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Neues von Papst Franziskus


Der Geist

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Bisher dachte ich, du bist überzeugter Atheist. Dürfen die jetzt auch schon in den Glaubensgesprächen schreiben, weil sonst niemand hier postet?

Nicht-Katholiken dürfen mit besonderer Erlaubnis der Foren-Moderation dann in den Glaubensgesprächen schreiben, wenn sie inhaltlich Wichtiges zu Glaubensthemen beizutragen haben, und das mit dem nötigen Respekt vor dem Glauben der User hier. Das tue ich, wenn auch selten, und im Allgemeinen äußere ich mich hier auch nur zu theologischen Fachthemen.

 

Es war aber mein Respekt vor dem katholischen Glauben und vor dem Papst, der mich dazu gebracht hat, dir auf ein nach meinem Gefühl respektloses Posting hier in den Glaubensgesprächen zu antworten. Was ich nun nicht tun werde, ist, mit ausgerechnet dir ausgerechnet hier über Katholischsein und Respekt zu diskutieren. Ich bitte also um Verständnis dafür, dass ich mich dazu in den Glaubensgesprächen nicht weiter äußern werde.

 

Alfons

 

 

 

Das war dein Posting:

 

Eine neue Verschwörungstheorie! Der Papst wird erpresst!

Von wem? Al Kaida? Atheistische Internationale? Weltjudentum?

Aber wenn man es recht bedenkt - kaum war er im Amt, reiste Franziskus nach Lampedusa, um dort Wirtschaftsflüchtlinge überwiegend islamischen Glaubens zu begrüßen! Und kurz darauf hat er einer muslimischen Verbrecherin in Füße gewaschen. Wenn das keine Beweise sind!

 

Das war Spott und Sich-Lustigmachen. Das nahm weder mein Hauptthema auf, noch hat es mein "Nebenthema" respektvoll behandelt. Du hast mir Motive unterstellt, die ich nicht habe, und diese dazu noch ad absurdum geführt. Und jetzt behauptest du, es sei aus "Respekt" geschehen? Man kann aus Respekt anständig auf ein Post antworten, dessen Inhalte man nicht teilt. Wenn man intelligent ist, und das bist du. Man kann respektvollen Umgang von Spott unterscheiden, wenn man menschlich gebildet ist, und das bist du.

Erwarte also nicht, dass dein Beitrag in die Abteilung "heldenhafte Verteidigung des katholischen Glaubens und des Papstes" eingereiht wird.

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In einem Jahr mit so vielen getöteten, gejagten, gefolterten Christen auf die Idee zu kommen, zu Weihnachten den Kurialen Trascherei und mangelnde Spiritualität vorzuwerfen ... auf die Idee muss man erst mal kommen. Als würde man einen Grund für den Hass gegen Christen liefern wollen ("Seht ihr, der Papst sagt selbst, die Geistlichen und Christen sind nicht wirklich gute Menschen!") Vielleicht wurde der Papst erpresst: falls nicht von ihm harsche Kritik an den eigenen Leuten kommt, werden noch mehr Christen leiden müssen?

Ich denke auch nicht, dass eine Ansprache vor Weihnachten der richtige Ort ist, um dreckige Wäsche zu waschen.

Und ich vermute, dass Du das mit der Erpressung eher als abwegige und flapsige Bemerkung gemeint hast.

Und Alfons hat Deinem Flapsen noch eins draufgesetzt.

Und ebenso flapsig sag ich jetzt: "Und trotzdem wird das christliche Abendland nicht untergehen. Zumindest nicht aus diesem Grunde."

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Als katholischer Christ werde ich mich jetzt mental auf Weihnachten, und die Geburt Jesus Christi vorbereiten. Soviel Zeit muss sein. Wenn Ihr Euch zanken möchtet, dann verschiebt das bitte nach Weihnachten. Herzlichen Dank für Euer Verständnis. Nach Weihnachten wird der Thread wieder geöffnet. Versprochen!

 

Bis dahin: Allen eine gesegnete Weihnachten!

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Am Tag nach der Rede: Das große Schweigen

 

Ein paar Deutungsversuche unternehmen:

 

Kard. Lajolo(ehem. Nuntius in Deutschland):

[Frage:] Will the reforms under way at the moment be enough?

 

[Lajolo:]'it is useful for ecclesiastical institutions to become simpler and more efficient but there are men whose hearts are known to be a mess within them.

