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Die erste Predigt des Papstes


Claudia-Jutta

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Wenn einem der Gekreuzigte peinlich wird, braucht man sich allerdings um Menschennähe keine Gedanken mehr zu machen. Ich gehe mal davon aus, dass Johannes nicht zu dieser Sorte gehört. Er verschweigt ja auch nicht wirklich - wie Du so richtig gesagt hat: Damals war ja das realistische Bild von Kreuzigung so bekannt, dass man da gar nichts verschweigen konnte. Er verschweigt nicht, sondern er setzt eben einen anderen Akzent.

 

Nicht: Die Kreuzigung ist der Verstehensschlüssel für die Gesandtschaft.

Sondern: Man kann die Kreuzigung nur als einen Teil der Sendung Jesu sehen.

 

Insofern kann man sagen: Johannes stellt die markinische und matthäische Version geradezu auf den Kopf.

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Bisher ist jedenfalls faststellbar, daß die Predigten die vielgepriesene Armut umsetzen - intellektuelle Armut.... seufz

 

Es ist halt wieder der Normalfall eingetreten, und vielleicht verstehen das 99,9% der Katholiken sogar besser.

Wenn Du von Bild-Lesern ausgehst *duck und weg*

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"...Dienst.....,der seinen leuchtenden Höhepunkt am Kreuz hat"

wie soll, wie kann ich diesen satz in seinem zusammenhang einem echten ossi erklären?

Versuch es erst mal bei den atheistischen und agnostischen Schreibern dieses Forums.

Wir zwei beide wissen, dass dies wahrscheinlich nicht klappt. Oder?

 

Ich glaube, dass dies nicht ganz unmöglich ist. Aber es wäre ein laaaanger Weg. Ein Weg, der zudem viel Vertrauen und Hinhören braucht. Also vielleicht doch unmöglich.

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"...Dienst.....,der seinen leuchtenden Höhepunkt am Kreuz hat"

wie soll, wie kann ich diesen satz in seinem zusammenhang einem echten ossi erklären?

Versuch es erst mal bei den atheistischen und agnostischen Schreibern dieses Forums.

Wir zwei beide wissen, dass dies wahrscheinlich nicht klappt. Oder?

 

Ich glaube, dass dies nicht ganz unmöglich ist. Aber es wäre ein laaaanger Weg. Ein Weg, der zudem viel Vertrauen und Hinhören braucht. Also vielleicht doch unmöglich.

also ein satz, ein satzteil für eingeweihte.

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ich will aber auch ganz normal leben und dieses leben genießen. franz sieht nicht aus als ob er für mich anderes will. arbeit ja, das lass ich noch gelten.

Es ist ja auch ganz klar, dass Jesus einmal für alle gestorben ist und wir keineswegs aufgerufen sind es ihm bis zum Kreuzopfer nachzumachen. Dann wär es ja sinnlos gewesen. Dass wir nach der Sache mit dem Kreuz befreit sind, ist Anlass zur Freude, auch deswegen die Lichtmetapher.

 

Wir sollen ihm aber schon nachfolgen, indem wir transparent für Gottes Willen werden. Dass wir dabei das Leben nicht genießen können, ist ein Trugschluss. Es geht eigentlich weniger um Selbstaufgabe als vielmehr um Selbstfindung. Nicht um Selbstkasteiung, um das böse böse Fleisch zu zähmen, sondern um Erkennen des wirklichen Reichtums menschlicher Existenz, die Gotteskindschaft, zu der es gilt zu stehen und die froh macht und das Leben erst richtig genießen lässt, weil sie Grund ist das Leben anzunehmen und trösten kann, wenn das Leben mal härter zuschlägt.

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also ein satz, ein satzteil für eingeweihte.

Ganz klar, ja. Formelhaft und mit Jahrhunderten mystischer und anderer Traditionen im Hintergrund. Wer verstehen will (egal was, ob Kernphysik oder Christentum), muss sich schon etwas anstrengen. So ist das halt. (Wobei das Formelhafte an manch christlicher Ausdrucksweise mich durchaus oft ärgert, ich finde, dass es viel neues Reden braucht. Zwar hat es seinen Reiz, mit einer Formel ein ganzes Universum an Spiritualität aufzurufen, aber um einen Kerngedanken in einer Rede oder Predigt klarzumachen, ist vermutlich oft auch weniger mehr.)

