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Euer Weg zum bekennenden Katholikentum?


Moabiter

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Es geht aber auch, wenn man eine reale Person literarisch fasst.

So ist z.B. Oskar Schindler nicht tupfengleich seinem Abbild im Spielbergfilm.

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Es geht aber auch, wenn man eine reale Person literarisch fasst.

So ist z.B. Oskar Schindler nicht tupfengleich seinem Abbild im Spielbergfilm.

 

Ganz genau. Und welchen von beiden willst Du lieber als Vorbild haben? Und das projiziere nun auf einen potentiell historischen Jesus und den aus der Literatur.

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eine Kirche, deren Gottesdienste entweder Show oder Öde sind

Wie sind deine Gottesdienste?

Bist Du Dir sicher, dass das MEINE Gottesdienste sind?

OK, die Langform: Die Gottesdienste, denen Du als Presbyter vorstehst und auf die Du damit einen gewaltigen Einfluss hast. Aber das hast Du schon verstanden.

 

Sie sind gebunden an das Messbuch, gebunden an die üblichen Lieder, gebunden an die Bibel.

Wenn ich was Weltbewegendes hätte, hättest Du sicher schon von diesen Gottesdiensten gehört.

Das Messbuch lässt durchaus Gestaltungsspielraum (das weiß ich aber auch erst, seitdem ich eine Messe mitfeiere, in der ein hervorragender Zelebrant diese Spielräume gut zu nutzen weiß).

 

Die üblichen Lieder? Was soll das heißen? Wenn sie dir nicht passen, dann führ neue ein. God for You(th) ist z.B. ganz gut. Nur: Das geht natürlich nicht von jetzt auf gleich, die Gemeinde muß neue Lieder erst kennen lernen. Ich war neulich bei einer Erstkommunion, da gab es ein eigenens Liedblatt. Tolle, kindgerechte und zum Thema passende Lieder. Die keiner kannte. Musikalisch eine Katastrophe.

 

Die Bibel? Tia, das ist bei Christenmenschen nun mal so. Aber das kritisierst Du auch nicht wirklich.

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Natürlich sind historische und literarische Person nicht identisch. Die literarische Figur leidet allerdings sehr darunter, wenn ihr realhistorisches Vorbild nicht wirklichen Anlass gegeben hat, sie zu einer beeindruckenden literarischen Person zu formen. Dann muss der Literat endlos ummodeln und bringt schließlich eine literarische Person hervor, die einzig die Faszination auswirken kann, die vom Literaten (und seiner Vorstellungswelt) selbst ausgeht.

Nicht dass dies schlecht sein muss. Auch völlig fiktive Personen können sehr beeindruckend und faszinierend sein. Normalerweise leben solche Figuren dann von der Persönlichkeit, die sich der Literat von anderen Personen zusammenzieht. In Schindlers Liste z.B. ist die Person von Schindlers Verwalter Izchak Stern (ich glaube, so heißt er) aus zwei Personen zusammengezogen. Und dennoch durchaus faszinierend.

Es ist nicht schlechter. Nur eben anders.

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Das Dumme ist halt: Die Sicherheit, die das Messbuch gibt, grenzt Nichtspezialisten aus - allein schon durch die gestelzte und nicht aussagekräftige Sprache. Und sie führt eben immer weniger Menschen hin zu Glaubenserfahrungen oder gar zu Gottesbegegnung. Ähnliches gilt für die Lieder. Und für die Steifheit.

Das ist bei allen Riten so, daß sie Nichtspezialisten ausgrenzen. Das spricht aber nicht gegen die Riten, sondern für eine Hinführung. Wie sieht bei euch eigentlich die Erstkommunionkatechese aus? Pfarrer Mecky sagt: "Kommt einfach Sonntags zur Messe und schaut, was es euch sagt"?

Dieses fehlende Verständnis der Riten kann mit ein Grund sein, wenn die Messe 'immer weniger Menschen hin zu Glaubenserfahrungen oder gar zu Gottesbegegnung' führt. Eigentlich ist Eucharistie doch Gottesbegegnung, in einer ganz elementaren Form. Und: Auch der Einfluss der Predigt ist wohl nicht zu unterschätzen ;)

Lieder: Wer ist dafür eigentlich zuständig? Die sind doch nicht festgelegt...

 

Nochwas: Du stehst der Messe nicht für dich vor, sondern für deine Gemeinde. Wenn die auf der dritten Reihe aus dem Gotteslob besteht, dann ist das halt so.

