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Bischofssynode zum Thema "Ehe und Familie"


Udalricus

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die kirchliche sexualwissenschaft sprach von gehirnerweichung.

Ich nehme an, du meinst die Rückenmarkserweichung im Zusammenhang mit Onanie?

Da muss ich die Kirche in Schutz nehmen, das war damals Stand des medizinischen (naturwissenschaftlich begründeten!) "Wissens", dass das höchst gefährlich sei. Die Warnung vor der Rückenmarkserweichung kam von den Naturwissenschaften.

 

Ich habe das „Goldene Familienbuch - Die Frau als Hausärztin" - ein ärztliches Nachschlagebuch für die Frau von Anna Fischer-Dückelmann von 1913 hier - du würdest staunen, was man damals noch (!) alles über "Das Geschlechtsleben" wusste. Und wie klar naturwissenschaftlich die Notwendigkeit "wahrer Züchtigkeit" begründet wurde.

 

Im Kapitel "Onanie" im 2. Band z.B. auf S. 783 z.B.: "Man erziehe Mädchen und Knaben zu wahrer Züchtigkeit, man stelle ihnen Berührung der Geschlechtsteile als etwas verbotenes und häßliches dar und halte auf einen reinen Ton im Hause."

 

Oder, S. 784: "Ermüdung, bei schwachen Kindern bis zur Erschöpfung, große Reizbarkeit, die sich in Weinerlichkeit, Zorn, Unarten äußert, Zerstreutheit, Unfähigkeit zu gesammelter Arbeit, blaue tiefe Ringe unter den Augen, eine fahle, häßliche Gesichtsfarbe, schließlich ein abstossender Gesichtsausdruck, dazu abgebissene Fingernägel und bei Mädchen oft ein schleimiger Ausfluß aus der Scheide oder auch entzündete Geschlechtsteile sind sichtbare Folgen der traurigen Verirrung. Sie gleichen sich in späteren Jahren nur durch sehr hygienische und maßvolle Lebensführung aus, bei schwächlichen Menschen aber bleiben gewisse Kennzeichen für immer bestehen. Vor allem vererben sie auf ihre Nachkommen die sexuelle Schwäche, das Merkzeichen der heutigen kultivierten Menschheit."

 

Ich habe einen Link dazu gefunden.

 

Kirche und kirchliche Moralvorschriften sind immer auch geprägt von der jeweiligen Zeit.

bearbeitet von Ennasus
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Von der Onanie und den übrigen Ausschweifungen der Geschlechtslust. Léopold DESLANDES

Deutsch bearbeitet von Dr. G. Weyland, 1. Januar 1841

 

Das Werk Deslandes ist allerdings schon gewissermaßen aufklärerisch, schreibt er doch, dass der Urvater aller Onanistenverteufler, der berühmte Samuel Auguste Tissot, in seinem Buch "Die Onanie, oder Abhandlung über die Krankheiten die von der Selbstbefleckung herrühren" hemmungslos übertreibe.

 

Allerdings ist der Vorwurf zurückzuweisen, bei den Autoren handle es sich um Naturwissenschaftler. Es sind Ärzte. Was allerhand erklärt, insbesondere auch die hohe Sterblichkeit der Leute, die sich damals ärztliche Behandlungen leisten konnten, im Vergleich zu denen, die das nicht konnten.

bearbeitet von Sokrates
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Allerdings ist der Vorwurf zurückzuweisen, bei den Autoren handle es sich um Naturwissenschaftler. Es sind Ärzte.

Männer, die alles wussten.

 

(Wo waren denn damals eigentlich die richtigen Naturwissenschaftler, die die dummen Ärzte zurechtgerückt hätten? Auch Ignaz Semmelweis war Arzt.)

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Mit geht es darum, festzustellen, dass das ganze fromme Gesülze von Lebe, Ehesakrament und Treue genau betrachtet nur eine Verbrämung dessen ist, um was es wirklich geht, nämlich Sexfeindlichkeit.

 

Du solltet Dich mal entscheiden, was Du willst. Sind Leute wie ich jetzt sexbesessen oder sexualfeindlich? Ich komme ja noch ganz ins Durcheinander hier.