 

Pater Hagenkord (domradio.de)

Reform beginnt nicht bei den Strukturen, sondern dadurch, dass wir uns ändern. Ich glaube, das ist die alles verbindende Botschaft, die er [der Papst] den Kurienmitarbeitern mitgegeben hat.

 

 

Tilmann Kleinjung (ARD):

Es sind die Beharrungskräfte, die in jedem Apparat wirken, der einem Reformprozess unterzogen wird. So gesehen wird aus der Weihnachtsansprache des Papstes ein Machtwort. Franziskus geht es nicht um Strukturreformen und Organigramme, sondern um die innere Einstellung seiner Mitarbeiter.

[...]

Gleichzeitig ist diese gründlich vorbereitete und ohne große Emotionen vorgetragene Rede auch ein Hilferuf. Der Papst braucht bei seiner Reform die Unterstützung der Weltkirche.

bearbeitet von mbo
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Das große Schweigen wird kippen. Hinter den Kulissen ist es sicherlich schon gekippt.

Für mich bleibt die Frage offen, ob Franziskus wusste, was er sich da angetan hat. Der Rückstoß wird ihn treffen. Und vieles wird am erbitterten Widerstand der Kritisierten scheitern.

Und nachdem er den Fehler gemacht hat, dies alles ausgerechnet vor Weihnachten anzusprechen, sind die Grenzen des Widerstands kaum mehr abzuschätzen. Da kocht's.

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Ich würde mich übrigens freuen, von Udalricus noch eine Antwort auf diesen Beitrag zu erhalten:

 

http://www.mykath.de/topic/31568-neues-von-papst-franziskus/?view=findpost&p=2058363

 

Dein Vergleich ist insofern schräg, als die Pharisäer und Schriftgelehrten nicht die engsten Mitarbeiter Jesu sind.

Wenn, dann sind das die Apostel.

Die hat er auch gelegentlich zusammengestaucht, allerdings intern und nicht coram publico.

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Aber es müssen ja nicht immer nur Geweihte sein. Warum sollten nicht auch Laien einen temporären Dienst in der Kurie leisten?

Soweit ich weiß sind die meisten Mitarbeiter der Kurie Laien. Nur die Spitzen sind mit (dreifach) geweihten Klerikern besetzt. Dafür könnte es allerdings auch kirchenrechtliche Gründe geben (ein Laie als Vorgesetzter eines Klerikers geht wohl nicht so einfach - Chryso?). Außerdem fürchte ich, daß auch ungeweihte Chefs entsprechende Allüren entwickeln könnten - schau dir doch mal Chefärzte an! (Ok, die vertreten nicht Gott bei liturgischen Handlungen, die sind in weißem Kittel selbst halb Gott ;) )

bearbeitet von Moriz
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da bin ich mir nicht sicher. nehmen wir an, in einer Art Robinson Situation wären genügend Menschen auf einer einsamen Insel gestrandet, um dort über mehrere Generationen zu überleben. An jedem Sonntag hätten sie sich als Christen zum Gebet versammelt und irgendwann hätten sie begonnen gemeinsam Eucharistie zu feiern, auch wenn kein Priester unter ihnen ist.

 

 

Der Jesus, im Himmel zur Rechten des Vaters thronend, schaut sich die Geschichte an, läßt den Hl Geist prüfen, ob da ein geweihter!!! Priester dabei ist. Nachdem dies nicht so ist, lehnt er sich in seinem Thron zurück und ist NICHT in Brot und Wein auf der Insel.

Das gab's doch schon mal, über Generationen, in Japan.

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Soweit ich weiß sind die meisten Mitarbeiter der Kurie Laien. Nur die Spitzen sind mit (dreifach) geweihten Klerikern besetzt. Dafür könnte es allerdings auch kirchenrechtliche Gründe geben (ein Laie als Vorgesetzter eines Klerikers geht wohl nicht so einfach - Chryso?).

 

Ein Laie als Vorgesetzter eines Klerikers geht grundsätzlich schon, nicht nur in Osnabrück. In den kurialen Behörden stellt sich hier eher die Frage, wie das mit der Ausübung von Potestats ist, das können nur Kleriker, und man braucht sie für viele Dekrete, wenn diese Rechtskraft erlangen sollen. Daher sind die Dikasterien überwiegend mit Klerikern besetzt, zumindest auf der "Sachbearbeiterebene" und darüber, Schreibkräfte und ähnliches gibt es hingegen kaum. Als vor einigen Jahren die erste Ordensfrau Subsekretaria der Ordenskongregation wurde, da war das eine ziemliche Sensation in Kanonistenkreisen, ebven weil hier die Ausübung von Potestast durch eine Frau zumindest in greifbare Nähe rückte, Mithin ist die überwiegende Zahl der kurialen Mitarbeiter geweiht.