 

Was hindert dich, einmal in der Woche (oder einmal im Monat) an einem Werktagabend einen 'Mecky-Gottesdienst' anzubieten, den Du so gestaltest, wie Du es für richtig hältst? Sag jetzt nicht, dazu hättest Du keine Zeit. Das ist eine Frage der Prioritäten.

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Das Messbuch lässt durchaus Gestaltungsspielraum (das weiß ich aber auch erst, seitdem ich eine Messe mitfeiere, in der ein hervorragender Zelebrant diese Spielräume gut zu nutzen weiß).

 

Die üblichen Lieder? Was soll das heißen? Wenn sie dir nicht passen, dann führ neue ein. God for You(th) ist z.B. ganz gut. Nur: Das geht natürlich nicht von jetzt auf gleich, die Gemeinde muß neue Lieder erst kennen lernen. Ich war neulich bei einer Erstkommunion, da gab es ein eigenens Liedblatt. Tolle, kindgerechte und zum Thema passende Lieder. Die keiner kannte. Musikalisch eine Katastrophe.

 

Die Bibel? Tia, das ist bei Christenmenschen nun mal so. Aber das kritisierst Du auch nicht wirklich.

Du schaust auf die einzelnen Elemente. Ich meinte aber die Grenzen dieser Elemente. Diesen unterliege ich.

 

Die Texte und Lieder und Riten können nur vermitteln, was sie beinhalten. Und da die Kirche sich weit von Mensch und Verständnis, von Lust und Klarheit entfernt hat, sind auch die Produkte von Unverständlichkeit, Lustlosigkeit und Unklarheit gezeichnet. Die Gottesdienste werden zum Offenbarungseid der Menschenferne, Kirchenschwurbelei und Lustlosigkeit. Das Bewegende erfassen eben ein paar Spezialisten, deren Gruppe immer mehr dahinschwindet.

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Die Texte und Lieder und Riten können nur vermitteln, was sie beinhalten. Und da die Kirche sich weit von Mensch und Verständnis, von Lust und Klarheit entfernt hat, sind auch die Produkte von Unverständlichkeit, Lustlosigkeit und Unklarheit gezeichnet. Die Gottesdienste werden zum Offenbarungseid der Menschenferne, Kirchenschwurbelei und Lustlosigkeit. Das Bewegende erfassen eben ein paar Spezialisten, deren Gruppe immer mehr dahinschwindet.
"Von der Wonne katholisch zu sein" könnte ein interessantes Buchprojekt werden, wobei ich Dein Problem sehr viel tiefgreifender verorte.

 

Ich sehe Dich in Chalkedon, Nicäa oder Konstantinopel vor den versammelten Vätern stehen und sie geradezu anschreien: "Kein DOGMA! Nur der Glaube zählt."

 

Und ich sehe Gesichter, die nur eine Frage stellen: Und woran soll man glauben?

 

Du wetterst gegen das Ordinarium, gegen die Heilige Schrift, im Prinzip gegen die Tradition - und was wäre Deine Lösung? Alle 5-10 Jahre die Texte der Messe neufassen? Die Bibel einstampfen und laufend neue Glaubenszeugnisse sammeln? Nur noch im Hier und Jetzt leben? Ich denke gerade Letzteres ist eigentlich wider die menschliche Natur.

bearbeitet von Flo77
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Lieber Kam,

 

 

 

Und wie schon gesagt: Ich bin ganz sicher anders katholisch, als sich das viele von mir erwarten.

 

1,2 Mrd. Individualisten eben.

Ein Anhaltspunkt, daß GOTT jeden Menschen individuell geschaffen hat - mit dem Auftrag an den Menschen aus sich was Gutes zu machen.

 

 

 

Gruß

josef

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Lieber Mecky,

 

 

 

 

...

"Ich könnte nicht evangelisch sein."

Was mich von den evangelischen Christen trennt, ist ihr Unwille nach dem rechten Glauben zu suchen.

Jeder Protestant glaubt - mit der Bibel in der Hand - was er will.

 

Ich finde es unvernünftig, daß die Protestanten es vernünftig finden in 10.000de Glaubensbekenntnisse zerspalten zu sein.

 

 

 

 

Gruß

josef

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Liebe Johanna,

 

 

 

 

 

...

Was mich kürzlich zum Nachdenken brachte war die Aussage einer "bekennend" (sagt sie von sich selbst) katholischen Dame man dürfe auf keinen Fall zu unverbindlich sein. Man müsse glasklar Stellung beziehen zu Themen wie Abtreibung, Höllenexistenz, heiliger Geist im Alltag.