 

p.s. Meine Frau würde das auch interessieren. Mag der liebe Himmel wissen, warum.

 

Ich habe keine Ahnung, was du bist, das solltest du besser deine Frau fragen.

Die kirchliche Lehre zeugt jedenfalls von Sexbesessenheit und Sexfeindlichkeit, und warum du meinst, das schließe sich gegenseitig aus, kann vielleicht auch deine Frau besser beantworten als ich, sie kennt dich besser.

 

Werner

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Kirche und kirchliche Moralvorschriften sind immer auch geprägt von der jeweiligen Zeit

Wenn ich das lese, dann denke ich, dass sich das gegenseitig befruchtet hat. Ich weiß jedenfalls nicht, wieso die Medizin sich sonst diese übertriebene Prüderie ausgedacht haben sollte.

 

Werner

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Kirche und kirchliche Moralvorschriften sind immer auch geprägt von der jeweiligen Zeit
diesen zusammenhang sah ich schon. wenn sie denn keine originär eigenen moralvorschriften hat, könnte sie doch konsequenterweise auch heute sie aus der naturwissenschaft entwickeln. in praxi verwendet sie dann heute noch den zeitgeist von gestern und argumentiert mit dem naturrecht.
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Kirche und kirchliche Moralvorschriften sind immer auch geprägt von der jeweiligen Zeit

Wenn ich das lese, dann denke ich, dass sich das gegenseitig befruchtet hat. Ich weiß jedenfalls nicht, wieso die Medizin sich sonst diese übertriebene Prüderie ausgedacht haben sollte.

 

Werner

 

Ich denke das schon auch, dass sich das Eine nicht unabhängig vom andern entwickelt hat.

Allerdings hab ich jetzt ein bisschen rumgestöbert - und da wird schon nochmal sehr deutlich, dass auch die augustinische Prüderie alles andere als im luftleeren Raum entstanden ist.

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Allerdings ist der Vorwurf zurückzuweisen, bei den Autoren handle es sich um Naturwissenschaftler. Es sind Ärzte.

Männer, die alles wussten.

 

(Wo waren denn damals eigentlich die richtigen Naturwissenschaftler, die die dummen Ärzte zurechtgerückt hätten? Auch Ignaz Semmelweis war Arzt.)

Semmelweis war in der Tat der erste Lichtblick in einer finsteren Zeit.

Louis Pasteur z.B. war Chemiker, Rudolf Virchow war Arzt, aber auch Archäologe.
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... Oder - nachdem ich jetzt mal über Pastoral angefangen habe - wie stellst Du Dir eine Pastoral der Geschändeten vor?Von den Blümchen und Bienchen zu reden und dass die Kirche doch mit all diesen Verlautbarungen nur die Liebe fördern will?Es könnte sein, dass auch dies zum Brüller wird - allerdings wider Deine Absicht. ...

 

Einfachnur "zulassen". Nicht verzeihen müssen, nicht irgendwie das Gute (im Täter) zu sehen, nicht noch sich selbst verbiegen müssen.

 

Schreien dürfen, reden dürfen, Rotz und Wasser heulen dürfen, traurig sein dürfen, Hass empfinden dürfen.

 

Anfangs erstmal ganz viel "dürfen" um endlich diese alles zudeckende Sprachlosigkeit und Verschwiegenheit durchbrechen zu können.

 

Kein Gesabbel von Nächstenliebe und Verzeihung, kein Gesabbel vom lieben Gott und irgendwann dem Himmel oder der Hölle.

 

Ernst genommen werden mit all den Schmerzen und der Wut und der Trauer und der Hilflosigkeit und dem Hass und der Sprachlosigkeit, die man vielleicht schon so lange mit sich rumträgt und JETZT immer noch hat.

bearbeitet von marram
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In einer meiner Gemeinde hatte ich einen Wiederverheirateten, der bei der Kirche beschäftigt war (allerdings in einer anderen Diözese).

....

Da hat man einen guten Mann samt seiner guten Frau in den Dreck geworfen, und der Dreck klebt an ihnen und lässt sich nicht so einfach abwaschen.

