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Wie begeistert man Menschen (wieder) für die Kirche?


Laurentina

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Es gibt, ohne Zweifel, manchmal eine gewisse Feigheit. Dann weicht man lieber auf gesellschaftliches aus, als sich mit Jesus, Gott oder der Bibel abzugeben.

 

Ich kenne das aus dem RU, auch aus dem Arbeiten mit Praktikantinnen. Ist ja nicht so leicht, da kommt man aus dem Studium und plötzlich soll man mit Kindern über Gott reden. Einfacher ist es dann, irgendwas über Straßenkinder, Symbole, Natur oder allgemeine Ethik zu machen. Oder der Bezug zu Gott wird noch schnell draufgeklatscht, als wenn es die Kinder nicht merken würden, die sind kritischer als jeder Schulrat.

 

Ist auch so bei der EKO. Basteln, Brotbacken, das geht schnell von der Hand. Die Sache mit Jesus, der da im Zentrum steht, ist nicht so einfach.

 

Zwei Dinge habe ich mit den GruppenleiterInnen inzwischen erlebt: Welche, die tatsächlich nur dabei sind, weil sie ihre Kinder begleiten wollen und dann diejenigen, die ihre Spiritualität viel freier und überzeugter weitergegeben haben als ich das könnte.

 

Das ging von handfester katholischer Tradition bis zu der peinlichen Sache, dass eine freikirchlich angehauchte Kommunionsmutter eine reine Jungsgruppe dazu begeistern konnte, den Jesussong mit den Kindern zu singen und zu tanzen, peinlich deshalb, weil ich das Lied schrecklich fand, aber mein Sohn, der in ihrer Gruppe war, fands toll ...

 

Meine Aufgabe ist es nicht, diese Sache zu unterbinden, weil es mir nicht passt, sondern die, ehrenamtliche zu ermutigen, ihre Spiritualität weiterzugeben.

 

In die Herzen der Menschen kann nur Gott schauen und man ist bei uns auch dann Mitglied, wenn man nicht die hohen Anforderungen erfüllt, die sich aus dem Evangelium ergeben.

 

Ich sage es gerne noch einmal: An diesen Ansprüchen gemessen ist die Zahl der Christen sehr beschränkt. Das wanderradikale Ethos ist eine Überlieferungsschicht, die Gemeindetheologie eine andere. Nichts gegen die Umsetzung, wie es Franz gemacht hat, aber das Vermischen der Ebenen führt zu einer Art der Ausgrenzung, die so von Jesus nicht gewollt war.

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Ich hab nicht das Gefühl, dass Long John Silver gegen Kritik immunisieren will, indem er alle Kritiker praktisch gleich in die Ecke: "sehr anspruchsvoll = gar zu sehr unverbindlich" stellt.
ob er das will, weiß ich nicht. er tut es aber tatsächlich. es ist pauschal und sieht nicht die person, die ihre ganz eigenen gesichtspunkte hat. und diese sind gültig.
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Noch etwas: Es ist ja nicht so, dass ich als Kind, obwohl katholisch, nicht damit aufgewachsen wäre, Jesus die oberste Priorität einzuräumen.

 

Man darf meine Eltern dazu beglückwünschen, dass das nicht ins Auge ging. Pubertierende jeden Sonntag in die Kirche zu zwingen, mit moralischem Druck, das ist nicht immer ein sicheres Mittel, den Glauben als befreiend zu erleben.

 

Heutzutage habe ich wesentlich größere Hemmungen, Kindern und Unmündigen zu vermitteln, in ihrem Herzen sei nur Platz für Jesus. Das ist, tut mir leid, mit mir nicht zu machen.

 

Welcher Jesus überhaupt soll dort Platz nehmen? Der Erlöser, dem man Dankbarkeit schuldet, obwohl man als Kind gar nicht verstehen kann, worin die Erlösung bestehen könnte? Der wanderradikale Prediger, der dem Kind sagt, es möge Vater und Mutter um seinetwillen verlassen?

 

Nein. Lieber vermittle ich Kindern die Entscheidung, zu der Jesus die Menschen aufgefordert hat in aller Freiheit. Interessanterweise wollen sie von diesem Jesus auch mehr wissen. Manchmal stimmen sie ihm nicht zu. Gehen müssen sie deshalb aber nicht.

 

Wenn jetzt jemand sagt, der reiche Jüngling sei doch auch gegangen, dann hoffe ich, dass derjenige beim letzten Flohmarkt Haus, Auto, Möbel und Kleidung verscherbelt hat um das Geld den Armen zu geben. Denn das wäre zu tun.

 

Getan hat es Bernhard von Quintavalle im 13. Jahrh. Von Freikirchen habe ich so etwas eher weniger gehört.

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Danke nanny, für Deine Ehrlichkeit. Meine katholische Erziehung hat mich in dem Punkt nicht behindert. Ich habe lediglich meine Kinder ab einem vernüftigen Alter nicht in den Gottesdienst mitgenommen, wenn die das nicht wollten. Bzw. als sich die Ältere mit 11 dafür entschied das überhaupt nicht mehr zu tun, habe ihr da auch keinen moralischen Druck gemacht, warum auch. Mit dem ganzen Glaubensdings wollte sie (zunächst) nichts mehr zu tun haben. Und sie hat sich im Sommer mit 22 taufen lassen, obwohl ihr die Diskussionen um Glauben, Jesus, Gott, katholisch, Freikirche bis über die Knöchel zu Hals rausgehangen sind.

 

Welcher Jesus überhaupt soll dort Platz nehmen? Der Erlöser, dem man Dankbarkeit schuldet, obwohl man als Kind gar nicht verstehen kann, worin die Erlösung bestehen könnte? Der wanderradikale Prediger, der dem Kind sagt, es möge Vater und Mutter um seinetwillen verlassen?

