Udalricus Geschrieben 5. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 5. Juli 2013 ... viel Paulus und Augustinus.... Du machst mich richtig neugierig! Danke schön! 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Alfons Geschrieben 6. Juli 2013 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 6. Juli 2013 (bearbeitet) Es ist eine merkwürdige Angewohnheit von mir, mit dem Bleistift in der Hand zu lesen. Meine Bücher wimmeln von Unterstreichungen und an den Rand gekritzelten Kommentaren (bei deren Wiederlesen nach Jahren ich mir manchmal vor den Kopf patsche). Als ich gestern begonnen habe, die neue Enzyklika zu lesen - ich bin aber nur durch die Einleitung gekommen, die ersten zehn Seiten, und habe das dann folgende 1. Kapitel lediglich überflogen - habe ich auch spontan Anmerkungen an den Rand gekritzelt. Hier sind sie. Das Kopfpatschen überlasse ich den Lesern... Zum Titel: Die Wahl des Titels legt nahe, dass die Thesen dieser Enzyklika mit "Lumen Gentium" korrespondieren, der Dogmatischen Konstitution des 2. Vatikanischen Konzils über die Kirche. In Lumen Gentium wird die Kirche als "wanderndes Volk Gottes" gesehen. Das Eingangskapitel von damals hatte ursprünglich "Das Wesen der streitenden Kirche" heißen sollen, dass es schließlich "Die Kirche als Mysterium" genannt wurde, ist eine Veränderung der Perspektive, die sich - so vermute ich jetzt einmal vorab - in "Lumen fidei" bestätigen wird. Wenn die Kirche als wanderndes Volk Gottes verstanden wird, wird Lumen fidei Licht werfen wollen auf den Weg, den dieses Volk geht. 2. Abschnitt, S. 4: "In diesem Sinn erschien der Glaube als ein trügerisches Licht, das den Menschen hinderte, sich wagemutig auf die Ebene des Wissens zu begeben." Das Thema Glaube kontra Wissenschaft wird angerissen. Zunächst von der Vergangenheit her, die Enzyklika zitiert Nietzsche. Der lange Widerstand der katholischen Kirche gegen wissenschaftliche Erkenntnisse wird nicht erwähnt, aber sicher mit gedacht. Zugleich sind die Grenzen des Wissens aber ein top-aktuelles Thema - ob die Enzyklika dazu etwas sagen wird? 3. Abschnitt, S. 5: "In diesem Prozess wurde der Glaube am Ende mit der Dunkelheit in Verbindung gebracht. Man meinte, ihn bewahren zu können, einen Raum für ihn zu finden, um ihm ein Miteinander mit dem Licht der Vernunft zu ermöglichen. Der Raum für den Glauben öffnete sich da, wo die Vernunft kein Licht zu bringen vermochte, wo der Mensch keine Sicherheiten mehr erlangen konnte." Ein spannender Absatz. Den ersten Satz mag man noch als Kritik an den Gegnern des Glaubens wie Nietzsche verstehen können. Doch der nächste kritisiert mit "man" die Kirche selber, gemeint scheinen mir hier zu die Bestrebungen von Pius X. und der Antimodernisteneid. Der Glaube als "Raum, wohin die Vernunft kein Licht zu bringen vermochte" hat ja zu dem so genannten Lückenbüßergott geführt. 3. Abschnitt, S. 5 unten und S. 6 oben: "Die Vernunft lässt den Menschen in der Angst vor dem Unbekannten zurück" - das ist ein Satz, der zunächst lapidar selbstverständlich klingt. Natürlich, klar - ist es denn Aufgabe der Vernunft, dem Menschen die Angst vor dem "Unbekannten" zu nehmen, sprich vor dem Tod und der Frage, was danach kommt? Dann aber fällt auf, dass sowohl der Satz aus der Enzyklika als auch die beantwortende Gegenfrage die Vernunft antropomorphisieren. "Die Vernunft" scheint hier zu einer selbständig handelnden Macht zu werden, in dem Sinne, wie auch oft von der "Natur" gesprochen wird. Setzt man diese Vermenschlichung beiseite, dann wird klar, dass "die Vernunft" nichts ist, was eine Aufgabe haben kann - auch nicht die Aufgabe, dem Menschen die Angst vor dem Tod zu nehmen. Ob "der Glaube" das kann, ob er vielleicht sogar nur aus diesem Grund entstanden ist, oder ob, wenn man tiefer darüber nachdenkt, auch der Glaube etwas ist, das keinen Zweck a priori hat, müsste noch einmal nach gedacht werden. 