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Dezentralisierung und Subsidiarität in der Kirche


Udalricus

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Aber irgendwie erscheint mir bei Bischofsernennungen eine von diözesanen Gegebenheiten bestimmte Politik doch sinnvoller als eine von 'weit weg'. Was kann mein Bistum dafür, daß das deutsche Episkopat den Römern nicht konservativ genug ist? Wenn 'weit weg' dann nur 'möglichst konservativ' als Auswahlkriterium verwendet gehen die Kandidaten leicht an den örtlichen Bedürfnissen meines Bistums vorbei.

 

Ich denke, ein sowohl als auch ist sinnvoll.

Bei Bischofsernennungen sollten also sowohl die örtlichen Gegebenheiten und Bedürfnisse berücksichtigt werden als auch die Verbundehnheit mit Papst und Weltkirche.

Deshalb wäre es am besten, wenn Bischofskandidaten beide Eigenschaften besäßen: Tiefe Verwurzelung im Kirchenvolk als auch die tiefe Verbindung zu Papst und Weltkirche.

 

Es gibt allerdings nur wenig Geistliche, die beiden Kriterien absolut gerecht werden.

Der neue Bischof von Passau scheint mir ein solcher Fall zu sein.

 

Im Prinzip geht es auch nicht direkt um "progressiv" oder "konservativ", sondern um Treue zur überlieferten Lehre der Kirche. Wenn diese in bestimmten Ortskirchen verloren zu gehen droht, ist es gut, wenn eine höhere Instanz hier korrigierend eingreifen kann.

 

Ansonsten droht eine klerikale Selbstbefriedigung von Ortskirchen, die nicht gut tut.

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Im Prinzip geht es auch nicht direkt um "progressiv" oder "konservativ", sondern um Treue zur überlieferten Lehre der Kirche. Wenn diese in bestimmten Ortskirchen verloren zu gehen droht, ist es gut, wenn eine höhere Instanz hier korrigierend eingreifen kann.

 

Diese Instanz ist allerdings in den letzten Jahren oft genug durch die Betonung sehr randständiger Aspekte aufgefallen: Da geht es darum, dass es einen Ordensmann in der Bischofskonferenz braucht, oder einen bestimmten Fachtheologen, oder man meinte, dass ein bestimmtes "Lager" zu stärken sei. Sogar die Frage, wer sich eine "Beförderung" "verdient" habe! Alles Aspekte, die mit der Frage, wer ist der beste Bischof für die Kirche von N rein gar nichts zu tun haben.

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Genau das steht in Pastor Aeternus nicht drin.
Richtig. Es steht aber drin, dass ihm der Zugriff zustehen würde.

 

Zurück halten kann ihn nur die pastorale Klugheit.

Es ist eine Schande wie die Unabhängigkeitserklärung der Kirche, statt zur Befreiung der Gläubigen nach außen immer noch dazu verwendet wird, nach innen eine Diktatur aufrechtzuerhalten.
Ja und was ist deine Konsequenz daraus?
Eiswarnung für Dich mein Lieber.

Warum? meine Konsequenz aus der Frage z.b. ist:

ich weiß nicht ob das mit dem Dogma der Unfehlbarkeit so gemeint war wie es jetzt praktiziert wird, also mache ich es wie ein Gläubiger im großen Abendländischen Schisma:

ich praktiziere meinen Glauben sehr konservativ hab so meine Meinung zum einen oder andern sag die auch aber ich überlasse es der Vorsehung wie das alles weitergeht den ich bin in der glücklichen Lage kein Kleriker zu sein und ich übernehme bewußt auch keine Funktion in einer Pfarre oder so

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OneAndOnlySon

Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben. Lies dir mal das Gleichnis von den Talenten durch. Wie haben sowohl als Kirche als auch als einzelne Gläubige nichts zu verlieren. Gott bestraft uns nicht, wenn wir unsere Talente einsetzen und dabei Verluste einfahren. Nur aus Angst nichts zu tun, geht eben nicht.

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Warum?
Weil es in diesem Forum - come se dice? - ungern gesehen ist, wenn man anderen Usern die Katholizität abspricht oder den Kirchenaustritt nahelegt. Und Deine Frage hätte auch als Fangfrage durchgehen können.

 

 

meine Konsequenz aus der Frage z.b. ist:

ich weiß nicht ob das mit dem Dogma der Unfehlbarkeit so gemeint war wie es jetzt praktiziert wird, also mache ich es wie ein Gläubiger im großen Abendländischen Schisma:

ich praktiziere meinen Glauben sehr konservativ hab so meine Meinung zum einen oder andern sag die auch aber ich überlasse es der Vorsehung wie das alles weitergeht den ich bin in der glücklichen Lage kein Kleriker zu sein und ich übernehme bewußt auch keine Funktion in einer Pfarre oder so

Feiger Allgemeinplatz.