 

Eine Moral, die solche Folgen nach sich zieht, ist furchtbar.

 

Wo ist da die Sorge um das Wohl? Was ist das für eine seltsame Moral?

 

Zunächst einmal muss die Frage erlaubt sein, wo der Dreck begonnen hat. Dass einer sein Eheversprechen bricht, ist ja nicht gerade sauber.

Und dass muss die Kirche klarstellen. Das hat auch Johannes der Täufer gegenüber Herodes getan.

 

Eine Moral zu beurteilen, ist aber nur von ihrer Gesamtwirkung her sinnvoll, nicht durch isolierte Betrachtung von Einzelschicksalen.

 

Genau so könnte man voller Mitleid über Priester reden, die wegen unsittlicher Taten gegenüber Jugendlichen ihr Leben lang ruiniert und am Boden zerstört sind. Auch diese wirft die Kirche in den Dreck.

 

Das mag für den einzelnen schmerzhaft sein, die dahinter stehende Moral ist aber richtig.

 

Genau dasselbe gilt für die katholische Ehe- und Sexualmoral.

 

 

Und was ist mit Matthäus 19,9 ??? Da wäre doch ne Scheidung zulässig? Kommt sicher darauf an wie man "Hurerei" nun einordnet. Es gibt anscheinend Theologen, die dazu nicht nur den Ehebruch, sondern auch den vorehelichen Geschlechtsverkehr mit einem anderen als dem jetzigen Partner zählen. Was ist damit in der katholischen Sexualmoral? Warum findet das anscheinend nirgendwo Erwähnung? Also entweder ist das ganze NT irgendwie "göttlich", dann darf man sich auch scheiden lassen. Oder ist das NT etwa nicht "göttlich?

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In einer meiner Gemeinde hatte ich einen Wiederverheirateten, der bei der Kirche beschäftigt war (allerdings in einer anderen Diözese).

....

Da hat man einen guten Mann samt seiner guten Frau in den Dreck geworfen, und der Dreck klebt an ihnen und lässt sich nicht so einfach abwaschen.

 

Eine Moral, die solche Folgen nach sich zieht, ist furchtbar.

 

Wo ist da die Sorge um das Wohl? Was ist das für eine seltsame Moral?

 

Zunächst einmal muss die Frage erlaubt sein, wo der Dreck begonnen hat. Dass einer sein Eheversprechen bricht, ist ja nicht gerade sauber.

Und dass muss die Kirche klarstellen. Das hat auch Johannes der Täufer gegenüber Herodes getan.

 

Eine Moral zu beurteilen, ist aber nur von ihrer Gesamtwirkung her sinnvoll, nicht durch isolierte Betrachtung von Einzelschicksalen.

 

Genau so könnte man voller Mitleid über Priester reden, die wegen unsittlicher Taten gegenüber Jugendlichen ihr Leben lang ruiniert und am Boden zerstört sind. Auch diese wirft die Kirche in den Dreck.

 

Das mag für den einzelnen schmerzhaft sein, die dahinter stehende Moral ist aber richtig.

 

Genau dasselbe gilt für die katholische Ehe- und Sexualmoral.

 

 

Und was ist mit Matthäus 19,9 ??? Da wäre doch ne Scheidung zulässig? Kommt sicher darauf an wie man "Hurerei" nun einordnet. Es gibt anscheinend Theologen, die dazu nicht nur den Ehebruch, sondern auch den vorehelichen Geschlechtsverkehr mit einem anderen als dem jetzigen Partner zählen. Was ist damit in der katholischen Sexualmoral? Warum findet das anscheinend nirgendwo Erwähnung? Also entweder ist das ganze NT irgendwie "göttlich", dann darf man sich auch scheiden lassen. Oder ist das NT etwa nicht "göttlich?

 

udals theologie ist änderungswürdig. seine seelsorge ist unterirdisch. sein wissen über die natur und gesellschaft, über die welt, ist falsch.

er ist kleriker, bewußter kleriker.

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Das Pochen auf die Einhaltung des Eheversprechens ist ein hübsches Problem. Allerdings eines, dem man sich wirklich stellen muss.

