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Wörterfriedhof


Frank

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Gerade sehe ich eine Doku über die Bundeskanzler der "Bonner Republik". Ludwig Erhard sprach darin in einer Antritsrede davon das er "überparteilicher Sachwalter des deutschen Volkes" sein müsse. Es ist schon erstaunlich: Soo lange ist das noch gar nicht her, trotzdem kommen mir die Bilder vor wie aus einem anderen Zeitalter. Aber darum soll es hier nicht gehen. Hier soll eine Sammlung entstehen von Wörtern die so selten geworden sind das sie drohen in Vergessenheit zu geraten oder schon in Vergessenheit geraten sind. Mit "Sachwalter" ging es mir so, das es mir auch wie aus einer anderen Zeit vorkam. Deshalb möchte ich damit auch den Anfang machen.

 

 

In Memoriam:

 

 

Sachwalter

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Auf Juristen ist Verlass, wenn es darum geht, überalterten Wörtern eine letzte Zuflucht zu bieten. So hat das BVerfG noch am 5. Juli 2013 beschlossen (1 BvR 1014/13):

 

Ein Antrag gemäß § 32 Abs. 1 BVerfGG ist nur dann zulässig, wenn ein Beschwerdeführer zumindest auch einen eigenen schweren Nachteil hinreichend substantiiert vorträgt. Nur in diesem Fall können im Rahmen der Folgenabwägung auch die Nachteile für Dritte berücksichtigt werden (vgl. BVerfGE 112, 284 <292>; 121, 1 <17 f.>). Ansonsten könnte sich die Beschwerdeführerin im Verfahren über die einstweilige Anordnung zum Sachwalter fremder Rechte und Interessen machen.

 

Hervorhebung von mir.

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Nun ist der "Sachwalter" eigentlich ein geradezu volkstümlicher Ausdruck gegenüber anderen Ausdrücken des Juristenchinesisch. Mein Lieblingsbeispiel: Der "Erblasser". Für mich war ein solcher von frühester Kindheit an einer, der erblasst, und nicht einer, der ein Erbe lässt. :D

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Verweser. Eines meiner Lieblingstoten.

 

Und: ist mit der DDR nicht eine ganze (Sprach)Art ausgestorben? Ich denke da u.a. an den Abschnittsbevollmächtigten.

... Oder die "Jahresendflügler" - im Westen "Weihnachtsengel" genannt! :lol:

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kürzlich an der fassade eines schönen, alten hauses gelesen: der familienname (einer bis heute existierenden bäckerei) und daneben das wort "Mehlniederlage"*.

 

 

 

*denn die semmelbrösel haben die auseinandersetzung gewonnen! ;-)

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Nun ist der "Sachwalter" eigentlich ein geradezu volkstümlicher Ausdruck gegenüber anderen Ausdrücken des Juristenchinesisch. Mein Lieblingsbeispiel: Der "Erblasser". Für mich war ein solcher von frühester Kindheit an einer, der erblasst, und nicht einer, der ein Erbe lässt. :D

Obwohl das ja nicht so weit hergeholt ist: Vor dem Erbe lassen muss man erst erblassen. Übrigens auch so ein schon fast ausgestorbenes Wort, genauso wie "sich entleiben" für Suizid.

 

 

also:

Erblasser

erblassen

sich entleiben

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Wie steht's mit der Redensart:

"Hans, wie er leibt und lebt"?

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Verweser. Eines meiner Lieblingstoten.[/Quote]

 

Ja, das ist gut... Übrigens: Sollte in Rom jemand unsere Überlegungen zu der Aufgabenverteilung von Priestern und Laien aufgreifen, könnte das Wort "Pfarrverweser" wiederbelebt werden.

 

Und: ist mit der DDR nicht eine ganze (Sprach)Art ausgestorben? Ich denke da u.a. an den Abschnittsbevollmächtigten.

 

Mal ne Frage an unsere Ostdeutschen: Gab es die, von Udalricus eingebrachte, "geflügelte Jahresendpuppe", wirklich? Ich kann mir nicht vorstellen dass das jemand gesagt hat. Wenn überhaupt 150%ige Parteikader oder als Behördensprech... aber eigentlich hielt ich das immer für nen Wessi-Gag

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Verweser. Eines meiner Lieblingstoten.[/Quote]

 

Ja, das ist gut... Übrigens: Sollte in Rom jemand unsere Überlegungen zu der Aufgabenverteilung von Priestern und Laien aufgreifen, könnte das Wort "Pfarrverweser" wiederbelebt werden.

 

Und: ist mit der DDR nicht eine ganze (Sprach)Art ausgestorben? Ich denke da u.a. an den Abschnittsbevollmächtigten.

 

Mal ne Frage an unsere Ostdeutschen: Gab es die, von Udalricus eingebrachte, "geflügelte Jahresendpuppe", wirklich? Ich kann mir nicht vorstellen dass das jemand gesagt hat. Wenn überhaupt 150%ige Parteikader oder als Behördensprech... aber eigentlich hielt ich das immer für nen Wessi-Gag

 

Wessi-Gag muss nicht sein, es könnte sich auch um in der DDR gewachsene Satire handeln.

