Jump to content

Liturgische Frage zu Palmsonntag


StephanEssen

Recommended Posts

Folgendes frage ich mich jedes Jahr und daher auch jetzt wieder: Warum wird an Palmsonntag schon die Leidensgeschichte Jesu als Evangelium gelesen (und dann an Karfreitag noch einmal)? Für mich wird an Palmsonntag viel zu wenig des Einzugs Jesu in Jerusalem gedacht. Außerdem empfinde ich es als schade, dass es wg. des langen Evangeliums dann an Palmsonntag nie eine Predigt über eben diesen Einzug gibt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Passionssonntag (wie der Palmsonntag auch heißt) stammt aus einer Zeit als Karfreitag für Katholiken ein normaler Arbeitstag war (vom Fasten mal abgesehen).

 

Der Besuch der Messe am Palmsonntag ersetzt quasi den Besuch der Messen am Gründonnerstag und Karfreitag.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Passionssonntag (wie der Palmsonntag auch heißt) stammt aus einer Zeit als Karfreitag für Katholiken ein normaler Arbeitstag war (vom Fasten mal abgesehen).

 

Der Besuch der Messe am Palmsonntag ersetzt quasi den Besuch der Messen am Gründonnerstag und Karfreitag.

 

Du denkst zu deutsch. In stark katholisch geprägten Ländern (Italien, Irland) habe ich den Karfreitag durchaus als normalen Arbeitstag erlebt (noch vor nicht allzu langer Zeit). Außerdem galt er nicht als "gebotener Feiertag".

 

In der alten Ordnung wurden in der Karwoche alle vier Passionserzählungen im Gottesdienst vorgetragen: am Sonntag Mt, am Dienstag Mk, am Mittwoch Lk und eben am Karfreitag Jh.

 

Es gibt (noch?) die Möglichkeit am Sonntag nur die Kurzform zu verwenden (was ich schon häufiger außer im Hauptgottesdienst erlebt habe) und dann zu predigen.

 

Ich zucke immer noch zusammen, wenn der Palmsonntag jetzt als Passionssonntag bezeichnet wird, dieser Name wurde früher für den 5. Fastensonntag (Judica) verwendet, an dem auch Kreuze und Altäre in den Kirchen verhüllt wurden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...einer Zeit als Karfreitag für Katholiken ein normaler Arbeitstag war...

Weiß jenmand, woher dieser merkwürdige Brauch kommt? Wo man doch sonst auch mit Feiertagen nicht sparsam war?

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...einer Zeit als Karfreitag für Katholiken ein normaler Arbeitstag war...

Weiß jenmand, woher dieser merkwürdige Brauch kommt? Wo man doch sonst auch mit Feiertagen nicht sparsam war?

 

Werner

 

Ich weiß nicht, wie lange das schon so üblich war. Aber zum einen gab es ja eher Grund zur Trauer als zum Feiern und später wollte man sich vielleicht gegen die Protestanten abgrenzen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...einer Zeit als Karfreitag für Katholiken ein normaler Arbeitstag war...
Weiß jenmand, woher dieser merkwürdige Brauch kommt? Wo man doch sonst auch mit Feiertagen nicht sparsam war?
Das ist nicht merkwürdig sondern logisch.

 

Die Katholische Kirche kennt keinen einzigen Feiertag an dem gefastet wird.

 

Die Aufwertung des Karfreitags zum Feiertag ist erst Luther zu verdanken.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Passionssonntag (wie der Palmsonntag auch heißt) stammt aus einer Zeit als Karfreitag für Katholiken ein normaler Arbeitstag war (vom Fasten mal abgesehen).

 

Der Besuch der Messe am Palmsonntag ersetzt quasi den Besuch der Messen am Gründonnerstag und Karfreitag.

 

Du denkst zu deutsch. In stark katholisch geprägten Ländern (Italien, Irland) habe ich den Karfreitag durchaus als normalen Arbeitstag erlebt (noch vor nicht allzu langer Zeit). Außerdem galt er nicht als "gebotener Feiertag".

Was anderes habe ich doch gar nicht geschrieben?! :huh:

 

Ich zucke immer noch zusammen, wenn der Palmsonntag jetzt als Passionssonntag bezeichnet wird, dieser Name wurde früher für den 5. Fastensonntag (Judica) verwendet, an dem auch Kreuze und Altäre in den Kirchen verhüllt wurden.
Mein Fehler. In der alten Ordnung hieß der Palmsonntag "2. Passions- und Palm-Sonntag". In meiner Erinnerung sind die beiden Tage irgendwie verschmolzen.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Passionssonntag (wie der Palmsonntag auch heißt) stammt aus einer Zeit als Karfreitag für Katholiken ein normaler Arbeitstag war (vom Fasten mal abgesehen).

