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Literaturquiz


altersuender

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»Das Grundmotiv scheint mir aus Tritojesaja zu stammen.«

 

Klar, Is 63 liegt zugrunde. Hier der Originaltext der obigen Sequenz:

 

Vineam meam plantavi,

Torcular solus calcavi.

     Vinea non reddidit

          Fructum quem speravi,

     Indumentum sanguine

          Meum inquinavi.

 

Facturam meam amavi,

Torcular solus calcavi.

     Quem ego creaveram,

          Ego recreavi,

     Indumentum sanguine

          Meum inquinavi.

 

Qui mundi mala portavi,

Torcular solus calcavi.

     Unda mei sanguinis

          Mundi culpas lavi,

     Indumentum sanguine

          Meum inquinavi.

 

Acetum ego potavi,

Torcular solus calcavi.

     Ego vitæ poculum

          Mundo præparavi,

     Indumentum sanguine

          Meum inquinavi.

 

Flagella non recusavi,

Torcular solus calcavi.

     Ego sponte subii

          Crucem quam expavi,

     Indumentum sanguine

          Meum inquinavi.

 

Infernum expoliavi,

Torcular solus calcavi.

     Qui ligabat hominem,

          Ego relegavi,

     Indumentum sanguine

          Meum inquinavi.

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              I sat upon the shore

Fishing, with the arid plain behind me

Shall I at least set my lands in order?

London Bridge is falling down falling down falling down

Poi s`ascose nel foco che gli affina

Quando fiam uti chelidon - O swallow swallow

Le Prince d`Aquitaine à la tour abolie

These fragments I have shored against my ruins

Why then Ile fit you. Hieronymo's mad again.

Datta. Dayadhvam. Dâmyata.

             Shantih shantih shantih

 

Das Gedicht ist auf englisch verfasst - und sehr viel länger als diese wenigen Zeilen. Es entstand in der ersten Hälfte des vorigen Jhdts. Das Gedicht war seinerzeit so populär, dass es von Fans per Megafon über den Sportplatz von Cambridge gebrüllt wurde: SHANTIH SHANTIH SHANTHI

 

Der Autor schrieb zwar auf englisch, war aber von Geburt kein Engländer. Wer kennt Autor und Gedicht?

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Du lebtest dieses Leben

so wie wir.

Nun träumt vom nächsten schon

die Stirne dir.

Noch gestern gingst du zwischen

Rosenlaub.

Nun bist du unsrer armen

Liebe taub.

Du bücktest dich zu roten

Früchten hin.

Nun ist geerntet, holde

Dulderin.

Der bunte Vogel, dem du

gestern riefst,

ist fortgeflogen, während

du entschliefst.

Und dieser Garten nun, und

dies Geleucht

macht uns die gramgefurchte

Wange feucht.

Du aber schwebst in Schönheit

ohne End,

ein blasser Stern, am hohen

Firmament.

 

 

 

Das ist vielleicht ein bisschen schwieriger? Der Autor schrieb auf deutsch, war aber kein Deutscher. Auch dieses Gedicht fällt ins vorige Jhdt. Wer hat es geschrieben?

 

 

(Geändert von altersuender um 23:57 - 29.September.2002)

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"An eine junge Tote"

von

Josef Weinheber

(1892 - 1945)

 

Da Google z.Z. wieder mal im Indexierungslauf ist (Google-Dance-Days) und weniger Ergebnisse liefert als sonst, mußte diesmal Altavista ran:

 

http://www.fa-kuan.muc.de/WEINH1A.RXML#junge

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Jakobus Lied

 

Wir grüßen dich, o Schutzpatron,

Jakobus, Zebeäi Sohn,

Apostel Christi auserwählt

Und seinen Freunden zugezählt

 

Du sahst ihn im Verklärungslicht,

Du sahst sein blut'ges Angesucht,

Du trugst voll Eifer seine Lehr

Durchs Judenland und übers Meer

 

 

Es folgen noch vier weitere Strophen.

Der Autor feiert am 4.10.2002 seinen 100. Todestag.

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Tipp: Aus dem Buch "Wege der Jakobuspilger im kurkölnischen Sauerland".  Dieses Lied wird auch in der Jakobuspfarrei des benachbarten Attendorn-Lichtringhausen gesungen, wo man im Sauerländer Dom das fast 2 m große Skelett eines Pilgers gefundet hat, dem eine Jakobsmuschel auf der Brust befestigt war.

 

Google funktioniert wieder ;-)

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Hic ignis extinguit fidem,

haec flamma lumen eripit!

Hic, hic ferite, ut profluo

cruore restinguam focos!           

Dies Feuer erstickt den Glauben

diese Flamme zerstört das Licht!

Hier, hier schlagt mich, dass mit strömendem

Blut ich die Brände auslösche!