 

"Ich verspreche dir die Treue in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens."

 

Ein enormes Versprechen. Und gerade wegen dieser Größe scheint es mir keines von den Versprechen zu sein, auf dessen Einhaltung man so einfach pochen kann.

 

"Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens." Aber hallo. Wie kann man denn das einfordern. Das kann man ja nicht einmal von sich selbst fordern. Dieser Teil des Versprechens liegt nur zu einem kleinen Teil innerhalb des Verfügungsbereichs eines Menschen. Wenn die Liebe futsch ist, oder wenn man einfach keine Achtung mehr vor dem Mann haben kann, der sich wochenweise betrinkt und Frau und Kinder misshandelt, dann kann überfordert es den anderen Ehepartner, ohne dass er sich dagegen wehren kann. Wiewohl: Es gibt Menschen, die können das durchhalten. Aber dies scheint mir eine Gnadengabe zu sein. (Manchmal auch schiere Naivität).

 

Der erste Teil ist handhabbarer: "Ich verspreche dir die Treue in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet."

 

Aber auch hier wird's in der Praxis knifflig. Vor 10 Jahren war die Ehe zerrüttet. Der andere Ehepartner hatte schon bei der Scheidung eine andere Beziehung am Laufen. Und dann hat man am Altar die Treue versprochen. Wie lange kann man das durchhalten? Vor allem: Aus eigener Kraft? Ich sage nicht, dass dies prinzipiell unmöglich ist. Aber nicht jedermanns Sache. Und dann, nach 10 Jahren, in denen man sich nicht einmal mehr gesehen oder gesprochen hat, läuft einem, nach 10 Jahren schmachtender Einsamkeit läuft einem ein netter Mensch über den Lebensweg, mit dem man sprechen kann, den man attraktiv findet und der nicht abgeneigt ist, eine neue Beziehung zu beginnen.

 

Was soll ich sagen: Ich habe ein kleines bisschen Verständnis, wenn dann jemand seinem Versprechen untreu wird. Das alte Versprechen ist doch irgendwie sinnlos geworden. Da steckt keine Perspektive drin.

 

Spontan würde ich sagen: Das müssen die Betreffenden auf die Reihe bekommen. Eine äußere Forderung (durch den Pfarrer, Bischof, Papst oder die Nachbarin) scheint mir unangemessen. Und noch weiter: Ich halte es sogar für die Pflicht der Außenstehenden, den Entschluss der beiden Verliebten zu akzeptieren. Und wenn jemand über das Akzeptieren hinausgeht und sich mit den beiden zusammen freut, sie unterstützt oder einfach als Gesprächspartner zur Verfügung steht, womöglich sogar als wohlwollender Freund, dann finde ich das sogar richtig gut.

 

Sätze wie: "Sollen wie Bruder und Schwester ..." oder "haben sich jener Akte zu enthalten" halte ich in diesem Zusammenhang für unangebracht, ja, sogar für anstößig.

 

Und das Tollste: Seit einiger Zeit hat sogar die Kirche ein klitzekleines Einsehen. Zumindest hat Zollitsch (natürlich nicht selbst. Aber nicht doch!) eine Handreichung herausgegeben. Schwer angefeindet - aber immer noch existent.

 

Sollte sich da womöglich mitten in die Kirche so ein Stückchen Wohlwollen und Mitfreude, so ein Häppchen Menschlichkeit eingeschlichen haben?

Das wäre ja geradezu skandalös!

 

Vielleicht lernt "die Kirche" irgendwann etwas vom deutschen Scheidungsrecht? Vielleicht bedeutet, eine "Ehe bis zum Tod" einzugehen, nicht nur den sexuellen Bereich. Dieser Bereich ist in meinen Augen in der bisherigen katholischen Kirche absolut überbewertet!. Vielleicht kann man sich irgendwann darauf einigen, dass es vor den Zeiten der staatlichen "Fürsorge" eben schlicht und ergreifend Not, Hunger und vielleicht sogar Tod für den verlassenen Teil und eventuell sogar die Kinder bedeutet hat falls es zur Scheidung kam?

