Jump to content

Wie man Kinder & Jugendliche inspirieren kann


jesusfan01

Recommended Posts

 

Dann bist du nur eine einfache Küchenpsychologin? Naja, qualitativ ist's dasselbe.

 

lg

Gurke

Wie gut, dass du keine voreiligen Schlüsse ziehst.

Aber eigentlich gibt's auf diese saure Gurkenzeit nur eine Antwort: :feedtroll:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie gut, dass du keine voreiligen Schlüsse ziehst.

 

Meine Analyse war nicht voreilig sondern äußerst bedacht, präzise und zutreffend.

 

Aber eigentlich gibt's auf diese saure Gurkenzeit

 

Also ich bin eigendlich ziemlich amüsiert. Wirklich sauer kommst nur du mir rüber.

 

nur eine Antwort: :feedtroll:

 

Kein Ding. Deine Kochkünste waren sowieso mangelhaft. :thumbsdown:

 

lg

Gurke

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Och, weißt du, die Zeiten, in denen mich jemand hier im Forum sauer machen konnte, sind lange vorbei. Das isses nicht wert, ist ja nur virtuell. Und selbst wenn, müssten da schon Äpfel kommen und nicht nur die Butzen... :rolleyes:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Och, weißt du, die Zeiten, in denen mich jemand hier im Forum sauer machen konnte, sind lange vorbei.

 

Na also. Du lernst auch durch andere hier und entwickelst dich. Freut mich.

 

Das isses nicht wert, ist ja nur virtuell. Und selbst wenn, müssten da schon Äpfel kommen und nicht nur die Butzen... :rolleyes:

 

Wie jetzt? Du nennst mich einen Butzen? Also das macht mich jetzt echt wütend. Mit Apfelring oder Apple Martini könnte ich ja noch leben. Aber Butzen geht eindeutig zu weit.

 

Sich in die Faust beißend

Gurke

bearbeitet von Gurkenglas
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebes Gurkenglas, du bist noch nicht lange dabei, deshalb erhältst du statt einer Verwarnung zunächst diesen Hinweis:

 

Mäßige bitte deinen Ton und höre auf, hier Leute zu beleidigen, sonst wird deine Zeit in diesem Forum ebenso kurz wie unerfreulich sein.

 

Inge als Mod.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Gurkenglas,

 

gilt Dein Vorwurf, Kinderlose wären pädagogisch ungeeignet, auch für Reli unterrichtende katholische Priester?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein sehr interessantes Interview mit dem Neurobiologen Prof. Gerald Hüther:

Sollte sich mal jede/r anhören, der/ die im sozialen Bereich arbeitet.

 

 

Zurück zum Thema

 

Ich hab mal kurz rein gehört im Überblick

 

Das hört sich ja ganz gut an, ist nur in der Praxis nicht umsetzbar. Es wäre umsetzbar, wenn wir pro Schüler eine ganze Klasse an Lehrkräften und ein ganzes Schulhaus nebst Uni-Ausstattung hätten.

 

Wer Schule heute unter die Lupe nimmt, sollte wissen, dass es DIE Schule nicht gibt. Über welche Schule spricht er? über Grund- oder Berufsschule? über Förderschule oder Gymnasium?

 

Außerdem würde mich interessieren, wie er es konkret dann in die Praxis umsetzen möchte.

 

Mich würde sein Ziel interessieren - z. B. was müssen Schüler nach 4 Jahren Grundschule konkret können?

 

Rollin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

- z. B. was müssen Schüler nach 4 Jahren Grundschule konkret können?

Lt. Plan, lt. den Eltern oder lt. System?

 

Nach meiner Erfahrung ist Schule in D nur dazu da um aus Individuen möglichst konforme Glieder der trägen Masse zu pressen. Es geht nicht darum lernen zu lernen sondern darum auf keinen Fall anders zu sein. Es geht auch nicht darum in den Kindern ihre Entwicklungspotentiale freizulegen, sondern lediglich darum - gerade auf der Grundschule - ansatzweise brauchbare Masse für die weiterführenden Schulen zu produzieren. Und das ohne Rücksicht auf irgendwelche Verteilungsschlüssel. In unserem System dürfte es gar nicht sein, daß sich ein Lehrerteam so mit einer Klasse auseinandersetzt, daß der schlechteste Schnitt der Klasse 2- ist. Das darf einfach nicht sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nach meiner Erfahrung ist Schule in D nur dazu da um aus Individuen möglichst konforme Glieder der trägen Masse zu pressen. Es geht nicht darum lernen zu lernen sondern darum auf keinen Fall anders zu sein. Es geht auch nicht darum in den Kindern ihre Entwicklungspotentiale freizulegen, sondern lediglich darum - gerade auf der Grundschule - ansatzweise brauchbare Masse für die weiterführenden Schulen zu produzieren. Und das ohne Rücksicht auf irgendwelche Verteilungsschlüssel. In unserem System dürfte es gar nicht sein, daß sich ein Lehrerteam so mit einer Klasse auseinandersetzt, daß der schlechteste Schnitt der Klasse 2- ist. Das darf einfach nicht sein.