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Bisher ist jedenfalls faststellbar, daß die Predigten die vielgepriesene Armut umsetzen - intellektuelle Armut.... seufz

 

Es ist halt wieder der Normalfall eingetreten, und vielleicht verstehen das 99,9% der Katholiken sogar besser.

Wenn Du von Bild-Lesern ausgehst *duck und weg*

 

 

Nun, der Prozentsatz, der nicht mal Bild (oder analoges in seiner Sprache) lesen könnte, dürfte hoch sein. - Wir können uns doch mit den gedruckten Texten des alten Papstes noch einige Zeit trösten.

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Was glaubst Du, was ich tue (nimm die nicht gedruckten ruhig dazu). ;)

 

 

Ich war nackt und ihr habt mich nicht bekleidet, schließt allerdings auch geistige Nackerpatzln ein. Nicht umsonst zählt "Unwissende belehren" zu den Werken der Barmherzigkeit. :ninja:

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also ein satz, ein satzteil für eingeweihte.

Ganz klar, ja. Formelhaft und mit Jahrhunderten mystischer und anderer Traditionen im Hintergrund. Wer verstehen will (egal was, ob Kernphysik oder Christentum), muss sich schon etwas anstrengen. So ist das halt. (Wobei das Formelhafte an manch christlicher Ausdrucksweise mich durchaus oft ärgert, ich finde, dass es viel neues Reden braucht. Zwar hat es seinen Reiz, mit einer Formel ein ganzes Universum an Spiritualität aufzurufen, aber um einen Kerngedanken in einer Rede oder Predigt klarzumachen, ist vermutlich oft auch weniger mehr.)

verstehen heißt für mich primär gefühlsmäßig verstehen. dazu kann ich kommen nach mehrhundertjährigem kognitiven lernen oder mit einer bildersprache die wie jedes lernen auf bekannten, auf schon verstandenen bildern aufsetzt. also brauche ich bilder, verdichtung aus dem bekannten täglichen leben und keine hochsprache.

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Was glaubst Du, was ich tue (nimm die nicht gedruckten ruhig dazu). ;)

 

 

Ich war nackt und ihr habt mich nicht bekleidet, schließt allerdings auch geistige Nackerpatzln ein. Nicht umsonst zählt "Unwissende belehren" zu den Werken der Barmherzigkeit. :ninja:

 

 

Ja schon, doch wie sag ichs einem Kinde? - Ähnliches fragt Helmut ja nebenan auch.

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Solche "Satzteile für Eingeweihte" bergen natürlich immer das Risiko, zwangsläufig missverstanden zu werden.

Man führt die Nichteingeweihten geradezu ins Missverständnis hinein.

 

"Mariä Heimsuchung", "Eingeborener Sohn", "unbefleckte Empfängnis", "mea maxima culpa" sind weitere Beispiele. Klingt fast so, als wolle die Kirche, die solche missverständlichen Ausdrücke vielfach verwendet, es geradezu darauf anlegen würde, Menschen in die Irre zu führen.

 

Immerhin hat die Sache auch was Witziges. Wenn irgendwann Atheisten darüber spotten sollten, dass Jesus am Kreuz einen leuchtenden Höhepunkt hatte, darf man sich dann nicht wundern. Das muss nicht einmal böse gemeint sein, es kann auch einfach witzig sein.

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Was glaubst Du, was ich tue (nimm die nicht gedruckten ruhig dazu). ;)

 

 

Ich war nackt und ihr habt mich nicht bekleidet, schließt allerdings auch geistige Nackerpatzln ein. Nicht umsonst zählt "Unwissende belehren" zu den Werken der Barmherzigkeit. :ninja:

 

 

Ja schon, doch wie sag ichs einem Kinde? - Ähnliches fragt Helmut ja nebenan auch.

Mein Problem? Bin ich Papst? Wenn er dazu nicht in der Lage ist, dann soll er halt beim Moralgebläse bleiben.

Wenn Helmut sich ein bisschen anstrengt, findet er sicher auch da etwas, was er nicht versteht. Ingesamt scheint es mir aber um einiges gehaltvoller, informativer und verständlicher

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Sooo sachlich nun auch wieder nicht.

Aber immerhin gibt es bei ihm keine Heimsuchung und keinen leuchtenden Höhepunkt.