 

1. "Konservativ" ist ein völlig nichtssagendes Etikett mit dem jeder füllen kann, was er will.

 

2. Gehöre ich zu der - wenn überhaupt nennenswert vorhandenen - Minderheit in der Katholischen Kirche für die die Zählung der Konzilien nicht erst in Trient anfängt, sondern in Jerusalem. Mich ärgert es maßlos, daß viele Beschlüsse im Westen schlichtweg ignoriert werden. Ich bin kein Archäologist, der glaubt, man könne die altkirchlichen Regeln in toto 1:1 in heutige Gemeinden übertragen, aber Rom und der Papst befinden sich meiner Meinung nach auf einer sehr steilen Wendeltreppe, wenn man dort weiterhin davon ausgeht, man müsse das Rad neu erfinden.

 

Woraus für mich 3. folgt, daß ich meine Klappe nunmal nicht halte. Auch nicht ggü. meinem Ortsbischof und meinem Pfarrer und meinem Vikar. Und mir ist ehrlich gesagt egal, wenn zartbesaitete Gemüter das schon als Ungehorsam bezeichnen.

 

Nebenbei ist auch die Mithilfe bei der Sternsingeraktion, bei Palmzweigorganisieren, beim Gemeindefrühstück, in der Katechese, etc. etc. eine Funktion in der Pfarre - wenn alle so denken würden wie Du, wäre ein Gemeindeleben völlig tot.

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Nebenbei: Domradio titelte heute "Kardinal Marx als neuer Episkopatsvorsitzender beim Papst."

 

Woher Marx diesen sperrigen Titel haben soll, war der Meldung nicht zu entnehmen.

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Udal wie is'et?

 

Kommt noch was von Dir zum Thema?

 

Na gut, eigentlich hatte ich diesen Thread schon fast vergessen.

 

Aber ich möchte gerne ein paar Beispiele nennen, welche Entscheidungen ich auf welcher Ebene für sinnvoll halte:

 

 

Papst:

Zölibat, Frauenpriestertum, Ehe-und Sexualmoral, zentrale Glaubensfragen, Bischofsernennungen

 

Kurie:

minder wichtige Sach- und Personalentscheidungen und Dispense nach Vorgaben des Papstes und ständiger Rücksprache mit demselben.

 

Bischofssynode:

Ratschläge über Details und Umsetzungsmöglichkeiten der dem Papst vorbehaltenen Entscheidungen.

Meinungen zu den jeweils in der Synode vorgegebenen Themen

 

Bischofskonferenz:

Gestaltung der für ihren Bereich verwendeten liturgischen und katechetischen Bücher

gemäß des vom Papst vorgegebenen Rahmens

Mitwirkung bei der Findung geeigneter Bischofskandidaten

 

Bischof:

Personalentscheidungen in seiner Diözese,

pastorale Schwerpunktsetzungen,

Priesterausbildung

 

Dechant/Dekan:

Austausch der in seinem Bereich tätigen pastoralen Mitarbeiter.

Visitationen

Bindeglied zur Diözese

 

Pfarrer:

Pastorale und personelle Entscheidungen in seinem Pfarrgebiet.

Gottesdienstordnung

 

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit ....

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Lieber Udal,

 

was ich von deiner Liste halten soll weis ich noch nicht so ganz. Befremdlich finde ich das du Die Ehe- und Sexualmoral in den Kompetenz-Spielraum des Papstes legst. Ist das wirklich so wichtig, das es "Chef-Sache" sein muss? Ist das Thema wirklich so wichtig als das sich die Kirche überhaupt darum kümmern muss? Geht die Kirche wirklich unter wenn sich der Papst nicht mehr darum kümmert ob und wie seine Schäfchen poppen? Und sollte sich Kirche darum doch kümmern müssen: Gibt es denn innerhalb der Kurie keinen nicht-zölibatär lebenden Nicht-Kleriker, der sich darum kompetenter kümmern kann?

 

Was das Verhältnis Kurie <-> Papst angeht... ich sähe da gerne ein analoges verhältnis zur Richtlinienkompetenz des deutschen Bundeskanzlers.