 

Allerdings beschäftigt der Vartikan weit mehr Laien als Kleriker - Feuerwehr, Wachpersonal, Zivilverwaltung etc.

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Soweit ich weiß sind die meisten Mitarbeiter der Kurie Laien. Nur die Spitzen sind mit (dreifach) geweihten Klerikern besetzt. Dafür könnte es allerdings auch kirchenrechtliche Gründe geben (ein Laie als Vorgesetzter eines Klerikers geht wohl nicht so einfach - Chryso?).

 

Ein Laie als Vorgesetzter eines Klerikers geht grundsätzlich schon, nicht nur in Osnabrück. In den kurialen Behörden stellt sich hier eher die Frage, wie das mit der Ausübung von Potestats ist, das können nur Kleriker, und man braucht sie für viele Dekrete, wenn diese Rechtskraft erlangen sollen. Daher sind die Dikasterien überwiegend mit Klerikern besetzt, zumindest auf der "Sachbearbeiterebene" und darüber, Schreibkräfte und ähnliches gibt es hingegen kaum. Als vor einigen Jahren die erste Ordensfrau Subsekretaria der Ordenskongregation wurde, da war das eine ziemliche Sensation in Kanonistenkreisen, ebven weil hier die Ausübung von Potestast durch eine Frau zumindest in greifbare Nähe rückte, Mithin ist die überwiegende Zahl der kurialen Mitarbeiter geweiht.

 

Allerdings beschäftigt der Vartikan weit mehr Laien als Kleriker - Feuerwehr, Wachpersonal, Zivilverwaltung etc.

 

putzfrauen.

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Das gab's doch schon mal, über Generationen, in Japan.

Haben die in Japan tatsächlich eine Laienliturgie gefeiert? Ich weiß nur wenig über diese Reliktchristen der ersten Mission, aber davon habe ich noch nie gehört.

 

Was die Laien als "Vorgesetzte" angeht: Es gibt genau EINEN Kleriker, der ein Primat gegenüber seinen Brüdern im Amt trägt und das ist der Papst selbst. Alle anderen Institute und Einrichtungen sind NICHTS aus eigener Autorität sondern IMMER nur im Namen des Papstes tätig - eine Pointe, die etlichen Kurialen entfallen zu sein scheint.

 

Kein Bischof hat die geistliche Gewalt über einen Amtsbruder.

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Die hat er auch gelegentlich zusammengestaucht, allerdings intern und nicht coram publico.

woher weißt du dieses?

 

Von einem gewissen Matthäus:

Vom Herrschen und vom Dienen (Kapitel 20)
20 Damals kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Jesus und fiel vor ihm nieder, weil sie ihn um etwas bitten wollte.
21 Er fragte sie: Was willst du? Sie antwortete: Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen.
22 Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagten zu ihm: Wir können es.
23 Da antwortete er ihnen: Ihr werdet meinen Kelch trinken; doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die mein Vater diese Plätze bestimmt hat.
24 Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder.
25 Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen.
26 Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein,
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Die hat er auch gelegentlich zusammengestaucht, allerdings intern und nicht coram publico.

woher weißt du dieses?

 

Von einem gewissen Matthäus:

Vom Herrschen und vom Dienen (Kapitel 20)
20 Damals kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Jesus und fiel vor ihm nieder, weil sie ihn um etwas bitten wollte.
21 Er fragte sie: Was willst du? Sie antwortete: Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen.
22 Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagten zu ihm: Wir können es.
23 Da antwortete er ihnen: Ihr werdet meinen Kelch trinken; doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die mein Vater diese Plätze bestimmt hat.
24 Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder.
25 Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen.
26 Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein,

 

er sagte es der gesamten damaligen kurie und es wurde überliefert, also dem biblischen internet mitgeteilt.

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Das gab's doch schon mal, über Generationen, in Japan.

 

Haben die in Japan tatsächlich eine Laienliturgie gefeiert? Ich weiß nur wenig über diese Reliktchristen der ersten Mission, aber davon habe ich noch nie gehört.

