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Hochzeitsbräuche


Udalricus

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Heutzutage pustet man vermehrt Seifenblasen - an vielen Kirchen und Rathäusern ist das Reiswerfen mittlerweile verboten.

 

Ich habe es hier zuletzt vor zwei Jahren gesehen nach der Feier eines lesbischen Paares. (Ich kam da zufällig am Rathaus vorbei.) Bei den Hochzeiten, bei denen ich eingeladen war, gab es nichts in der Richtung. Neuerdings werden auch nach Trauungen weiße Tauben freigelassen (derlei liest man dann hier in der Zeitung, wir sind ja in der Provinz :), erst heute wieder gefunden).

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Heutzutage pustet man vermehrt Seifenblasen - an vielen Kirchen und Rathäusern ist das Reiswerfen mittlerweile verboten.

 

Ich habe es hier zuletzt vor zwei Jahren gesehen nach der Feier eines lesbischen Paares. (Ich kam da zufällig am Rathaus vorbei.) Bei den Hochzeiten, bei denen ich eingeladen war, gab es nichts in der Richtung. Neuerdings werden auch nach Trauungen weiße Tauben freigelassen (derlei liest man dann hier in der Zeitung, wir sind ja in der Provinz :), erst heute wieder gefunden).

 

Die weißen Tauben wurden bei uns zum ersten Mai losgelassen.

Die kamen aber immer wieder zurück.

 

 

Zu "unserer Zeit" war es noch üblich, den Polterabend von der Hochzeit zu trennen. Habe ich auch lange nicht mehr erlebt, heute gibt es "Polterhochzeiten".

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Dort, wo ich herkomme, war das schwarze Kleid "auf dem Land" bis in die zweite Hälfte der 1930er üblich.

 

Eine meiner Großmütter kam aus der Großstadt und hat "auf dem Land" auf's Land geheiratet: vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges und fast in weiss. Unter dem langen weissen Kleid sieht man auf dem Hochzeitsphoto die schwarzen Schuhe hervorlugen. Ich nehme an, dass diese weisse Hochzeitsmode auch in den Städten noch nicht allgemein üblich war und dass die Oma das damals halt schick fand und ihren Dickkopf durchgesetzt hat. Auf dem Dorf, so habe ich verschiedentlich gehört, habe man sich deswegen fast noch nach Jahrzehnten die Mäuler zerrissen. Ich besitze auch noch eine mittlere Kiste mit Fotos aus Nachlässen - da galt es offensichtlich "auf dem Land" als hypermodern, sich als Brautpaar mit einem Auto zur Kirche fahren zu lassen - das Kleid der Braut war aber immer noch schwarz.

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Heutzutage pustet man vermehrt Seifenblasen - an vielen Kirchen und Rathäusern ist das Reiswerfen mittlerweile verboten.

 

Ich habe es hier zuletzt vor zwei Jahren gesehen nach der Feier eines lesbischen Paares. (Ich kam da zufällig am Rathaus vorbei.) Bei den Hochzeiten, bei denen ich eingeladen war, gab es nichts in der Richtung. Neuerdings werden auch nach Trauungen weiße Tauben freigelassen (derlei liest man dann hier in der Zeitung, wir sind ja in der Provinz :), erst heute wieder gefunden).

 

Die weißen Tauben wurden bei uns zum ersten Mai losgelassen.

Die kamen aber immer wieder zurück.

 

 

Zu "unserer Zeit" war es noch üblich, den Polterabend von der Hochzeit zu trennen. Habe ich auch lange nicht mehr erlebt, heute gibt es "Polterhochzeiten".