3. Abschnitt, S. 6 oben: Nachdem hier zunächst der Satz von Nietzsche bestätigt wird - ja, wer Seelenruhe und Glück anstrebt, möge glauben (ergänze in Gedanken den zweiten Teil des Nietzsche-Satzes: wer Wahrheit will, solle forschen) hebt die Enzyklika diesen Gegensatz auf. Beides gebe Licht, der Glaube und die Wissenschaft. Aaaaber! Das Licht des Glaubens, Lumen fidei, sei das große Licht, das den Weg zur Wahrheit weist. Das andere seien nur kleine Lichter, die nur kurz etwas erhellen, aber nicht den Weg eröffnen. Mehr noch - so wird im nächstfolgenden Abschnitt 4 erläutert - ohne das Licht des Glaubens "verlieren am Ende alle anderen Leuchten ihre Kraft". Das ist nun eine steile These. Wissenschaft scheint doch ganz gut ohne religiösen Hintergrund zu funktionieren. Mit viel gutem Willen lässt sich diese Behauptung aber so interpretieren, dass jemand, der die "kleinen Lichter" der Wissenschaft entzündet, in Gefahr ist, den Weg zur Wahrheit zu verfehlen - sprich: die gewonnene Erkenntnis zum Übel der Menschheit einzusetzen, mir fallen spontan Atomwaffen und die Rassentheorie ein - wenn da nicht das "große Licht" wäre, das "das gesamte Sein des Menschen erleuchtet". 3. Abschnitt, S. 6: "Und so hat der Mensch auf die Suche nach einem großen Licht, nach einer großen Wahrheit verzichtet, um sich mit kleinen Lichtern zu begnügen, die den kurzen Augenblick erhellen, doch unfähig sind, den Weg zu eröffnen. Wenn das Licht fehlt, wird alles verworren, und es ist unmöglich, das Gute vom Bösen, den Weg, der zum Ziel führt von dem zu unterscheiden, der uns richtungslos immer wieder im Kreis gehen lässt." Hier wird ein Bild benutzt - das Bild vom Licht, ohne das man den richtigen Weg nicht finden kann - um einen logischen Satz zu konstruieren, und das, so denke ich, kann nur in die Hose gehen, da Bilder keine Beweise sind, sondern Mittel, um etwas anschaulich zu machen. Die These, dass sich Gut und Böse nur durch das Licht des Glaubens unterscheiden lassen, wird so - nun ja - ein Glaubenssatz. Dass sich Gut und Böse auch unterscheiden lassen, ohne das Licht des Glaubens zu bemühen, sollte ein Blick in die Strafprozessordnung deutlich machen. 5. Abschnitt, S. 8 oben: "(...) und die Weite der Horizonte, die der Glaube erschließt..." Diese schöne Formulierung sagt mehr über die Möglichkeiten des Glaubens und die Zukunft des Christentums, ja aller Religionen aus als ein ganzes Regalbrett voller Traktate und Predigten. Genau das nämlich scheint mir die Wegscheide, die große Unterscheidung zu sein, der Graben, der sich quer nicht nur durch die Kirche, sondern auch die Gesellschaft zieht: führt Glaube in die Enge? Ist es die wichtigste Funktion des Glaubens, die für viele Menschen dringend notwendigen Begrenzungen zu setzen, den rigiden Rahmen, die Sicherheiten fürs Leben? Oder führt er in die Weite - mit allen Risiken, Unsicherheiten, Zweifeln und Fragen, aber zugleich der inneren Gewissheit, in der Liebe Gottes gehalten zu werden? 5. Abschnitt, S. 8 unten, eine Märtyrerlegende: Diese ganze Passage mit dem Dialog des Hierax halte ich für kontraproduktiv (christliche Sicht) beziehungsweise entlarvend (atheistische Sicht). Es ist eine Methode fundamentalistischer Sekten - und das Christentum war in seinen Anfängen unter vielem anderen auch dies und ist es in einigen Ausformungen und Gruppierungen heute noch - Menschen ihren Eltern und ihren sozialen Bindungen zu entfremden und die neue Gemeinschaft an diese Stelle zu setzen: Die Gemeinde ist deine neue Familie, Jesus ist dein neuer Vater... Hier klingen die fundamentalistischen Radikalismen an, die dem Christentum immer noch innezuwohnen scheinen. 