 

Die Passion ist bei Markus sehr ausführlich - klar, sie ist auch sein Zentralthema. Aber glücklicherweise macht auch er aus dem Leidensgeschehen Jesu kein Tatsachenprotokoll. Das hat er Mel Gibson überlassen, der sich in "the Passion" an einem solchen protokollarischen Bericht versuchen wollte: "als ob wir mit der Kamera dabei gewesen wären." Der Versuch ist nicht nur grandios an Recherchefehlern gescheitert. Es kommt durch den vermeintlichen Sachlichkeitswahn dabei nur zu einer exzessiven Darstellung von Gewalt und Schmerz, die mit "die letzten 300" oder ähnlichen Filmen konkurrieren kann. Ob das die richtige Botschaft ist? Ob es wirklich darum ging, dass Jesus Weltmeister in allen Leidensdisziplinen wurde?

 

Alle Evangelien (inklusive übrigens der zeitgenössischen Literatur, in der Kreuzigungen äußerst knapp geschildert wurden) hatten eine völlig andere Herangehensweise. Auch das Markusevangelium. Und das, obwohl hier das Kreuz, das Leiden und die Vernichtung der Existenz nun wirklich im Zentrum stehen.

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ich hatte mich bereits angestrengt, oder zum finden eher doch nicht. jedenfalls fand ich den verständnislosen höhepunkt. mir drängt sich der eindruck auf, dass ich nicht der einzige mit mangelndem verständnis bin, aber einer der wenigen, die diesen mangel ausgleichen wollen.

 

bei papst franz setze ich sein eigenes verständnis voraus. aber wiederum bei anderen könnte es auch plappern sein.

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Hey Frank, danke für diese Frage! Die macht mir grad klar, wie sehr sich meine Einstellung dazu verändert hat.

 

Ich frage mich, wenn ich euren Disput so lese: Musste es ein qualvoller Tod am Kreuz sein oder hätte es nicht auch was anderes sein können. Stellen wir uns einmal vor Jesus wäre vom Autobus überrollt worden und *zack* auf der stelle Tot. Und danach die Auferstehung... Würde das der Auferstehung den Wert nehemen? Ich denke nicht! Auch dann wäre die Botschaft von Jesu sterben und auferstehen die FRohe Botschaft: "Hey, nach dem Tod ist nicht alles vorbei!" oder wie es bei Monthy Phyton heisst: "Always look on the bright site of life!"

Bis vor einiger Zeit hätte ich da absolut zugestimmt. Hätte gesagt, wie Jesus gestorben ist, ist Nebensache. Ich glaube aber inzwischen, dass es zum einen ganz wesentlich ist, dass Jesus für etwas/jemanden gestorben ist, und dass er nicht versucht hat, es sich leicht zu machen. Das wäre bei einem Unfall oder Herzinfarkt einfach nicht gegeben. Für mich ist „Auferstehung“ irgendwie nicht mehr mit jedem x-beliebigen Tod denkbar. Ich weiß nicht recht, wie ich sagen soll… Mir ist das zu einfach, wenn du die Frohe Botschaft „Hey mit dem Tod ist nicht alles vorbei!“ Vom Kreuzestod, von der Hingabe, von der Aufopferung trennst.

 

Der Qualvolle Kreuzestod hat für mich eine genz andere Botschaft und wegen dieser war er so wichtig: Wer qualvoll am Kreuz stirbt kennt die Schei++der Welt und egal durch welche Schei++e ich gehe: Jesus ging schon vor mir durch... Diese Botschaft macht auch nur mit Ostern Sinn. Was brächte es zu wissen das Jesus schon vor mir durch die Schei++e gegangen ist wäre Ostern nicht? Nichts ausser das wir beide; Jesus und ich, die gleiche braune stinkende Masse an den Hacken haben. Mit Ostern wird alles wieder rein und wohlduftend, mit Ostern wird alles wieder gut.

Kann man so sehen, dass dieser qualvolle Tod, nicht für die Auferstehung „nötig“ war, sondern nur dafür die Solidarität mit den Leidenden zu zeigen. Dieser Aspekt der Solidarität Gottes mit uns Menschen (er wird Mensch und leidet als Mensch), ist mir zwar auch sehr wichtig, aber es ist m. E. eben nicht der einzige Aspekt.

