Edith1 Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Genau. Bis zum 18. Jahrhundert war alles okay, im 19., wurde es viktorianisch, und heute ist wieder alles so wie vom 1. bis zum 18. Folglich muss bloß das 19. Jahrhundert verschwinden. War das Sarkasmus oder fehlt mir Hintergrundwissen? Ich verstehe dein Post (und wenn ich ehrlich bin auch das von OAOS), inhaltlich, nicht ganz. Das war der logische Schluss aus OAOS. Ich verstehe ihn nämlich auch nicht. Ich fürchte, Du hast schon mich missverstanden. Das kann sein. Ich sehe nämlich zwischen dem verlinkten Artikel, und Deinem Text an Udal schon keinen klaren Zusammenhang. Isoliert verstehe ich Deine Argumentation auch nicht. (Zumindest das scheine ich ja sogar verständlich ausgedrückt zu haben, wenn Du Dich missverstanden fühlst. ) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Die wesentlich differenzierte Stellungnahme Im übrigen wurde die Synode auch von Scheuer und Kapellari sehr positiv bewertet. Das hört sich gut an. Die Medien wird es wahrscheinlich weniger interessieren. So ist das eben. Es ist nunmal für die Menschheit (zurecht) vollkommen uninteressant. Da gibt es wahrlich dringendere Themen als die spinnerten Ideen abgedrehter alter Männer. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Wenn sie in Westeuropa nur bestehen kann, wenn sie verkündet, was gewünscht wird, dann verschwindet sie besser. Für Beerdigungen ist sie schon gar nicht erforderlich. Sie hat nahezu ohne Priester (oder überhaupt ohne Priester) schon in verschiedenen Gegenden überlebt. Tut sie es in Westeuropa wieder? Keine Ahnung. Aber völlig irrelevant. Das ist doch kein Kriterium für "Reformen". Das ist überhaupt kein Kriterium. Die Christenheit wird überleben, und sie wird mit Priestertum überleben. Aber dazu braucht es keine Funktionärsorganisation, die hauptsächlich sich selbst für wichtig hält. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Die wesentlich differenzierte Stellungnahme Im übrigen wurde die Synode auch von Scheuer und Kapellari sehr positiv bewertet. Das hört sich gut an. Die Medien wird es wahrscheinlich weniger interessieren. So ist das eben. Es ist nunmal für die Menschheit (zurecht) vollkommen uninteressant. Da gibt es wahrlich dringendere Themen als die spinnerten Ideen abgedrehter alter Männer. Werner Deine Aggressivität sei Dir unbenommen. Warum sollte es "die Menschheit" auch interessieren, wem diese Kirche welche Sakramente spendet? Die Medien scheint es brennend zu interessieren. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Wenn sie in Westeuropa nur bestehen kann, wenn sie verkündet, was gewünscht wird, dann verschwindet sie besser. Für Beerdigungen ist sie schon gar nicht erforderlich. Sie hat nahezu ohne Priester (oder überhaupt ohne Priester) schon in verschiedenen Gegenden überlebt. Tut sie es in Westeuropa wieder? Keine Ahnung. Aber völlig irrelevant. Das ist doch kein Kriterium für "Reformen". Das ist überhaupt kein Kriterium. Die Christenheit wird überleben, und sie wird mit Priestertum überleben. Aber dazu braucht es keine Funktionärsorganisation, die hauptsächlich sich selbst für wichtig hält. Werner Deine Aggressivität sei Dir unbenommen. Selbstverständlich wird die Christenheit überleben, es war nur nicht das Thema meines Posts. Dieses Thema war, ob die römisch-katholische Kirche in Europa überlebt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Warum sollte es "die Menschheit" auch interessieren, wem diese Kirche welche Sakramente spendet? Die Medien scheint es brennend zu interessieren. Nein, nicht wirklich. Die Medien haben doch (von ein paar Nischenblättern vielleicht abgesehen) gar keine Ahnung von Sakramenten. "Verweigerung der Kommunion" ist da nur ein Kennzeichen für den Umgang mit den Menschen. Und dieser Umgang wird als kalt und hart empfunden, darum geht es. "Wir haben ein Gesetz, und