Ich denke, ich kann sehr wohl vermitteln, was Kreuz und Auferstehung für mich heißt.

Das habe ich auch schon öfter geschrieben, auch in diesem Thread weiter vorne schon - und es i s t die zentrale Botschaft des Christentums aus meiner Sicht: die Hoffnung, das Vertrauen, die Erfahrung, dass Scheitern, Sterben, Leid, Tod, Zerstörung nicht das Ende ist. Dass es gut ist, nicht davon zu laufen vor dem, womit einen das Leben konfrontiert, dass es gut ist, nicht zu verbittern, nicht zu resignieren, dass es auch inmitten scheinbar unbewältigbarer Probleme immer noch die Verheißung gibt, dass neues Leben aus den Trümmern wachsen kann und die Erfahrung anderer Menschen, dass es wirklich so ist.

 

Nicht jeder kann und will das zu jeder Zeit hören, bei manchen ist auch das Misstrauen größer ist als das Vertrauen - das ist wahr. Aber ich für mich habe es als Hoffnung bei mir. Und ich kann von dieser Hoffnung sprechen und es zumindest als mögliche Hoffnung anbieten, wenn ich sehe, dass jemand es brauchen kann.

auch unseren hardcore-atheisten?

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