 

Kleiner Tipp: Lyrik des Mittelalters.

 

 

 

(Geändert von altersuender um 22:36 - 30.September.2002)

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Na gut, Robert, für Dich muss etwas härteres her:

 

Do sih Adam do beviel,

do was nahte under vinster.

do skinen her in werlte

die sternen be ir ziten,

die vil luzel liehtes paren,

so berhte so sie waren;

wanda sie beskatwota

diu nebilvinster nahte,

tiu von demo tievele chom,

in des gewalt wir waron,

unz uns erskein der gotis sun,

ware sunno von den himilun.

Wenn Du das auch so schnell löst, ziehe ich meinen Hut! (und das, obwohl ich keinen trage!).

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Zitat von altersuender am 21:55 - 30.September.2002

hm, sollte das von Pierre Teilhard de Chardin sein?

Hymne del L'Univers?


 

Naja, fast richtig.

 

Es ist aus: La messe sur le monde.

Dies ist in dem Sonderband: Hymne de l'univers erschienen.

 

Der Text stammt aus dem Jahr 1923.

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eine Übersetzung ins heutige Deutsch:

 

Da Adam sich fallen ließ,

Da wars Nacht und finster tief.

Nun erschienen in der Welt

Zu ihrer Zeit die Sterne,

Die wenig Licht gebaren,

So funkelig auch sie waren.

Denn sie überschattet' all

Die nebelfinstre Nacht,

Die von dem Teufel kam,

In des Gewalt wir waren,

Bis uns erschien der Gottessohn,

Er des Himmels wahre Sonn'.

 

Das Gedicht, ein feierlicher und mächtiger Choral, entstand um die Mitte des 11. Jhdts. und wurde anlässlich einer riesigen deutschen Pilgerfahrt zum Heiligen Grab im Jahr 1065 gesungen.

 

Na, das waren doch einige Tipps. Wer war der Verfasser?

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Donnerwetter, Robert! Ich lüfte meinen Hut!

 

Aber ich lege noch ein Schäufelchen nach:

 

Were alle die welt min

und were sie luter guldin,

und solte ich hie nach wunsche eweklich sin

die alleredelste, die allerschöneste,

die allerricheste keyserin,

das were mir iemer vnmere,

also vil gern

sehe ich Jesum Christum minen lieben herren

in sinder himelschen ere.

Pröefent was si liden, die sin lange beiten.

 

erstmal ohne Tipp - Du findest auch so schon die Antworten viel zu schnell.

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Dagegen erst mal dieses:

 

Geht, laßt sie schlummern süß und mild,

Laßt mir der Mutter Ebenbild!

Ihr dürft um sie nicht bange sein,

Ich wiege alle Kinder ein.

Still, Liebchen, weine nun nicht mehr,

Des Himmels Vater liebt dich sehr,

Er will dich von dem Schmerz befrei’n,

Du sollst ein schöner Engel sein.

Nicht wahr, du bist so matt und müd’

Und deine Rosen sind verblüht,

Drum nimm dafür den Rosmarin,

Er soll in Freud’ und Leiden blüh’n.

Kann dich ein Spielchen noch erfreu’n?

Es soll zu deinem Dienste sein,

Mohnblume, Sense, Stundenglas;

Du kannst dir wählen dies und das.

Doch still, mir scheint, sie hört mich nicht,

Hört was sie noch im Schlummer spricht:

»Ach Vater, Mutter, Gott mit euch!

Ich gehe in das Himmelreich.«

Seht, wie das holde Äuglein bricht,

Sanft schläft sie nun, o weckt sie nicht.

Sie ging in ihres Vaters Haus,

Drum lösch’ ich meine Fackel aus.

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"Stabilitas contra mundum"

 

Stammt aus dem Roman von

Nicholas Monsarrat: Der Kaplan von Malta.

 

Dort ist es der Leitspruch der adligen Familie Santo-Nobile, dem die Hauptfigur Vater Salvatore entstammt.

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Lieber Erich, deinen letzten Text habe ich definitiv nicht, noch gibt es ihn im Internet. Aber ich wage es mal, zu raten: Mechthild von Magdeburg in der oberdeutschen Übertragung aus dem 14. Jht.? Aber gib mir bitte ’nen Hinweis, wie weit ich noch weg bin: »Feuer, Wasser, Kohle?«

 

Meine Sequenz vom Keltertreter oben ist übrigens von Philipp dem Kanzler, um das auch aufzulösen. (Die Übersetzung ist meine eigene.)

 

Zu meinem letzten Stück erst mal noch ein Hinweis: Der Dichter war ein Österreicher. Die Anstalt, deren Zögling er war, geht auf die Stiftung eines gewissen Tassilo aus dem Jahre 777 zurück, mit dessen Herrlichkeit es freilich bald abwärts ging.

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