 

Ich habe "nur" staatlich geheiratet. Aber mir (und ich bin in meinem Umfeld nicht die Ausnahme!) war und ist von vorneherein klar, dass ich mit dieser Ehe nicht nur steuerliche Vorteile ergattert habe, sondern auch eine zutiefst mitmenschliche Entscheidung getroffen habe. Mein GöGa(*) und ich HOFFEN, dass wir wirklich bis zum Tod einander in Treue und Liebe und Zuneigung und Respekt verbunden sind. ABER wenn es schief gehen sollte, dann bleibt da hoffentlich etwas, das jenseits jegliche "Schiefgehens" ist. Es ist das gemeinsame Leben. Die vielen oder wenigen, mal dahinplätscherten mal intensiven Monate und Jahre des GEMEINSAMEN Lebens. Sowas will und kann ich nicht wegwerfen. Da bleibt was. Da bleibt hoffentlich im Falle eine Trennung die Erkenntnis, dass es zwar so manch störendes, aber auch sehr viel gemeinsames und verbindendes gab.

 

Mich verbindet noch heute eine tief gehende innere Zuneigung und Vertrautheit mit einem meiner Ex. Wir haben NUR einige Jahre ganz ohne kirchlichen oder staatlichen Trauschein zusammengelebt. Was geblieben ist - nach dem ersten Trennungsschmerz und der ersten Trennungswut - ist das Wissen, dass ich mit diesem Menschen einige sehr wichtige und wertvolle Jahre meines Lebens geteilt habe - und er mit mir. Selbst jetzt, nach mehr als 20 Jahren gibt es so etwas wie eine respektvolle Verbundenheit. Dies schmälert NICHT meine Ehe mit meinen geliebten Mann. Es ist nur so wie mit anderen Menschen, die mir im Laufe meines Lebens begegnet sind und wichtig für mich waren/wurden.

 

Warum tut sich die Lehramtskirche so schwer damit, dass es im NT ja sehr wohl die Scheidung gibt? Warum scheinen Menschen nicht scheitern zu dürfen - und wenn sie es dennoch tun müssen sie ohne freudvolle und tröstende Sexualität weiterleben?

 

Würde es Christus Aussagen wirklich widersprechen wenn die "lebenslange Ehe" "lediglich" bedeuten würde, dass man eine Ehe nicht einfach "wegwerfen" kann, sondern eben im Scheidungs-/Notfall (Unterhalt, Vermeidung von Not, Obdachlosigkeit usw.) und der Wiederverheiratung bis zu einem gewissen Grad für den bisherigen Ehepartner und den gemeinsamen Kindern verantwortlich ist für ein "gedeihliches" Überleben?

 

(*)apropos "GöGa" - Ist mein Ehemann - und damit ich nicht in Versuchung komme aus Versehen seinen realen Namen zu schreiben hab ich mir angewöhnt in Inet "GöGa (Göttergatte;-)" zu schreiben.

bearbeitet von marram
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Warum tut sich die Lehramtskirche so schwer damit, dass es im NT ja sehr wohl die Scheidung gibt? Warum scheinen Menschen nicht scheitern zu dürfen - und wenn sie es dennoch tun müssen sie ohne freudvolle und tröstende Sexualität weiterleben?

Hallo Marram,

 

ich schreibe es nicht zum ersten Mal: ich glaube, dass die Kirche in ihrem (an sich ja richtigen) Eifer, Ideale (und eine gelingende Liebesbeziehung, Treue, all das, das sind Ideale, berechtigterweise hoch gehaltene Ideale) zu erhalten, übersieht, dass solche Idealbilder Zielvorstellungen, Visionen sind. In die können Menschen - wenn es ihnen gelingt - hineinwachsen. Aber es wird ganz falsch, wenn man es umgekehrt macht: wenn man das Ideal als fertige Form über konkrete Menschen stülpt und sie zwingen will, hineinzupassen - unabhängig davon, welche Form sie (Bzw. ihre Beziehungen) wirklich haben.

(Damit wird aus dem Ideal eine Ideologie und aus der Hilfe zum Wachstum pure Gewaltanwendung.)