danach muss...", so wird die Lehre der Kirche gesehen, und vielen Bischöfen ist es offensichtlich wichtig, dass es auch so bleibt. Das Christentum sei keine Morallehre, sondern eine Offenbarungsreligion, hat erst dieser Tage wieder ein kluger Gläubiger hier gesagt, und alle fortschrittlichen Gläubigen im Forum haben zugestimmt und genickt. Viele Bischöfe sehen es offensichtlich völlig anders. Für sie ist es wichtig, dass genau festgelegt ist, was "Sünde" ist, und dass das Verhalten der Menschen genauen moralischen Richtlinien folgt. Also doch eine Morallehre. Und diese Morallehre braucht kein Mensch. Und das sind die spinnerten Ideen, die die Menschheit zu Recht nicht interessiert. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Das kann sein. Ich sehe nämlich zwischen dem verlinkten Artikel, und Deinem Text an Udal schon keinen klaren Zusammenhang.Isoliert verstehe ich Deine Argumentation auch nicht. (Zumindest das scheine ich ja sogar verständlich ausgedrückt zu haben, wenn Du Dich missverstanden fühlst. ) Mein Punkt war, was bei OAOS auch anklang, daß Udal es nicht schaffen wird, mit dem Zeitgeist von Vor-Vorgestern das Evangelium Menschen von Übermorgen zu verkünden. Ich bin mir sehr im Klaren darüber, daß jede Epoche der Kirchengeschichte ihre lichten Momente wie düstere Seiten hatte. Ich bin nur auch der Meinung, daß wir erstens selten in der Geschichte in solch sozialer Breite so nah am christlichen Ideal des freien, liebesfähigen und in Beziehung-lebenden Menschen waren wie heute und zweitens, daß der Zeitgeist des 18./19. Jahrhunderts genauso wenig ein Recht hat die Lehre der Kirche als Geisel zu nehmen wie der des 21. Es gibt Soziologen, die sagen, daß die kollektive "Erinnerung" einer Familie in der Regel nur bis höchstens zu letzten verstorbenen Generation reicht (es gibt Familien, da halte ich das schon für eine sportliche Aussage). Das Gedächtnis der Kirche scheint ähnlich zu funktionieren. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Selbstverständlich wird die Christenheit überleben, es war nur nicht das Thema meines Posts. Dieses Thema war, ob die römisch-katholische Kirche in Europa überlebt. So, wie sie sich zur Zeit darstellt, wir sie allenfalls als kleines Nischenprodukt überleben. Weil es nämlich niemand braucht. Vergleiche doch nur mal, was die angeblichen römisch-katholischen Gläubigen in Europa so glauben und was die römisch-katholische Kirche offiziell glaubt, dann siehst du, dass ie RKK auch heute schon in Europa kaum noch vertreten ist. Sie ist es nur noch auf dem Papier. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Weil es nämlich niemand braucht. Doch. Ich. Und ich bin nicht niemand. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Weil es nämlich niemand braucht. Doch. Ich. Und ich bin nicht niemand. Wie gesagt, ein Nischenprodukt. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 (bearbeitet) Warum sollte es "die Menschheit" auch interessieren, wem diese Kirche welche Sakramente spendet? Die Medien scheint es brennend zu interessieren. Nein, nicht wirklich. Die Medien haben doch (von ein paar Nischenblättern vielleicht abgesehen) gar keine Ahnung von Sakramenten. "Verweigerung der Kommunion" ist da nur ein Kennzeichen für den Umgang mit den Menschen. Und dieser Umgang wird als kalt und hart empfunden, darum geht es. "Wir haben ein Gesetz, und danach muss...", so wird die Lehre der Kirche gesehen, und vielen Bischöfen ist es offensichtlich wichtig, dass es auch so bleibt. Das Christentum sei keine Morallehre, sondern eine Offenbarungsreligion, hat erst dieser Tage wieder ein kluger Gläubiger hier gesagt, und alle fortschrittlichen Gläubigen im Forum haben zugestimmt und genickt. Viele Bischöfe sehen es offensichtlich völlig anders. Für sie ist es wichtig, dass genau festgelegt ist, was "Sünde" ist, und dass das Verhalten der Menschen