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Neues von Papst Franziskus


Der Geist

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Franciscus non papa

Persönlich halte ich Moraltheologie für eine ziemlich überflüssige Disziplin. Wenn man richtig zu üben gelernt hat, muss man das nur auf den Alltag übertragen. Damit meine ich:

 

Erst lesen, dann nachdenken, dann ganz langsam das richtige tun. Immer wieder lesen, ob man wirklich alles gelesen hat, über jede noch so kleine Note muß man nachgedacht haben. Versuchen herauszubekommen, was der Komponist gemeint hat. Geschwindigkeit ist ein Abfallprodukt des Übens, nicht das Ziel. Wenn man beim Üben in Streß kommt, dann übt man zu schnell.

 

Wenn ich das Glück hatte, einen ganzen Tag üben zu können, dann war ich am Abend erholt und konnte kaum aufhören, meist kam ich viel später nach Hause, als ich angekündigt hatte - noch 10 Minuten und dieser Abschnitt "geht" auch. Der Mensch wird nie Gott ähnlicher in seiner Vollkommenheit wie beim Üben. Natürlich ist das im Alltag nicht möglich, weil man oft nicht die nötige Zeit hat. Sagen wir uns nicht selbst öfter, hätte ich es in Ruhe überlegt, dann hätte ich diesen Fehler so nicht gemacht.

 

Dieses Üben schafft eine fast schon spirituelle Nähe zwischen dem jetzt Musizierenden und dem - oft schon lange verstorbenen - Komponisten.

 

 

Wenn man das auf Moral überträgt...

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Ich halte eine Moraltheologie sogar für extrem wichtig. Sie untersucht die Konsequenzen des Glaubens auf die praktische Lebensführung, so sie wirklich Moral-THEOLOGIE ist. Eine meiner Lieblings-Moralstellen von Jesus ist: "Wenn ihr all dies kommen seht, dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung ist nahe!" Werde Dir mitten in der Angst bewusst, dass Gott Dein Retter ist und Dich aller Angst und allem Elend entreißen wird. Es wäre eine gigantische Gnade, wenn jeder Gläubige dieser Anweisung Jesu nachkommen könnte. Es wäre schon viel getan, wenn alle Gläubigen sich zumindest bemühen würden, dieses Vertrauen im praktischen Leben auch in schwierigen Situationen zu beherzigen. Macht Euer Herz fest an Eurer Burg, eurem Halt, Eurem Erlöser und Heiland! Was für eine tolle Aufgabe.

Man könnte sich endlos Gedanken darüber machen, wie man diese Anweisung Jesu praktisch verwirklichen kann. Was dient diesem Ziel? Wodurch wird diese Zuversicht getrübt? Welche Wege gibt es, zu diesem Ziel zu gelingen? Und wie kann ich andere dazu ermutigen, diese ermutigende Lebensweise auch für sich selbst in Betracht zu ziehen?

 

Eine Moraltheologie aber, die einfach Normen aus der Bibel übernimmt, weil sie eben von Jesus, Jesaja oder Papst Firlefanz IV. aufgestellt hat, ist nicht nur untauglich, sondern sogar entsetzlich schädlich. Sie wird von vielen Menschen zurecht bekämpft und dann verachtet. Die Kirche hat lange Zeit eine solche "deontologische" Moraltheologie betrieben. Und gerade die Sexualmoral und Ehemoral scheint mir immer noch davon verseucht zu sein. Eine solche Moraltheologie braucht niemand. Eine Moral, die einem von außen aufgezwungen wird, braucht niemand. Es liegt im Wesen der Moral, dass sie von innen kommen muss, und dass man hier aus innerer Überzeugung Leitlinien folgt.

 

Es kommt der Kirche (oder genauer: einigen entscheidenden Teilchen der Kirche) immer noch auf eine verordnete Moral an, deren Normen von ein paar wenigen Spezialisten erstellt werden, und die dann einfach befolgt werden müssen. Es geht hier nicht um die Frage des Gläubigen, was er zur weiteren Stärkung und Fruchtbarmachung seines Glaubens tun soll. Sondern die Antworten sind normiert. Er hat diese äußerlichen Normen zu befolgen, egal ob er von ihnen überzeugt ist und ob sein Glaube dadurch gestärkt wird.