 

In meinen Augen gehört zur Botschaft Jesu eben auch ganz entscheidend dazu, dass Auferstehung nur möglich ist, mit Hingabe. Wenn man versucht, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, und immer wegläuft, wenns brenzlig wird, dann ist das Reich Gottes ziemlich fern.

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Kreuz ohne Auferstehung ist nur Tod. Auferstehung ohne Kreuz nicht möglich.

Auferstehung ohne Kreuz ist nicht möglich.

Was soll das bedeuten? Gott kann Tote nur durch das Kreuz auferwecken? Warum denn dies?

 

Ich glaube, dass Gott nach eigenem Willen auferwecken kann. Er kann Gekreuzigte auferwecken. Ich persönlich hoffe vor allem, dass er ungekreuzigte Herzinfarktpatienten auferwecken kann, denn dieses Risiko erscheint mir für mich selbst am wahrscheinlichsten. Er kann auch Krebs-Sterbende auferwecken. Er kann auch den ungekreuzigten Johannes Paul II auferwecken.

 

Wie willst Du die Behauptung, dass Gott ohne das Kreuz nicht ewiges Leben schenken kann, begründen?

Ach Mecky, du stellst dich doch sonst nicht so an! Warum nimmst du das Kreuz ohne das Auferstehung nicht möglich ist, so wörtlich? Ein Herzinfarktpatient kann doch auch ein ziemliches Kreuz zu tragen gehabt haben. Wenn es dabei tatsächlich um die konkrete Todesart gehen soll, dann bin ich ganz bei dir und glaube nicht, dass nur diejenigen „ewiges Leben“ haben, die tatsächlich an einem Kreuz hängend gestorben sind. Nur hab ich sowas überhaupt noch nie gehört. (Du argumentierst da irgendwie grad ein bisschen wie manche unserer Atheisten.) Was ich aber sehr wohl glaube, ist, dass es Gott nicht möglich ist, uns aufzuerwecken, wenn wir unser ganzes Leben lang weglaufen und dem Leid und dem Schmerz (dem Kreuz) ausweichen wollen.

 

Wie Franziskus das sieht, weiß ich nicht und interessiert mich auch nur am Rande, aber hinter so einem Denken „ohne das Kreuz geht es nicht“, muss ganz sicher nicht zwangsläufig eine leidverherrlichende Einstellung stecken.

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Sooo sachlich nun auch wieder nicht.

Aber immerhin gibt es bei ihm keine Heimsuchung und keinen leuchtenden Höhepunkt.

 

Die Passion ist bei Markus sehr ausführlich - klar, sie ist auch sein Zentralthema. Aber glücklicherweise macht auch er aus dem Leidensgeschehen Jesu kein Tatsachenprotokoll. Das hat er Mel Gibson überlassen, der sich in "the Passion" an einem solchen protokollarischen Bericht versuchen wollte: "als ob wir mit der Kamera dabei gewesen wären." Der Versuch ist nicht nur grandios an Recherchefehlern gescheitert. Es kommt durch den vermeintlichen Sachlichkeitswahn dabei nur zu einer exzessiven Darstellung von Gewalt und Schmerz, die mit "die letzten 300" oder ähnlichen Filmen konkurrieren kann. Ob das die richtige Botschaft ist? Ob es wirklich darum ging, dass Jesus Weltmeister in allen Leidensdisziplinen wurde?

 

Alle Evangelien (inklusive übrigens der zeitgenössischen Literatur, in der Kreuzigungen äußerst knapp geschildert wurden) hatten eine völlig andere Herangehensweise. Auch das Markusevangelium. Und das, obwohl hier das Kreuz, das Leiden und die Vernichtung der Existenz nun wirklich im Zentrum stehen.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich diese Sichtweise, Markus hätte hauptsächlich die Passion im Sinn, nie nachvollziehen konnte. Immerhin erfand er die Gattung Evangelium, ohne ihn und die anderen Evangelisten würden wir vom historischen Jesus noch weniger wissen, als uns Bultmann einst zugestand.

Ich denke, er schrieb gegen doketistische Tendenzen, die die Realität Jesu insbesondere im Hinblick auf dessen Tod auflösen wollten.