genauen moralischen Richtlinien folgt. Also doch eine Morallehre. Und diese Morallehre braucht kein Mensch. Und das sind die spinnerten Ideen, die die Menschheit zu Recht nicht interessiert. Werner Die Offenbarung ist aber nicht davon zu trennen, dass aus der Annahme dieser Offenbarung gewisse Verhaltensweisen folgen müssen. Sünde ist Trennung von Gott, diese manifestiert sich aber irgendwie (von außen erkennbar oder auch nicht, das ist unterschiedlich.) Natürlich haben die Medien keine Ahnung von Sakramenten. Aber die Bischöfe sollten sie haben, und die Gläubigen eigentlich auch (ich weiß, das ist Wunschdenken). Im Letzten geht es darum, dass Gott heilig ist (aber offenbar ist das auch nicht mehr so ganz vermittelbar), und es sich bei der Kommunion nach römisch-katholischer Sicht nicht um irgendein symbolisches Essen handelt, sondern um eine Vereinigung mit Gott. Das allein müsste eigentlich einen Menschen zunächst einmal erschrecken und ihm das Anspruchsdenken austreiben. Und dann - aber erst dann - können wir über irgendwelche Regeln reden. Aber dann reden wir bitte über die Grundlagen, auf denen diese "Moralvorschriften" fußen. Und darüber rede ich sicher nicht in der Arena. Denn alle diese spinnerten Ideen richten sich nun einmal nicht an "die Menschheit". bearbeitet 21. Oktober 2014 von Edith1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Die Offenbarung ist aber nicht davon zu trennen, dass aus der Annahme dieser Offenbarung gewisse Verhaltensweisen folgen müssen. Sünde ist Trennung von Gott, diese manifestiert sich aber irgendwie (von außen erkennbar oder auch nicht, das ist unterschiedlich.) Natürlich haben die Medien keine Ahnung von Sakramenten. Aber die Bischöfe sollten sie haben, und die Gläubigen eigentlich auch (ich weiß, das ist Wunschdenken). Im Letzten geht es darum, dass Gott heilig ist (aber offenbar ist das auch nicht mehr so ganz vermittelbar), und es sich bei der Kommunion nach römisch-katholischer Sicht nicht um irgendein symbolisches Essen handelt, sondern um eine Vereinigung mit Gott. Das allein müsste eigentlich einen Menschen zunächst einmal erschrecken und ihm das Anspruchsdenken austreiben. Und dann - aber erst dann - können wir über irgendwelche Regeln reden. Aber dann reden wir bitte über die Grundlagen, auf denen diese "Moralvorschriften" fußen. Und darüber rede ich sicher nicht in der Arena. Denn alle diese spinnerten Ideen richten sich nun einmal nicht an "die Menschheit". Diese Verhaltensweisen, die aus der Offenbrung folgen müssen, sind aber sehr individuell. Es ist grotesk, da einen allgemeinen Katalog aufzustellen, nachdem sich jeder zu richten hat. Der Versuch das zu tun ist auch schon zu oft in die Hose gegangen, ich nenne nur die Inquisition als Beispiel. Trotzdem scheint es zumindest nicht wenigen Offiziellen das allerwichtigste an der Kirche zu sein. Die Heiligkeit Gottes zu vermitteln, ja, das wäre doch mal ein Ziel. Stattdessen stellt man aber lieber Sündenkataloge auf, über die sich die Menschheit gefälligst pauschal scheren zu lassen hat. Über die angeblichen oder vermeintlichen Grundlagen all dieser großenteils unsinnigen Moralvorschriften zu reden, wäre interessant, aber wir werden das nicht tun, weil du hier nicht schreibst und ich dort nicht. Wohlgemerkt, ich ziehe nicht diese "Grundlagen" in Zweifel, nur die Behauptung, sie seien die Grundlage für das, was da an Sündenkatalogen aufgestellt wird. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 (bearbeitet) Eine sicherlich auch subjektive Zusammenfassung der Synode von Kard. Kasper, die für mich aber sehr hoffnungsvoll klingt: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2014-10/katholische-kirche-synode-homosexualitaet/komplettansicht bearbeitet 21. Oktober 2014 von Shubashi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Merkur Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Kann man den Text der Rede, die der Papst am Ende der Synode gehalten hat, irgendwo nachlesen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Kann man den Text der Rede, die der Papst am Ende der Synode gehalten hat, irgendwo nachlesen? Ja, aber derzeit nur auf Italienisch (auf der HP des Vatikan) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Die Offenbarung ist aber nicht davon zu trennen, dass aus der Annahme dieser Offenbarung gewisse Verhaltensweisen folgen müssen. Sünde ist Trennung von Gott, diese manifestiert sich aber irgendwie (von außen erkennbar oder auch nicht, das ist unterschiedlich.) Natürlich haben die Medien keine Ahnung von Sakramenten. Aber die Bischöfe sollten sie haben, und die Gläubigen eigentlich auch (ich weiß, das ist Wunschdenken). Im Letzten geht es darum, dass Gott heilig ist (aber offenbar ist das auch nicht mehr so ganz vermittelbar), und es sich bei der Kommunion nach römisch-katholischer Sicht nicht um irgendein symbolisches Essen handelt, sondern um eine Vereinigung mit Gott. Das allein müsste eigentlich einen Menschen zunächst einmal erschrecken und ihm das Anspruchsdenken austreiben. Und dann - aber erst dann - können wir über irgendwelche Regeln reden. Aber dann reden wir bitte über die Grundlagen, auf denen diese "Moralvorschriften" fußen. Und darüber rede ich sicher nicht in der Arena. Denn alle diese spinnerten Ideen richten sich nun einmal nicht an "die Menschheit". Diese Verhaltensweisen, die aus der Offenbrung folgen müssen, sind aber sehr individuell. Es ist grotesk, da einen allgemeinen Katalog aufzustellen, nachdem sich jeder zu richten hat. Der Versuch das zu tun ist auch schon zu oft in die Hose gegangen, ich nenne nur die Inquisition als Beispiel. Trotzdem scheint es zumindest nicht wenigen Offiziellen das allerwichtigste an der Kirche zu sein. Die Heiligkeit Gottes zu vermitteln, ja, das wäre doch mal ein Ziel. Stattdessen stellt man aber lieber Sündenkataloge auf, über die sich die Menschheit gefälligst pauschal scheren zu lassen hat. Über die angeblichen oder vermeintlichen Grundlagen all dieser großenteils unsinnigen Moralvorschriften zu reden, wäre interessant, aber wir werden das nicht tun, weil du hier nicht schreibst und ich dort nicht. Wohlgemerkt, ich ziehe nicht diese "Grundlagen" in Zweifel, nur die Behauptung, sie seien die Grundlage für das, was da an Sündenkatalogen aufgestellt wird. Werner Seit wann schreibst Du nicht in den GG? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Seit wann schreibst Du nicht in den GG? Schon länger nicht mehr, es hatte Anstoß erregt. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Aha. Schade. Dann reden wir halt nicht darüber, denn ich denke nicht daran, das in der Arena zu diskutieren. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Warum sollte es "die Menschheit" auch interessieren, wem diese Kirche welche Sakramente spendet? Die Medien scheint es brennend zu interessieren. Nein, nicht wirklich. Die Medien haben doch (von ein paar Nischenblättern vielleicht abgesehen) gar keine Ahnung von Sakramenten. "Verweigerung der Kommunion" ist da nur ein Kennzeichen für den Umgang mit den Menschen. Und dieser Umgang wird als kalt und hart empfunden, darum geht es. "Wir haben ein Gesetz, und danach muss...", so wird die Lehre der Kirche gesehen, und vielen Bischöfen ist es offensichtlich wichtig, dass es auch so bleibt. Das Christentum sei keine Morallehre, sondern eine Offenbarungsreligion, hat erst dieser Tage wieder ein kluger Gläubiger hier gesagt, und alle fortschrittlichen Gläubigen im Forum haben zugestimmt und genickt. Viele Bischöfe sehen es offensichtlich völlig anders. Für sie ist es wichtig, dass genau festgelegt ist, was "Sünde" ist, und dass das Verhalten der Menschen genauen moralischen Richtlinien folgt. Also doch eine Morallehre. Und diese Morallehre braucht kein Mensch. Und das sind die spinnerten Ideen, die die Menschheit zu Recht nicht interessiert. Werner Wobei das interessanterwese die gleichen Medien sind,die sonst sehr auf Einhaltung geschriebener und ungeschriebener Gesetze wachen und oft eine eigene, durchaus strenge Morallehre vertreten... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