 

Sakramenten-Verbot als Durchsetzungsmethode für die Moral ist das Dümmste und Widersinnigste, was man tun an. Man beschädigt hier nicht nur das Vertrauen in die Moral, sondern man missbraucht auch die Sakramente, die eigentlich Mittel und Wege der Gnade sein sollen, als moralische Keule. Sakramente werden zur Disziplinierungsmethode, um die seltsamen moralischen Vorstellungen eines kleinen Grüppchens wirksam durchzusetzen.

 

Der Umgang mit Sakramenten ist zur Machtdurchsetzung entartet. Die Kirche(nleitung) sieht sich am Zapfhahn der göttlichen Gnade. Sie dreht den Zapfhahn auf, wenn jemand sich ihren Normen beugt. Und sie dreht den Zapfhahn zu, wenn sich jemand nicht beugt. Und die Kirche diskutiert dann, ob man auch diejenigen durch Sakramentenentzug strafen darf, die womöglich von den Normen überlastet sind. Vielleicht könnte man ja bei diesem Personenkreis den Zapfhahn trotz ihrer faktischen Normbrechung den Zapfhahn öffnen. Oder nur ein bisschen?

 

Diese ganzen Diskussionen sind aber allein schon durch ihre Existenz widersinnig. Niemand hat sich an den Zapfhahn der Gnade zu setzen, dies ist allein Gottes Angelegenheit. So, wie es die alleinige Aufgabe der Betroffenen ist, den Mund aufzumachen und am Zapfhahn der Gnade zu saugen.

 

Kirche versteht sich viel zu wenig als Wegbegleiterin und Ermöglicherin des Weges, der zum Heil führt. Und sie fühlt sich viel zu sehr als Herrscherin, die anderen den Weg vorschreibt.

In unserer Zeit, wo die Fülle der Wege zum Heil durch den Pluralismus in ihrer ganzen Vielfältigkeit erkannt werden, hat sie die Beratungskompetenz weitgehend verloren. Was interessiert denn, welche Gehirnblase Papst Firlefanz wieder von sich gibt. Viele haben erkannt, dass es der Kirche gar nicht um die Wege des Heils geht, sondern um die Macht, Menschen zu räsonieren und "auf Spur" zu bringen. Auf IHRE Spur.

 

Und auf diese Weise ist die Moraltheologie in Verruf gekommen. Sie ist übles Instrument der Macht "durchschaut". Man erwartet von ihr keine Hilfe und keine Impulse und keine Stärkung des eigenen Glaubens, sondern das honeckernde Beschwören der immergleichen Prinzipien, die die immergleiche Verachtung für das Menschliche in sich tragen. Und so wie Erich Honecker ist es auch der Moraltheologie, besonders der Sexual-Moraltheologie ergangen: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

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die frage ist kann ein Priester zu der Auffassung gelangen daß es Umstände gegen kann die eine Sakramenten Spendung erlauben

Möglich - warum nicht? Damit ist ja noch nicht gesagt, dass er dann auch die Sakramentenspendung verweigern darf. Das darf er nämlich heute schon fast nie. Zumindest darf er das meistens nicht im Zusammenhang mit irgendwelchen sexualmoralischen Fragen.

 

Warum sollte ein Priester in einem (Beicht)Gespräch nicht auf seine Bedenken - egal, wie sie nun begründet sind, hinweisen dürfen?

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Es ist ärgerlich wenn den Hw.Herrn,das Bewußtsein fehlt,daß sie es mit menschlichen Schicksalen zu tun habe,

mit keiner Scholastischen Streitfrage

 

Ich finde es ärgerlich, wenn über die Gefühlslage anderer geurteilt wird, die man nicht persönlich kennt.

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Ich finde es ärgerlich, wenn über die Gefühlslage anderer geurteilt wird, die man nicht persönlich kennt.

Da hast Du gewiss recht. Dennoch möchte ich diese Aussage nicht unbedingt verperlen. Ich denke aber, Du verstehst, warum.

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Es ist ärgerlich wenn den Hw.Herrn,das Bewußtsein fehlt,daß sie es mit menschlichen Schicksalen zu tun habe,

 

manch unnatürlich erscheinende Phänomene haben vielleicht manchmal ganz menschliche Ursachen.

 

sorry, ich hole etwas weiter aus.

 

Auch Priester sind Menschen. (ich weiß das aus eigener Erfahrung, der Onkel meiner Frau ist Priester, der Richard - ich sage "mein Priesteronkel" und ich mögen uns sehr).