 

Nicht wirklich. Die haben eine Art erbliches Priesteramt entwickelt, und ob die nach 200 Jahren ihre Liturgiesprache selber noch verstanden haben, darf zumindest angezweifelt waren: das war schließlich ein Gewirr aus lautmalerisch interessanten Formeln, in denen man japanische Elemente ebenso ausmachen konnte wie portugiesische und lateinische... aber Lateinschulen hatten die ja keine in ihrer Verborgenheit, portugiesisch lernte nach der Abschottung Japans wohl auch keiner mehr ...

 

Kannst mal unter "Kakure Kirishitan" googeln, so sehr viel in Deutsch gibt es dazu aber leider nicht. Ausserdem sind die, die nach der Öffnung des Landes und der Neumissionierung weier "Kakure Kirishitan" blieben, inzwischen fast ausgestorben.

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Ist das wirklich ein Skandal?

 

Ich habe hier den Link zum Video der Weihnachtsansprache ( https://www.youtube.com/watch?v=PLhjTIs_DrQ ) und wenn man sich das mal in aller Ruhe anschaut, dann sieht das nicht nach "abkanzeln" aus. Ebensowenig wirken da alle versteinert oder so. Im Gegenteil: Wenn man sich die Gesichter so anschaut, dann gibt es versteinerte, gelangweilte, interessierte und zustimmende (!) Gesichter. So richtig interessant wird es ungefähr ab 38:00. Mag ja sein, dass ich unter Wahrnehmungsstörungen leide, aber der Applaus ist teilweise doch sehr zustimmend. Und dann das Händeschütteln reihum. Da sind etliche dabei, die den Papst sehr herzlich grüßen. Auch in den hinteren Reihen sieht man immer wieder mal zustimmende Gesichter.

 

Kann es sein, dass diese Weihnachtsansprache 2 Dinge in sich vereinigt?

 

Das eine ist die Mahnung, dass es diese "Krankheiten" gibt und jeder dazu aufgerufen ist sich deswegen zu erforschen und versuchen soll sie zu vermeiden.

 

Das andere ist die Unterstützung für all jene, die gegen diese "Krankheits-Träger" kämpfen müssen weil diese ihren Alltag und das ausleben ihrer Berufung und ihren Dienst für die Kirche und die Gläubigen verhindern. Da kann es ein großer Motivationsschub sein, wenn das endlich auch mal öffentlich angesprochen wird - vor allem vom "Chef". Frei nach dem Motto: Nicht verschweigen und unter den Teppich kehren, sondern erkennen, benennen und daran arbeiten sowas zu verhindern.

bearbeitet von marram
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Das große Schweigen wird kippen. Hinter den Kulissen ist es sicherlich schon gekippt.

Für mich bleibt die Frage offen, ob Franziskus wusste, was er sich da angetan hat. Der Rückstoß wird ihn treffen. Und vieles wird am erbitterten Widerstand der Kritisierten scheitern.

Und nachdem er den Fehler gemacht hat, dies alles ausgerechnet vor Weihnachten anzusprechen, sind die Grenzen des Widerstands kaum mehr abzuschätzen. Da kocht's.

Meine Meinung: er weiß, was er sich das angetan hat. Er ist ja nicht erst seit gestern Kardinal, er kennt die Strukturen, er weiß, daß schon mehrere Päpste an der Kurienreform gescheitert sind.

Außerdem: Vergeßt nicht seine Sozialisation. Er hat es geschafft, seinen Orden einigermaßen heil durch eine mörderische Diktatur zu bringen. Und die damals in Argentinien hatten ein anderes Kaliber als die Leute von der Kurie.

 

Er begeht nicht den Fehler, einen großen "Befreiungsschlag" machen zu wollen. Er macht das in mehreren Stufen.

 

1. Er setzt neue Prioritäten (Telefonkarten für Flüchtlinge, Schlafsäcke für Obdachlose, der Purpur-Umhang mit Hermelinbesatz ist auch abgeschafft ...) Und zwar durch Taten.

2. Er zeigt: Ab jetzt machen wir das so. Und wenn ich sage, wir machen das so, dann machen wir das auch so. Und ich mache Euch vor, wie wir das machen.

3. Er schafft sich Verbündete (Kardinalsrat, Besetzung von Kurienämtern).

4. Er schafft Öffentlichkeit: Er läßt Umfragen starten, läßt offen auf der vorbereitenden Sitzung zur Synode diskutieren und veröffentlicht das Ergebnis. Er erhebt und veröffentlicht den Ist-Zustand. Damit erhält er (und nicht nur er) außerdem einen guten Überblick über die Kräfteverhältnisse unter den Bischöfen: Ein gutes Drittel nach rückwärts orientiert, knapp zwei Drittel nach vorn.

