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Neues von Papst Franziskus


Der Geist

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Wenn der Papst das durchzieht (Limitierung des Dienstes an der Kurie auf 5 Jahre, keine automatische Bischofsweihe und Kardinalserhebung für Dikasterienleiter) dann Hut ab.

 

Das hätte aber nach der Logik aller Bürokratien zur Folge, daß die wirkliche Macht auf die Ebene darunter verlagert wird.

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Mit "Zoff in Rom" überschrieb die "Zeit" in ihrer jüngsten Ausgabe die Wiedergabe eines Gesprächs zwischen Papst Franziskus und dem (atheistischen) Journalisten Eugenio Scalfari, das am 10. Juli stattgefunden hat. Überwiegend ging es in dem Gespräch um Kindererziehung und um die Mafia, aber angesprochen wurden auch die Themen Kindesmissbrauch durch Geistliche und Zölibat. Es war das dritte Gespräch zwischen den beiden und das zweite, dessen Inhalt veröffentlicht wurde. Zwei Aussagen des Papstes erscheinen mir von Bedeutung - beide stießen auch auf den Widerspruch des Vatikan-Sprechers Federico Lombardi, der erklärt hat, diese Passagen entsprächen nicht den tatsächlichen Äußerungen des Papstes. Dem wird wiederum von Lombardi widersprochen. Die Texte finden sich nur in der Druckausgabe der "Zeit", nicht online.

 

Das eine Thema betrifft pädophile Kleriker. Die Kirche habe "diese Seuche auch im eigenen Haus", soll Papst Franziskus gesagt haben. Dass es sich nur um zwei Prozent der Priesterschaft handele, sei nicht beruhigend, sondern sehr schlimm: "Diese zwei Prozent sind Priester oder gar Bischöfe und Kardinäle. Und ein weiterer Teil, viel größer an der Zahl, weiß es und schweigt, man verteilt Strafen, aber ohne den Grund dafür zu nennen. Ich halte diesen Zustand für unhaltbar (...)". In einem erläuternden Text hat Scalfari mitgeteilt, dass es sich um zwei Kardinäle handele, die "in pädophile Vorkommnisse verstrickt sind".

 

Das andere Thema ist der Zölibat. Laut Scalfari soll Franziskus gesagt haben: "Das Problem existiert natürlich, aber es ist nicht von großer Bedeutung. Es braucht seine Zeit, aber es gibt Lösungen, und ich werde sie finden." Ich bin gespannt, wie diese Lösungen aussehen werden.

 

Alfons

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Mich freut das sehr. Natürlich kann ich nicht wissen, welche Bedeutung es für die betroffenen Priester hat. Aber für mich sieht es nach einem Signal aus, das persönliche Gewissen (die drei haben die Ämter ja, soweit ich mich erinnere, eher aus Pflichtbewusstsein übernommen) zu achten.

Ja natürlich kann jetzt jemand kommen und sagen: Wenn jetzt ein Priester bei einer rechten Partei Minister wird, ist dir das dann auch recht? Und ich gebe zu, ich müsste sagen: Nein. Und ich wüsste auch keine schlüssige Antwort, warum ich dann die Aufhebung der Suspendierung richtig finde.

Ich freu mich einfach mal.

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Papst Franziskus hat gestern bei der Ministrantenwallfahrt zum ersten mal in seinem Pontifikat auf deutsch gepredigt:

 

Artikel bei Radio Vatikan

 

"...An diesem konkreten Menschen Jesus können wir kapieren, was Gott eigentlich meint. Er will Menschen, die frei sind, weil sie sich als Kinder eines guten Vaters immer geborgen wissen..."

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Zwei Neuerscheinungen beschäftigen sich mit der Rolle, die der heutige Papst in der argentinischen Militärdiktatur spielte.

 

Nach eineinhalb Jahren hat man vielleicht gründlicher recherchieren und mehr über diese Zeit herausbekommen können als die schnell zusammengekleisterten Presseartikel der ersten Pontifikatswochen.

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Nur eine kleine Geste: Bei der Messe heute in Südkorea trug Papst Franziskus eine kleine gelbe Schleife am Messgewand (hier ab Min. 0:18). In Südkorea gilt dieses "Yellow Ribbon" als Zeichen der Solidarität mit den Opfern des Fährunglücks der MS Sewol. Den Opfern dieser Katastrophe wurde auch innerhalb der Messe gedacht.

 

Ich finde es beeindruckend, wie Franziskus durch kleine Gesten eine Brücke zu den Menschen baut.

 

(Und ich höre schon das Schreien aus diversen Ecken: "Liturgischer Missbrauch durch den Papst" ... Hoffentlich bekommt der Papst jetzt kein Ärger mit Rom... :unsure:;) )

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Franciscus non papa

ach ja, die kleinen Gesten. Hat er auch schon mal wirklich mal was zustande gebracht? Sorry, aber für mich ist das alles viel Wind um nichts.

 

Zu Fuß zum Zahnarzt, klapprige Autos fahren und all dieses Windbeutel gehabe. Mir geht dieser Hype um den Mann einfach nur noch auf den Senkel.

 

Nachtrag: Er hat alle Anlagen zum Politiker. Das Problem noch gar nicht erkannt, (nicht gründlich gelesen), noch nicht nachgedacht, aber schon redet er los. NEIN DANKE. Ein Schaumschläger - mehr nicht.

bearbeitet von Franciscus non papa
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Ich finde es furchtbar, dass sich die Medien (fast) jeden Schritt des Papstes öffentlich aufarbeiten. Gut, die Sache mit der Schleife beim Gottesdienst war öffentlich. Aber ob, warum und wie der Papst zum Zahnarzt kommt, ist doch völlig belanglos. Es hätte nur noch gefehlt, dass sie den Namen des Zahnarztes auch bekannt gemacht hätten .....