 

so.

 

Unter uns Menschen gibt es sog. "Skrupulanten", das sind Menschen, die fürchten sich davor, nicht immer alles richtig gemacht zu haben. Das gibt es auch bei Priestern.

 

kleines Beispiel, selbst erlebt, zum Thema "Skrupel":

 

ich Werktagsministrant, der (ältere) Priester hatte die sog. "Partikelfurcht".

 

praktisch hat das so ausgesehen.

 

Gabenbereitung; Priester nimmt Priesterhostie von Patene, putzt Patene ausführlich, dann geht's los.

 

Nach der Kommunion: Priester putzt ausführlich, sehr ausführlich, sehr sehr ausführlich, den Kelch, usw usw usw, mehrere Minuten. In der Sakristei wurde heimlich über den gelacht.

Nu,

 

ich stand dann als Ministrant pflichtbereit am Altar, habe dann einfach gewartet, bis er fertig war, mit putzen, und habe mir dann einfach, vor den Altarstufen, eine kleine meditative Auszeit gegönnt :)

 

nach mehreren Messen, die wir beide miteinander gefeiert hatten, wußte ich dann ungefähr, wann er mit Putzen fertig war.

 

vielleicht haben manche Priester, um auf das Thema zurückzukommen, einfach Schiss, die Kommunion auszuteilen an vielleicht Unwürdige, um nicht selbst dafür von Gott bestraft zu werden?

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Es ist ärgerlich wenn den Hw.Herrn,das Bewußtsein fehlt,daß sie es mit menschlichen Schicksalen zu tun habe,

mit keiner Scholastischen Streitfrage

 

Ich finde es ärgerlich, wenn über die Gefühlslage anderer geurteilt wird, die man nicht persönlich kennt.

 

Ich spreche über Hw. Herrn die mir persönlich bekannt sind keine Sorge,und aus eigener Erfahrung mit solchen Priestern

 

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Es ist ärgerlich wenn den Hw.Herrn,das Bewußtsein fehlt,daß sie es mit menschlichen Schicksalen zu tun habe,

 

manch unnatürlich erscheinende Phänomene haben vielleicht manchmal ganz menschliche Ursachen.

 

sorry, ich hole etwas weiter aus.

 

Auch Priester sind Menschen. (ich weiß das aus eigener Erfahrung, der Onkel meiner Frau ist Priester, der Richard - ich sage "mein Priesteronkel" und ich mögen uns sehr).

 

so.

 

Unter uns Menschen gibt es sog. "Skrupulanten", das sind Menschen, die fürchten sich davor, nicht immer alles richtig gemacht zu haben. Das gibt es auch bei Priestern.

 

kleines Beispiel, selbst erlebt, zum Thema "Skrupel":

 

ich Werktagsministrant, der (ältere) Priester hatte die sog. "Partikelfurcht".

 

praktisch hat das so ausgesehen.

 

Gabenbereitung; Priester nimmt Priesterhostie von Patene, putzt Patene ausführlich, dann geht's los.

 

Nach der Kommunion: Priester putzt ausführlich, sehr ausführlich, sehr sehr ausführlich, den Kelch, usw usw usw, mehrere Minuten. In der Sakristei wurde heimlich über den gelacht.

Nu,

 

ich stand dann als Ministrant pflichtbereit am Altar, habe dann einfach gewartet, bis er fertig war, mit putzen, und habe mir dann einfach, vor den Altarstufen, eine kleine meditative Auszeit gegönnt :)

 

nach mehreren Messen, die wir beide miteinander gefeiert hatten, wußte ich dann ungefähr, wann er mit Putzen fertig war.

 

vielleicht haben manche Priester, um auf das Thema zurückzukommen, einfach Schiss, die Kommunion auszuteilen an vielleicht Unwürdige, um nicht selbst dafür von Gott bestraft zu werden?

 

 

So sind die Wahrnehmungen unterschiedlich. In Deinem Bericht sehe ich als "Furcht" nur Ehrfurcht vor dem Heiligsten, was es in der in der Kirche gibt, kein Skrupulantentum.