chrk Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Kann man den Text der Rede, die der Papst am Ende der Synode gehalten hat, irgendwo nachlesen? Ja, aber derzeit nur auf Italienisch (auf der HP des Vatikan) Radio Vatikan hat sie auch. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Lectio brevior treffend wie so oft. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alfons Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Kann man den Text der Rede, die der Papst am Ende der Synode gehalten hat, irgendwo nachlesen? Ja, aber derzeit nur auf Italienisch (auf der HP des Vatikan) Radio Vatikan hat sie auch. Ein faszinierender Text. Zuerst dankt der Papst allen Teilnehmern der Synode, besonders für die offene und kontroverse Diskussion. Dann rügt er die Extrempositionen. Er spricht von Versuchungen, denen die Synodalen ausgesetzt waren, aber er nimmt da kein Blatt vor den Mund. Besonders schön finde ich dieses Gegensatzpaar: Franziskus spricht zuerst von der Versuchung, Steine in Brot zu verwandeln, um ein langes und schmerzhaftes Fasten zu beenden - das geht wohl an alle, die schnelle Ergebnisse erhofft hatten, schließt aber den unausgesprochenen Gedanken ein, dass jede Fastenzeit einmal zuende gehen muss. Als zweites nennt der Papst die Versuchung, "Brot in Steine zu verwandeln und sie auf die Sünder zu werfen", das dürfte Hardlinern in den Ohren geklungen haben. Zwischendurch versichert er, dass am Sakrament der Ehe nicht gerüttelt worden ist und auch weiterhin nicht zu rütteln sein wird: "...das alles, ohne jemals die fundamentale Wahrheit des Sakraments der Ehe in Frage zu stellen: Die Unauflöslichkeit, die Einheit, die Treue und die Zeugungsfähigkeit, also die Offenheit für das Leben." Als Nächstes widmet sich Franziskus ausführlich der Sorge, durch die ungewohnte offene Diskussion über unvereinbar scheinende Positionen sei die Einheit der Kirche gefährdet. Hier geht er schrittweise vor. Zunächst rühmt er die einigende Kraft der Kirche: "Wenn die Kirche, in der Verschiedenheit ihrer Charismen, sich gemeinschaftlich ausdrückt, dann kann sie nicht irren." Also wird sie sich auch nicht irren bei dem, was Franziskus ausdrücklich als Aufgabe, als Vorzug der Kirche benennt: sie "reißt ihre Tore auf, um die Bedürftigen und Reuevollen einzulassen, nicht nur die Gerechten und die, die glauben, perfekt zu sein!" Im zweiten Schritt erinnert er daran, dass Bischöfe nicht Herren, sondern Diener der Kirche seien, und er, der Papst, sei Diener der Diener - aaaber: Zu diesem Dienst gehöre es, die Einheit der Kirche zu garantieren. Das sei die Aufgabe des Papstes. Und genau an dieser Stelle zitiert Franziskus ausführlich und diplomatisch geschickt seinen Amtsvorgänger Benedikt XVI., der, sich auf Augustinus berufend, die Autorität der Hirten (aller Hirten) als Ausdruck der Liebe beschrieben hat, auch da, wo der Hirt im Auftrage Jesu Christo die Herde "leitet, schützt und zurechtweist". Daraus ist zu schlussfolgern, dass der Papst, als Diener der Diener Gottes, "der Garant des Gehorsams, der Übereinstimmung mit dem Willen Gottes, mit dem Evangelium Christi und der Tradition der Kirche" ist. Nach diesem deutlichen Hinweis, wer in der Katholischen Kirche letztendlich das Sagen hat, folgt die Aufforderung, jetzt ein Jahr lang über "konkrete Lösungen für alle Schwierigkeiten und die unzähligen Herausforderungen" nachzudenken, um dann "Antworten zu geben auf die vielen Entmutigungen, welche die Familien umgeben und einschnüren". Bisher hatte ich