5. Er zeigt: Wenn jemand meint, er möchte das immer noch nicht so machen, wie wir das jetzt machen, dann kann er das woanders machen. Z. B. den Malteserorden betreuen.

 

Und nun die Weihnachtsansprache für die Kurie - ich finde das Timing gut. Besinnung paßt doch in die Adventszeit - oder?

 

Was ich gut finde: Er läßt die Gegner nicht zur Ruhe kommen. Immer, wenn die meinen, sie hätten Abwehrstrategien entwickelt, kommt er schon wieder mit was Neuem daher :)

 

Kluger Mann. Und er weiß auch, daß er für das, was er vorhat, nicht endlos Zeit hat. er ist 78.

 

in diesem Sinne mein Weihnachtswunsch für unseren Papst: Ad multos annos!

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vorhin, in der ARD. Interview mit Georg Gänswein.

 

Gänswein sagte, daß er ja für die Termine des Papstes zuständig sei. Und jammerte darüber, daß dieser Papst einen eigenen, persönlichen Terminkalender führt, in den nur der Papst selber reinschauen kann. Und niemand sonst. Auch Gänswein nicht.

 

Und das erzählt dann Gänswein auch noch im Fernsehen :D

 

 

Der Papst weiß schon, was er tut ...

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Die hat er auch gelegentlich zusammengestaucht, allerdings intern und nicht coram publico.

woher weißt du dieses?

 

Von einem gewissen Matthäus:

Vom Herrschen und vom Dienen (Kapitel 20)
20 Damals kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Jesus und fiel vor ihm nieder, weil sie ihn um etwas bitten wollte.
21 Er fragte sie: Was willst du? Sie antwortete: Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen.
22 Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagten zu ihm: Wir können es.
23 Da antwortete er ihnen: Ihr werdet meinen Kelch trinken; doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die mein Vater diese Plätze bestimmt hat.
24 Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder.
25 Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen.
26 Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein,

 

er sagte es der gesamten damaligen kurie und es wurde überliefert, also dem biblischen internet mitgeteilt.

 

 

Ja gut, weil Matthäus gepetzt hat. Aber das war nicht die Intention Jesu! :)

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Er zeigt: Ab jetzt machen wir das so. Und wenn ich sage, wir machen das so, dann machen wir das auch so. Und ich mache Euch vor, wie wir das machen.

 

So kommt mir das auch vor.

Und so scheint er mir bei aller demonstrierten Demut doch der wohl autoritärste Papst seit Innocenz III. zu sein.

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Er zeigt: Ab jetzt machen wir das so. Und wenn ich sage, wir machen das so, dann machen wir das auch so. Und ich mache Euch vor, wie wir das machen.

 

So kommt mir das auch vor.

Und so scheint er mir bei aller demonstrierten Demut doch der wohl autoritärste Papst seit Innocenz III. zu sein.

 

Jetzt warten wir das mal ab. Eine gewisse Enttäuschung scheint in der Ansprache auch anzuklingen, gewählt haben die Kardinäle ihn ja unter der Prämisse, daß er die Reformen, die sich Benedikt nicht mehr durchzusetzen in der Lage sah, angehen sollte. Und jetzt unterstützen ihn nur wenige der damaligen Wähler.

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Die hat er auch gelegentlich zusammengestaucht, allerdings intern und nicht coram publico.

woher weißt du dieses?

 

Von einem gewissen Matthäus:

Vom Herrschen und vom Dienen (Kapitel 20)
20 Damals kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Jesus und fiel vor ihm nieder, weil sie ihn um etwas bitten wollte.
21 Er fragte sie: Was willst du? Sie antwortete: Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen.
22 Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagten zu ihm: Wir können es.
23 Da antwortete er ihnen: Ihr werdet meinen Kelch trinken; doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die mein Vater diese Plätze bestimmt hat.
24 Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder.
25 Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen.
26 Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein,

 

er sagte es der gesamten damaligen kurie und es wurde überliefert, also dem biblischen internet mitgeteilt.

 

 

Ja gut, weil Matthäus gepetzt hat. Aber das war nicht die Intention Jesu! :)

 

In den Evangelien stehen Dinge, die nicht der Intention Jesu entsprechen?

 

Werner

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