Stellung beziehen reicht nicht - man muß, will man ernst genommen werden, seine Stellung auch zutreffend und verständlich begründen können.

 

 

 

 

 

Gruß

josef

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Du wetterst gegen das Ordinarium, gegen die Heilige Schrift, im Prinzip gegen die Tradition - und was wäre Deine Lösung? Alle 5-10 Jahre die Texte der Messe neufassen? Die Bibel einstampfen und laufend neue Glaubenszeugnisse sammeln? Nur noch im Hier und Jetzt leben? Ich denke gerade Letzteres ist eigentlich wider die menschliche Natur.

Du zeigst hier ein Extrem auf.

Das andere ist die tridentinische Messe: Rituale, Sprache und Texte, die so ehern festgelegt wurden, dass sie sich soweit vom Leben entfernt haben, dass sie der Priester still vor sich hinzelebriert während die Gemeinde zur Unterhaltung irgendwas singt oder betet.

Die Wahrheit muss man irgendwo dazwischen suchen.

Ein "ordentlich" zelebrierter Gottesdienst bringt mir gar nichts, wenn ich merke, dass es nur darum geht, irgendwelche Rubriken möglichst genau zu erfüllen.

Und ein gestalteter Gottesdienst bringt mir ebenfalls nicht, wenn man vor lauter Gestaltung das Wesentliche nicht mehr erkennt.

Was mir am meisten bringt, ist ein gut gestalteter und dabei ordentlich zelebrierter Gottesdienst.

Ob die Rubriken genau eingehalten werrden ist, finde , völlig egal, und auch ein gut selbstformuliertes Hochgebet finde ich besser als ein buchstabenkorrekt heruntergebetes.

 

Das Problem ist, dass nicht alle Priester die Gabe haben, solche Gottesdienste zu feiern.

 

Ich kenne welche, die das können, Mecky kenne ich diesbezüglich nicht, aber ich traue es ihm zu.

 

Wernr

bearbeitet von Werner001
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Liebe Johanna,

 

 

 

...

Was muss ich tun um als Katholik zu gelten? Wie muss ich denn sein? Was darf ich, was nicht? Und wenn ich diese oder jene Erwartung nicht erfülle- bin ich dann kein echter Katholik? Und wenn nicht - was sind die Konsequenzen? Werde ich dereinst dann vor der Himmelspforte stehen und mein Chipkärtchen passt nicht in den Schlitz?

Genügt die Verbundenheit mit Gott, mit Jesus Christus? Oder ist das alles wieder viel zu unverbindlich. Was wenn ich die äußeren Formen die vorgegeben sind nicht korrekt genug ausführe? Was wenn ich an gewissen Dingen einfach massiv zweifele. Usw. usw. usw.

Auf äussere Formen kommt es gewiß nicht an.

 

Und zur Klärung von Zweifeln, bittet der Christ den HEILIGEN GEIST GOTTES um SEINEN Beistand.

 

JESUS zeigt in Matthäus 19, 16-19:

 

·
16
Und siehe, einer trat zu IHM und fragte: MEISTER, was soll ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben habe?

 

·
17
ER aber sprach zu ihm: Was fragst du MICH nach dem, was gut ist? Gut ist nur EINER [GOTT]. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote.

 

·
18
Da fragte er IHN: Welche? JESUS aber sprach: "Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben;

·
19
ehre Vater und Mutter" (2. Mose 20,12- 16); und: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (3. Mose 19,18).

 

Und in Johannes 14,5-6 offenbart JESUS:

 

·
5
Spricht zu IHM Thomas: HERR, wir wissen nicht, wo DU hingehst; wie können wir den Weg wissen?

 

·
6
JESUS spricht zu ihm: ICH bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum VATER denn durch MICH.

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Das Messbuch lässt durchaus Gestaltungsspielraum (das weiß ich aber auch erst, seitdem ich eine Messe mitfeiere, in der ein hervorragender Zelebrant diese Spielräume gut zu nutzen weiß).

 

Die üblichen Lieder? Was soll das heißen? Wenn sie dir nicht passen, dann führ neue ein. God for You(th) ist z.B. ganz gut. Nur: Das geht natürlich nicht von jetzt auf gleich, die Gemeinde muß neue Lieder erst kennen lernen. Ich war neulich bei einer Erstkommunion, da gab es ein eigenens Liedblatt. Tolle, kindgerechte und zum Thema passende Lieder. Die keiner kannte. Musikalisch eine Katastrophe.