Wie kommst Du zu dieser - hm, interessanten - Aussage?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In unserem System dürfte es gar nicht sein, daß sich ein Lehrerteam so mit einer Klasse auseinandersetzt, daß der schlechteste Schnitt der Klasse 2- ist. Das darf einfach nicht sein.

Hast du den Eindruck, eine "2-" sei eine objektive Größe? Dann bist du naiver als ich dachte. :D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie kommst Du zu dieser - hm, interessanten - Aussage?

 

Solche Aussagen sind mir nicht unbekannt. Allerdings kenne ich sie überwiegend aus der Eso/Verschwörungsecke - da findet man es dann neben Chemtrails, vitalisiertem Wasser und sowas. Außerhalb dieses Gesellschaftsteils habe ich es eher noch selten wahrgenommen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie kommst Du zu dieser - hm, interessanten - Aussage?

 

Solche Aussagen sind mir nicht unbekannt. Allerdings kenne ich sie überwiegend aus der Eso/Verschwörungsecke - da findet man es dann neben Chemtrails, vitalisiertem Wasser und sowas. Außerhalb dieses Gesellschaftsteils habe ich es eher noch selten wahrgenommen.

Möglicherweise ist es auch bloß die Erfahrung, daß die eigenen Kinder zu neugierig, zu eigenständig und zu kreativ für den "normalen" Schulalltag sind...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nach meiner Erfahrung ist Schule in D nur dazu da um aus Individuen möglichst konforme Glieder der trägen Masse zu pressen. Es geht nicht darum lernen zu lernen sondern darum auf keinen Fall anders zu sein. Es geht auch nicht darum in den Kindern ihre Entwicklungspotentiale freizulegen, sondern lediglich darum - gerade auf der Grundschule - ansatzweise brauchbare Masse für die weiterführenden Schulen zu produzieren. Und das ohne Rücksicht auf irgendwelche Verteilungsschlüssel. In unserem System dürfte es gar nicht sein, daß sich ein Lehrerteam so mit einer Klasse auseinandersetzt, daß der schlechteste Schnitt der Klasse 2- ist. Das darf einfach nicht sein.
Wie kommst Du zu dieser - hm, interessanten - Aussage?
Erfahrung. Reine Erfahrung. Sowohl aus meiner Schulzeit als auch als Vater schulpflichtiger Kinder.

 

Das Paradoxe ist, daß man heutzutage im Kindergarten versucht den Kindern soviel Persönlichkeit und Selbstbewusstsein und Individualität, soviel an Neugier, Lernfreude und Selbstständigkeit mitzugeben wie nur irgend möglich ist - und die Grundschule es tatsächlich schafft binnen weniger Monate die Arbeit von 3 Jahren - come si dice? - in Frage zu stellen.

bearbeitet von Flo77
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Möglicherweise ist es auch bloß die Erfahrung, daß die eigenen Kinder zu neugierig, zu eigenständig und zu kreativ für den "normalen" Schulalltag sind...

 

Ja. Das ist möglich. Allerdings ist dann doch noch der Schritt von "fehlerhaftes System" hin zu der Bewertung dieses Phänomens als "geplante Nivellierung" notwendig.

 

Dass die Schulen - auch abhängig von den jeweiligen Lehrern" sich manchmal damit sehr schwertun, Kinder zum eigenständigen Lernen - als Folge einer positiv kanalisierten Neugier - zu motivieren, ist mir bekannt. Sowohl aus meiner eigenen Schulzeit (die schon lange zurückliegt, und wo nicht alles - trotz Riesenklassen - so viel anders war als heute) als auch aus zeitnahen Erzählungen von Schülern und Eltern.

 

Ich halte es aber dennoch für nicht unbedingt naheliegend, hierin ein gewünschtes Verhalten der bewussten Nivellierung zu sehen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich halte es aber dennoch für nicht unbedingt naheliegend, hierin ein gewünschtes Verhalten der bewussten Nivellierung zu sehen.
Ochi, ochi, nicht doch. "Bewusst" im dem Sinne, daß sich jemand hingestellt und diese Ziele und Normen definiert und eingeführt hat, sicherlich (bzw. hoffentlich) nicht.

 

Nichts desto trotz ist das leider systemimmanente, schulische Realität. Und ich bin mir nicht einig, ob wir uns das noch leisten können...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"Bewusst" im dem Sinne, daß sich jemand hingestellt und diese Ziele und Normen definiert und eingeführt hat, sicherlich (bzw. hoffentlich) nicht.

 

Dann sind wir uns einig.

 

Nichts desto trotz ist das leider systemimmanente, schulische Realität. Und ich bin mir nicht einig, ob wir uns das noch leisten können...

 

Die Frage ist, ob wir uns die "bessere Lösung" leisten können. Und leisten wollen. Und inwiefern wir den Lehrerberuf weiter "aufwerten" wollen, zu einem vollen Erziehungsauftrag - neben den Eltern (bzw. diese unterstützend).

