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Bischofssynode zum Thema "Ehe und Familie"


Udalricus

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Kirche solle beim Thema Ehe und Familie zunächst über das Wohnzimmer statt über das Schlafzimmer sprechen.

 

Diesen Satz finde ich großartig. :)

Ich habe gearde das vollständige Interview im Original in der HerderKorrespondenz (12/2014) gelesen: dieser Satz stammt von einer der eingeladenen Expertinnen auf der Synode, nicht von Kardinal Schönborn selbst.

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Was kostet ein Messbuch?

 

Teil I und II zusammen ca. 300,00 Euro.

 

 

Das Missale Romanum ist für 180,00 Euro (bzw. für 100,00 Euro in der "Kleinausgabe") zu haben.

bearbeitet von Flo77
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Was kostet ein Messbuch?

 

Teil I und II zusammen ca. 300,00 Euro.

 

 

Das Missale Romanum ist für 180,00 Euro (bzw. für 100,00 Euro in der "Kleinausgabe") zu haben.

 

Schluck, da war das alt-katholische mit 46 € ja ein Schnäppchen...

 

Werner

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Interessant an dieser Stelle: das alte Kölner Gesangbuch "Oremus" enthielt mindestens in den Ausgaben nach 1950 das komplette Ordinarium in Latein und Deutsch sowie das Proprium aller Sonn- und gebotenen Feiertage auf Deutsch. Einen Schott hätte man nur für die Wochentagsmessen gebraucht.

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Warum sperrt man sich da?

Was kostet ein Messbuch?

 

1. Ich bin ja durchaus dafür, die Bibel und auch alle liturgischen Texte alle 20 Jahre (oder mindestens einmal pro Generation) komplett neu zu übersetzen und zu überarbeiten. Die aktuellen Messbücher haben mit ihren gut 40 Jahren ihr 'Verfallsdatum' schon lange überschritten (solange aber diese unsägliche Übersetzungsanweisung aus dem Vatikan nicht novelliert worden ist wird man wohl keine bessere Neuübersetzung bekommen). Vielleicht kann man dann auch eine 'Probeversion' zunächst in ausgewählten Gemeinden oder einem kleinen Bistum 'ausprobieren', bevor man die Texte endgültig approbiert. (Vielleicht kann man sich da was beim Gotteslob abschauen.)

Ich finde aber nicht, daß man wegen jeder Kleinigkeit gleich das ganze Messbuch neu herausgeben müsste. In einem Jahr fällt jemandem auf, daß die Präfation der Hl. Elisabeth problematisch ist, im nächsten Jahr was anderes und im übernächsten Jahr fällt wieder irgendwas auf... Die Druckindustire würde sich freuen.

 

2. Scheint mir die Präfation der Hl. Elisabth (nicht das entstellend geürzte Zitat) durchaus korrekt zu sein. Soweit ich weiß, hat sich schon zu Lebzeiten ihres Mannes versucht, den Armen zu helfen (Rosenwunder). Und erst nach dessen Tod konnte sie das, was sie zum Thema Armut vom Evangelium verstanden hatte, wirklich komplett umsetzen.

Hat aber nix mit Sex zu tun und ist daher eigentlich :off_topic:

 

An eine Neuausgabe des Messbuchs alle 20 Jahre habe ich nicht einmal gedacht. Nicht nur wegen des Preises, sondern vor allem wegen des Aufwands. Ich finde auch die Präfation der hl. Elisabeth nicht unbedingt schlecht. Mich stört höchstens wieder der "Gatte". Eine Präfation ist doch kein Biologiebuch und die Kopulation zum Zwecke der Begattung interessiert mich im Zusammenhang mit der Heiligkeit Elisabeths überhaupt nicht. Aber ein großer Faux pas ist das nicht.

 

Nach der Messe kommt Franciscus zu mir und ärgert sich über die Präfation, weil er in deren Formulierung eine Aussage entdeckt, die mir noch nie aufgefallen ist. Ihm ist das aber wichtig, weil er etwas entdeckt hat, was ihn in anderer Form und in anderen Texten immer wieder (und berechtigt) stört: Dass nämlich so gemacht wird, als ob die eigentliche Nachfolge Jesu in der Glut ihrer Liebe der Nachfolge durch Armut nachgeordnet wird. Und tatsächlich: So kann man den Text verstehen.