 

Das scheint regional verschieden. Vielfach gibt es ja auch den Junggesellenabschied (hat mich erst kürzlich im Regionalzug nach Nürnberg "erfreut" und wurde dann von nicht mehr ganz nüchternen Fußball-Fans abgelöst) und das entsprechende Pendant, das in England "Hennen-Party" heißt. Allerdings war es in meiner Jugend üblich am Vorabend der Hochzeit zu poltern, jetzt ist es meist eine Woche früher (kann woanders ganz anders sein). Von Polterhochzeiten habe ich hier in der Gegend noch nichts gehört (oder gelesen, das wäre so exotisch, dass es sicher in der Zeitung gestanden hätte ;) ):

bearbeitet von Elima
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Über das Gefährt zur Kirche weiß ich noch nicht einmal wie das bei meinen Großeltern war (die hätten allerdings auch nur 5 bzw. 10 Minuten zu Fuß gebraucht).

 

Aber Zylinder muss damals noch Pflicht für den Bräutigam gewesen sein (und weiße Fliege).

 

Weiß jemand wofür die Buchsbaumringe standen, die die Bräute am Kleid trugen?

 

 

 

 

(Ich habe mal gelesen, daß der Brautstrauß entstanden ist, damit die Braut ein wenig angenehmen Duft in der Nase hatte wenn sie durch die vollbesetzte Kirche mit ihren menschlichen Gerüchen ging.)

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Das scheint regional verschieden. Vielfach gibt es ja auch den Junggesellenabschied (hat mich erst kürzlich im Regionalzug nach Nürnberg "erfreut" und wurde dann von nicht mehr ganz nüchternen Fußball-Fans abgelöst) und das entsprechende Pendant, das in England "Hennen-Party" heißt. Allerdings war es in meiner Jugend üblich am Vorabend der Hochzeit zu poltern, jetzt ist es meist eine Woche früher (kann woanders ganz anders sein). Von Polterhochzeiten habe ich hier in der Gegend noch nichts gehört (oder gelesen, das wäre so exotisch, dass es sicher in der Zeitung gestanden hätte ;) ):

 

Traditionell war der Polterabend am Vorabend zu Hochzeit.

Allerdings war es günstiger für die Befindlichkeit des Brautpaares und derjenigen Gäste, die beides mitmachen mussten, einen Tag Pause einzulegen.

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Aber Zylinder muss damals noch Pflicht für den Bräutigam gewesen sein (und weiße Fliege).

Weiße Fliege? Am Vormittag?
Wir reden von der Zeit vor 1955 (sprich der Zeit des Mangels) und von einer ländlichen Dorfgemeinschaft. Auf den Bildern, die ich noch habe, lässt sich leider nicht erkennen, was für einen Anzug die Herren trugen.

 

Der dortige Dresscode war mit Sicherheit nicht mit dem der oberen 10.000 der Zeit zu vergleichen.

 

Zu den Uhrzeiten kann ich nichts sagen (obwohl kirchliche Trauungen ja meistens am Vormittag waren, damit man nüchtern zur Kirche und danach nahtlos ins Mittagessen gehen konnte).

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Neuerdings werden auch nach Trauungen weiße Tauben freigelassen

*aufmeineGrusellistesetz*
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Über das Gefährt zur Kirche weiß ich noch nicht einmal wie das bei meinen Großeltern war (die hätten allerdings auch nur 5 bzw. 10 Minuten zu Fuß gebraucht).

Eben, die paar Minuten ging man zu Fuß, in strenger Ordnung: ich habe noch in den 1960er Jahren so eine Dorfhochzeit miterlebt: Der Brautzug startete - wahrscheinlich schon ein Zugeständnis an die "neue Zeit", beim neu erbauten Haus des Brautpaares, in das dieses schon eingezogen war. Vorneweg die Blaskapelle, dahinter Bräutigam, flankiert von zwei Trauzeugen (der Zylinder stammte aus dem Fundus für den Weingartener Blutritt), dahinter die männliche Verwandtschaft (ohne Zylinder, normal oder gar nicht behütet), dann die Braut mit ihren Trauzeuginnen und dahinter die weibliche Verwandtschaft (einschließlich kleiner Kinder beiderlei Geschlechts), und wer sonst noch an der kirchlichen Trauung teilnehmen wollte, wartete vor seiner Haustür und schloss sich dem Brautzug an, wenn der vorbeikam.

