Jump to content

Zwei Päpste, ein Konzil


Der Geist

Recommended Posts

Hier ein Link zu einem recht interessanten Artikel in der Welt zum Thema Papst em. Benedikt.

Auch wenn er teilweise berechtigte Kritik enthält wie an der Aufhebung der Exkommunikation gegen die Piusbrüder und den Aussagen über die Mission an den Indios, ist der Artikel so einseitig, dass er dies aufhebt.

 

So wirft Posener es Benedikt vor, gegen die Verächtlichmachung religiöser Symbole agiert zu haben. In Wahrheit ist aber - trotz der 68er-Bewegung - der Respekt vor fremder Überzeugung immer noch ein hohes Gut: Man pinkelt nicht demonstrativ auf die Fahne eines fremden Staates und man taucht auch nicht Kreuze in Urin. Dergleichen ist pubertierendes Gehabe, aber keine ernsthafte Auseinandersetzung.

 

Den Äußerungen Benedikts in Auschwitz unterstellt Posener das denkbar Schlechteste - was gerade jüdische Organisationen nicht taten. An den Aussagen ist nichts auszusetzen.

 

Weiter schreibt Posener, Benedikt habe fälschlich den Marxismus als Rationalismus bezeichnet. Nun ist Rationalismus nicht dadurch gekennzeichnet, dass ein Außenstehender ihn nachvollziehen kann; gerade der Marxismus erhebt den Anspruch, rationalistisch zu sein - und ist es in seinen Schlussfolgerungen auch; die Fehler ergeben sich durch falsche Prämissen.

  • Like 3
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hier ein Link zu einem recht interessanten Artikel in der Welt zum Thema Papst em. Benedikt.

Auch wenn er teilweise berechtigte Kritik enthält wie an der Aufhebung der Exkommunikation gegen die Piusbrüder und den Aussagen über die Mission an den Indios, ist der Artikel so einseitig, dass er dies aufhebt.

Für Dich vielleicht, für mich nicht.

 

So wirft Posener es Benedikt vor, gegen die Verächtlichmachung religiöser Symbole agiert zu haben. In Wahrheit ist aber - trotz der 68er-Bewegung - der Respekt vor fremder Überzeugung immer noch ein hohes Gut: Man pinkelt nicht demonstrativ auf die Fahne eines fremden Staates und man taucht auch nicht Kreuze in Urin. Dergleichen ist pubertierendes Gehabe, aber keine ernsthafte Auseinandersetzung.

Da hast Du recht, aber es ist das Meiste was man nicht tut nicht strafbar und mit der Forderung nach Strafbarkeit stellt man sich auf eine Stufe mit Hardcore Atheisten. Und zudem wo liegt bei der Verächtlichmachung religiöser Symbole das geschützte Rechtsgut...Deine Sensibilität?

 

Den Äußerungen Benedikts in Auschwitz unterstellt Posener das denkbar Schlechteste - was gerade jüdische Organisationen nicht taten. An den Aussagen ist nichts auszusetzen.

Wieder für Dich, ich fand den Auftritt und die Aussagen für einen deutschen Papst beschämend dünn.

 

Weiter schreibt Posener, Benedikt habe fälschlich den Marxismus als Rationalismus bezeichnet. Nun ist Rationalismus nicht dadurch gekennzeichnet, dass ein Außenstehender ihn nachvollziehen kann; gerade der Marxismus erhebt den Anspruch, rationalistisch zu sein - und ist es in seinen Schlussfolgerungen auch; die Fehler ergeben sich durch falsche Prämissen.

 

Also ich verstehe unter Rationalismus jedenfalls nicht Marxismus. Der kritische Rationalimus hat sich sogar ausdrücklich gegen den Marximus definiert

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich glaube nicht an den einen Geist des 2. Vatikanums. Eine Vielzahl von Geistern und Geistesströmungen hat sich zusammengefunden. Es gab auch nicht nur den einen Geist des Aggiornamento. Den gab es natürlich bei Johannes XXIII und bei der rheinischen Allianz. Träger des Anti-Aggiornamento-Geistes gab es aber auch. Und vermutlich gab es bei ziemlich vielen mehrere Geister in einer Brust.