 

Ich könnte mir vorstellen, dass dann diejenigen wieder aufschreien, die da behaupten, die Lehrer sollten darauf beschränkt werden, nur Fakten und sonst nichts zu vermitteln und vor allem nicht zu erziehen (mal abgesehen davon, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das gehen könnte).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(...)

Das Paradoxe ist, daß man heutzutage im Kindergarten versucht den Kindern soviel Persönlichkeit und Selbstbewusstsein und Individualität, soviel an Neugier, Lernfreude und Selbstständigkeit mitzugeben wie nur irgend möglich ist - und die Grundschule es tatsächlich schafft binnen weniger Monate die Arbeit von 3 Jahren - come si dice? - in Frage zu stellen.

 

Den Spaß am Lernen austreiben - das war bei meinen Kindern erst auf dem Gymnasium der Fall. Meine Tochter z.B. hatte das Glück, in der Grundschule eine geniale Pädagogin (ich glaube, sie ist kinderlos :D ) als Klassenlehrerin zu haben, die sie zu Recht bis heute verehrt.

 

Ich denke, gerade Erfahrungen aus dem Schulalltag können nicht generalisiert werden. Wenn es danach ginge, also nach meinen Erfahrungen als Schüler wie auch als Vater und Elternvertreter, müsste ich postulieren, dass es wenige wirklich schlechte Lehrer, noch weniger wirklich gute Lehrer und ganz viele Lehrer (und Lehrerinnen natürlich) gibt, die im Bereich zwischen "mäßig engagiert" bis "desinteressiert und demotivierend" angesiedelt sind. Aber ich finde, man kann von Einzelerfahrungen nicht auf einen Berufsstand schließen.

 

Alfons

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Long John Silver

"Bewusst" im dem Sinne, daß sich jemand hingestellt und diese Ziele und Normen definiert und eingeführt hat, sicherlich (bzw. hoffentlich) nicht.

 

Dann sind wir uns einig.

 

Nichts desto trotz ist das leider systemimmanente, schulische Realität. Und ich bin mir nicht einig, ob wir uns das noch leisten können...

 

Die Frage ist, ob wir uns die "bessere Lösung" leisten können. Und leisten wollen. Und inwiefern wir den Lehrerberuf weiter "aufwerten" wollen, zu einem vollen Erziehungsauftrag - neben den Eltern (bzw. diese unterstützend).

 

Ich könnte mir vorstellen, dass dann diejenigen wieder aufschreien, die da behaupten, die Lehrer sollten darauf beschränkt werden, nur Fakten und sonst nichts zu vermitteln und vor allem nicht zu erziehen (mal abgesehen davon, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das gehen könnte).

 

Also, ich weigere und meines Erachtens mit Recht ueber die Vermittlung von Wissen hinaus noch als Erzieher meiner Studenten fungieren zu sollen. Schule als soziales Biotop hat Regeln von sozialem Umgang, diesen positiven zu staerken, gehoert zu meinen Aufgaben, aber nichts darueber hinaus. Lehrer sollten nicht die Ausputzer fuer alles sein und sie koennen es auch nicht.

 

Ich halte auch nichts davon, wenn das ganze als eine Art Auftrag vom Staat an die Schule delegiert wird. Alleinige Erzieher sind die Eltern, diese, falls gewuenscht, beratend, zu unterstuetzen, sehe ich wohl als meine Aufgabe, aber ich nehme Eltern nicht diese Aufgabe ab.

 

Ich bin auch der Meinung, dass Lehrer grundsaetzlich nicht dazu da sind, ihre Studenten zu erziehen und dass das auch gar nicht geht. Ich erziehe meine Kinder, damit habe ich genug zu tun.

bearbeitet von Long John Silver
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke, gerade Erfahrungen aus dem Schulalltag können nicht generalisiert werden. Wenn es danach ginge, also nach meinen Erfahrungen als Schüler wie auch als Vater und Elternvertreter, müsste ich postulieren, dass es wenige wirklich schlechte Lehrer, noch weniger wirklich gute Lehrer und ganz viele Lehrer (und Lehrerinnen natürlich) gibt, die im Bereich zwischen "mäßig engagiert" bis "desinteressiert und demotivierend" angesiedelt sind. Aber ich finde, man kann von Einzelerfahrungen nicht auf einen Berufsstand schließen.
Ich bewege mich ja nun nicht im luftleeren Raum, sondern habe durchaus Kontakt zu anderen Eltern und Kindern.

 

Es geht mir auch nicht (bzw. kaum) um die Lehrkräfte. Die Faktoren, die diesen Mikrokosmos formen fließen ja noch auch ganz anderen Quellen zu. Seien es nun andere Kinder, andere Eltern, die Bürokratie, die Schulleitung, der Gesetzgeber (meiner Meinung nach der größte Feind der Institution), etc.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es geht mir auch nicht (bzw. kaum) um die Lehrkräfte. Die Faktoren, die diesen Mikrokosmos formen fließen ja noch auch ganz anderen Quellen zu. Seien es nun andere Kinder, andere Eltern, die Bürokratie, die Schulleitung, der Gesetzgeber (meiner Meinung nach der größte Feind der Institution), etc.