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Warum tut sich die Lehramtskirche so schwer damit, dass es im NT ja sehr wohl die Scheidung gibt? Warum scheinen Menschen nicht scheitern zu dürfen - und wenn sie es dennoch tun müssen sie ohne freudvolle und tröstende Sexualität weiterleben?

Hallo Marram,

 

ich schreibe es nicht zum ersten Mal: ich glaube, dass die Kirche in ihrem (an sich ja richtigen) Eifer, Ideale (und eine gelingende Liebesbeziehung, Treue, all das, das sind Ideale, berechtigterweise hoch gehaltene Ideale) zu erhalten, übersieht, dass solche Idealbilder Zielvorstellungen, Visionen sind. In die können Menschen - wenn es ihnen gelingt - hineinwachsen. Aber es wird ganz falsch, wenn man es umgekehrt macht: wenn man das Ideal als fertige Form über konkrete Menschen stülpt und sie zwingen will, hineinzupassen - unabhängig davon, welche Form sie (Bzw. ihre Beziehungen) wirklich haben.

(Damit wird aus dem Ideal eine Ideologie und aus der Hilfe zum Wachstum pure Gewaltanwendung.)

 

Jepp. da stimme ich dir zu. Scheint wirklich so zu sein, dass die Kirche aus einem Ideal eine Ideologie gebastelt hat.

 

Einem Ideal kann ich nacheifern und auch daran scheitern. Eine Ideologie lässt mir nicht mehr die Freiheit des Scheiterns, sondern im Zweifelsfall nur noch den Verlust meiner Zugehörigkeit zu jener "Idealgruppe".

 

Das Ideal fordert mich heraus. Die Ideologie verdammt mich.

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Ja.
"Verdammen" weiß ich in dem Fall nicht, aber die Ideologie macht auf jeden Fall, dass ich - wenn ich die Zugehörigkeit nicht verlieren will -, nicht mehr frei bin für Veränderung, auch nicht, wenn sie wirklich wichtig und gut wäre. Da ist kein Interesse an diesem einen konkreten Menschen und dessen Entwicklung, sondern dessen individuelles Leben und Glück wird im Zweifel dem Ideal geopfert.

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Ja.

"Verdammen" weiß ich in dem Fall nicht, aber die Ideologie macht auf jeden Fall, dass ich - wenn ich die Zugehörigkeit nicht verlieren will -, nicht mehr frei bin für Veränderung, auch nicht, wenn sie wirklich wichtig und gut wäre. Da ist kein Interesse an diesem einen konkreten Menschen und dessen Entwicklung, sondern dessen individuelles Leben und Glück wird im Zweifel dem Ideal geopfert.

Unterschied von Ideal und Ideoligie:

 

Es gab Zeiten in meinem Leben, da konnte ich mich für den Komminusmus oder den Sozialismus oder sonstwas begeistern. Was mich letztlich an all jenen "ismen" abgeschreckt hat war ihr "Wahrheitsanspruch". Ich hatte das Gefühl, dass eine Ideologie sowas wie die Einschränkung meines eigenen Denkens verlangt. Insofern sehe ich meinen Ausdruck "verdammt" sehr wohl als relevant an.

 

Und im Prinzip ist jene Einschränkung des eigenen Denkens und der eigenen Wertfindung auch bei monotheistischen und auch polytheistischen Religionen gegeben.

 

Ein Ideal erlaubt mir zu scheitern bzw. es anzuerkennen oder eben nicht anzuerkennen. Eine Ideologie verzeiht mir das nicht. Eine ideologie erhebt meist einen unwidersprechlichen Wahrheitsanspruch. Dieser Anspruch kann göttlich (Religionen) oder auch weltlich (politische Systeme) bedingt sein. Doch egal woraus er sich nun ableitet - religös oder politisch - der Anspruch ist dermaßen absolut "wahrhaftig", dass er in meinen Augen das Denken und Handeln des Einzelnen derartig einschränkt, dass es für mich eben nicht akzeptael ist.