 

Was waren das noch für Zeiten, als der Papst nicht täglich in den Medien "aufbereitet" wurde.

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Er hat alle Anlagen zum Politiker.

 

schon; und das finde ich gut.

 

Er kennt sich wohl auch aus (Näheres weiss man noch nicht) mit dem disziplinieren von widerspenstigen Untergebenen (z. B. Orlando Yorio, Franz Jalics).

 

ich meine, der macht das sicher gut.

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Aber ob, warum und wie der Papst zum Zahnarzt kommt, ist doch völlig belanglos.

wenn Du meinst ...

 

Für den Papst natürlich nicht, aber für uns schon.

Das erste Mal, dass mir das "mediale Breittreten" aufgefallen ist, ist schon "eine Ewigkeit" her (mir aber eben erst eingefallen) war der Schluckauf von Pius XII., der dann ganz allgemein "die päpstliche Krankheit" hieß. Aber kein Vergleich mit der Öffentlichkeit der Päpste heute.

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Aber ob, warum und wie der Papst zum Zahnarzt kommt, ist doch völlig belanglos.

wenn Du meinst ...

 

Für den Papst natürlich nicht, aber für uns schon.

Das erste Mal, dass mir das "mediale Breittreten" aufgefallen ist, ist schon "eine Ewigkeit" her (mir aber eben erst eingefallen) war der Schluckauf von Pius XII., der dann ganz allgemein "die päpstliche Krankheit" hieß. Aber kein Vergleich mit der Öffentlichkeit der Päpste heute.

Offenbar ist es für die Medien noch immer eine Sensation, dass sich ein Papst benimmt wie ein normaler Mensch und nicht wie ein weltfremder Renaissancepotentat. Da sollte man nicht fragen was Franziskus falsch macht, sondern eher das Verhalten der Vorgänger analysieren.

bearbeitet von Der Geist
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Er kennt sich wohl auch aus (Näheres weiss man noch nicht) mit dem disziplinieren von widerspenstigen Untergebenen (z. B. Orlando Yorio, Franz Jalics).

 

 

Womit kennt er sich denn aus?

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Er kennt sich wohl auch aus (Näheres weiss man noch nicht) mit dem disziplinieren von widerspenstigen Untergebenen (z. B. Orlando Yorio, Franz Jalics).

 

 

Womit kennt er sich denn aus?

 

Hallo ThomasB,

 

 

danke für Deine Nachfrage.

 

Als damals Herr Bergoglio Jesuitenprovinzial in Argentinien war, gab es wohl da zwei sehr eigensinnige Mitbrüder. Die meinten damals wohl, daß sie unbedingt in die Favelas umziehen wollten, und dort "Gemeinde aufbauen". Bergoglio fand das wohl nicht so lecker. Aber was willst Du machen, im Spannungsfeld zwischen Glauben, Kirche, und Militärdiktatur? Hast Du Lust, getötet zu werden, entführt zu werden, betäubt zu werden, und dann aus dem Hubschrauber oder aus dem Flugzeug hinausgekippt werden, in's Meer?

 

ich nicht.

 

aber: Bergoglio hatte als Provinzial auch noch Verantwortung für die Mitbrüder. Das machte die Sache wohl noch schwerer.

 

nun aber isser Papst, und Franz Jalics lebt.

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Franciscus non papa

 

 

Hallo ThomasB,

 

 

danke für Deine Nachfrage.

 

Als damals Herr Bergoglio Jesuitenprovinzial in Argentinien war, gab es wohl da zwei sehr eigensinnige Mitbrüder. Die meinten damals wohl, daß sie unbedingt in die Favelas umziehen wollten, und dort "Gemeinde aufbauen". Bergoglio fand das wohl nicht so lecker. Aber was willst Du machen, im Spannungsfeld zwischen Glauben, Kirche, und Militärdiktatur? Hast Du Lust, getötet zu werden, entführt zu werden, betäubt zu werden, und dann aus dem Hubschrauber oder aus dem Flugzeug hinausgekippt werden, in's Meer?

 

ich nicht.

 

aber: Bergoglio hatte als Provinzial auch noch Verantwortung für die Mitbrüder. Das machte die Sache wohl noch schwerer.

 

nun aber isser Papst, und Franz Jalics lebt.

 

Lieber Petrus,

 

es mag an meinen begrenzten intellektuellen Fähigkeiten liegen, aber bisweilen verstehe ich einfach nicht, was du sagen willst.

 

LG

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es mag an meinen begrenzten intellektuellen Fähigkeiten liegen,

 

Ja, die sind mir auch schon öfter aufgefallen :evil:

 

 

aber bisweilen verstehe ich einfach nicht, was du sagen willst.

 

 

Das ist in dem Falle relativ leicht zu verstehen:

 

Gerücht ist eine Pfeife,

Die Argwohn, Eifersucht, Vermutung bläst,

Und von so leichtem Griffe, daß sogar

Das Ungeheuer mit zahllosen Köpfen,

Die immer streit'ge, wandelbare Menge,

Drauf spielen kann.

 

(W. Shakespeare, Heinrich IV., 2. Akt, Prolog)

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Gast
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