 

Ich muss dir leider Recht geben. Grundschule, so wie sie sich in der Regel darstellt, zielt darauf ab, Kinder in eine Richtung zu formen.

 

ABER:

- wie würdest du Schule lieber sehen?

- wie sollte Schule aussehen, damit sie allen Schülern gerecht wird?

- wäre unsere Gesellschaft bereit, sehr viel mehr für Schule auszugeben?

- wäre es für Kinder sinnvoll,(die nicht von sich aus bereit sind, sich die Fähigkeiten anzueignen, die am Ende der Grundschulzeit notwendig sind um im späteren (Schul-)Alltag gut bestehen zu können) sie nur nach ihren eigenen Bedürfnissen lernen oder nicht lernen zu lassen?

- wie können wir unsere Kinder am besten auf die harte Realität nach der Schule vorbereiten? Indem wir alle Schwierigkeiten und Anforderungen von ihnen fern halten?

- wie wäre es zu schaffen, alle Grundschulen in Deutschland auf den exakt gleichen Stand zu bringen?

- wie würdest du Kinder integrieren / beschulen, die sich von sich aus absolut nicht in die Gesellschaft integrieren wollen?

- wo endet der Einflussbereich der Eltern - wo beginnt die Verantwortung der Gesellschaft?

- welchen Einfluss sollte die soziale Stellung der Eltern haben?

 

Rollin

bearbeitet von Rollin
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ABER:

- wie würdest du Schule lieber sehen?

- wie sollte Schule aussehen, damit sie allen Schülern gerecht wird?

- wäre unsere Gesellschaft bereit, sehr viel mehr für Schule auszugeben?

- wäre es für Kinder sinnvoll,(die nicht von sich aus bereit sind, sich die Fähigkeiten anzueignen, die am Ende der Grundschulzeit notwendig sind um im späteren (Schul-)Alltag gut bestehen zu können) sie nur nach ihren eigenen Bedürfnissen lernen oder nicht lernen zu lassen?

- wie können wir unsere Kinder am besten auf die harte Realität nach der Schule vorbereiten? Indem wir alle Schwierigkeiten und Anforderungen von ihnen fern halten?

- wie wäre es zu schaffen, alle Grundschulen in Deutschland auf den exakt gleichen Stand zu bringen?

- wie würdest du Kinder integrieren / beschulen, die sich von sich aus absolut nicht in die Gesellschaft integrieren wollen?

- wo endet der Einflussbereich der Eltern - wo beginnt die Verantwortung der Gesellschaft?

- welchen Einfluss sollte die soziale Stellung der Eltern haben?

Viele Fragen.

 

1. Ich sehe die Schule als Partner der Eltern. Sie hat allerdings - sicherlich auch durch den hohen Organisationsgrad bei uns - mehr und mehr ein Eigenleben entwickelt, daß den Eindruck macht unabhängig von den Elternhäusern agieren zu können. Ich kenne genügend Eltern, die das völlig ok finden und sich gerne und bereitwillig aus allem heraushalten bzw. die froh sind, wenn die Schule ihnen viele Entscheidungen einfach abnimmt. Daß heute Elternpaare nicht mehr nur 40 oder 45 Stunden in der Woche erwerbstätig sind sondern oft genug 75 Stunden oder mehr (zusammengenommen natürlich) leisten, begünstigt diese Entwicklung - wer voll berufstätig ist, muss sich in vielen Dingen einfach auf andere verlassen...

 

2.+3. Ob Schule, wie ich sie mir vorstelle zwangsläufig mehr kosten muss, müsste jemand durchrechnen, der wirklich belastbare Zahlen zur Verfügung hat. Wenn ich eine Schule gründen könnte, so wie ich sie mir vorstelle (was ein größeres Konzept ist) würde ich im Mom. jährlich zwischen 2.500 und 3.200 Euro kalkulieren, die als Schulgeld pro Platz von den Eltern, vom Erzbistum oder von der Stadt geleistet werden müssten. Allerdings wollte ich keine beamteten Lehrer und eine gewisse Freiheit was baubehördliche Auflagen sowie der Foundraisingmöglichkeiten. Das eingerechnet meine ich, müsste eine solche Schule für die Stadtkasse preiswerter sein, als das jetzige Modell.