 

- Kann ich doch nichts dafür, dass Franciscus die Formulierung so versteht! Soll er doch hingehen und seine eigenen Ansichten vom hohen Podest runterwerfen.

- Kann doch die Kirche nichts dafür. Der Text bleibt. Franciscus soll was einsehen, nicht die Kirche.

 

Es wäre doch ganz einfach. Ich könnte das erklärende wiederum einfach einfügen. Das könnte ich, und es würde mir weder beim Sprechen noch beim Singen der Präfation Probleme bereiten. Ich könnte es, aber ich darf es nicht.

Wie viel Erfolg rechne ich mir aus, wenn ich dann meinem Bischof einen Brief schreibe und ihn bitte, dafür zu sorgen, dass bei der nächsten Renovation des Messbuchs dieses unscheinbare "wiederum" aufgenommen wird? Oder insgesamt eine andere, klarere Formulierung verwendet wird.

 

Ich rechne mir da überhaupt keine Chance aus. Und da frage ich mich, woher dieses Misstrauen rührt.

1. Wird beim Erstellen von Texten sowieso erst mal das Vorliegende zu schützen versucht.

2. Handelt es sich bei Messbuchtexten sowieso um Texte, die nicht den Franciscus bedienen sollen.

3. Da könnte ja jeder kommen.

 

Und viertens? Naja. Vielleicht will man den Text ja genau so in der Schwebe halten, wie er es ist. So, dass sich auch in Zukunft konservative Kräfte herausnehmen können, dass man aus diesem Text ein Bevorzugung der Armut vor der glühenden Liebe herauslesbar ist.

Dahinter steckt bei mir ein Misstrauen: Das Misstrauen, dass hier wieder eine ebensolche Bevorzugung unlauterer Anliegen stattfinden soll, wie ja auch Papst Benedikt immer wieder zweischneidige Maßnahmen ergriff, mit denen die Piusbrüder gepudert werden sollten.

 

Das Einfügen eines "wiederum" wäre eigentlich ein Klacks. Warum tut man es nicht?

Wegen der Gründe 1-3?

Oder weil man einen Haufen Gründe vorschiebt, um dann doch die Deutung einer Unterordnung der glühenden Liebe weiterhin zu ermöglichen?

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Klar. Damit hätte ich Null Probleme.

 

Am Fest der heiligen Elisabeth habe ich in diesem Jahr ge-wochentags-predigt.

Janis Joplin hatte das Lebensmotto "live fast, love hard, die young!" (Lebe rasant, liebe heftig, stirb jung) Die hl. Elisabeth hat alle drei Einzelthemen bei sich verwirklicht. Und man muss sich vorstellen, wie jung sie damals war. (Die anwesenden Frauen waren so 80+) Eine der beiden Ministrantinnen war 22 - da war für die Elisabeth schon das meiste vorbei. Da war sie schon Witwe, da hatte sie bereits den Ruf als Mutter der Armen. Ein Leben voll leidenschaftlicher Hingabe an die Menschen, die sie liebt. Ein Leben aus dem Bewusstsein, dass man sein eigenes Leben hingeben kann, weil Gott ein zweites Leben voller Glückseligkeit bereits in der Hinterhand hält. Wir alten Knacker können uns ein Beispiel nehmen an so einer glühenden Gläubigen. Und daran, wie sich ihr Glaube dann konkret verwirklicht hat: Nicht nur für die Armen ein Gewinn, sondern auch für Elisabeth selbst, denn sie konnte dabei immer ganz von innen leben, aus der Glut ihrer inneren Liebe, voller Überzeugung. Ganz echt.

 

Der Beitrag dieser Predigt zur Sexual- und Ehemoral mag gering sein. Aber ich mag die Elisabeth und ihr Glühen. Ich mag ihre Hingabe, weil sie mir echt erscheint. Und ich mag die Verbindung dieser Echtheit mit dem Glauben an Gott, den Retter. Nur so kann das funktionieren.

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Ein schönes Beispiel für ein ehe-, liebes- und sexualmoralisches Gespräch habe ich einmal auf einem Pfarrfest mitbekommen.

Zwei Mütter von zweier meiner Schüler saßen mit mir zusammen. Ihre Männer waren auch miteinander befreundet und waren gerade wo anders.

