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Wie begeistert man Menschen (wieder) für die Kirche?


Laurentina

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Einen schönen guten Abend wünsche ich Euch!

 

Wir hatten heute ein Gespräch nach der Messe,

warum so viele Menschen nicht in die Messe gehen, oder sich von der Kirche ganz abgewendet haben.

Dies hat sicherlich zahlreiche Gründe, die Gesellschaft, die Zeit, die jüngsten Ereignisse um Finanzen und Mißbrauch, etc.

 

Was mir allerdings auffiel: Wenn eine Gemeinde viele gute Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene anbietet (von Sportangeboten, über Singkreis, Spielgruppen, Spielenacht, etc.), dann hat man reintheoretisch "viele Leute dabei".

Natürlich soll Kirche auch caritativ sein und nah an den Menschen, ich befürchte das es dazu führt das bald selbst in den Gemeinden die Kluft zwischen denen, die dort nett ihre Freizeit verbringen und denen, die regelmässig Gottesdienste besuchen sehr groß wird. Und die, die sich aktiv auch liturgisch engagieren werden immer älter, oder es bleibt an einigen wenigen Jüngeren hängen, die dann nahezu in Vollzeit versuchen das zu stemmen.

Unterm Strich bleiben dann die Kirchen leer...

 

Wie schafft man es denn, neue, jüngere Menschen für den aktiven Glauben zu begeistern, sie offen zu machen für die Botschaft Gottes?

Schaue ich mir diverse Sekten an, die haben einen enormen Zulauf und verlangen abstruse Dinge.

Ich bin gespannt auf einen Austausch mit Euch!

Eure Laurentina

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Einen schönen guten Abend wünsche ich Euch!

 

Wir hatten heute ein Gespräch nach der Messe,

warum so viele Menschen nicht in die Messe gehen, oder sich von der Kirche ganz abgewendet haben.

Dies hat sicherlich zahlreiche Gründe, die Gesellschaft, die Zeit, die jüngsten Ereignisse um Finanzen und Mißbrauch, etc.

 

Was mir allerdings auffiel: Wenn eine Gemeinde viele gute Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene anbietet (von Sportangeboten, über Singkreis, Spielgruppen, Spielenacht, etc.), dann hat man reintheoretisch "viele Leute dabei".

Natürlich soll Kirche auch caritativ sein und nah an den Menschen, ich befürchte das es dazu führt das bald selbst in den Gemeinden die Kluft zwischen denen, die dort nett ihre Freizeit verbringen und denen, die regelmässig Gottesdienste besuchen sehr groß wird. Und die, die sich aktiv auch liturgisch engagieren werden immer älter, oder es bleibt an einigen wenigen Jüngeren hängen, die dann nahezu in Vollzeit versuchen das zu stemmen.

Unterm Strich bleiben dann die Kirchen leer...

 

Wie schafft man es denn, neue, jüngere Menschen für den aktiven Glauben zu begeistern, sie offen zu machen für die Botschaft Gottes?

Schaue ich mir diverse Sekten an, die haben einen enormen Zulauf und verlangen abstruse Dinge.

Ich bin gespannt auf einen Austausch mit Euch!

Eure Laurentina

 

Nur mal als Anmerkung : Auch Sekten haben keinen "enormen Zulauf", da sieht bei kleinen Gruppen nur nach mehr aus ... kommt ganz darauf an, in welcher Relation man es sieht.

Z.B. sieht man die Pius-Brüder als Untergruppe der RKK, sind sie ein lächerlich kleiner Verein,sieht man sie als Sekte haben sie dagegen "enormen Zulauf", weil wenn einer spinnt und es kommt noch einer dazu, ist das schon ne Steigerung von 100% ;)

 

Und, egal wie irrsinnig das Zeug ist, welches eine religiöse Gruppe verbreitet, es finden sich IMMER ein paar Leute, die es glauben, egal ob es um einen Wanderprediger im Mittleren Osten vor 2000 Jahren geht, oder einen Intergalaktischen Herrscher vor x-Milliarden Jahren ...

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Ich bin gespannt auf einen Austausch mit Euch!

Eure Laurentina

 

Es gibt in der Betriebswirtschaft einen Ansatz, der heißt benchmarking. Man schaut sich an, wie es bei der Konkurrenz läuft und überlegt, was die besser machen. Da wäre es in der Kirche erst mal angesagt, sich über das Bistum hinaus umzuschauen. Wo gibt es denn Gemeinden, wo die Kirche voll ist? Wo viele Junge und Familien mit Kindern in der Hl. Messe sind? Naja, dann kommt die Analyse. - Zu viel machen ist vielleicht nicht die Lösung.

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Über den Tellerrand zu schauen ist das eine, wirklichen Einblick hat man aber nunmal nicht in andere Gemeinden, schon gar nicht in welche, die über das Bistum hinausgehen. Man sieht ja auch welche Angebote Nachbargemeinden, oder welche im näheren Umfeld haben und wie diese angenommen werden.

Das immer weniger junge Leute in die Kirche gehen ist aber auch dort so.

 

Marcellinus, ja, das mag sein, das der Druck aus vergangener Zeit nicht mehr besteht und man jetzt u.U. "ehrlichere Mitfeiernde" dabei hat. Ich denke nicht das die Menschen nicht glauben wollen, ich denke das bei einigen der Zugang dazu fehlt. Das sie durchaus offen wären.

 

Gallowglas, so gesehen hast du natürlich recht!

 

LG Laurentina

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Über den Tellerrand zu schauen ist das eine, wirklichen Einblick hat man aber nunmal nicht in andere Gemeinden, schon gar nicht in welche, die über das Bistum hinausgehen. Man sieht ja auch welche Angebote Nachbargemeinden, oder welche im näheren Umfeld haben und wie diese angenommen werden.

Das immer weniger junge Leute in die Kirche gehen ist aber auch dort so.

 

Marcellinus, ja, das mag sein, das der Druck aus vergangener Zeit nicht mehr besteht und man jetzt u.U. "ehrlichere Mitfeiernde" dabei hat. Ich denke nicht das die Menschen nicht glauben wollen, ich denke das bei einigen der Zugang dazu fehlt. Das sie durchaus offen wären.

 

Gallowglas, so gesehen hast du natürlich recht!

 

LG Laurentina

 

Wobei die Frage natürlich ist, warum die Menschen überhaupt glauben sollten ...

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Das immer weniger junge Leute in die Kirche gehen ist aber auch dort so.

 

 

Na, wenn du dir so sicher bist, bei uns ist das anders.

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Wobei die Frage natürlich ist, warum die Menschen überhaupt glauben sollten ...

Na ja. Irgendwas müssen sie ja glauben :D

Wobei der Glaube an "übernatürliche" oder "metaphysische" Wesen nicht gerade zu dem gehört, was man unbedingt haben muss ;)

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Wobei die Frage natürlich ist, warum die Menschen überhaupt glauben sollten ...

Na ja. Irgendwas müssen sie ja glauben :D

Wobei der Glaube an "übernatürliche" oder "metaphysische" Wesen nicht gerade zu dem gehört, was man unbedingt haben muss ;)

Aber wenn man ihn hat, dann ist er irgendwie unantastbar, so sicher und unwiderlegbar, weil eben "übernatürlich" oder "metaphysisch".

 

Ich finde, das ist schon ein Vorteil dieser Art des Glaubens. :D

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Ich denke nicht das die Menschen nicht glauben wollen, ich denke das bei einigen der Zugang dazu fehlt. Das sie durchaus offen wären.

Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Sicher aber bekommst du sie nicht mehr unter das Dach einer einzigen dogmatischen Kirche.

 

Na ja. Irgendwas müssen sie ja glauben

Klasse, wieder jemand, der "glauben" und "glauben" nicht auseinander halten kann. Nein, müssen tut man es nicht. Der eine tut es, der andere nicht. Und von denen, die es tun, glaubt jeder etwas anderes, wie immer schon, wenn man die Menschen läßt. ;)

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Wobei die Frage natürlich ist, warum die Menschen überhaupt glauben sollten ...

Na ja. Irgendwas müssen sie ja glauben :D

Wobei der Glaube an "übernatürliche" oder "metaphysische" Wesen nicht gerade zu dem gehört, was man unbedingt haben muss ;)

Aber wenn man ihn hat, dann ist er irgendwie unantastbar, so sicher und unwiderlegbar, weil eben "übernatürlich" oder "metaphysisch".

 

Ich finde, das ist schon ein Vorteil dieser Art des Glaubens. :D

 

Das nennt man dann nicht Glauben, sondern Realitätsverweigerung

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Wobei die Frage natürlich ist, warum die Menschen überhaupt glauben sollten ...

Na ja. Irgendwas müssen sie ja glauben :D

Wobei der Glaube an "übernatürliche" oder "metaphysische" Wesen nicht gerade zu dem gehört, was man unbedingt haben muss ;)

Aber wenn man ihn hat, dann ist er irgendwie unantastbar, so sicher und unwiderlegbar, weil eben "übernatürlich" oder "metaphysisch".

 

Ich finde, das ist schon ein Vorteil dieser Art des Glaubens. :D

 

Das nennt man dann nicht Glauben, sondern Realitätsverweigerung

 

Dann lass dir sagen, dass das, was du "Realität" nennst, nicht weniger "übernatürlich" oder "metaphysisch" ist. :D

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Vielleicht habe ich das im falschen Unterforum gepostet?

Nicht das nicht jeder auch Nicht-Glauben darf/kann wie er/sie meint, aber es ging mir nicht um eine Diskussion ob man glauben sollte, ob Glaube Sinn macht, sondern darum, wie man Menschen für den Glauben begeistern kann, die durchaus Angebote der Kirche annehmen und "greifbar" sind.

 

LG Laurentina

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Prinzipal 8 Fuss

Das mit dem Sozial-Druck-Glauben stimmt. Komme ursprünglich aus einem 450 Seelen-Dorf.

 

Mein Vater glaubt nicht an Gott, ist aber christlich sozialisiert und glaubt an Jesus und seine Botschaft. Er geht gerne in die Kirche, legt Wert auf gute Predigten und sieht es gerne, wenn sie Leute in einer Gemeinde engagieren. Für ihn ist ein aktives religiöses Leben eine Stütze der Gemeinschaft in einem Ort.

 

Und so geht es vielen älteren Leuten. Gott sieht man im besten Fall skeptisch, Christliche Werte findet man wichtig und die Kirche ist einer der Ringanker, der die Dorfgemeinschaft zusammenhält.

 

Oder wie es unser Pfarrer hier in meiner jetzt Wohnort-Gemeinde mal schön beschrieb: Im Dorf, da hat man als Pfarrer freiwillige Helfer, die man nie in der Messe sieht und einem teilweise ins Gesicht sagen, dass sie nix von RKK halten. Brauche ich aber abends um 10 wegen Notfall einen Handwerker im Pfarrhaus oder einen Bauer mit Traktor, Wagen und Motorsäge für den Pfarrgarten, sind sie sofort da.

 

Bei meinem Vater sieht man ganz klar, dass er damals in der Kindheit und Jugend antrainiertes Verhalten abgelegt hat. Trotzdem bleibt aber ein gewisser Kern übrig.

bearbeitet von Prinzipal 8 Fuss
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Nicht das nicht jeder auch Nicht-Glauben darf/kann wie er/sie meint, aber es ging mir nicht um eine Diskussion ob man glauben sollte, ob Glaube Sinn macht, sondern darum, wie man Menschen für den Glauben begeistern kann, die durchaus Angebote der Kirche annehmen und "greifbar" sind.

Du, du bist es! Du kannst begeistern, du kannst andere glauben machen. Nur du! Wenn du es nicht kannst, dann schaffen deine Worte es auch nicht. :D

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...Wobei die Frage natürlich ist, warum die Menschen überhaupt glauben sollten ...

sie sollen gar nicht glauben. sie können, sie haben die anlagen und vielleicht wollen sie diese nutzen. aber glaubensinhalte haben eine sprache. wer versteht diese sprache? also wie können sie ohne verständliche sprache vermittelt werden?

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Einer, ich kann ja nicht überall sein :rolleyes:

 

Prinzipal 8 Fuss, damit hast du sicherlich recht, und ich finde es tatsächlich schade das nicht mehr viele Menschen so denken, das nicht zuletzt Glaube und Gemeinschaft Zusammenhalt bieten. Man muss ja gar nicht hinter allem stehen was die Kirche tut oder sagt. Ich für meinen Teil geniesse die Gemeinschaft und bin hier "im Dorf" aufgenommen worden und gehöre dazu und das obwohl jeder sagte das man hier nicht leicht einen Fuß in die Tür bekommt...

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Prinzipal 8 Fuss, damit hast du sicherlich recht, und ich finde es tatsächlich schade das nicht mehr viele Menschen so denken, das nicht zuletzt Glaube und Gemeinschaft Zusammenhalt bieten. Man muss ja gar nicht hinter allem stehen was die Kirche tut oder sagt. Ich für meinen Teil geniesse die Gemeinschaft und bin hier "im Dorf" aufgenommen worden und gehöre dazu und das obwohl jeder sagte das man hier nicht leicht einen Fuß in die Tür bekommt...

 

Das liest sich für mich jetzt aber schon bisschen arrogant, oder etwas milder formuliert: glaubend-elitär: "dass nicht mehr viele Menschen so denken, dass nicht zuletzt Glaube und Gemeinschaft Zusammenhalt bieten". So à la: wenn es "uns" (gläubige, aktive, "so denkende") Kirchenmitglieder nicht gäbe, die hier auf dem Dorf den Laden schmeißen, dann gäbe es keine Gemeinschaft und keine Zusammenarbeit mehr. So ist das meiner Erfahrung nach nicht: wir sind als ältere Menschen vor wenigen Jahren in ein Dorf gezogen, zu dem wir bis dahin so gut wie keine Beziehung hatten, und wir sind inzwischen gut integriert (gerade so integriert, wie wir es wollen und zulassen ;) ), und das ohne Anschluss an die Kirchengemeinde (den wir nicht gesucht haben und aus bestimmten Gründen auch nicht suchen): Was hier der Fall ist, dass man viele der Menschen, die sich gerne (und nicht nur kirchlich) engagieren, so ziemlich überall treffen kann und trifft, weil sich viele eben nicht nur bei Kirchens, sondern auch in den Vereinen engagieren, die sonst noch das Dorfleben prägen: der Musikverein, der Gesangverein, der Albverein, die "Narrenzunft" nicht zu vergessen (die ist vielen Einheimischen mit Sicherheit um einiges wichtiger als die Kirchengemeinde), und sogar die Freiwillige Feuerwehr ... und das sind nicht nur "Aktive", sondern auch eine ganze Menge "passive" Mitglieder, die irgendwann mal "aktiv" waren und jetzt halt kürzer treten und die "Jungen" machen lassen. Was man halt nicht unbedingt haben sollte: eine unüberwindliche Abneigung gegen alles, was irgendwie und auch nur entfernt nach Kirchens riecht - denn mindestens einmal im Jahr haben Gesangverein und Musikverein ihren Auftritt bei einem kirchlichen Anlass, die Fronleichnamsprozession käme ohne den Musikverein ein bisschen trist daher, und der Chef der Freiwilligen Feuerwehr sitzt auch im Kirchengemeinderat, und da kann es schon sein, dass sich beim Feuerwehrfest an dessen Tisch mal ein paar Leute scharen, die bei der Gelegenheit auch über akluelle kirchengemeindliche Dinge diskutieren ...

Offen gesagt fände ich es abstoßend, wenn sich jemand auf uns stürzen würde, um uns "für den Glauben zu begeistern". Einzelexemplare dieses Zuschnitts gibt es hier übrigens durchaus auch (ihre Zahl hält sich erfreulicherweise in Grenzen), aber die erleben uns wahrscheinlich als ziemlich abweisend. :D Aber ich sehe gerade: Du fragst ja nicht nach älteren Menschen, sondern danach, wie "man" es schaffe "neue, jüngere Menschen" für "den Glauben" zu begeistern. Da fällt mir spontan ein, dass der hiesige Fußballverein keine Nachwuchsprobleme hat und ein Satz, der wohl Papst Johannes XXIII. zugeschrieben wird: "Nimm Dich nicht so wichtig" - jetzt mal ein bisschen verallgemeinert: "nehmt Euch nicht so wichtig" (es ist zwar eher unwahrscheinlich, dass man so ein Dorfleben ganz ohne kirchliche Folklore bekommt - aber Dorfgemeinschaft funktioniert, jedenfalls nach meiner Erfahrung, inzwischen auch ohne kirchliches Regiment ganz gut). Und mindestens die männliche Dorfjugend schart sich hier eben bei "den Fußballern", und die tun auch eine ganze Menge für diese Klientel und deren Integration: da hat sich halt notwendigerweise im Laufe der Jahrzehnte ein bisschen was verlagert, vor allem auch hin zu Jugendlichen mit Migrationshintergrund, der zum Teil ja nicht mal christlichen Glaubens ist und der sich halt nicht mehr mit "mir nach, spricht Christus unser Held" begeistern lässt.

bearbeitet von Julius
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Einen schönen guten Abend wünsche ich Euch!

 

Wir hatten heute ein Gespräch nach der Messe,

warum so viele Menschen nicht in die Messe gehen, oder sich von der Kirche ganz abgewendet haben.

Dies hat sicherlich zahlreiche Gründe, die Gesellschaft, die Zeit, die jüngsten Ereignisse um Finanzen und Mißbrauch, etc.

 

Was mir allerdings auffiel: Wenn eine Gemeinde viele gute Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene anbietet (von Sportangeboten, über Singkreis, Spielgruppen, Spielenacht, etc.), dann hat man reintheoretisch "viele Leute dabei".

Natürlich soll Kirche auch caritativ sein und nah an den Menschen, ich befürchte das es dazu führt das bald selbst in den Gemeinden die Kluft zwischen denen, die dort nett ihre Freizeit verbringen und denen, die regelmässig Gottesdienste besuchen sehr groß wird. Und die, die sich aktiv auch liturgisch engagieren werden immer älter, oder es bleibt an einigen wenigen Jüngeren hängen, die dann nahezu in Vollzeit versuchen das zu stemmen.

Unterm Strich bleiben dann die Kirchen leer...

 

Wie schafft man es denn, neue, jüngere Menschen für den aktiven Glauben zu begeistern, sie offen zu machen für die Botschaft Gottes?

Schaue ich mir diverse Sekten an, die haben einen enormen Zulauf und verlangen abstruse Dinge.

Ich bin gespannt auf einen Austausch mit Euch!

Eure Laurentina

 

Solange Leute wie Du in "Dieser bestehenden Kirche" sind, und solch ein Zeugs schreiben werden die Besucher immer weniger werden. Das meine ich gar nicht böse oder beleidigend - es ist einfach so. Mit diesen oben abgegebenen Angeboten kann der Gemeine Mann gar nix anfangen - der spricht einfach eine ganz andere Sprache als ihr.Da gehen die Leute lieber zu absturusen Sekten als in die "Kirche" der Diplomanten und Philosphen. Die von Dir gewünschten Neueren und Jüngeren Menschen haben keine Eier mehr in der Hose. Die werden weder die Kirche verteidigen noch ihren Glauben wirklich leben.

 

So leid es mir tut - aber ich führchte Du hast verloren .

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Wie schafft man es denn, neue, jüngere Menschen für den aktiven Glauben zu begeistern, sie offen zu machen für die Botschaft Gottes?

Schaue ich mir diverse Sekten an, die haben einen enormen Zulauf und verlangen abstruse Dinge.

Ich bin gespannt auf einen Austausch mit Euch!

Eure Laurentina

 

Liebe Laurentina,

 

Papst Franziskus hat neulich in einem Interview zwischen "Proselytismus" und "Mission" unterschieden. Proselytismus ist der Versuch, Menschen mit äußeren Mitteln zur Annahme des Glaubens zu bewegen. Bei solchen "Aktionen" wird leicht übersehen, dass der christliche Glaube eigentlich als Gnade (= Geschenk Gottes) gesehen wird, die nicht durch andere Menschen argumentativ o. ä. erzeugt werden kann. Mit dieser Einstellung wirst du auch weniger in Versuchung geraten zu meinen, du selbst seist daran "Schuld", wenn andere wegen deiner scheinbar mangelnden Überzeugungskünste nicht katholisch werden. Ich habe in meinem Umfeld schon etliche Bekehrungen zum katholischen Glauben erlebt, aber fast immer ziemlich überraschend. In den inneren Bereich eines Menschen, wo diese Bekehrung geschieht, kannst du nicht hineinblicken.

 

Das macht die Sache natürlich vordergründig ein bisschen schwierig, weil es sich eben nicht um die Werbung für eine Versicherung oder eine politische Überzeugung handelt. Aber das Wesen der Glaubensannahme wird durch diese Sichtweise - wie ich finde - letztendlich aufgewertet.

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Einen schönen guten Abend wünsche ich Euch!

 

Wir hatten heute ein Gespräch nach der Messe,

warum so viele Menschen nicht in die Messe gehen, oder sich von der Kirche ganz abgewendet haben.

 

Vielleicht solltest Du Dich mal selbst befragen, warum Du gerne mehr Leute in der Kirche hättest. Was ist Deine Motivation dabei? Warum müssen es mehr sein? Ist "mehr" immer unbedingt besser? Was wird besser, wenn es mehr Leute werden? Was wird schlechter?

 

Wenn es Dir nur darum geht, dass Du eine größere Gemeinschaft hast, dass mehr Leute für selbstverständlich halten, was Du glaubst, dann sind Deine Motive rein egoistisch: Weil DU Dich gerne wohler fühlen möchtest, in Deinem Glauben, deswegen sollen mehr Leute dasselbe glauben.

 

Wenn Du Dich in Deinem Glauben "wohl fühlst" (wie immer das auch aussehen mag), und gerne hättest, dass andere sich ebenso "wohl fühlen" wie Du selbst, dann bedenke, dass die anderen Menschen anders sind und nicht unbedingt dasselbe unter "wohlfühlen" verstehen. Ich nehme mal eine hinkende Analogie: Einigen Menschen tut Spinat gut, anderen nicht (hängt mit dem Säuregehalt des Spinats zusammen). Weil es Dir gut tut, muss es nicht automatisch mir gut tun, es kann sogar das Gegenteil der Fall sein. Zu denken, dass alle so leben sollten wie ich, weil es MIR gut tut, ist ebenso die Höhe an Egoismus: Du denkst an Dich, aber nicht an die anderen. Du überträgst, was DU für richtig hältst, ungefragt auf die anderen.

 

Wenn Du meinst, dass alle anderen dasselbe glauben und tun sollten (= in die Kirche gehen), weil es sich um eine Art "höhere Wahrheit" handelt, die für alle gelten, dann hast Du Pech: Dieser "Wahrheitsanspruch" erodiert zunehmend. Das hat Gründe, die ich hier nicht erläutern will.

 

Es ist wie mit der Musik: Ich spiele gerne anderen Leuten Musik vor, die ich gut finde, die mich begeistert. Aber ich bin nicht allzu enttäuscht, wenn die anderen diese Musik furchtbar finden. Es muss nicht jeder gut finden, was ich gut finde. Wenn ich will, dass alle glauben, was ich glaube, alle denken, was ich denke, alle fühlen, was ich fühle, alle handeln, wie ich handle, alle gut finden, was ich gut finde, dann sehne ich mich nach einer totalitären, despotischen, gleichgeschalteten Gesellschaft. Wir wissen, wozu das in der Geschichte der Menschheit geführt hat. Ich glaube nicht, dass dies Deine Motivation ist, aber wenn sie es wäre, wäre sie höchst bedenklich, sogar gefährlich.

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Nicht das nicht jeder auch Nicht-Glauben darf/kann wie er/sie meint, aber es ging mir nicht um eine Diskussion ob man glauben sollte, ob Glaube Sinn macht, sondern darum, wie man Menschen für den Glauben begeistern kann, die durchaus Angebote der Kirche annehmen und "greifbar" sind.

Tja, das ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn es hängt stark vom Angesprochenen und eben von der Art des Glaubens ab. Ich habe zig religiöse Feste mitgemacht, christliche, buddhistische, shintoistische, hinduistische, aber nirgens ist dabei ein (spiritueller) Funke übergesprungen. Das änderte sich erst bei einem nordisch-germanischen und der dazu gehörenden Lebenseinstellung (die ich im Prinzip schon immer hatte). Die Religion/der Glaube muß zu einem passen, was Inhalt, Tradition, Mythos, Ästhetik, Ethik, Lebensauffassung, Weltsicht und sonstige Lehren angeht.

Ihr könntet mir erzählen, was Ihr wollt, eine Begeisterung für Euren Glauben und der damit verbundenen Lebensweise würde damit nie geweckt. Das hat gar nichts mit richtig oder falsch zu tun, sondern einfach mit paßt zusammen oder paßt eben nicht zusammen. Was nicht zusammengehört, kann man nur mit Gewalt zusammenwachsen lassen. So ist es lange in der Religion geschehen, und das ist in vielen Teilen der Welt immer noch so. Bei uns, den Göttern sei Dank, nur noch zu einem kleinen aber immer noch nervtötenden Teil, der die Freiheit des Menschen unnötig einschränkt.

Man kann genauso fragen, was müßte Hipf-Hüpfer tun, um einen Metaller für Hipf-Hüpf zu begeistern. Nun, andere Musik spielen, das war's aber dann mit dem Hipf-Hüpf.

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