 

4. Ich bin kein Neill-Fan. Im Gegenteil. Ich halte von der Reformpädagogik (deren Auswirkungen ich teilweise auch noch am eigenen Leib erfahren habe) relativ wenig. Um genau zu sein halte ich sie nur für bestimmte Kinder geeignet. Was Kinder meiner Meinung nach brauchen ist eine gute Balance zwischen dem "Standardunterricht" und der individuellen Förderung. Da brauche ich nur an meine eigene Schulzeit zu denken. Ab der 4. Klasse hätte man mit mir konsequent für die Schule arbeiten müssen. Vom Schönschreiben angefangen, später Vokabeln lernen, Formeln lernen, etc. Man hat es nicht getan, weil man davon ausging, daß ich schon irgendwie durchkäme - was ja auch geklappt hat, aber "irgendwie" ist nunmal nicht wirklich befriedigend. Das kann eine Lehrerin in der Klasse aber nicht leisten - und als Eltern wohl nur, wenn ein Elternteil Vollzeit zu Hause ist und die Zeit und die Nerven dafür aufbringt. Ich halte ein Mentorensystem für sinnvoller. Was ich auch für sinnvoller hielte, wäre eine klare Abgrenzung einzelner Themenblöcke im Unterricht, die jeweils mit einer Lernstandskontrolle abgeschlossen wird und einer themenübergreifenden (landesweiten?) Abschlussarbeit am Jahresende. Unser Klassenarbeitsplan erscheint mir eher ungeeignet. Aber das ist natürlich schon sehr speziell.

 

5. Im Gegenteil. Ich bin der Meinung, daß fordern eine der Grundbedingungen für die Ausbildung ist. Das Problem sehe ich an dieser Stelle allerdings überwiegend in den Elternhäusern, die die Konfrontation ihrer Kinder nicht akzeptieren bzw. zum Wattieren neigen. Je mehr Kinder desto weniger ausgeprägt ist dieser Wesenszug übrigens. Was allerdings auch nicht fehlen darf ist das Erlernen von Bewältigungsstrategien sowohl was die Konfrontation mit unangenehmen Aufgaben, schlechten Leistungen und unliebsamen Mitmenschen angeht. Das kommt meiner Meinung nach auch etwas zu kurz.

 

6. Das wäre so ziemlich das Gegenteil von dem, was ich mir vorstelle. Oder ich verstehe Dich an dieser Stelle falsch. Für mich wäre es eine Horrorvision in einer Stadt 8 Schulen zu haben und jede hat das gleiche Profil. Das ist genau die Uniformität, die mir Sorgen macht. Jede Schule sollte ihr eigenes Profil haben, ihre eigenen Techniken und ihre eigenen Förderungsschwerpunkte. Dann ist es - meiner naiven Meinung - auch wahrscheinlicher, daß ein Kind auf einer seinem Lerntyp-gerechten Schule landet und bei einer landesweit einheitlichen Abschlussprüfung ein ordentliches Ergebnis erzielt.

 

7. Ich glaube nicht, daß Kinder von Natur aus "unintegrierbar" sind. Von daher ist die eigentliche Herkulesaufgabe wohl die, eine Schule bzw. eine Gruppe zu finden in der besonders "schwierige" Fälle aufblühen können. Das wird allerdings kaum eine einzelne Schule können (womit wir wieder bei 6. wären), sondern erfordert eine Zusammenarbeit weit über einen Schulhof hinaus.

 

8. Eltern sind die ersten und bevorrechtigten Erziehungspflichtigen für ihre Kinder. Es ist ihre Aufgabe die passende Schule zu suchen (sowohl was den Lerntyp des Kindes angeht als auch das "ethische" Niveau in dem man seinen Nachwuchs erzogen wissen will), es ist auch ihre Aufgabe an der Ausbildung ihrer Kinder im Rahmen ihrer Möglichkeiten mitzuwirken. Das heißt aber zum einen nicht, daß Eltern zu Hause quasi Parallelunterricht erteilen, noch daß sie in ihrer Beurteilung, was für das Kind das Beste ist, unumschränkt unfehlbar sind. Das tangiert dann wieder 1. die Kooperation von Schule und Elternhaus.

 

9. Nach Möglichkeit keine. Aber da spielen Faktoren mit rein, die kaum auszuschalten sind. Vielleicht brächten anonymisierte, zentral bewertete Leistungsabfragen etwas, bei denen der Bewertende den Schüler nur anhand seiner abgegebenen Arbeit benoten kann und nicht den sozialen bzw. sonstigen Hintergrund kennt. Das ändert natürlich auch nichts daran, daß es Familien gibt in denen Bildung ein hohes Gut ist und andere die darauf überhaupt keinen Wert legen. Dann wird es natürlich schwierig.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

7. Ich glaube nicht, daß Kinder von Natur aus "unintegrierbar" sind. Von daher ist die eigentliche Herkulesaufgabe wohl die, eine Schule bzw. eine Gruppe zu finden in der besonders "schwierige" Fälle aufblühen können. Das wird allerdings kaum eine einzelne Schule können (womit wir wieder bei 6. wären), sondern erfordert eine Zusammenarbeit weit über einen Schulhof hinaus.

 

In meinem Umfeld (persönlich, Ehrenamt) sind Kinder üblicherweise unintegrierbar, wenn sie durch problematische Erziehung eben dazu gemacht wurden. Ich weiß, das ist vielleicht ein wenig zu plakativ, trifft aber mindestens 60-70% der Problemfälle. Hingegen sind Defizite bei den Kindern selbst oftmals durch geeignete Erziehungsmaßnahmen kompensierbar.