 

Die Bibel? Tia, das ist bei Christenmenschen nun mal so. Aber das kritisierst Du auch nicht wirklich.

Du schaust auf die einzelnen Elemente. Ich meinte aber die Grenzen dieser Elemente. Diesen unterliege ich.

 

Die Texte und Lieder und Riten können nur vermitteln, was sie beinhalten. Und da die Kirche sich weit von Mensch und Verständnis, von Lust und Klarheit entfernt hat, sind auch die Produkte von Unverständlichkeit, Lustlosigkeit und Unklarheit gezeichnet. Die Gottesdienste werden zum Offenbarungseid der Menschenferne, Kirchenschwurbelei und Lustlosigkeit. Das Bewegende erfassen eben ein paar Spezialisten, deren Gruppe immer mehr dahinschwindet.

 

Nein Mecky, die Text und Lieder, die Riten, sie sind alle so phantastisch, wie das Hohe Lied Salomons. Auch wenn wir heute nicht so reden. Keiner würde sagen, es sei unklar, keiner erwartet, dass der Text des HDL modern ist und man kann sich sehr gut auf die altertümliche Sprache und die seltsamen Bilder einlassen. Die Rangertruppe meiner Tochter hat sich neulich den Text gegeben, die waren am Stück am kichern und es hat ihnen wirklich gut gefallen (da diese spezielle Gruppenstunde an meinem Küchentisch stattfand, habe ich das mitgekriegt) Von der kath. Liturgie wird erwartet, dass sie modern sei, von sich aus verständlich und zugänglich. Das ist sie nicht und das kann sie nicht sein. Wie ein altertümlicher Text muss sie begriffen und angegangen werden. Dann kann sich unendliches erschliessen. Es macht neues nicht überflüssig, aber altes verständlich. Für mich sind diese Ahas immer eine Erinnerung daran: Ich bin nicht die erste, die glaubt, da gabs schon ein paar vor mir und die sahen das so. So kann man zum Kern vorstossen.

 

Man hat zwar eine Liturgiereform angestossen, die Schulung der Gläubigen allerdings vergessen. Was stattdessen gelernt und vermittelt wurde war: 'Nachdem man jetzt statt Latein Deutsch nimmt, muss eigentlich schon alles verständlich sein. Es wurden die ganzen alten Zöpfe abgeschnitten und jetzt sind wir modern. Wir haben coole Lieder und knüpfen auch mal über alle Bänke Wollfäden, zum Friedensgruß geben wir einander die Hand, also Äääktion. Wir sind modern, wir haben moderne Kirchen, wir sitzen im Kreis und Klatschen.' Es wurden falsche Erwartungen geweckt. Und zusammenfassend kann man nur sagen, die Liturgiereform ist gescheitert. Und nach 50Jahren ist eine ganze Generation in dieser Erwartung herangewachsen, hat diese Einstellung auch von ihren Eltern gelernt. Der Schaden ist nicht behebbar.

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Wir sind modern und sagen: "Lasset uns beten."

Motto: Hauptsache, es ist kein Latein mehr!

Versteht doch jeder!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nein. Ich versteh das nicht.

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Und zusammenfassend kann man nur sagen, die Liturgiereform ist gescheitert. Und nach 50Jahren ist eine ganze Generation in dieser Erwartung herangewachsen, hat diese Einstellung auch von ihren Eltern gelernt. Der Schaden ist nicht behebbar.

 

Verzeih aber das ist Unsinn oder vielleicht evangelikale Hoffnung, Ich bin alt genug die Messfeiern vor und nach der Liturgiereform vergleichen zu können und ich habe bis vor 3ahren also bis zu meiner Pensionierung in zig verschiedenen Ländern die hl Messen besucht. Ich kann nur sagen, dass im Gros der Gemeinden gute und von den Gläubigen angenommene Liturgie gefeiert wird.