Die unterschiedlichen Bemühungen, dem Tod Jesu Sinn abzugewinnen, sind notwendig. Es war nach allgemeiner Auffassung kein "Unfall". Eine Sichtweise wäre es, im Leiden des Herrn das Leiden der Welt wiederzuerkennen und der Tatsache ins Auge zu sehen, dass das erhoffte Heil transzendent ist - immanente Heilserwartungen scheitern, wer hat hier vom Obamafaktor gesprochen?

Der gilt übrigens nicht nur für den Papst, sondern auch für Jesus. Man könnte es auch Murphys Gesetz für Messiase nennen.

Wäre Jesus im Bett gestorben, dann hätte ihn auch der Obamafaktor erreicht.

Woher die Jünger den Glauben nahmen, dass ausgerechnet der Gekreuzigte, mehrfacher Obamafaktor, von Gott bestätigt wurde?

Aber dann muss man das Kreuz ins Gesamtkonzept Erlösung integrieren.

Und da leistet Markus einen wertvollen Beitrag, konzipiert die Passion auf die zentralen Fragen hin, zwingt seine Leser, sich den scheiternden Jesus genau anzuschauen und der Tatsache ins Auge, dass Jesus nach den Maßstäben dieser Welt ein Verlierer war, ein Opfer.

Und ausgerechnet ihn bestätigt Gott.

Und das ist die Story.

bearbeitet von nannyogg57
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also ein satz, ein satzteil für eingeweihte.

 

"Heute feiern wir zusammen mit dem Fest des heiligen Josef die Amtseinführung des neuen Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri – ein Amt, das auch Macht beinhaltet. Gewiss, Jesus Christus hat Petrus Macht verliehen, aber um was für eine Macht handelt es sich? Auf die dreifache Frage Jesu an Petrus über die Liebe folgt die dreifache Aufforderung: Weide meine Lämmer, weide meine Schafe. Vergessen wir nie, dass die wahre Macht der Dienst ist und dass auch der Papst, um seine Macht auszuüben, immer mehr in jenen Dienst eintreten muss, der seinen leuchtenden Höhepunkt am Kreuz hat;..."

 

Ich denke nicht, dass man "eingeweiht" sein muss, um das zu verstehen.

 

Der Satzteil ist ja - wie du sagst - Teil eines Satzes bzw. eines Gedankens. Franziskus überlegt sich, wie er richtig umgehen kann/soll mit der Macht, die ihm das Papstamt verleiht. Und findet Antwort bei dem Auftrag, den der auferstandene Jesus dem Petrus gegeben hat: "Weide meine Schafe!"

Das ist wieder das Thema des Hütens, das er bei Josef gefunden hat und das sich als Frage und Thema durch die ganze Bibel zieht. Hier, am Ende des Johannnesevangeliums findet die Frage, die Kain ganz am Anfang der Bibel stellt ("Bin ich der Hüter meines Bruders?") seine unmissverständliche Antwort: Wer Jesus liebt und ihm nachfolgen will, kann sie nur mit Ja! beantworten.

 

Die Johannesstelle zeigt auch, womit dieser Auftrag (und das freiwillige Ja dazu) verbunden ist: "Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und hinbringen, wohin du nicht willst." Hüten bedeutet, verfügbar zu sein für das, was gebraucht wird, sich gürten und führen zu lassen, auch an Orte, an die man lieber nicht hin möchte.

Im Johannesevangelium wird das mit dem Martyrertod von Petrus verknüpft "Dies aber sagte er, um anzudeuten, mit welchem Tod er Gott verherrlichen sollte." Auch bei Petrus also: sich ganz in den Dienst der Liebe zu stellen, heißt wirklich dienen, heißt wirklich alle eigenen Wünsche loszulassen und kann im Extremfall bedeuten, das eigene Leben zur Verfügung zu stellen. Wenn man das alles konsequent denkt und in einem langen Leben ("da du aber alt geworden bist") lernt, das auch zu leben, kann das Kreuz wirklich zum letzten und eindeutigsten (auch strahlenden) Höhepunkt eines solchen dienenden Hütens werden. Bei Jesus wurde er es. Bei Petrus vermutlich auch.

 

Ich denke nicht, dass man "eingeweiht" sein muss, um das zu verstehen.

Was wahrscheinlich da sein muss, ist die Bereitschaft zu lernen, was lieben (bzw. "hüten") und "sich gürten und führen zu lassen" ganz konkret in dem Leben, das einer lebt, bedeutet. So tun zu wollen, ist aber eine Entscheidung, die jeder nur für sich selbst treffen kann und das werden Ossis genauso sein wie Atheisten (und viele Christen nicht).