 

Ich kenne da verschiedene Problematiken:

- Eltern, die ihre Kinder schlichtweg vernachlässigen (im wörtlichen Sinne)

- Eltern, die Bildung als was Schlimmes ansehen und ihre Kinder bewusst am Lernen hindern (ja, doch, das gibt es wirklich)

- "Mädchen brauchen keine Ausbildung, die heiraten sowieso" (man glaubt nicht, wie häufig das heute noch von jungen Eltern gesagt wird)

- Eltern, die unorganisiert und chaotisch sind, und ihren Kindern keine einigermaßen funktionierende Selbstorganisation beibringen können

- Eltern, die emotional überfordert sind

- Eltern, die am ideologischen Rad drehen (sehr selten religiös, meistens esoterisch).

Sorry, ich kenne mich in der Jugendhilfe etwas aus - da kriegt man das alles mit.

 

Das sind bayernweit (ich kann nur über Bayern sprechen - darüber hinaus reicht mein Kontakt nicht) Minderheiten, in manchen Gegenden allerdings recht qualifizierte Minderheiten (der Begriff ist hier etwas missverständlich...).

 

Dem kommt man ziemlich schwer bei. Und das weiß die Politik auch, insbesondere die Schulpolitik. Man will sich weder mit der konservativen Stammwählerschaft, die zumindest theoretisch jeglichen Eingriff in die elterliche Erziehungsarbeit ablehnt, verderben, noch will man möglicherweise viel schlimmere Dinge, wie z.B. Entzug des Erziehungsrechts - riskieren. Auch ich muss zugestehen, dass solche Dinge wie der "Fall Binckli" in Freiburg in den 1980ern (da war es überzogene Religiosität) mit seiner Kindswegnahme möglichst nicht wieder passieren sollten.

 

Unser Schulsystem ist darauf aufgebaut, dass der normale Schüler, nicht übermäßig schlau, nicht übermäßig unschlau, einigermaßen gutes Elternhaus, gut durchkommt. Da klappt unser Schulsystem verdammt gut. Man könnte richtig stolz darauf sein, dass man ein Schulsystem mit so wenig Geld, wie das in DE im internationalen Vergleich der Fall ist, so gut hinbekommt.

 

Funktionieren tut es nicht mehr, wenn jemand aus dem Raster rausfällt (ich vermute, Du meinstest das, was Du einige Posts vorher in einer für mich etwas missverständlichen Weise erläutert hast). Wenn jemand ganz besonders lerneifrig ist, dann wird es tödlich langweilig. Wenn jemand besonders langsam im Verstehen ist, dann kommt er nicht mit. Wenn jemand sozial auffällig ist, dann wird der Klassenverband gestört und niemand kann so richtig damit umgehen.

 

Teilweise stehen geeignete Schulen zur Verfügung. Die hiesige Montessorischule hat einen herausragend guten Ruf. Beispielsweise. Die evangelischen Konfessionsschulen (katholische kenne ich nicht, wo ich lebe, ist Bayern evangelisch) gelten hier auch als gut - ich denke da speziell an die Wilhelm-Löhe-Schule in Nürnberg und - allerdings außerhalb Bayerns - das Lichtenstern-Gymnasium in Baden-Württemberg. Für diese Schulen muss teilweise erheblich Schulgeld bezahlt werden.

 

Teilweise stehen staatliche Förderschulen zur Verfügung. Diese sind nicht schlecht, neigen aber dazu - ähnlich wie Waldorf-Schulen - sozusagen "Biotope" zu schaffen, bei denen es unglaublich hart wird, wenn man dann rauskommt. Eine nahe Verwandte war an einer solchen Schule, sie wechselte dann auf die reguläre Hauptschule und hatte riesige Probleme, mit dem deutlich härteren und weniger persönlichen Stil zurecht zu kommen. Dementsprechend war das Ergebnis.

 

Ich weiß ehrlich nicht, wie man hier diese Probleme angehen soll. Mir scheint nur eines klar zu sein: Hier bedarf es nicht unbedingt einer Korrektur für alle - zumindest nicht in einem ersten Schritt - sondern eher einer Korrektur für eine Minderheit (zumindest, was den Bedarf von Korrekturen anbelangt). Ich fürchte fast, dass das nicht ohne mehr Geld geht...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Flo 77

Ich sehe die Schule als Partner der Eltern

 

Ich sehe es genau umgekehrt: Eltern sind Partner der Schule. Optimal bringt dieses Zusammenspiel den besten Erfolg.

Schule hat den Auftrag den Kindern allgemein gültige Bildung beizubringen. Ich sehe nicht die Aufgabe der Schule, das zu tun, was ausschließlich die Eltern am besten für ihr Kind halten. Ich sehe in der Schule auch eine Ausgleichsfunktion, wenn Kinder im Elternhaus sehr einseitig erzogen werden.