 

Art. 6 GG: "Der Bundeskanzler bestimmt die Richtlinien der Politik und trägt dafür die Verantwortung. Innerhalb dieser Richtlinien leitet jeder Bundesminister seinen Geschäftsbereich selbständig und unter eigener Verantwortung."

bearbeitet von Frank
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Mir kräuseln sich bei Udals Liste ein wenig die Fußnägel angesichts des doch etwas eigenartigen Verständnisses über das Zusammenwirken der Bischöfe.

 

Sicherlich ist Rom mit Schuld daran, daß es das ordentliche Partikularkonzil durch "Bischofskonferenzen" oder durch "Bischofssynoden" ersetzen will. So wird schön verschleiert, daß das (Partikular-)Konzil ordentlicher Teil des Lehramtes ist, und die Versammlungen der Bischöfe zu Abteilungsleiterrunden degradiert.

 

Nichtsdestotrotz sehe ich die Richtlinienkompetenz des Papstes nicht in der Form in der Udal das suggeriert. Die Aufgabe des Papstes ist es Brücken zu bauen. Brücken zwischen den einzelnen Ortskirchen, zwischen den Bischöfen, zwischen den einzelnen Gruppen innerhalb der Kirche, zwischen der Kirche und der Welt. Der Papst ist das Realsymbol der Einheit der Kirche, Hüter des Credos, oberste Instanz in der weltlich verfassten Kirche und Sachwalter derselbigen.

 

Weder der Zölibat noch die Ehe- und Sexualmoral geschweigedenn die Bischofsernennungen sind originäre Aufgaben des Papstes. Gerade für die Bischofsernennungen (d.h.: ERNENNEN darf er ja - den von seinem Bistum gewählten Kandidaten...) ist sein "placet" bzw. sein "nihil obstat" vollkommen ausreichend. Er soll den Neugeweihten in die Communio aufnehmen, aber er muss ihn nicht auswählen.

 

Und ob der Zölibat nicht von seiner Bedeutung her eher auf einem Partikularkonzil entschieden werden könnte - ich fände die Frage durchaus zu stellen.

 

Was die Ehe- und Sexualmoral angeht finde ich den Begriff einfach unpassend. Der Papst hat sicherlich soetwas wie eine legislative Funktion für die Weltkirche und ganz sicherlich hat er die Wacht über die Sakramente und ihre Spendung. Aber die Moral ist ein viel zu weicher Begriff, als das man ihn global in gleicher Weise einsetzen könnte. Ich fand's schon vor 10 Jahren lächerlich wie der KKK begründete, daß derjenige nicht sündigt, wenn er sich selbst befriedigt, wenn er entsprechend erzogen worden wäre - wenn man das zuende denkt, dürften in Westeuropa mittlerweile kaum noch Jugendliche und viele Erwachsene tatsächlich auf diese Weise sündigen... Das heißt für mich nur, daß die Äußerungen des Papstes immer in einen situativen Kontext gesetzt werden müssen und die für die Weltkirche aufgestellten Regeln auf einem tatsächlichen internationalen - katholischen - Konsens beruhen müssen um überall als Tritthilfe der Einheit verstanden zu werden.

 

Bezüglich des Dechanten habe ich im Mom. keine Idee.

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Art. 6 GG: "Der Bundeskanzler bestimmt die Richtlinien der Politik und trägt dafür die Verantwortung. Innerhalb dieser Richtlinien leitet jeder Bundesminister seinen Geschäftsbereich selbständig und unter eigener Verantwortung."

 

Das ist wirklich ein springender Punkt!

 

Ein wesentlicher Grund für die beginnende Kurienreform ist ja doch wohl der, dass diese Eigenverantwortung der "Kurienminister" den Papst zu sehr entmachtet hat und das Kurienleben zu viel Eigendynamik entwickelt hat.

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Art. 6 GG: "Der Bundeskanzler bestimmt die Richtlinien der Politik und trägt dafür die Verantwortung. Innerhalb dieser Richtlinien leitet jeder Bundesminister seinen Geschäftsbereich selbständig und unter eigener Verantwortung."

 

Das ist wirklich ein springender Punkt!

 

Ein wesentlicher Grund für die beginnende Kurienreform ist ja doch wohl der, dass diese Eigenverantwortung der "Kurienminister" den Papst zu sehr entmachtet hat und das Kurienleben zu viel Eigendynamik entwickelt hat.

Die Frage ist was ist die Konsequenz deiner Anlayse?

Die Kurie entmachten? Alles, was die Kurie macht, zur Chefsache erklären?

Dann hätten wir einen neuen Papst-Titel geschaffen: "Ärmste Sau von Welt" Hat der Papst mit seinem Job als Brückenarchitekt, so wie es Flo weiter oben beschrieben hat, nicht genug zu tun?