Ossis und Atheisten werden wahrscheinlich eine andere Sprache dafür gefunden haben, aber sie werden auch diese biblisch/kirchliche Sprache verstehen, wenn es ihnen wichtig ist.

Für jemanden, der sein Leben ganz anders, nach anderen Werten, gestalten will, wird es aber wohl eine Floskel bleiben müssen.

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also ein satz, ein satzteil für eingeweihte.

 

"Heute feiern wir zusammen mit dem Fest des heiligen Josef die Amtseinführung des neuen Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri – ein Amt, das auch Macht beinhaltet. Gewiss, Jesus Christus hat Petrus Macht verliehen, aber um was für eine Macht handelt es sich? Auf die dreifache Frage Jesu an Petrus über die Liebe folgt die dreifache Aufforderung: Weide meine Lämmer, weide meine Schafe. Vergessen wir nie, dass die wahre Macht der Dienst ist und dass auch der Papst, um seine Macht auszuüben, immer mehr in jenen Dienst eintreten muss, der seinen leuchtenden Höhepunkt am Kreuz hat;..."

 

Ich denke nicht, dass man "eingeweiht" sein muss, um das zu verstehen.

 

Der Satzteil ist ja - wie du sagst - Teil eines Satzes bzw. eines Gedankens. Franziskus überlegt sich, wie er richtig umgehen kann/soll mit der Macht, die ihm das Papstamt verleiht. Und findet Antwort bei dem Auftrag, den der auferstandene Jesus dem Petrus gegeben hat: "Weide meine Schafe!"

Das ist wieder das Thema des Hütens, das er bei Josef gefunden hat und das sich als Frage und Thema durch die ganze Bibel zieht. Hier, am Ende des Johannnesevangeliums findet die Frage, die Kain ganz am Anfang der Bibel stellt ("Bin ich der Hüter meines Bruders?") seine unmissverständliche Antwort: Wer Jesus liebt und ihm nachfolgen will, kann sie nur mit Ja! beantworten.

 

Die Johannesstelle zeigt auch, womit dieser Auftrag (und das freiwillige Ja dazu) verbunden ist: "Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und hinbringen, wohin du nicht willst." Hüten bedeutet, verfügbar zu sein für das, was gebraucht wird, sich gürten und führen zu lassen, auch an Orte, an die man lieber nicht hin möchte.

Im Johannesevangelium wird das mit dem Martyrertod von Petrus verknüpft "Dies aber sagte er, um anzudeuten, mit welchem Tod er Gott verherrlichen sollte." Auch bei Petrus also: sich ganz in den Dienst der Liebe zu stellen, heißt wirklich dienen, heißt wirklich alle eigenen Wünsche loszulassen und kann im Extremfall bedeuten, das eigene Leben zur Verfügung zu stellen. Wenn man das alles konsequent denkt und in einem langen Leben ("da du aber alt geworden bist") lernt, das auch zu leben, kann das Kreuz wirklich zum letzten und eindeutigsten (auch strahlenden) Höhepunkt eines solchen dienenden Hütens werden. Bei Jesus wurde er es. Bei Petrus vermutlich auch.

 

Ich denke nicht, dass man "eingeweiht" sein muss, um das zu verstehen.

Was wahrscheinlich da sein muss, ist die Bereitschaft zu lernen, was lieben (bzw. "hüten") und "sich gürten und führen zu lassen" ganz konkret in dem Leben, das einer lebt, bedeutet. So tun zu wollen, ist aber eine Entscheidung, die jeder nur für sich selbst treffen kann und das werden Ossis genauso sein wie Atheisten (und viele Christen nicht).

Ossis und Atheisten werden wahrscheinlich eine andere Sprache dafür gefunden haben, aber sie werden auch diese biblisch/kirchliche Sprache verstehen, wenn es ihnen wichtig ist.

Für jemanden, der sein Leben ganz anders, nach anderen Werten, gestalten will, wird es aber wohl eine Floskel bleiben müssen.

da ich mich halb[ein]geweiht fühle, kann ich diese gedanken nachvollziehen. aber der apostelauftrag "geht hin zu allen völkern" heißt für mich auch:sprecht die sprache dieser völker.