Ich habe nicht von den Kindern gesprochen, sondern von Deinem Team. Man kann zwar mit Kindern über Jesus reden, das tun wir auch, aber der Glaube eines Erwachsenen unterscheidet sich dann doch von dem eines Kindes. Ihnen predigt Jesus übrigens nicht. Zu einer Glaubensentscheidung sind wir erst später in der Lage. Wir können sie treffen, es bleiben lassen, weiter unreflektiert kinderglauben, uns für oder gegen Glauben entscheiden. Sich dieser Entscheidung zu stellen, ist unabhängig von seinem Ausgang immer wieder ein Abenteuer. Und es kann sein, da man durch alle Zweifel hindurch, wieder beim Glauben wie ein Kind ankommt.

 

Doch hier gehen katholische und freikirchliche Meinungen fundamental auseinander.

 

Nein. Lieber vermittle ich Kindern die Entscheidung, zu der Jesus die Menschen aufgefordert hat in aller Freiheit. Interessanterweise wollen sie von diesem Jesus auch mehr wissen. Manchmal stimmen sie ihm nicht zu. Gehen müssen sie deshalb aber nicht.

Meine Hauptarbeit ist nicht mit Kindern, sondern mit Jugendlichen. Die wissen, dass mir kein Thema zu heiß ist und dass ich was gegen Denkverbote habe.

 

Gehen muss bei uns auch keiner und schon garnicht die, die sich mit egal welchen Themen, kritisch auseinandersetzen - denn denn solange man das tut, stellt man sich der Herausforderung. Das habe ich in keinem einzigen Kommentar geschrieben, auch als ich mehrfach danach gefragt worden bin. Es geht keiner, weil er muss, wer geht, geht weil er will. Wer sich der Herausforderung nicht (mehr) stellen möchte, was soll ich mit dem machen? Ihm Denkverbote verordnen, damit er bleiben und sich selber anschwindeln kann? Doch wir merken es, wenn einer geht.

 

Es ist ja nicht so, dass bei Euch keiner ginge. Werden sie vermisst, persönlich vermisst? Vermisst wird ihre Anzahl, man sieht, die Bude ist nicht mehr so voll wie früher, man fragt, wie kann man sie wieder begeistern?

 

Kopf auf Tischkante...

 

Wenn jetzt jemand sagt, der reiche Jüngling sei doch auch gegangen, dann hoffe ich, dass derjenige beim letzten Flohmarkt Haus, Auto, Möbel und Kleidung verscherbelt hat um das Geld den Armen zu geben. Denn das wäre zu tun.

 

Getan hat es Bernhard von Quintavalle im 13. Jahrh. Von Freikirchen habe ich so etwas eher weniger gehört.

Unmittelbar bevor ich den Flohmarkt veranstalten wollte hat mir am 4.11.1985 Gott einen Strich durch die Rechnung gemacht und mein gesamtes Leben komplett umgeworfen. Als ich ihn dann vor ein paar Jahren fragte, Anlass war Bernhard, der bei einem Franziskusspiel echtes Geld, nicht etwa Schokoladentaler, im Publikum verteilte, warum er mich bitte daran gehindert hat diesen Weg zu gehen, den ich immer gehen wollte, kriegte ich eine Antwort, mit der ich wirklich nicht gerechnet habe.

 

Aber die ist mir hier zu privat.

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Long John Silver

 

Es gibt, ohne Zweifel, manchmal eine gewisse Feigheit. Dann weicht man lieber auf gesellschaftliches aus, als sich mit Jesus, Gott oder der Bibel abzugeben.

Ich quote mal auf Dich, Nannyogg, wobei meine Replik auch auf Higgs passt. Egal.

 

Wie bekannt, war ich ja in einer Freikirche. Und bin gegangen (nein, ich bin nicht gegangen worden, allerdings wäre das wohl erfolgt, damals waren in manchen Freikirchens auch noch andere Zeiten). Und zwar bin ich auch deswegen gegangen, weil ich eben nicht über meine Glauben reden wollte. Und das musste man. Sämtliche Gemeindemitglieder sollten in Hauskreisen "betreut" (das hieß damals wirklich so) werden, die Leute meines Hauskreises waren furchtbar nett, ein wirklich freikirchlich gläubiges Ehepaar, die Hauskreisleiter waren glaubensmäßig nicht einfach einzuschätzen, zumindest waren sie nicht stromlinienförmige FEG-ler, eine bis in die Knochen römisch-katholische ältere Dame, fürchterlich liebenswert, und wir. Meine Frau und ich. Eine Zeitlang fühlten wir uns dort wirklich wohl - allerdings erfuhren wir dann, dass unser Kreis wohl aufgelöst werden sollte, weil sich unsere Hauskreisleiter weigerten, in den Leiterbesprechungen über die Mitglieder zu reden.

 

Klar. Man hätte sich von allen Hauskreisen entfernt halten können. Das wäre durchaus gegangen, und deswegen wäre man auch nicht gegangen worden. Aber man wäre dauernd gefragt worden, warum man denn da nicht mitmachen wollte, das sei doch eigentlich der Kern der Gemeinde, so wie die Familie der Kern der Gesellschaft wäre...

 

Und heute? Heute möchte ich zumindest in der Gemeinde nicht über meinen Glauben reden. Denn mein Glaube ist nicht katholisch. Na ja, zumindest nicht so, wie man sich katholisch vorstellen mag. Soll ich mit Gemeindemitgliedern, die sich darunter nichts vorstellen können, darüber reden, dass ich mir einen allmächtigen Schöpfergott mit christlichen Attributen nicht vorstellen kann? Klar rede ich darüber. Aber eben mit ausgewählten Leuten.