 

Das Scheitern am Ideal ist in meinen Augen eher etwas persönliches - und damit kann man Leben. Das Scheitern an der Ideologie hat in meinen Augen eine zusätzlich gesellschaftliche Komponente, die mich sozusagen aus der Gesellschaft hinauswirft/ausgrenzt.

 

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Unterschied von Ideal und Ideoligie:

 

Es gab Zeiten in meinem Leben, da konnte ich mich für den Komminusmus oder den Sozialismus oder sonstwas begeistern. Was mich letztlich an all jenen "ismen" abgeschreckt hat war ihr "Wahrheitsanspruch". Ich hatte das Gefühl, dass eine Ideologie sowas wie die Einschränkung meines eigenen Denkens verlangt. Insofern sehe ich meinen Ausdruck "verdammt" sehr wohl als relevant an.

Möglich. Das Wort "verdammt" kommt in meinem Wortschatz so gut wie nicht vor, ich weiß einfach nicht genau, das du damit in diesem Zusammenhang meinst. Aber das ist ja auch nix Wichtiges.

 

Und im Prinzip ist jene Einschränkung des eigenen Denkens und der eigenen Wertfindung auch bei monotheistischen und auch polytheistischen Religionen gegeben.

Hm. Eigentlich hab ich nicht den Eindruck, dass ich in meinem Denken und meiner Wertfindung eingeschränkt bin. (Bzw.: Die Grenzen meines Denkens werden nicht von meiner Religion vorgegeben *lach*.)

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Und wieder geht es nur um Sex.

 

Ja und. Der ist der Kirche eben wichtig. Wie vieles andere auch. Kein Grund zur Aufregung!

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Und was ist mit Matthäus 19,9 ??? Da wäre doch ne Scheidung zulässig?

 

Scheidung unter Umständen. Von Wiederheirat ist allerdings nicht die Rede.

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Und was ist mit Matthäus 19,9 ??? Da wäre doch ne Scheidung zulässig?

 

Scheidung unter Umständen. Von Wiederheirat ist allerdings nicht die Rede.

 

 

Da ist NUR von Wiederheirat die Rede:

 

 

9 Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch.

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Und wieder geht es nur um Sex.

 

Ja und. Der ist der Kirche eben wichtig. Wie vieles andere auch.

 

Eben nicht. Treue, Unterstützung, Beistand, Liebe - sind alles entbehrlich, wenn es darum geht, sein "Eheversprechen" zu halten. Das einzige, was die Kirche fordert, ist die Einhaltung der Regeln zum Sex. Jedenfalls wird ausschließlich das mit dem Ausschluss von den Sakramenten sanktioniert (in der Theorie jedenfalls).

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Franciscus non papa

 

Und wieder geht es nur um Sex.

Ja und. Der ist der Kirche eben wichtig. Wie vieles andere auch. Kein Grund zur Aufregung!

 

Was aufregt, ist der Umstand, daß manche in der Kirche geradezu manisch auf Sex fixiert sind, und zwar auf den Sex, den andere haben.

Fein, auf die Art haben sie dann auch Sex - wenn auch schlechten....

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Da ist NUR von Wiederheirat die Rede:

 

 

9 Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch.

 

 

Ob der, der - obwohl ein Fall von Unzucht vorliegt, seine Frau entlässt, recht handelt, wenn er wieder heiratet, davon ist hier nicht die Rede.

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Was aufregt, ist der Umstand, daß manche in der Kirche geradezu manisch auf Sex fixiert sind, und zwar auf den Sex, den andere haben.

Fein, auf die Art haben sie dann auch Sex - wenn auch schlechten....

 

 

 

also. Sex finde ich wichtig. und aufregend. was "manisch" ist, weiß ich nicht. Manchmal frage ich auch andere, die Sex haben. ich kann da ja vielleicht noch etwas dazulernen. zum Sex.

 

schlechten Sex ... ich denke mal nach ... habe ich eigentlich noch nie gehabt.

 

 

 

Eine fröhliche und gesegnete Adventszeit wünscht Euch und Allen

 

Peter,

 

der es geschafft hat, einen aktuellen Avatar (das bin ich selfie) hier einzustellen.

 

:)

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