 

So uneinheitlich, wie die Geisteslage, so uneinheitlich sind auch die Texte. Man findet Texte, die den einen Geist, und dann auch Texte, die den anderen Geist belegen.

 

Als man dann Paul VI wählte, war schon klar, was aus dem Geist des Aggiornamento werden würde. Wahrscheinlich wäre Ottaviani oder Lefebvre die bessere, weil eindeutigere Wahl gewesen.

Hätte man sich dem von Johannes XXIII bezeugten Geist angeschlossen, dann hätte man allerdings jemanden von der rheinischen Allianz wählen müssen. Auch dies wäre ein eindeutiges Zeichen gewesen.

 

Paul VI ist kein Vorwurf zu machen. Er war ein nüchterner Intellektueller und schlichtweg nicht der Typ, der ein Anliegen, wie das Aggiornamento vorwärts treibt. Die Kardinäle haben sich damals (wohl aus Unsicherheit und Unentschlossenheit oder aus Zerspaltenheit) für einen Gemäßigten entschieden. Also weder hüh noch hott, sondern hottehüh. Ein verquirlter Geist-Mix war die Folge. Das war übrigens keine Neuerscheinung: Diese Gemischlage hat schon eine längere Tradition. Wahrscheinlich bis hin zu Petrus und Paulus. Richtig schön beobachtbar aber im 19. Jahrhundert.

 

Und diese Gemengelage aus mehreren Geistern ist eigentlich ein Motor der Lebendigkeit für die Kirche. Aber die Struktur der Kirche ist anders ausgerichtet. Da gibt es nämlich EINEN Jesus, EINEN Papst mit Primat und EINEN Konzilsbeschluss, der schließlich gefasst wird und den EINEN Glauben ausdrücken soll. So, als ob man die Vielfalt der Geistesströmungen auf EINEN Punkt bringen könnte.

 

Im Moment sehe ich eher die Vielfalt im Vormarsch - allerdings in einer sehr unguten Weise. Uneinheitlichkeit, mangelnde Einigungswilligkeit, fast schon eine Kirchenspaltung, ein inzwischen völlig unübersehbares Durcheinander aus verschiedenen Geistern, die sich schon längst nicht mehr in die Rubriken "konservativ" und "progressiv" einquetschen lassen. Völlig verschiedene Voraussetzungen auf mehreren Kontinenten.

 

Die Träger des Anti-Aggiornamento versuchen verzweifelt, "DIE Tradition" als Einheitsgeber dingfest zu machen - und scheitern an der Uneinheitlichkeit derselben.

 

Meiner Meinung nach ist es völlig hoffnungslos, dieser Einheitlichkeit hinterherzurennen. Die gab es nie. Nicht auf dem Konzil, nicht vorher und hinterher schon mal gar nicht. Ein blasser Hoffnungsträger ist vielmehr die "Einheit in Vielfalt". Aber auch dieser hübsche Begriff wird ja von jedem anders interpretiert.

 

Trotzdem glaube ich nicht, dass wir uns darum herummogeln können, die Vielfalt anzuerkennen. Deshalb glaube ich nicht, dass es sinnvoll ist, dem sogenannten "Geist des Konzils" hinterherzulaufen, als habe es nur einen gegeben. Das ist meiner Meinung nach völlig unrealistisch. Stattdessen wird man das Konzil samt seiner Folgegeschichte als einen Prozess sehen müssen, in dem verschiedene Kräfte wettstreiten. Und keiner der einzelnen Strömungen kann es (so es sich um einen fairen Wettstreit handeln soll) erlaubt sein, den "Geist des Konzils" für sich allein zu beanspruchen und sich auf diese Weise Autorität zu verschaffen.