 

Die Konsequenz daraus? Ich kann keinen EKO-Unterricht geben. Muss ich auch nicht, macht der Pfarrer. Ich kann mich nicht zum Diakon oder zum PmZ (ehrenamtlichen Priester) weihen lassen. Muss ich nicht, strebe ich ja auch nicht an. Mit anderen Worten: Unbrauchbar zur Lehre. Na und? Dafür habe ich andere Eigenschaften, die man in der Gemeinde braucht: Als Teilzeitler ohne Kundenverkehr bin ich immer da, wenn man mich braucht. Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, bei jeder Beerdigung durch Orgelspiel mitzuwirken, wenn das gewünscht ist. Zum Orgelspielen braucht man auch keinen korrekten katholischen Glauben. Für das gemeinschaftliche Erlebnis eines Gottesdienstes samt Eucharistie braucht man zwar ein gemeinsames Verständnis, aber nicht unbedingt einen gemeinsamen Glauben. Freundlich sein, organisieren, mir beim Andreasmarkt am 1. Advent beim Kuchenverkauf die Füße abfrieren, eine Kirchenvorstandssitzung leiten, dabei die Leute beruhigen, wenn es entgleist, oder anders herum sie provozieren, wenn die Sitzung einschläft, das alles kann ich. Ich kann auch als Gemeindevertreter an einer Synode teilnehmen, denn auch ich als "unkorrekt Glaubender" kann Interessen meiner Gemeinde gegen allgemeine Interessen abwägen (und genau darauf kommt es an).

 

Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es irgendwann (möglichst sehr spät in der Zukunft) in einem Nachruf auf mich heißen wird "na ja, sein Glaube war schon manchmal ziemlich schräg, aber...".

 

Nein, das soll kein Eigenlob sein. Jeder, der Organisationstalent und Zeit hat, kriegt das hin. Sondern das soll ein Hinweis darauf sein, dass es in einer Gemeinde nicht unbedingt darauf ankommt, dass man "Jesus in den Mittelpunkt stellt" (das war jetzt Freikirchensprech). Das könnte ich überhaupt nicht. Für mich steht die menschliche Gemeinschaft meiner Gemeinde im Mittelpunkt. Für den Glauben sind andere zuständig. Der Priester / die Priesterin, der Diakon, ausgewählte Laien. Das kann ich nicht. Aber ich kann Verbindlichkeit leben. Ohne Hauskreis. In den Gottesdiensten. In den Kirchencafé-Veranstaltungen (sind bei uns wöchentlich und für mich von zentraler Wichtigkeit - IMO stellen sie das Briefing der Gemeinde dar), in den Gremien, als Finanzverwalter.

 

Und ich bin mir sicher: Wenn Jesus unter denen sein sollte, die sich in seinem Namen versammeln, wird er das in "meiner" Gemeinde auch tun - trotz des unkorrekt glaubenden Verwalters der Gemeinde.

 

Ach ja: ich weiß, wo meine Grenzen sind. Jenseits dieser Grenzen ist der Pfarrer zuständig.

 

 

Danke fuer deinen Hintergrundbericht. Was mir dabei auffaellt - ich verbinde mit "ueber meinen Glauben reden" und Hauskreise etwas ganz anderes, denke ich fast inzwischen.

 

Ueber den Glauben reden heisst fuer mich z.B. im Gottesdienst jemand antworten, aus meinem eigenen Herz und Glauben heraus, auf das, was er aus seinem Herz heraus sagte und seinem Glauben. Ueber den Glauben reden heisst fuer mich, dem anderen aus dem Herzen und Glauben zu antworten, auch in anderen Zusammenhaengen, ausserhalb des Gottesdienstes, im Bibelkreis, aber auch in allen anderen moeglichen Zusammenhaengen, wo wir uns treffen und etwas zur Sprache kommt, was von Gott und unserem Glauben handelt.

 

Der Hauskreis ist dafuer da (bei uns und wie ich es auch sonst kenne), die Bibel gemeinsam zu lesen. Dafuer gibt es Anleitungen (kein Anleiter, sondern Anleitungen, Literaturhinweise, Arbeitspapiere, exegetische Texte und aehnliches). Fuer mich verbindet sich das (genauso wie ich selbst manchmal Bibelseminare fuer Kinder gemacht habe) mit Weiterbildung, Vertiefung von Spiritualitaet und Ausbau von Wissen. Und das ganze verbindet doch das gemeinsame Interesse am Text und am Lernen und am Nachdenken ueber das, was in der Bibel steht ...

 

Also, wenn jemand zu mir sagt: ich danke Gott, dass wir uns heute hier treffen und ich sage: Ja, lass uns Gott dafuer danken - dann ist das gemeinsam ueber den Glauben etwas zu sagen, dem anderen im Dialog bestaetigen:ich denke wie du und wir haben eine gemeinsame Basis von Denken, wir glauben beide, dass Gott da seine Hand im Spiel hat. Sowie ich glaube, dass Gott auch im Bibelkreis die Hand im Spiel hat.

 

Ich habe ganz stark das Gefuehl, dass hier im Thread unter "ueber den Glauben sprechen" etwas anderes verstanden wird.

bearbeitet von Long John Silver
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Danke, Lothar. Ich schließe mich dir an und sage einfach nichts zu deinem Post.

 

Higgs, warum gehen die Leute und warum werden sie nicht vermisst? Das letzte hängt damit zusammen, dass wir Gemeindemitglieder keinen Überblick haben, wer da geht. Datenschutz und so. Der Pfarrer dürfte die Leute auch nicht persönlich kennen und da ist es dann schon doof, wenn sich der Pfarrer zum ersten Mal meldet, wenn man gerade mit der Kirche Schluss gemacht hat. Mit 7000 Seelen ist unsere Pfarrei eigentlich überschaubar, trotzdem.