 

... Das eingerechnet meine ich, müsste eine solche Schule für die Stadtkasse preiswerter sein, als das jetzige Modell.

Ich sehe großes Konfliktpotential, wenn eine Schule zu privat organisiert ist. Es ist gerade der Vorzug allgemeinbildender Schule, dass sie eigentlich frei von jeglicher Ideologie (politisch, wirtschaftlich ...) handeln kann und muss.

 

Für mich wäre es eine Horrorvision in einer Stadt 8 Schulen zu haben und jede hat das gleiche Profil.

Ich spreche natürlich von Schulen, die landesweit in etwa gleich leistungsstarke Schüler unterrichten - z. B. Grundschulen.

Für mich wäre es der Horror, wenn sich hier die Schule im Ort A von der gleichen Schulart im Ort B massiv unterscheiden würde. Denn so wäre eine Chancengleichheit nicht gegeben. Vielfach gibt es - vor allem in unserem Flächenstaat - nur die Möglichkeit an einer bestimmten Schule am Unterricht teil zu nehmen. Das ist bei uns z. T. sogar gesetzlich geregelt. Da muss jedes Kind in die Schule gehen, die für den entsprechenden Schulsprengel zuständig ist. (Ausnahmen gibt es.)

 

Ich glaube nicht, daß Kinder von Natur aus "unintegrierbar" sind.

Was verstehst du unter 'integrierbar'? Dass das entsprechende Kind nur irgendwie geduldet wird, oder dass alle Schüler der Klasse nach wie vor optimal lernen können?

Ein alltägliches Beispiel: Ein extremes ADHS-Kind, dessen Eltern jede Behandlung, vor allem die Behandlung mit 'Ritalin' verweigern. Dieses Kind kann sich keine 5 Min. ruhig halten. Es zappelt, plappert, hippelt ständig rum, fasst alles an, liegt ständig im Streit mit den Mitschülern. ... Wie sollte dann noch Unterricht statt finden können, bei dem auch die ruhigen Schüler noch Beachtung erhalten?

...sondern erfordert eine Zusammenarbeit weit über einen Schulhof hinaus.
Also doch an eine spezielle Einrichtung abschieben. - oder Einzelbetreuung für dieses Kind abseits der Klasse.

 

Eltern sind die ersten und bevorrechtigten Erziehungspflichtigen für ihre Kinder. Es ist ihre Aufgabe die passende Schule zu suchen

Für gut situierte Durchschnittseltern wäre das sicher möglich. Viele Eltern wären damit aber heillos überfordert.

Außerdem: Schule für das eigene Kind aussuchen funktioniert bei uns auf dem Land nur in so weit, als dass sich Eltern und Kind entscheiden, welche Schulart sie wählen. Oft gibt es von jeder Schulart nur eine einzige erreichbare Schule.

 

> Und somit wären wir genau bei dem Punkt: Auch Schüler aus sozial/finanziell schwächern Familien müssen die gleichen Chancen haben wie die von reichen Eltern.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es ist eine schwierige Balance zwischen Spaß am Lernen und dem Pflichtprinzip. Generell heißt es, dass der Mensch immer lernt, in der Schule ist es halt so, dass der Lerninhalt vorgegeben ist. Und darin liegt das Konfliktpotential.

 

Beispiel: Gerade heuer habe ich mich mit der Passion mächtig ins Zeug gelegt, neue Arbeitsmaterialien erstellt usw. Damit soll den Kindern im Rahmen dieses Themas verschiedene Wege ermöglicht werden, sich mit damit auseinanderzusetzen. Es war trotzdem nicht genug, in einer Jahrgangsstufe fühlten sich SchülerInnen unterfordert und ich hatte nichts für sie, was sie gefordert hätte. Ich kann schlecht damit umgehen, wenn Kinder unterfordert sind. Da kamen dann mehrere Faktoren zusammen, Lustlosigkeit seitens der SchülerInnen auch. Ich kann mich nur dadurch entschuldigen, dass ich nicht 100 % perfekt sein kann. Andererseits aber ist Schule eben nicht der Ort des reinen Lustprinzips und einem Grundschüler kann man schlecht auf akademischen Niveau Rede und Antwort stehen: Der Alternativvorschlag der Schülerschaft war dann dem Lernort "Schule" nicht angemessen ("Ich zocke lieber WII").

 

Beispiel: In der ersten Klasse nehmen, so scheint es, die Kinder zu, die in jeder Stunde mit einem "Ich habe keine Lust dazu" den Unterricht zu boykottieren suchen. Leider bin ich gemein und neige dazu, den Machtkampf mit einem lapidaren "Hier geht es aber nicht darum, wozu man gerade Lust hat" zugunsten des angesetzten Stoffes zu entscheiden. Auch muss ich gestehen, dass ich schon mehrmals mit "Wer hat gesagt, dass Lernen Spaß macht?" kindliche Illusionen zerstört habe.