Ich finde den Beitrag so zutreffende, dass ich gar nichts daraus kürzen möchte. Er beschreibt die nachkonziliare Entwicklung ziemlich objektiv und sachlich wieder (Sofern es "Objektivität" überhaupt gibt ;) )

 

Allerdings fehlt mir der Lösungsansatz.

 

Eine Lösung kann es meiner Meinung nach nur geben in der Orientierung an den verbindlichen Lehren, insbesondere des 2. Vatikanischen Konzils. Geister verleihen keine Orientierung.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Geister verleihen keine Orientierung.

Herr Pfarrer halten offenbar nicht viel von Paulus: Dort liest man unter 1 Thess 5, 19 Löscht den Geist nicht aus.

Und der großartig Karl Rahner hat bereits 1962 in seinem Eröffnungsvortrag zum damaligen Katholikentag weitblickend und vorausschauned diese Gefahr gesehen. Und wie sagt Papst Franziskus: Wir wollen den hl. Geist zähmen.

Aber: Der weht wo er will.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Geister verleihen keine Orientierung.

Herr Pfarrer halten offenbar nicht viel von Paulus: Dort liest man unter 1 Thess 5, 19 Löscht den Geist nicht aus.

Und der großartig Karl Rahner hat bereits 1962 in seinem Eröffnungsvortrag zum damaligen Katholikentag weitblickend und vorausschauned diese Gefahr gesehen. Und wie sagt Papst Franziskus: Wir wollen den hl. Geist zähmen.

Aber: Der weht wo er will.

....aber nicht immer dort, wo er nach Meinung der einen oder anderen wehen soll. *duckundweg*

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Geister verleihen keine Orientierung.

Herr Pfarrer halten offenbar nicht viel von Paulus: Dort liest man unter 1 Thess 5, 19 Löscht den Geist nicht aus.

Und der großartig Karl Rahner hat bereits 1962 in seinem Eröffnungsvortrag zum damaligen Katholikentag weitblickend und vorausschauned diese Gefahr gesehen. Und wie sagt Papst Franziskus: Wir wollen den hl. Geist zähmen.

Aber: Der weht wo er will.

....aber nicht immer dort, wo er nach Meinung der einen oder anderen wehen soll. *duckundweg*

Das muss wohl so sein, da er weht wo er will :winke:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Geister verleihen keine Orientierung.

Herr Pfarrer halten offenbar nicht viel von Paulus: Dort liest man unter 1 Thess 5, 19 Löscht den Geist nicht aus.

Und der großartig Karl Rahner hat bereits 1962 in seinem Eröffnungsvortrag zum damaligen Katholikentag weitblickend und vorausschauned diese Gefahr gesehen. Und wie sagt Papst Franziskus: Wir wollen den hl. Geist zähmen.

Aber: Der weht wo er will.

Natürlich verleiht der Heilige Geist Orientierung - und zwar durch die verbindlichen Lehren der Kirche.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Geister verleihen keine Orientierung.

Herr Pfarrer halten offenbar nicht viel von Paulus: Dort liest man unter 1 Thess 5, 19 Löscht den Geist nicht aus.

Und der großartig Karl Rahner hat bereits 1962 in seinem Eröffnungsvortrag zum damaligen Katholikentag weitblickend und vorausschauned diese Gefahr gesehen. Und wie sagt Papst Franziskus: Wir wollen den hl. Geist zähmen.

Aber: Der weht wo er will.

Natürlich verleiht der Heilige Geist Orientierung - und zwar durch die verbindlichen Lehren der Kirche.