 

es heißt nicht für die völker: lernt die sprache der apostel.

 

eine logische, eine sequentielle sprache wird das nicht leisten können. die nötigen bilder einer bildersprache müssen aus dem leben der angesprochenen kommen. dazu muß der apostel sich auf das leben der angesprochenen einlassen.

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da ich mich halb[ein]geweiht fühle, kann ich diese gedanken nachvollziehen. aber der apostelauftrag "geht hin zu allen völkern" heißt für mich auch:sprecht die sprache dieser völker.

 

es heißt nicht für die völker: lernt die sprache der apostel.

 

eine logische, eine sequentielle sprache wird das nicht leisten können. die nötigen bilder einer bildersprache müssen aus dem leben der angesprochenen kommen. dazu muß der apostel sich auf das leben der angesprochenen einlassen.

Es passen nicht alle Bilder für jeden zu jeder Zeit. Jemand, für den dieses Bild wichtig ist, wird es verstehen. Wenn er es nicht versteht, kann es vielleicht auch zum Ärgernis und damit zur Herausforderung werden. Und wenn nicht, ist es kein Drama, dann ist es für sein Leben wahrscheinlich (zumindest im Moment) nicht wichtig,
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da ich mich halb[ein]geweiht fühle, kann ich diese gedanken nachvollziehen. aber der apostelauftrag "geht hin zu allen völkern" heißt für mich auch:sprecht die sprache dieser völker.

 

es heißt nicht für die völker: lernt die sprache der apostel.

 

eine logische, eine sequentielle sprache wird das nicht leisten können. die nötigen bilder einer bildersprache müssen aus dem leben der angesprochenen kommen. dazu muß der apostel sich auf das leben der angesprochenen einlassen.

Es passen nicht alle Bilder für jeden zu jeder Zeit. Jemand, für den dieses Bild wichtig ist, wird es verstehen. Wenn er es nicht versteht, kann es vielleicht auch zum Ärgernis und damit zur Herausforderung werden. Und wenn nicht, ist es kein Drama, dann ist es für sein Leben wahrscheinlich (zumindest im Moment) nicht wichtig,

ich kann damit gut leben. die schlußfolgerung heißt selbstevangelisation. das heißt aber auch in letzter konsequenz: jesus ist für alle gestorben.

 

ansonsten wird gott zu jenem monster, wie ihn manche atheisten bildhaft beschreiben.

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Wenn Helmut sich ein bisschen anstrengt, findet er sicher auch da etwas, was er nicht versteht. Ingesamt scheint es mir aber um einiges gehaltvoller, informativer und verständlicher[/url]

Klar Benedikt als Muster der Verständlichkeit...nur leider war immer wieder das Bemühen notwendig, das auszubügeln, was er in seiner "Verständlichkeit" gesagt hat....

Wie war das doch gleich? Mohammed der nichts Anständiges gebracht hat....die indianische Bevölkerung Südamerikas die nur darauf gewartet hat, dass ihr die Spanier das Christentum bringen...usw usw.

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ich kann damit gut leben. die schlußfolgerung heißt selbstevangelisation.

Das versteh ich nicht.

 

das heißt aber auch in letzter konsequenz: jesus ist für alle gestorben.

 

ansonsten wird gott zu jenem monster, wie ihn manche atheisten bildhaft beschreiben.

Ich sehe das Geschehen rund um Christus (und jedes Tun und Sein jedes Menschen) in jedem Fall als etwas, das für alle Menschen und die ganze Schöpfung Bedeutung hat.

Die Welt der Beziehungen und der Werte ist nicht gespalten und aufgeteilt.

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Wenn Helmut sich ein bisschen anstrengt, findet er sicher auch da etwas, was er nicht versteht. Ingesamt scheint es mir aber um einiges gehaltvoller, informativer und verständlicher[/url]

Klar Benedikt als Muster der Verständlichkeit...nur leider war immer wieder das Bemühen notwendig, das auszubügeln, was er in seiner "Verständlichkeit" gesagt hat....

Wie war das doch gleich? Mohammed der nichts Anständiges gebracht hat....die indianische Bevölkerung Südamerikas die nur darauf gewartet hat, dass ihr die Spanier das Christentum bringen...usw usw.

Und vergiss die Kondome nicht. *gähn*

War schon schwierig, diese langen Texte.

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