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Ach so, "solche Priester" sind alle gleich, verstehe. Na dann ist ja gut.

ich habe nie von "allen" Priestern gesprochen sondern nur das daß bei Priestern vorkommt also weder bei "allen"Priestern", noch daß es "immer" so ist

interessant was da gleich hinein interpretiert wird

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Es ist ärgerlich wenn den Hw.Herrn,das Bewußtsein fehlt,daß sie es mit menschlichen Schicksalen zu tun habe,

 

manch unnatürlich erscheinende Phänomene haben vielleicht manchmal ganz menschliche Ursachen.

 

sorry, ich hole etwas weiter aus.

 

Auch Priester sind Menschen. (ich weiß das aus eigener Erfahrung, der Onkel meiner Frau ist Priester, der Richard - ich sage "mein Priesteronkel" und ich mögen uns sehr).

 

so.

 

Unter uns Menschen gibt es sog. "Skrupulanten", das sind Menschen, die fürchten sich davor, nicht immer alles richtig gemacht zu haben. Das gibt es auch bei Priestern.

 

kleines Beispiel, selbst erlebt, zum Thema "Skrupel":

 

ich Werktagsministrant, der (ältere) Priester hatte die sog. "Partikelfurcht".

 

praktisch hat das so ausgesehen.

 

Gabenbereitung; Priester nimmt Priesterhostie von Patene, putzt Patene ausführlich, dann geht's los.

 

Nach der Kommunion: Priester putzt ausführlich, sehr ausführlich, sehr sehr ausführlich, den Kelch, usw usw usw, mehrere Minuten. In der Sakristei wurde heimlich über den gelacht.

Nu,

 

ich stand dann als Ministrant pflichtbereit am Altar, habe dann einfach gewartet, bis er fertig war, mit putzen, und habe mir dann einfach, vor den Altarstufen, eine kleine meditative Auszeit gegönnt :)

 

nach mehreren Messen, die wir beide miteinander gefeiert hatten, wußte ich dann ungefähr, wann er mit Putzen fertig war.

 

vielleicht haben manche Priester, um auf das Thema zurückzukommen, einfach Schiss, die Kommunion auszuteilen an vielleicht Unwürdige, um nicht selbst dafür von Gott bestraft zu werden?

 

 

So sind die Wahrnehmungen unterschiedlich. In Deinem Bericht sehe ich als "Furcht" nur Ehrfurcht vor dem Heiligsten, was es in der in der Kirche gibt, kein Skrupulantentum.

 

nur damit kein missverständnis entsteht:

Es gibt in der Kirche und beim Klerus kein Skrupulantentum ?

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Es ist ärgerlich wenn den Hw.Herrn,das Bewußtsein fehlt,daß sie es mit menschlichen Schicksalen zu tun habe,

 

manch unnatürlich erscheinende Phänomene haben vielleicht manchmal ganz menschliche Ursachen.

 

sorry, ich hole etwas weiter aus.

 

Auch Priester sind Menschen. (ich weiß das aus eigener Erfahrung, der Onkel meiner Frau ist Priester, der Richard - ich sage "mein Priesteronkel" und ich mögen uns sehr).

 

so.

 

Unter uns Menschen gibt es sog. "Skrupulanten", das sind Menschen, die fürchten sich davor, nicht immer alles richtig gemacht zu haben. Das gibt es auch bei Priestern.

 

kleines Beispiel, selbst erlebt, zum Thema "Skrupel":

 

ich Werktagsministrant, der (ältere) Priester hatte die sog. "Partikelfurcht".

 

praktisch hat das so ausgesehen.

 

Gabenbereitung; Priester nimmt Priesterhostie von Patene, putzt Patene ausführlich, dann geht's los.

 

Nach der Kommunion: Priester putzt ausführlich, sehr ausführlich, sehr sehr ausführlich, den Kelch, usw usw usw, mehrere Minuten. In der Sakristei wurde heimlich über den gelacht.

Nu,

 

ich stand dann als Ministrant pflichtbereit am Altar, habe dann einfach gewartet, bis er fertig war, mit putzen, und habe mir dann einfach, vor den Altarstufen, eine kleine meditative Auszeit gegönnt :)

 

nach mehreren Messen, die wir beide miteinander gefeiert hatten, wußte ich dann ungefähr, wann er mit Putzen fertig war.

 

vielleicht haben manche Priester, um auf das Thema zurückzukommen, einfach Schiss, die Kommunion auszuteilen an vielleicht Unwürdige, um nicht selbst dafür von Gott bestraft zu werden?