Und die verbindliche Lehre der Kirche ordnet an die Zeichen der Zeit zu erforschen (GS 4: 4. Zur Erfüllung dieses ihres Auftrags obliegt der Kirche allzeit die Pflicht, nach den Zeichen der Zeit zu forschen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten. So kann sie dann in einer jeweils einer Generation angemessenen Weise auf die bleibenden Fragen der Menschen nach dem Sinn des gegenwärtigen und des zukünftigen Lebens und nach dem Verhältnis beider zueinander Antwort geben.) Die Kirche hat also nicht alle 50 oder 100 Jahre sich einmal darum zu kümmern was die Menschen denken und empfinden sondern dauernd. Und die angemessene Art die Zeichen der Zeit zu erforschen und die angemessene Weise zu deuten bemisst sich am Geist des Konzils.

 

Und natürlich ist die Weisung des Hl. Geistes vorhanden, nur hat ihm im Laufe der Kirchengeschichte zu oft keiner zugehört...oder hältst Du etwa den Syllabuns Errorum für besonders geistinspiriert oder die Aussage Papst Gregor XVI der die Gewissensfreiheit als Wahnsinn und pestilenzialischen Irrtum bezeichnet hat. Wer hat jetzt recht Gregor XVI oder das Vaticanum II. Wer war vom hl. Geist inspiriert?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und die verbindliche Lehre der Kirche ordnet an die Zeichen der Zeit zu erforschen (GS 4: 4.

Das ist ja ohne Zweifel wichtig. Die Frage ist nur, nach welchen Kriterien sie gedeutet werden müssen. Sind bestimmte Zeichen positiver Hinweis oder herausfordernde Versuchung?

 

Ist es richtig, weil in vielen Ländern Nationalismen erwachen, jetzt auch als Kirche eher national zu denken?

 

Ist es richtig, weil sich in vielen Bereichen soziale Kälte breit macht, soziale Kälte als christliche Maxime auszugeben?

 

Ist es richtig, weil es eine sexuelle Revolution gegeben hat, jetzt hier auch liberaler zu werden?

 

Ist es richtig, Frauen zu weihen, weil es eine Emanzipations-Bewegung gibt?

 

Die Antwort kann man nur finden, wenn man sich an der Bibel und der darauf aufbauenden Tradition und Lehre der Kirche orientiert.

 

Ansonsten beginnt man wie ein Blatt im Wind zu segeln ....

bearbeitet von Udalricus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und die verbindliche Lehre der Kirche ordnet an die Zeichen der Zeit zu erforschen (GS 4: 4.

Das ist ja ohne Zweifel wichtig. Die Frage ist nur, nach welchen Kriterien sie gedeutet werden müssen. Sind bestimmte Zeichen positiver Hinweis oder herausfordernde Versuchung?

 

Ist es richtig, weil in vielen Ländern Nationalismen erwachen, jetzt auch als Kirche eher national zu denken?

 

Ist es richtig, weil sich in vielen Bereichen soziale Kälte breit macht, soziale Kälte als christliche Maxime auszugeben?

 

Ist es richtig, weil es eine sexuelle Revolution gegeben hat, jetzt hier auch liberaler zu werden?

 

Ist es richtig, Frauen zu weihen, weil es eine Emanzipations-Bewegung gibt?

 

Die Antwort kann man nur finden, wenn man sich an der Bibel und der darauf aufbauenden Tradition und Lehre der Kirche orientiert.

 

Ansonsten beginnt man wie ein Blatt im Wind zu segeln ....

Man muss halt einfach versuchen, diese Fragen zu beantworten indem man sich am Geiste des Konzils orientiert.

Nehmen wir als Leitlinie GS 1: Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände.

 

An diesen Sätzen gemessen ist die Antwort auf Frage 1 und 2 ein klares Nein. Aber man sollte nicht übersehen, dass diese Klarheit erst durch das Konzil geschaffen wurde. Kardinal König wurde als der "rote Kardinal" verunglimpft, weil er die Aussöhnung mit der Arbeiterschaft suchte, bei der die oilitsierende Kirche der 1. Republik tiefe Wunden geschlagen hatte.