 

Der Besuch der Messe am Palmsonntag ersetzt quasi den Besuch der Messen am Gründonnerstag und Karfreitag.

 

Du denkst zu deutsch. In stark katholisch geprägten Ländern (Italien, Irland) habe ich den Karfreitag durchaus als normalen Arbeitstag erlebt (noch vor nicht allzu langer Zeit). Außerdem galt er nicht als "gebotener Feiertag".

Was anderes habe ich doch gar nicht geschrieben?! :huh:

 

Ich zucke immer noch zusammen, wenn der Palmsonntag jetzt als Passionssonntag bezeichnet wird, dieser Name wurde früher für den 5. Fastensonntag (Judica) verwendet, an dem auch Kreuze und Altäre in den Kirchen verhüllt wurden.
Mein Fehler. In der alten Ordnung hieß der Palmsonntag "2. Passions- und Palm-Sonntag". In meiner Erinnerung sind die beiden Tage irgendwie verschmolzen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nach der vorkonziliaren Ordnung wurde jedes Jahr die Leidensgeschichte nach allen vier Evangelien gelesen, am Sonntag, Dienstag, Mittwoch und Freitag in der Reihenfolge Mt., Mk., Lk., Jh.

Seit uns die Reform den Drei-Jahres-Zyklus brachte, wird am Palmsonntag der Text nach dem jeweiligen Lesejahr genommen, diesmal also A = Mt., am Karfreitag immer nach Joh.

Das Ev. vom Einzug in Jerusalem wird ja bei der Palmweihe vorgetragen, und dass die Predigt ausfällt, ist keine Vorschrift.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich kenne den Palmsonntag auch nur mit Predigt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es ist schon so, dass der Karfreitag im "katholischen" Italien kein Feiertag ist.

Vor 20 Jahren war ich mal in den Osterferien zu einer Kur in Brixen, da wurde ich wie ein bunter Vogel angeschaut, weil ich am Gründonnerstag und am Karfreitag keinen Kuranwendungen wünschte. (Am Gründonnerstag kam vormittags der damalige Bischof von Bozen und feierte im Dom die Chrisammesse.)

Am Karfreitag - ganz normaler Arbeitstag - musste ich lange suchen, um schließlich in einem Nonnenkloster um 15.00 Uhr die Karfreitagsliturgie zu finden.

Und in meiner Kinderzeit - vorkonziliar - gingen unsere evangelischen Nachbarn schwarz gekleidet unter Glockengeläut in die Kirche, während die Katholiken durch das Scheuern ihrer Hauseingänge und das Aufhängen von Wäsche in den Gärten sich zu ihrem Glauben bekannten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke für die Antworten ! Ich finde dieses Forum ja echt gut, weil man wirklich sachkundige Antworten bekommt !

 

Gestern ist mir in der Messe aufgefallen, dass wir wirklich eine Kurzfassung der Leidensgeschichte gehört haben, jedenfalls gab es nicht die Passage "... und 3 mal krähte der Hahn" oder gibt es die im Matthäus-Evangelium nicht. Ich habe wg. dieses Posts drauf geachtet, welches Evangelium gelesen wurde.

 

Gepredigt wurde trotzdem nicht, da hat es sich "Hochwürden" wieder sehr bequem gemacht :-(

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... nicht das dreimalige Krähen ;)

 

Sorry, da war ich heute früh unkonzentriert :-)

 

Aber in der Fassung, die gestern als Evangelium vorgelesen wurde, wurde weder verleugnet noch hat ein Hahn gekräht :-)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn nur eine Kurzfassung (nach Matthäus) vorgetragen wurde, begann man vermutlich mit 27,11. (Verhandlung vor Pilatus)

Die Verleugnung des Petrus steht schon in Kapitel 26.

bearbeitet von Eilike
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Folgendes frage ich mich jedes Jahr und daher auch jetzt wieder: Warum wird an Palmsonntag schon die Leidensgeschichte Jesu als Evangelium gelesen (und dann an Karfreitag noch einmal)? Für mich wird an Palmsonntag viel zu wenig des Einzugs Jesu in Jerusalem gedacht. Außerdem empfinde ich es als schade, dass es wg. des langen Evangeliums dann an Palmsonntag nie eine Predigt über eben diesen Einzug gibt.

 

Die zwei Stimmungen, die am Palmsonntag in der Liturgie aufeinanderstoßen ("Hosanna" auf der einen Seite und die Passion auf der anderen Seite) sind historisch bedingt: In der römischen Liturgie sind seit der Zeit der Karolinger altrömische und altgallische Elemente verschmolzen. Am Palmsonntag stand in der altrömischen Liturgie das Passionsgedenken im Vordergrund, in der altgallischen (wie auch in der ostkirchlichen, die oft ähnliche Züge haben) stand der Einzug Jesu in Jerusalem im Mittelpunkt. Jetzt (bzw. seit über 1000 Jahren) haben wir beides in unserer Liturgie vereint, und wie so oft beruhigen mich solche scheinbaren Unstimmigkeiten in der Liturgie auch am Palmsonntag, da mir eine nicht auflösbare Vielschichtigkeit lieber ist als eine 100%ig durchgeplante Liturgie nach einem bestimmten Schema.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...einer Zeit als Karfreitag für Katholiken ein normaler Arbeitstag war...

Weiß jenmand, woher dieser merkwürdige Brauch kommt? Wo man doch sonst auch mit Feiertagen nicht sparsam war?

 

Werner

 

Ich kenne den verpflichtenden Gottesdienstbesuch nur im Zusammenhang mit dem Besuch der Messe. ("An Sonn- und Feiertagen ist der Besuch der Messe verpflichtend.") Da am Karfreitag aber gar keine Messe gefeiert wird, sondern nur die spezielle Karfreitagsliturgie, bin ich immer davon ausgegangen, dass es eine solche Verpflichtung eben gar nicht geben kann. (Ist aber meine private Theorie.)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...einer Zeit als Karfreitag für Katholiken ein normaler Arbeitstag war...

Weiß jenmand, woher dieser merkwürdige Brauch kommt? Wo man doch sonst auch mit Feiertagen nicht sparsam war?

 

Werner

 

Ich kenne den verpflichtenden Gottesdienstbesuch nur im Zusammenhang mit dem Besuch der Messe. ("An Sonn- und Feiertagen ist der Besuch der Messe verpflichtend.") Da am Karfreitag aber gar keine Messe gefeiert wird, sondern nur die spezielle Karfreitagsliturgie, bin ich immer davon ausgegangen, dass es eine solche Verpflichtung eben gar nicht geben kann. (Ist aber meine private Theorie.)

Ich wundere mich eher über den nicht vorhandenen Feiertag.

da gibt es kirchliche Feiertage für alles mögliche, aber an diesem doch sehr zentralen Tag des Christentums ist keiner.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich wundere mich eher über den nicht vorhandenen Feiertag.

da gibt es kirchliche Feiertage für alles mögliche, aber an diesem doch sehr zentralen Tag des Christentums ist keiner.

Was gibt es denn an Karfreitag zu feiern?

 

Es ist ein Tag der Buße, der Stille. Liturgische Farbe ist lila bzw. schwarz. Es ist ein Tag des Fastens und Gedenkens. Ein Tag der Trauer.

 

Kein Tag zum Feiern (erst recht nicht, wenn zwei Sonnenaufgänge später das höchste Fest des Jahres gefeiert wird).

 

Zentral ist allenfalls das Opfer Christi - das aber wird ohnehin in jeder Sonntagsmesse vergegenwärtigt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich wundere mich eher über den nicht vorhandenen Feiertag.

da gibt es kirchliche Feiertage für alles mögliche, aber an diesem doch sehr zentralen Tag des Christentums ist keiner.

 

Werner

 

Meinst du Gesetzlicher Feiertag? Karfreitag ist in allen deutschen Bundesländern gesetzlicher Feiertag, auch wenn er für evangelische Christen sehr viel bedeutsamer ist als für katholische.

Oder bist du gerade in Österreich? In Österreich ist der Karfreitag kein offizieller Feiertag, allerdings haben evangelische Christen und Altkatholiken an diesem Tag arbeitsfrei.

 

Oder habe ich dich falsch verstanden und du meinst nicht den gesetzlichen Feiertag, sondern die kirchliche Feier? Da könnte ich dir nur die Begründung nennen, warum der Karfreitag zum wichtigsten evangelischen Feiertag geworden ist, so wie ich es (damals, als ich noch Christ war) im Konfirmationsunterricht gelernt habe: Durch seinen Tod am Kreuz hat Christus die Menschen erlöst. Diese Erlösung ist das Größte und Schönste, was ein Christ feiern kann.

 

Alfons

bearbeitet von Alfons
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa

die katholische "Antithese" dazu ist, und wenn er nicht auferstanden wäre, dann wäre der Tod sinnlos gewesen.

 

Ich fürchte, daß da viel konfessionseigenes Gezänk ursächlich ist. Wenn er nicht gestorben wäre, hätte er auch nicht auferstehen können.

 

Heute wird in der katholischen Kirche ja auch der Karfreitag nicht mehr in dieser Weise abgewertet, man sieht deutlicher darauf, daß das TRIDUUM sozusagen ein liturgischer Tag ist, durch Tod UND Auferstehung sind wir erlöst.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liturgische Farbe ist lila bzw. schwarz.

 

Aber nicht in der römisch-katholischen Kirche in der ordentlichen Form des römischen Ritus. Da ist es mittlerweile rot!

bearbeitet von chriz
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...