 

Die beiden Frauen (knapp über vierzig) haben dann erzählt, wie viele Liebhaber sie vor ihren Männern hatten. Sie waren da extrem verschieden: Die eine nur zwei, die andere eine ganze Menge mehr. Und dann haben sie sich über die Vor- und Nachteile unterhalten. Es hat den beiden überhaupt nichts ausgemacht, dass ich im Gespräch dabei war. Ich habe auch lange Zeit einfach nur zugehört. Ein Vorteil der Vielmännerei war, dass bei den vielen Männern auch ein paar wirklich prima Typen dabei waren. Allerdings auch ein paar, von denen man sich heute überhaupt nicht mehr vorstellen kann, dass man auf sie hereingefallen ist. Die andere war aber auch glücklich mit den wenigen. Einig waren die beiden sich darüber, dass es jetzt gut war, im Hafen der Ehe angekommen zu sein. Die Beständigkeit tut gut. Dass man nach einigen Ehejahren sich einfach kennt.

Tja. Und dann haben die Mädels auch mich gefragt. Wie das bei mir war. Die waren neugierig, allerdings nicht bis ins Detail. Ich hatte das angenehme Gefühl, dass sie genau so viel hören wollten, wie viel ich auch sagen wollte. Ein Impuls zur Offenheit: Offenheit gegen Offenheit - klare Anforderung an ein Gespräch. Aber ich habe diesen Impuls nicht als Druck erlebt oder als aufdringliche Erwartung. Einfach Impuls. Das Angenehme war: Die haben sich schon im Gespräch unter ihnen selbst jeglicher Wertung enthalten. Das Leben war eben so. Da gibt es kein "böse" oder "gut", sondern höchstens ein "würde ich nicht mehr machen" oder "oh Mann, wie doof ich da war" bis hin zu "ist bis heute eine schöne Erinnerung" und "hat mir gut getan".

 

Moral auf einem ziemlich hohen Niveau, würde ich sagen.

Moral, über die man reden kann, ohne rot zu werden.

Moral, die erst einmal das Leben annimmt, wie es nun einmal war.

Moral, bei der man auch Fehler erkennt. Sei's drum.

Moral, bei der man auch die Vorteile mancher Fehler erkennt.

Moral, die in den guten Erfahrungen ein wenig schwelgen kann.

Moral, die einen Impuls zur Offenheit gibt, anstatt diese Offenheit durch Bezichtigungen (schwere Unordnung, Sünde, ...) zu belasten.

Moral, die ein Teil der lebenslangen Suche ist nach dem besten Weg, nach Möglichkeiten sucht.

Moral, in der ein Mensch über das nachdenkt, was Halt geben kann, was zerrüttet, was aufbaut.

 

Ich habe damals das Gespräch nicht dorthin vorangetrieben, worauf ich schon Lust gehabt hätte: Nachdenken über die Maßstäbe, die man da anlegt. Leider hätte dieses Thema dem Gespräch seinen Charme genommen. Zu verkopft. Aber vielleicht tun das die Mädels jede für sich selbst zu einem anderen Zeitpunkt.

bearbeitet von Mecky
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wo findest du lebensnahe beratung, bekannt und akzeptiert. zu diesem thema wird doch der rkk keinerlei kompetenz zugesprochen. die fragebögen zur synode zeigen es überdeutlich.

 

 

Den katholischen Lebens- und Eheberatungsstellen wird (wenigstens in unserer Stadt) sehr viel Kompetenz zugesprochen, sogar von Nichtkatholiken.

 

Man sollte doch in der Lage sein, einen theologischen Text mit anthropologischen Grundaussagen von einer konkreten Lebensberatung zu unterscheiden. Ich weiß, ich weiß, die traditionalistischen Hardliner tun das auch nicht. Aber man könnte es ja mal besser machen als die. Nur so als Vorschlag ...

bearbeitet von Franziskaner
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Sollte Franciscus den Udal irgendwann liebgewinnen, wäre das eine höchst bewundernswerte Leistung.

 

Das stimmt. Aber genau zu solch bewundernswerten Leistungen ruft uns Jesus auf:

 

Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? (Mt 5,44ff)

 

Ich denke, wer solche hohen Forderungen Jesu ernst nehmen kann, für den dürfte die Akzeptanz der Sexualmoral auch möglich sein.