 

Weiß jemand wofür die Buchsbaumringe standen, die die Bräute am Kleid trugen?[/Quote]

Myrtenkranzersatz? Der geschlossene Myrtenkranz bei Bräuten dokumentierte deren Jungfräulichkeit; wo dies wegen verräterischen Leibesumfangs oder bereits vorhandenen Nachwuchses nicht mehr so ganz glaubhaft war, trugen Bräute einen Halbkranz aus Myrte.

bearbeitet von Julius
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Zu den Uhrzeiten kann ich nichts sagen (obwohl kirchliche Trauungen ja meistens am Vormittag waren, damit man nüchtern zur Kirche und danach nahtlos ins Mittagessen gehen konnte).

 

Nüchternheit entfiel vermutlich bei Protestanten.

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Neuerdings werden auch nach Trauungen weiße Tauben freigelassen

*aufmeineGrusellistesetz*

 

Trauungen oder Tauben?

Tauben! Zusammen mit Blumenkindern, Sägen, Reis, Strumpfbändern, Junggesellenabschieden, Entführungen, Spielen, Gesangseinlagen und Ave Maria.
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Neuerdings werden auch nach Trauungen weiße Tauben freigelassen

*aufmeineGrusellistesetz*

 

Trauungen oder Tauben?

Tauben! Zusammen mit Blumenkindern, Sägen, Reis, Strumpfbändern, Junggesellenabschieden, Entführungen, Spielen, Gesangseinlagen und Ave Maria.

 

Also wäre dir ein einfacher Vertragsabschluss beim Notar ohne alles am liebsten ?

 

Wie trostlos ...

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Also wäre dir ein einfacher Vertragsabschluss beim Notar ohne alles am liebsten ?

 

Wie trostlos ...

 

Nein, die Braut sollte zumindest erraten müssen, welcher Schlüpfer mir und welcher dem Notar/Trauzeugen gehört. So viel Zeit muss sein.

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Also wäre dir ein einfacher Vertragsabschluss beim Notar ohne alles am liebsten ?

 

Wie trostlos ...

 

Mir wäre es am liebsten gewesen, wenn wir unsere Hochzeitsfeier selbst hätten gestalten können. Aber wegen diverser Rücksichtnahme, Abhängigkeiten, etc mussten wir uns dem Willen der Eltern und vor allem Schwiegereltern fügen.

 

Nun gut, es sind noch etwas über 5 Jahre bis zur Silberhochzeit. Dann haben wir noch eine Chance.

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Also wäre dir ein einfacher Vertragsabschluss beim Notar ohne alles am liebsten ?

 

Wie trostlos ...

 

Mir wäre es am liebsten gewesen, wenn wir unsere Hochzeitsfeier selbst hätten gestalten können. Aber wegen diverser Rücksichtnahme, Abhängigkeiten, etc mussten wir uns dem Willen der Eltern und vor allem Schwiegereltern fügen.

 

Nun gut, es sind noch etwas über 5 Jahre bis zur Silberhochzeit. Dann haben wir noch eine Chance.

 

Tja, ich kenne eigentlich nur ein einziges Paar, welches seine Hochzeitsfeier wirklich komplett nach ihren eigenen Ideen gestaltet hat, und das war auch nur möglich, weil die Hochzeitsgesellschaft aus nur knapp einem Dutzend Leuten bestanden hat.

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Und? Darf man sexistische Kackscheiße nicht mehr umdeuten? Muss man den Brauch so akzeptieren wie er mal war? Ich finde es gut, wenn er auf diese Weise gänzlich seiner ursprünglichen Bedeutung entkleidet wird.
seh ich auch so. auch das mit dem vater. meiner führte mich ein stück des weges, dann trottelte ich alleine zum trau“altar“ wo der angebetete wartete. das symbolisiert doch lebensabschnitte.

 

Tauben! Zusammen mit Blumenkindern, Sägen, Reis, Strumpfbändern, Junggesellenabschieden, Entführungen, Spielen, Gesangseinlagen und Ave Maria.
Also wäre dir ein einfacher Vertragsabschluss beim Notar ohne alles am liebsten ?