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Ein wesentlicher Grund für die beginnende Kurienreform ist ja doch wohl der, dass diese Eigenverantwortung der "Kurienminister" den Papst zu sehr entmachtet hat und das Kurienleben zu viel Eigendynamik entwickelt hat.

 

Angeblich hatte Franziskus da sehr drastische Worte gefunden für die Kurie.

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Was ist es denn so Furchtbares, was der Papst will? :unsure:

 

Das ist hier nicht das Thema! ;)

 

Schatzi,

 

mussu einfach nur aufmachen neues UM-Thread,

dann darfst Du dort bestimmen Alles Thema

 

:78:

btw: was war nochmal das Thema?

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Und nun versuchen wir das ganze mal theologisch anzugehen:

 

[/Quote]

 

aber gern doch.

 

 

In Bezug zur Kirchenverfassung gilt:

 

Oberste Leitungsvollmacht hat nicht alleine der Papst, sondern der Papst in Gemeinschaft mit dem Bischofskollegium.

 

 

vgl. gern hierzu:

 

Georg Bier: "Die Rechtsstellung des Diözesanbischofs nach dem Codex Iuris Canonici von 1983 (FzK 32), Würzburg 2001."

 

Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die Bischöfe doch bloß die Generalvikare des Papstes.

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Systematisch kennt die Kirche mithin drei Ebenen: Die Leitung der Weltkirche (Papst und Kollegium der Bischöfe), die Leitung der Teilkirche (also die Ortsbischöfe und ihre Zusammenschlüsse) so wie die Leitung der Kirche am Ort, also die Pfarreien. Von diesen drei Ebenen her kann man eine Neuordnung theologisch verantwortet entwickeln, nicht aber von der Befehlskette, die Du im Hinterkopf zu haben scheinst.
Wirst Du nicht zu tridentinisch, wenn Du die Pfarrei als unterste Ebene annimmst?

 

Was Gemeinde bildet (außerhalb der Eucharistiefeier), wie sie zusammenhängt und wie ihre Leitung beschaffen sein sollte, dürfte doch ein weltweites Problem sein. Mit 3.000 und mehr Katholiken pro Priester mit Pfarreien von der Fläche des Saarlandes dürfte es wohl andere - auch priesterlose - Organisationsformen der Gemeindearbeit geben müssen...

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In Bezug auf die Lehre wird man deutlicher als bisher über die Frage nachzudenken haben, was zum Kernbestand gehört und was man als Auslegungen verstehen könnte. Wenn sich Kirche in die Kulturen der Welt inkulturieren will, dann müssen wir von dem Gedanken wegkommen, dass man dennoch überall dieselben Formeln und Begrifflichkeiten verwenden kann. Für die Liturgie gilt mutatis mutandis dasselbe. Daher scheitn hier eine Stärkung der teilkirchlichen Gremien sinnvoll zu sein.

 

Merkst du nicht, dass sich Inkulturation aufgrund der globalen Entwicklung immer mehr zum Anachronismus entwickelt?

 

Ein um Inkulturation bemühter Priester, der in Afrika mit einem Medizininmann-Köstum als Messgewand auftritt, würde sich dort mittlerweile genau so lächerlich machen, wie ein Bayern-Missionar, der in München beim Zelebrieren ein Lederhosen-Messgewand tragen würde.

 

Verschiedene Denkrichtungen, Traditionen und Philosophien trennen mehr und mehr nicht mehr Länder und Kontinente, sondern ziehen sich durch alle Länder der Welt.

 

Ich sehe langfristig eigentlich nur zwei Kulturen übrig bleiben:

 

1. Die westliche, von Europa und Amerika geprägte, mit verschiedensten Einsprengseln aus alten, untergehenden Kulturen aus aller Welt.

 

2. Der Islam

 

Ich befürchte, dass im Wettstreit dieser beiden verbliebenen Kulturen der Islam den längeren Atem hat.

Wie es mit den Christen weitergeht, die innerhalb dieser beiden Kulturen ums Überleben ringen, ist eine der spannendsten Zukunftsfragen.

bearbeitet von Udalricus
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Systematisch kennt die Kirche mithin drei Ebenen: Die Leitung der Weltkirche (Papst und Kollegium der Bischöfe), die Leitung der Teilkirche (also die Ortsbischöfe und ihre Zusammenschlüsse) so wie die Leitung der Kirche am Ort, also die Pfarreien (...)

 

da fällt mir doch noch etwas ein (nichts Theologisches, nur Kirchenrecht):

 

Prüfung in Kirchenrecht.