 

 

Lieber Udal, das tatsächlich bestehende Problem liegt darin, dass die eine Forderung Jesu lehramtlich als Ratschlag behandelt wird, dem man folgen kann, wenn man besonders engagiert ist; und das andere völlig situationsunabhängig eingefordert und leider von einer nicht unerheblichen Gruppe mit Höllendrohungen belegt wird.

 

So geht es einfach nicht; dieser Zwiespalt ist (oder wirkt wenigstens) wirklich neurotisch. Und wenn Du und ich den richtigen Kern der kirchlichen Sexualethik verteidigen wollen, muss man das auch ehrlich zugeben.

 

Vielleicht wird es irgendwann mal eine Gesellschaft ohne Privatbesitz geben (wir sind ja seit der Antike, wo sogar Menschen Besitz von anderen Menschen sein konnten, ein gutes Stück vorangekommen); vielleicht wird es mal eine Zeit geben, in der gesellschaftliche Konflikte grundsätzlich ohne Gewalt ausgetragen werden. Vielleicht wird es mal eine Zeit geben, wo man über die Verwendung der Pille genauso ungläubig den Kopf schüttelt, wie wie heute über die medizinische Methode des Aderlasses.

 

Ich bin sogar davon überzeugt.

 

Aber da es noch nicht soweit ist, muss man die unterschiedlichen Bereiche in Lehre und Verkündigung gleich behandeln. Die Hervorhebung und gesetzhafte Einforderung einer bis ins utopische Ende durchdachten Sexualethik führt schlicht und einfach zu absurden und menschenfeindlichen Situationen.

 

Wenn man davon abrücken würde, dann könnte man die Menschen auch wieder ermutigen (!), Eheprobleme auch mal auszuhalten und zu lösen; oder den guten und ganzheitlichen Zusammenhang zwischen Liebe, Sexualität und Fortpflanzung Schritt für Schritt stärker in ihr Leben zu integrieren.

bearbeitet von Franziskaner
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Wenn, dann könnte man eher einen Vergleich mit dem fünften Gebot "Du sollst nicht morden" ziehen: Hier gibt es biblische Aussagen und darauf aufbauend eine kirchliche Tradition mit Differenzierungen über Notwehr, Krieg, Todesstrafe, Selbstmord, Abtreibung etc.

 

Und warum gibt es diese Differenzierungen beim sechsten Gebot nicht?

 

Sie wurden bisher nicht für notwendig erachtet.

 

Sie werden von gewissen Kreisen mit dem Argument abgelehnt, dass jede Differenzierung hier an Anbiedern an den Zeitgeist und Verrat an den Geboten sei.

 

 

Dann lasst uns die Arbeit doch mal machen, anstatt der Undifferenziertheit gewisser Kreise auf den Leim zu gehen.

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Wie viel Erfolg rechne ich mir aus, wenn ich dann meinem Bischof einen Brief schreibe und ihn bitte, dafür zu sorgen, dass bei der nächsten Renovation des Messbuchs dieses unscheinbare "wiederum" aufgenommen wird? Oder insgesamt eine andere, klarere Formulierung verwendet wird.

 

Ich rechne mir da überhaupt keine Chance aus.

Warum nicht? Misstraust Du deinem Bischof in diesem Punkt derart?

Was könnte passieren:

Der Bischof (oder die Ordinariatssekretärin) leitet das Anliegen an die Liturgiekommission der Bischofkonferenz weiter. Da bekommt es der zuständige Sachbearbeiter für die Übersetzung liturgischer Texte auf den Schreibtisch, und seine Sekretärin heftet es erst mal im Ordner 'Vorschläge/Hochgebete/Propria' unter dem Datum der Hl. Elisabeth ab.

Und dann passiert erst mal lange nichts - bis daß es an die Überarbeitung der Hochgebete geht.

Und dann wird jemand diesen Vorschlag lesen (hoffentlich ist er klar und verständlich geschrieben) und bedenken. Und vielleicht der zuständigen Kommission vorlegen. Und die wird vielleicht darauf eingehen. Vielleicht auch nicht. Weil der Vorschlag doch nicht so überzeugend war.