Wie trostlos ...

unvergesslich – anhang zum töitschen merkblatt für trauzeugen:

 

ihre anlässlich des vorbereitungsverfahrens aufbereiteten daten werden im dokument bestätigung der eheschliessung (formular 3.0.2) für die trauung bereitgestellt. im hinblick auf die trauung sind die wohnsitze der braut und des bräutigams sowie die vereinbarte namensführung ein letztes mal zu überprüfen und allenfalls bezogen auf den zeitpunkt der trauung zu aktualisieren; die eheschliessung ist der wohngemeinde mitzuteilen. die von den brautleuten benannten zeuginnen und zeugen sind im dokument aufgeführt. tritt in der zusammensetzung der als zeugen unterzeichnenden personen gegenüber den im dokument erwähnten angaben im letzten moment eine änderung ein, so ist diese auf geeignete art im dokument festzuhalten und später bei der beurkundung zu berücksichtigen. die kosten belaufen sich auf 793,250 euro [aus dem gedächtnis] exklusive mehrwertsteuer und stempelgebühr und sind am ausgang zu begleichen. schadenersatzansprüche sind ausgeschlossen.

bearbeitet von phyllis
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Also wäre dir ein einfacher Vertragsabschluss beim Notar ohne alles am liebsten ?

 

Wie trostlos ...

Nö, mir hätte unser ganz wunderbarer Gottesdienst genügt und danach Paaarty. Aber wir waren jung und fügten uns zumindest zum Teil auch den Wünschen der Eltern und Schwiegertiger. Aber wie Beutel schon sagt, die Fete zur Silberhochzeit bestimmen wir ganz alleine. (ist ja auch noch 9 Jahre hin)
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Bei irgendeiner dieser amerikanischen Urzeitsekten stellt man anläßlich der Hochzeit vor dem Brautpaar einen Pferdeschädel auf den Tisch, um sie an die Vergänglichkeit allen Irdischen zu erinnern. SEHR sinnig!

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Also ich finde die Sitte mit den angesteckten Geldscheinen ja praktischer...

 

Das Mädel, dem Du die Scheine angesteckt hast, wird wohl in den seltensten Fällen die Braut gewesen sein. :D

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Für mich ist der größte Anachronismus ja auch das weiße Brautkleid. Die Farbe wurde schließlich ursprünglich so gewählt um "Unschuld" und "Jungfräulichkeit" (hust hust) zu symbolisieren.

 

Und? Darf man sexistische Kackscheiße nicht mehr umdeuten? Muss man den Brauch so akzeptieren wie er mal war? Ich finde es gut, wenn er auf diese Weise gänzlich seiner ursprünglichen Bedeutung entkleidet wird.

 

Doch, natürlich. Man kann einen Brauch auch einfach übernehmen, weil man ihn schön findet. Über Geschmack braucht man nicht diskutieren. Ich mag nur keine Traditionen, die einfach gemacht werden, weil sie halt so gemacht werden müssen. Und da gehört das weiße Kleid durchaus mit dazu, genau wie Tauben, Kutschen und anderer Kitsch.

 

Es ist schon etwas irrsinnig, dass 1000€ und mehr dafür ausgegeben werden, ein Kleid zu kaufen, welches 1mal getragen wird. Schlimmer noch: Je nach Ausführung können die Teile sehr umbequem werden. Da wird dann oben fein geschnürt, man schleppt untenrum 15 Kilo Reifrock und Tüll mit sich herum und kann nichtmal alleine aufs Klo. Ist für mich ein Rätsel, warum sich Frauen das antun. Aber zumindest sieht man auf den Fotos aus wie eine Prinzessin.

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Aber zumindest sieht man auf den Fotos aus wie eine Prinzessin.
Man sieht aus, wie sich Lieschen Müller eine Prinzessin vorstellt.

 

Kate Middleton, Viktoria von Schweden - ich fand die Damen waren extrems gut gekleidet (nicht so wie weiland Lady Di). Nur haben deren Brautkleider nichts mit "normaler" Brautmode zu tun.

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