6. Abschnitt, S. 9: "Das Zweite Vatikanische Konzil hat den Glauben innerhalb der menschlichen Erfahrung erstrahlen lassen und ist so die Wege des heutigen Menschen gegangen." Hier vermute ich eine diffizile Kritik am 2. Vatikanum. Die Formulierung vom "Glauben innerhalb der menschlichen Erfahrung" legt nahe, dass da noch ein anderer Glaube postuliert wird, einer außerhalb der menschlichen Erfahrung. Das scheint hirnphysiologisch gesehen Unsinn zu sein, nämlich dann, wenn man davon ausgeht, dass Glaube etwas ist, das persönlich in jedem Menschen einzeln entsteht und wirkt. Glaube kann aber auch den verfassten Glauben der Kirche meinen, die überlieferten Glaubenssätze - die existieren unabhängig davon, ob sie vom Individuum angenommen werden oder nicht. Mit einem "Glauben außerhalb der menschlichen Erfahrung" kann schließlich auch ein göttliches Glaubensangebot gemeint sein; auch dies könnte, um in diesem (mir fern liegenden) Gedankengang zu bleiben, unabhängig von der Vergegenwärtigung in der Erfahrung des einzelnen Menschen als existierend gedacht werden. Die wenige Zeilen später auftauchende Formulierung vom Glauben als "Geschenk Gottes und übernatürliche Tugend, die er uns einflößt" legt diesen Gedanken nahe. 7. Abschnitt, S. 10, der Hinweis auf die Mitautorschaft von Benedikt XVI.: Dieses Passus wirft ja die spannende Frage auf, welche Teile der Enzyklika ("nahezu fertig gestellt") von Josef Ratzinger stammen und welche ("einige weitere Beiträge") von Jorge Mario Bergoglio kommen. Und wie man sie auseinander hält. 1. Kapitel, S. 11 ff, nur überflogen: Die Abschnitte 8 und 9 weisen auf etwas Wichtiges hin: Glaube ist in die Zukunft gerichtet, Glaube öffnet einen Weg in die Zukunft, er enthält die Aufforderung, sich einem neuen Leben zu öffnen, einen Schritt nach vorn zu tun. Das sehe ich als Gegensatz zu einem Verständnis des Glaubens als Beharrungskraft, als Abwehr der Moderne, als Verteidigung des Erreichten. Im Abschnitt 10 macht die Enzyklika aber deutlich, dass der Glaube notwendig zwei sich ergänzende Kräfte enthält: die Hoffnung, die sich in die Zukunft richtet, und das Vertrauen, auf dem diese Hoffnung aufbaut. Ob dieses Vertrauen bis hin zur Absicht gehen muss, den eigenen Sohn zu ermorden - die Enzyklika erwähnt in diesem 1. Kapitel die Opferung Isaaks als Zeichen, "bis zu welchem Punkt diese ursprüngliche Liebe fähig ist, für das Leben auch über den Tod hinaus zu bürgen" - möchte ich hier nicht beurteilen. Alfons (Tippfehler korrigiert) bearbeitet 6. Juli 2013 von Alfons 4 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 6. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 6. Juli 2013 Es ist eine merkwürdige Angewohnheit von mir, mit dem Bleistift in der Hand zu lesen. Meine Bücher wimmeln von Unterstreichungen und an den Rand gekritzelten Kommentaren (bei deren Wiederlesen nach Jahren ich mir manchmal vor den Kopf patsche). Als ich gestern begonnen habe, die neue Enzyklika zu lesen - ich bin aber nur durch die Einleitung gekommen, die ersten zehn Seiten, und habe das dann folgende 1. Kapitel lediglich überflogen - habe ich auch spontan Anmerkungen an den Rand gekritzelt. Hier sind sie. ....... kannst du bitte weiter machen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 6. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 6. Juli 2013 Alfons , du hast dir ja schon viel Mühe gegeben. (Ich muss das Ganze erst mal irgendwann lesen). Die Ansätze sind auf jeden Fall interessant. Eine Anmerkung zu Gut und Böse: Die Strafprozessordnung unterscheidet, was gesetzlich erlaubt ist und was verboten ist. Aber es gibt ja auch Dinge, die erlaubt sind, und trotzdem als "böse" oder "falsch" angesehen werden- zB Ehebruch oder gebrochene Versprechen. Natürlich enstehen Gesetze und Strafprozessordnungen auf der Basis moralischer Überzeugungen, aber sie brechen diese auch deutlich "herunter". Alles,was Menschen so "falsch" machen können, können sie auch gar nicht umfassen- sollen sie auch nicht. Der Glaube kann, zB in der Orientierung an den 10 eboten, der Bergpredigt, dem dreifachen Liebesgebot auch da im menschlichen Miteinander Wege weisen, wo die Strafprozessordnung noch lange nicht greist und dies auch gar nicht soll. Das mit dem Bleistift in der Hnad kenne ich, mein "lord of the rings" sieht aus... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 11. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2013 Den Bleistift lasse ich lieber weg. Er verleitet mich zu sehr dazu, den unverfälschten Benedikt tunlichst wieder herzustellen. Die Enzyklika ist dann zwar auch noch kein großer Wurf, würde aber als "Unvollendete" deutlich gewinnen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 11. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2013 (bearbeitet) 7. Abschnitt, S. 10, der Hinweis auf die Mitautorschaft von Benedikt XVI.: Dieses Passus wirft ja die spannende Frage auf, welche Teile der Enzyklika ("nahezu fertig gestellt") von Josef Ratzinger stammen und welche ("einige weitere Beiträge") von Jorge Mario Bergoglio kommen. Und wie man sie auseinander hält. Tipp: Wenn der Predigtton überhand nimmt, dann ist es nicht Benedikt. Das Geschwätz über Franziskus und Mutter Teresa zB (4. Abschnitt 57), meines Erachtens ist in Teil 4 fast nichts mehr von ihm. Allerdings habe ich die Enzyklika insgesamt nur überflogen. Ich weiß auch nicht, ob ich noch mehr damit tue. Von Benedikt habe ich über das Thema schon Besseres gelesen, und die "Franziskus-Perlen", die aus seinen Predigten den Weg ins Netz fanden, genügen mir um zu wissen, dass ich von ihm nichts zu lesen brauche. bearbeitet 11. Juli 2013 von Edith1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 12. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 12. Juli 2013 Allerdings habe ich die Enzyklika insgesamt nur überflogen. Ich weiß auch nicht, ob ich noch mehr damit tue. Von Benedikt habe ich über das Thema schon Besseres gelesen, und die "Franziskus-Perlen", die aus seinen Predigten den Weg ins Netz fanden, genügen mir um zu wissen, dass ich von ihm nichts zu lesen brauche. Ich weiß nicht, ob ich dem Autor der Perlen nun zutraue, korrekt zu berichten. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Der Geist Geschrieben 12. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 12. Juli 2013 Allerdings habe ich die Enzyklika insgesamt nur überflogen. Ich weiß auch nicht, ob ich noch mehr damit tue. Von Benedikt habe ich über das Thema schon Besseres gelesen, und die "Franziskus-Perlen", die aus seinen Predigten den Weg ins Netz fanden, genügen mir um zu wissen, dass ich von ihm nichts zu lesen brauche. Ich weiß nicht, ob ich dem Autor der Perlen nun zutraue, korrekt zu berichten. Offenbar bin ich schlichten Genmüts, ich finde das Gros der Franzískusperlen sehr gut geeignet um darüber nachzudenken. Ich bin sogar so schlichten Gemüts dass ich die Theologisiererei Benedikts keinen Moment vermisse. Predigten die so abgehoben sind, dass sich der Papst sie nicht einmal mehr ohne Kontrolle durch einen Haus- und Hoftheologen zu halten getraute? Und wo sind überhaupt die großartigen theologischen Aussagen Benedikts....in Erinnering bleiben doch nur die Fettnäpfchen in die er gegenüber den süamerikanischen Indios und gegenüber den Muslimem getreten - nein beidbeinig gesprungen ist. Und Caritas in veritate war ja, nach einer großartigen ersten Enzyklika (Deus caritas est) und einer leidlichen zweiten (Spe salvi) bestenfalls untermittelprächtig. Aber ich verstehe schon: Papstworte, die von den meisten Gläubigen verstande,n werden sind ja sowas von unbefriedigend. Wo kämen wir hin wenn sich da plötzlich ein Papst als Seelsorger und nicht als Oberlehrer und protziger Potentat verstünde und wenn plötzlich die gesamte misera plebs angesprochen wäre und seine Worte verstünde. 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Katharer Geschrieben 12. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 12. Juli 2013 neunzig Seiten. wenn der soviele Seiten braucht, um seinen Glauben darzustellen, kann doch irgendwas nicht stimmmen. da frage ich mich wirklich, ob er das glaubt, was er schreibt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 12. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 12. Juli 2013 Allerdings habe ich die Enzyklika insgesamt nur überflogen. Ich weiß auch nicht, ob ich noch mehr damit tue. Von Benedikt habe ich über das Thema schon Besseres gelesen, und die "Franziskus-Perlen", die aus seinen Predigten den Weg ins Netz fanden, genügen mir um zu wissen, dass ich von ihm nichts zu lesen brauche. Ich weiß nicht, ob ich dem Autor der Perlen nun zutraue, korrekt zu berichten. Dies sage ich mir als Ausrede für den Papst auch immer wieder vor. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 12. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 12. Juli 2013 Allerdings habe ich die Enzyklika insgesamt nur überflogen. Ich weiß auch nicht, ob ich noch mehr damit tue. Von Benedikt habe ich über das Thema schon Besseres gelesen, und die "Franziskus-Perlen", die aus seinen Predigten den Weg ins Netz fanden, genügen mir um zu wissen, dass ich von ihm nichts zu lesen brauche. Ich weiß nicht, ob ich dem Autor der Perlen nun zutraue, korrekt zu berichten. Offenbar bin ich schlichten Genmüts, ich finde das Gros der Franzískusperlen sehr gut geeignet um darüber nachzudenken. Ich bin sogar so schlichten Gemüts dass ich die Theologisiererei Benedikts keinen Moment vermisse. Predigten die so abgehoben sind, dass sich der Papst sie nicht einmal mehr ohne Kontrolle durch einen Haus- und Hoftheologen zu halten getraute? Und wo sind überhaupt die großartigen theologischen Aussagen Benedikts....in Erinnering bleiben doch nur die Fettnäpfchen in die er gegenüber den süamerikanischen Indios und gegenüber den Muslimem getreten - nein beidbeinig gesprungen ist. Und Caritas in veritate war ja, nach einer großartigen ersten Enzyklika (Deus caritas est) und einer leidlichen zweiten (Spe salvi) bestenfalls untermittelprächtig. Aber ich verstehe schon: Papstworte, die von den meisten Gläubigen verstande,n werden sind ja sowas von unbefriedigend. Wo kämen wir hin wenn sich da plötzlich ein Papst als Seelsorger und nicht als Oberlehrer und protziger Potentat verstünde und wenn plötzlich die gesamte misera plebs angesprochen wäre und seine Worte verstünde. Prunk und Protz-Potentat, bitte. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sokrates Geschrieben 12. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 12. Juli 2013 Ein interessanter Kommentar. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
lara Geschrieben 12. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 12. Juli 2013 Ein interessanter Kommentar. Einer der ersten Sätze ist: In ihrer gemeinsamen Enzyklika machen Papst Franziskus und sein Vorgänger Benedikt XVI. klar, dass Glaube für Gerechtigkeit streiten muss. An Sakramenten und Hierarchie halten sie jedoch fest; Frauen und Laien kommen nicht vor. Sie halten an den Sakramenten fest? Ist hier die Eucharistie oder die Weihe gemeint? Was will der Autor damit sagen? Wenn schon der Beginn eines Textes so unverständlich ist .... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sokrates Geschrieben 12. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 12. Juli 2013 Ein interessanter Kommentar. Einer der ersten Sätze ist: In ihrer gemeinsamen Enzyklika machen Papst Franziskus und sein Vorgänger Benedikt XVI. klar, dass Glaube für Gerechtigkeit streiten muss. An Sakramenten und Hierarchie halten sie jedoch fest; Frauen und Laien kommen nicht vor. Sie halten an den Sakramenten fest? Ist hier die Eucharistie oder die Weihe gemeint? Was will der Autor damit sagen? Wenn schon der Beginn eines Textes so unverständlich ist .... Das ist nicht "einer der ersten Sätze" sondern der "Abstract", die kurze Zusammenfassung das artikels. Wenn man einen Abstract so schreiben könnte, dass er alles was man sagen will vollständig und verständlich enthält, könnte man sich den restlichen Artikel sparen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stepp Geschrieben 12. Juli 2013 Autor Melden Share Geschrieben 12. Juli 2013 (bearbeitet) Dass ein Papst an Hierarchie und Sakramenten festhält, finde ich nun aber nicht sonderlich überraschend. Ein Artikel, der sich bemüßigt fühlt, das eigens festzustellen, gibt beredt Auskunft über die Bildung seines Autors. Aber dass die kirchliche Berichterstattung von Herrn Drobinski von wenig Fachwissen und viel starker Meinung geprägt ist, weiß man ja nicht erst seit heute. bearbeitet 12. Juli 2013 von Stepp Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 12. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 12. Juli 2013 Dass ein Papst an Hierarchie und Sakramenten festhält, finde ich nun aber nicht sonderlich überraschend. Ein Artikel, der sich bemüßigt fühlt, das eigens festzustellen, gibt beredt Auskunft über die Bildung seines Autors. Aber dass der kirchliche Berichterstattung von Herrn Drobinski von wenig Fachwissen und viel starker Meinung geprägt ist, weiß man ja nicht erst seit heute. Ich frage mich gerade, was man sich unter "Reform des kirchlichen Dogmengebäudes" vorstellen soll. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Der Geist Geschrieben 12. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 12. Juli 2013 Dass ein Papst an Hierarchie und Sakramenten festhält, finde ich nun aber nicht sonderlich überraschend. Ein Artikel, der sich bemüßigt fühlt, das eigens festzustellen, gibt beredt Auskunft über die Bildung seines Autors. Aber dass der kirchliche Berichterstattung von Herrn Drobinski von wenig Fachwissen und viel starker Meinung geprägt ist, weiß man ja nicht erst seit heute. Ich frage mich gerade, was man sich unter "Reform des kirchlichen Dogmengebäudes" vorstellen soll. Der springende Punkt für dieses Konzil ist es also nicht, den einen oder den anderen der grundlegenden Glaubensartikel zu diskutieren, wobei die Lehrmeinungen der Kirchenväter, der klassischen und zeitgenössischen Theologen ausführlich dargelegt würden. Es wird vorausgesetzt, dass all dies hier wohlbekannt und vertraut ist. [...] Aber von einer wiedergewonnenen, nüchternen und gelassenen Zustimmung zur Lehrtradition der Kirche, wie sei in der Gesamttendenz und in ihren Akzentuierungen in den Akten des Trienter Konzils und auch des Ersten Vatikanischen Konzils erkennbar ist, erwarten jene, die sich auf der ganzen Welt zum christlichen katholischen und apostolischen Glauben bekennen einen Sprung nach vorwärts, der einem vertieften Glaubensverständnis und der Gewissensbildung zu Gute kommt. Dies soll zu je größerer Übereinstimmung mit dem authentischen Glaubensgut führen, indem es mit wissenschaftlichen Methoden erforscht und mit den sprachlichen Ausdrucksformen des modernen Denkens dargelegt wird. Denn eines ist die Substanz der tradierten Lehre d.h. das depositum fidei; etwas anderes ist die Formulierung in der sei dargelegt wird Aus der Ansprache Papst Johannes XXIÌI zur Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils am 11. Oktober 1962. Hervorhebung von mir. Zitiert nach Ludwig Kaufmann/Nikolaus Klein, Johannes XXIII, Prophetie im Vermächtnis, Freiburg im Breisgau 1990, 116-150, hier 135f. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sokrates Geschrieben 12. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 12. Juli 2013 (bearbeitet) Ich möchte vorschlagen und darum bitten, das Thema "Reform des Dogmengebäudes" hier in F&A weiter zu diskutieren. Wäre nett. Danke. bearbeitet 12. Juli 2013 von Sokrates Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts