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Wie begeistert man Menschen (wieder) für die Kirche?


Laurentina

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wenn Vorbereitenden der Wille zur Verbindlichkeit Gott gegenüber fehlt?

was ist verbindlichkeit gegenüber gott? wer mißt mit welchem maßstab?

 

Was die Verbindlichkeit ist kannst Du in der Bibel nachlesen. Es gibt dazu etliche Gleichnisse: Schatz im Acker, die Geschichte mit der Perle. Oder kein Gleichnis, die Geschichte von reichen Jüngling. Im Klartext bedeutet es, der Sache Jesu erste Priorität im Leben einräumen.

 

Und auch wer misst ist biblisch, nämlich jeder selber. Die, die sich diesen Ansprüchen nicht stellen wollen, gehen. Sie verpissen sich. Manche wollen Jesus noch ein bisschen steinigen, aber nicht alle. Gekreuzigt haben sich ihn dann später doch.

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wenn Vorbereitenden der Wille zur Verbindlichkeit Gott gegenüber fehlt?

was ist verbindlichkeit gegenüber gott? wer mißt mit welchem maßstab?

 

Was die Verbindlichkeit ist kannst Du in der Bibel nachlesen. Es gibt dazu etliche Gleichnisse: Schatz im Acker, die Geschichte mit der Perle. Oder kein Gleichnis, die Geschichte von reichen Jüngling. Im Klartext bedeutet es, der Sache Jesu erste Priorität im Leben einräumen.

 

Und auch wer misst ist biblisch, nämlich jeder selber. Die, die sich diesen Ansprüchen nicht stellen wollen, gehen. Sie verpissen sich. Manche wollen Jesus noch ein bisschen steinigen, aber nicht alle. Gekreuzigt haben sich ihn dann später doch.

 

ich verstand die situation so: ich bin in einer menschlichen gemeinschaft und deren vorbereitungsbedürfnisse und diese mißt.

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Und die darf man dann gehen lassen.

Oder müssen sie gehen?

 

Nein. Die gehen von alleine. Und das ist auch nichts, was lustig ist, das tut weh, jedesmal. Und nochmal, es geht nicht um mangelnden Mut, sondern um grundsätzliche Bereitschaft.

 

Solange man nicht über die Verbindlichkeit, die Ansprüche Jesu spricht, kann sich jeder hinter beliebigen Aktionen verstecken. Das kann ganz gut funktionieren und auch irre Spass machen. Nur satt macht es nicht.

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Doch was ich will, weshalb ich mich im kirchlichen Kontext und nicht beim Elternabend befinde, ich möchte mit diesen Menschen einfach auch über meinen Glauben reden können. Ich will mit denen gemeinsam meine Nöte und Sorgen vor Gott bringen und zwar nicht ritualisiert in Fürbitten. Ich will mit diesen Menschen das Innerste teilen. Mit ihnen gemeinsam fassungslos über ein gestorbenes Kind / Elternteil / Ehepartner trauern. Gemeinsam mit ihnen dort den Halt finden, der uns über unsere Verschiedenheit zusammen hält. Oder uns über irgendwelchen großen und kleinen Dinge zu freuen und dann auch unserem Gott zu danken.

Das lässt sich in einer deutschen Gemeinde tatsächlich nicht leicht finden. Ist wohl eine Mentalitätsfrage. "Der Deutsche" redet nicht so einfach über daß, was ihn im Innersten bewegt, und schon garnicht über seinen Glauben.

Das heißt aber nicht, daß es das nicht gäbe. Nur findet man solche Freunde nicht übers Pfarrbüro.

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Ich muss dir widersprechen, Higgs, und ich tue es als jemand, die exegetisch und kirchengeschichtlich einfach mehr Ahnung hat.

 

Solange du mehr als ein Paar Schuhe wirst du den Ansprüchen Jesu nicht gerecht, wenn du jene Texte des NT liest, die vorwiegend aus der Logienquelle Q stammen und für die Theißen den Begriff "wanderradikal" geprägt hat. Diesem, eventuell von den Kynikern übernommenen Ideal, dass Jesus für seine JüngerInnen ausgerufen hat, wirst du definitiv nicht gerecht. Im Laufe der Kirchengeschichte gab es nur wenige, die dieses Ideal verstanden und umsetzten, die ägyptischen Mönche, die iroschottischen Wandermönche und Franz von Assisi.

 

Es besteht wenig Zweifel, dass tatsächlich Jesus diese Forderungen erhob und es besteht auch kein Zweifel, dass er sie wörtlich verstanden wissen wollte.

 

Aber wer die Seligpreisungen des Lukas, ursprünglich, mit denen des Matthäus vergleicht, der muss feststellen, dass das NT selber bezeugt, dass die frühen Christen nach Jesu Tod und Auferstehung, im besonderen Maß dann die heidenchristlicher Gemeinden, diesem Ideal nicht mehr folgten.

 

Nicht einmal Paulus und, wie man vermuten darf, auch nicht Petrus.

 

Was noch bemerkenswerter ist: Die Apostel selbst waren sehr wohl als Wanderprediger unterwegs, aber ihren Gemeinden verlangten sie das nicht ab. Du vermischt also verschiedene Ebenen der Entwicklung des Christentums, indem du nur die absolut hundertprozentigen als wahre Christen gelten lässt.

 

Paulus sah das konkrete Leben seiner Gemeinden viel entspannter. Er wusste, dass es glaubensfeste und weniger glaubensfeste gab und seine Ermahnungen zielen auf die Starken ab. Diese sollten auf die Schwachen Rücksicht nehmen. Da sehe ich in deinen Äußerungen keinen Hinweis.

 

Man kann durchaus sagen, Paulus und die Apostel seien vom reinen Weg Jesu abgekommen, dann aber muss man tatsächlich seinen Forderungen folgen, die ein Leben in Güterlosigkeit und Heimatlosigkeit bedeuten.

 

Man kann aus dem NT ein Stressbuch machen und du erscheinst mir da gerade dabei. Du hängst den Anspruch so hoch, dass möglichst keiner mehr mitkommt, nur noch die paar Auserwählten, die zu deiner Elitegemeinde gehören. Alle anderen sind dann nur Taufscheinchristen, logischerweise.

 

Im Übrigen: Ich schätze meine persönliche Freiheit sehr, speziell die Freiheit, aus meinem Gewissen heraus zu handeln, und ich gestehe das auch meinen Mitchristen zu, denn was nicht aus Überzeugung geschieht ist Sünde, wie es Paulus sagt. In einen Hauskreis, der mir indirekt Vorschriften macht, würde ich nicht gehen.

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Doch was ich will, weshalb ich mich im kirchlichen Kontext und nicht beim Elternabend befinde, ich möchte mit diesen Menschen einfach auch über meinen Glauben reden können. Ich will mit denen gemeinsam meine Nöte und Sorgen vor Gott bringen und zwar nicht ritualisiert in Fürbitten. Ich will mit diesen Menschen das Innerste teilen. Mit ihnen gemeinsam fassungslos über ein gestorbenes Kind / Elternteil / Ehepartner trauern. Gemeinsam mit ihnen dort den Halt finden, der uns über unsere Verschiedenheit zusammen hält. Oder uns über irgendwelchen großen und kleinen Dinge zu freuen und dann auch unserem Gott zu danken.

Das lässt sich in einer deutschen Gemeinde tatsächlich nicht leicht finden. Ist wohl eine Mentalitätsfrage. "Der Deutsche" redet nicht so einfach über daß, was ihn im Innersten bewegt, und schon garnicht über seinen Glauben.

Das heißt aber nicht, daß es das nicht gäbe. Nur findet man solche Freunde nicht übers Pfarrbüro.

 

 

Der Pfarrer selbst verwies mich an die Bücherei. Deren Leiter kein überflüssiges Wort mit mir redete, mir aber sogar einstellige Additionen nachrechnete (Abitur hab ich immerhin).

bearbeitet von Claudia-Jutta
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Ich muss dir widersprechen, Higgs, und ich tue es als jemand, die exegetisch und kirchengeschichtlich einfach mehr Ahnung hat.

 

Solange du mehr als ein Paar Schuhe wirst du den Ansprüchen Jesu nicht gerecht, wenn du jene Texte des NT liest, die vorwiegend aus der Logienquelle Q stammen und für die Theißen den Begriff "wanderradikal" geprägt hat. Diesem, eventuell von den Kynikern übernommenen Ideal, dass Jesus für seine JüngerInnen ausgerufen hat, wirst du definitiv nicht gerecht. Im Laufe der Kirchengeschichte gab es nur wenige, die dieses Ideal verstanden und umsetzten, die ägyptischen Mönche, die iroschottischen Wandermönche und Franz von Assisi.

 

Es besteht wenig Zweifel, dass tatsächlich Jesus diese Forderungen erhob und es besteht auch kein Zweifel, dass er sie wörtlich verstanden wissen wollte.

 

Aber wer die Seligpreisungen des Lukas, ursprünglich, mit denen des Matthäus vergleicht, der muss feststellen, dass das NT selber bezeugt, dass die frühen Christen nach Jesu Tod und Auferstehung, im besonderen Maß dann die heidenchristlicher Gemeinden, diesem Ideal nicht mehr folgten.

 

Nicht einmal Paulus und, wie man vermuten darf, auch nicht Petrus.

 

Was noch bemerkenswerter ist: Die Apostel selbst waren sehr wohl als Wanderprediger unterwegs, aber ihren Gemeinden verlangten sie das nicht ab. Du vermischt also verschiedene Ebenen der Entwicklung des Christentums, indem du nur die absolut hundertprozentigen als wahre Christen gelten lässt.

 

Paulus sah das konkrete Leben seiner Gemeinden viel entspannter. Er wusste, dass es glaubensfeste und weniger glaubensfeste gab und seine Ermahnungen zielen auf die Starken ab. Diese sollten auf die Schwachen Rücksicht nehmen. Da sehe ich in deinen Äußerungen keinen Hinweis.

 

Man kann durchaus sagen, Paulus und die Apostel seien vom reinen Weg Jesu abgekommen, dann aber muss man tatsächlich seinen Forderungen folgen, die ein Leben in Güterlosigkeit und Heimatlosigkeit bedeuten.

 

Man kann aus dem NT ein Stressbuch machen und du erscheinst mir da gerade dabei. Du hängst den Anspruch so hoch, dass möglichst keiner mehr mitkommt, nur noch die paar Auserwählten, die zu deiner Elitegemeinde gehören. Alle anderen sind dann nur Taufscheinchristen, logischerweise.

 

Im Übrigen: Ich schätze meine persönliche Freiheit sehr, speziell die Freiheit, aus meinem Gewissen heraus zu handeln, und ich gestehe das auch meinen Mitchristen zu, denn was nicht aus Überzeugung geschieht ist Sünde, wie es Paulus sagt. In einen Hauskreis, der mir indirekt Vorschriften macht, würde ich nicht gehen.

Sagmal, wo hast den den Schmarrrn eigentlich rausgelesen, den Du da schreibst?

 

Ich habe niemandem Glauben, abgesprochen, keinen einen Taufscheinchristen genannt, niemals irgendwem Vorschriften gemacht. Ich habe Dich lediglich gefragt, ob Du bereit bist, Deinem Team ein bisschen mehr zuzumuten, als eine schöne Zeit.

 

Bist Du offensichtlich nicht, korrigier mich, wenn ich falsch liege.

 

Aber wenn Du die Kirche wieder vollkriegen willst, indem Du sie füreinbisschenReligion - hatnochniegeschadet begeistern willst, dann wünsche ich Dir viel Glück und möglichst wenig Konkurenz von Fussball und atheistischen Assemblies. Aber wie willst Du von was begeistern, von dem Du selber nicht so begeistert bist, dass Du andere davon begeistern möchtest?

 

Das geht nicht, und das, nichts anderes, ist Thema dieses Threads.

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Long John Silver

 

 

 

wenn Vorbereitenden der Wille zur Verbindlichkeit Gott gegenüber fehlt?

was ist verbindlichkeit gegenüber gott? wer mißt mit welchem maßstab?

 

Was die Verbindlichkeit ist kannst Du in der Bibel nachlesen. Es gibt dazu etliche Gleichnisse: Schatz im Acker, die Geschichte mit der Perle. Oder kein Gleichnis, die Geschichte von reichen Jüngling. Im Klartext bedeutet es, der Sache Jesu erste Priorität im Leben einräumen.

 

Und auch wer misst ist biblisch, nämlich jeder selber. Die, die sich diesen Ansprüchen nicht stellen wollen, gehen. Sie verpissen sich. Manche wollen Jesus noch ein bisschen steinigen, aber nicht alle. Gekreuzigt haben sich ihn dann später doch.

 

ich verstand die situation so: ich bin in einer menschlichen gemeinschaft und deren vorbereitungsbedürfnisse und diese mißt.

 

 

Ich denke, die Verbindlichkeit ist fuer Higgs und mich eine konkrete formulierte - ich will mit gerade diesen speziellen Menschen Gemeinde bilden, weil ich davon ausgehe, dass Jesus uns zusammenfuehrt in gerade dieser Konstellation, um sein Evangelim versuchen zu verstehen und zu leben und ich verspreche das .

 

Nicht umsonst ist ja das Taufversprechen auch die Zusagen an die Gemeinde, einer von ihnen zu sein. Nicht irgendein x-beliebiger Christ, sondern genau der, der mit ihnen zusammen gehen will.

 

Ich muss mich also an zwei Sachen messen - meinem Taufversprechen und dem Versprechen den anderen gegenueber.

 

Und genau wie jedes andere Versprechen (Ehe z.B.) sollte man sich ueberlegen, was das fuer Konsequenzen haben kann. Da koennte schliesslich jemand kommen und Forderungen an einem stellen, zum Beispiel ...

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Der Pfarrer selbst verwies mich an die Bücherei. Deren Leiter kein überflüssiges Wort mit mir redete, mir aber sogar einstellige Additionen nachrechnete (Abitur hab ich immerhin).

 

 

Auch wenn es Dir merkwürdig erscheinen wird: Deinen Ärger darüber kann ich sogar ein bisschen nachvollziehen. Aber eben nur ein bisschen.

Du hast Abitur - und der Bibliotheksleiter hatte die Verantwortung für die Abrechnung. Dafür hält er beim Kirchenpfleger seinen und nicht Deinen Kopf hin.

Mich hätte es nicht gekratzt, wenn er meine Additionen nachgerechnet hätte. Bei Dir, das räume ich ein, hätte er es wohl besser getan, wenn Du gerade nicht hinschautest.

bearbeitet von Julius
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Ich habe Dich lediglich gefragt, ob Du bereit bist, Deinem Team ein bisschen mehr zuzumuten, als eine schöne Zeit.

Puh.

Ich weiß, warum ich sehr gern in der katholischen Kirche bleibe.

 

Entweder fühle ich mich verbunden und setze mich ein, weil es mir wichtig ist und Freude macht - oder ich tue das nicht.

In keinem Fall brauche ich einen Teamleiter, der sich berufen fühlt, mir Verbindlichkeit zuzumuten und der mein Dasein, wie ich bin, ständig kritisch beäugt und es als "schöne Zeit haben wollen" abwertet.

 

Mir wird zunehmend noch ein Punkt bewusst, der mich irritiert an diesen Forderungen danach, Menschen für die Kirche zu begeistern.

Ich fühle mich in einem solchen Klima permanenter Erwartungen an die andern und gleichzeitiger Kontrolle, ob die Erwartungen wohl auch ausreichend erfüllt werden, nicht wohl. M e i n e Vorstellung von Gemeinschaft und Kirche ist nicht so.

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Ok, ich werde mich künftig für Sunday Assemblies und (Frauen-)Fußball stark machen

Wenn es dich freut, und das der Platz ist, den du für dich als richtig empfindest, warum nicht?

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In der katholischen Kirche in D. gibt es so gut wie keine Kultur des Missionierens (oder Neu-Deutsch: des Neu-Evangelisierens). Basis dafür wäre, die Argumente gegen die RKK, die Erfahrungen in und mit ihr, die Wünsche an sie uvm. ernst zu nehmen und den Gesprächspartner ebenso.

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In der katholischen Kirche in D. gibt es so gut wie keine Kultur des Missionierens (oder Neu-Deutsch: des Neu-Evangelisierens). Basis dafür wäre, die Argumente gegen die RKK, die Erfahrungen in und mit ihr, die Wünsche an sie uvm. ernst zu nehmen und den Gesprächspartner ebenso.

 

Ach, ziehen wir uns doch zurück! Überlassen wir sie ihrem Schmoren im eigenen Saft, ihren gegenseitigen Verperl-Orgien... und dem Ausst... Damit sind sie ein getreues Abbild ihrer Kirche.

bearbeitet von Claudia-Jutta
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In der katholischen Kirche in D. gibt es so gut wie keine Kultur des Missionierens ...

Wenn das so ist, was ist schlecht daran? :)

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Long John Silver

 

Ich habe Dich lediglich gefragt, ob Du bereit bist, Deinem Team ein bisschen mehr zuzumuten, als eine schöne Zeit.

Puh.

Ich weiß, warum ich sehr gern in der katholischen Kirche bleibe.

 

Entweder fühle ich mich verbunden und setze mich ein, weil es mir wichtig ist und Freude macht - oder ich tue das nicht.

In keinem Fall brauche ich einen Teamleiter, der sich berufen fühlt, mir Verbindlichkeit zuzumuten und der mein Dasein, wie ich bin, ständig kritisch beäugt und es als "schöne Zeit haben wollen" abwertet.

 

Mir wird zunehmend noch ein Punkt bewusst, der mich irritiert an diesen Forderungen danach, Menschen für die Kirche zu begeistern.

Ich fühle mich in einem solchen Klima permanenter Erwartungen an die andern und gleichzeitiger Kontrolle, ob die Erwartungen wohl auch ausreichend erfüllt werden, nicht wohl. M e i n e Vorstellung von Gemeinschaft und Kirche ist nicht so.

 

 

Aber ist das, was wir (Higgs und ich) von Verbindlichkeiten schrieben, nicht auch ein wenig wie "verbindlich eine Beziehung eingehen" - Ehe z.B. Das muss sich auch an etwas messen lassen und wenn man sie aufloest, wird man die Gruende auch vor sich und dem anderen benennen muessen ...

 

Es geht doch nicht darum, Menschen fuer die Kirche zu begeistern (ich stolpere stets in Gedanken ueber diesen Threadtitel), sondern selbst so begeistert und angezogen vom Evangelium zu sein, dass man Kirche/Gemeinde sein will. Diese eigene Begeisterung wird das sein, was andere anzieht, nicht ein Konzept, sondern die eigene Authenzitaet.

 

Und diese eigene Begeisterung, das habe ich schon hier versucht anzusprechen, kann man nicht machen wollen oder herstellen, die kommt eben ... ja, durch Gnade.

 

Dass das Engagment fuer das Evangelium nicht nur einfach eine "schoene Zeit" haben ist und auch nicht sein kann, darueber brauchen wir eigentlich nicht zu diskutieren. Wer das versucht zu finden, wird ueberall scheitern und, die anderen anklagend, von dannen ziehen.

 

Aber wir wissen doch auch alle, dass Gemeinschaft sein unter Umstaenden ein sich einlassen auf Menschen bedeutet, die einem schwierig sind und dass wir uns unsere Gemeinschaft nicht backen koennen wie es uns passt. Es werden immer welche gehen, die sich nicht wohlfuehlen werden auf Dauer, aus Gruenden, die ganz woanders liegen. Aber das wir den anderen auch etwas zumuten duerfen und sollen, auch an Anspruechen und einer gewissen Verbindlichkeit, das sehe ich auch so, Ich moechte ebenfalls gefordert werden von den anderen, emotional und intellektuell. Manche andere (die bei uns zu Gast sind) moechten gefordert werden auf ganz pragmatischer und praktischer Ebene, aber auch diese gehen verbindlichkeiten ein, indem sie ihre Hilfe zusagen. Ohne das geht es auch in der katholischen Kirche bei den "Ehrenamtlichen" nicht.

 

Es muss allerdings auch - nach meiner Erfahrung - moeglich sein, die anderen, wenn sie nur gar zu sehr unverbindlich sind oder werden, aber hohe Ansprueche gleichzeitig haben - seltsamerweise paart sich das meistens - darauf anzusprechen, wo das Problem liegt. Nicht um die anderen zu kontrollieren oder anzupassen, sondern wegen der Transparenz ueber das, was ablaeuft.

bearbeitet von Long John Silver
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Higgs, ich muss mich nicht vor dir rechtfertigen.

 

Das kannst du, bitteschön, in deinem Hauskreis machen.

 

Du kannst mir unterstellen, dass ich nur eine schöne Zeit anstrebe, wenn es dir Spaß macht oder dir das Gefühl gibt, in deiner Gemeinde Teil einer Elite zu sein.

 

Nein, das hast du so nicht gesagt, klar doch.

 

Ich weiß auch nicht, wozu ich zentnerweise Bücher für eine einfache Kinderbibelwoche lese, wenns doch mit einer Vorlage von irgendeinem Verlag auch geht, oder bei jedem Gottesdienst darauf bestehe, dass wir nichts aus der Konserve nehmen, wenns mir nur um eine schöne Zeit geht.

 

Und den Eltern geht es nur drum, ihre Kinder abzuschieben, und den Kindern geht es nur darum, möglichst viel Gaudi zu haben, und die MitarbeiterInnen wollen sich nur profilieren ...

 

Vergiss es.

 

Wir haben halt das falsche Konzept, wir sollten wirklich alle vor die Tür setzen, die irgendwie falsch glauben, und das dann missionarische Kirche nennen.

 

Denn wir sind vielleicht gut drauf, aber definitiv in der falschen Art und Weise begeistert und du kannst das bestimmt beurteilen.

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Habt ihr Krach?

 

Nannyogg, Higgs Boson kann deine Gruppen doch gar nicht richtig beurteilen, sie weiß doch relativ zu wenig von euch. Warum so eine heftige Reaktion?

 

Mal ein Beispiel aus meinem Erfahrungsschatz. Bibelkreis. Wie auch hier in den Glaubensgesprächen ist das Bibelteilen sehr beliebt. Vor 12 Jahren war ich mal ein Jahr lang in einem solchen Kreis im Nachbarort, der Bibelteilen machte. Ca. 15 Leute, zuerst wurde gebetet, danach die Bibelstelle, geteilt, meist hat niemand viel zu seinem Zitat gesagt und weil das doch arg dünn war, hat die Leiterin zum Schluss noch aus einem guten Buch gelesen, Guardini oder entsprechend. Dazu kamen manchmal Wortmeldungen. Schlussgebet und dann der gemütliche Teil.

 

Dort hat es mir sehr gut gefallen. Es war hauptsächliche eine soziale Angelegenheit, geistig ist niemand groß gewachsen, Theologisches haben wir auch nichts Konkretes gelernt, allerdings war es dennoch ein "geistliches Treffen", wir haben für unseren Glauben viel mitgenommen und es war vor allem sehr schön. Leider war es extrem weit weg und spät abends. In der Arbeitswoche um elf Uhr nach Hause, nicht gleich einschlafen können, dafür morgens vor Tau und Tag wieder raus, deswegen habe ich das nicht länger durchhalten können.

Von außen gesehen relativ niedrigschwellig und anspruchslos, und trotzdem ein geistlicher Gewinn.

 

Später habe ich gelegentlich bei ökumenischen Bibeltagen reingehört und meist das Pech, dass ein "Kenner" die reinsten theologischen Vorträge hielt. Als einmal ein evangelischer Pfarrer auf einen - wie mir schien - sehr berechtigen Einwand gegen seine "Predigt" antwortete: "Das hat Jesus gar nicht gesagt, diese Stelle hat man viel später dazu gedichtet.", habe ich aufgehört bei solchen Treffen theologische Erkenntnisse zu finden und bin, was Glaubenswissen betrifft, bei Büchern geblieben.

 

 

 

@JLS

Du schreibst wirklich tolle Beiträge. Bravo!

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Aber ist das, was wir (Higgs und ich) von Verbindlichkeiten schrieben, nicht auch ein wenig wie "verbindlich eine Beziehung eingehen" - Ehe z.B. Das muss sich auch an etwas messen lassen und wenn man sie aufloest, wird man die Gruende auch vor sich und dem anderen benennen muessen ...

 

 

Ich denke, da ist wirklich einfach ein großer Unterschied zwischen katholischen Pfarren und einer Freikirche.

Es wurde ja schon einiges dazu geschrieben (von Flo77 z.B., auch von dir). Das kann man einfach nicht vergleichen und mischen.

 

Wogegen ich mich wehre, ist, wenn ich den Eindruck habe, dass bestimmte Dinge von mir erwartet werden, die zu erfüllen oder zu verweigern ich nicht frei bin, weil die Verweigerung als Mangel an Glauben oder Ernsthaftigkeit im Glauben gedeutet wird. Und die andern sich das Recht herausnehmen, zu kontrollieren und bewerten, ob ich genüge.

(Das ist bei dem, was du von eurer Gemeinde schreibst, nicht der Fall, da kann ich überall gut mit und erlebe es in der Gemeinschaft, in der ich selbst unterwegs bin, recht ähnlich.

 

 

Es geht doch nicht darum, Menschen fuer die Kirche zu begeistern (ich stolpere stets in Gedanken ueber diesen Threadtitel), sondern selbst so begeistert und angezogen vom Evangelium zu sein, dass man Kirche/Gemeinde sein will. Diese eigene Begeisterung wird das sein, was andere anzieht, nicht ein Konzept, sondern die eigene Authenzitaet.

 

 

Damit sprichst du mir sowieso aus der Seele.

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Nannyogg, Higgs Boson kann deine Gruppen doch gar nicht richtig beurteilen, sie weiß doch relativ zu wenig von euch. Warum so eine heftige Reaktion?

Vermutlich ist genau das das Problem.

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Ok, ich werde mich künftig für Sunday Assemblies und (Frauen-)Fußball stark machen

 

Warum auch nicht, wenn es das ist, was Du suchst. Nur würde ich persönlich mich - trotz Abitur - auch da nicht drauf verlassen, dass mir,dort einstellige Additionen nicht nachgerechnet werden.

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Sagmal, wo hast den den Schmarrrn eigentlich rausgelesen, den Du da schreibst? Ich habe niemandem Glauben, abgesprochen, keinen einen Taufscheinchristen genannt, niemals irgendwem Vorschriften gemacht. Ich habe Dich lediglich gefragt, ob Du bereit bist, Deinem Team ein bisschen mehr zuzumuten, als eine schöne Zeit.
"....der Sache Jesu erste Priorität im Leben einräumen...." ist wohl mehr als "...ein bisschen mehr zuzumuten, als eine schöne Zeit..."

 

aus dem ersten zitat lese ich ebenfalls diesen "schmarrn" raus.

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anderen, wenn sie nur gar zu sehr unverbindlich sind oder werden, aber hohe Ansprueche gleichzeitig haben - seltsamerweise paart sich das meistens -
in dieser weise pauschalisiert urteile fällen, ist abstoßend. du immunisierst gegen kritik.
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anderen, wenn sie nur gar zu sehr unverbindlich sind oder werden, aber hohe Ansprueche gleichzeitig haben - seltsamerweise paart sich das meistens -

in dieser weise pauschalisiert urteile fällen, ist abstoßend. du immunisierst gegen kritik.

 

Ich hab nicht das Gefühl, dass Long John Silver gegen Kritik immunisieren will, indem er alle Kritiker praktisch gleich in die Ecke: "sehr anspruchsvoll = gar zu sehr unverbindlich" stellt. Mich wundert bloß, dass er es SELTSAM findet, dass sich das paart. Denn meine eigene ERfahrung ist, dass ich mit eigenem Mittun halt erst die realen Grenzen spüre und sehe. Bevor ich was zu verändern probiere, habe ich logischerweise oft falsche Vorstellungen davon, wie leicht sich das ändern lässt - und das führt zu hohen Ansprüchen. ERst wenn ichs probiere, spüre ich die Grenzen.

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