von Papst Franziskus den Eindruck, er trage - wenn mir der Vergleich mit einem Boxer gestattet ist - statt der Boxhandschuhe Samthandschuhe, und zwar gleich mehrere Paar übereinander. Der Text dieser Abschlussrede lässt den Verdacht keimen, dass er unter all den Handschuhen vielleicht doch ein sehr hartes Hufeisen in der Hand hat. Alfons Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Felician Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Selbstverständlich wird die Christenheit überleben, es war nur nicht das Thema meines Posts. Dieses Thema war, ob die römisch-katholische Kirche in Europa überlebt. So, wie sie sich zur Zeit darstellt, wir sie allenfalls als kleines Nischenprodukt überleben. Weil es nämlich niemand braucht. Vergleiche doch nur mal, was die angeblichen römisch-katholischen Gläubigen in Europa so glauben und was die römisch-katholische Kirche offiziell glaubt, dann siehst du, dass ie RKK auch heute schon in Europa kaum noch vertreten ist. Sie ist es nur noch auf dem Papier. Werner Ja. Das stimmt. Nur würde ich es nicht auf die Morallehre beschränken. Kaum jemand teilt mehr die kirchliche Auffassung zur Eucharistie und kaum mehr jemand kennt die Schrift. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 21. Oktober 2014 Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Ein faszinierender Text. [...] Nach diesem deutlichen Hinweis, wer in der Katholischen Kirche letztendlich das Sagen hat, folgt die Aufforderung, jetzt ein Jahr lang über "konkrete Lösungen für alle Schwierigkeiten und die unzähligen Herausforderungen" nachzudenken, um dann "Antworten zu geben auf die vielen Entmutigungen, welche die Familien umgeben und einschnüren". Bisher hatte ich von Papst Franziskus den Eindruck, er trage - wenn mir der Vergleich mit einem Boxer gestattet ist - statt der Boxhandschuhe Samthandschuhe, und zwar gleich mehrere Paar übereinander. Der Text dieser Abschlussrede lässt den Verdacht keimen, dass er unter all den Handschuhen vielleicht doch ein sehr hartes Hufeisen in der Hand hat. Ach, Alfons, und was wird in diesem Jahr passieren? Die verschiedenen Flügel der RKK werden nicht nur still nachdenken, sondern (zumindest verbal) über einander herfallen, jetzt wo die einen hoffen, daß sich etwas verändern könnte, und die anderen genau dies befürchten. Aber nur weil eine Organisation Flügel hat, muß sie noch lange nicht fliegen können. Was immer bei diesem Nachdenken herauskommt, den einen wird es zu wenig sein, und den anderen zuviel. Die Kluft zwischen den Flügeln wird wachsen, wie die Ratlosigkeit der „Schäfchen" zwischen ihnen. Die übrige Welt wird in diesem Jahr auch nicht stillstehen, sondern sich bewegen, verändern, vermutlich wieder ein Stückchen schneller als bisher. Die Religiösen werden religiöser werden und die Säkularen zahlreicher und die Konflikte werden zunehmen. So spricht vieles dafür, daß bis da hin, was immer man in einem Jahr beschließen wird, wenn man überhaupt etwas beschließt, was über einen Formelkompromiß hinausgeht, die Kluft zwischen der RKK und der übrigen Welt, der religiösen wie der säkularen, größer geworden sein wird und nicht kleiner. So ist, was die RKK seit Beginn der Neuzeit betreibt, einer Springprozession ähnlicher als einem Reformprozess. Ein Schritt mehr ist niemals genug, und selbst dieser eine ist schon einer zu viel. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Udalricus Geschrieben 21. Oktober 2014 Autor Melden Share Geschrieben 21. Oktober 2014 Das Christentum sei keine Morallehre, sondern eine Offenbarungsreligion, hat erst dieser Tage wieder ein kluger Gläubiger hier gesagt, und alle fortschrittlichen Gläubigen im Forum haben zugestimmt und genickt. Ich nicht. Ich stehe dazu, dass zur Offenbarung auch Moral gehört. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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