 

Aber wenn Du oder Franziscus n.p. oder auch sonst niemand einen Vorschlag macht, dann wird die zuständige Kommission bei Gelegenheit auch nicht darauf eingehen können. Und wenn sie dann nicht selbst draufkommt (warum sollte sie? So offensichtlich ist das 'Problem' jetzt nicht) wird alles bleiben wie es ist.

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Wenn es dem besseren Verständnis dient, spricht doch nichts dagegen, das "wiederum" einfach einzufügen, auch wenn es nicht da steht.

Falls es allerdings nur darauf ankommt, irgendwelche Texte wortgetreu zu rezitieren, egal ob und wie sie verstenden werden, dann komme ich zu meinem Vorschlag von neulich zurück, wieder alles in Latein zu machen. Das klingt dann wenigstens ehrwürdig und nicht nur seltsam. (Nicht dass auf deutsch alles seltsam klingen würde, aber das eine oder andeer schon, siehe diesen Fall)

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Nach der Messe kommt Franciscus zu mir und ärgert sich über die Präfation, weil er in deren Formulierung eine Aussage entdeckt, die mir noch nie aufgefallen ist. Ihm ist das aber wichtig, weil er etwas entdeckt hat, was ihn in anderer Form und in anderen Texten immer wieder (und berechtigt) stört: Dass nämlich so gemacht wird, als ob die eigentliche Nachfolge Jesu in der Glut ihrer Liebe der Nachfolge durch Armut nachgeordnet wird. Und tatsächlich: So kann man den Text verstehen.

So kann man den Text verstehen, so muß man ihn aber nicht verstehen. Ich sehe darin im Gegenteil eine Hochschätzung der Ehe, die sogar über der individuellen Evangeliumsnachfolge steht.

 

Angenommen, Du änderst den Text auf die Anregung von F.n.p. hin. Dann kommen nach der Messe drei Personen auf dich zu, sprechen dich darauf an und schildern dir ihre Probleme mit deiner neuen Version. Was dann? Nächstes Jahr noch eine andere Version?

 

So hast Du eine einfache Ausrede: Das Hochgebet ist kein Ort für deine Ver(schlimm)Besserungen.

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Nach der Messe kommt Franciscus zu mir und ärgert sich über die Präfation, weil er in deren Formulierung eine Aussage entdeckt, die mir noch nie aufgefallen ist. Ihm ist das aber wichtig, weil er etwas entdeckt hat, was ihn in anderer Form und in anderen Texten immer wieder (und berechtigt) stört: Dass nämlich so gemacht wird, als ob die eigentliche Nachfolge Jesu in der Glut ihrer Liebe der Nachfolge durch Armut nachgeordnet wird. Und tatsächlich: So kann man den Text verstehen.

So kann man den Text verstehen, so muß man ihn aber nicht verstehen. Ich sehe darin im Gegenteil eine Hochschätzung der Ehe, die sogar über der individuellen Evangeliumsnachfolge steht.

 

Angenommen, Du änderst den Text auf die Anregung von F.n.p. hin. Dann kommen nach der Messe drei Personen auf dich zu, sprechen dich darauf an und schildern dir ihre Probleme mit deiner neuen Version. Was dann? Nächstes Jahr noch eine andere Version?

 

So hast Du eine einfache Ausrede: Das Hochgebet ist kein Ort für deine Ver(schlimm)Besserungen.

 

Also doch besser lateinisch.

 

Werner

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Also doch besser lateinisch.

Nö. Dann käme der Kommentar nämlich evtl. von mir (oder Elima oder so).

 

Übersetzen ist immer interpretieren. Das ließe also Möglichkeiten offen. Und Mecky könnte die Präfation erklärend übersetzen und damit in verständliche Worte fassen, ohne beim zelebrieren vom Text des Messbuchs abweichen zu müssen.

 

Werner

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Also doch besser lateinisch.

Nö. Dann käme der Kommentar nämlich evtl. von mir (oder Elima oder so).

 

Übersetzen ist immer interpretieren. Das ließe also Möglichkeiten offen. Und Mecky könnte die Präfation erklärend übersetzen und damit in verständliche Worte fassen, ohne beim zelebrieren vom Text des Messbuchs abweichen zu müssen.