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Man hat zwar eine Liturgiereform angestossen, die Schulung der Gläubigen allerdings vergessen. Was stattdessen gelernt und vermittelt wurde war: 'Nachdem man jetzt statt Latein Deutsch nimmt, muss eigentlich schon alles verständlich sein. Es wurden die ganzen alten Zöpfe abgeschnitten und jetzt sind wir modern. Wir haben coole Lieder und knüpfen auch mal über alle Bänke Wollfäden, zum Friedensgruß geben wir einander die Hand, also Äääktion. Wir sind modern, wir haben moderne Kirchen, wir sitzen im Kreis und Klatschen.' Es wurden falsche Erwartungen geweckt. Und zusammenfassend kann man nur sagen, die Liturgiereform ist gescheitert. Und nach 50Jahren ist eine ganze Generation in dieser Erwartung herangewachsen, hat diese Einstellung auch von ihren Eltern gelernt. Der Schaden ist nicht behebbar.
Das ist die gruseligste Analyse, die ich jemals gelesen habe (und leider erkenne ich darin sehr viel Wahres).

 

Ich möchte noch zwei Punkte hinzufügen:

 

1. Die Liturgiereform hat versäumt die Laien wirklich einzubinden. Das Ordinarium blieb zwar vorgeschrieben - aber anstatt die Gemeinde an diese Texte zu binden hat man die vorherige Praxis die Gemeinde "Ersatzlieder" singen zu lassen beibehalten. Und so erklingen in unseren Kirchen "Ich glaube Herr, daß Du es bist", etc. und Priester verzichten in der Taufliturgie auf "ich glaube" und "ich widersage", weil der zu bekennende Text kaum noch wiederhallt. Beim Credo merkt man es ganz deutlich, beim Sanctus kommt es sehr auf den Organisten an und beim Gloria muss man wirklich Glück haben. Ich kenne Gemeinden in denen wird das "Herr Jesus Christus, schau nicht auf unsere Sünden" gemeinsam gebetet (eigentlich gehört es ja zu den Texten, die nur der Zelebrant spricht) - aber ich finde das traumhaft. Zum einen passt es inhaltlich, zum anderen hat der Zelebrant so keine Chance am Text was zu verändern...

 

2. Der Bildersturm der 60er und 70er. Zeitgeist hin oder her: Weder Sichtklinker noch Sichtbeton fördern die Andacht. Und weißer Putz hat auch seine Grenzen. Wenn man Bilder aus dem Innenraum einer hiesigen Kulturkampfburg vor der Reform und nach der Reform sieht, bekomme ich das kalte Heulen. Statt der Fresken weißer Putz, der Hochaltar verschwunden, die Bilder auf das absolute Minimum reduziert. Und die Leute, die damals jung waren finden diese Leere auch noch toll. Mir muss nur noch jemand erklären, wieso dann ausgerechnet die Kirchen die am meisten von ihrer traditionellen Ausstattung bewahrt haben, oft genug die vollsten sind (zumindest bei städtischen Gemeinden). Anscheinend haben die Leute immer noch eine gewisse Sehnsucht nach Bildern, nach Symbolen, nach Zeichen. Nach etwas Konkretem, das einem eine getünchte Wand einfach nicht geben kann.

 

Unbestritten zu einer "entleerten" bzw. "entmystifizierten" Liturgie passt so ein Raum. Wo man von vorneherein kein Wunder erwartet, kann man auch nicht enttäuscht werden.

 

Ich bin der festen Überzeugung, daß der Raum auf die Liturgie abfärbt bzw. man doch irgendwann die Diskrepanz zwischen Handeln und Umgebung fast körperlich zu spüren bekommt.

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Long John Silver
Es wurden falsche Erwartungen geweckt.

 

Ich denke, das ist ein wichtiger Punkt - falsche Erwartungen wecken.

 

Moeglicherweise moechte mancher mit viel Getoese und Angeboten die Stille ueberdecken, das Schweigen vor Gott, das zu einem Gottesdienst gehoert. Vielleicht halten auch Pfarrer es manchmal einfach nicht aus, kein eigenes Angebot zu machen, sondern Gottes Angebot fuer sich sprechen zu lassen. Das wuerde das Unstete in manchen Gottesdienste erklaeren. Vielleicht trauen sie den Leuten zu wenig zu und meinen sie muessten sie agitieren.

 

Ich bin in katholischen Gottesdiensten manchmal in die Seitenkapelle gefluechtet, um Ruhe zum Beten zu haben. Vielleicht ist die katholische Liturgie auch dazu praedistiniert, eine rege Betriebsamkeit zu erzeugen oder heraus zu fordern, ich weiss es nicht.

bearbeitet von Long John Silver
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Von den relativ kleinen und schlichten karolingischen Kapellen ging es in die großen romanischen Kirchen, die dann zu gotischen Kathedralen wurden. Die Bettelorden kamen wieder mit schlichten Predigerkirchen daher und zogen die Massen an. Die nächsten Generationen flohen deren Schlichtheit in die optische Vorwegnahme des Himmelreichs in barockem Stil. Usf. usf. Man sollte das nicht so wichtig nehmen. Jeder soll die Andacht suchen, wo er sie findet. Und zelebrierende Priester bieten am meisten, wenn sie gar nichts bieten wollen, sondern der Liturgie dienen. Als Showmaster sind sie nicht gedacht.