Prüfer: "Wer leitet die Kirche?"

Prüfling: "Jesus Christus".

Prüfer: "Aber bitte - das wollen wir hier jetzt überhaupt nicht wissen."

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Und nun versuchen wir das ganze mal theologisch anzugehen:

 

[/Quote]

 

aber gern doch.

 

 

In Bezug zur Kirchenverfassung gilt:

 

Oberste Leitungsvollmacht hat nicht alleine der Papst, sondern der Papst in Gemeinschaft mit dem Bischofskollegium.

 

 

vgl. gern hierzu:

 

Georg Bier: "Die Rechtsstellung des Diözesanbischofs nach dem Codex Iuris Canonici von 1983 (FzK 32), Würzburg 2001."

 

Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die Bischöfe doch bloß die Generalvikare des Papstes.

 

Georg Bier ist ein netter Mann, aber ich teile den Ansatz der korrekten Kanonisten nicht, auch wenn er phönomenologisch recht hat.

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Systematisch kennt die Kirche mithin drei Ebenen: Die Leitung der Weltkirche (Papst und Kollegium der Bischöfe), die Leitung der Teilkirche (also die Ortsbischöfe und ihre Zusammenschlüsse) so wie die Leitung der Kirche am Ort, also die Pfarreien. Von diesen drei Ebenen her kann man eine Neuordnung theologisch verantwortet entwickeln, nicht aber von der Befehlskette, die Du im Hinterkopf zu haben scheinst.
Wirst Du nicht zu tridentinisch, wenn Du die Pfarrei als unterste Ebene annimmst?

 

Was Gemeinde bildet (außerhalb der Eucharistiefeier), wie sie zusammenhängt und wie ihre Leitung beschaffen sein sollte, dürfte doch ein weltweites Problem sein. Mit 3.000 und mehr Katholiken pro Priester mit Pfarreien von der Fläche des Saarlandes dürfte es wohl andere - auch priesterlose - Organisationsformen der Gemeindearbeit geben müssen...

 

Das werde ich sicher nicht - das Verhältnis Ortskirche zur Weltkiche ist nicht gleich dem Verhältnis Pfarrei zum Bistum, die Weltkirche existiert in und aus den Teilkirchen, aber das Bistum besteht nicht in und aus Pfarreien.

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Ein um Inkulturation bemühter Priester, der in Afrika mit einem Medizininmann-Köstum als Messgewand auftritt, würde sich dort mittlerweile genau so lächerlich machen, wie ein Bayern-Missionar, der in München beim Zelebrieren ein Lederhosen-Messgewand tragen würde.

 

Entschuldige bitte, aber weder das eine noch das andere ist auch nur ansatzweise Inkulturation. Das ist nur billige Effekthascherei.

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OneAndOnlySon

Ich kann im Gegensatz zu Udal nicht erkennen, dass die Welt in nennenswertem Umfang kulturell zusammenwächst. Auf wirtschaftlicher Ebene mag das anders ausschauen aber darum geht es ja gerade nicht. Von hier bis nach Frankreich sind es gerade einmal 15 Minuten bis nach Frankreich. Um den kulturellen Unterschied zwischen den Menschen dort und hier nicht zu sehen, muss man allerdings fest die Augen verschließen.

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Ich kann im Gegensatz zu Udal nicht erkennen, dass die Welt in nennenswertem Umfang kulturell zusammenwächst.

Kommt darauf an, was man unter "Kultur" versteht.

 

Sicherlich recht hat Udal, wenn er von einer Angleichung der materiellen Lebensumstände bei ähnlicher wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit spricht und mit Sicherheit auch, wenn es um Fragen der politischen Organisation geht.

 

Das, was ein kulturelles Umfeld ausmacht, sprich die ungeschriebenen Do & Don'ts, der Humor, etc. dürfte in der Tat ein nationales wenn nicht sogar regionales Phänomen bleiben. Da reicht in NRW schon eine Fahrt von Pulheim nach Soest um in eine andere Welt einzutauchen (obwohl beide Regionen katholisch geprägt sind). Insofern ist die Inkulturation meiner Meinung nach die notwendige Voraussetzung um die Kirche in einer - eng begrenzten - Region tatsächlich zu verheimaten indem sie sich durch Mentalität und Sprache (womit dann auch gleich Philosophie und Ethik gemeint sind) spiegeln lässt und wiederhallt.

 

Für mich ist das auch eine Frage der persönlichen Identität und wirft natürlich die Frage auf, wie man in einer "mobilen" Welt mit der Mischung der "Kulturen" umgeht.

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