 

Satz 3 ein klares Ja. Die Pastoral hat dieses Probel längst gelöst. Man muss nicht eben das Lob des One night stand singen, aber Enthaltsamkeit auch in dauerhaften Beziehungen zu predigen gibt die Kirche der Lächerlichkeit preis. Ich komme durch mein Studium täglich mit jungen KatholikInnen zusammen, denen diese Frage nur mehr ein müdes Lächeln entlockt.

Dies gilt natürlich gleichermaßen für die Behandlung wiederverheiratet Geschiedener, wo der Kirche dn Ruf der weltfremden Unbarmherzigkeit anhaftet. Dazu hat der Innsbrucker Moralltheologe Rotter schon in den 80er Jahren angemerkt wie grundlegend sich allein durch die Tatsache dass die Menschen viel älter werden, die Verhältnisse verändern.

 

Zur Frage der Frauenweihe: Natürlich muss man Frauen weihen. Im Lichte der Behauptungen von Papst em. Bendikt dass der Glaube niemals der Vernunft widerspreche, ist die Ablehnung die sich auf G'schichterl, aber nicht auf Fakten stützt nicht zu rechtfertigen. Eine Organisation, die meint auf das Potential von mehr als 50% der Menschheit verzichten zu können, ist zudem extrem schlecht aufgestellt. Aber wie so oft kommt die Kirche dabei viel zu spät...die Feststellung dass die Kirche im 19Jh die Arbeiterschaft verloren hat und im 20 Jh die Frauen ist inzwischen auch statistisch erwiesen. In den jüngsten diesbezüglichen Befragungen sind erstmals die Frauen bis 25 sogar kirchenferner als die gleichaltrigen Männer.

 

Ansonsten beginnt man wie ein Blatt im Wind zu segeln ....

 

Das Leben Euer Hochwürden ist nicht hellweiß oder dunkelschwarz sond hat viele Schattierungen...

bearbeitet von Der Geist
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und die verbindliche Lehre der Kirche ordnet an die Zeichen der Zeit zu erforschen (GS 4: 4.

Das ist ja ohne Zweifel wichtig. Die Frage ist nur, nach welchen Kriterien sie gedeutet werden müssen. Sind bestimmte Zeichen positiver Hinweis oder herausfordernde Versuchung?

 

Ist es richtig, weil in vielen Ländern Nationalismen erwachen, jetzt auch als Kirche eher national zu denken?

 

Ist es richtig, weil sich in vielen Bereichen soziale Kälte breit macht, soziale Kälte als christliche Maxime auszugeben?

 

Ist es richtig, weil es eine sexuelle Revolution gegeben hat, jetzt hier auch liberaler zu werden?

 

Ist es richtig, Frauen zu weihen, weil es eine Emanzipations-Bewegung gibt?

 

Die Antwort kann man nur finden, wenn man sich an der Bibel und der darauf aufbauenden Tradition und Lehre der Kirche orientiert.

 

Ansonsten beginnt man wie ein Blatt im Wind zu segeln ....

ja, und da tradition und kirche lebt, wird jeder eine eigene orientierung suchen müssen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Natürlich verleiht der Heilige Geist Orientierung - und zwar durch die verbindlichen Lehren der Kirche.

AUA!

 

Der Heilige Geist verleiht Orientierung AUCH durch die verbindlichen Lehren der Kirche - aber natürlich nicht nur, denn dann wäre er unnötig. Im Gegenteil, der Heilige Geist ist nötig, um uns anzustoßen (manchmal auch: anzuecken), damit wir die verbindlichen Lehren der Kirche weiterentwickeln, damit sie auch im Heute vernünftig anwendbar sind.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Allerdings fehlt mir der Lösungsansatz.