Und wem dient die Liturgie?

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Von den relativ kleinen und schlichten karolingischen Kapellen ging es in die großen romanischen Kirchen, die dann zu gotischen Kathedralen wurden. Die Bettelorden kamen wieder mit schlichten Predigerkirchen daher und zogen die Massen an. Die nächsten Generationen flohen deren Schlichtheit in die optische Vorwegnahme des Himmelreichs in barockem Stil. Usf. usf. Man sollte das nicht so wichtig nehmen. Jeder soll die Andacht suchen, wo er sie findet.
Sehr witzig. In einem Landstrich in denen Klöster und Abteien die liturgische Landschaft aufmöbeln mag das funktionieren.

 

In Pfarreien mit flexiblen Zelebranten auch.

 

In Pfarrverbänden mit 6-12 Gemeinden können die Kirchen architektonisch und künstlerisch so unterschiedlich sein wie sie wollen, wenn die Zelebranten überall gleich agieren ist das mit der Vielfalt Makulatur...

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Und wem dient die Liturgie?

der Ehre Gottes.

jemand anderer Meinung?

Du hast Nannys Frage nicht beantwortet. Du schreibst, welchem Anliegen die Liturgie dienen soll. Und auch zu diesem Thema benennst Du allein die Ehre Gottes.

Nannys Frage fragte aber "WEM"?

 

Der Gottesdienst dient allein Gott?

 

Ich dachte immer, dass in der Liturgie sich Gott und Mensch begegnen und berühren. Demnach müsste man sagen: "Gott und den Menschen".

 

Und dies sind zwei Variablen, denn man kann weiterfragen:

Welchem Gott? (ist z.B. der byzantinische Kaiser dieser Gott, wie es das Kyrie nahelegt?)

Und welchen Menschen? Den paar Hanselen, die in die Wochentagsmesse kommen? Nur den Spezialisten?

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Du hast Nannys Frage nicht beantwortet. Du schreibst, welchem Anliegen die Liturgie dienen soll. Und auch zu diesem Thema benennst Du allein die Ehre Gottes.

Nannys Frage fragte aber "WEM"?

 

Der Gottesdienst dient allein Gott?

Ich dachte immer, dass in der Liturgie sich Gott und Mensch begegnen und berühren. Demnach müsste man sagen: "Gott und den Menschen".

Seltsam gelle? Warum heißt es wohl Gottesdienst und nicht Menschendienst. Und Deine Reihenfolge ist verräterisch: Gott braucht keine Liturgie um dem Menschen zu begegnen, aber für den Menschen soll sie ein Rahmen sein um die Gottbegegnung in der gewandelten Hostie zu ritualisieren.

 

Und dies sind zwei Variablen, denn man kann weiterfragen:

Welchem Gott? (ist z.B. der byzantinische Kaiser dieser Gott, wie es das Kyrie nahelegt?)

Es sind keine Variablen. Wenn der Gott - es gibt nur einen, Du sollst keine anderen Götter haben neben mir - in der Liturgie nicht mehr die Fixgröße ist, wird keine hl. Messe mehr gefeiert sondern eine inhaltsleere Show.

 

Und welchen Menschen? Den paar Hanselen, die in die Wochentagsmesse kommen?

Ja natürlich für jeden und wäre es nur einer der das Bedürfnis hat Eucharistie mitzufeiern.

 

Es gibt da diese wunderschöne Geschichte des Blutwunders von O Cebreiro auf dem Jakobsweg das sich im Jahr 1300 zu Weihnachten hier zugetragen haben soll: Ein frommer Bauer kommt trotz Sturm und miesen Wetters den steilen Berg hinauf zur heiligen Messe. Der Mönch der gerade die Kirche zusperren wollte, weil keiner da ist, erklärt sich nur unwillig bereit die Messe für den einen in seinen Augen abergläubischen und dummen Bauern zu zelebrieren. Während der Eucharistie wandelt sich jedoch tatsächlich Brot und Wein in Fleisch und Blut Christi.

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