 

 

So sind die Wahrnehmungen unterschiedlich. In Deinem Bericht sehe ich als "Furcht" nur Ehrfurcht vor dem Heiligsten, was es in der in der Kirche gibt, kein Skrupulantentum.

 

nur damit kein missverständnis entsteht:

Es gibt in der Kirche und beim Klerus kein Skrupulantentum ?

 

doch.

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Doch, sicher. Wie überall. Aber gerade beim Umgang mit dem Allerheiligsten, was die Kirche "zu bieten" hat, zeigt sich meines Erachtens nach eher der Sinn für das Sakrale als alles andere. Hier ist "skrupulöser" Umgang mit dem wahren Leib Christi ein Qualitätsmerkmal.

bearbeitet von rorro
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Die beschriebene Putzerei muss nicht zwangsläufig Ehrfurcht sein. Manchmal stecken auch zwangsneurotische Probleme hinter solcher Pedanterie. Oder Kleingeistigkeit, oder schlichtweg demonstrative Show.

Wenn, wie beschrieben, die Leute in der Sakristei bereits hinter vorgehaltener Hand lachen, dann kann das ein Indiz dafür sein, dass bei den Sakristei-Insassen was nicht stimmt. Wahrscheinlicher aber ist, dass die Lacher durchaus ein gesundes Gespür dafür haben, dass bei dem Pfarrer was nicht stimmt.

 

Wenn ich irgendwo zu Besuch bin und jemand jeden Ort, wo ich gesessen oder gestanden habe, fein säuberlich abwischt und die (vermeintlichen oder echten) Fundstücke dann zelebriert, komme ich mir jedenfalls ziemlich betreten vor. Das ist nicht die Ehrfurcht bzw. der Respekt, den ich schätze.

 

Die Verehrung der Partikel hat ihre Hochzeit gehabt als Kampf gegen die bösen Protestanten, denen man mangelnde Ehrfurcht gegenüber dem wahren Leib Jesu andichtete und denen man zeigen wollte, dass die Konsubstaziationslehre Murks ist und dass jedes Partikelchen einer Hostie der ganze, wahre Jesus ist. Jesus war im Himmel ganz aus dem Häuschen angesichts solcher ehrfürchtiger Ehrfurchtsbezeugungen zu Kampfzwecken. Mann, hat der sich gefreut.

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Doch, sicher. Wie überall. Aber gerade beim Umgang mit dem Allerheiligsten, was die Kirche "zu bieten" hat, zeigt sich meines Erachtens nach eher der Sinn für das Sakrale als alles andere. Hier ist "skrupulöser" Umgang mit dem wahren Leib Christi ein Qualitätsmerkmal.

aha also eine persönliche Einschätzung danke

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Franciscus non papa

Eine der zahllosen Anektoden von Oswald von Nell-Bräuning SJ.

 

Der schon betagte Nell zelebrierte oft die Morgenmesse bei Schwestern. Eines Tage stolperte er auf dem Weg zur Kommunionausteilung über eine Falte des Teppichs und schlug der Länge nach hin. Das Ziborium schlug auf dem Boden auf, der Inhalt verteilte sich auf dem Boden. Die frommen Schwestern waren entsetzt. Der auf dem Boden liegende Nell raffte die Hostien zusammen und meinte von unten: Ehrwürdige Schwestern, in diesem Zustand ist unser Herr und Heiland nicht mehr leidensfähig...

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Eine der zahllosen Anektoden von Oswald von Nell-Bräuning SJ.

 

Der schon betagte Nell zelebrierte oft die Morgenmesse bei Schwestern. Eines Tage stolperte er auf dem Weg zur Kommunionausteilung über eine Falte des Teppichs und schlug der Länge nach hin. Das Ziborium schlug auf dem Boden auf, der Inhalt verteilte sich auf dem Boden. Die frommen Schwestern waren entsetzt. Der auf dem Boden liegende Nell raffte die Hostien zusammen und meinte von unten: Ehrwürdige Schwestern, in diesem Zustand ist unser Herr und Heiland nicht mehr leidensfähig...

Aber auch nicht mehr- wie soll ich sagen? - Verzehrfähig. Ich denke da an Staub und Schmutz, jetzt im Winter Schneematsch und Streusalz das in die Kirche rein getragen wird. Was ist da das sach- und fachgerechte Vorgehen?

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Eine der zahllosen Anektoden von Oswald von Nell-Bräuning SJ.

 

Der schon betagte Nell zelebrierte oft die Morgenmesse bei Schwestern. Eines Tage stolperte er auf dem Weg zur Kommunionausteilung über eine Falte des Teppichs und schlug der Länge nach hin. Das Ziborium schlug auf dem Boden auf, der Inhalt verteilte sich auf dem Boden. Die frommen Schwestern waren entsetzt. Der auf dem Boden liegende Nell raffte die Hostien zusammen und meinte von unten: Ehrwürdige Schwestern, in diesem Zustand ist unser Herr und Heiland nicht mehr leidensfähig...

Aber auch nicht mehr- wie soll ich sagen? - Verzehrfähig. Ich denke da an Staub und Schmutz, jetzt im Winter Schneematsch und Streusalz das in die Kirche rein getragen wird. Was ist da das sach- und fachgerechte Vorgehen?

 

Einsammeln, soweit verzehrfähig verzehren und den Rest auflösen und ins Sakrarium gießen.

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Als Jugendlicher bin ich mit meinem Bruder nach der Messe auf dem Heimweg gewesen. Der Pfarrer hatte über den Leib Christi gepredigt - Paulusversion: Der eine Leib und die vielen Glieder.

Es war sehr unpassend, dass mein Bruder den ganzen Weg lang sein Lieblingslied sang: "Oinr isch emmr dr A****". Verbindung zum gegliederten Leib Christi rein zufällig? Unanständig? Pietätlos?

 

Ich würde einfach sagen: Mein Bruder eben. Ich nehme an, dass er am Karfreitag nicht die Matthäuspassion auflegt - das ist nichts für meinen Bruder. Aber Jesus zu Ehren dieses Lied zu singen, ist intentional schon fast so gut (oder besser), als ein teilnahmslos genuscheltes Agnus Dei.

 

Da ist Jesus doch extra Mensch geworden, hat Fleisch angenommen, hat sich als Fresser und Säufer und als Gesell der Sünder und Zöllner diffamieren lassen. Wie mag er in dieser Gesellschaft behandelt worden sein? Ich denke mir immer: Genau so hat er es haben wollen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jesus Wert geleht hat auf eine Pingelpangel-Ehrfurcht mit extra Putzlappenbehandlung für jeden Körperteil.

Fast hätte ich vorhin, bei meiner Vermutung über Jesu Gefühle angesichts der Reinlichkeit einer Partikelverehrung, gesagt: "Mann, hat der sich gefreut." Aber ich vertraue darauf: Wenn wir dann im Himmel einmal darüber reden, dann muss ich damit rechnen, dass Jesus sagt: "Oh Mann, ich hab mir ein zweites Loch in den Hintern gefreut!".

 

Das ist einfach eine ganz andere Form der Ästhetik. Und wahrscheinlich näher am Mahl mit den Sündern und Zöllnern und Dirnen dran. Diese pingelige Partikelverehrung ist nichts für mein ästhetisches Empfinden. Da gibt's so wenig zu lachen. Echter Respekt und Hochachtung sehen einfach anders aus.

 

Vor einem Jahr habe ich im Schülergottesdienst die Wandlungsworte unterbrochen. Üblerweise habe ich bei den Worten "... der für euch hingegeben wird" unterbrochen und die Kinder gefragt, ob sie wissen, was das Brechen des Leibes Christi für Jesus bedeutet hat. Sie haben es verstanden. Und dann haben wir vor dem Ziborium - ach was: Vor diesem aufopferungsfähigen Menschen, der seinen Leib am Kreuz zerbrechen ließ - eine Kniebeuge gemacht. Und in dieser Kniebeuge lag was drin. In anderen Messen breche ich die Hostie zum "richtigen" Zeitpunkt. Aber auch dann, also nach dem Agnus Dei, machen wir eine Kniebeuge. Und die Kinder verstehen, worum es dabei geht.

 

Ich hoffe: Jesus vergibt mir, dass ich die Hostie einmal zur "falschen" Zeit gebrochen habe. Wenn er wirklich Wert auf echten Respekt und Hochachtung hat, dann wird er es sogar gerne verstehen. Wenn er dagegen nur auf Äußerliches und auf Ehrfurchtsgetue steht, dann habe ich eben Pech gehabt und handle mir einen Rüffel von ihm ein. Und er handelt sich ein abfälliges, mitleidiges Lächeln von mir ein.

bearbeitet von Mecky
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