 

Eine Lösung kann es meiner Meinung nach nur geben in der Orientierung an den verbindlichen Lehren, insbesondere des 2. Vatikanischen Konzils. Geister verleihen keine Orientierung.

 

Doch! Genau die Geister sind es, die Orientierung geben. Das Problem liegt im Vorhandensein mehrerer Geister. An welchem dieser Geister soll man sich denn nun orientieren? Am Geist, den Johannes XXIII versprühte, Ottaviani, Lefebvre, Paul VI, Döpfner? Sie alle sind Representanten von Geistern.

 

Dummerweise ist es genauso mit den Texten. Die sind doch auch nicht einheitlich. Ottaviani, Benedikt XVI, Franziskus I, Hans Küng und Du haben alle die gleichen verbindlichen Texte vor Augen. Aber jeder von Euch orientiert sich anders daran. Jeder von Euch sagt was anderes, handelt anders, glaubt anders.

 

Dir fehlt ein Lösungsansatz? Für was willst Du denn eine Lösung?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und die verbindliche Lehre der Kirche ordnet an die Zeichen der Zeit zu erforschen (GS 4: 4.

Das ist ja ohne Zweifel wichtig. Die Frage ist nur, nach welchen Kriterien sie gedeutet werden müssen. Sind bestimmte Zeichen positiver Hinweis oder herausfordernde Versuchung?

 

Ist es richtig, weil in vielen Ländern Nationalismen erwachen, jetzt auch als Kirche eher national zu denken?

 

Ist es richtig, weil sich in vielen Bereichen soziale Kälte breit macht, soziale Kälte als christliche Maxime auszugeben?

 

Ist es richtig, weil es eine sexuelle Revolution gegeben hat, jetzt hier auch liberaler zu werden?

 

Ist es richtig, Frauen zu weihen, weil es eine Emanzipations-Bewegung gibt?

 

Die Antwort kann man nur finden, wenn man sich an der Bibel und der darauf aufbauenden Tradition und Lehre der Kirche orientiert.

 

Ansonsten beginnt man wie ein Blatt im Wind zu segeln ....

Man muss halt einfach versuchen, diese Fragen zu beantworten indem man sich am Geiste des Konzils orientiert.

Nehmen wir als Leitlinie GS 1: Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände.

 

An diesen Sätzen gemessen ist die Antwort auf Frage 1 und 2 ein klares Nein. Aber man sollte nicht übersehen, dass diese Klarheit erst durch das Konzil geschaffen wurde. Kardinal König wurde als der "rote Kardinal" verunglimpft, weil er die Aussöhnung mit der Arbeiterschaft suchte, bei der die oilitsierende Kirche der 1. Republik tiefe Wunden geschlagen hatte.

 

Satz 3 ein klares Ja. Die Pastoral hat dieses Probel längst gelöst. Man muss nicht eben das Lob des One night stand singen, aber Enthaltsamkeit auch in dauerhaften Beziehungen zu predigen gibt die Kirche der Lächerlichkeit preis. Ich komme durch mein Studium täglich mit jungen KatholikInnen zusammen, denen diese Frage nur mehr ein müdes Lächeln entlockt.

Dies gilt natürlich gleichermaßen für die Behandlung wiederverheiratet Geschiedener, wo der Kirche dn Ruf der weltfremden Unbarmherzigkeit anhaftet. Dazu hat der Innsbrucker Moralltheologe Rotter schon in den 80er Jahren angemerkt wie grundlegend sich allein durch die Tatsache dass die Menschen viel älter werden, die Verhältnisse verändern.