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Auf Juristen ist Verlass, wenn es darum geht, überalterten Wörtern eine letzte Zuflucht zu bieten.

Allerdings ist der Kraftdroschkenführer zu meinem großen Leidwesen inzwischen entsorgt worden.

 

Kraftdroschke läuft mir noch gelegentlich über den Weg. Ich trauer nur § 11 GenG a.F. nach:

 

§ 11 GenG i.d.F bis 2006 [Anmeldung zur Eintragung]

(1) Die Anmeldung behufs der Eintragung liegt dem Vorstand ob.

bearbeitet von Clown
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Itzt.

 

Eigentlich kein Fall für den Wörterfriedhof. Denn so lange man Bach-Kantaten singt, wird auch die Bass-Arie aus BWV 162 dabei sein: "Ach! ich sehe, itzt, da ich zur Hochzeit gehe". Aber aus dem allgemeinen Sprachgebrauch ist das Wort verschwunden.

 

Alfons

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Frage(n):

Ist Datsche noch im Umlauf oder schon Gartenhäuchen üblich?

Was löste den Forumsscheck ab? myKath? *kalauerkalauer*

Broiler wurde noch nicht durch Brathähnchen abgelöst? Und Ketwurst ist jetzt Hotdog?

Horch und Guck nun NSA?

Sagt man noch Plaste?

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Itzt.

 

Eigentlich kein Fall für den Wörterfriedhof. Denn so lange man Bach-Kantaten singt, wird auch die Bass-Arie aus BWV 162 dabei sein: "Ach! ich sehe, itzt, da ich zur Hochzeit gehe". Aber aus dem allgemeinen Sprachgebrauch ist das Wort verschwunden.

 

Alfons

Ist es nicht einfach zu "jetzt" mutiert?

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Verweser. Eines meiner Lieblingstoten.

 

Und: ist mit der DDR nicht eine ganze (Sprach)Art ausgestorben? Ich denke da u.a. an den Abschnittsbevollmächtigten.

... Oder die "Jahresendflügler" - im Westen "Weihnachtsengel" genannt! :lol:

 

Das war aber niemals ein Begriff im Volksmund.

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Frage(n):

Ist Datsche noch im Umlauf oder schon Gartenhäuchen üblich?

Was löste den Forumsscheck ab? myKath? *kalauerkalauer*

Broiler wurde noch nicht durch Brathähnchen abgelöst? Und Ketwurst ist jetzt Hotdog?

Horch und Guck nun NSA?

Sagt man noch Plaste?

 

Datsche kam eher aus dem Russischen. Gartenhäuschen oder Wochenendhaus war gebräuchlicher. Aber Datsche kam auch vor.

Der Forumsscheck wurde durch die D-Mark abgelöst. Die jedoch schon bald nach dem 1.7.1990 nur noch "Mark" hieß. Ausgestorben ist die Westmark, obwohl die überlebt hat.

 

Broiler findet man noch, meistens als Ostalgie-Essen.

 

Plaste sagt man noch...Nicht mehr gesehen habe ich die Werbung : "Plaste und Elaste aus Lena"....

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Itzt.

 

Eigentlich kein Fall für den Wörterfriedhof. Denn so lange man Bach-Kantaten singt, wird auch die Bass-Arie aus BWV 162 dabei sein: "Ach! ich sehe, itzt, da ich zur Hochzeit gehe". Aber aus dem allgemeinen Sprachgebrauch ist das Wort verschwunden.

 

Alfons

Ist es nicht einfach zu "jetzt" mutiert?

Hier heißt das "ezt" oder "ezta".
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Itzt.

 

Eigentlich kein Fall für den Wörterfriedhof. Denn so lange man Bach-Kantaten singt, wird auch die Bass-Arie aus BWV 162 dabei sein: "Ach! ich sehe, itzt, da ich zur Hochzeit gehe". Aber aus dem allgemeinen Sprachgebrauch ist das Wort verschwunden.

 

Alfons

Ist es nicht einfach zu "jetzt" mutiert?

Hier heißt das "ezt" oder "ezta".

Bei mir dahemm hässt's "etzet".

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Ist Datsche noch im Umlauf oder schon Gartenhäuchen üblich?

Was löste den Forumsscheck ab? myKath? *kalauerkalauer*

Broiler wurde noch nicht durch Brathähnchen abgelöst? Und Ketwurst ist jetzt Hotdog?

Horch und Guck nun NSA?

Sagt man noch Plaste?

 

Datsche kam eher aus dem Russischen. Gartenhäuschen oder Wochenendhaus war gebräuchlicher. Aber Datsche kam auch vor.

Der Forumsscheck wurde durch die D-Mark abgelöst. Die jedoch schon bald nach dem 1.7.1990 nur noch "Mark" hieß. Ausgestorben ist die Westmark, obwohl die überlebt hat.

 

Broiler findet man noch, meistens als Ostalgie-Essen.

 

Plaste sagt man noch...Nicht mehr gesehen habe ich die Werbung : "Plaste und Elaste aus Lena"....

 

 

??? Leuna???

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