 

Werner

 

Wo finde ich den lateinischen Text der ominösen Präfation zum Fest meiner Namenspatronin? Möchte gerne mir gerne mein eigenes Bild machen?

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Kirche solle beim Thema Ehe und Familie zunächst über das Wohnzimmer statt über das Schlafzimmer sprechen.

 

Diesen Satz finde ich großartig. :)

Ich habe gearde das vollständige Interview im Original in der HerderKorrespondenz (12/2014) gelesen: dieser Satz stammt von einer der eingeladenen Expertinnen auf der Synode, nicht von Kardinal Schönborn selbst.

 

 

 

Den Satz fand ich auch gut, und dass auch ein Kardinal den Rat einer klugen Frau weiterträgt.

 

In der gleiche Korrespondenz wird ja auch der hier vorher diskutierte Ratzinger-Aufsatz mit dem geänderten Schluss dokumentiert.

(Ich als Laie sollte so etwas wahrscheinlich eher nicht darstellen, ich hoffe aber, Gouvernante fühlt sich genötigt, meinen evtl. Quatsch zu korrigieren.)

 

Für mich stellt sich die inzwischen veröffentlichte Neufassung wie die eher kirchenjuristische Argumentation eines Ex-Päfekten und Ex-Papstes dar, der in seiner geänderten Meinung die zwischenzeitlichen Neuerungen des neuen Kodex und kirchlicher Lehrschriften, wie spez. Familiaris consortio von JP II, berücksichtigt.

Dagegen erscheint mir alte Schluss eher für eine pragmatisch seelsorgerliche Herangehensweise zu stehen.

 

Ich bevorzuge daher den alten Schluss, da er zu meinem Bild von Kirche, die sich nicht hinter Vorschriften und Gesetzbüchern verschanzen sollte, eher passt.

 

Allerdings ist seine Argumentation logisch nachvollziehbar, die jahrzehntelange praktische Erfahrung hoher Kirchenämter beeinflusst wohl die eigene Sicht stark, so wie er eben neue kirchenrechtliche und lehramtliche Gegebenheiten als maßgeblich ansieht.

Deshalb lassen sich daraus auch in meinen Augen keine Argumente gegen den "Wissenschaftler" ableiten - objektive Veränderungen und subjektive Erfahrungen führen ihn zu anderen Schlüssen.

 

Allerdings scheint mir auch eine andere Sicht des eucharistischen Sakraments durchzuscheinen - beim ersten Schluss eine Stärkung, von der man die Menschen nur durch zwingendste Notwendigkeiten ausschließen sollte, beim zweiten eher das Heilige, dem der Mensch sich vor allem würdig erweisen sollte und dessen pure Gegenwart schon stärkt, ohne dass man selbst an der Kommunion teilnähme.

(was mir ebenfalls nicht gefällt - Jesus hat sie konkret bei einem Mahl eingesetzt. Mir ist das zu symbolisch und vergeistigt, was für Benedikt in seinem hohen Alter aber verständlich sein mag.)

bearbeitet von Shubashi
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Wieso meinen dann immer noch einige Kirchenvertreter, die Sexualmoral sei unverzichtbarer Bestandteil der katholischen Lehre?

 

Weil sie es ist. Und daran dass sich die Kirche zu den wesentlichen Fragen des menschlichen Lebens äußer, wird sich auch nichts ändern.

 

seltsam nur, dass der Gründer dieser Kirche sich bei diesem Thema doch sehr zurückgehalten hat. Naja, in gewissen Zeiten wäre er in seiner Kirche wohl auf dem Scheiterhaufen gelandet, und so mancher würde ihn wohl auch als Seelsorger für ungeeignet halten, weil er nicht deutlich genug die Grundsätze des Leeramtes vertritt.

 

 

Ich schätze mal, das Verhältnis von Aussagen über Ehe und Sexualität im Vergleich zu all seinen Worten ist bei Jesus ähnlich anzusiedeln wie etwa im Katechismus der Katholischen Kirche: Dort behandeln von insgesamt 2865 Artikeln lediglich 136 (Das Sakrament der Ehe 1601-1666; Das sechste Gebot 2331-2400 ) dieses Thema.

 

Wer hier von Fixierung spricht, leidet an selektiver Wahrnehmung.

bearbeitet von Udalricus
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