 

Zur Frage der Frauenweihe: Natürlich muss man Frauen weihen. Im Lichte der Behauptungen von Papst em. Bendikt dass der Glaube niemals der Vernunft widerspreche, ist die Ablehnung die sich auf G'schichterl, aber nicht auf Fakten stützt nicht zu rechtfertigen. Eine Organisation, die meint auf das Potential von mehr als 50% der Menschheit verzichten zu können, ist zudem extrem schlecht aufgestellt. Aber wie so oft kommt die Kirche dabei viel zu spät...die Feststellung dass die Kirche im 19Jh die Arbeiterschaft verloren hat und im 20 Jh die Frauen ist inzwischen auch statistisch erwiesen. In den jüngsten diesbezüglichen Befragungen sind erstmals die Frauen bis 25 sogar kirchenferner als die gleichaltrigen Männer.

 

Ansonsten beginnt man wie ein Blatt im Wind zu segeln ....

 

Das Leben Euer Hochwürden ist nicht hellweiß oder dunkelschwarz sond hat viele Schattierungen...

Das ist jetzt deine subjektive Möglichkeit, die Zeichen der Zeit zu erkennen und damit umzugehen. Handelt jemand, der dies anders sieht, auch wenn er sich um ein Erkennen der Zeichen der Zeit bemüht, gegen das Konzil?

 

Ich denke nicht. Um die Zeichen der Zeit richtig im Sinne des Konzils zu deuten, ist es unentbehrlich, dies auch im Lichte der Lehre der Kirche, insbesondere der Lehren des 2. Vatikanischen Konzils zu tun. Ein einfaches Pochen auf einen "Geist" genügt da nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Natürlich verleiht der Heilige Geist Orientierung - und zwar durch die verbindlichen Lehren der Kirche.

AUA!

 

Der Heilige Geist verleiht Orientierung AUCH durch die verbindlichen Lehren der Kirche - aber natürlich nicht nur, denn dann wäre er unnötig. Im Gegenteil, der Heilige Geist ist nötig, um uns anzustoßen (manchmal auch: anzuecken), damit wir die verbindlichen Lehren der Kirche weiterentwickeln, damit sie auch im Heute vernünftig anwendbar sind.

Das ist insofern richtig, so lange ein "Weiterentwickeln" nicht in die Häresie führt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Natürlich verleiht der Heilige Geist Orientierung - und zwar durch die verbindlichen Lehren der Kirche.

AUA!

 

Der Heilige Geist verleiht Orientierung AUCH durch die verbindlichen Lehren der Kirche - aber natürlich nicht nur, denn dann wäre er unnötig. Im Gegenteil, der Heilige Geist ist nötig, um uns anzustoßen (manchmal auch: anzuecken), damit wir die verbindlichen Lehren der Kirche weiterentwickeln, damit sie auch im Heute vernünftig anwendbar sind.

Das ist insofern richtig, so lange ein "Weiterentwickeln" nicht in die Häresie führt.

Du meinst hoffentlich niht die Häresie der Formlosigkeit des Herrn Mosebach! Und überhaupt: Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben :winke:

bearbeitet von Der Geist
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Du meinst hoffentlich niht die Häresie der Formlosigkeit des Herrn Mosebach!

Nein, den meine ich nicht.

Und überhaupt: Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben :winke:

Wie kommst du darauf, mir Furcht zu unterstellen?
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Du meinst hoffentlich niht die Häresie der Formlosigkeit des Herrn Mosebach!

Nein, den meine ich nicht.

Und überhaupt: Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben :winke:

Wie kommst du darauf, mir Furcht zu unterstellen?

Deshalb:

so lange ein "Weiterentwickeln" nicht in die Häresie führt.

 

An sowas denkt ein Optimist der Vertrauen in den Hl. Geist hat gar nicht. Zudem: Der emeritierte Ordinarius für mittelalterliche Geschichte in Konstanz Alexander Patschovsky hat den trefflichen Satz geprägt:

 

Ketzer sind verhinderte Heilige; Heilige sind verkappte Ketzer

 

Franz von Assisi ist dafür ein wunderbares Beispiel und Jan Hus vielleicht ein Gegenbeispiel.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Du meinst hoffentlich niht die Häresie der Formlosigkeit des Herrn Mosebach!