 

Was anderes ist es, warum die Leute gehen. Manche gehen, weil sie denken, die Kirche würde nichts für sie tun. Manche gehen, weil der Papst, die Bischöfe oder irgendjemand irgendwo doof ist. Auch da kann ich nichts gegen machen. Kritisch wirds, wenn es an unserer Pfarrei läge. Ich weiß nicht, wie hoch hier das Wegbleiben deswegen ist, ich weiß nur von einer Freundin, die austreten wollte und es dann doch nicht tat.

 

Es gibt in unserer Kirche verschiedene Ebenen und ich wiederhole mich gerne: Ich bin angepisst, weil die Bischöfe hier die Abwanderung der postmodernen Christen nicht registrieren, weil sie nur auf die Tradis gucken. Jeder Postmoderne unserer Pfarrei, dessen Abwanderung meine Schuld ist, nehme ich gerne auf meine Kappe.

 

Higgs, es ist mir jetzt egal, aber warum sagst du nicht, dass es mein Bernhard war und meine Idee? Ich freue mich, dass Gott dir eine private Antwort gab. Ich freue mich, dass wenigstens eine an jenem Abend zum Nachdenken kam.

 

Aber es war in meiner Pfarrei, es war mein Franziskusspiel, es war mein Bernhard, und ich weiß noch, wie mir mittags die Idee kam und ich bis abends 50 Euro in kleinen Münzen auftreiben musste. Und wie viel Menschen kamen zum Nachdenken, die hier nicht posten?

 

Und die den Bernhard spielten, das waren katholische Männer, die niemals nie über ihren Glauben reden würden, aber an jenen Abenden haben sie den Bernhard gespielt und die Formel gesprochen, die den reichen Jüngling mit unserer Zeit verbindet: "Geld ist Eselsmist im Reich Gottes." und falls du nach der Erfinderin dieser Formel suchst, die bin ich, der Ausdruck Eselsmist stammt vom Franz.

 

Das, was Jesus von seinen Jüngern erwartete, das, was Paulus auf andere Weise in den Gottesdiensten der Gemeinde und ihrer Versammlung sah, das war die Gegenwart des bereits angebrochenen Gottesreiches.

 

Und das ist es, was wir zu verkünden haben und was die Leute erleben. Ob sie es sich bewusst machen, wenn sie zu unseren Veranstaltungen kommen, das weiß ich nicht. Aber ich muss dafür sorgen, dass sie das Gottesreich erleben. Und wenn das in eine Polonaise ausartet, dann ist das ok. Mehr kann ich nicht tun,

 

Kann schon sein, dass die Tradis dann ein kleines Bisschen schäumen.

 

 

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Das, was Jesus von seinen Jüngern erwartete, das, was Paulus auf andere Weise in den Gottesdiensten der Gemeinde und ihrer Versammlung sah, das war die Gegenwart des bereits angebrochenen Gottesreiches.

 

Und das ist es, was wir zu verkünden haben und was die Leute erleben. Ob sie es sich bewusst machen, wenn sie zu unseren Veranstaltungen kommen, das weiß ich nicht. Aber ich muss dafür sorgen, dass sie das Gottesreich erleben. Und wenn das in eine Polonaise ausartet, dann ist das ok. Mehr kann ich nicht tun,

 

Kann schon sein, dass die Tradis dann ein kleines Bisschen schäumen.

Die Tragfähigkeit der Verwurzelung im Reich Gottes erweist sich in Situationen wie Lukas 23,39-43. Mir völlig egal, für wie historisch Du die Stelle hältst und welches Sondergut Lukas hier für Dich bereit hält.

 

Für alles andere gibt es Sunday Assemblies oder die Visa Card.

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Higgs, warum gehen die Leute und warum werden sie nicht vermisst? Das letzte hängt damit zusammen, dass wir Gemeindemitglieder keinen Überblick haben, wer da geht. Datenschutz und so. Der Pfarrer dürfte die Leute auch nicht persönlich kennen und da ist es dann schon doof, wenn sich der Pfarrer zum ersten Mal meldet, wenn man gerade mit der Kirche Schluss gemacht hat. Mit 7000 Seelen ist unsere Pfarrei eigentlich überschaubar, trotzdem.

 

Das heißt, wenn es auffallen würde, dass ein jahrelanger, regelmäßiger Messbesucher aufhört in die Kirche zu gehen, das würde auch irgendjemanden interessieren?

 

Dann seid ihr eine ganz besondere Gemeinde, wahrscheinlich eine Kleinstadt oder dörflich?

 

Meine Erfahrung ist, dass es niemandem auffällt, wenn ein Platz leerbleibt, und falls doch, dass man mit den Achseln zuckt und einen Umzug vermutet. Wenn man sich dann doch mal beim Einkaufen oder auf der Straße sieht, wird eh nicht miteinander gesprochen, hat man ja noch nie getan.

 

Den Messbesuchern, den Ehren- und Hauptamtlichen ist absolut egal, ob jemand in die Kirche geht oder austritt. Die Gemeindemitglieder in katholischen Pfarreien haben nichts miteinander zu tun. Gemeinden von Fremden.

bearbeitet von lara
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Dein Urteil mag zwar in vielen Fällen richtig sein, so pauschal aber, wie du es bringst ist es ungerecht und für Menschen, die sich um die Mitmenschen in ihrer Pfarrei mühen (nicht nur auf sozialem Gebiet) ein Faustschlag ins Gesicht.

 

Allerdings..... nein, ich lasse es bei dieser Äußerung....

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Dein Urteil mag zwar in vielen Fällen richtig sein, so pauschal aber, wie du es bringst ist es ungerecht und für Menschen, die sich um die Mitmenschen in ihrer Pfarrei mühen (nicht nur auf sozialem Gebiet) ein Faustschlag ins Gesicht.

 

Allerdings..... nein, ich lasse es bei dieser Äußerung....

Das ist kein Urteil sondern in den meisten Fällen die Realität. Ausnahmen gibt es vielleicht bei älteren Leuten, die sich vom Seniorenclub kennen. Aber darauf sollte man auch nicht wetten.

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Higgs, warum gehen die Leute und warum werden sie nicht vermisst? Das letzte hängt damit zusammen, dass wir Gemeindemitglieder keinen Überblick haben, wer da geht. Datenschutz und so. Der Pfarrer dürfte die Leute auch nicht persönlich kennen und da ist es dann schon doof, wenn sich der Pfarrer zum ersten Mal meldet, wenn man gerade mit der Kirche Schluss gemacht hat. Mit 7000 Seelen ist unsere Pfarrei eigentlich überschaubar, trotzdem.

 

Das heißt, wenn es auffallen würde, dass ein jahrelanger, regelmäßiger Messbesucher aufhört in die Kirche zu gehen, das würde auch irgendjemanden interessieren?

 

Dann seid ihr eine ganz besondere Gemeinde, wahrscheinlich eine Kleinstadt oder dörflich?

 

Meine Erfahrung ist, dass es niemandem auffällt, wenn ein Platz leerbleibt, und falls doch, dass man mit den Achseln zuckt und einen Umzug vermutet. Wenn man sich dann doch mal beim Einkaufen oder auf der Straße sieht, wird eh nicht miteinander gesprochen, hat man ja noch nie getan.

 

Den Messbesuchern, den Ehren- und Hauptamtlichen ist absolut egal, ob jemand in die Kirche geht oder austritt. Die Gemeindemitglieder in katholischen Pfarreien haben nichts miteinander zu tun. Gemeinden von Fremden.

 

Es ist noch gar nicht so lange her, da war es in unserer Gegend genau anders rum. Damals hatte jedes Gemeindemitglied - zumindest viele - einen festen Stammplatz in der Kirche (für den sogar extra bezahlt wurde). Wehe, wenn sich da jemand auf den falschen Platz gesetzt hätte. Wenn Plätze frei blieben, wusste natürlich jeder, wer da fehlt. Damals war die Kontrolle also perfekt, wer zur Messe kam und wer nicht. Wenn jetzt jemand fragt: Wann war denn das? Dann muss ich sagen, das war zur Zeit meiner Eltern so. Ich kenne es nur noch aus Erzählung - aber in den Köpfen der Menschen ist dieser Stammplatz lange geblieben - fast bis heute. Es war noch lange zu beobachten, dass sich alle auf die gleichen Plätze gesetzt haben - die vorderen Reihen waren eben für die besser Betuchten.

 

Ich frage: War das besser?

 

Gestern war ich in einer speziellen Adventsandacht, die von **** organisiert worden war. Beim Betreten der Kapelle drückte mir jemand die Hand entgegen und wollte meinen Namen wissen. Das war sehr komisch. Im ersten Moment meinte ich, ich dürfe hier nicht teilnehmen.

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Das heißt, wenn es auffallen würde, dass ein jahrelanger, regelmäßiger Messbesucher aufhört in die Kirche zu gehen, das würde auch irgendjemanden interessieren?

 

 

In der Kleinstadt oder auf dem Dorf fällt es selbstverständlich auf, aber da kennen die meisten auch den Grund für das Fernbleiben, und es wird auch nachgefragt - die Leute treffen sich ja nicht nur in katholischen Gottesdiensten, sondern in Vereinen, beim Einkaufen, bei zahlreichen anderen Gelegenheiten - nicht zuletzt auch ganz privat. Wer den Grund des Fernbleibens nicht eh schon kennt, erfährt ihn durch Nachfragen.

 

Klar ist es aufgefallen, als unsere Nachbarn, die jahrzehntelang, pünktlich wie ein Uhrwerk, Arm in Arm sonntagmorgens stadteinwärts zur Kirche gingen, auf einmal "fehlten". Nicht nur im Seniorenkreis, sondern auch bei den Anwohnern, die nicht in die Kirche gingen. Sie war an Krebs erkrankt, und er pflegte sie - und alleine mochte er nach all den gemeinsamen Jahren sonntagmorgens nicht zum Gottesdienst gehen, obwohl ihm mehrfach angeboten worden war, dass jemand so lange bei seiner Frau bleiben würde - von Nachbarn, von Bekannten, auch die Schwestern der Sozialstation hätten Ausschau nach einer Vertretung gehalten. Aber er wollte es nicht, und das war zu respektieren und wurde respektiert. Sie erhielten aber regelmäßig Besuch - nicht nur, aber auch von Mitgliedern der Kirchengemeinde.

 

Ich habe auch lange genug in der Großstadt gelebt: in meinem Umfeld wurde selbstverständlich davon Notiz genommen, wenn ich mal krank war oder irgendwo gefehlt habe. Selbstverständlich erfuhren Arbeitskollegen als erste, wenn ich mich krankmeldete: die mussten schließlich meine Vertretung organisieren, und haben sich selbstverständlich erkundigt, wie es mir ging. Auf die Idee, dies ausgerechnet von Mitgliedern einer Kirchengemeinde/Kirchgängern zu erwarten oder gar einzufordern, bin ich allerdings nicht gekommen. Wozu auch? Es hat doch so ziemlich jeder ein privates Umfeld - warum muss es ausgerechnet die Kirchengemeinde sein, in der mein Fehlen bemerkt wird?

 

Den Messbesuchern, den Ehren- und Hauptamtlichen ist absolut egal, ob jemand in die Kirche geht oder austritt.

 

Das bitte ich mir schon aus, dass es Ehrenamtlichen, Hauptamtlichen und Messbesuchern egal zu sein hat, ob ich in die Kirche gehe oder austrete. Mindestens haben sie mich nicht darauf anzusprechen.

 

 

Die Gemeindemitglieder in katholischen Pfarreien haben nichts miteinander zu tun. Gemeinden von Fremden.

 

In dieser Zuspitzung ist das einfach nicht richtig. Wer hier Anschluss in der Kirchengemeinde finden will, der findet ihn auch. Wer es nicht will, wurde hier auch schon durch ungebetene Besuche belästigt. Nachdem sich genügend Leute deswegen beschwert haben, ist allerdings eine Besserung zu beobachten.

bearbeitet von Julius
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Gestern war ich in einer speziellen Adventsandacht, die von **** organisiert worden war. Beim Betreten der Kapelle drückte mir jemand die Hand entgegen und wollte meinen Namen wissen. Das war sehr komisch. Im ersten Moment meinte ich, ich dürfe hier nicht teilnehmen.

 

:lol:

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Higgs, warum gehen die Leute und warum werden sie nicht vermisst? Das letzte hängt damit zusammen, dass wir Gemeindemitglieder keinen Überblick haben, wer da geht. Datenschutz und so. Der Pfarrer dürfte die Leute auch nicht persönlich kennen und da ist es dann schon doof, wenn sich der Pfarrer zum ersten Mal meldet, wenn man gerade mit der Kirche Schluss gemacht hat. Mit 7000 Seelen ist unsere Pfarrei eigentlich überschaubar, trotzdem.

 

Das heißt, wenn es auffallen würde, dass ein jahrelanger, regelmäßiger Messbesucher aufhört in die Kirche zu gehen, das würde auch irgendjemanden interessieren?

 

Dann seid ihr eine ganz besondere Gemeinde, wahrscheinlich eine Kleinstadt oder dörflich?

 

Meine Erfahrung ist, dass es niemandem auffällt, wenn ein Platz leerbleibt, und falls doch, dass man mit den Achseln zuckt und einen Umzug vermutet. Wenn man sich dann doch mal beim Einkaufen oder auf der Straße sieht, wird eh nicht miteinander gesprochen, hat man ja noch nie getan.

 

Den Messbesuchern, den Ehren- und Hauptamtlichen ist absolut egal, ob jemand in die Kirche geht oder austritt. Die Gemeindemitglieder in katholischen Pfarreien haben nichts miteinander zu tun. Gemeinden von Fremden.

 

Es ist noch gar nicht so lange her, da war es in unserer Gegend genau anders rum. Damals hatte jedes Gemeindemitglied - zumindest viele - einen festen Stammplatz in der Kirche (für den sogar extra bezahlt wurde). Wehe, wenn sich da jemand auf den falschen Platz gesetzt hätte. Wenn Plätze frei blieben, wusste natürlich jeder, wer da fehlt. Damals war die Kontrolle also perfekt, wer zur Messe kam und wer nicht. Wenn jetzt jemand fragt: Wann war denn das? Dann muss ich sagen, das war zur Zeit meiner Eltern so. Ich kenne es nur noch aus Erzählung - aber in den Köpfen der Menschen ist dieser Stammplatz lange geblieben - fast bis heute. Es war noch lange zu beobachten, dass sich alle auf die gleichen Plätze gesetzt haben - die vorderen Reihen waren eben für die besser Betuchten.

 

Ich frage: War das besser?

 

Gestern war ich in einer speziellen Adventsandacht, die von **** organisiert worden war. Beim Betreten der Kapelle drückte mir jemand die Hand entgegen und wollte meinen Namen wissen. Das war sehr komisch. Im ersten Moment meinte ich, ich dürfe hier nicht teilnehmen.

 

Früher, wie du das beschreibst, war es natürlich nicht besser. Aber hier geht es darum, wie man die Leute heute begeistert. Man fällt normalerweise nicht von einem Extrem ins andere.

War diese Adventsandacht von einer katholischen Gemeinde? Was bedeutet denn *** ? Warum sollte das geheim bleiben?

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Higgs, warum gehen die Leute und warum werden sie nicht vermisst? Das letzte hängt damit zusammen, dass wir Gemeindemitglieder keinen Überblick haben, wer da geht. Datenschutz und so. Der Pfarrer dürfte die Leute auch nicht persönlich kennen und da ist es dann schon doof, wenn sich der Pfarrer zum ersten Mal meldet, wenn man gerade mit der Kirche Schluss gemacht hat. Mit 7000 Seelen ist unsere Pfarrei eigentlich überschaubar, trotzdem.

 

Das heißt, wenn es auffallen würde, dass ein jahrelanger, regelmäßiger Messbesucher aufhört in die Kirche zu gehen, das würde auch irgendjemanden interessieren?

 

Dann seid ihr eine ganz besondere Gemeinde, wahrscheinlich eine Kleinstadt oder dörflich?

 

Meine Erfahrung ist, dass es niemandem auffällt, wenn ein Platz leerbleibt, und falls doch, dass man mit den Achseln zuckt und einen Umzug vermutet. Wenn man sich dann doch mal beim Einkaufen oder auf der Straße sieht, wird eh nicht miteinander gesprochen, hat man ja noch nie getan.

 

Den Messbesuchern, den Ehren- und Hauptamtlichen ist absolut egal, ob jemand in die Kirche geht oder austritt. Die Gemeindemitglieder in katholischen Pfarreien haben nichts miteinander zu tun. Gemeinden von Fremden.

 

Es ist noch gar nicht so lange her, da war es in unserer Gegend genau anders rum. Damals hatte jedes Gemeindemitglied - zumindest viele - einen festen Stammplatz in der Kirche (für den sogar extra bezahlt wurde). Wehe, wenn sich da jemand auf den falschen Platz gesetzt hätte. Wenn Plätze frei blieben, wusste natürlich jeder, wer da fehlt. Damals war die Kontrolle also perfekt, wer zur Messe kam und wer nicht. Wenn jetzt jemand fragt: Wann war denn das? Dann muss ich sagen, das war zur Zeit meiner Eltern so. Ich kenne es nur noch aus Erzählung - aber in den Köpfen der Menschen ist dieser Stammplatz lange geblieben - fast bis heute. Es war noch lange zu beobachten, dass sich alle auf die gleichen Plätze gesetzt haben - die vorderen Reihen waren eben für die besser Betuchten.

 

Ich frage: War das besser?

 

Gestern war ich in einer speziellen Adventsandacht, die von **** organisiert worden war. Beim Betreten der Kapelle drückte mir jemand die Hand entgegen und wollte meinen Namen wissen. Das war sehr komisch. Im ersten Moment meinte ich, ich dürfe hier nicht teilnehmen.

 

Früher, wie du das beschreibst, war es natürlich nicht besser. Aber hier geht es darum, wie man die Leute heute begeistert. Man fällt normalerweise nicht von einem Extrem ins andere.

War diese Adventsandacht von einer katholischen Gemeinde? Was bedeutet denn *** ? Warum sollte das geheim bleiben?

 

Ja, es war eine röm. kath. Andacht. Nur diejenigen, die es konkret vorbereitet haben - junge Menschen - , möchte ich hier nicht öffentlich nennen.

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Ja, es war eine röm. kath. Andacht. Nur diejenigen, die es konkret vorbereitet haben - junge Menschen - , möchte ich hier nicht öffentlich nennen.

 

Ja, verständlich. Sicher haben sie es nur freundlich gemeint. Mich hat in der katholischen Kirche noch nie jemand nach meinem Namen gefragt. Als ich mal in einem Sportclub vorbeischaute und dort eine Frau traf, die fast jeden Samstagabend in der Messe war und wir uns seit Jahren vom Sehen kannte, stellten wir uns gegenseitig vor. Sie blieb auch in den folgenden Jahren die einzige namentlich bekannte Person bei den Messbesuchen. (Abgesehen von Haupt- und den wichtigsten Ehrenamtlichen, PGR oder so).

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Ja, es war eine röm. kath. Andacht. Nur diejenigen, die es konkret vorbereitet haben - junge Menschen - , möchte ich hier nicht öffentlich nennen.

 

Ja, verständlich. Sicher haben sie es nur freundlich gemeint. Mich hat in der katholischen Kirche noch nie jemand nach meinem Namen gefragt. Als ich mal in einem Sportclub vorbeischaute und dort eine Frau traf, die fast jeden Samstagabend in der Messe war und wir uns seit Jahren vom Sehen kannte, stellten wir uns gegenseitig vor. Sie blieb auch in den folgenden Jahren die einzige namentlich bekannte Person bei den Messbesuchen. (Abgesehen von Haupt- und den wichtigsten Ehrenamtlichen, PGR oder so).

 

 

Und wem hast Du Dich beim Messbesuch ungefragt vorgestellt?

 

Ein Tip an die jungen Leute, man fragt nicht die Besucher nach dem Namen, sondern stellt sich selber vor, dann rücken die meisten mit ihrem eigenen Namen raus. So als Rat aus der Praxis :-)

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Und wem hast Du Dich beim Messbesuch ungefragt vorgestellt?

 

Ein Tip an die jungen Leute, man fragt nicht die Besucher nach dem Namen, sondern stellt sich selber vor, dann rücken die meisten mit ihrem eigenen Namen raus. So als Rat aus der Praxis :-)

All die Jahre hatte ich kein Problem, es ist mir nur aufgefallen. Die Probleme begannen erst, als ich die Leute kennengelernt habe. Deswegen bin ich auch nicht mehr in den Messen.

Hier geht es aber nicht um mich, sondern wie man die Leute für die Kirche begeistert. Also könnte man festhalten, als Tipp an diese Leute, die begeistert werden wollen, sie sollen sich den Kirchenmitgliedern namentlich vorstellen. - Ehrlich, das ist mal eine sehr gute Idee, die man aufnehmen sollte in den Neu-Evangelisierungskasten.

bearbeitet von lara
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Woher hast Du eigentlich die fixe Idee, daß eine Kirchengemeinde von den sozial-psychologischen Prozessen her völlig anders funktionieren soll, als jede andere Gruppe?

 

Wenn Du in einen Sportverein gehst, wird erwartet, daß Du dich der Gruppe vorstellst, ein Neuling in einer neuen Schulklasse wird vorgestellt, bevor Du in einer neuen Firma anfängst stellst Du dich vor.

 

Ich kenne KEINE Gruppe, zu der man stößt und in die man ohne "Formalitäten" eintreten kann - das gilt nunmal auch für den "aktiven inneren Kreis" einer Kirchengemeinde. Hin und wieder - aber nur ganz hin und wieder - gibt es mal einzelne Charaktere, die auf einen zukommen, aber das ist ein derart besonderer und seltener Menschenschlag, daß das Warten darauf einem Roulettespiel gleicht.

 

Davon zu unterscheiden ist die aktive Mission von Leuten, denen man zufällig begegnet (auch hier ist es ratsam sich erstmal vorzustellen...) und bei denen man "Begeisterung für die Kirche" wecken möchte. Unabhängig davon, ob man nun auf Kirchenferne, Kirchenfremde oder "Einsiedlerkrebse" stößt, ist in solchen Fällen ein weitaus größeres Maß an Empathie, Menschenkenntnis und Kommunikationsfähigkeit notwendig, als daß das von jedem Messbesucher geleistet werden könnte.

 

Meiner Meinung nach ist die Messe an sich sogar der allerletzte Ort an dem eine solche "Mission" überhaupt angebracht ist. Die Leute, die man eh in der Kirche sieht (und sei es auch nur an den hohen Tagen), sind eine ganz andere Zielgruppe als die Nachbarn und Zufallsbekannten, die nicht einmal an Weihnachten und Ostern zur Messe kommen aber sonst ein eher "Gott-loses" (im Sinne von "nur lose mit Gott verbunden") oder gleich ein Gott-freies Leben führen.

bearbeitet von Flo77
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Woher hast Du eigentlich die fixe Idee, daß eine Kirchengemeinde von den sozial-psychologischen Prozessen her völlig anders funktionieren soll, als jede andere Gruppe?

 

Wenn Du in einen Sportverein gehst, wird erwartet, daß Du dich der Gruppe vorstellst, ein Neuling in einer neuen Schulklasse wird vorgestellt, bevor Du in einer neuen Firma anfängst stellst Du dich vor.

 

Ich kenne KEINE Gruppe, zu der man stößt und in die man ohne "Formalitäten" eintreten kann - das gilt nunmal auch für den "aktiven inneren Kreis" einer Kirchengemeinde. Hin und wieder - aber nur ganz hin und wieder - gibt es mal einzelne Charaktere, die auf einen zukommen, aber das ist ein derart besonderer und seltener Menschenschlag, daß das Warten darauf einem Roulettespiel gleicht.

 

Davon zu unterscheiden ist die aktive Mission von Leuten, denen man zufällig begegnet (auch hier ist es ratsam sich erstmal vorzustellen...) und bei denen man "Begeisterung für die Kirche" wecken möchte. Unabhängig davon, ob man nun auf Kirchenferne, Kirchenfremde oder "Einsiedlerkrebse" stößt, ist in solchen Fällen ein weitaus größeres Maß an Empathie, Menschenkenntnis und Kommunikationsfähigkeit notwendig, als daß das von jedem Messbesucher geleistet werden könnte.

 

Meiner Meinung nach ist die Messe an sich sogar der allerletzte Ort an dem eine solche "Mission" überhaupt angebracht ist. Die Leute, die man eh in der Kirche sieht (und sei es auch nur an den hohen Tagen), sind eine ganz andere Zielgruppe als die Nachbarn und Zufallsbekannten, die nicht einmal an Weihnachten und Ostern zur Messe kommen aber sonst ein eher "Gott-loses" (im Sinne von "nur lose mit Gott verbunden") oder gleich ein Gott-freies Leben führen.

Das gelöschte "so schnippisch wie immer" habe ich gelesen und wollte dich bitten anzugeben, wo ich in den letzten 20 Beiträgen davor "schnippisch" gewesen sein soll.

 

Deinem Inhalt zur Sache ist zu entnehmen, innerhalb des Kirchengebäudes soll man am besten gar nicht auf Neue oder Fremde zugehen. Das sollten besser auch keine besonderen "Gästebegrüßer" machen, die extra für diesen Dienst bereit gestellt werden, habe ich das richtig verstanden? Oder würden für die Gästebegrüßer andere Regeln gelten? Übrigens ging es nicht um einen "aktiven inneren Kreis", nur um den Gottesdienstbesuch.

 

Es gibt in eurer Gemeinde eine bewusste "aktive Mission" für Leute, denen der einzelne Gläubige zufällig begegnet? Oder ist das eher neujahrsvorsatz-freestyle-mäßig?

 

Übrigens wundert es mich nicht, in der Kirche bei Messen o.ä. von niemanden angesprochen worden zu sein. Ich habe das ja auch nie gemacht. Immer nur jahrelang denselben Leuten den Friedensgruß gegeben, ohne je zu erfahren, wie sie heißen. Man wird ja durch Predigten o.ä. auch nicht aufgefordert daran etwas zu ändern.

 

Ihr wisst schon, dass es Gemeinden gibt - katholische werden sicher nicht darunter sein - wo Leute freundlich und ohne Druck begrüßt werden (naja Händedruck gibt es schon) und man vermittelt bekommt, dass es die Grüßenden freut, einen kennen zu lernen? Ok, keiner, der hier schreibt, schätzt das und die meisten würden nie wieder in die Nähe eines solchen Ortes gehen, aber das dort sind in der Regel Gemeinden, die wachsen und Gotteshäuser anmieten oder bauen, und die katholischen sind Gemeinden, die zusammengelegt werden.

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Dialog nach der Messe:

 

A: Ach, sieht man Sie jetzt öfter hier?

B: Äh. ja. Hatte ich eigentlich vor.

A: Ja passens denn überhaupt hierher? Wie stellen Sie sich denn das Fegefeuer vor?

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Ich bin vereinzelt in einer Messe, still, im HIntergrund.

 

Ich will dort von niemandem begrüßt werden. Ich will nachdenken, die Architektur betrachten, die Lieder mitsummen (so leise, dass es kaum jemand mitbekommt), vielleicht in meiner verkpften Denkweise an einen Gott beten an den ich nicht glaube (Anrede: Du faszinierendes, unhaltbares, ewig- mich-zu-dir-ziehendes Abstraktum).

 

Dann will ich verträumt nach Hause gehen.

 

Das was Lara da vorzuschweben scheint degradiert die Kirche, das was der Christus an den ich auch nicht zu glauben vermag mit seinem Blut besiegelt hat, die Pforte zur ewigen Erlösung, zu einem billigen Sozialverein. Wenn ich so etwas will, gehe ich in eine Eckkneipe, und selbst da nervt es mich, wenn ich überschwänglich begrüßt und angelabert werde.

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