 

Ich bin auch nicht so sehr davon begeistert, dass der Umgang mit Schere, Stift, Kleber und Schnürsenkeln im Kindergarten nicht mehr so gelernt wird, dass man nicht die Hälfte der ersten Klassen postwendend einer ergo-therapeutischen Behandlung empfehlen möchte.

 

Die Balance besteht in jeder Bildungseinrichtung zwischen den Standards, die jeder beherrschen sollte und dem, wo Kinder ihre persönlichen Vorlieben und Stärken haben.

 

Was stutzig machen darf ist die Beobachtung, dass in der Grundschule individuell gefördert wird, man dagegen das Abitur wieder vereinheitlicht hat: Mit 18 Jahren müssen alle Abiturienten das gleiche Abitur in Mathe schreiben, egal, ob sie damit unter- oder überfordert sind. Der Verdacht, dass die individualisierte Förderung im Grundschulbereich weniger die Förderung von Stärken im Auge hat als das Ausbügeln von Schwächen, so dass man tatsächlich den Einheitsschüler produzieren kann, stammt nicht von mir, ich teile ihn aber.

 

Sehr skeptisch sehe ich die ständigen Schuldzuweisungen zwischen Elternhaus und Schule, besonders wenn die Schülerschaft durch das Hickhack ihrer Mitverantwortung entbunden wird: Es geht nämlich tatsächlich weder um Eltern oder Lehrer, es geht um die Kinder. Da gehört dazu, dass ich selbst in der ersten Klasse jederzeit bereit bin, mal eine vergessene Arbeitsmappe zu verstehen, ich vergesse auch mal was, aber keineswegs den Hinweis, dass die Mama daran schuld sei.

 

Ich persönlich als Mutter bin schon lange ausgestiegen aus dem Rennen in die Elternsprechstunden, um zu zeigen, was für eine Supermutter ich bin, nachdem ich immer mehr zur Klagemauer mutiert bin: Eine Lehrerin beschwerte sich mal bei mir, mein Sohn würde seine Sachen im Unterricht zu langsam rausholen ... Ich brauche auch keinen Vortrag über den Notenstand meiner Kinder, wozu gibt es Zeugnisse. Wenn ein Gespräch und ein Austausch über das Kind nicht möglich ist, dann gehe ich da nicht hin, die Freiheit nehme ich mir, und nicht dazu, Ratschläge zu bekommen, die im besten Fall unrealistisch, im schlimmsten Fall impertinent sind. Keineswegs bin ich gar bereit, mein Kind von einem Lehrer beschimpfen zu lassen. Ich bin volljährig und zu allem Überfluss die Erziehungsberechtigte des betroffenen Kindes. Die Schule soll ihre Aufgabe erledigen und nicht mir in die Schuhe stecken. Wenn das Kind sich schlecht benimmt, unterschreibe ich jeden Verweis.

 

Mein bestes Elterngespräch als Lehrerin, finde ich, war mit einer Mutter, die ein lebhaftes Kind hat. Sie kam nicht zu mir, aber sie war mit dem Kind unterwegs beim Elternsprechtag, und so konnte ich sie ansprechen. "Ach, sie sind die Mama von ...?" Da ging sie erst mal in Deckung. Was hat man ihr schon alles über ihr Kind erzählt? Und dann habe ich gesagt: "Sie wissen auch, was Sie geleistet haben, wenn Sie abends ins Bett gehen." und dann haben wir uns über ihr Kind unterhalten können.

 

Es ist der Job von Eltern, ihre Kinder auch dann zu lieben, wenn sie keine Engel sind. Schlimmer als Eltern, die ihre Kinder für kleine Genies halten, sind solche, die mit dem Scheitern ihrer Kinder nicht klar kommen, wenn der Sprössling nicht aufs Gymnasium geht und sein Selbstbewusstsein im Eimer ist, weil man es ihn zu Hause spüren lässt.

 

Noten und Schulen ändern nichts an dem, was das Kind ist, aber das Umfeld Schule kann förderlich oder weniger förderlich sein. Kinder werden nicht automatisch intelligenter, wenn sie aufs Gym gehen oder dümmer, weil sie die Mittelschule besuchen. Der IQ ist davon nicht betroffen.

 

Aber wir haben es ja so weit kommen lassen, dass Noten alles sind: Alles wird über die Noten entschieden, weil die ja so objektiv sind.

 

Beispiel: Früher entschied die Lehrerkonferenz nach langen pädagogischen Gesprächen bei uns, ob ein Schüler den M-Zweig besuchen dürfe. Heute entscheiden nur noch die Noten und keiner übernimmt mehr die pädagogische Verantwortung. Da ist viel Misstrauen da und wenig Vertrauen und das merke ich an den jungen KollegInnen: Man versteckt sich hinter den Noten vor den Eltern.

 

Noten können hilfreich sein, aber so, wie sie zurzeit das Alpha und Omega geworden sind, beim Übertritt, bei der Bewerbung, sogar um einen Studienplatz und dann noch mal für den Master, sind sie fatal.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...