Nein, den meine ich nicht.

Und überhaupt: Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben :winke:

Wie kommst du darauf, mir Furcht zu unterstellen?

Deshalb:

so lange ein "Weiterentwickeln" nicht in die Häresie führt.

 

An sowas denkt ein Optimist der Vertrauen in den Hl. Geist hat gar nicht. Zudem: Der emeritierte Ordinarius für mittelalterliche Geschichte in Konstanz Alexander Patschovsky hat den trefflichen Satz geprägt:

 

Ketzer sind verhinderte Heilige; Heilige sind verkappte Ketzer

 

Franz von Assisi ist dafür ein wunderbares Beispiel und Jan Hus vielleicht ein Gegenbeispiel.

Neugier- und Verständnisfrage: In wie fern ist Franz von Assisi ein "verkappter Ketzer"? Da hier OT würde mich die Antwort auch als PN freuen. ;-)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Geister verleihen keine Orientierung.

Herr Pfarrer halten offenbar nicht viel von Paulus: Dort liest man unter 1 Thess 5, 19 Löscht den Geist nicht aus.

Und der großartig Karl Rahner hat bereits 1962 in seinem Eröffnungsvortrag zum damaligen Katholikentag weitblickend und vorausschauned diese Gefahr gesehen. Und wie sagt Papst Franziskus: Wir wollen den hl. Geist zähmen.

Aber: Der weht wo er will.

Natürlich verleiht der Heilige Geist Orientierung - und zwar durch die verbindlichen Lehren der Kirche.

mir gibt er auch die gabe einer orientierung.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ketzer sind verhinderte Heilige; Heilige sind verkappte Ketzer

 

Franz von Assisi ist dafür ein wunderbares Beispiel und Jan Hus vielleicht ein Gegenbeispiel.

Stimmt. Heiligkeit ist immer auch eine Gratwanderung.

 

Daher braucht es auch das Lehramt, um diesen Grat zu definieren! ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da kann ich nur Walter Nigg empfehlen, er hat ein Buch über Heilige geschrieben und über Ketzer.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Daher braucht es auch das Lehramt, um diesen Grat zu definieren! ;)

Dir ist auch jede noch so dürre Begründung für eine Existenzberechtigung des Lehramtes recht...

 

(Daß der einzige Sinn und Zweck des Lehramtes sein muss den Gläubigen das Evagelium zu übersetzen und ihnen dadurch zu helfen ihr Leben eschatologisch deuten zu können, scheint für dich allenfalls ein unvermeidlicher Nebeneffekt zu sein.)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Daher braucht es auch das Lehramt, um diesen Grat zu definieren! ;)

Dir ist auch jede noch so dürre Begründung für eine Existenzberechtigung des Lehramtes recht...

 

(Daß der einzige Sinn und Zweck des Lehramtes sein muss den Gläubigen das Evagelium zu übersetzen und ihnen dadurch zu helfen ihr Leben eschatologisch deuten zu können, scheint für dich allenfalls ein unvermeidlicher Nebeneffekt zu sein.)

Nein! Wieso!

 

Gerade, um das Evangelium richtig zu übersetzen ist die Unterscheidung zwischen Heiligen und Ketzern sehr wichtig!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Daher braucht es auch das Lehramt, um diesen Grat zu definieren! ;)

Dir ist auch jede noch so dürre Begründung für eine Existenzberechtigung des Lehramtes recht...

 

(Daß der einzige Sinn und Zweck des Lehramtes sein muss den Gläubigen das Evagelium zu übersetzen und ihnen dadurch zu helfen ihr Leben eschatologisch deuten zu können, scheint für dich allenfalls ein unvermeidlicher Nebeneffekt zu sein.)

Nein! Wieso!

 

Gerade, um das Evangelium richtig zu übersetzen ist die Unterscheidung zwischen Heiligen und Ketzern sehr wichtig!

Warum?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...